Zentrum am Klinikum Lippe Patienteninformationen Darm- & Pankreaszentrum 2 | 3 Inhalt Überblick 4 Früherkennung und Diagnostik 9 Operation 27 Systemische Therapie 31 Strahlentherapie 41 Stomaversorgung 44 Soziale Hilfen 45 Psychoonkologie 47 Ernährung 52 Nachsorge 58 Adressen 59 Literatur 62 Überblick 4 | 5 Liebe Patientin, lieber Patient, mit der hier vorliegenden Broschüre wird es Ihnen möglich sein, Ihren Behandlungsweg zu verstehen und für Sie wichtige medizinische Dokumente und den oftmals anfallenden Schriftwechsel zu ordnen und immer griffbereit zu haben Diese Broschüre soll und kann kein Gespräch ersetzen Manche Fragen stellen sich oft erst zu Hause, und in diesem Fall soll er Ihnen eine Anleitung und Hilfe sein Hier finden Sie für Nachfragen oder Terminvereinbarungen die notwendigen Telefonnummern Die einzelnen Abteilungen werden Ihnen vorgestellt, damit Ihre anfängliche Unsicherheit etwas abgemildert werden kann Und ganz wichtig: Im Anhang finden Sie ein Überblick Ihr Team medizinisches Wörterbuch, dort werden Ihnen nochmals die wichtigsten Begriffe erklärt Die Broschüre soll Ihnen als Leitfaden dienen, damit Sie immer genau wissen, an welchem Behandlungspunkt Sie stehen Doch immer ist unser Ziel der Dialog mit dem Patienten, den keine Broschüre ersetzen kann, deshalb sprechen Sie uns an Wir hoffen auf eine vertrauensvolle und zufriedene Partnerschaft zwischen Ihnen und Ihrem Darm und Pankreaszentrum Lippe Prof. Dr. Wolfgang Hiller, Leiter des Darm- und Pankreaszentrums, Chefarzt Allgemein-, Viszeralund Thoraxchirurgie Prof. Dr. Frank Hartmann, Chefarzt Onkologie und Hämatologie Priv.-Doz. Dr. med. Johannes J. Tebbe, Chefarzt Klinik für Gastroenterologie und Infektiologie Dr. Matthias Schütz, Chefarzt Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie PD Dr. med. Ralph Mücke, Leitender Arzt Strahlentherapie Prof. Dr. Ulrich Schäfer, Chefarzt Strahlentherapie Ingrid Britzelmeir, Dipl Psych , Leitung Psychoonkologie PD Dr. Thorsten Hansen, Chefarzt Pathologie Dr. med. Chr. Constantin, Oberarzt der Onkologie und Hämatologie Alles Gute für Sie! Ihr Team vom Darm- und Pankreaszentrum Lippe Die wichtigsten Kontaktdaten Koordination Darm und Pankreaszentrum Lippe Darm- und Pankreaskrebs – Sprechstunde Montags 14 00 Uhr Klinikum Lippe Röntgenstraße 18 32756 Detmold Tel 0 52 31 72 - 11 49 Fax 0 52 31 72 - 10 45 Klinikum Lippe Detmold Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie Röntgenstraße 18 32756 Detmold Web www darmzentrum-lippe de www klinikum-lippe de E-Mail wolfgang hiller@klinikum-lippe de Prof Dr Wolfgang Hiller, Leiter des Darm und Pankreaszentrums Zentrale Anmeldung Darm- und Pankreaszentrum Lippe Klinikum Lippe Röntgenstraße 18 32756 Detmold Tel 0 52 31 72 - 11 49 Überblick Überblick 6 | 7 Diagnose Dickdarmkrebs Prof. Dr. med. Wolfgang Hiller Chefarzt Klinik für Allgemeine Chirurgie / Viszeral- und Thoraxchirurgie E-Mail wolfgang.hiller @klinikum-lippe.de Dr. med. Michael Leitz Oberarzt Klinik für Allgemeine Chirurgie / Viszeral- und Thoraxchirurgie Ärztl. Koordinator Soeben oder vielleicht auch bereits vor wenigen Tagen ist bei Ihnen Dickdarmkrebs diagnostiziert worden, eine