Basisausbildung zum Helfer im Sanitätsdienst Basis

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Basisausbildung zum
Helfer im Sanitätsdienst
Leitfaden zum
Basis-Modul 2 (B2)
Stand April 2006
Vorwort
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Fachausbilderinnen und Fachausbilder der Johanniter,
die Sicherstellung einer situationsgerechten und zeitgemäßen Versorgung von Verletzten und
Kranken ist seit jeher ein wichtiges Ziel der Johanniter.
Zwischen ihrem Engagement in der Breitenausbildung mit zielgruppengerechten und aktuellen
Kursangeboten für Ersthelfer einerseits und ihrem steten Bestreben nach hochwertiger Qualifizierung, Fort- und Weiterbildung der Rettungsdienstmitarbeiter andererseits müssen die Johanniter auch dafür Sorge tragen, die Gruppe derjenigen, welche sich bei Sanitätsdiensten oder im
Falle der Katastrophenhilfe weder zu den „klassischen Ersthelfern“, aber auch nicht zu den „Rettungs-Profis“ zugehörig fühlen, durch tätigkeitsbezogene Bildungsmaßnahmen auf die Aufgabenerfüllung vorzubereiten.
Als Fachausbilder/-in für den Bereich Breitenausbildung/San ist dies Ihre Aufgabe, bei der Sie
sich immer des Spagats zwischen der „Laienausbildung“ und der „rettungsdienstlichen Fachausbildung“ bewusst sein müssen – besonders bei der Auswahl der medizinischen Inhalte.
Trotz im Detail verschiedener Anforderungsqualitäten und verfügbarer Ausstattung vor Ort haben sich die Mitglieder unserer JUH-Gremien Landesärzte/Landesausbildungsleiter und Fachbeirat Bildungswesen mit Nachdruck für die Beibehaltung einer für die JUH bundesweit einheitlichen Grundqualifizierung der Helfer im Sanitätsdienst ausgesprochen.
Der vor Ihnen liegende Leitfaden bildet diese Basisausbildung für Helfer im Sanitätsdienst ab.
Für dieses Modul ist ein Zeitumfang von 48 UE festgelegt. Es qualifiziert zur Mitarbeit im sanitätsdienstlichen Einsatzteam.
Auf dieser Basisausbildung als Fundament können dann modular Themenbereiche, z.B. aus der
weiterführenden Fachausbildung Sanität, „aufgesattelt“ werden, um den Handlungsbereich der
Helfer zu erweitern oder deren Führungsfähigkeit und Verantwortungsübernahme bei Einsätzen
auszubauen.
Die Festlegung des zeitlichen Rahmens, der Themen sowie des Buches „Erste Hilfe konkret“
(EINS-Gehlen Verlag) als unterrichtsbegleitendes Lehrbuch sind das Ergebnis eines intensiven
Dialoges in den o. g. Gremien und in der mit der Konzept-Ausarbeitung beauftragten Projektgruppe. In dieser PAG-B2 waren die Landesverbände vertreten durch Chris Hawel (Berlin), Jochen Hawesch (Schweinfurt), Hartmut Jäkel (Dresden) und Hartmut Jürgens (Lünen).
Das Medienpaket für den Fachausbilder BA/San wird ergänzt durch eine B2-Folienpräsentation
(Name/n Autor/en) und ein B2-Teilnehmerskript (Name/n Autor/en).
Wir danken allen am Konzept Mitwirkenden und wünschen Ihnen als Fachausbilder/-in bei der
Umsetzung viel Erfolg.
Ralf Sick
Henning Lange
Leiter des
Johanniter-Bildungswerks
Projektgruppenleiter
Hinweis:
Als Basismodul 2 (kurz: B2) unserer modular aufbauenden Schulungen bleibt dieses Modul auch mit der neuen Themenzusammensetzung als medizinisch-fachliche Mindestqualifizierung für angehende JUH-Ausbilder weiterhin erhalten. Bei der Beurteilung der medizinisch-fachlichen Kenntnisse/Fähigkeiten und der Auswahl von Lehrprobenthemen
ist der Zeitpunkt der Einführung dieses Leitfadens zu berücksichtigen.
Basisausbildung zum Helfer im Sanitätsdienst
Gliederungs- und Themen-/Inhaltsübersicht des Leitfadens Stand 04/2006
TK 1 - Grundlagen
Themen
Einführung in die
Gesamtausbildung
Einsatzgrundsätze SD
Hygiene
Rettungskette
TK 1 - Grundlagen
Kontrolle der Vitalfunktionen
Anamneseerhebung
PAKET anwenden
Wärmeerhaltung
Betreuung / Umgang mit
Patienten
Einweisung eintreffender
Rettungsmittel
Dokumentation und Übergabe
an den Rettungsdienst
Training Grundlagen
Inhalte
o Begrüßung und Vorstellen
o Organisatorisches
o Einführung in diese Ausbildung
o Das Vorfeld
o Das Erscheinungsbild
o Aufgaben der Einsatzleitung
o Das Einsatzende
o Nach dem Einsatz
o Grundsätze der Individualhygiene
o Grundsätze der Hygiene im Umgang
mit dem Patienten
o Händedesinfektion (Situationen,
Vorgeben bei …)
o Übersicht
o Notruf / Notrufnummern
o Rettungsdienst
o Mehrere Verletzte
o Kontrolle des Bewusstseins
o Atemkontrolle
o Kreislaufkontrolle
o Bodycheck
o Entkleiden eines verletzten Körperteils
o Diagnostik mit Geräten
o Merkregel S:A:M:M:E:L:N:
o Merkregel PAKET
o Durchführung
o Notwendigkeit und Zielsetzung der
Betreuung
o Persönliches Auftreten
o Umgang mit Kindern, alten Menschen,
Behinderten, Ausländern
o richtiges Verhalten
o
o
o
Dokumentation
Übergabe an der RD
Situationen zum Transfer des
Erlernten und Erreichen der Ziele in
den Maßnahmen des Themenkreises
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Basisausbildung zum Helfer im Sanitätsdienst
Gliederungs- und Themen-/Inhaltsübersicht des Leitfadens Stand 04/2006
TK 2 - Bewusstsein
Themen
Anatomie Nervensystem
Physiologie
Nervensystem
Das ungestörte
Bewusstsein
Bewusstseinsstörung
TK 2 - Bewusstsein
Schlaganfall
Krampfanfälle
Entgleisungen des
Blutzuckerspiegels
Zuckerkrankheit
Training
Bewusstseinsstörungen
Inhalte
o anatomische Gliederung des
Nervensystems
o Gehirn / Rückenmark
o peripheres Nervensystem
o Schutzvorrichtungen des ZNS/ Knöcherner
Schädel
o funktionelle Gliederung
o vegetatives Nervensystem
o Leistungen des Bewusstseins
Ursachen und Gefahren von
Bewusstseinsstörungen
o Beispiele für Ursachen / Gefahren
Erkennen von Bewusstseinsstörungen
o Erkennen der Bewusstseinslage
o Überprüfen der Pupillenreaktion
Maßnahmen bei
Bewusstseinsstörungen/Bewusstlosigkeit
o PAKET / Seitenlage
o Guedel-Tubus / Erweiterte Maßnahmen
Besondere Maßnahmen bei
Bewusstseinsstörungen
o bei Motorradfahrern
o bei vermuteter Wirbelsäulen-/Kopfverletzung
o bei Neugeborenen/Säuglingen
o Risikofaktoren / Ursachen
o Symptome / Gefahren / Maßnahmen
o Formen von Krampfanfällen
o Ursachenübersicht
o Krampfauslösende Reize
o Gefahren / Symptome
o Maßnahmen
o Regulierung des Blutzuckers / Normalwerte
o Ursachen für Entgleisungen
o Arten von Diabetes
o BZ-Werte bei
Unterzuckerung/Überzuckerung
o Kontrollmöglichkeiten
o Vorbeugung
o Unterzuckerung: Symptome und
Maßnahmen
o Überzuckerung: Symptome und
Maßnahmen
o Situationen zum Transfer des Erlernten und
Erreichen der Ziele in den Maßnahmen des
Themenkreises
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Basisausbildung zum Helfer im Sanitätsdienst
Gliederungs- und Themen-/Inhaltsübersicht des Leitfadens Stand 04/2006
TK 3 - Atmung
Themen
Die ungestörte
Atmung
Anatomie und
Physiologie
Steuerung und
Qualität der Atmung
Physiologische
Atemwerte
Ursachen von
Atemstörungen
Erkennen von
Atemstörungen
Maßnahmen bei
Atemstörungen
TK 3 - Atmung
Spezifische
Atemstörungen
Training
Atemstörungen
Inhalte
o Bedeutung der Atmung für den Organismus
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2
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
Weg der Atemluft
Totraum
Nase – Rachen – Kehrkopf – Luftröhre
Bronchien – Lungenbläschen
Brustkorb
Atemmuskulatur – Brustfell
Lunge
Steuerung der Atmung
Qualitäten der Atmung
Altersstufe – AF - AZV
2ff
o
Übersicht
7
o
Basisdiagnostik
8
o Basismaßnahmen
o Durchführung der Beatmung
o Funktionsprinzip der Beatmung
Verlegung der Atemwege
o Aspiration
o Insektenstich im Rachenraum
o Beinahe Ertrinken
Asthma Anfall / Asthma bronchiale
o Ursachen – Erkennen – Maßnahmen
Brustkorbverletzungen
o Ursachen – Gefahren – Erkennen –
Maßnahmen
Lungenödem
o Ursachen – Erkennen – Maßnahmen
Lungenembolie
o Ursachen – Erkennen – Maßnahmen
Hyperventilation
o Ursachen
o pathophysiologischer Hintergrund
o Erkennen – Maßnahmen
o Situationen zum Transfer des Erlernten und
Erreichen der Ziele in den Maßnahmen des
Themenkreises
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Basisausbildung zum Helfer im Sanitätsdienst
Gliederungs- und Themen-/Inhaltsübersicht des Leitfadens Stand 04/2006
TK 4 - Herz-Kreislauf
Themen
Das Blut
Das Herz
Die Blutgefäße
Der Blutkreislauf
Kontrollmöglichkeiten des
Kreislaufsystems
TK 4 - Herz-Kreislauf
Störungen des HerzKreislaufsystems
Allgemeine Zeichen für
Störungen
Allgemeine Maßnahmen
Der Schock
Koronare Herzkrankheit
Herzmuskelschwäche
Reanimationsmaßnahmen
Training HerzKreislaufstörungen
Inhalte
o Blutmenge
o Zusammensetzung - Aufgaben
o Aufgabe des Herzens
o Lage
o Aufbau
o Erregungsbildungs- / -leitungssystem
o Arbeitsweise des Herzens
o Puls - Normalwerte
o Arten und Aufgaben
o Körper- und Lungenkreislauf
o Pfortader
o Übersicht
o Hautzeichen – Nagelbettprobe
o Pulsmessstellen
o Grundsätze beim Pulsmessen
o Blutdruck (Definition – Einflussfaktoren)
o RR-Normalwerte und Abweichungen
o Blutdruckmessung mit Stethoskop
o Blutdruckmessen ohne Stethoskop
o Situationen in der Übersicht
o
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o
Allgemeine Anzeichen / Erkennen
Definition
Übersicht: Schockformen und Ursachen
Schockspirale
Allgemeine Schocksymptome
Allgemeine Schockmaßnahmen
Begriffsbestimmung
Risikofaktoren
Typische Symptome
Gefahren
Maßnahmen
Definition – Ursachen
Symptome
Gefahren - Maßnahmen
Ablauf HLW
Kammerflimmern/Asystolie
Wirksamkeit der AED
Funktionsweise AED
Anwendungsgebiete und Gefahren AED
Durchführung HLW mit AED
Situationen zum Transfer des Erlernten
und Erreichen der Ziele in den
Maßnahmen des Themenkreises
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Basisausbildung zum Helfer im Sanitätsdienst
Gliederungs- und Themen-/Inhaltsübersicht des Leitfadens Stand 04/2006
TK 5 - Verletzungen
Themen
Grundsätze der
Wundversorgung
Haut und Wunden
Wundarten
Wundversorgung
Besondere Verletzungen
TK 5 - Verletzungen
Bedrohliche Blutungen
Blutungen aus Körperöffnungen
Anatomie + Physiologie
Bewegungsapparat
Verletzungen des
Bewegungsapparates
Maßnahmen bei Verletzungen
des Bewegungsapparates
Wirbelsäulenverletzung
Schädel-Hirn-Trauma
Training Verletzungen
Inhalte
o Ursachen für Verletzungen
o primäre/sekundäre Gefahren
o systematisches Erkennen
o Basis-Maßnahmen
o Aufbau und Aufgaben der Haut
o Gefahren bei Verletzungen der Haut
o Übersicht
o spezifische Wundarten
o Wundinfektionen
o Einsatz von Wunddesinfektionsmittel
o Allgemeines Vorgehen – Grundsätze
o Anlegen von Verbänden
o Fremdkörper in Wunden
o Fremdkörper in Körperöffnungen
o Ursachen – Erkennen
o Maßnahmen der Blutstillung
o Abbindung als „Ultima ratio“
o Innere Blutungen
Blutung aus:
o Nase – Mund – Ohr
o After – Scheide - Harnröhre
o Bestandteile
o Aufbau und Aufgaben
o Kennzeichen
o Übersicht Verletzungsarten
o Allgemeine Maßnahmen
o Ruhigstellung
o Ursachen und Gefahren
o Erkennen
o Besondere Aspekte der Versorgung
o Ursachen und Gefahren
o Weichteilverletzungen
o Knöcherne Verletzung
o Verletzung des Gehirn
o Situationen zum Transfer des
Erlernten und Erreichen der Ziele in
den Maßnahmen des Themenkreises
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Basisausbildung zum Helfer im Sanitätsdienst
Gliederungs- und Themen-/Inhaltsübersicht des Leitfadens Stand 04/2006
TK 6 – Besondere Notfälle
Themen
Innere Organe
Lage – Aufgaben/Funktion
TK 6 – Besondere Notfälle
Akutes Abdomen
Hitze- und Kälteschäden
Vergiftungen
Verätzungen
Training Besondere Notfälle
Inhalte
o Verdauungsorgane
ƒ Mund
ƒ Speiseröhre
ƒ Magen
ƒ Zwölffingerdarm
ƒ Dünndarm (weitere Anteile)
ƒ Dickdarm bis After
o Leber und Gallenblase
o Bauchspeicheldrüse und Milz
o Nieren – Harnblase – Nebennieren
o Definition
o Mögliche Ursachen
o Erkennen
o Allgemeine Maßnahmen
(Anwendungsübungen – Rückgriff EH)
o Definition: Gift
o Ursachen/Anlässe für Vergiftungen
o Aufnahmewege
o Erkennen
o Allgemeine Maßnahmen
o Möglichkeiten der Giftentfernung
ƒ Verdauungsweg
ƒ Atemwege
ƒ Haut
o Notruf und Gift-Info-Zentrale
o Spezielle Anzeichen und Gefahren
ƒ Medikamente
ƒ Drogen / Alkohol
ƒ Kohlenmonoxid
ƒ Kohlendioxid
ƒ Schaumbildende Substanzen
o Spezielle Maßnahmen und Besonderheiten
ƒ Kontaktgifte
o bereichsspezifische Maßnahmen
o Situationen zum Transfer des Erlernten
und Erreichen der Ziele in den
Maßnahmen des Themenkreises
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Basisausbildung zum Helfer im Sanitätsdienst
der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Basis-Modul 2 (B2)
Themenkreis 1:
Grundlagen
Stand: April 2006
Leitfaden zur Ausbildung „Sanitätshelferausbildung (Modul B 2)“
Themenkreis 1: Grundlagen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Einführung
Die Teilnehmer...
… sind über die Aufgaben der Johanniter
informiert.
… sind mit der Lehrgangsorganisation
vertraut.
… kennen den Stellenwert dieser
Ausbildung..
… kennen die Aufgaben des Helfers im
Sanitätsdienst sowie den Aufbau und
die Ziele dieser Ausbildung.
Begrüßung und Vorstellen
ƒ
ƒ
ƒ
des Ausbilders
der Teilnehmer
der Johanniter
Organisatorisches
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Kurstermine/-zeiten
Pausenregelung
Räumlichkeiten (Toiletten u.ä.)
Erfolgskontrollen - Abschlussprüfung
Der erfolgreiche Abschluss ist Voraussetzung:
für die Mitwirkung bei Sanitätsdiensten/-einsätzen
als Sanitätshelfer
für die Teilnahme an den Aufbaumodule der KatSAusbildung der JUH
für die Zulassung zu den pädagogischen
Ausbildungen der JUH (Päd.-Modul 1a)
Hinweis zum Lehrgangsabschluss:
Zum organisatorischen Teil des Lehrgangsabschlussen gehören grundsätzlich:
¾ Ausgabe der
Teilnahmebescheinigungen
¾ Hinweis auf die Fortbildungen zum
Erhalt der Einsatzfähigkeit
¾ Hinweis zu Möglichkeiten der
aufbauenden Ausbildungen (Helfer im
KatS, Weiterqualifizierung zur
Mitwirkung im Krankentransport/RD,
Qualifizierung zum Ausbilder, etc.)
Einführung in diese Ausbildung
ƒ
Klären der Erwartungen
Erwartungen der Teilnehmer an die Ausbildung
und den Ausbilder
Erwartungen des Ausbilders an die Teilnehmer
Aufgaben des Sanitätshelfers
Vorstellen des Ausbildungsziels
Übersicht über die Themenkreise
Arten der Erfolgskontrolle am Ende der Ausbildung
-
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
© Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.; Johanniter-Bildungswerk, PAG San Stand 04.2006
Leitfaden zur Ausbildung „Sanitätshelferausbildung (Modul B 2)“
Themenkreis 1: Grundlagen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Einsatzgrundsätze im Sanitätsdienst (SAN-D)
Die Teilnehmer...
… kennen ihre Aufgaben im Rahmen der
Vorbereitungen.
Das Vorfeld
–
–
–
–
–
… sind sich ihrer Rolle als Repräsentant/in
der Johanniter bewusst und zeigen
entsprechende Verhaltensweisen.
Beschaffung von Einsatzbekleidung und
erforderlichem Material (Einsatz-Tasche etc.)
Begutachtung der Hilfsmittel (Wo finde ich etwas in
der Tasche? Ist sie vollständig?)
sichere Handhabung der Hilfsmittel
eventuell die eigene Verpflegung sicherstellen
mit vorhandenen Informationen vertraut machen
(Ansprechpartner, Einsatzbeginn, Art/Umfang der
Veranstaltung, mit welchen Hilfeleistungen ist zu
rechnen, Kommunikationswege)
Erscheinungsbild
-
höflich
zuvorkommend
gepflegtes Auftreten
korrekte und vollständige Einsatzbekleidung
einheitliches Auftreten der Gruppe
© Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.; Johanniter-Bildungswerk, PAG San Stand 04.2006
Leitfaden zur Ausbildung „Sanitätshelferausbildung (Modul B 2)“
Themenkreis 1: Grundlagen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Einsatzgrundsätze im SAN-D (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… sind über die Aufgaben der
Einsatzleitung informiert.
Hinweis für Ausbilder:
Aufgaben der Einsatzleitung
-
-
-
Festlegung des gemeinsamen Treffpunktes (Zeit / Ort)
Anmeldung bzw. Vorstellung und Information über die
Einsatzbereitschaft beim Veranstalter spätestens 15 Minuten
vor Veranstaltungsbeginn
Begutachtung der örtlichen Gegebenheiten:
1. Notrufmöglichkeiten
2. SAN- bzw. Ruheraum
3. Wasser / Strom
4. WC
5. Anfahrtswege und Zugangsmöglichkeiten für weitere
Einsatzmittel
6. Fluchtwege / Feuerlöscher
Einschätzung des Gefährdungspotentials und Festlegung
sanitätsdienstlicher Schwerpunkte
Positionierung der eingesetzten Helfer nach
einsatztaktischen Gesichtspunkten
ggf. Anfertigen einer Lageskizze
ggf. Kontaktaufnahme mit anderen beteiligten Kräften und
Abklärung der Kommunikationswege
ggf. Aus- und Beschilderung des SAN- bzw. Ruheraumes
ggf. Führen von Einsatztage- und Verbandbuch
EL Ansprechpartner für Angehörige etc.
Einsatzdokumentation (Notfallprotokoll) kontrollieren
Rückmeldung beim Veranstalter über mögliche
Vorkommnisse
im Team Einsätze nachbesprechen
bei traumatischen Erfahrungen rechtzeitig das PSNV (KIbzw. CISM) - Team anfordern
Entlassung durch den Veranstalter abwarten
Für die Wahrnehmung der Einsatzleitung vor
Ort reicht der erfolgreiche Besuch dieses
Lehrganges nicht aus.
Neben Einsatzerfahrung als Sanitätshelfer
und besonderen charakterlichen Eigenschaften muss ein Einsatzleiter auch eine spezifische Qualifikation als Führungskraft in z.B.
Einsatztaktik, Führung und Kommunikation
vorweisen. Diese Befähigung wird i. d. Regel
erst durch den erfolgreichen Abschluss der
weiterführenden fachdienstlichen oder einer
rettungsdienstlichen Ausbildung in Verbindung mit Lehrgängen für angehende Führungskräfte (z.B. Gruppenführer KatS) erreicht.
Der angehende Sanitätshelfer sollte jedoch
die Aufgaben der Einsatzleitung grob kennen, um die Einsatzabläufe, die Tätigkeiten
der Mitwirkenden und seine eigene Funktion
in einem sanitätsdienstlichen Einsatz besser
einordnen zu können.
© Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.; Johanniter-Bildungswerk, PAG San Stand 04.2006
Leitfaden zur Ausbildung „Sanitätshelferausbildung (Modul B 2)“
Themenkreis 1: Grundlagen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Einsatzgrundsätze im SAN-D (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… sind über das Verhalten beim
Einsatzende informiert.
Das Einsatzende
-
… wissen, was sie nach Einsatzende noch
zu erledigen haben.
Warten, bis die Veranstaltung zu Ende ist und keine
Gefahr mehr besteht
Rückmeldung beim Einsatzleiter über mögliche
Vorkommnisse
Entlassung durch den Einsatzleiter abwarten
Nach dem Einsatz
-
Einsatzdokumentation abgeben
Verbrauchsmaterialien ersetzen (lassen)
Stundenerfassung sicherstellen
Dieser Punkt muss den örtlichen
Gegebenheiten angepasst sein!
© Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.; Johanniter-Bildungswerk, PAG San Stand 04.2006
Leitfaden zur Ausbildung „Sanitätshelferausbildung (Modul B 2)“
Themenkreis 1: Grundlagen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Hygiene
Die Teilnehmer...
… kennen die Grundsätze der
Individualhygiene bei
sanitätsdienstlichen Einsatzen.
Quellen:
Grundsätze der Individualhygiene
-
vor und nach dem Dienst duschen + Haare waschen
(am besten in den Diensträumen, soweit möglich)
-
Fingernägel kurz und sauber halten, im Dienst keinen
Nagellack verwenden
-
kurze oder zusammengebundene Haare
Schmuck muss während des Dienstes grundsätzlich
abgenommen werden (Armbanduhr, Ringe, aber auch
Ohrringe, Armreifen, Piercings etc.)
-
Arbeits- oder Schutzkleidung muß am Dienst-/Einsatzort
gewechselt werden, um eine Keimverschleppung in den
privaten Bereich zu vermeiden - Arbeits- oder
Schutzkleidung nicht mit nach Hause nehmen!
-
Die Arbeits- oder Schutzkleidung ist bei Kontamination
sofort, ansonsten täglich zu wechseln und umgehend
der Reinigung (Dekontamination) zuzuführen. Arbeits/Schutzkleidung darf nicht privat gewaschen werden!
-
Es wird empfohlen, Schuhe desinfizierend abzusprühen!
-
Im Patientenversorgungsbereich ist das Essen,
Rauchen und Trinken verboten!
-
-
-
- Gefahrstoffverordnung ->
- TRGS 531 „Gefährdung der Haut durch Feuchtarbeit“
- TRGS 540 „Sensibilisierende Stoffe“
- Biostoffverordnung ->
- TRBA 250 / R 250 „Biologische Arbeits-stoffe im
-
Gesundheitswesen und in der Wohlfahrtspflege“ (früher GUV-V
C 8, noch früher GUV-V 8.1 bzw. VBG 103)
TRBA 400 „Handlungsanleitung zur Gefährdungsbeurteilung“
TRBA 462 „Einstufung von Viren in Risikogruppen“
TRBA 500 „Allgemeine Hygienemaßnahmen“
RKI Mitteilung „Händehygiene“ (Bundesgesundheitsblatt, Heft 3,
2000, S. 230-233)
STIKO (ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut)
-
V A1 UVV „Grundsätze der Prävention“
R 189 „Benutzung von Schutzkleidung“
GUV-R 191 „Benutzung von Fuß- und Beinschutz“
R 195 „Einsatz von Schutzhandschuhen“
R 206 „Desinfektionsarbeiten im Gesundheitsdienst“, v.a. § 9
GUV-R 2106 „PSA im Rettungsdienst“
-
- BGI 504-42
- GUV-I 8536 „Verhütung von Infektionskrankheiten“ (gute TNInfo!!!)