Diagnose, die Ihr Leben und Bewusstsein in den kommenden Wochen und vielleicht auch Jahren verändern wird Möglicherweise haben Sie bereits seit einigen Wochen und Monaten Veränderungen in Ihrem Körper bemerkt und die Diagnose ist die Gewissheit einer Vorahnung, vielleicht trifft Sie die Diagnose aber auch gänzlich unvermittelt Vor Ihnen liegt nun eine Zeit, in der die Behandlung der Erkrankung Ihr Leben maßgeblich bestimmt Es wird Tage geben, an denen Sie das Gefühl haben, die Krankheit und ihre Folgen bereits überwunden zu haben, an anderen Tagen werden Sie frustriert sein, weil die Genesung nicht schnell genug voran schreitet All dies ist völlig normal In jedem Falle benötigen Sie unabhängig von den körperlichen Folgen Zeit, diesen Einschnitt in Ihr Leben zu verarbeiten – und diese Zeit müssen Sie sich selbst geben AHB / REHA genetische Beratung Tanja Weber Koordination Darm- und Pankreaszentrum Lippe Sekretariat Detmold / Zentrale Prof. Dr. Wolfgang Hiller und sein Team sind für Sie da. Anmeldung Klinikum Lippe Detmold Tanja Weber Röntgenstraße 18 32756 Detmold Tel 0 52 31 . 72 - 11 49 Fax 0 52 31 . 72 - 10 45 E-Mail tanja.weber.vtc @klinikum-lippe.de Chirurgen Onkologen So einzigartig die Diagnose für Sie und Ihr persönliches Umfeld auch ist: Sie sind nicht allein 66 000 Deutsche teilen Ihr Schicksal in jedem Jahr Darmkrebs ist damit die zweithäufigste Krebserkrankung Entsprechend großen Raum nimmt die Erkrankung in den Bemühungen unzähliger Spezialisten in der Welt ein Entsprechend groß sind die Fortschritte in der Therapie und damit die Aussichten für Sie auf eine dauerhafte Heilung Noch vor wenigen Jahren beschränkte sich die Behandlung auf die operative Entfernung des betroffenen Dickdarmabschnitts Heute umfasst die Behandlung ein abgestimmtes Konzept verschiedenster Maßnahmen, welches Ihrer persönlichen Situation angepasst ist Niedergelassene Internistische Fachärzte niedergelassene Radiologen Leiter: Prof Dr Hiller Niedergelassene Internistische Onkologen Ernährungsberatung Stoma-Beratung Radiologen des Klinikums Pathologen Gastroenterologen Sozialdienst Wir sind für Sie da Strahlentherapie Psychoonkologie Apotheker Physiotherapie Selbsthilfegruppen Überblick Früherkennung und Diagnostik 8 | 9 Liebe Patientinnen, liebe Patienten, Spezialisten arbeiten Hand in Hand In unserer Region arbeiten seit Jahren verschiedenste Spezialisten bei der Behandlung des Darmkrebses Hand in Hand Ambulant tätige Fachärzte für Innere Medizin sind meist Ihre ersten Ansprechpartner, welche im Rahmen einer Darmspiegelung den Verdacht auf das Vorliegen eines Darmkrebses äußern In einer seit dem Jahr 2000 in Lippe fest etablierten interdisziplinären Tumorkonferenz beraten Internisten – Gastroenterologen wie Onkologen – zusammen mit Röntgenärzten, Chirurgen, Strahlentherapeuten und Pathologen über das weitere diagnostische und therapeutische Vorgehen bei jedem einzelnen Patienten, nicht nur zu Beginn, sondern auch während der Behandlung Fest eingebunden sind hierbei von Beginn an auch die niedergelassenen Fachärzte, so dass auch die Betreuung auch nach einem Krankenhausaufenthalt reibungslos erfolgen kann Diese