- GUV-I 8559 „Hautkrankheiten und Hautschutz“
- BGW-Mitteilungen 2/2004: “Vorbeugung: Händehygiene und
Hautschutz“
- BGW-Info „Welcher Handschuh für welchen Zweck?“
- EUK Dialog 2/2002: Artikel „Infektionsgefährdung…“
- JUH-Handbuch, Kapitel 5.4 „Arbeitsschutz / Unfallschutz“, Stand
2000 (veraltet!) sowie zugehörige Seiten im Anlageband
Bei immungeschwächten und ansteckenden Patienten
sind ggf. erweiterte Schutzmaßnahmen erforderlich:
Kopfhaube, Mundschutz, Kittel, Schutzbrille etc.
- JUH-Hygieneplänen Sanitätsdienst / Krankentransport /
Impfschutz (Hepatitis A + B) regelmäßig überprüfen und
für Erhalt sorgen.
- Maßnahmen der Desinfektion und Sterilisation im
Beachtung der UVV, Gefährdungen vermeiden
Rettungsdienst (Stand Dez. 1992)
- Handbuch für Gesundheitspersonal, Ministerium für Arbeit,
Gesundheit und Soziales des Landes NRW
-
Rettungsdienst und Krankentransport (BRK-Schnellübersicht)
LPN-SAN, Kap. 11.6 Individualhygiene
Leitfaden Rettungsdienst, 3. A. 2003, S. 25 ff., S. 59
Lehrbuch für den Sanitätsdienst, 8. A. 2002, S. 166 f.
Erste-Hilfe konkret, 4. A. 2003, S. 188
© Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.; Johanniter-Bildungswerk, PAG San Stand 04.2006
Leitfaden zur Ausbildung „Sanitätshelferausbildung (Modul B 2)“
Themenkreis 1: Grundlagen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Hygiene (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… kennen die grundsätzlichen
Hygienemaßnahmen im Umgang mit
dem Patienten.
Grundsätze der Hygiene im Umgang mit dem Patienten
-
zuerst hygienische Händedesinfektion durchführen
(siehe unten)
-
Hände trocknen lassen
-
dann Schutzhandschuhe anziehen (Nitril > Vinyl >
Latex), ggf. zwei Paar übereinander
-
Patienten versorgen
-
Quelle u.a. BGW-Mitteilungen 2/2004:
“Vorbeugung: Händehygiene und
Hautschutz“
Händedesinfektion und Anziehen der
Handschuhe erst kurz vor der
Versorgung!
Schutzhandschuhe ausziehen („von innen nach außen“) CAVE:
Handschuhe ersetzten keine
erneut hygienische Händedesinfektion durchführen
Händedesinfektion! Kein Handschuh
schützt zu 100%! Je länger man einen
Handschuh trägt, umso häufiger sind
Perforationen!
„Latexhandschuhe müssen puderfrei
und allergenarm sein!“
Ggf. muss ein Austausch gegen weniger
„gefährliche“ (Handschuh-) Stoffe
vorgenommen werden
Richtiges Ausziehen üben lassen!
© Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.; Johanniter-Bildungswerk, PAG San Stand 04.2006
Leitfaden zur Ausbildung „Sanitätshelferausbildung (Modul B 2)“
Themenkreis 1: Grundlagen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Hygiene (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… können Situationen nennen, in denen
hygienische Händedesinfektionen
durchgeführt werden müssen.
Situationen im Sanitätsdienst, in denen eine hygienische Händedesinfektion durchgeführt werden muss
-
vor Arbeitsbeginn
-
vor dem Richten von Medikamenten, Infusionen und
sterilen Materialien etc.
-
vor dem Verlassen des Dienstortes
-
vor der Nahrungsaufnahme*
-
bei Dienstschluss
-
vor und nach jedem Patientenkontakt
-
vor und nach der Wundversorgung und invasiven
Maßnahmen
-
nach tatsächlichem oder vermeintlichem Kontakt mit
kontaminiertem Material / mit vom Patienten
berührten Material
-
nach Toilettenbesuchen
-
nach Naseputzen*
Die Hände sind das größte Infektionsrisiko
für den Patienten und die HelferInnen! (RKI
..., s.u.)
Quellen:
- RKI Mitteilungen „Händehygiene“
- TRBA 250 / R 250: 4.1.2.7
- BGW-Mitteilungen 2/2004: “Vorbeugung:
Händehygiene und Hautschutz“
- JUH-Hygienepläne, S. 2
* je nach Risikobewertung
Händedesinfektion oder -waschung
© Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.; Johanniter-Bildungswerk, PAG San Stand 04.2006
Leitfaden zur Ausbildung „Sanitätshelferausbildung (Modul B 2)“
Themenkreis 1: Grundlagen
Seite 9 / 19
Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Hygiene (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… können das Vorgehen bei einer
hygienischen Händedesinfektion
beschreiben.
Vorgehen bei der hygienischen Händedesinfektion
-
(Bei stark beschmutzten Händen zuerst eine
Händewaschung durchführen oder punktuelle grobe
Verunreinigungen mit einem mit Händedesinfektionslösung getränkten Einmaltuch entfernen)
-
Hände desinfizieren
-
ggf. Hände waschen
-
Hände trocknen lassen
-
ggf. erneute Händedesinfektion
Grundsatz: „Erst desinfizieren, dann
reinigen!“
CAVE:
-
-
¾ die Hände müssen vollständig vom Händedesinfektionsmittel benetzt (= richtig „nass“) sein
So selten wie möglich Hände
waschen! (siehe BGW-Mitteilungen
2/2004: “Vorbeugung:
Händehygiene und Hautschutz“,
auch: RKI Empfehlungen)
Sauber ist nicht keimfrei!
KEINE Zündquellen in der Nähe
von (Hände-) Desinfektionsmitteln
-> Rauchen verboten!
¾ in den Händen, Fingern, Fingerzwischenräumen und
Zeigen und Üben
-kuppen, Nagelfälzen, Handrücken und
Handgelenken verreiben
¾ dabei unbedingt die Einwirkzeit beachten, siehe
Gebrauchsanweisung des Herstellers! -> trocknen
lassen! (nicht vorzeitig „abwischen“!)
In einsatzfreien Zeiträumen nach der
Händedesinfektion eine geeignete Hautschutzcreme
verwenden
© Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.; Johanniter-Bildungswerk, PAG San Stand 04.2006
Leitfaden zur Ausbildung „Sanitätshelferausbildung (Modul B 2)“
Themenkreis 1: Grundlagen
Seite 10 / 19
Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Rettungskette
Die Teilnehmer...
… können die Glieder der Rettungskette
nennen und ihre Bedeutung erklären.
Übersicht
ƒ Lebensrettende Sofortmaßnahmen:
Überblick verschaffen
Eigensicherung beachten / Absichern der
Unfallstelle
Evtl. Retten aus dem Gefahrenbereich
Sicherung der Vitalfunktionen
ƒ Notruf (Entscheidung: Rettungsd., Feuerwehr, Polizei)
ƒ weitere Erste Hilfe
ƒ Rettungsdienst
ƒ Krankenhaus
WH aus dem B1/EH
Folie EH
Notruf
… können die örtlichen Notrufnummern
nennen und den jeweiligen
Situationen/Zuständigkeiten zuordnen.
Verschiedene Notrufnummern:
ƒ Rettungsleitstelle (112 / 19 222)
ƒ Feuerwehr (112)
ƒ Polizei (110)
… kennen die Organisation des RD in
ihrer Stadt / ihrem Landkreis.
Rettungsdienst
ƒ evtl. Telefonnummer der Rettungsleitstelle
ƒ Tätigkeit der Rettungsleitstelle
ƒ unterschiedliche Rettungsmittel
ƒ Unterschied Rettungsdienst Ù ärztlicher Notdienst
Die Bedeutung der Giftinformationszentralen
und deren Erreichbarkeit wird beim Thema
Vergiftungen (T6) besprochen.
… kennen die Bestandteile eines
korrekten Notrufs.
ƒ
ƒ
5 W´s
Notarzt- bzw. Feuerwehr-Stichwörter
Bei Kindern Altersangabe
Bei Fallbeispielen üben
… wissen, wie man einen Umstehenden
für einen korrekten Notruf anweist.
ƒ
ƒ
ƒ
evtl. genaue Ortsbezeichnung angeben
„Notarzt-Stichwort“ geben
„Kommen Sie danach sofort wieder zu mir, damit ich
weiß, wann Hilfe eintrifft!“
Bei Fallbeispielen üben
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Leitfaden zur Ausbildung „Sanitätshelferausbildung (Modul B 2)“
Themenkreis 1: Grundlagen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Rettungskette (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… wissen, dass sie bei mehreren
Verletzten nach dem Grad der
Vitalbedrohung entscheiden müssen.
Kurzvortrag
Mehrere Verletzte
-
Überblick ist besonders wichtig
Orientierung über Anzahl der Verletzten und deren
Verletzungen verschaffen
Nach Behandlungsprioritäten vorgehen
durchgehende Betreuung (ggf. durch Laien)
gewährleisten
Kontrolle der Vitalfunktionen
… können das Vorgehen bei der Kontrolle
der Vitalfunktionen erklären und
praktisch vorführen.
¾ Kontrolle des Bewusstseins
Patient laut ansprechen
Patient leicht an Schulter rütteln
Schmerzreiz setzen
Üben
¾ Atemkontrolle (Sehen, Hören, Fühlen)
- Kopf überstrecken / Unterkiefer vorziehen
(lebensrettender Handgriff)
- Ggf. Mund-Rachenraum inspizieren und ausräumen
Kontrolle der Atmung durch Sehen, Hören, Fühlen
(falls Atemstillstand vorliegt weiter im Schema
HLW)
¾ Kreislaufkontrolle
auf Kreislaufzeichen achten
Kontrolle durch Tasten:
- an der Halsschlagader (Arteria carotis)
- an der Speichenschlagader (Arteria radialis)
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Themenkreis 1: Grundlagen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Die Teilnehmer...
Bodycheck
Demonstrieren und Üben
Sobald ein Unfallhergang (Sturz,...) nicht eindeutig
ausgeschlossen werden kann, ist ein Bodycheck
durchzuführen. Ebenso erfolgt der Bodycheck bei jedem
Bewusstlosen.
Beim zweiten Durchgang möglichst mit
Mime
… können den Bodycheck praktisch
durchführen.
Der Bodycheck erfolgt durch Abtasten des Körpers des
Patienten von Kopf bis Fuß:
1.
2.
3.
4.
5.
Kopf („Birne“) und Hals
Brust(korb)
Bauch (inkl. Becken)
Beide Arme (inklusive Schultern)
Beide Beine
Hierbei ist besonders auf folgendes zu achten:
ƒ Hautfarbe und –temperatur
ƒ Schmerzäußerungen
ƒ Blutungen / Blutergüsse
ƒ Deformierungen / Schwellungen
ƒ Eingeschränkte Beweglichkeit
ƒ Sichtbare Knochenenden
ƒ Brustkorb instabil?
ƒ Bauchdecke hart?
ƒ Becken instabil?
ƒ Eingenässt / eingekotet?
ƒ Lähmungszeichen z.B. hängender Mundwinkel ?
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Themenkreis 1: Grundlagen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Die Teilnehmer…
Entkleiden eines verletzten Körperteils
Demonstrieren und Üben
… können ein verletztes Körperteil
entkleiden, wenn dies zur
Untersuchung oder Versorgung
notwendig ist.
ƒ
ƒ
… sind über den Einsatz spezifischer
Geräte zur Erstdiagnostik informiert.
bei schwerer Verletzung: Aufschneiden
die Verletzung bedeckende Kleidung anheben
(Kleider-)Schere wenn möglich seitlich der
Verletzung führen
nur mit den ersten zwei Dritteln der Schneide
schneiden
bei leichter Verletzung: Ausziehen
Verletzten um Unterstützung bitten
evtl. Bruch unter Zug halten
immer zuerst die gesunde, dann die verletzte
Seite ausziehen (zum Anziehen umgekehrt)
-
Diagnostik mit Geräten
•
Pupillenleuchte
•
RR-Messgerät
•
Stethoskop
•
BZ-Messung
Kurze Vorstellung der örtlich genutzten
Geräte.
Üben bei den einzelnen Themen
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Themenkreis 1: Grundlagen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Anamneseerhebung
Die Teilnehmer...
… können eine geordnete Anamnese
durchführen.
Anamnese
Lehrgespräch
unter Berücksichtigung des Notfallherganges
Folie
) Merkregel „Hinweise S.A.M.M.E.L.N.“
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
S ymptome:
⇒ Welche Beschwerden/Schmerzen haben Sie?
A llergien:
⇒ Haben Sie Allergien?
M edizinische Vorgeschichte:
⇒ Welche Vor- / Grunderkrankungen haben Sie ?
Operationen gehabt ?
M edikamente:
⇒ Welche Medikamente nehmen (regelmäßig) Sie
ein?
E ssen:
⇒ Wann und was haben Sie zuletzt gegessen?
L etzte Ausscheidungen:
⇒ Wann waren Sie zuletzt auf der Toilette? Waren
Stuhl oder Urin ungewöhnlich?
N euartige Beschwerden:
⇒ Sind ähnliche Anzeichen schon einmal
aufgetreten?
Bei Fallbeispielen üben
Ist der Patient selbst nicht in der Lage, Auskunft zu geben,
sind Dritte zu befragen (= Fremdanamnese).
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Themenkreis 1: Grundlagen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
PAKET anwenden
Die Teilnehmer...
… kennen die Maßnahmen, die „immer
richtig“ sind.
… Merkregel PAKET
Lehrgespräch
Für Sanitätshelfer kann das PAKET auch in
der Anlauttechnik verwendet werden:
P uls
A tmung
K urzer, korrekter Notruf
E igenwärme erhalten
T rösten
Siehe LF LSM/EH
Wärmeerhaltung
… sind sich der Wichtigkeit der
Wärmeerhaltung bewusst.
Patienten kühlen nicht nur in der kalten Jahreszeit sehr
schnell aus! Wärmeerhaltung (kein aktives Anwärmen!)
ist unbedingt erforderlich:
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
… können das schonende Unterschieben
einer Wolldecke unter eine liegende
Person durchführen.
Wolldecke
Rettungsdecke
Jacken
...
Beispiel der Wärmeerhaltung bei liegendem Patienten:
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Lehrgespräch
Demonstrieren und üben
(Soweit vorhanden: Rettungsdecke auslegen;
Wolldecke darauf ausbreiten)
Wolldecke diagonal falten
Patienten auf deckenferne Seite drehen
Decke soweit wie möglich unterschieben
Patienten auf andere Seite drehen
Deckenenden unter dem Patienten hervorziehen und
über ihn legen
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Themenkreis 1: Grundlagen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Betreuung / Umgang mit Patienten
Die Teilnehmer...
… verstehen die Notwendigkeit der
umfassenden Betreuung in allen
Notfallsituationen und wissen, wie
diese optimal erreicht wird.
Lehrgespräch
Das Gespräch soll
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Folie EH
Vertrauen schaffen
Angst nehmen
Trösten
Sicherheit vermitteln
Dies wird möglich durch
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
… erkennen die Bedeutung ihres
persönlichen Verhaltens allen
Beteiligten gegenüber.
Sicheres Auftreten des Sanitätshelfers
Andauernde Betreuung
Regeln der Höflichkeit beachten
Wünsche des Patienten - wenn möglich - erfüllen
Patient zuhören
Unnötige Schmerzen vermeiden
Auf schmerzhafte Maßnahmen vorbereiten
Über Sinn der Maßnahmen aufklären
Persönliches Auftreten
ƒ Probleme, die durch zu unsicheres Auftreten
entstehen können; z.B.
-
ƒ
Ausführlich im Basis-Modul
Krisenintervention Helfer „Grundlagen“
Bei Fallbeispielen üben
Lehrgespräch
Patient hat Angst, falsch behandelt zu werden
Umstehende können nicht zum Mithelfen aktiviert
werden
Gefahr einer Panik wird größer
Probleme, die durch übertrieben selbstsicheres
Verhalten entstehen können; z.B.
-
Vertrauensaufbau Helfer-Patient wird schwerer (Angst
vor Selbstüberschätzung des Helfers)
Kooperationsbereitschaft von Patient („Der fragt mich
ja gar nicht.“) und Umstehenden ist geringer („Der kann
das alleine.“)
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Themenkreis 1: Grundlagen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Betreuung / Umgang mit besonderen Personengruppen
Die Teilnehmer...
… können spezifisches Verhalten bei der
Betreuung besonderer Personengruppen nennen.
Lehrgespräch
Umgang mit alten Menschen
ƒ
ƒ
ƒ
Individuelle Persönlichkeit muss ernstgenommen
werden
Nicht duzen / keine Anrede mit „Opa“, „Oma“
Auf Behinderungen (z.B. Gebrechlichkeit,
Schwerhörigkeit) Rücksicht nehmen
Umgang mit Kindern
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Altersgerechtes Ansprechen
Nicht „lügen“
Bezugsperson(en) einbinden
Puppe o.ä. als Sprachrohr einsetzen
Umgang mit Behinderten
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Kein falsches Mitleid
Erwachsene mit „Sie“ ansprechen
Kein krampfhaftes Ignorieren der Behinderung
Gleichwertig behandeln / ernst nehmen
Besondere Hilfe anbieten und nicht aufdrängen
Umgang mit Ausländern
ƒ
ƒ
ƒ
Bei Verständigungsschwierigkeiten wenn möglich
Angehörige um Hilfe bitten
Auf verschiedene Sitten und Gebräuche Rücksicht
nehmen
Wenn nötig: Langsam und deutlich sprechen
(dennoch grammatikalische Korrektheit wahren!)
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Themenkreis 1: Grundlagen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Einweisung eintreffender Rettungsmittel
Die Teilnehmer...
… können erklären, was beim Eintreffen
verschiedener Rettungsmittel zu
beachten ist.
KTW / RTW / NEF:
-
Platz für den Anfahrtsweg schaffen
-
Schaulustige entfernen
-
Einweiser bereitstellen
Lehrgespräch
RTH (Rettungshubschrauber)
Dokumentation und Übergabe an den Rettungsdienst
… kennen die Anforderungen an eine
sachgerechte Dokumentation im SANDienst.
… können ihre Aufgaben bei einer
regelrechten Übergabe nennen und
erfüllen.
Der Sanitätshelfer sollte folgendes dokumentieren:
Lehrgespräch
Üben!
ƒ
Name / Anschrift und Geburtsdatum des Patienten
ƒ
Notfallgeschehen
ƒ
Verletzung / Erkrankung des Patienten
ƒ
Vitalwerte / Verlauf
ƒ
Maßnahmen des Sanitätshelfers
ƒ
Kurze prägnante Information (s.o.)
Lehrgespräch
ƒ
Mithilfe bei der Umlagerung
Üben!
ƒ
Übergabe des persönlichen Eigentums des
Betroffenen
ƒ
Hinweis auf Angehörige / Begleitperson
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Themenkreis 1: Grundlagen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Training Grundlagen
Die Teilnehmer…
Fallbeispiele
… können sich nach den Grundsätzen der
Hygiene kleiden und so verhalten, dass
eine Ausbreitung von Infektionskrankheiten verhindert und ein adäquater
Eigen- / Fremdschutz gewährleistet ist.
… beherrschen das Ablaufschema vom
Auffinden einer Person, einschließlich
der erforderlichen Kontrollen der
Vitalfunktionen und die Ganzkörperliche
Untersuchung.
… können die daraus resultierenden
lebensrettenden Sofortmaßnahmen
ableiten und anwenden sowie einen
korrekten Notruf unter Verwendung von
örtlichen NAW-Stichworten absetzen.
Situationen zum Transfer des Erlernten und
Erreichen der Ziele.
… können die Patienten zentrierten Hilfestellungen beim Be- und Entkleiden
durchführen.
… erkennen die Bedürfnisse von
Notfallpatienten und können geeignete
Maßnahmen durchführen.
… können die vorgegebene Dokumentation
und eine ordnungsgemäße Übergabe an
ein Rettungsmittel durchführen.
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Basisausbildung zum Helfer im Sanitätsdienst
der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Basis-Modul 2 (B2)
Themenkreis 2:
Bewusstsein
Stand: April 2006
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Themenkreis 2: Bewusstsein
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Anatomie Nervensystem
Gliederung des Nervensystems
ƒ ZNS (Gehirn + Rückenmark)
ƒ Peripheres NS
Kurzvortrag
… sind über die genannten Gehirnteile
und deren Funktion informiert.
Gehirn (gr. Encephalon, lat. Cerebrum)
ƒ Großhirn (Gedächtnis, Denken,...)
ƒ Kleinhirn (Koordination, Gleichgewicht,...)
ƒ Zwischenhirn (Umschaltstation, Pupillenreflex,...)
ƒ Hirnstamm mit verlängertem Mark (Regulation der
Atmung, Kreislauf,...)
Folie Querschnitt Kurzvortrag
… sind über die Lage und die Funktion
des Rückenmarks informiert.
Rückenmark (Medulla spinalis)
ƒ 40- 45 cm lang, endet in Höhe L1/2
ƒ verläuft im Wirbelkanal
ƒ leitet Befehle vom Gehirn in die Peripherie (efferente /
motorische Bahnen)
ƒ leitet Meldungen von der Peripherie ins Gehirn (afferente / sensible Bahnen)
Folie Kurzvortrag
… sind über die Teile des peripheren NS
informiert.
Peripheres NS
Alle Bestandteile des NS außerhalb von Gehirn und Rückenmark. Hierzu gehören die meisten Hirnnerven und die
Spinalnerven.
Kurzvortrag
… sind über die mechanischen Schutzvorrichtungen des ZNS informiert.
Knöcherner Schädel
Hirnhäute (Meningen)
ƒ Harte Hirnhaut (Dura mater)
ƒ Spinngewebshaut (Arachnoidea)
ƒ Weiche Hirnhaut (Pia mater)
Gehirn-/RM-Flüssigkeit (Liquor)
ƒ Versorgung mit Glucose
ƒ Stoßdämpfer
Folie Schichtaufbau Kurzvortrag
Die Teilnehmer...
… sind über die anatomische Gliederung
des NS informiert.
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Leitfaden zur Ausbildung „Sanitätshelferausbildung (Modul B 2)“
Themenkreis 2: Bewusstsein
Seite 3 / 18
Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Physiologie Nervensystem
Die Teilnehmer...
… sind über die funktionelle Gliederung
des NS informiert.
ƒ
ƒ
… können die Gegenspieler Sympathikus
und Parasympathikus nennen und
ihre Wirkung den wichtigen Organen
zuordnen.
Kurzvortrag
Funktionelle Gliederung des NS
Somatomotorisches (= animales) NS, willkürlich beeinflussbar
Vegetatives (= autonomes) NS, nicht willkürlich beeinflussbar
Vegetatives NS
ƒ
ƒ
Vortrag
Sympathikus: Energiebereitstellung und –
mobilisierung, v.a. in „Bedrohungssituationen“
(„Kampf- u. Fluchtnerv“)
Parasympathikus: Energieeinspeicherung und Erholung („Fress- und Relaxnerv“)
Bsp. Olaf-Cartoon (Steini und Bär)
Das ungestörte Bewusstsein
… sind über die Leistungen des Bewusstseins informiert.
Lehrgespräch
Leistungen des Bewusstseins
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Auseinandersetzung mit der Umwelt
(Sinnes-)Wahrnehmung und Verarbeitung von äußeren Reizen
Gezielte Reaktion auf äußere Reize
Sprache
Gedächtnis
Kreativität
Bewegungssteuerung
etc.
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Themenkreis 2: Bewusstsein
Seite 4 / 18
Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Bewusstseinsstörung
Ursachen und Gefahren von Bewusstseinsstörungen
Die Teilnehmer...
… kennen verschiedene Ursachen für
Bewusstseinsstörungen.
… kennen die Gefahren der Bewusstlosigkeit.
Lehrgespräch
Beispiele für Ursachen
Verletzungen
Schädel-Hirn-Verletzungen
Neurologische Ursachen
Schlaganfall
Epilepsie
Stoffwechselstörungen
Unter- und Überzuckerung
Thermische Schädigungen
Sonnenstich
Unterkühlung
Vergiftungen
Atemstörungen
Kreislaufstörungen, z.B. Synkope
Lehrgespräch
Gefahren
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Verlegung der oberen Atemwege durch Zurückfallen
des Zungengrundes oder durch Fremdkörper (z.B. lose Zahnprothese, Kaugummi)
Anatmung (Aspiration) von Erbrochenem o.ä.
schnellere Auskühlung in kalter Umgebung
Aufgrund fehlender Schmerzäußerungen können Verletzungen übersehen werden -> Bodycheck erforderlich
Beeinträchtigung / Ausfall von Vitalfunktionen
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Themenkreis 2: Bewusstsein
Seite 5 / 18
Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Erkennen von Bewusstseinsstörungen
Die Teilnehmer...
… kennen die verschiedenen Bewusstseinslagen und ihre Erkennungszeichen.
Erkennen der Bewusstseinslage
Vortrag
ƒ
Bewusstseinsklarheit:
⇒ wach, normale und orientierte Reaktionen
ƒ
Bewusstseinstrübung: = erweckbar
Benommenheit:
⇒ erweckbar durch Ansprache
⇒ lückenhafte und unpräzise Reaktion
Somnolenz:
⇒ s.o. leichte Weckreize (Schütteln an der Schulter),
⇒ leicht desorientierte Reaktion
Sopor:
⇒ s.o. starke Weck- bzw. Schmerzreize,
⇒ desorientierte Reaktion
ƒ
Bewusstlosigkeit (Koma): = nicht erweckbar,
keine Reaktion auf Schmerzreiz
Folie
Angaben nach LPN-San
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Themenkreis 2: Bewusstsein
Seite 6 / 18
Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Erkennen von Bewusstseinsstörungen (Forts.)
Die Teilnehmer...
… sind darüber informiert, dass man
durch Überprüfen der Pupillenreaktion
Hinweise auf die Bewusstseinslage
und die Ursache für die Bewusstseinsstörung erhalten kann.
Vortrag
Überprüfen der Pupillenreaktion
-
-
-
Nacheinander in beide Augen leuchten und
auf Pupillengröße achten:
Pupillen erweitert:
⇒ tiefes Koma ?
⇒ Vergiftung, z.B. Atropinvergiftung ?
⇒ Unterkühlung ?
⇒ starker Sauerstoffmangel ?
⇒ klinischer Tod ?
Pupillen verengt:
⇒ Vergiftung, z.B. Opiatvergiftung (z.B. Heroin) ?
Pupillendifferenz:
⇒ raumfordernder Prozess (Hirnblutung,Tumor) ?
verlangsamte Lichtreaktion:
⇒ Sauerstoffmangel ?
⇒ Drogen ?
Folie
Üben mit und ohne Pupillenleuchte
Mögliche Fehlerquellen:
Augenverletzungen / -erkrankungen
Glasauge ?
Die Überprüfung der Pupillenreaktion darf den Beginn
der lebensrettenden Maßnahmen nicht verzögern !
Bei Epileptikern darf diese Maßnahme nicht durchgeführt werden, da hierdurch ein Anfall provoziert werden kann.
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Themenkreis 2: Bewusstsein
Seite 7 / 18
Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Maßnahmen bei Bewusstseinsstörungen
Die Teilnehmer...
… können die Maßnahmen bei Bewusstlosigkeit durchführen.
… können eine Seitenlage aus der Bauchlage herstellen.
Allgemeine Maßnahmen bei Bewusstseinsstörungen
ƒ PAKET
Maßnahmen bei Bewusstlosigkeit
) Wie bei allen Bewusstlosen
ƒ Stabile Seitenlage
(besonders vorsichtig, falls Verdachtsmomente für WS- /
Hals- / Kopfverletzung bestehen)
ƒ bei Kopf- und Brustverletzungen: auf verletzte Seite
ƒ bei allen anderen Verletzungen: auf unverletzte Seite
ƒ Psychische Betreuung ist auch beim Bewusstlosen
erforderlich!
SSL auch mit zwei Helfern üben !
Patient liegt auf dem Bauch
Seitenlage aus der Bauchlage
Üben
Hinweis: Erweiterter Bodycheck !
Maßnahmen bei Bewusstlosigkeit
… wissen, in welchen Fällen ein Guedeltubus einzusetzen ist und wozu er
dient.
… wissen, wie man einen Guedeltubus
richtig anwendet.
Guedeltubus
• Der Guedeltubus verhindert das Zurücksinken der
Zunge bei einem tief bewusstlosen (komatösen) Patienten.
• Bei nicht komatösen Patienten besteht die Gefahr des
Auslösens von Würge- und Brechreizen.
• Er ist kein Aspirationsschutz.
• Absaugbereitschaft herstellen.
ƒ
ƒ
ƒ
abmessen: Mundwinkel - Ohrläppchen
Spitze in Richtung Gaumen einführen
auf halbem Weg um 180° drehen
Vortrag
Vortrag
Folie
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Themenkreis 2: Bewusstsein
Seite 8 / 18
Lernziele
… kennen die erweiterten Maßnahmen.
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Erweiterte Maßnahmen
ƒ Blutdruckmessung
ƒ Blutzuckermessung
ƒ Vorbereitung von Absaugung und Beutelbeatmung
Vortrag
Besondere Maßnahmen bei Bewusstseinsstörungen
Die Teilnehmer...
… können das schonende Abnehmen
eines Motorradhelms durchführen.
… können eine Seitenlage mit zwei Helfern bei vermuteter HWS- / Kopfverletzung durchführen.
… kennen das Vorgehen am bewusstlosen Neugeborenen / Säugling.
Rückgriff auf B1 = EH-Lehrgang
bei Motorradfahrern
-
um die Atemwege freimachen und freihalten zu können, ist eine Helmabnahme notwendig
⇒ in vorgefundener Lage!
⇒ in der Regel mit 2 Helfern
⇒ ggf. mit 1 Helfer
bei vermuteter HWS- / Kopfverletzung:
-
Seitenlage mit zwei Helfern (falls vorhanden)
-
Kopf-Wirbelsäule in Neutralposition stabilisieren
-
keine Unterpolsterung des Kopfes
bei Neugeborenen / Säuglingen (unter 1 Jahr):
ƒ
Bauchlage
ƒ
„Schnüffelstellung“
Üben
Für Theorie auf TK 5 – Verletzungen hinweisen
Üben
Hinweis auf weiterführende bzw. spezifische
Ausbildungen (z.B. EHaK oder RS)
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Themenkreis 2: Bewusstsein
Seite 9 / 18
Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Schlaganfall (Apoplex)
Die Teilnehmer...
… können einige Risikofaktoren für einen
Apoplex nennen.
Risikofaktoren
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Lehrgespräch
Diabetes
Hohe Blutfette
Rauchen (besonders in Kombination mit der Pille)
Alkoholmissbrauch
Hoher Blutdruck
Gerinnungsstörung
Arteriosklerose
… kennen Ursachen für einen Apoplex.
Ursachen
akute Durchblutungsstörung des Gehirns durch Verschluss (Infarkt) einer Hirnarterie; unblutig (ca. 90%)
akute Blutung im Gehirn; blutig (ca. 10%)
Kurzvortrag
… können Symptome eines Apoplexes
aufzählen und am Patienten erkennen.
Symptome (abhängig vom betroffenen Gebiet)
Vortrag
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Gefühlsstörungen bzw. Taubheitsgefühle eines Körperteils
bzw. einer Körperhälfte
Lähmung bzw. Kraftverlust:
Halbseitenlähmung oder nur ein Körperteil
einseitige Lähmung der Gesichtsmuskulatur
hängender Mundwinkel
hängendes Augenlid
Krampfanfall
Sprachstörungen (Wortfindungsstörung, Aussprechstörung,
Verständnisstörung)
Bewusstseinstrübung bis Bewusstlosigkeit
Abgang von Stuhl und Urin
Atemstörung
Pupillendifferenz
Wahrnehmungsstörungen
Schwindel, Übelkeit, Erbrechen
Schluckstörung
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Themenkreis 2: Bewusstsein
Seite 10 / 18
Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Schlaganfall (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… können die Gefahren eines Apoplexes
nennen.
ƒ
Dauerhafte Schädigung der Nervenzellen auf Grund
von Sauerstoffmangel und somit dauerhaftes Bestehen
bleiben der Symptome
Verletzungen durch evtl. Sturz
Aspiration durch Schluckstörung und Speichelfluss
Lebensgefährliche Herz-Kreislaufstörungen
Krampfanfälle
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
… können die Maßnahmen aufzählen.
Vortrag
Gefahr
Lehrgespräch
Maßnahmen
ƒ
Unbedingt den Arzt aufsuchen lassen, auch wenn die
Symptome nur vorübergehend waren (TIA)
ƒ beim Ansprechbaren:
) „Wie bei allen Problemen im Kopf“
ƒ beim Bewusstlosen:
) „Wie bei jedem Bewusstlosen“
ƒ ggf. Abpolsterung und Fixierung der gelähmten Extremitäten
) Das PAKET
ƒ Lagerung mit erhöhtem Oberkörper, achsengerecht
gelagerter Kopf; großzügige Indikation zur stabilen
Seitenlage
ƒ Engmaschige Vitalparameterkontrolle
ƒ Blutzuckermessung (s.u.)
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Themenkreis 2: Bewusstsein
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Krampfanfälle
Die Teilnehmer...
… sind über verschiedene Formen
von Krampfanfällen informiert.
… können die Hauptursachen für
Krampfanfälle aufzählen.
ƒ
ƒ
Fokale / generalisierte Krämpfe
Spannungs- (tonisch) / Zitter- (klonische) Krämpfe
Vortrag
Ursachen (Auswahl)
ƒ
ƒ
ƒ
… können einige Reize als Auslöser
für einen Krampfanfall nennen.
Kurzvortrag
Formen von Krampfanfällen
angeborene und erworbene Veränderungen (Anomalien) im Gehirn:
- Narben im Nervengewebe,
z.B. nach SHT, Entzündungen, Sauerstoffmangel
- Tumor
akute Erkrankungen und Verletzungen:
Fehlfunktion der Nervenzellen im Gehirn („Gewitter“ im Gehirn)
Sauerstoffmangel des Gehirns (z.B. Schlaganfall)
Schädel-Hirn-Verletzung
Thermische Schäden (Sonnenstich,Unterkühlung)
Stoffwechselstörungen (z.B. Unterzuckerung,
Schwangerschaft)
Infekt-/ Fieberkrämpfe
etc.
psychisch bedingte Anfälle
Krampfauslösende Reize
ƒ
ƒ
ƒ
Lehrgespräch
Flackerndes Licht, wie z. B. bei Computerspielen,
Stroboskopen, Blaulicht (!)
Lichtwechsel Hell/Dunkel bei Durchfahren einer Allee
Akustische und taktile Reize
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Themenkreis 2: Bewusstsein
Seite 12 / 18
Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Krampfanfälle (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… können die Gefahren eines
Krampfanfalls aufzählen.
… können die Symptome eines
Krampfanfalles nennen.
Vortrag
Gefahren
ƒ
ƒ
Verletzungen beim Sturz und beim Krampf
O2-Mangel
Symptome
Lehrgespräch
Vor dem Krampf (Aura):
Unruhe, Angstzustände
Schweißausbrüche
sensorische Halluzinationen
Video:
Epileptischer Anfall, Institut für den Wissenschaftlichen Film gGmbH, Göttingen,
Best. Nr. 1960
Zu Beginn:
Plötzliches Zusammensacken
Evtl. Initialschrei
Während des Krampfes (Krampfphase):
häufig erst tonische, dann klonische Krämpfe
Bewusstlosigkeit, evtl. Atemstillstand
Ggf. Schaum vor dem Mund, evtl. blutig bei Zungenbiss
Stuhl- und Harnabgang möglich
Nach dem Krampf (Nachschlafphase):
Bewusstlosigkeit geht in einen Schlafzustand über
Erinnerungslücke (retrograde Amnesie)
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Themenkreis 2: Bewusstsein
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Krampfanfälle (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… können die Maßnahmen bei einem
Krampfanfall aufzählen.
Lehrgespräch
Maßnahmen
ƒ
ƒ
während des Krampfanfalles den Betroffenen vor weiteren Verletzungen schützen:
-
Entfernen oder Abpolstern von umstehenden Gegenständen
-
nicht versuchen, den Betroffenen festzuhalten
-
keinen Beißschutz einlegen
nach dem Krampfanfall:
-
Lagerung nach Bewusstseinszustand (bei Zweifel
stabile Seitenlage)
-
Blutdruck
-
Blutzuckerbestimmung
-
Bodycheck
beim Bewusstlosen:
) „Wie bei jedem Bewusstlosen“
-
Maßnahmen je nach weiteren Verletzungen
-
Auch scheinbar bewusstseinsklare Patienten nicht
alleine lassen
) Das PAKET
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Themenkreis 2: Bewusstsein
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Entgleisungen des Blutzuckerspiegels
Die Teilnehmer...
… können die Regulierung des
Blutzuckerspiegels beschreiben.
… können die Normalwerte des
Blutzuckers nennen.
Lehrgespräch
Regulierung des Blutzuckerspiegels
ƒ
Hormon Insulin senkt den Blutzuckerspiegel durch
Umbau von Glukose in Glykogen
ƒ
Hormon Glukagon setzt Zuckerreserven durch Abbau von Glykogen frei und steigert somit den Blutzuckerspiegel
ƒ
Speicherung von Glykogen in der Leber
Lehrgespräch
Normalwerte BZ
ƒ
Nüchtern:
ƒ
Bis 1 h nach dem Essen:
ca. 100 mg/dl bzw. 6 mmol/l
Hinweis: Die angegebenen Werte sind Mittelwerte verschiedener Quellen, der Umrechenfaktor der beiden Einheiten ist 18.
bis ca. 180 mg/dl bzw. 10 mmol/l
… können die Ursachen für eine
Entgleisung des Blutzuckerspiegels
nennen.
Ursachen für Entgleisungen des Zuckerhaushaltes
Lehrgespräch
Störungen bei:
ƒ
Zuckeraufnahme (zu geringe Glykogenreserven)
ƒ
Zuckerverbrauch (Anstrengung, Alkohol)
ƒ
Produktion der Hormone Glukagon oder Insulin
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Themenkreis 2: Bewusstsein
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Entgleisungen des Blutzuckerspiegels (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… wissen, dass es unterschiedliche Arten
von Diabetes gibt.
Lehrgespräch
Arten von Diabetes
ƒ
Mangelnde Insulinproduktion (häufig Diabetes im Kindes- oder Jugendalter) – Typ I
ƒ
Mangelnde Insulinverwertbarkeit der Körperzellen
(zum Beispiel Altersdiabetes, abhängig vom Lebenswandel) – Typ II
… kennen die Blutzuckerwerte bei
Unterzuckerung.
Unterzuckerung
… kennen die Blutzuckerwerte bei
Überzuckerung.
Überzuckerung
Lehrgespräch
< 60 mg/dl bzw. 3,33 mmol/l
Lehrgespräch
nüchtern:
> 110 mg/dl bzw. 6,1 mmol/l
1 Stunde nach dem Essen:
> 180 mg/dl bzw. 10 mmol/l
… kennen die Möglichkeiten der Blutzuckerkontrolle und können diese durchführen.
Kontrollmöglichkeiten
ƒ
ƒ
Glucosestick mit Farbskala
Elektronisches Messgerät:
o Digital - Blutzuckermessgerät
o nötiges Zubehör für Blutzuckermessung
ƒ
das am Standort verwendete Gerät
o der richtige Einsatz
o mögliche Fehlerquellen beim Einsatz
o Eichfristen des Gerätes (MPBetreibV)
o Die Pflege und Reinigung des Gerätes
Mit den vorhandenen Geräten üben
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Themenkreis 2: Bewusstsein
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
Die Teilnehmer...
… sind über die Zusammenhänge
zwischen Insulineinnahme und Kohlenhydratzufuhr informiert.
… kennen die Merkmale einer akuten
Unterzuckerung.
Lehrgespräch
Vorbeugung
Insulingabe, Nahrungsaufnahme und Energieverbrauch
müssen aufeinander abgestimmt sein:
ƒ bei Steigerung der körperlichen Aktivität
o Steigerung der Nahrungsaufnahme
o oder Insulinmenge reduzieren
ƒ bei Störung der Nahrungsaufnahme, z.B. bei Brechdurchfall
o Reduzierung der Insulineinheiten
ƒ Regulierung des Blutzuckerspiegels durch gezielte
regelmäßige Insulingabe und Nahrungsaufnahme im
Rahmen eines Diätplans
ƒ Verschiedene Insulinpräparate mit diversen Wirkungskurven stehen zur Verfügung
ƒ Nahrungsaufnahme wirkt der Insulinwirkung entgegen
und hält den Blutzuckerspiegel im Gleichgewicht (Zucker- und Insulinaufnahmen sollten sich gemäß der
Insulinwirkung entsprechen)
Symptome einer Unterzuckerung (Hypoglykämie)
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Lehrgespräch
Schocksymptome:
o schneller Puls
o Haut: blass, kaltschweißig
o Zittern / Frieren
Unruhe
Heißhunger
Schwäche
evtl. Bewusstseinstrübung bis Bewusstlosigkeit
evtl. Krämpfe
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Themenkreis 2: Bewusstsein
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Zuckerkrankheit (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
Maßnahmen bei Unterzuckerung (Hypoglykämie)
… kennen die Maßnahmen bei akuter Unterzuckerung.
ƒ
Lehrgespräch
bei erhaltenem Bewusstsein
Gabe von süßen Getränken o. (Trauben) Zucker
bei Bewusstlosigkeit:
) "Wie bei allen Bewusstlosen"
) immer: Das PAKET
-
ƒ
… kennen die Merkmale einer Überzuckerung.
Symptome einer Überzuckerung (Hyperglykämie)
… kennen die Maßnahmen akuter Überzuckerung.
Maßnahmen bei Überzuckerung (Hyperglykämie)
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
-
Lehrgespräch
häufiges Wasserlassen (Polyurie)
Austrocknung (Exsikkose)
Verwirrtheit
Bewusstseinstrübung bis Bewusstlosigkeit
evtl. Azetongeruch
Lehrgespräch
bei erhaltenem Bewusstsein:
- symptomorientiertes Vorgehen
bei Bewusstlosigkeit:
) "Wie bei allen Bewusstlosen"
immer: Das PAKET
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Themenkreis 2: Bewusstsein
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Training Bewusstseinsstörungen
Die Teilnehmer...
Fallbeispiele / Rollenspiele zu Bewusstseinsstörungen
… sind in der Versorgung von Bewusstseinsstörungen geübt.
… beherrschen die Sofortmaßnahmen bei
Bewusstseinsstörungen und kann bei
den erweiterten Maßnahmen unterstützend helfen.
… beherrschen die Maßnahmen bei
Apoplex und Krampfanfällen und können bei erweiterten Maßnahmen unterstützend helfen.
Situationen zum Transfer des Erlernten und
Erreichen der Ziele.
… beherrschen die Maßnahmen bei diabetischen Stoffwechselentgleisungen
und können bei erweiterten Maßnahmen unterstützend helfen.
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Basisausbildung zum Helfer im Sanitätsdienst
der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Basis-Modul 2 (B2)
Themenkreis 3:
Atmung
Stand: April 2006
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Themenkreis 3: Atmung
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Die ungestörte Atmung
Die Teilnehmer...
… kennen die Bedeutung der ungestörten
Atmung für den Organismus.
Bedeutung der Atmung für den Organismus
ƒ Alle Zellen des Körpers brauchen für ihre Arbeit O2.
ƒ Als Abfallprodukt der Zellarbeit entsteht Kohlendioxid.
ƒ Der Blutkreislauf übernimmt den Gastransport Lunge
- Zelle - Lunge. O2 bindet sich an Hämoglobin; CO2
wird hauptsächlich in gelöster Form als Kohlensäure
transportiert
ƒ In der Lunge wird der eingeatmete Sauerstoff per Diffusion durch die Wände der Lungenbläschen gegen
das auszuatmende Kohlendioxid ausgetauscht.
ƒ Bei Sauerstoffmangel werden die Zellen, zuerst die
Gehirnzellen, geschädigt.
Kurzvortrag
Anatomie/Physiologie des Atmungssystems
… kennen den Weg der Atemluft in den
Körper und die Unterscheidung in obere und untere Atemwege.
… sind über den Begriff „Totraum“ informiert.
Weg der Atemluft
ƒ obere Atemwege
Nasenraum / Mundraum
Rachenraum (Pharynx)
ƒ untere Atemwege
Kehlkopf mit Kehldeckel (Larynx mit Epiglottis)
Luftröhre (Trachea)
Bronchien
Bronchiolen
Lungengewebe mit Lungenbläschen (Alveolen)
Kurzvortrag
Totraum
ƒ Mit Ausnahme der Lungenbläschen werden die o.g.
Bereiche als Totraum zusammengefasst, da dort kein
Sauerstoffaustausch stattfindet.
ƒ beträgt ca. 2 ml/kg Körpergewicht (Beispiel: bei 75 kg
ca. 150 ml)
Kurzvortrag
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Themenkreis 3: Atmung
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Anatomie/Physiologie des Atmungssystems (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… kennen den Aufbau und die Funktionen
der Nase.
… kennen die Funktionen des Rachens.
… kennen die Aufgaben und den Aufbau
des Kehlkopfs.
… kennen den Aufbau der Luftröhre.
Nase
Die Nase besteht aus zwei Nasenhöhlen, die durch die
Nasenscheidewand von einander getrennt sind. Der Nasengang verläuft parallel zum Gaumen (nicht nach oben).
Die Nase
ƒ ist mit Schleimhaut ausgekleidet
ƒ wärmt die Atemluft an
ƒ feuchtet die Atemluft an
ƒ reinigt die Atemluft von Staubteilchen
ƒ ermöglicht die Wahrnehmung des Geruchs
Kurzvortrag
Rachen (Pharynx)
ƒ Kreuzung von Atem- und Speisewege
ƒ Der Eingang in die Luftröhre liegt vor dem Eingang
der Speiseröhre
Kurzvortrag
Kehlkopf (Larynx) mit Kehldeckel (Epiglottis)
ƒ Schutz vor Aspiration
ƒ Stimmbildung
Kurzvortrag
Luftröhre (Trachea)
ƒ Flexible aber stabile Struktur, offen gehalten durch
Knorpelspangen
ƒ Muskelschicht
ƒ Ausgekleidet von Schleimhaut mit Flimmerepithel
ƒ
Übergang in 2 Hauptbronchien
Kurzvortrag
-
Innendurchmesser entspricht ca. dem
Durchmesser des kleinen Fingers des
Patienten
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Themenkreis 3: Atmung
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Anatomie/Physiologie des Atmungssystems (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… kennen den Aufbau der Bronchien.
… kennen die Aufgabe und die Funktion
der Alveolen.
… kennen den Aufbau und die Aufgabe
des knöchernen Brustkorbs
Bronchien
Flexible aber stabile Struktur, offen gehalten durch
Knorpelspangen
Muskelschicht
Ausgekleidet von Schleimhaut mit Flimmerepithel
Zwei Hauptbronchien
die Bronchien verzweigen sich bis zu den Bronchiolen
(keine Knorpelanteile, ausschließlich Muskulatur)
Kurzvortrag
Folie
Lungenbläschen (Alveolen)
ƒ Alveolen befinden sich am Ende der Bronchiolen
ƒ In den Alveolen findet der Gasaustausch statt
ƒ Sauerstoff diffundiert durch die Alveolarwand in die
Lungenkapillaren, CO2 in die umgekehrte Richtung
Kurzvortrag
Brustkorb (Thorax)
ƒ Bestehend aus Brustbein (Sternum), Rippen und
Brustwirbelsäule
ƒ Schützt die Organe im Brustraum
ƒ Ermöglicht den mechanischen Vorgang der Atmung
Kurzvortrag
Folie EH
Folie EH
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Themenkreis 3: Atmung
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Anatomie/Physiologie des Atmungssystems (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… kennen den Aufbau und die Funktionsweise der Atemmuskulatur.
… kennen den Aufbau und die Funktion
der Pleura.
Atemmuskulatur
ƒ Der Zwerchfellmuskel (Diaphragma)
Hauptatemmuskel
Im Ruhezustand (Erschlaffung Æ Ausatmung) nach
oben gewölbt und verkleinert dadurch den Brustraum
Im Anspannungszustand (Zusammenziehen Æ Einatmung) abgeflacht und vergrößert dadurch den
Brustraum
ƒ Die Zwischenrippenmuskulatur (Interkostalmuskulatur)
Hebt die Rippen, vergrößert damit den Brustraum und
unterstützt die Einatmung
Senkt die Rippen, verkleinert damit den Brustraum
und unterstützt die Ausatmung.
ƒ Die Atemhilfsmuskulatur
Hierzu gehören insbesondere:
Schultergürtelmuskulatur (Einatmung)
Halsmuskulatur (Einatmung)
Bauchdeckenmuskulatur (Ausatmung)
Kurzvortrag
Brustfell (Pleura)
ƒ Besteht aus dem Rippen- und dem Lungenfell
ƒ Das Rippenfell kleidet den Brustkorb innen aus, das
Lungenfell überzieht die Lunge
ƒ Zwischen Rippen- und Lungenfell befindet sich der
Pleuraspalt
ƒ Die Flüssigkeit im Pleuraspalt hält Rippen- und Lungenfell verschieblich aneinander
ƒ Somit führt die Thoraxexpansion auch zu einer Lungenexpansion und damit zur Einatmung
Kurzvortrag
Folie
Folie EH
Einsatz der Hals- und Schultergürtelmuskulatur als Atemhilfsmuskulatur nur möglich
bei Fixierung des Schultergürtels
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Themenkreis 3: Atmung
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Anatomie/Physiologie des Atmungssystems (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… kennen den Aufbau der Lunge.