Broschüre führt Sie durch die Behandlung Mit dieser Broschüre möchten wir Ihnen einen kleinen Ratgeber und Begleiter an die Hand geben, in dem Sie das im persönlichen Gespräch Erläuterte auch später noch einmal nachlesen und sich ergänzend informieren können Wir möchten Ihnen bei der Bewältigung Ihrer Erkrankung ein verlässlicher Partner sein, an den Sie sich jederzeit wenden können Dennoch kann auch bei allem Bemühen nicht immer alles für Jeden zur vollen Zufriedenheit verlaufen Sollte dies der Fall sein, so lassen Sie es uns bitte wissen Nur durch ein solches Feedback können wir Fehler abstellen Nachfolgende Patientinnen und Patienten werden es Ihnen danken Vielen Dank für Ihr Vertrauen – wir werden den Weg gemeinsam gehen Mit den besten Wünschen für Ihre Genesung Ein enger Kontakt besteht zu dem zu den Rehabilitationskliniken der Region Eine speziell ausgebildete Psychoonkologin hilft Ihnen bei der seelischen Verarbeitung der Erkrankung und vermittelt Kontakte zu Selbsthilfegruppen Ihr Prof Dr med Wolfgang Hiller Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie Klinik im Klinikum Lippe PD Dr. med. Johannes J. Tebbe Chefarzt Klinik für Gastroenterologie und Infektiologie E-Mail johannes-josef.tebbe @klinikum-lippe.de Sekretariat Klinikum Lippe Detmold Frau Geise, Frau Strohmeier Röntgenstraße 18 32756 Detmold Tel 0 52 31 . 72 - 11 71 Fax 0 52 31 . 72 - 10 35 Darmkrebs gehört in der Bundesrepublik zu den häufigsten Krebserkrankungen Weil Darmkrebs so häufig auftritt und durch eine Vorsorge vermeidbar oder bei Früherkennung auch vollständig heilbar ist, möchten wir Ihnen einen Überblick geben, wie Sie sich und Ihre Familie davor schützen können Die wichtigste Rolle im Kampf gegen den Darmkrebs spielt nach wie vor die Vorsorge und Früherkennung Natürlich wird für Sie einiges nicht zutreffen, doch eine umfassende Information ist besser als keine Information Dies ist unsere Philosophie und danach handeln wir Nun hoffen wir sehr, dass Sie einige Ihrer Fragen mit dem Durchlesen der Broschüre beantwortet bekommen, dies kann aber natürlich kein Gespräch ersetzen Sprechen Sie uns an Wir sind für Sie da krebs ganz besonders wichtig Anhaltende Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, Gewichtsverlust und Inappetenz, Wechsel der Stuhlgewohnheiten wie neu aufgetretene Verstopfung oder wiederkehrender Durchfall oder auch ein Wechsel von beiden, sollten immer durch einen Arzt abgeklärt werden Darmkrebs kann bei jedem auftreten Darmkrebs ist durch Früherkennung heilbar! Jährlich erkranken in Deutschland ca 66 000 Menschen an Darmkrebs und ca 29 000 Menschen sterben jährlich daran Im Laufe ihres Lebens erkranken in Deutschland fünf von einhundert Menschen an Darmkrebs Das ist jeder zwanzigste! Frauen wie Männer sind dabei gleichermaßen betroffen Diese Zahlen sind umso erschreckender, da Darmkrebs – im Gegensatz zu den meisten anderen Krebsarten wie z B dem Lungenkrebs – durch Vorsorge verhindert bzw bei Früherkennung geheilt werden kann Neben den Lebens- und Ernährungsgewohnheiten sind es vor allem genetische Faktoren, die zur Entstehung von Darmkrebs führen Das Auftreten von Dickdarmkrebs oder