Kurzvortrag
Lunge (Pulmo)
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Die Lunge liegt im knöchernen Thorax
Besteht aus zwei Lungenflügeln
Mit Lungenfell überzogen
Beherbergt Teile des gasleitenden Systems und das
gesamte gastauschende System mit Lungenkapillaren
Folie
Steuerung und Qualität der Atmung
… können die Steuerung der Atmung erklären.
ƒ
ƒ
ƒ
… wissen, worauf bei der Atemkontrolle
zu achten ist.
Kurzvortrag
Steuerung der Atmung
Unwillkürliche Steuerung über das Atemzentrum im
Verlängerten Mark (medulla oblongata)
Rezeptoren melden (nach „Wichtigkeit“):
Kohlendioxidgehalt im Blut
Blut pH
Zu einem deutlich geringeren Anteil: Sauerstoffgehalt im Blut
Eine willkürliche Beeinflussung der Atmung ist möglich
Kurzvortrag
Qualitäten der Atmung
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Geschwindigkeit (Atemfrequenz: AF 10-40/min.)
Tiefe (Amplitude o. Atemzugvolumen: AZV 5-15 ml/kg
KG)
Atemminutenvolumen = Atemfrequenz x Atemzugvolumen
Regelmäßigkeit (Rhythmus)
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Themenkreis 3: Atmung
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Physiologische Atemwerte
Altersstufe
Die Teilnehmer...
… sind über Atemfrequenz und Atemzugvolumen (in Ruhe) für verschiedene Altersstufen informiert.
-
Erwachsener
Jugendlicher
Schulkind
Kleinkind
Säugling
Neugeborene
Atemfrequenz
Züge pro min
ca. 12
ca. 15
ca. 20
ca. 30
ca. 35
ca. 40
Atemzugvolumen
in ml
500 - 800
400 - 500
200 - 400
100 - 200
50 - 100
20 - 40
Kurzvortrag
Siehe aktuelle Auflage LPN-San
Ursachen von Atemstörungen
… kennen Beispiele für verschiedene Ursachen von Atemstörungen.
Verlegung der Atemwege
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Lehrgespräch
Zungengrund
(Fremdkörper-) Aspiration
Insektenstich im Rachenraum
Ertrinkungsunfall
Erkrankungen der Atmungsorgane
ƒ
ƒ
Asthma bronchiale
akute oder chronische Bronchitis
Verletzungen
ƒ
ƒ
ƒ
des Brustraumes (spitz oder stumpf)
des Kopfes
des Halses
Sonstige
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Lungenödem (kardial und toxisch)
Lungenembolie
Herzinfarkt / Angina pectoris
Hyperventilation
Vergiftungen
Veränderung der Luftzusammensetzung
Verschüttung
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Themenkreis 3: Atmung
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Erkennen von Atemstörungen
Die Teilnehmer...
… wissen, wie man im Rahmen der Basisdiagnostik Anzeichen für Atemstörungen erkennen kann.
Basisdiagnostik
ƒ Auf den ersten Blick:
Blässe
Zyanose
vorgefundene Position mit erhöhtem Oberkörper,
evtl. Arme abgestützt
Ringen nach Luft
evtl. unnatürliche Atemgeräusche
ƒ Ansprechen:
Anamnese siehe unten
Atemnot
Aufregung, Unruhe, Angst
Bewusstseinsstörungen
Bewusstlos
ƒ Atemkontrolle:
Atmung besonders schnell / langsam, flach und /
oder unregelmäßig
bei Atemstillstand: keine Atmung vorhanden,
Cave: Schnappatmung!
ƒ Pulskontrolle:
- Puls beschleunigt oder verlangsamt!
ƒ Bodycheck:
Hinweise auf z.B.
- Brustkorbverletzung
- Insektenstich im Rachenraum
- Atemwegserkrankung (z.B. Asthma)
ƒ Anamnese:
- Angaben zum Unfallhergang
- Angaben zu Vorerkrankungen
- Angaben zum persönlichen Empfinden
Lehrgespräch
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Maßnahmen bei Atemstörungen
Die Teilnehmer...
… kennen die Maßnahmen, die bei jeder
Atemnot durchgeführt werden müssen
und führen diese zielstrebig und regelrecht aus.
… kennen weiterführende Maßnahmen,
die bei einem Atemstillstand durchgeführt werden müssen und führen sie
zielstrebig und regelrecht aus.
… sind über das Funktionsprinzip der Beatmung informiert.
Basismaßnahmen
ƒ „Wie bei allen Problemen in der Brust“:
ƒ Lagerung: sitzend mit Aktivierung der Atemhilfsmuskulatur
ƒ Öffnen beengender Kleidung
ƒ Frischluftzufuhr
ƒ Atemanweisungen
ƒ PAKET
Lehrgespräch / Demonstration
bei Atemstillstand (Puls vorhanden): Beatmung
ƒ vorbereitende Maßnahmen:
Absaugbereitschaft herstellen
Mund-/Rachenraum ausräumen (Speisebrocken,
Zahnprothesen), ggf. absaugen
Kopf überstrecken bzw. Guedeltubus einlegen
evtl. Beatmungsmaske o.ä. auflegen
ƒ Beatmungstechniken:
Mund-zu-Mund
Mund-zu-Nase
Beatmungsmaske (Mund-zu-Maske)
richtige Maske auswählen, mittels C-Griff andrücken und mit Beutel beatmen.
Lehrgespräch / Demonstration / Üben
) Funktionsprinzip der Beatmung
ƒ Erweiterung der Lungen durch Einblasen von Luft
über die Atemwege (Abdichtung Mund bzw. Nase).
ƒ In der Ausatemluft des Menschen befindet sich noch
ausreichend Sauerstoff (17%), um eine Anreicherung
des Blutes in den Lungenkapillaren zu erreichen.
ƒ Durch den für die Beatmung notwendigen Überdruck
besteht die Gefahr, dass Luft in den Magen gelangt.
Daher muss der Druck sorgfältig dosiert werden.
Hinweis EH-Folie
(normale Umgebungsluft 21% O2)
Cave: Wenn der Beutel ein Druckventil
hat, auf die korrekte Einstellung achten
(normal: 20 mm Hg)!!!
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Spezifische Atemstörungen
Die Teilnehmer...
… sind mit spezifischen Ursachen der Atemnot vertraut und können diese als
mögliche Ursachen einer Atemnot aufzählen.
Beispiele
ƒ Verlegung der Atemwege
o Fremdkörper-Aspiration (Erstickung)
o Insektenstich
o Beinahe-Ertrinken
ƒ Asthmaanfall
ƒ Brustkorbverletzungen
ƒ Lungenödem
ƒ Lungenembolie
ƒ Hyperventilation
Lehrgespräch
Verlegung der Atemwege
Aspiration
… kennen die Ursachen und Gefahren einer Aspiration.
… kennen und erkennen die Symptome
einer Aspiration und können diese auch
aufzählen.
Aufbereitung als WH aus dem EH
Ursachen und Gefahren
Kurzvortrag
ƒ
Ursache: Fremdkörper im Rachenraum (z.B. Mageninhalt, Zähne, Kaugummi etc.)
ƒ
Gefahren:
o Verlegung der Atemwege -> Ersticken
o Verätzung der Schleimhäute
o Lungenentzündung (Pneumonie)
Erkennen
ƒ Plötzlich auftretende akute Atemnot
ƒ Husten, Würgen
ƒ Hochroter Kopf
ƒ Anamnestische Hinweise: z.B. Kind spielte mit kleinen
Gegenständen oder: Patient war beim Essen, ...
ƒ Inverse Atmung bei kompletter Verlegung
ƒ Im Verlauf Zyanose, Bewusstlosigkeit und Atemstillstand möglich
Kurzvortrag
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Methodisch-didaktische Hinweise
Spezifische Atemstörungen (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… kennen die speziellen Maßnahmen bei
Fremdkörperaspiration.
… kennen die Gefahren des HeimlichHandgriffs.
Spezifische Maßnahmen
•
•
Kurzvortrag
Tieflagern des Oberkörpers
Schlag mit der Hohlhand zwischen die Schulterblätter
⇒ wenn erfolglos bzw. keine Restatmung vorhanden:
⇒ noch ansprechbar: Heimlich-Handgriff
⇒ bei Bewusstlosigkeit: Thoraxkompressionen
) Gefahren des Heimlich-Handgriffs
Durch direkten Druck auf Organe im Bauchraum kann es
zu schweren inneren Verletzungen mit lebensbedrohlichen Blutungen kommen. Daher nur als „ultima ratio“ anwenden, wenn keine Restatmung vorhanden ist!
Insektenstich im Rachenraum
… kennen die speziellen Maßnahmen bei
einem Insektenstich im Rachenraum
und können diese durchführen.
Kurzvortrag
Aufbereitung als WH aus dem EH
Maßnahmen
ƒ Kühlen von außen: z.B. mit Eisbeutel, kalten Umschlägen
ƒ Kühlen von innen (bei bewusstseinsklarem Patienten,
der den Becher selbst halten kann): kaltes Wasser in
kleinen Schlucken trinken lassen, Eis(-würfel) lutschen lassen
Kurzvortrag
Zeitaufwand entsprechend Zielgruppe
Beinahe-Ertrinken
… kennen mögliche Symptome des Beinahe-Ertrinkens.
Erkennen
Notfallsituation in Verbindung mit Wasser / Flüssigkeit
Patient aus dem Wasser gerettet
Patient zeigt Atemnot
Kurzvortrag
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Methodisch-didaktische Hinweise
Spezifische Atemstörungen (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… kennen die Maßnahmen bei einem
Beinahe-Ertrinken nach erfolgter Rettung.
Maßnahmen
ƒ Lebensrettende Sofortmaßnahmen, immer Rettungsdienst rufen
ƒ PAKET
ƒ Beim Bewusstseinsklaren „Wie bei allen Problemen in
der Brust“
ƒ Beim Bewusstlosen „Wie bei allen Bewusstlosen“
ƒ Bei Atemstillstand beatmen; ev. kann Stimmritzenkrampf vorliegen -> Beatmungsversuche fortsetzen
Kurzvortrag
Siehe 2. DS EH
CAVE:
an mögliche HWS-Verletzung denken !
Asthma-Anfall / Asthma bronchiale
… kennen die Ursachen des AsthmaAnfalls.
… kennen die Symptome eines Asthmaanfalls.
Ursachen
häufig familiäre Vorbelastung
Kontakt mit allergieauslösenden Stoffen (Allergenen)
Reizung der Bronchien durch klimatische Einflüsse wie
z.B. Kälte
körperliche Belastung
psychische Faktoren
akute Infektionen
Bronchialer Trias:
- Verschleimung der Atemwege
- Schwellung der Atemwege
- Verkrampfung der Muskulatur der Atemwege
Lehrgespräch
Erkennen
ƒ Typische Situation: nach vorne übergebeugte, sitzende Haltung; z.T. plötzlich in der Nacht
ƒ akut einsetzende Atemnot mit Hustenreiz
ƒ die Ausatmung ist deutlich behindert
ƒ verlängerte Ausatemphase, ggf. deutlich hörbare pfeifende Ausatemgeräusche (Stridor)
ƒ zunehmende Zyanose
Lehrgespräch
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Themenkreis 3: Atmung
Seite 13 / 17
Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Spezifische Atemstörungen (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… kennen die Maßnahmen bei einem akuten Asthma-Anfall und können diese
anwenden.
… können Ursachen und Gefahren für
Brustkorbverletzungen nennen.
… kennen die besonderen Erkennungszeichen bei Brustkorbverletzungen.
… kennen die spezifischen Maßnahmen
bei Brustkorbverletzten.
Maßnahmen
) Das PAKET
) Wie bei allen Problemen in der Brust
Patienten ggf. dazu anhalten durch gespitzte Lippen
auszuatmen (Lippenbremse)
Brustkorbverletzungen
Ursachen
o Aufprall auf Lenkrad
o Tritt gegen / Schlag auf den Brustkorb
o Sturz auf Brustkorb
o Verschüttung / Einklemmung
Gefahren
o Atemnot
o Verletzung von Brustorganen
o Verletzung der Knochenstruktur
ƒ spezifische Erkennungszeichen
Unfallhergang
Schmerzen beim Atmen
paradoxe Atmung bei Rippenserienfraktur
- ungleichmäßige Ausdehnung des Brustkorbes
beim Atmen
- Abhusten von schaumigem Blut bei Lungenverletzung
ƒ spezifische Maßnahmen
- bei Bewusstsein:
- „Wie bei allen Problemen in der Brust“:
- atemunterstützende Lagerung, evtl. vorsichtiges
Umlagern auf verletzte Seite, PAKET
- bewusstlos: Seitenlage auf verletzte Seite
- ggf. Wundversorgung
Lehrgespräch
WH. anhand EH-Folie „Wie bei allen Problemen in der Brust“
Lehrgespräch
Lehrgespräch
Folie siehe LPN
Demonstration
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Themenkreis 3: Atmung
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Spezifische Atemstörungen (Fortsetzung)
Das Lungenödem
Die Teilnehmer...
… können Ursachen bei Lungenödem
nennen.
… kennen die Symptome eines Lungenödems.
… kennen die spezifischen Maßnahmen
bei einem Lungenödem.
Ursachen
Das Lungenödem kann eine direkte pulmonale Ursache
oder eine kardiale Ursache haben:
ƒ kardiale Ursache (häufig): Linksherzinsuffizienz
ƒ Pulmonale Ursachen (weniger häufig):
o Beinahe-Ertrinken (s.u.)
o Inhalation von Reizgasen: Bei der Inhalation
von Reizgasen kommt es zu einer (Zer-) Störung der Alveolarmembrane in der Lunge. Dadurch kommt es zum Flüssigkeitseintritt in die
Lunge.
Vortrag
Erkennen
• Akute Atemnot (siehe oben)
• Brodelndes Atemgeräusch
• Kaltschweißige Haut
• Aushusten von fleischwasserfarbenen Schaum
• Häufig weitere Stauungszeichen:
Beinödeme
Gestaute Halsvenen
• Anamnestische Hinweise: Einatmung von Reizgasen, Herzerkrankungen
Maßnahmen
ƒ „Wie bei allen Problemen in der Brust“
ƒ Lagerung sitzend mit herabhängenden Beinen
ƒ Jegliche körperliche Anstrengung vermeiden
Bei Reizgasinhalationen:
ƒ Retten aus dem Gefahrenbereich unter Berücksichtigung des Eigenschutzes
Lehrgespräch
Hinweis: Linksherzinsuffizienz bei TK 4
Lehrgespräch
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Themenkreis 3: Atmung
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Spezifische Atemstörungen (Fortsetzung)
Lungenembolie
Die Teilnehmer...
… sind über die möglichen Ursachen einer
Lungenembolie informiert.
… sind über die Symptomatik einer Lungenembolie informiert.
… kennen die Maßnahmen entsprechend
„Wie bei allen Problemen in der Brust“.
…
Ursachen
ƒ Entstehung eines Blutgerinnsels (Thrombus) im venösen Körperkreislauf
ƒ Losreißen und Wanderschaft des Thrombus durch die
Blutgefäße (dann Embolus)
ƒ Verschluss einer Lungenarterie durch den Embolus
Vortrag
Erkennen
ƒ Symptome entsprechen denen eines Herzinfarktes
(siehe dort)
ƒ Anamnestische Hinweise: Gerinnungsstörungen,
Beinvenenthrombosen, Vorhergegangene Embolien,
Langes Sitzen (z.B. im Flugzeug), Schwangerschaft,
Bettlägrigkeit, Operationen, Rauchen, Pille
ƒ u.U. blutiger Auswurf
Kurzvortrag
Maßnahmen
ƒ Maßnahmen wie bei Atemnot und Herzinfarkt
ƒ „Wie bei allen Problemen in der Brust“, PAKET
Kurzvortrag
Hinweis: siehe TK 4 Kreislauf
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Themenkreis 3: Atmung
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Spezifische Atemstörungen (Fortsetzung)
Hyperventilation
Die Teilnehmer...
… können Ursachen einer Hyperventilation nennen.
Ursachen
Angst, psychische Belastung / Erregung
Kurzvortrag
Pathophysiologischer (dys-funktioneller) Hintergrund
• Durch die vorwiegend psychischen Ursachen wird
… sind über den pathophysiologischen Hindie Atemtätigkeit erheblich gesteigert, wodurch zu
tergrund der Hyperventilation informiert.
viel CO2 abgeatmet wird. (Eine Übersättigung des
Blutes mit Sauerstoff ist nicht möglich!)
• weniger CO2 -> weniger Kohlensäure ->
• Blut ph wird alkalischer, wodurch ein Mangel an freiem Kalzium entsteht.
• Dies führt zu den typischen krampfartigen Veränderungen der Muskulatur, die an den Händen beginnt.
Vortrag
Durch die Rückatmung wird erreicht, dass der CO2-Gehalt
im Blut steigt, der pH-Wert in den Normalbereich zurückkehrt und die Symptome verschwinden.
… kennen die Symptome einer Hyperventilation und können diese auch aufzählen.
Erkennen
ƒ Vorgeschichte
ƒ Erregungszustand, schnelle, tiefe Atmung
ƒ subjektives Gefühl der Atemnot
ƒ gerötete Haut
ƒ „Kribbeln“ in den Fingern, Zehen und Lippen
ƒ Krämpfe: „Pfötchenstellung“ der Hände, „Karpfenmund“
ƒ Schwindel
Keine Zeichen einer akuten Atemnot !!!
Lehrgespräch
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Themenkreis 3: Atmung
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Spezifische Atemstörungen (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… kennen die spezifischen Maßnahmen,
die bei einer Hyperventilation ergriffen
werden müssen.
Maßnahmen
- Die Beruhigung des Patienten führt häufig zu einer
Normalisierung der Atmung
- Am besten in ein Gespräch verwickeln
- Atemanweisung geben
- Rückatmung veranlassen
- PAKET
Lehrgespräch, dann Demonstration
Training Atemstörungen
… sind in der Versorgung von Atemstörungen geübt.
… beherrschen die Sofortmaßnahmen bei
Atemstörungen und können bei den
erweiterten Maßnahmen unterstützend
helfen.
Fallbeispiele / Rollenspiele
Situationen zum Transfer des Erlernten und
Erreichen der Ziele.
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Basisausbildung zum Helfer im Sanitätsdienst
der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Basis-Modul 2 (B2)
Themenkreis 4:
Herz-Kreislauf
Stand: April 2006
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Themenkreis 4: Herz-Kreislauf
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Allgemeine Einführung: Ungestörter Kreislauf
•
Blut
•
Herz
•
Kreislauf
Das Blut
Die Teilnehmer...
Blutmenge
Lehrgespräch
… sind über die Blutmenge informiert.
8% seines Körpergewichts oder 80 ml pro kg KG, beim
Erwachsenen damit etwa 5-7l.
Laut LPN-San
… sind über die Zusammensetzung des
Blutes und den wichtigsten Aufgaben
informiert.
Zusammensetzung und Aufgabe des Blutes
Vortrag
Das Blut hat die Aufgabe Sauerstoff, Nährstoffe, Hormone
und Mineralien zu den Zellen zu transportieren und Schlackenstoffe abzutransportieren.
Laut LPN-San
Folie bzw. Bild im Skript
Es besteht aus:
ƒ
Plasma (ca. 55 %) davon
Wasser 90%
Proteine 8%
Enzyme, Glucose, Fette, Hormone usw. 2%
-
ƒ
Blutzellen (ca. 45 %), dazu gehören:
ƒ rote Blutkörperchen (Erythrozyten)
Hauptaufgabe Transport von Sauerstoff
ƒ weiße Blutkörperchen (Leukozyten)
Hauptaufgabe Immunabwehr
ƒ Blutplättchen (Thrombozyten)
Hauptaufgabe Blutgerinnung
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Themenkreis 4: Herz-Kreislauf
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Das Herz
Die Teilnehmer...
… können die Aufgabe des Herzens nennen und sind über die physiologischen
Parameter informiert.
Aufgabe des Herzens
Vortrag
Das Herz (Cardia, Cor) dient als Pumpe dem Transport
des Blutes durch den Kreislauf.
Das Herzschlagvolumen (HSV, Blutauswurf pro Herzschlag) beim Erwachsenen beträgt ~ 70 ml, (1ml/kg KG)
in den Körperkreislauf
Das pro Minute vom Herzen ausgeworfene Blutvolumen
ist das Herzminutenvolumen (HMV).
Es errechnet sich: Herzschlagvolumen x Frequenz.
… können die Lage des Herzens beschreiben.
Lage
Lehrgespräch
Folie: EH A2, A2a, A2b
Das Herz liegt im Mittelraum (Mediastinum) des Brustkorbes, zu 2/3 links und zu 1/3 rechts hinter der unteren Hälfte des Brustbeines.
Kenntnis der Lage ist relevant für HLW
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Themenkreis 4: Herz-Kreislauf
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Das Herz (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… können den Aufbau des Herzens im
Groben beschreiben.
Aufbau
Lehrgespräch
•
Tafelbild oder Folie: Herz
Eigenschaften Herzmuskulatur:
• Steuerung unwillkürlich
• Abgestorbene Zellen werden nicht durch neue ersetzt
• Spezielle Herzmuskelzellen zur Erregungsbildung
und –leitung vorhanden
ƒ Von Herzbeutel umgeben
ƒ Herzscheidewand (Septum) teilt das Herz in li. und re.
Herzhälfte
ƒ Jede Herzhälfte ist in Vorhof (Atrium) und Kammer
(Ventrikel) unterteilt
Ein- und austretende Gefäße:
ƒ rechter Vorhof – obere und untere Hohlvene
ƒ rechte Kammer – Lungenarterie
ƒ linker Vorhof – 4 Lungenvenen
ƒ linke Kammer - Aorta
Herzklappen garantieren den Blutfluss in nur eine
Richtung:
ƒ Segelklappen trennen Vorhöfe und Kammern
ƒ Taschenklappen zwischen Kammern und Gefäßen
… können nennen, welche Gefäße für die
Versorgung des Herzmuskels verantwortlich sind.
Herzkranzgefäße (Koronargefäße) dienen der Versorgung des Herzmuskels
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Themenkreis 4: Herz-Kreislauf
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Das Herz (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… sind über das Erregungsbildungs- und leitungssystem informiert
Erregungsbildungs- und -leitungssystem:
Kurzvortrag
Das Herz verfügt über ein autonomes Erregungsbildungssystem. Die dort erzeugten elektrischen Impulse bewirken
das Zusammenziehen (Kontraktion) des Herzmuskels.
Die Erregungsbildung und -leitung erfolgt über:
ƒ Sinusknoten im re. Vorhof
60-80 Erregungsimpulse pro Minute.
Die Erregungen werden vom vegetativen Nervensystem beeinflusst.
Die Erregung gelangt über die Vorhofmuskulatur zum
ƒ Atrio-Ventrikular-Knoten (AV-Knoten),
Weiterleitung über...
ƒ His´sche Bündel
ƒ Tawaraschenkel (liegen links und rechts in der Herzscheidewand)
ƒ Purkinjefasern in der Muskulatur der Kammern.
Von hier Erregung der gesamten Kammermuskulatur.
… sind über die Arbeitsweise des Herzens
informiert und kennen die Begriffe Systole und Diastole
Folie: Erregungsleitung
(geeignete Darstellung in „Erste Hilfe Konkret“ S.67) LPN-San
Die Erregungsleitung braucht vom Teilnehmer nur verstanden nicht im Detail erklärt werden.
Evtl. Ersatzrhythmen mit erwähnen
Kurzvortrag
Arbeitsweise des Herzens
Man unterscheidet 2 Arbeitsphasen:
ƒ Diastole mit
-
ƒ
Entspannungsphase (Kammermuskel erschlafft)
Füllungsphase (Segelklappen öffnen sich,
Blut strömt in die Kammer)
Systole mit
-
Anspannungsphase (Verschluss der Segelklappen,
Anspannung der Kammermuskulatur).
Austreibungsphase (Taschenklappe öffnet sich, das
Blut wird ausgetrieben)
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Themenkreis 4: Herz-Kreislauf
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Das Herz (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
Definition Puls
Lehrgespräch
… können den Begriff „Puls“ beschreiben.
Der Puls ist die durch den systolischen Blutauswurf des Herzens
entstehende Druckwelle entlang der Arterien im Körperkreislauf.
… kennen die Puls-Normalwerte.
Normalwerte
ƒ
ƒ
ƒ
Gut tastbar an oberflächlichen Arterien
Regelmäßig
Normofrequent (bei Erwachsenen in Ruhe 60-80 Schläge/Min.)
Lehrgespräch
Normalwerte Kinder in spezifischer oder weiterführender Ausbildung
Pulsmessstellen werden bei Kontrollmöglichkeiten besprochen
Die Blutgefäße
… können die verschiedenen Blutgefäße
und ihre Besonderheiten beschreiben.
Blutgefäße
ƒ
Arterien
-
ƒ
führen vom Herzen weg
dickwandigere Muskelschicht (Vasokonstriktion)
Elastische Fasern (Windkesselfunktion)
hoher Druck
Venen
-
ƒ
Lehrgespräch
führen zum Herzen hin
dünnwandigere Muskelschicht
meist Venenklappen
niedriger Druck
Kapillare
-
zwischen Arterien und Venen geschaltet
nur eine dünne Wandschicht
dient dem Stoffaustausch
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Themenkreis 4: Herz-Kreislauf
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Die Blutgefäße (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
Aufgaben
… können die Aufgaben des Blutgefäßsystems nennen.
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Vortrag
Bluttransport in Arterien und Venen
Regulation von Blutdruck und Durchblutung
hauptsächlich in peripheren Gefäßen
Temperaturregulation (periphere Gefäße)
Stoffaustausch in Kapillaren
Der Blutkreislauf
… können den Weg des Körper- und Lungenkreislaufes beschreiben
Körperkreislauf
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Lehrgespräch
Linke Kammer
Aorta, Arterien, Arteriolen
Kapillaren (innere Atmung)
Venolen, Venen, untere und obere Hohlvene
Rechter Vorhof
Lungenkreislauf
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
… sind über den Begriff „Pfortaderkreislauf“ informiert .
Folie : Körperkreislauf
Folie: Lungenkreislauf
Rechte Kammer
Lungenarterie, L-arteriolen
Lungenkapillaren ( äußere Atmung)
Lungenvenolen, L-venen
Linker Vorhof
Pfortaderkreislauf
Der Pfortaderkreislauf ist im Körperkreislauf zwischengeschaltet. Er bringt venöses Blut aus dem Darmbereich, angereichert mit den resorbierten Nährstoffen, über die Pfortader zur Leber.
Kurzvortrag
Siehe auch Abdomen
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Themenkreis 4: Herz-Kreislauf
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Kontrollmöglichkeiten des Kreislaufsystems
Die Teilnehmer...
… können Möglichkeiten zur Kreislaufkontrolle aufzählen.
Kontrollmöglichkeiten:
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
… können ausgehend von Hautzeichen
auf den vermutlichen Kreislaufzustand
schließen.
Beurteilung der Haut
Farbe, Temperatur, Feuchtigkeit
Bewusstseinskontrolle
Atmung feststellen
Ausschluss Herz-Kreislaufstillstand
Bewegung, Husten (Reflexe) registrieren
Ausschluss Herz-Kreislaufstillstand
Nagelbettprobe
Pulsmessung
Blutdruckmessung
Auf die Pulsoxymetrie wird im Aufbaumodul
SAN eingegangen.
Hautzeichen z.B.
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
… können die Nagelbettprobe durchführen
und bewerten.
Lehrgespräch
Lehrgespräch
Normal: rosig, warm, trocken
Weiße, kalte Haut: z.B. Zeichen der Zentralisation, niedriger Blutdruck, Unterkühlung
Feuchte Haut: z.B. durch Reaktion des sympathischen
Nervensystems
Rote Haut: Vermehrte periphere Durchblutung
Heiße Haut: Fieber, Erhöhung der Körpertemperatur (Hyperthermie)
Zyanose speziell an Lippen und Nagelbett: Meist Sauerstoffmangel (Achtung: rosige Haut bei CO-Vergiftung!)
Grau-livide Haut: schwere O2 Mangelversorgung (Hypoxie)
Üben
Nagelbettprobe
Nach Nachlassen des Druckes auf das Nagelbett kehrt
die rosige Farbe bei normaler Durchblutung innerhalb
von 2 Sekunden wieder zurück.
Verlängerte Füllungszeit liegt bei Zentralisation vor.
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Themenkreis 4: Herz-Kreislauf
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Kontrollmöglichkeiten des Kreislaufsystems (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… können verschiedene Pulsmessstellen
nennen.
Daumenseite des Handgelenks (Speichenschlagader)
seitlich des Kehlkopfes (Halsschlagader)
Leistenbeuge (Beckenschlagader)
Innenseite des Oberarms (Oberarmschlagader, Pulsmessstelle bei Säuglingen, bei diesen ist der Puls auch
an der Fontanelle zu tasten [vorsichtig!!!])
-
… wissen, worauf beim Pulsfühlen zu achten ist, und können die Pulstastung sicher durchführen und das Ergebnis
bewerten.
Lehrgespräch
Pulsmessstellen
Grundsätze beim Pulsmessen
Üben
Ertasten des Pulses an diesen Stellen mit drei Fingerkuppen unter geringem Druck. Nicht mit dem Daumen tasten,
nicht an beiden Halsschlagadern gleichzeitig.
Auszählung
ƒ Herzschläge/Minute
ƒ 15 Sekunden zählen, Ergebnis x 4
Beurteilung
ƒ Puls schwach oder gut tastbar
(gibt für Geübte Anhaltspunkt über Blutdruck)
ƒ Regelmäßig oder unregelmäßig
lässt Rückschluss auf Herzfunktion zu
ƒ Frequenz
-
ƒ
normal 60-80 Schläge/Min. in Ruhe
zu langsam (bradykard) < 50-60, für Sportler normal!
zu schnell (tachykard) > 100, häufig zur Kompensation
bei Herz-Kreislauf-Störungen
Das Auffinden der Pulsmessstellen und die
Durchführung der Pulsmessung müssen im
San-Helfer-Kurs genau gelehrt werden, da
dies in der Regel nicht in EH-Kursen für Laien unterrichtet wird.
Werte nach LPN-San und EH konkret
Protokollieren
zur Ergebnissicherung und Verlaufskontrolle
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Themenkreis 4: Herz-Kreislauf
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Kontrollmöglichkeiten des Kreislaufsystems (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… können den systolischen und diastolischen Blutdruck erklären und Gefahren
bei Normabweichungen nennen.
Blutdruck (Definition)
Lehrgespräch
Blutdruck ist der in Blutgefäßen und Herzkammern herrschende Druck.
Gemessen wird der periphere arterielle Druck.
ƒ
Systolischer Blutdruck ist der Druck während der Austreibungsphase.
ƒ
Diastolischer Blutdruck ist der Blutdruck während der
Entspannungsphase.
Der mittlere arterielle Druck ist maßgeblich für die Güte der
Organdurchblutung.
Gefahren
… sind über Einflussfaktoren auf den Blutdruck informiert.
•
Blutdruckabfall bedeutet Gefahr der Gewebeunterversorgung mit der möglichen Folge eines Organversagens.
•
Zu hoher Blutdruck bedeutet Gefahr der Gefäßwandschädigung mit der möglichen Folge des Einreißens (Ruptur).
Einflussfaktoren
ƒ
Elastizität der Gefäßwände
ƒ
Blutvolumen
ƒ
Herzminutenvolumen (HMV)
ƒ
Peripherer Gefäßwiderstand
Kurzvortrag
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Themenkreis 4: Herz-Kreislauf
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Kontrollmöglichkeiten des Kreislaufsystems (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… kennen die Normalwerte des Blutdrucks.
Normalwerte beim Erwachsenen
ƒ
ƒ
Kurzvortrag Tafel
Erfahrungswerte aus Übungsphase nutzen
Systolisch 100-140 mmHg
Diastolisch 60-90 mmHg
… kennen die Werte von zu hohem und zu
niedrigem systolischem Blutdruck.
Hyper- und Hypotonie (systolisch)
… können die Blutdruckmessung nach
Riva-Rocci (RR) durchführen.
Blutdruckmessung mit Stethoskop (auskultatorisch)
¾
¾
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Kurzvortrag
Werte nach LPN-San und EH konkret
Zu hoch: > 140 mmHg -> Hypertonie
Zu niedrig: < 100 mmHg -> Hypotonie
Patienten nach seinen üblichen Werten befragen
Patienten sitzend oder liegend lagern (immer in Herzhöhe
messen)
Oberarm freimachen (bei Halbseitenlähmung, z.B. nach
Schlaganfall, oder bei verkrampftem Arm an der gesunden
Seite messen)
am entspannten Oberarm die luftleere Manschette bündig
(nicht zu locker) anlegen
Ventil am Pumpbällchen schließen
Manschette aufpumpen, bis kein Puls mehr fühlbar ist
Stethoskop in der Ellenbeuge / an der Oberarminnenseite
anlegen
langsam Luft aus der Manschette ablassen
beim ersten wahrnehmbaren Ton Messwert ablesen
(systolischer Wert)
langsam weiter Luft ablassen
sobald kein Ton mehr hörbar ist wieder ablesen
(diastolischer Wert)
Luft ganz ablassen
Werte notieren (z.B. „RR 130 / 80“)
) Die Blutdruckmessung darf lebensrettende Maßnahmen nicht verzögern!
Folie: Blutdruckmessung
Demonstration
Übung
Vor jedem Einsatz das Eichungdatum kontrollieren (MPBetrV) !
Fehlerquellen beim Blutdruckmessen:
•
Manschette / Stellschraube falsch
herum ?
•
Anschlussschläuche undicht oder
nicht fest ?
•
Schwenkbarer Stethoskopkopf
falsch herum ?
luftentleerte (!) Manschette am Patientenarm für die folgenden Messungen belassen!
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Themenkreis 4: Herz-Kreislauf
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Kontrollmöglichkeiten des Kreislaufsystems (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… können die systolische Blutdruckmessung ohne Stethoskop durchführen.
Blutdruckmessen ohne Stethoskop (palpatorisch)
ƒ
ƒ
Technik wie oben, jedoch permanent Puls fühlen
Systolischer Wert beim ersten fühlbaren Pulsschlag
Demonstration
Üben
) Die Ermittlung des systolischen Wertes reicht im notfallmedizinischen Bereich i.d.R. aus; außerdem ist bei
Lärm mit dem Stethoskop oft kein Wert zu ermitteln.
Störungen des Herz-Kreislauf-Systems (HKS) in der Übersicht
… können Beispiele für Störungen des
HKS nennen.
Beispiele für Störungen des HK-Systems
ƒ
Lehrgespräch
Erkrankungen am Herzen:
-
Herzinfarkt / Angina Pectoris
-
Herzmuskelschwäche
-
Herzrhythmusstörungen
ƒ
Gefäßerkrankungen / -verschluss
ƒ
Flüssigkeitsvolumenmangel
ƒ
Schockzustände
ƒ
Synkope / Ohnmacht
ƒ
Atemstörungen
ƒ
Vergiftungen
ƒ
Elektrounfall
ƒ
Schädel-Hirn-Verletzungen
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Themenkreis 4: Herz-Kreislauf
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Allgemeine Zeichen von Herz-Kreislauf-Störungen
Die Teilnehmer...
… können allgemeine Anzeichen für HerzKreislauf-Störungen nennen und beschreiben.
Lehrgespräch
Allgemeine Anzeichen / Erkennen
ƒ
Veränderungen der Hautbeschaffenheit z.B.
blass, kalt, schweißig, zyanotisch
ƒ
Bewusstseinsänderung z.B.
Unruhe, Todesangst, Bewusstseinstrübung,
Bewusstlosigkeit
ƒ
Atemstörung z.B.
Atemnot, erhöhte Atemfrequenz, Atemstillstand
ƒ
Evtl. Schmerzen im Brustkorb (ausstrahlend)
ƒ
Pulsveränderungen z.B.
schwach, unregelmäßig, abnorme Frequenz
ƒ
Verlängerte Nagelbettprobe (siehe Anatomie / Physiologie)
ƒ
Übelkeit / Erbrechen
ƒ
Anamnese („Hinweise S.A.M.M.E.L.N.“)
ƒ
Abnorme Blutdruckwerte (meist erniedrigt)
Dauerhafte Visualisierung
An dieser Stelle kann man die Teilnehmer
dafür sensibilisieren, wie viele Aussagen über den Zustand eines Patienten man alleine
durch den Einsatz der Sinne bekommt, zur
Stellung der Verdachtsdiagnose bedarf es
nicht nur der Apparatemedizin.
ACHTUNG: Synkope, Ohnmacht, Herzrhythmusstörungen werden hier bei den allgemeinen Zeichen von HK-Störungen abgebildet und nicht mehr separat besprochen.
Bei FB beachten und darauf eingehen!
Wichtig ist darauf hinzuweisen, dass die
Symptome auch dann ernst zu nehmen sind,
wenn nur einzelne davon auftreten.
Erkennen eines Herz-Kreislauf-Stillstandes
siehe HLW (Reanimation)
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Themenkreis 4: Herz-Kreislauf
Seite 14 / 24
Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Allgemeine Maßnahmen bei Herz-Kreislauf-Störungen
Die Teilnehmer...
… können die allgemeinen Maßnahmen
bei Herz-Kreislauf-Störungen nennen
und beschreiben.
Allgemeine Maßnahmen
Lehrgespräch, dauerhafte Visualisierung
ˆ PAKET, Wie bei allen Problemen in der Brust...
ƒ
Wenn möglich Ursache ausschalten z.B.
- Stillung bedrohlicher Blutungen
- Unterbrechung der körperlichen Anstrengung,
- Ausschalten des Stromkreises
ƒ
Atemerleichterung verschaffen
- Frischluft, Atemanweisungen geben,
- beengende Kleidung öffnen
ƒ
Entsprechende Lagerung z.B.
ƒ
-
Oberkörper erhöht bei Herz- und Atemproblemen
-
Flachlagerung mit erhöhten Beinen beim Volumenmangelschock (Ausnahmen beachten)
Demonstration
Die besondere Bedeutung der Basismaßnahmen hervorheben.
Sie sind von jedem durchführbar und wirkungsvoll.
Es bietet sich an, die Basismaßnahmen bei
HK-Störungen (anhand eines Fallbeispiels
aus dem EH -Kurs) praktisch zu demonstrieren.
Die allgemeinen Maßnahmen wiederholen
sich bei jedem Krankheitsbild einer HKS.
Begriff „Schocklage“ vermeiden!
Psychische Betreuung!
⇒ Patienten haben oft Todesangst. (Evtl. ist ein Familienmitglied oder ein Bekannter an einer solchen Störung verstorben.)
Maßnahmen bei einem Herz-KreislaufStillstand werden gesondert in Herz-LungenWiederbelebung besprochen.
⇒ Vorsicht mit bedenklich klingenden Diagnosen in
Anwesenheit des Patienten oder seiner Angehörigen!
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Leitfaden zur Ausbildung „Sanitätshelferausbildung (Modul B 2)“
Themenkreis 4: Herz-Kreislauf
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Der Schock
Die Teilnehmer...
Definition
Lehrgespräch
… können erklären, was ein Schock ist.
Der Schock ist ein akutes Ereignis, welches unbehandelt
zu einem Kreislaufversagen führt. Durch die Minderdurchblutung des Gewebes kommt es dort zu Sauerstoffmangel
mit der Folge von Funktionsstörungen bis hin zum Zelltod.
… können die Schockformen und Beispiele für deren Ursachen nennen..
Schockformen und deren Ursachen
ƒ
ƒ
Lehrgespräch
Volumenmangelschock (Hypovolämischer Schock)
Verminderung des strömenden Blutvolumens durch Flüssigkeitsverlust nach innen/außen.
Tafelanschrift der Begriffe als Überblick
Herzbedingter Schock (Cardiogener Schock)
Hinweis, dass man die Schockformen nach
ihren Ursachen bezeichnet.
Verminderung der Herzpump- bzw. Herz-auswurfleistung =
vermindertes Herz-Minuten-Volumen (HMV)
ƒ
Allergischer Schock (Anaphylaktischer Schock)
Überempfindlichkeitsreaktion des Körpers Æ Weitstellung
und vermehrte Durchlässigkeit der Gefäße
ƒ
Vergiftungsschock (Septischer/Toxischer Schock)
Wirkung von (bakteriellen) Giften auf das Gefäßsystem Æ
Weitstellung und vermehrte Durchlässigkeit der Gefäße
ƒ
Nerval bedingter Schock (Neurogener Schock)
o Spinaler Schock
o Psychisch bedingter Schock
Siehe EH
Hinweis: Die durch Allergene, Gifte oder
nervale Reaktionen ausgelöste Schockformen können auch unter dem Oberbegriff
„Schock durch Flüssigkeitsverschiebungen
im Körper“ zusammengefasst werden.
Störung der Gefäßregulation durch direkte zentrale Nervenschädigung oder starke psychische Belastung Æ
Gefäßweitstellung (vasovagaler Schock) -> „Versacken“
des Blutes in die peripheren Gefäße
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Leitfaden zur Ausbildung „Sanitätshelferausbildung (Modul B 2)“
Themenkreis 4: Herz-Kreislauf
Seite 16 / 24
Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Der Schock (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… sind über die Schockspirale informiert
und wissen, dass der Schock unbehandelt zur Dekompensation führt.
Schockspirale (am Beispiel Volumenmangelschock)
ƒ
ƒ
Blut-/Flüssigkeitsverlust
⇒ Verringerung der zirkulierenden Blutmenge
⇒ Adrenalin – Ausschüttung
⇒ Erhöhung der Herzfrequenz (Kompensation)
⇒ Verengung der peripheren Gefäße (Zentralisation)
zu Gunsten der Erhaltung der Durchblutung der
lebenswichtigen Organe (Herz, Lunge, Gehirn)
⇒ Sauerstoffmangel im peripheren Gewebe
⇒ Anhäufung saurer Stoffwechselprodukte im peripheren Gewebe (Azidose)
⇒ Kapillarwandschädigung
⇒ Versacken des Blutplasmas in den Zwischenzellraum der Peripherie
⇒ dadurch weitere Verringerung der zirkulierenden
Blutmenge => s.o.
⇒ zusätzlich „Bandrolleneffekt“ der roten Blutkörperchen = Verstopfung kleiner Gefäße (Mikroinfarkte
in den Organen = Organausfall/-versagen)
⇒ Durchblutung und Sauerstoffversorgung der Gewebe nimmt weiter ab -> zunehmende Azidose =>
s.o.
⇒ ⇒⇒
Vortrag
Folie: Schockspirale
Die Schockspirale veranschaulicht den sich
selbst verstärkenden Mechanismus des
Schocks, der unbehandelt zur Dekompensation führt.
Hinweis:
durch die Zentralisation kann der Blutdruckabfall - besonders beim jungen Patienten noch relativ lange kompensiert werden.
Hinweis:
Auch wenn die Blutung gestoppt ist, läuft die
Schockspirale weiter!
Wird der Schockspirale nicht geeignet entgegen gewirkt, kommt es zu einer Dekompensation mit Blutdruckabfall. Dies kann zum Multiorganversagen mit
Todesfolge führen.
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Themenkreis 4: Herz-Kreislauf
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Der Schock (Fortsetzung)
Die Teilnehmer…
… können die allgemeinen Symptome eines Schocks nennen und erklären.
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
… können die allgemeinen Maßnahmen
zur Schockbekämpfung nennen und
begründen.
Lehrgespräch
Allgemeine Schocksymptome
Evtl. sichtbare Schockursache (z.B. Blutung)
Blasse, kühle, feuchte Haut, später grau-zyanotisch
(Kälte)-Zittern
Unruhe, Angst
Bewusstseinsstörung bis Bewusstlosigkeit
Erhöhte Atemfrequenz
Meist erhöhte Pulsfrequenz (Tachykardie), später
langsamer Puls (Bradykardie)
Blutdruck normal, später stark erniedrigt
Lehrgespräch
Allgemeine Maßnahmen
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Ursachen möglichst beseitigen z.B.
Schmerzbekämpfung, Blutstillung,
Beruhigung
PAKET
Lagerung: flach mit erhöhten Beinen
Ausnahmen:
Bei Kopfverletzungen: flach mit erhöhtem Kopf
„Bei allen Problemen in der Brust“: erhöhter Oberkörper
Verletzungen / Erkrankungen Bauch / Becken:
flach
Beinbruch: verletztes Bein liegen lassen
Wirbelsäulenverletzung: keine Lageveränderung
Bewusstlos: Stabile Seitenlage
Hinweis:
Der Blutdruckabfall kann lange kompensiert werden, kann dann aber sehr schnell dekompensieren, darum den Teilnehmern verdeutlichen, dass
der Schockverlauf so früh wie möglich unterbrochen werden muss und die Maßnahmen schon
bei den ersten Anzeichen getroffen werden.
Bitte beachten:
Die Schocklage ist immer die der jeweiligen
Schockursache angemessene Lagerung.
Dennoch wird dieser Begriff häufig mit der
Lagerung bei Volumenmangelschock gleichgesetzt.
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Themenkreis 4: Herz-Kreislauf
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Koronare Herzerkrankung
Die Teilnehmer...
… können die Begriffe „Herzinfarkt“ und
„Angina-Pectoris“ beschreiben.
Definition Herzinfarkt
Beim Herzinfarkt führt der Verschluss einer oder mehrerer Herzkranzarterien zur Unterbrechung der Sauerstoffversorgung des
Herzmuskelgewebes. Infolge des Sauerstoffmangels sterben
Herzmuskelzellen ab.
Lehrgespräch
Herzmuskelzellen bilden sich nicht neu,
stattdessen bildet sich nicht funktionsfähiges
Narbengewebe. Dies führt i.d.R. zur Herzinsuffizienz
Definition Angina Pectoris (Angina Pectoris = Brustenge)
Durch Verengung einer oder mehrerer Herzkranzarterien kommt
es zur Mangeldurchblutung und damit zu einem O2 – Mangel des
Herzmuskelgewebes.
… können Risikofaktoren aufzählen.
Risikofaktoren
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
… können typische Symptome nennen
und beschreiben.
Rauchen, besonders in Kombination mit der PILLE
Erhöhte Blutfette
Diabetes
Bluthochdruck
Übergewicht, Bewegungsmangel
seelische/psychische Überbelastung - Stress
Vorangegangene Angina Pectoris Anfälle oder Herzinfarkte
Typische Symptome
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Schmerz hinterm Brustbein, plötzlich auftretend
Schmerzausstrahlung in z.B. Schulter, Arm, Rücken,
Kiefer, Bauch
Engegefühl in der Brust
Todesangst
Schocksymptomatik
Evtl. Zyanose
Atemnot, erhöhte Atemfrequenz
Schwacher Puls, tachy- oder bradycard, ev. arrhythmisch
Übelkeit, ev. Erbrechen
Im Extremfall Herz-Kreislauf-Stillstand
Lehrgespräch
Das Vorliegen von Risikofaktoren kann die
Verdachtsdiagnose erhärten.
Das Herausstellen dieser Risikofaktoren in
der Breitenausbildung bedeutet Prävention.
(Wichtig für zukünftige Ausbilder, die den
San -H-Kurs besuchen)
Lehrgespräch
ggf. anfallartiges Auftreten der Beschwerden
meist nach Belastungen wie z.B. Kälte, körperliche Anstrengung, Aufregung, schwere
Mahlzeit.
In Ruhe dagegen Beschwerdefreiheit.
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Themenkreis 4: Herz-Kreislauf
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Koronare Herzerkrankung (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… kennen die Gefahren.
… können die Maßnahmen, die durchzuführen sind, nennen.
Lehrgespräch
Gefahren
ƒ
Kardiogener Schock
ƒ
Kammerflimmern, Herz-Kreislauf-Stillstand
ƒ
Irreversible Schädigung des Herzmuskels
ƒ
Lungenödem
Hier geht es nicht darum, dass der Teilnehmer die Gefahren auswendig lernt, vielmehr
können die Gefahren mit dem vorhandenen
anatomischen Wissen von den Kursteilnehmern erarbeitet werden.
Maßnahmen
Lehrgespräch
ƒ
Dem Teilnehmer verständlich machen, dass
durch schnell einsetzende weiterführende
Therapie z.B. Defibrillation, Medikamentengabe, Lysetherapie die Gefahr von schwerwiegenden Komplikationen gering gehalten
werden kann.
PAKET, „Wie bei allen Problemen in der Brust“, insbesondere:
ƒ
Keine Anstrengung (körperliche und psychische Ruhe
für den Betroffenen)
ƒ
Lagerung mit erhöhtem Oberkörper beim bewusstseinsklaren Patienten.
(zur Atemerleichterung und Herzentlastung)
ƒ
Bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage.
ƒ
Immer NAW-Ruf !
ƒ
HLW bei Herz-Kreislauf-Stillstand
ƒ
Keine Medikamentengabe ohne ärztliche Anweisung !
Keine Medikamentengabe - auch keine Nitropräparate -, da mögliche Nebenwirkungen
präklinisch schwer beherrschbar sind.
Assistenz bei eigenverantwortlicher sublingualer Einnahme durch den Betroffenen nur
nach Blutdruckkontrolle (RR sys. sollte über
120 mm Hg liegen)
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Themenkreis 4: Herz-Kreislauf
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz)
Die Teilnehmer...
… können erklären, was Herzinsuffizienz
bedeutet.
… sind über Ursachen für eine Herzinsuffizienz informiert.
Definition
ƒ
Herzmuskelschwäche = Herzinsuffizienz
Das Herz kann die zur Versorgung des Körpers erforderliche Pumpleistung nicht mehr erbringen.
Ursachen z.B.
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
… können die typischen Symptome der
Herzinsuffizienz nennen.