auch Polypen in der Familie bedeutet ein erhöhtes Risiko für die Blutsverwandten Warnhinweise kommen zu spät Das tückische an Darmkrebs ist, dass er oft jahrelang im Darm wachsen und größer werden kann ohne Beschwerden zu verursachen Da die Heilungschancen entscheidend davon abhängen, dass ein bösartiger Tumor so früh wie möglich entdeckt wird, sind Vorsorgeuntersuchungen bei Dickdarm- Darmkrebs ist durch Vorsorge vermeidbar! Glücklicherweise entwickeln sich Darmtumore sehr langsam So dauert es mindestens 10–15 Jahren bis sich aus einem Dickdarmpolypen, der Darmkrebsvorstufe, ein bösartiger Tumor entwickelt Damit ist bei dieser Krankheit die einmalige Chance gegeben, die Krebsentstehung durch Vorsorgemaßnahmen nahezu komplett zu verhindern Ein früh entdeckter Darmkrebs, der sich noch nicht auf andere Organe ausgebreitet hat, ist heute zu 90 % bis 100 % heilbar Darmkrebs betrifft die ganze Familie! Werden bei einem Familienmitglied Darmpolypen oder ein bösartiger Darmtumor gefunden, besteht auch für andere Blutsverwandte ein erhöhtes Risiko, an Darmkrebs zu erkranken Erforschen Sie deshalb Ihre Familiengeschichte: Wurden bei Großeltern, Onkel, Tante, Geschwistern oder anderen Blutsverwandten Darmkrebs oder Darmpolypen festgestellt oder ist ein Angehöriger an Dickdarmkrebs verstorben? Bei fast einem Drittel aller Darmkrebsfälle lässt sich eine familiäre Belastung feststellen Auch hier kann die Früherkennung Leben retten, denn auch bei familiärer Vorbelastung ist Darmkrebs kein unausweichliches Schicksal Ein erbliches Risiko bedeutet keineswegs zwangsläufig eine Darmkrebserkrankung Mit Hilfe der regelmäßigen Früherkennungsmaßnahmen lässt sich die Gefahr durch Darmkrebs auch bei erblicher Belastung nahezu zu vermeiden Früherkennung und Diagnostik 10 | 11 Vorbeugen Früherkennung und Diagnostik Risikofaktoren Man weiß heute, dass die Entwicklung einer Vielzahl von Erkrankungen durch einseitige Ernährung und ungesunden Lebensstil begünstigt wird Das bedeutet, dass mit gesundem Essen, regelmäßiger Bewegung und Vermeidung von Rauchen, Alkohol und Übergewicht, aktiv Gesundheitsvorsorge betrieben werden kann Diese Maßnahmen sind auch zur Vorbeugung gegen Darmkrebs nützlich Diese Verhaltensweise wird als Primärprävention bezeichnet Zur Risikoverminderung eines Dickdarmkrebses zählen: Keine gesicherten Daten gibt es zur Wirksamkeit der Vorbeugung auf den Dickdarmkrebs durch Mikronährstoffe und Medikamente (Calcium, Magnesium, Betacarotin, Vitamin A, Vitamin C, Vitamin D, Vitamin E, Folsäure, Selen, Sulindac, Cox-2-inhibitoren, 5-ASA, Cholesterinsyntheseinhibitoren, Ursodesoxycholsäure) Für die ausschließliche Primärprophylaxe des Dickdarmkrebses wird die Gabe von Acetylsalicylsäure oder eine Hormonersatztherapie bei Frauen nicht empfohlen · · · · Regelmäßige körperliche Aktivitäten Gewichtsreduktion bei Übergewicht Nicht Rauchen Ballaststoffreiche und ggf pro-/präbiotische Kost · Nicht täglicher Verzehr von Fleisch oder Fleischprodukten · Vermehrter Obst- und Gemüsegenuss – möglichst fünf Portionen am Tag · Begrenzung des Alkoholkonsums Aus langjähriger Erfahrung der Forschung über den Dickdarmkrebs sind verschiedene