Kurzvortrag
Kurzvortrag
Vorausgegangene KHK
Bluthochdruck (Hypertonie)
Herzklappenfehler
Herzrhythmusstörungen
Längere Druck- oder Volumenbelastungen des Herzens
Lehrgespräch
Symptome
ƒ
Atemnot (Dyspnoe)
ƒ
Zyanose
ƒ
Verminderte körperliche Leistungsfähigkeit
Ödementstehung:
ƒ
Gestaute Halsvenen, Beinödeme
als Zeichen der Rechtsherzinsuffizienz
ƒ
Brodelndes Atemgeräusch, schaumiger Auswurf
als Zeichen der Linksherzinsuffizienz -> Lungenödem
ƒ
Bei der Herzinsuffizienz staut sich das Blut in
die Venen zurück. In den Venen erhöht sich
der Druck so stark, dass Plasma aus den
Kapillaren abgepresst wird und zu Wasseransammlungen im Gewebe (Ödem) führt.
Schwacher, schneller (tachykarder) Puls
ƒ
Das dringende Bedürfnis, den Oberkörper erhöht zu
lagern, auch beim Schlafen.
ƒ
Schocksymptomatik
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Themenkreis 4: Herz-Kreislauf
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Herzmuskelschwäche (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… sind über Gefahren der Herzinsuffizienz
informiert.
… können die Maßnahmen bei Herzmuskelschwäche nennen und begründen.
Kurzvortrag
Gefahren
ƒ
Schwerste Atemstörungen durch Lungenödem
ƒ
Insuffizienz einer Herzhälfte zieht Insuffizienz des gesamten Herzens nach sich.
(Entwicklung von der Teil- zur Globalinsuffizienz)
Kompensationsmechanismen bei der Herzinsuffizienz sind die Herzvergrößerung, Herzmuskelverdickung, Erhöhung des Sympathikotonus und
Wasserretention.
Lehrgespräch
Maßnahmen
ƒ
PAKET, „Wie bei allen Problemen in der Brust“
ƒ
Lagerung mit erhöhtem Oberkörper, bei fortgeschrittener Herzinsuffizienz außerdem mit herabhängenden
Beinen
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Themenkreis 4: Herz-Kreislauf
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Reanimationsmaßnahmen
Die Teilnehmer...
… kennen den Ablauf der HLW und können sie regelrecht durchführen.
Herz-Lungen-Wiederbelebung
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
… sind über den Unterschied der beiden
Hauptformen eines Herz-KreislaufStillstandes „Asystolie - Herzkammerflimmern“ informiert.
… kennen den Stellenwert der Frühdefibrillationund und sind sich der Bedeutung der Automatischen Externen Defibrillation im Rahmen der Reanimation
bewusst.
Diagnostischer Anteil mit Notruf
Freihalten und Freimachen der Atemwege beim Erwachsenen
Durchführung Beatmung mit und ohne Beatmungsbeutel
Durchführung der Herz-Lungen-Wiederbelebung beim
Erwachsenen in Ein- und Zweihelfer-Methode
Herzkammerflimmern
ƒ Unkoordinierte elektrische Erregungen des Herzmuskels (Myokards) führen zum „Flimmern“ des Herzmuskels. Das Herz kann keine Auswurfleistung mehr
erzielen.
Verweis auf Basic-Life-Support / HLWRichtlinien der JUH in der jeweils gültigen
Fassung
Demonstration und Üben
Kurzvortrag / Folie (AED-Ausbildung!)
Asystolie
ƒ Keinerlei elektrische Erregung des Myokards mehr
mit der Folge, dass der Herzmuskel nicht mehr arbeitet und keine Auswurfleistung mehr möglich ist.
Bildliche Darstellung:
Ruderboot mit vielen Ruderern:
Im Normalzustand rudern alle im Takt Æ
0ptimale Aktivität / optimaler Erfolg.
Bei der Asystolie rudert keiner mehr Æ keinerlei
Aktivität / kein Erfolg.
Beim Herzkammerflimmern rudern alle Ruderer,
aber alle asynchron und teilweise gegenläufig Æ
ungeordnete Aktivität / keinerlei Erfolg
Wirksamkeit der AED beim Herz-Kreislauf-Stillstand
Kurzvortrag / Folie (AED-Ausbildung)
ƒ
ƒ
ƒ
Pro Minute, die die Defibrillation verzögert wird, sinken die Überlebenschancen der Patienten um circa
10 %.
Die Wirksamkeit der AED wurde in zahlreichen Studien belegt.
Bei flächendeckender Verbreitung der AED könnten
Überlebenschancen deutlich verbessert werden.
Verlauf der Überlebenschancen anhand geeigneter Folie oder Grafik demonstrieren.
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Themenkreis 4: Herz-Kreislauf
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Reanimationsmaßnahmen
Die Teilnehmer...
… können die Funktionsweise und Anwendungsgebiete des AED beschreiben und sind sich der Gefahren bewusst.
Funktionsweise AED
ƒ
ƒ
ƒ
Vortrag (AED-Ausbildung!)
Das Gerät führt den Anwender mittels Sprache u. Anzeige
durch den gesamten Prozess der Defibrillation.
Automatische Rhythmusdiagnostik durch den halbautomatischen Defibrillator
Durch die Abgabe eines Elektroschocks mit Hilfe des Defibrillators werden die unkoordinierten elektrischen Reize
durchbrochen. Danach kann sich ein Sinusrhythmus neu
einstellen oder das Kammerflimmern bestehen bleiben
oder eine Asystolie folgen.
Die Defibrillation bewirkt eine simultane Entladung (Depolarisartion) der Herzmuskelfasern Æ also unwirksam bei Asystolie !
Anwendungsgebiete AED
ƒ Bei jedem Herz-Kreislauf-Stillstand. Die Elektroschock-Abgabe erfolgt nur bei Kammerflimmern
Gefahren
ƒ
ƒ
ƒ
Umstehende / Anwender können geschädigt werden
Auf Eigen-/Fremdschutz achten: Während der Defibrillation
den Patienten keinesfalls berühren.
Nicht auf nassem oder auf metallischen Unterlagen und
nicht bei explosionsgefährlichen Umgebungsbedingungen
(Cave: O2 !) defibrillieren!
… sind in das jeweilige am Standort vorhandene Gerät nach MPG eingewiesen.
Einweisung in das jeweilige AED-Gerät gemäß MPG durch
einen Medizinprodukte-Berater oder Gerätebeauftragten:
Anwendung, Funktion, Handhabung, Dokumentation
… können das AED-Gerät im Ablauf einer
Reanimation zielgerichtet und sicher
zur Anwendung bringen.
Durchführen der Herz-Lungen-Wiederbelebung mit AEDGerät, mit und ohne Hilfsmittel (Beatmungsbeutel, etc.)
Bei Berührung besteht die Gefahr eines
Stromstoßes!
Verweis auf den BLS AED der JUH in der
aktuellen gültigen Version
Demonstration und Üben
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Themenkreis 4: Herz-Kreislauf
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Training Kreislaufstörungen
Die Teilnehmer…
Fallbeispiele
… beherrschen die Sofortmaßnahmen bei
Störungen des Herz-Kreislauf-Systems
und können bei den erweiterten Maßnahmen unterstützend helfen.
… beherrschen die Sofortmaßnahmen bei
Schocksymptomatik.
Situationen zum Transfer des Erlernten und
Erreichen der Ziele.
… beherrschen die Herz-LungenWiederbelebung nach den aktuellen
Richtlinien und wenden dabei unterstützend und sicher den am jeweiligen
Standort üblichen AED am Patienten
an.
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Basisausbildung zum Helfer im Sanitätsdienst
der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Basis-Modul 2 (B2)
Themenkreis 5:
Verletzungen
Stand: April 2006
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Themenkreis 5: Verletzungen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Grundsätze der Verletztenversorgung
Die Teilnehmer...
… können einige Ursachen für Verletzungen aufzählen.
… kennen die Gefahren, die bei Verletzungen drohen.
Ursachen
Lehrgespräch
• Gewalteinwirkung von aussen auf den Körper
mit Beispielsituationen
Primäre Gefahren
• Schock
• Schmerzen/Angst Ö Ohnmacht, Schock
• Verletzung von Nerven (z.B. Rückenmark)
• Verletzung von Organen (z.B. Gehirn, Bauchorgane)
Lehrgespräch
Sekundäre Gefahren
… wissen, wie sie Verletzungen systematisch erkennen können.
… können die wichtigsten Punkte bei der
Versorgung von Verletzten in korrekter
Reihenfolge nennen.
•
Narbenbildung
•
Wundinfektion
Erkennen
•
Diagnostischer Block
•
Bodycheck
•
Anamnese (S.A.M.M.E.L.N.)
Basis-Maßnahmen
Die aus dem EH-Lehrgang bekannten Ma߈ Wie bei allen Verletzungen
nahmen zusammentragen
- Erst Hinsetzen / -legen
- bedrohliche Blutung erkennen und stillen
Überblick über die Struktur des Themen- Ruhigstellung, zusätzliche Schmerzen vermeiden / verkreises geben, dessen Sinn erklären und
ringern
nebenstehende Übersicht visuell verfügbar
- endgültige Lagerung
halten!
- Wundversorgung
… parallel: Das PAKET
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Themenkreis 5: Verletzungen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Haut und Wunden
Die Teilnehmer …
Lehrgespräch
Aufbau und Aufgaben der Haut
… können die Aufgaben nennen und Struk- Schutzfunktion vor
Austrocknung
turen zuordnen.
Hornschicht, Talgdrüsen
Verletzungen
Hornschicht, Lederhaut, Fettpolster
Krankheitserregern
Säure- und Salzfilm des Schweißes, Hornhaut
Strahlung
Pigmente der Oberhaut, Kopfhaare
Folie „Die Haut“
Folie „Haut und ihre gestörte Funktion“
Sinnesorgan
Nervenendorgane für verschiedene Empfindungen
Wärmeisolierung
Fett der Unterhaut, Haare
Wärmeregulation
Schweiß zur Kühlung; Wärmetransport des Blutes,
Gefäßeng-/-weitstellung
… können Gefahren, die bei Verletzungen
drohen, nennen und erläutern.
Gefahren bei Verletzungen der Haut
–
–
–
–
–
Schmerz
Blutung
Infektion
Verletzung von lebenswichtigen Organen
Gewebeuntergang
Lehrgespräch
Kombinieren mit Aufgaben oben
Tafel- / Flipchart
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Themenkreis 5: Verletzungen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Wundarten in der Übersicht
Die Teilnehmer …
… können die verschiedenen Wundarten
aufzählen.
Lehrgespräch
Wunden
durch mechanische Gewalteinwirkung
–
Schürfwunde
–
Platzwunde
–
Schnittwunde
–
Quetschwunde
–
Risswunde
–
Bisswunde
–
Stich- / Schusswunde
–
Ablederungs- und Skalpierungsverletzungen
–
Pfählungsverletzung
durch Einwirkung von Hitze / Kälte
–
Verbrennung/Verbrühung
–
Erfrierung
Siehe EH
durch die Einwirkung von chemischen Substanzen
–
Siehe TK 6
Verätzung
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Themenkreis 5: Verletzungen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
spezifische Wundarten
Die Teilnehmer …
… sind über die Gefahren und das Aussehen der Schürfwunde informiert.
… sind über die Gefahren und das Aussehen der Platzwunde informiert.
Schürfwunde
–
Betrifft vorwiegend die Oberhaut, die keine Blutgefäße
hat
° Blutung fehlt oder ist gering
° Nässen später stark
° Heilung unter Schorfbildung
siehe auch Skript
Platzwunde
–
–
–
–
… sind über die Gefahren und das Aussehen der Schnittwunde informiert.
siehe auch Skript
Entsteht durch stumpfe Gewalteinwirkung, vorzugsweise an Stellen die unmittelbar auf dem Knochen liegen,
z. B. Augenbraue, Kinn, Stirn usw.
Meist stärkere Blutung
Wundränder unregelmäßig
Heilung verzögert, wenn keine chirurgische
Versorgung
siehe auch Skript
Schnittwunde
–
–
–
–
–
–
Kann alle Gewebeschichten bis zum Knochen, einschließlich Knochenhaut und Knochen, betreffen.
Meist stärkere Blutung
Wunde klafft
Wundränder glatt
Infektionsgefahr abhängig vom verletzenden
Gegenstand
Heilung verzögert, wenn keine chirurgische
Versorgung
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
spezifische Wundarten (Fortsetzung)
Die Teilnehmer …
… sind über die Gefahren und das Aussehen der Quetschwunde informiert.
Quetschwunde
–
–
–
siehe auch Skript
Entsteht durch überstarkes Zusammendrücken von
Gewebe, hierdurch zugleich starke Schädigung des die
Wunde umgebenden Gewebes: Drosselung der Blutzufuhr, Blutergüsse usw., evtl. Nekrose
Blutung meist gering
Im geschädigten Bereich fehlt sichtlich die Durchblutung = weiß
… Gefahren:
o Wundränder unregelmäßig
o Große Infektionsgefahr
o u. U. Knochen mitverletzt
o Heilung oft verzögert
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Themenkreis 5: Verletzungen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
spezifische Wundarten (Fortsetzung)
Die Teilnehmer …
… sind über die Gefahren und das Aussehen der Risswunde informiert.
Risswunde
–
–
–
–
–
–
siehe auch Skript
Betreffen meist nur die Haut
Hautstück wird ähnlich einer „Triangel“ herausgerissen
(= offene Wunde); klappt wieder zu und verschließt
sich. Dabei eingedrungene Krankheitserreger können
zu schweren Wundinfektionen führen.
Blutung gering
Wundränder unregelmäßig
Infektionsgefahr groß
Heilung verzögert, wenn keine chirurgische
Versorgung
Ablederungsverletzung
Abriss grösserer Hautpartien
Skalpierungsverletzung
Abriss von Teilen der Kopfschwarte
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Themenkreis 5: Verletzungen
Seite 8 / 37
Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
spezifische Wundarten (Fortsetzung)
Die Teilnehmer …
… sind über die Gefahren und das Aussehen der Stichwunde informiert.
siehe auch Skript
Stichwunde
–
–
–
–
Harmloses Äußeres kann über schwerwiegende innere
Verletzungen hinwegtäuschen
Blutung nach außen meist gering – in der Tiefe des
Stichkanals mitunter erheblich (Gefäß-/ Organverletzung)
Infektionsgefahr abhängig vom verletzenden
Gegenstand
Heilung abhängig von Tiefe und Schwere der
Verletzung
Bisswunde
Besondere Infektionsgefahr!
Cave: Tollwut (Rabies)!
Pfählungsverletzung
Große Gegenstände treten von außen in den Rumpf ein
– sehr gefährlich wegen der zusätzlichen Verletzung innerer Organe
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Themenkreis 5: Verletzungen
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Methodisch-didaktische Hinweise
Wundinfektionen
Die Teilnehmer …
Lehrgespräch
Wundinfektion
… sind sich bewusst, dass bei allen Wunden die Gefahr einer Infektion besteht.
Durch Eindringen von Krankheitserregern in die Wunde
entsteht eine Wundinfektion.
… können aus den Wundarten das Ausmaß der jeweiligen Infektionsgefahr ableiten.
Der Körper kann sich gegen diese Krankheitserreger mit
Hilfe der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) sowie durch
Abwehrstoffe im Blutplasma zur Wehr setzen.
Es werden zwei Arten von Wundinfektionen unterschieden :
Siehe TK 1 Hygiene
1. primäre Infektion während der Verletzung, z. B.
durch Tierbiß, Eindringen von Fremdkörpern usw.
2. sekundäre Infektionen die nachträglich in die Wunde verschleppt werden, z. B. durch Berühren mit
Fingern, unsterilen Verbandstoffen usw.
… sind über die Gefahren und die Kennzei- Folge:
chen von Wundinfektionen informiert.
Bakterielle/virale Infektion (Wundstarrkrampf, Tollwut, etc.)
Kurzvortrag
… erkennen aus der Gefahr „Wundinfektion“ die Notwendigkeit einer ärztlichen
Versorgung.
Querverweis:
Blutvergiftung: Lymphbahnentzündung ist
nicht gleich Blutvergiftung
Gefahren:
lokale Entzündung ->
generalisierte Entzündung ->
toxisch / septischer Schock
Erkennen:
Lokaler Entzündungsherd mit
Schwellung
Rötung
Erwärmung
Schmerz
Gestörte Funktion
Folie 161 aus LPN
„Kardinalsymptome einer Wundinfektion“
-> z.T. Impfungen notwendig
(Tetanus-Impfung innerhalb von 2 Tagen, wenn
letzte Impung länger als 5 Jahre zurückliegt)
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Themenkreis 5: Verletzungen
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Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Wunddesinfektionsmittel
Die Teilnehmer ...
… kennen die Anwendungsbereiche, Gefahren und Anwendungsarten der wichtigsten Wunddesinfektionsmittel.
Grundsätzlich:
Quelle: Beschluss LÄ/LAL 2004
Wunddesinfektion nur mit Wunddesinfektionsmittel !
Nicht mit Haut- oder sonstigen Desinfektionsmitteln,
nicht mit alkoholischen Lösungen!
• Wasserstoffperoxid (3%ige H2O2-Lösung)
− Indikationen:
− Wundreinigung verunreinigter Wunden
− Desinfektion
− Kontraindikationen:
− Wunden im Bereich der Augen und des Gesichts
− Schleimhautverletzungen
− Verbrennungen
− Verätzungen
− Anwendung:
− bei oberflächlichen Wunden (z.B. Schürfwunden): eine
Kompresse gut tränken und die Wunde vorsichtig von
Schmutzpartikeln u.ä. reinigen
− bei tieferen Wunden: in eine Spritze aufziehen und
vorsichtig über die Wunde fließen lassen
− Vorteile:
− keine Verfärbung des Wundbereiches
− keine allergischen Reaktionen
− kein Brennen
− durch Schäumen Ausschwemmung von kleinen
Schmutzpartikeln
Hinweis:
Gemäß Beschluß der LÄ/LAL sind links genannte
Wunddesinfektionsmittel in der Anwendung
durch den JUH SAN-Helfer freigegeben, wenn
folgende Bedingungen erfüllt sind:
1. Durch Aus- bzw. Fortbildung erworbene genauen Kenntnisse über Indikation, Kontraindikation und Anwendung
2. Anwendung nur bei kleinen Wunden (z.B.
kleine Schürfwunden), die nicht vom Arzt
versogt werden müssen, bzw. wenn der Patient den Arztbesuch ablehnt.
− Lagerungshinweis:
Flasche nicht in der Sonne oder offen stehen lassen.
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Themenkreis 5: Verletzungen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Wunddesinfektionsmittel (Fortsetzung)
Die Teilnehmer ...
… kennen die Anwendungsbereiche, Gefahren und Anwendungsarten der wichtigsten Wunddesinfektionsmittel.
• Polyvidon-Jod-Produkte (z.B. Betaisodona®, Braunol®, Braunoderm®)
siehe vorherige Seite
− Indikation: Desinfektion von kleinen Wunden, keine reinigende Wirkung
− Kontraindikationen:
− bei bekannter Jodallergie
− bei bekannter Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), da jodhaltig
− zusammen mit metallinbedampften Wundauflagen
(Aluderm) -> mögliche Reaktion Jod mit Metall
− zusammen mit Desinfektionsmitteln auf Quecksilberbasis
− Anwendung: wie Wasserstoffperoxid, jedoch bessere
Tiefenwirkung, v.a. bei nässenden Wunden
− Gefahr: Veränderung von Wundrändern
• Braunol 2000 (jodhaltig, aber auf Wasserbasis)
− Indikationen: s.o.,
zusätzlich Desinfektion vor Injektionen
− Kontraindikationen: s.o.
− Anwendung: s.o.
− Vorteil: keine Veränderung der Wundränder, da nicht auf
alkoholischer Basis
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Themenkreis 5: Verletzungen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Wundversorgung
Die Teilnehmer …
… können das allgemeine Vorgehen bei
der Wundversorgung nennen und begründen.
… können die Grundsätze der Wundversorgung beschreiben.
Lehrgespräch – Rückgriff auf EH
Wundversorgung - Allgemeines Vorgehen
– Eigenschutz
¾ Schutzhandschuhe
– Lagerung :
¾ Hinsetzen, besser Hinlegen !
– Suche nach verdeckten Blutungen:
¾ Blutungsstelle freilegen
„Keine Diagnose durch die Hose ...“
– Blutstillung / Wundversorgung
– Ruhigstellung zur Vermeidung von
¾ Schmerzen
¾ zusätzlichen Verletzungen
Merke:
Die Stillung bedrohlicher Blutungen hat
Vorrang!
Querverweis auf TK 1 Grundlagen:
mit dem Verletzten reden, beruhigen, über
Maßnahmen aufklären / informieren (Wundversorgung, Kleidung aufschneiden ...)
Lehrgespräch – Rückgriff auf EH
Wundversorgung – Grundsätze
Wunde muss
… keimfrei verbunden werden:
Wundauflage muss grösser als Wunde sein
Befestigung nicht im Wundbereich
… wenn nötig innerhalb von 6 Std. einem Arzt vorgestellt werden.
… im ursprünglichen Zustand belassen werden
Fremdkörper bleiben in der Wunde
Folgen der Fremdkörperentfernung wären :
Ò Stärkere, evtl. unkontrollierbare Blutung
Ò Schmerzen infolge Herausziehen
Ò Stichkanal unklar
Ò Setzen von weiteren Verletzungen
Ò Reste könnten in der Wunde bleiben
Impfstatus abklären (Tetanus-Impfung innerhalb
von 2 Tagen, wenn letzte Impfung länger als 5
Jahre zurückliegt)
Grundsatz: nix rein - nix raus !
-> Keine Puder, Salben, Sprays o. ä. anwenden
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Themenkreis 5: Verletzungen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Wundversorgung (Fortsetzung)
Die Teilnehmer …
… können die Bestandteile eines Verbandes nennen und beschreiben.
Lehrgespräch
Ein Verband besteht aus :
¾ einer keimfreien Wundauflage, z. B.
–
–
–
–
–
Wundschnellverband
Mull- / Zellstoff-Mull-Kompressen
Sterile Verbandtücher (Stoff / Vlies)
Sterile Verbandtücher (Metalline)
Verbandpäckchen
Verbandmaterial
¾ einer Polsterung,
¾ einem Befestigungsmittel, z. B.
–
–
–
–
… können einen Wundschnellverband
geeignet auswählen und regelrecht
anlegen.
Heftpflaster
Bindenverband
Dreiecktuch, -krawatte
Schlauch-, Netzverband
Versorgung mit Wundschnellverband
•
•
•
•
Probieren geht über Studieren !
Verbände mit Wundschnellverband, z.B. Handfläche innen, Kinn, Stirn, usw.
Ellenbogen
Knie
Fingerkuppe
Üben der Verbände anhand von Fallbeispielen unter Berücksichtigung der allgemeinen
Regeln im Umgang mit Verletzten / Kranken.
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Themenkreis 5: Verletzungen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Wundversorgung (Fortsetzung)
Die Teilnehmer …
Heftpflasterverbände
… können einen Heftpflasterverband
geeignet auswählen und regelrecht
anlegen.
Bestandteile:
Kompresse, Pflasterstreifen
… können einen Bindenverband geeignet
auswählen und regelrecht anlegen.
Bindenverbände
Üben der Verbände anhand von Fallbeispielen unter Berücksichtigung der allgemeinen
Regeln im Umgang mit Verletzten / Kranken.
Technik:
• Rahmenverband
• Fensterverband
•
•
•
•
•
•
•
•
•
… können einen Dreiecktuchverband
geeignet auswählen und regelrecht
anlegen.
Probieren geht über studieren !
Dreiecktuchverbände
•
•
•
•
•
•
Probieren geht über studieren !
Kreisgang (zur Fixierung)
Spiralgang für gelenkfreie Abschnitte
Achtergang im Gelenkbereich
Kreuzgang (nicht gleich Umschlaggang) am Unterschenkel
Finger
Hand
Ellenbogen
Knie
Kopf
Hand / Fuß
Ellenbogen / Knie
Kopf
Kinn
Unterarm / Oberarm
Schulter / Hüfte
Üben der Verbände anhand von Fallbeispielen unter Berücksichtigung der allgemeinen
Regeln im Umgang mit Verletzten / Kranken.
Probieren geht über studieren !
Üben der Verbände anhand von Fallbeispielen unter Berücksichtigung der allgemeinen
Regeln im Umgang mit Verletzten / Kranken.
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Themenkreis 5: Verletzungen
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Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Besondere Verletzungen
Fremdkörper in Wunden
Die Teilnehmer …
… können die Grundsätze der Versorgung
von Fremdkörperverletzungen nennen.
Problemorientierter Lösungsansatz
Versorgungskombination aus:
•
•
Fremdkörper verbleibt in Wunde
Steriles Bedecken
Fremdkörper in Körperöffnungen
… können die Versorgung von Augenverletzungen durch Fremdkörper beschreiben.