Vorbedingungen bekannt, die das Risiko für Darmkrebs erhöhen Familiäres, genetisches Risiko Blutsverwandte von Angehörigen mit Darmkrebs oder Darmpolypen tragen ein erhöhtes Risiko Bei einem Viertel der Darmkrebsfälle wird eine familiäre Häufung von Darmkrebs beobachtet Zurzeit werden Untersuchungen durchgeführt, an denen auch unser Klinikum mitwirkt, um herauszufinden, ob Erbfaktoren als Ursache eine Rolle spielen Bei etwa 8 % der Darmkrebsfälle lässt sich ein erblicher Darmkrebs durch eine spezielle Untersuchung der Gene (Erbanlage) nachweisen und so ein erblich bedingter Darmkrebs nachweisen Zum erblichen Darmkrebs gehören der HNPCC, die FAP und andere sehr seltene Darmkrebsformen Alter Mit zunehmendem Alter wird der Organismus anfälliger für genetische Zelldefekte Ab dem 50 Lebensjahr nimmt das Darmkrebsrisiko kontinuierlich zu Möglichst fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag Chronisch entzündliche Darmkrankheit Langjährige chronische entzündliche Darmerkrankungen erhöhen das Risiko für die Entstehung von Dickdarmkrebs Das Krebsrisiko ist dabei abhängig von dem Ausmaß des Darmbefalls durch die chronisch entzündliche Darmerkrankung und der Dauer der Erkrankung Je ausgedehnter der Darmbefall und je länger die Krankheit besteht, desto höher ist das Risiko Ernährung und Lebensstil Die typisch westliche Ernährungsweise mit reichlich tierischem Fett und verhältnismäßig wenig Getreide, Obst oder Gemüse, Übergewicht, sowie Bewegungsmangel, Rauchen und starker Alkoholkonsum erhöhen das Darmkrebsrisiko Darmpolypen Bei bereits stattgefundener Darmpolypenentfernung ist das Risiko, erneut Polypen zu entwickeln, deutlich höher als bei einem polypenfreien Darm Früherkennung und Diagnostik 12 | 13 Vorsorge & Früherkennung Früherkennung und Diagnostik Polypenbehandlung & Nachsorge (Leitlinien der DGVS) Normales Risiko: Beschwerdefreie Personen ohne erhöhtes Darmkrebsrisiko sollten ab dem Alter von 50 Jahren vorsorglich untersucht werden Standardverfahren ist die Dickdarmspiegelung Bei Personen, die eine vorsorgliche Dickdarmspiegelung ablehnen, sollte eine Teildarmspiegelung (Sigmoidoskopie) alle 5 Jahre sowie jährlich eine Untersuchung auf unsichtbares Blut im Stuhl durchgeführt werden (Hämoccult-Test) Wenn jegliches endoskopisches Untersuchungsverfahren abgelehnt wird, sollte jährlich die Untersuchung auf unsichtbares Blut im Stuhl erfolgen Der Stuhl-Briefchentest erreicht aber bei weitem nicht die Vorhersagekraft der Dickdarmspiegelung Der Nachweis von unsichtbarem Blut im Stuhl erfordert in jedem Fall eine Dickdarmspiegelung Bei unauffälligem Untersuchungsergebnis sollte die Untersuchung nach 10 Jahren wiederholt werden Erhöhtes Risiko: Familiäre Krebsbelastung 1 Verwandte ersten Grades von Patienten mit Dickdarmkrebs sollten in einem Lebensalter, das zehn Jahre vor dem Alterszeitpunkt des Auftretens des Karzinoms bei dem Verwandten liegt, erstmals komplett koloskopiert werden, spätestens im Alter von 50 Jahren Die Koloskopie sollte mindestens alle 10 Jahre wiederholt werden 2 Verwandte ersten Grades von Patienten, bei denen Adenome vor dem 50 Lebensjahr nachgewiesen wurden, sollten 10 Jahre vor dem Lebensalter zum Zeitpunkt des Nachweises des Adenoms bei dem Verwandten einer Dickdarmspiegelung unterzogen werden Diese sollte mindestens alle 10 Jahre wiederholt werden Erblicher Dickdarmkrebs Zum erblichen Dickdarmkrebs gehören der HNPCC, die FAP und andere seltenere Darmkrebsformen Die Vorsorge umfasst eine Vielzahl von Maßnahmen, einschließlich einer molekulargenetischen Untersuchung und eine humangenetische Beratung, die im Einzelnen mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden sollten Chronisch entzündliche Darmerkrankungen Colitis ulcerosa Bei Patienten mit Pancolitis ulcerosa, die mehr als 8 Jahre besteht oder bei linksseitiger Colitis, die länger als 15 Jahre besteht, soll eine komplette Dickdarmspiegelung mit Stufenbiopsien (inkls Chromoendoskopie), mindestens 4 Biopsien alle 10 cm, jährlich erfolgen Morbus Crohn Für Patienten mit Morbus Crohn kann zurzeit keine generelle Empfehlung zur endoskopischen Überwachung gegeben werden Die Vorsorgenotwendigkeit muss individuell beurteilt werden Polypen mit weniger als 5 mm Durchmesser sollten generell mit der Zange entfernt werden Polypen mit mehr als 5 mm Durchmesser sollten vollständig durch Schlingenektomie oder chirurgisch abgetragen werden Nach Abtragung einzelner oder mehrerer Polypen ohne Hinweise auf eine Zellentartung, also ohne Hinweise für eine beginnende Entartung der Zellen, die zur Entwicklung eines Dickdarmkrebses führen können, besteht keine Notwendigkeit der Nachsorge Nach kompletter Abtragung von Polypen bei denen entartete Zellen, also Krebsvorstufen festgestellt wurden, ist eine Kontrolldickdarmspiegelung in Abhängigkeit von dem feingeweblichen Befund erforderlich So kann Ihnen von dem behandelnden Arzt eine Kontrollspiegelung in einem Zeitraum von 3 Monaten bis hin zu 3 Jahren empfohlen werden Am Klinikum Lippe erfassen wir zur Darmkrebsvermeidung alle Patienten bei denen während einer Darmspiegelung ein Polyp (Adenom) entfernt worden ist in einem „Polypen-Register“, um die individuelle Nachsorge sicher gewährleisten zu können Nach unauffälliger Kontrolldickdarmspiegelung sind weitere Kontrollen in 5-jährigen Abständen erforderlich Bei unvollständig entfernten Polypen mit entarteten Zellen, soll die endoskopische und wenn dies nicht möglich ist, die chirurgische Entfernung des Restpolypen zeitnah erfolgen Dabei ist die Abtragung im Gesunden zwingend erforderlich Bei unsicherer Abtragung im Gesunden sollte eine endoskopische und bioptische Kontrolle der Abtragungsstelle zeitnah erfolgen Von den Richtlinien der DGVS weichen wir in Einzelfällen ab. Wenn besonders viele oder auch sehr große Polypen entfernt wurden, empfehlen wir ein kürzeres Intervall für eine Kontrolluntersuchung aus Sorge Polypen zu übersehen. Stationäre Betreuung im Klinikum Lippe Detmold – Ihre Pflege ist unsere Aufgabe Die Pflegekräfte dieses Fachbereiches bieten Ihnen und Ihren Angehörigen eine praktische Hilfestellung, Beratung und Anleitung bei der · · · · Durchführung von Pflegemaßnahmen, Vorbereitung von Untersuchungen, medizinischen Behandlungen und der Nachsorge Die Stationen im Darm- und Pankreaskrebszentrum Die Klinik für