Fremdkörper im Auge
Art des Fremdkörpers erfragen, z. B. Insekt, Eisenspan
Entfernen eines Fremdkörpers unter dem Oberlid
… Oberlid über Unterlid ziehen und dessen Wimpern
auswischen lassen
Entfernen eines Fremdkörpers unter dem Unterlid
… Patient nach oben blicken lassen
… Unterlid herabziehen und vorsichtig auswischen
Maßnahmen bei Augenverletzungen / erfolgloser
Fremdkörperentfernung
… Keimfreier Verband (ohne Druck auf das Auge)
… Ruhigstellung beider Augen
… Einfühlsame Betreuung
Lehrgespräch – Rückgriff auf EH
Einschränkungen definieren,
Entfernungsversuch nur bei oberflächlich liegenden Fremdkörpern z. B. wenn Insekt –
Entfernungsversuch.
Patienten aufklären:
Bei anhaltendem Fremdkörpergefühl oder bei
Schmerzen muß auch nach vermeintlich erfolgreicher Entfernung ein Arzt aufgesucht werden,
da es durch den Fremdkörper auch zu Verletzungen gekommen oder Teile zurückgeblieben
sein könnten.
… können die Maßnahmen bei Fremdkörpern in der Nase nennen.
Fremdkörper in der Nase
• anderes Nasenloch zuhalten und ausschnauben
lassen
• Wenn erfolglos, Facharzt aufsuchen (HNO)
Lehrgespräch – Rückgriff auf EH
… können die Maßnahmen bei Fremdkörpern im Ohr nennen.
Fremdkörper im Ohr
nur vom Arzt entfernen lassen
Lehrgespräch – Rückgriff auf EH
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Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Bedrohliche Blutungen
Die Teilnehmer …
… können bedrohliche Blutungen
erkennen.
Natürliche Blutstillung = Gerinnung führt nach ca. 4-6 Minuten zum Stillstand der Blutung.
Lehrgespräch
Ist die Blutung zu stark, funktioniert dieser Mechanismus
nicht und schließt sich auch die Wunde nicht
Æ Bedrohliche Blutung
Eine Blutung, die nicht aufhört, ist bedrohlich!
… können die Ursachen, die zu bedrohlichen Blutungen führen, nennen.
–
–
–
… können die Zeichen einer bedrohlichen
Blutung nennen.
Lehrgespräch
Ursache
Verletzung von Blutgefäßen durch spitze oder stumpfe
Gewalteinwirkung
Reißen eines Blutgefäßes
Veränderungen der Blutgerinnung
o Erkrankungsbedingte Abnahme der Thrombozyten /
Gerinnungsfaktoren
o Einnahme gerinnungshemmender Medikamente
Erkennen
–
–
–
Lehrgespräch
Es blutet stark fließend oder pulsierend oder hört nicht
auf zu bluten
Bei verdeckten Blutungen:
ƒ Blutflecken auf der Kleidung vergrößern sich
ƒ Blut rinnt aus der Kleidung hervor, bzw. tropft
von ihr herab
Schockzeichen
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Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Bedrohliche Blutungen (Fortsetzung)
Die Teilnehmer …
… kennen die Gefahren der Bedrohlichen
Blutung.
Gefahr
•
Volumenmangelschock
Maßnahmen
Üben – Rückgriff auf EH
Folien EH
… können die Blutstillung an Arm oder Bein Bedrohliche Blutungen an Arm oder Bein
regelrecht durchführen.
• Patienten auf den Boden legen
… können die Blutstillung an Kopf, Hals
bzw. Rumpf geeignet durchführen.
Allgemeines Vorgehen
•
Betroffenes Körperteil hochhalten
•
Abdrücken bzw. Aufpressen
•
Druckverband mit Dreiecktuch oder Verbandpäckchen
•
b.B. 2. Druckverband zur Verstärkung
•
ggf. zusätzlich Abdrücken
•
Ultima ratio: Abbinden
Besondere Bedeutung der Schockbekämpfung hervorheben
Bedrohliche Blutungen an Kopf, Hals oder Rumpf
•
Aufpressen von keimfreiem Material
•
„Zuhalten“ der Wunde
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Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Bedrohliche Blutungen (Fortsetzung)
Maßnahmen (Fortsetzung)
Die Teilnehmer …
Lehrgespräch – Rückgriff auf EH
Abbinden als letztes Mittel bei
… können Beispiele für bedrohliche Blutungen nennen, die mit den üblichen
Maßnahmen zur Blutstillung nicht zu
stillen sind und die Abbindung einzig lebensrettend ist.
•
•
•
•
… können die Risiken/Gefahren der
Abbindung nennen.
Gefahren der Abbindung
… sind informiert, dass diesen Risiken/
Gefahren heute medizinisch erfolgreich
begegnet werden kann.
•
•
•
Gliedmaßenabriss
Großflächige, stark blutende Wunde
Stark blutende Wunden, in denen Fremdkörper stecken
Offener Knochenbruch mit gleichzeitig stark blutender
Wunde
Allgemeine Komplikationen durch Ansäuerung des Blutes und Thrombenbildung
bei Amputationsverletzungen wird Replantation u. U.
erschwert
Gefahr der Amputation
durch Absterben des Gewebes über den eigentlichen Wundbereich hinaus
… können die Abbindung sachgerecht
durchführen.
In der abgebundenen Extremität sammeln sich
saure Stoffwechselprodukte an und es bilden sich
Thromben, die beim Lösen der Abbindung in den
Kreislauf eingeschwemmt werden und zu schweren Komplikationen (Lungenembolie) führen können.
Deshalb darf eine angelegte Abbindung nur im
Krankenhaus unter OP-Bedingungen gelöst werden.
Abbindestellen
… Mitte Oberarm bzw. Mitte Oberschenkel
Abbindung nur an Extremitäten möglich
Material
Nur geeignetes Material verwenden, am besten:
… Dreiecktuch Krawatte, RR-Manschette oder vergleichbares Material (Breite 6 – 8 cm)
Abbindemitteilung nicht vergessen
•
Möglichkeit:
RR-Manschette (20-30 mm Hg über den
Wert, bei dem kein Puls mehr tastbar ist)
Keine schmalen Gürtel, Seile, etc.!
mit Datum und Uhrzeit
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Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Bedrohliche Blutungen (Fortsetzung)
Die Teilnehmer …
… können mögliche Ursachen für innere
Blutungen nennen.
Innere Blutungen
Lehrgespräch – Rückgriff auf EH undQuerverweis: TK 6 Abdomen
Mögliche Ursachen:
…
…
…
…
…
…
…
Stich- / Schussverletzung
Organverletzungen
Frakturen
Ab- oder eingerissene Blutgefäße
Ösophagusvarizenblutung, Magen-Darm-Blutung
Brustkorbverletzungen
Gerinnungsstörungen (s.o.)
Hinweis: Flüssigkeitsverluste bei inneren
Blutungen siehe LPN-San, S. 387
… können Symptome / Verdachtsmomente Erkennen
für eine innere Blutung nennen.
… Unfallhergang / Vorgeschichte / Anamnese
… Schocksymptomatik
… ggf. Bauchdecke bretthart
… ggf. Bluthusten, Blutspucken
… ggf. Umfangvergrößerung (bei Extremiäten im Seitenvergleich)
… ggf. Atemnot
… ggf. äußerlich sichtbare Verletzungen, Prellmarken
… können an Beispielen die notwendigen
Maßnahmen nennen und durchführen.
Maßnahmen
… entsprechend Ort der Schädigung und der Gesamtsymptomatik
Bezüge zu unterschiedlichen
Verletzungsmustern herstellen
… Notarztnachforderung
… Das PAKET
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Themenkreis 5: Verletzungen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Blutungen aus Körperöffnungen
Die Teilnehmer …
… können Blutungsstellen nennen.
Blutung aus :
•
Nase
•
Mund
•
Ohr
•
After
•
Scheide
•
Harnröhre
… können die Maßnahmen der Blutstillung
beim Nasenbluten durchführen.
Maßnahmen bei Nasenbluten
… kennen die Maßnahmen bei Blutungen
aus Körperöffnungen.
Maßnahmen bei Blutung aus :
Lehrgespräch – Rückgriff auf EH
… Lagerung sitzend, Kopf vorgebeugt
… nasskalte Wickel auf die Stirn und den Nacken
… leicht durch Nase atmen lassen (Blutgerinnung
durch Sauerstoffkontakt!)
•
Mund: sterile Vorlage, Kühlen
•
Ohr: nur steril abdecken
•
After: zusammenkneifen lassen + sterile Vorlage
•
Scheide: sterile Vorlage + Fritz’sche Lagerung
•
Harnröhre: sterile Vorlage
DD: SHT? Hypertonie? Gerinnungsstörung?
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Anatomie und Physiologie Bewegungsapparat
Die Teilnehmer …
… kennen die Bestandteile des Stütz- und
Bewegungsapparates und deren Aufgaben.
Bestandteile, Aufbau und Aufgabe
Lehrgespräch
Knochen:
… Knochenhaut
… Knochenrinde
… Knochenhöhle mit Knochenmark
Rotes blutbildendes Mark oder gelbes Fettmark
• Gelenkflächen / Haften
Folie Röhrenknochen, Gelenk (SHA/LPN?)
Knorpel:
• z.B. gelenkbildende Flächen, Nase, Ohr,
Bänder:
• Stabilisierung von Knochen zueinander (Gelenke)
Muskeln:
• Bewegungs- und Schutzfunktion
• Wärmeproduktion
Sehnen:
• Verbindung zwischen Knochen und Muskeln zur
Kraftübertragung
… können den Aufbau des Skeletts beschreiben.
Skelett
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Schädel
Wirbelsäule
Brustkorb
Schultergürtel und obere Extremitäten
Beckengürtel und untere Extremitäten
Folie: San oder Skelett
Hinweis:
Die Erarbeitung des Aufbaus der einzelnen
Skelettteile eignet sich hervorragend für eine
Gruppenarbeit mit anschließender Präsentation!
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Themenkreis 5: Verletzungen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Anatomie und Physiologie Bewegungsapparat (Fortsetzung)
Die Teilnehmer …
… können den Aufbau des Schädels beschreiben.
… sind über den Aufbau der Wirbelsäule
informiert.
Schädel
Lehrgespräch
ƒ Unterteilung in
Folie San
o Gehirnschädel mit Schädeldach
o Gesichtsschädel
o Schädelbasis
zwischen Gehirn- und Gesichtsschädel
ƒ Durch die Schädelbasis treten Nerven und Blutgefäße
in das Gehirn ein und aus.
ƒ Am Hinterhauptsloch setzt die Wirbelsäule an.
Wirbelsäule (Spina)
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
… sind über den Aufbau eines Wirbels informiert.
7 Halswirbel
12 Brustwirbel
5 Lendenwirbel
5 Kreuzbeinwirbel (zusammengewachsen)
3-5 Steißbeinwirbel (eng verbunden)
Wirbel
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Folie oder Modell Skelett
Siehe Spinalnerven TK 2
Folie San
Wirbelkörper
Wirbelbogen
Wirbelloch (vom Wirbelkörper und -bogen umschlossen)
Wirbelkanal (Gesamtheit der Wirbellöcher), umgibt das
Rückenmark
Obere und untere Gelenkfortsätze
2 Querfortsätze und Dornfortsatz -> Ansatz für Muskeln
und Bänder
Zwischen den Wirbeln liegen die Bandscheiben, bestehend Hinweis: HWS Fraktur
aus Knorpel mit einem weichem Gallertkern und festem
Besonderheit von Atlas und Axis erwähnen
Faserknorpel am Rand (Federfunktion)
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Themenkreis 5: Verletzungen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Anatomie und Physiologie Bewegungsapparat (Fortsetzung)
Die Teilnehmer …
… sind über den Aufbau des Brustkorbs
informiert.
Brustkorb (Thorax)
ƒ
o
o
o
o
o
ƒ
ƒ
… sind über die Anteile des Schultergürtels und der oberen Extremitäten informiert.
Folie San
12 Rippenpaare
Gelenkige Verbindung zur Wirbelsäule
Knorpelspangen zum Brustbein hin
7 wahre / echte Rippenpaare mit direkter Verbindung
zum Sternum
3 falsche / unechte Rippenpaare sind nur untereinander und mit dem 7. Paar verbunden
2 kurze Rippenpaare enden frei
Brustbein (Sternum) mit Schwertfortsatz
12 Brustwirbel
Schultergürtel und obere Extremitäten
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Folie San
Schulterblätter
Schlüsselbein
Schultergelenk
Oberarm
Ellenbogengelenk
Elle, Speiche
Handgelenk
Handwurzelknochen
Mittelhandknochen
Fingerknochen
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Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Anatomie und Physiologie Bewegungsapparat (Fortsetzung)
Die Teilnehmer …
… sind über die Anteile des Beckengürtels
und der unteren Gliedmaßen informiert.
Beckengürtel
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Folie San
Darmbein
Kreuzbein
Steißbein
Schambein
Sitzbein
Untere Extremitäten
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Hüftgelenk (bestehend aus:
Hüftgelenkspfanne + Oberschenkelkopf)
Oberschenkel mit Oberschenkelhals
Kniegelenk mit Kniescheibe
Wadenbein
Schienbein
Fußgelenk
Fußwurzelknochen
Mittelfußknochen
Zehenknochen
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Themenkreis 5: Verletzungen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Anatomie und Physiologie Bewegungsapparat (Fortsetzung)
Die Teilnehmer …
… können den Gelenkaufbau beschreiben.
Gelenke (allgemeiner Aufbau)
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
… sind über die unterschiedlichen
Gelenkarten informiert.
Lehrgespräch
Mindestens zwei Gelenkkörper (Kopf- und Pfanne),
überzogen von einer glatten Gelenkknorpelschicht
im Gelenkspalt Gelenkflüssigkeit
Gelenkkapsel
Bänder
Gelenkarten und Beispiele
o
o
o
o
Kugelgelenk (allseitig drehbar)
Schultergelenk, Hüftgelenk
Drehgelenke (drehbar um die Längsachse)
Zwischen Elle und Speiche
Scharniergelenk (schwenkbar in einer Ebene)
Finger- oder Zehengelenk, Ellenbogen, Knie
Sattelgelenk (schwenkbar in zwei Ebenen)
Daumengrund- und Handgelenk
Folie San
Folie San
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Themenkreis 5: Verletzungen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Verletzungen des Bewegungsapparates
Kennzeichen
Die Teilnehmer …
… können sichere und unsichere Kennzeichen von Knochenbrüchen und Gelenkverletzungen nennen und unterscheiden.
Sichere Kennzeichen
Lehrgespräch
• Abnorme Lage
• Abnorme Beweglichkeit
• Sichtbare Knochenteile
• Knochenreiben (Krepitation)
Unsichere Kennzeichen
•
Schmerz
•
Schwellung
•
Bluterguss oder Wunde
•
Bewegungseinschränkung
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Themenkreis 5: Verletzungen
Seite 27 / 37
Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Verletzungen des Bewegungsapparates (Fortsetzung)
Die Teilnehmer …
… können verschiedene Verletzungsarten
nennen und grob beschreiben.
Verletzungsarten - Übersicht
Lehrgespräch
Knochenbrüche (Frakturen)
Folie San
ƒ
Geschlossen
ƒ
Offen
Gelenkverletzung
ƒ
Verstauchung (Distorsion)
Kurzzeitige Lageveränderung der gelenkbildenden
Knochen
ƒ
Verrenkung (Luxation)
Bleibende Lageveränderung der gelenkbildenden
Knochen
ƒ
Kapselriss
ƒ
Bänderdehnung
ƒ
Bänderriss
Muskel- und Sehnenverletzungen
Prellung (Contusion)
heftige Gewebserschütterung durch stumpfe Gewalt an:
ƒ
Knochen
ƒ
Gelenken
ƒ
Muskeln
ggf. mit Bildung von Bluterguss und Schwellung
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Themenkreis 5: Verletzungen
Seite 28 / 37
Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Maßnahmen bei Verletzungen des Bewegungsapparates
Die Teilnehmer …
Maßnahmen
… können die verschiedenen Maßnahmen
zur Ruhigstellung situationsgerecht und
angemessen durchführen.
Demonstration und Training
1. Ruhigstellung und Schienung
Fallbeispiele
2. Kühlung (nicht bei offenen Frakturen!!!)
3. Lagerung
4. b.B. Wundversorgung
Ziel der Ruhigstellung
ƒ
Schmerzlinderung
ƒ
Vermeidung von zusätzlichen Verletzungen
Möglichkeiten der Ruhigstellung
ƒ
Armtragetuch (Dreiecktuch)
Hinweis:
ƒ
Ruhigstellung mit Decken
ƒ
weiteres vor Ort vorhandenes Ruhigstellungsmaterial,
wie z.B. Sam Splint ® / Drahtleiterschiene
Pneumatische oder Vakuumschienen hat
der SAN-H im SAN-D auf seiner Tasche üblicherweise nicht zur Verfügung!
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Themenkreis 5: Verletzungen
Seite 29 / 37
Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Wirbelsäulenverletzungen
Die Teilnehmer …
… können mögliche Ursachen und Gefahren einer Wirbelsäulenverletzung nennen.
Lehrgespräch
Ursachen
•
Sturz aus Höhe, Kopfsprung in seichtes Wasser
•
Direkte Gewalteinwirkung
•
Schleuderbewegungen von Teilen der Wirbelsäule,
insbesondere von Kopf und Hals (Schleudertrauma
nach Auffahrunfall oder starkem Bremsen)
Hinweis:
Erkennt der Patient selbst die Wirbelsäulenverletzung, ist oft intensivste Betreuung
nötig!
Gefahren
Rückenmarksschädigung durch
… können Anzeichen einer Wirbelsäulenverletzung nennen.
•
Verdrehung / Verschiebung der gebrochenen Wirbel
•
Blutung und Schwellung im Bereich des Rückenmarks
Erkennen
• Unfallhergang
• Schmerzen im Wirbelsäulenbereich
• Schwellung im Wirbelsäulenbereich
• Bewegungseinschränkung
• Einnässen, Einkoten
• Empfindungsstörungen
• Lähmungserscheinungen
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Themenkreis 5: Verletzungen
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Methodisch-didaktische Hinweise
Wirbelsäulenverletzungen (Fortsetzung)
Die Teilnehmer …
… können die bei einer Wirbelsäulenverletzung zu beachtenden Besonderheiten in der Erstversorgung nennen und
berücksichtigen.
Besondere Aspekte bei der Versorgung von Wirbelsäulenverletzten
• Bewegungen vermeiden. Ausnahme lebensrettende
Sofortmaßnahmen
Lehrgespräch – Rückgriff auf EH
Ansprechbarer Patient
• Intensiv psychisch betreuen
• Patienten in vorgefundener Lage stabilisieren
Bewusstloser Patient
• Helmabnahme i.d.R. zu zweit in vorgefundener Lage
• Seitenlage möglichst durch zwei Helfer herstellen
und dabei Kopf-WS in Neutralposition stabilisieren
• In Seitenlage dann Kopf vorsichtig ablegen (Mund
als tiefster Punkt des Kopfes) - keine Unterpolsterung des Kopfes!
• wenn vorhanden, Güdeltubus einlegen und Absaugbereitschaft herstellen
Demonstration und Üben
• Seitenlage mit 2 Helfern
• Helmabnahme mit 2 Helfern in unterschiedlichen Patientenpositionen
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Themenkreis 5: Verletzungen
Seite 31 / 37
Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Schädel- Hirn- Trauma
Die Teilnehmer …
… kennen Ursachen für ein Schädel-HirnTrauma.
… können die Gefahren eines SHT
nennen.
Ursachen
• Stürze
• Schlag auf den Kopf
• Verkehrsunfall
• .......
Lehrgespräch
Gefahren
• Bewusstseinsstörungen; Bewusstlosigkeit
• Atemstörungen
o Verlegung der Atemwege
o Beeinträchtigung der Steuerung (Atemzentrum)
• Blutungen
• Infektionsgefahr des Gehirns bei offenen SHT
Lehrgespräch
… können die grundsätzlichen Verletzungsmöglichkeiten am Kopf nennen.
Beispiele von den TN sammeln lassen
Weichteilverletzungen
Hinweis:
alle Verletzungen können gleichzeitig vorliegen, sie werden aber nacheinander im Detail
vorgestellt
Knöcherne Verletzungen
Verletzung des Gehirns
Weichteilverletzungen
… können die Versorgung von Weichteilverletzungen am Kopf durchführen.
Grundsatz
Lernzielkontrolle – Wundversorgung
Es gelten die gleichen Grundsätze wie bei der allgemeinen
Wundversorgung.
Praktische Übung
Besonderheit
Kopfplatzwunden erwecken meist den Eindruck einer gefährlichen Blutung. Sind aber in aller Regel mit einem normalen Verband in den Griff zu bekommen
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Themenkreis 5: Verletzungen
Seite 32 / 37
Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Knöcherne Verletzung
Die Teilnehmer …
… sind über den Unterschied zwischen
einer geschlossenen und offenen
Schädelfraktur informiert.
•
•
Lehrgespräch
•
Geschlossene Schädelfraktur
Die Harte Hirnhaut (Dura Mater) ist intakt
•
•
•
Offene Schädelfraktur
Die harte Hirnhaut ist eröffnet / beschädigt
Evtl. sichtbare Hirnmasse
Austritt von Blut und Hirnwasser (Liquor) aus der
Wunde
Dura Mater wurde bei Aufbau des Nervensystems besprochen
Gesichtsschädelfraktur
… kennen die Probleme einer Gesichtsschädelfraktur und die wichtigste Maßnahme.
Erkennen
• siehe allgemeine Frakturzeichen
Lehrgespräch
Gefahr
• Behinderung der Atmung
• Aspiration
• Verletzung von Sinnesorganen
• massive Frakturen im Kieferbereich sind oft mit erheblichen Komplikationen behaftet
Hinweis:
Folie/Modell: Schädel
Unter Umständen sind Gesichtsschädelfrakturen nur durch genaue Inspektion oder gar erst durch bildgebende Verfahren
zu erkennen.
Wichtigste Maßnahme
• Freihalten der Atemwege
Gehirnschädelfraktur - Schädeldachfraktur
… kennen die Zeichen einer Schädeldachfraktur und den wichtigsten Versorgungsgrundsatz
Erkennen
• siehe allgemeine Frakturzeichen
• ev. sichtbare Hirnmasse
Wichtigster Versorgungsgrundsatz:
Jeglicher Druck muss vermieden werden!
Æ z.B. wenn ein Verband notwendig ist – dann druckfrei!
Lehrgespräch
Schädel
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Leitfaden zur Ausbildung „Sanitätshelferausbildung (Modul B 2)“
Themenkreis 5: Verletzungen
Seite 33 / 37
Lernziele
Inhalt in Stichworten
Schädelbasisfraktur
Die Teilnehmer …
… können die Hauptursache einer Schädelbasisfraktur beschreiben.
… können die Symptome und die erforderlichen Maßnahmen bei einer Schädelbasisfraktur nennen.
Methodisch-didaktische Hinweise
Lehrgespräch
Ursache
eine von außen auf die Schädelbasis einwirkende Gewalt Schädel
/ Kraft (u.U. z.B. über Wirbelsäule fortgeleitet)
Erkennen
• Häufig bewusstlos
• ev. geringe Blutung aus Nase, Ohr, seltener aus
dem Mund
• ev. Monokel- oder Brillenhämatom
• Positiver Liquortest erhärtet die Verdachtsdiagnose
Gefahren (s.u.)
Maßnahmen
• PAKET
• so lagern, dass Blut / Liquor abfließen kann
Verletzung des Gehirns
… sind über die Einteilung von Hirnverletzungen in primäre und sekundäre
Schädigung informiert.
Primär
•
Kurzvortrag
Sofort wahrnehmbare Schäden nach Gewalteinwirkung
Sekundär
•
Schäden (auch Komplikationen genannt), die sich
erst langsam entwickeln
•
Sie machen sich erst nach dem „freien Intervall“
bemerkbar
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Themenkreis 5: Verletzungen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Verletzung des Gehirns
Primäre Schädigung
Die Teilnehmer …
… sind über die drei Schweregrade von
Hirnverletzungen informiert.
Gehirnerschütterung (Commotio cerebri)
• Eine meist vorübergehende Funktionsstörung des
Gehirns ohne dass Nervengewebe zerstört wird
Gehirnprellung (Contusio cerebri)
• Hirnschäden mit geringem Ausmaß
• Der bleibende Schaden ist meist äußerlich nicht
wahrnehmbar
• Ev. Hirnschwellung / -blutung -> Hirndruckzeichen
Gehirnquetschung (Compressio cerebri)
• Massiver Untergang von Nervenzellen
• z.T massive Schwellungen / Einblutungen -> Oft
Hirndruckzeichen
• Schlechte Überlebensprognose
• Bei Überleben meist schwerste Behinderungen
… erkennen eine Gehirnerschütterung.
Gehirnerschütterung - Erkennen
•
•
•
•
•
•
•
Vortrag
Hinweis:
Die drei Schweregrade werden im weiteren
Verlauf nicht mehr berücksichtigt, da diese
Unterscheidung am Notfallort nicht möglich
ist und die schwer Hirnverletzten (zur Beruhigung unserer SanH!) in der Regel bewusstlos sind.
siehe auch TK 2
Lehrgespräch
Unfallsituation
Kopfschmerzen
Übelkeit
Schwindel
Erbrechen
ggf. Bewusstseinsstörungen
In die Vergangenheit gerichtete Erinnerungslücke
(retrograde Amnesie), die sich in der Regel zurückbildet
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Themenkreis 5: Verletzungen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Verletzung des Gehirns (Fortsetzung)
Die Teilnehmer …
… können die Maßnahmen bei einer Gehirnerschütterung durchführen.
Lehrgespräch
Maßnahmen
•
Oberkörper ca. 30 Grad hoch lagern
(Siehe Lehraussage der LÄ/LAL!)
•
Achtung: Kopf-WS möglichst in Neutralposition unter Stabilisierung der WS zu zweit, keine Unterpolsterung des Kopfes!
wenn vorhanden Stiffneck bei NichtBewusstlosen
•
Bewusstlose in die stabile Seitenlage
( PAKET
Wichtig: bei beginnenden Bewusstseinsstörungen
und wieder einsetzender Bewusstlosigkeit –> permanente Überwachung der Vitalfunktionen
Sekundäre Schäden
… sind über die sekundären Schäden und
die entstehenden Komplikationen informiert.
•
Hirnödem
Lehrgespräch
•
Blutung im Hirnschädel
Folie: Hirnblutung (z.B. LPN)
Gefahr: beides sind raumfordernde Prozesse
Tafel: Hirnblutung skizzieren
° Druckanstieg im Hirnschädel ->
° Gefahr der Atemdepression bis -stillstand
° weitere Hirnschädigung
•
Hinweis:
eine Untergliederung verschiedener Blutungsarten ist für den TN-Kreis nicht relevant
Infektionen
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Themenkreis 5: Verletzungen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Verletzung des Gehirns (Fortsetzung)
sekundäre Schäden (Fortsetzung)
Die Teilnehmer …
… erkennen sekundäre Schäden und leiten die erforderlichen Maßnahmen ein.
Erkennen
Lehrgespräch
Stunden bis Tage später
• Kopfschmerzen
• Schwindelgefühl
• Übelkeit
• Erbrechen
• Gedächtnisverlust
• Bewusstseinsstörungen
• Bewusstlosigkeit
• Krämpfe
• Hirndruckzeichen: Druckpuls, Pupillendifferenz
• Blutungen / Liquoraustritt aus Öffnungen des Gesichtsschädels
• Atemstörungen
• Kreislaufstörungen
o Druckpuls
o ggf. RR-Anstieg
Hinweis:
Bei für die Beobachter „grundlos“ einsetzenden Symptomen immer nach eventuellen Unfällen der vorangegangenen Tage/
Stunden fragen.
Maßnahmen
• entsprechend obiger Symptome
• Notruf
Achtung!
Je kürzer das symptomfreie Intervall ist – desto dringender
ist die klinische Abklärung und Weiterbehandlung!
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Themenkreis 5: Verletzungen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Training Verletzungen
Die Teilnehmer…
Fallbeispiele
… beherrschen die Basismaßnahmen der
Blutstillung.
… können bei verschiedenen Wundarten
die daraus jeweils resultierenden Gefahren für den Betroffenen erklären und
Wunden sachgerecht erstversorgen.
Situationen zum Transfer des Erlernten und
… sind in der Lage, insbesondere unter
Anwendung adäquaten Immobilisations- und Lagerungsmetarials, die sanitätsdienstlichen Ruhigstellungsmaßnahmen durchzuführen und den Patienten fachgerecht zu lagern bzw. umzulagern.
Erreichen der Ziele.
… können bei WS- und SH-T geeignete
Maßnahmen ergreifen.
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Basisausbildung zum Helfer im Sanitätsdienst
der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Basis-Modul 2 (B2)
Themenkreis 6:
Besondere Notfälle
Stand: April 2006
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Themenkreis 6: Besondere Notfälle
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Innere Organe
Die Teilnehmer...
… können die 3 wesentlichen Schritte der
Verdauung nennen.
… können die Aufgaben des Mundes im
Rahmen der Verdauung nennen.
… können den Aufbau und die Funktion
der Speisröhre grob beschreiben.
Überblick Verdauung
ƒ
Zerkleinerung der Nahrung
ƒ
Aufspaltung der Nährstoffe
ƒ
Aufnahme der Nährstoffe
Kurzvortrag
Mund
Kurzvortrag
ƒ
Vermischen von Speichel und Nahrung
Begriff „oral“
ƒ
Aufspaltung von Stärke in Zucker im Speichel
Folie Verdauungstrakt
ƒ
Zunge und Gaumen testen Nahrung auf
Genießbarkeit (Geschmackssinn)
Speiseröhre (Oesophagus)
Kurzvortrag
ƒ
Ca. 25 cm langer Muskelschlauch mit Schleimdrüsen
und verläuft hinter der Luftröhre
ƒ
Speiseröhre bewegt sich wellenförmig (Peristaltik)
und treibt so den Nahrungsbrei voran
ƒ
Verschlussmechanismus im Bereich des Durchtritts
durch das Zwerchfell zum Mageneingang
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Themenkreis 6: Besondere Notfälle
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Innere Organe (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… sind über die Lage und Funktion des
Magens informiert.
Magen (Gaster (gr.), Ventriculus (lat.))
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
… sind über die Funktion des
Zwölffingerdarms informiert.
liegt im linken Oberbauch unter dem Zwerchfell und
hat am Magenausgang einen Schließmuskel
Weitere Aufspaltung des Nahrungsbreis durch
Beimengung von Magensaft (Beginn der
Eiweißspaltung)
enthaltene Salzsäure tötet viele Keime ab
ständige Bewegung der Magenmuskulatur unterstützt
die Vermischung mit Magensaft
Der Schließmuskel am Magenausgang
(Magenpförtner) lässt den Nahrungsbrei in Schüben
in den Darm (Enteron (gr.)) gelangen
Zwölffingerdarm (Duodenum)
ƒ
ƒ
… sind über die Funktion des Dünndarms
informiert.
Kurzvortrag
Kurzvortrag
Beimengung von Bauchspeichel aus der
Bauchspeicheldrüse und Gallensaft aus der
Gallenblase (Produktion in der Leber)
weitere Aufspaltung der Nährstoffe (Eiweiße, Fette
und Kohlenhydrate)
Kurzvortrag
Dünndarm
ƒ
ƒ
enthält zahllose Ausstülpungen, um die Oberfläche zu
vergrößern und so bessere Resorption der Nährstoffe
zu erzielen
Kapillaren des Leberpfortaderkreislaufs
(sauerstoffarm) umschließen den Dünndarm, nehmen
die Nährstoffe auf und führen sie der Leber zu
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Themenkreis 6: Besondere Notfälle
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Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Innere Organe (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… sind über den Weg der Nahrung durch
den Dickdarm zum Mastdarm
informiert.
Dickdarm (Colon)
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
… sind über Lage und Aufgaben der
Leber informiert.
Der soweit verdaute Nahrungsbrei gelangt nun in den
Dickdarm, der in der einen Richtung in den Blinddarm
mit Wurmfortsatz (Appendix) als Sackgasse mündet
Der Nahrungsbrei gelangt in die andere Richtung in
den aufsteigenden, querverlaufenden und
absteigenden Dickdarm
Aufgabe: Wasserentzug des Nahrungsbreis
Ausscheidung des Stuhls über Mastdarm (Rectum)
und After/Anus (Schließmuskel)
Leber (Hepar)
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
… sind über die Lage und Funktion der
Gallenblase informiert.
Kurzvortrag
Kurzvortrag
Lage: Im rechten Oberbauch, bedeckt durch rechten
Rippenbogen
Abbau alter Erys
Größte Drüse im Körper: Produktion von Gallensaft
Entgiftungsfunktion
Stoffwechselfunktion: Chemische Umwandlung und
ggf. Speicherung (u.a. von Glykogen) der Nährstoffe
Gallenblase
ƒ
ƒ
ƒ
Torso oder Folie Bauchorgane LPN
Kurzvortrag
Lage: Rechter Oberbauch
Speicherung des von der Leber kommenden
Gallensaftes
Abgabe des Gallensaftes in den Zwölffingerdarm zur
Fettverdauung
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Themenkreis 6: Besondere Notfälle
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Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Innere Organe (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… sind über die Lage und Aufgaben der
Bauchspeicheldrüse informiert.
Bauchspeicheldrüse (Pankreas)
ƒ
ƒ
ƒ
… sind über die Lage und Aufgaben der
Milz informiert.
Kurzvortrag
Lage: Hinter dem Magen
Verdauungsfunktion: Abgabe von Bauchspeichel in
den Zwölffingerdarm
Drüsenfunktion: Aufbau und Abgabe von Insulin und
Glukagon zur Regulation des Blutzuckerspiegels
Kurzvortrag
Milz
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Lage: Linker Oberbauch, unter dem Rippenbogen
Von Milzkapsel umgeben (Bedeutung bei Blutung
nach Milzverletzung)
Nimmt als Immunorgan an der Immunabwehr teil
Abbau alter roter Blutkörperchen (Erythrozyten)
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Themenkreis 6: Besondere Notfälle
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Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Innere Organe (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… sind über die Lage und Funktion der
Nieren informiert.
Nieren
ƒ
ƒ
ƒ
… sind über die Lage und Funktion der
Harnblase informiert.
Lage: Hinter der Bauchhöhle, links und rechts der
Wirbelsäule
Ausscheidung flüssiger wasserlöslicher Stoffe:
- köperfremder
- in zu hoher Konzentration vorliegender
köpereigener (Stoffwechselendprodukte wie
Harnstoff, Harnsäure oder Zucker)
Regulation des Wasserhaushaltes
ƒ
ƒ
Nieren reagieren besonders empfindlich auf
Störungen der Blutversorgung
(Blutdruckabfall) Æ Schockniere
Lage: Unterbauch im Bereich des kleinen Beckens
Sammelt die von der Niere über Nierenbecken und
Harnleiter ankommenden Stoffe
Entleerung über die Harnröhre durch
Schließmuskelöffnung (willkürlich)
Nebennieren
ƒ
ƒ
Hinweis:
Kurzvortrag
Harnblase
ƒ
… sind über die Lage und Funktion der
Nebennieren informiert.
Kurzvortrag
Kurzvortrag
Lage: oben auf den Nieren
Produzieren Hormone
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Themenkreis 6: Besondere Notfälle
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Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Akutes Abdomen
Die Teilnehmer...
… sind über die Definition des Begriffes
„akutes Abdomen“ (= akuter Bauch)
informiert.
… können mögliche Ursachen für die
Symptomatik eines „Akuten Abdomens“
nennen und beschreiben.
Kurzvortrag
Definition
ƒ
„Beim akuten Abdomen handelt es sich um einen [...]
Sammelbegriff für alle Schmerzen und Störungen im
Bereich der Bauchhöhle, die ein akutes Eingreifen zumeist in Form eines operativen Eingriffes erforderlich machen.“
Beschreibung aus: Söhnke Müller:
Notfallmedizin. Weinheim 1991
Lehrgespräch
Mögliche Ursachen
ƒ
Magen- oder Darmgeschwür (Ulcus)
Veränderungen der Schleimhäute rufen Blutungen bis
hin zu Durchbrüchen von Magen und Darm hervor.
ƒ
Darmverschluss (Ileus)
ƒ
Steineinklemmung in den Gallen-, Nieren- oder
Harnwegen
ƒ
Entzündungen (-itis) der Bauchorgane
Zum Beispiel: Entzündungen des Blinddarms
(Appendizitis), der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis),
der Leber (Hepatitis). Wellenförmig ansteigende
Schmerzen als typisches Bild.
ƒ
Gynäkologische Ursachen
ƒ
Bauchtraumata offen und geschlossen, Blutung in der
Bauchhöhle
ƒ
aber auch:
Herzinfarkt mit Ausstrahlung in den Bauchraum
auf Allgemeinwissen der TN zurückgreifen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Akutes Abdomen (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… können die Symptome des akuten
Abdomens nennen und erkennen.
Lehrgespräch
Erkennen
ƒ
Auf den ersten Blick:
-
ƒ
Vitalzeichenkontrolle:
-
ƒ
ƒ
gekrümmte Körperhaltung (Schonhaltung)
mit plastischer oder visualisierten
Darstellung
Hinweis:
Der Blutverlust bei inneren Blutungen ist oft
nur über den Schockverlauf einzuschätzen,
der Allgemeinzustand des Patienten kann
sich plötzlich und schnell verschlechtern.
Schockzeichen
Bodycheck:
-
evtl. Abwehrspannung: brettharte Bauchdecke
-
evtl. Prellmarken
-
offene Bauchverletzung
Anamnese (Hinweise S.A.M.M.E.L.N.):
-
plötzlich aufgetretener heftige z.T. ausstrahlende
Bauchschmerzen, die auch plötzlich wieder
abklingen können (Durchbruch)
Schmerztypen ansprechen:
-
Übelkeit, Erbrechen
¾ Perforation
-
Hinweise auf Baucherkrankung/-verletzung
¾ Kolik
-
Ggf. Blut im Urin, Blut im Stuhl (Teerstuhl)
-
Ggf. Bluterbrechen (schwarz („Kaffeesatz“) oder
rot gefärbtes Erbrochenes)
-
Ggf. Harnverhaltung (ggf. Hochstand der Blase)
¾ Entzündung
) Verwechslungsgefahr: Herzinfarkt ist oft einem
akuten Abdomen in Symptomatik ähnlich!
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Themenkreis 6: Besondere Notfälle
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Akutes Abdomen (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… können die allgemeinen Maßnahmen
bei Akutem Abdomen durchführen.
Allgemeine Maßnahmen
ƒ PAKET
ƒ Lagerung nach Wunsch des Betroffenen, d.h. meist
bauchdeckenentlastende Lagerung
ƒ Hilfe beim Erbrechen oder Stuhlgangverrichten
ƒ Offene Wunden im Bauchbereich steril und druckfrei
abdecken
o wenn möglich metallines Verbandtuch
o wenn nicht vorhanden, Verbandtuch mit
Wasser (optimal NaCl 0,9 %) anfeuchten
ƒ Fremdkörper in der Wunde belassen
ƒ Eß-, Trink- und Rauchverbot
Lehrgespräch
Hinweis:
Da entsprechend Definition ohnehin eine
sofortige Klinikeinweisung angezeigt ist,
sind die Maßnahmen auch des Sanitätspersonals allgemeiner Art und nicht auf
Ursachen bezogen.
Hitze-Kälte-Schäden
Siehe EH, max. kurze Wiederholung
Lehrgespräch mit Anwendungsübungen
Vergiftungen
… können den Begriff “Gift” erklären.
… können mögliche Ursachen für
Vergiftungen nennen.
Gifte sind Stoffe, die im Körper lebensbedrohliche
Zustände bewirken können, abhängig von:
ƒ Art
ƒ Menge
ƒ Konzentration
ƒ Einwirkzeit
Ursachen für Vergiftungen
ƒ Verwechslung
ƒ Leichtsinn
ƒ Missbrauch
ƒ Neugierde, Unwissenheit
ƒ Suizidversuch
Lehrgespräch
Folie:
„Alles ist Gift, nichts ist ohne Gift, allein die
Dosis macht das Gift“ Paracelsus
Hinweis für Ausbilder:
Vergiftungen bei Erwachsenen vorwiegend in
suizidaler Absicht
Jüngere bewusstlose Personen, ohne Unfall oder
ohne bekannter Grunderkrankung = über 50%
sind Vergiftungen die Ursache
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Themenkreis 6: Besondere Notfälle
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Methodisch-didaktische Hinweise
Vergiftungen (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… können mit Beispielen die
Aufnahmewege für Gifte beschreiben.
Lehrgespräch
Aufnahmewege und Beispiele für Gifte
ƒ
ƒ
Aufnahme (Resorption) über die Verdauungswege
(oral)
Medikamente
Drogen (z.B. Alkohol, Nikotin (Kinder!),
„Ecstasy“,...)
verdorbene / vergiftete Lebensmittel
giftige Pflanzen, Pilze, etc.
Pflanzenschutzmittel
Reinigungsmittel
TN-Erfahrungen aus eigenem Umfeld
einbeziehen
An Beispielen die Prävention aufzeigen
Aufnahme über die Atemwege (inhalatorisch)
Kohlenmonoxid (CO) – Explosionsgefahr!
Kohlendioxid (CO2)
Reizgase (z.B. Rauchschwaden)
Dämpfe von Benzin, Benzol, Lösungsmitteln
Pflanzenschutzmittel
-
ƒ
Aufnahme über die Haut und Schleimhäute (percutan)
Pflanzenschutzmittel (z.B. „E 605“)
Lösungsmittel, Kohlenwasserstoffe (Benzin)
Verätzungen
Drogen (z.B. Kokain, Nikotin)
tierische Gifte (z.B. Insektengift)
Medikamente (z.B. Schmerzpflaster)
-
ƒ
Aufnahme direkt ins Blut (intravenös)
Drogen (z.B. Heroin)
(tierische Gifte (z.B. Schlangengift))
Medikamente
-
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Methodisch-didaktische Hinweise
Vergiftungen (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… können allgemeine Erkennungszeichen
für Vergiftungen aufzählen und
möglichen Ursachen zuordnen.
ƒ
ƒ
Auf den ersten Blick: Umfeld
giftige Substanzen (Medikamente, Alkohol,
Chemikalien, Speisen)
Injektionsbesteck
Gase, Rauch, Dämpfe, etc.
Körperliche Anzeichen / Symptome
- Einstichstellen, Bisswunde
- Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
- Krämpfe
- Störung der Vitalfunktionen
- Veränderung der Haut
- verändertes Allgemeinverhalten
ƒ
… können die allgemeinen Maßnahmen
bei Vergiftungen nennen und sind sich
der besonderen Eigengefährdung
bewusst.
Lehrgespräch
Erkennen
treten z.T. erst nach Stunden auf
Anamnese (S.A.M.M.E.L.N.)
Lehrgespräch
Allgemeine Maßnahmen
ƒ
Eigenschutz
ƒ
Rettung nur durch Fachpersonal (Feuerwehr, THW)
Unterstreichen:
ˆ PAKET
ƒ
Der Eigenschutz steht bei „V. a.
Vergiftung“ im Vordergrund!
Schockbekämpfung
wenn unter Beachtung des Eigenschutzes möglich:
ƒ Giftentfernung (kein Erbrechen herbeiführen!)
ƒ Giftreste, Ausscheidungen etc. asservieren
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Themenkreis 6: Besondere Notfälle
Seite 12 / 17
Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Vergiftungen (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… können Maßnahmen zur Giftentfernung
nennen und typischen Situationen
zuordnen.
Möglichkeiten der Giftentfernung
Lehrgespräch
Verdauungswege
ƒ Kein Erbrechen durch den Helfer auslösen
ƒ Mithilfe beim Erbrechen
ƒ Wurde erbrochen, Asservierung durchführen
Atemwege
ƒ Retten aus dem Gefahrenbereich unter Eigenschutz
ƒ Normalisierung der Umgebungsluft
ƒ ggf. Beatmung
Haut
ƒ Entfernen kontaminierter Kleidung
ƒ betroffene Partien mit Wasser spülen
… können die zusätzlichen Angaben und
Verhaltensweisen nennen, welche beim
Vorliegen einer Vergiftung bedeutsam
und nützlich sind.
Notruf + Gift-Info-Zentrale
Lehrgespräch
Zusätzliche Angabe, sofern bekannt, von:
ƒ Alter des Patienten, ggf. Körpergewicht
ƒ Art und Konzentration des Giftes
ƒ Eingenommene Menge
ƒ Zeitpunkt der Giftaufnahme (Wann?)
ƒ Eingetretene Anzeichen der Vergiftung
ƒ
Bereits durchgeführte Maßnahmen
ƒ Richtig melden (Name und Funktion)
ƒ Erhaltene Informationen, Name des
Gesprächspartners und durchgeführte Maßnahmen
dokumentieren
an einer Fallbeschreibung üben
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Themenkreis 6: Besondere Notfälle
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Vergiftungen (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… sind über spezielle Anzeichen häufig
auftretender Vergiftungen informiert.
Lehrgespräch
Spezielle Anzeichen und Gefahren
ƒ
ƒ
Medikamente
-
Schlafmittel: typisches „Selbstmord-Gift“;
Leitsymptom = Bewusstseins- und Atemstörung
-
Schmerzmittel: Zusätzlich können Halluzinationen
und Erregungszustände auftreten.
Drogen
-
Alkohol: Stadien des Alkoholrausches sind
Erregungsstadium, Dämmerstadium,
Schlafstadium und Stadium der Atemlähmung.
Achtung: Alkohol senkt den Blutzuckerspiegel,
begünstigt Unterkühlung
-
Opiate (z.B. Heroin): Euphorie oder
Bewusstseinstrübung; beiderseits stark verengte
Pupillen; Gefahr: Atemstillstand
-
Halluzinogene: psychische Auffälligkeit, evtl.
„Horror-Trip“
-
Weck- und Aufputschmittel (z.B. Kokain/Crack,
Ecstasy): neben der Giftwirkung Gefahr der
Überbelastung des Körpers ohne ausreichende
Flüssigkeitszufuhr Ö Hitzeerschöpfung/-schlag
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Themenkreis 6: Besondere Notfälle
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Methodisch-didaktische Hinweise
Vergiftungen (Fortsetzung)
Die Teilnehmer...
… sind über die Eigenschaften der Gase
Kohlenmonoxid und Kohlendioxid
sowie über die Eigenschaften von
schaumbildenden Substanzen
informiert.
Lehrgespräch
Kohlenmonoxid
ƒ
leichter als Luft
ƒ
entsteht bei unvollständiger Verbrennung, z.B.
Autoabgase, Schwelbrände
ƒ
explosiv, daher Funkenbildung vermeiden:
Prävention durch Kontrolle/Aufsicht und
sachgerechte Wartung der Abgasanlagen
1. kein Licht einschalten
2. keine elektrische Türklingel betätigen
ƒ
Der Farbstoff des Blutes (Hämoglobin) bindet CO ca.
200-300 Mal stärker als O2 Ö bei Vergifteten keine
Zyanose, sondern „schweinchenrosafarbene“ Haut
ƒ
Rettung nur durch Fachpersonal (Feuerwehr, THW)
Kohlendioxid
ƒ
schwerer als Luft (bildet „Gas-Seen“)
Hinweis:
ƒ
entsteht bei Gärungsprozessen z.B. in Futtersilos,
Jauchegruben, Weinkellern, etc.
ƒ
Rettung nur durch Fachpersonal (Feuerwehr, THW)
Auch in nicht extra zur Besichtigung
freigegebenen Höhlen droht „AbenteuerTouristen“ diese Gefahr.
Schaumbildende Substanzen
ƒ
Kein Erbrechen auslösen
ƒ
Kein Wasser trinken lassen
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Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Vergiftungen (Fortsetzung)
Die Teilnehmer
… können am Beispiel einer E-605 –
Vergiftung ihren Ablauf in der
Versorgung demonstrieren.
Lehrgespräch mit
Spezielle Maßnahmen und Besonderheiten
anschließender TN-Übung
Kontaktgifte
Hinweis:
ƒ
(z. B. Organo-Alkylphosphate, E605)
ƒ
Patient hat Speichelfluss (farbiger Schaum)
ƒ
Patientenkontakt nur mit geeigneten Handschuhen,
Beatmung nur mit Hilfsmittel
Konkrete Anwendung des ABC DEF –
Schemas aus der EH auf das Notfallbild
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Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Verätzungen
Die Teilnehmer
… können das Vorgehen in der
Erstversorgung bei Verletzungen durch
ätzende Substanzen beschreiben.
Lehrgespräch – Rückgriff auf EH
) Eigenschutz beachten!
Verätzung der Haut
ƒ
ausgiebig mit Wasser o.ä. spülen
ƒ
danach Wundversorgung
Augenverätzung
ƒ
Augenspülung (mind. 10-15 min), dabei
- verätztes Auge nach unten halten
- Augenlider offen halten (am besten durch 2. Helfer)
- lauwarmes Wasser in den inneren Augenwinkel gießen
ƒ
beide Augen mit einem Verband bedecken
Verätzung der Speisewege
ƒ
Mund ausspülen lassen
ƒ
nichts trinken lassen
ƒ
kein Erbrechen auslösen
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Lernziele
Inhalt in Stichworten
Methodisch-didaktische Hinweise
Training Besondere Notfälle
Fallbeispiele aus allen Bereichen
Die Teilnehmer…
… beherrschen die Sofortmaßnahmen bei
Erkrankungen / Verletzungen im
Bauchraum.
… beherrschen die Sofortmaßnahmen bei
thermischen Schädigungen.
… können unter Beachtung des
Eigenschutzes die sanitätsdienstlichen
Basismaßnahmen bei
Vergiftungsnotfällen durchführen.
Situationen zum Transfer des Erlernten und
Erreichen der Ziele.
… können Verätzungen durch Säuren oder
Laugen anhand von Symptomen
erkennen und die Sofortmaßnahmen
unter Berücksichtigung des
Eigenschutzes durchführen.
© Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.; Johanniter-Bildungswerk, PAG San Stand 04.2006
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