Gastroenterologie verfügt über drei interdisziplinäre Normalpflegestationen Auf der Station 1 werden Patienten mit nahezu allen internistischen Krankheiten untersucht, behandelt und gepflegt Ein zusätzlicher Schwerpunkt der Station 1 liegt auf der Behandlung von Patienten mit Blutund Krebserkrankungen Die Schwerpunkte der Station 1a liegen neben der allgemeinen Inneren Medizin und der Magen-Darm-Heilkunde auf der Behandlung von Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, Stoffwechselerkrankungen und der Ernährungsmedizin Auf der Station 1b, im Westflügel des Klinikum Lippe Detmold, werden Patienten aus dem Bereich Magen-Darm- aber auch Bauchspeicheldrüsen- und Lebererkrankungen behandelt Darüber hinaus ist der Station 1b die Infektionsstation angegliedert Dort werden alle akuten und chronischen Infektionserkrankungen behandelt Zu unserem Selbstverständnis gehört es, Ihnen eine qualifizierte, auf Ihre Erkrankung abgestimmte Beratung und Anleitung zu Fragen einer geeigneten Ernährung zu bieten Unsere primäre Aufgabe sehen wir darin, Ihnen und Ihren Angehörigen während Ihrer Erkrankung zur Seite zu stehen Früherkennung und Diagnostik 14 | 15 Der Untersuchungsbereich im Darmund Pankreaskrebszentrum Wenn Sie Fragen haben, sprechen Sie uns an. In der Endoskopieabteilung unseres Klinikums werden · Untersuchungen und/oder · therapeutische Maßnahmen durchgeführt, wie z B das Abtragen von Darmpolypen Station 1 Tel 0 52 31 72 - 13 10 Station 1a Tel 0 52 31 72 - 13 14 Station 1b Tel 0 52 31 72 - 13 17 Durch eine 24h-Notfallbereitschaft wird Ihre endoskopische Versorgung rund um die Uhr gewährleistet Endoskopie Tel 0 52 31 72 - 12 40 Wir sind für Sie da Ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und zu respektieren ist unser aller Anliegen Gerne vermitteln wir auch Gespräche zu anderen Fachdisziplinen (z B der Diätberatung, der Stomaversorgung, dem Sozialund/oder Palliativdienst) Früherkennung und Diagnostik Dickdarmspiegelung (Koloskopie) Die Spiegelung des Dickdarmes ist eine Untersuchung, mit der die gesamte Dickdarmschleimhaut von innen über ein Endoskop betrachtet und beurteilt werden kann Häufig kann dabei auch der Endteil des Dünndarmes untersucht werden Gleichzeitig können Biopsien (Gewebsproben) entnommen und ggf Dickdarmpolypen entfernt und dann mikroskopisch untersucht werden Voraussetzung für die Koloskopie Um eine gründliche Untersuchung der Dickdarmschleimhaut durchführen zu können, muss der Dickdarm frei von Verdauungsresten sein Dazu ist es notwendig, den Darm u a mit einer mineralhaltigen Spüllösung und Tee und Wasser solange zu reinigen, bis nur noch klare Flüssigkeit entleert wird Am Mittag vor dem Untersuchungstag wird nur noch eine Suppe gegessen und am Nachmittag, möglichst rasch, die Spüllösung getrunken Meistens sind etwa 2–4 Liter erforderlich Den Geschmack der Spüllösung kann man bei Bedarf mit etwas Zitronenoder Apfelsaft „veredeln“ Ein Abführmittel ist bei dieser Vorbereitung nicht erforderlich Am Morgen des Untersuchungstages darf nur etwas getrunken, aber nichts Festes mehr gegessen werden Ablauf der Dickdarmspiegelung (Koloskopie) Das Koloskop ist ein biegsames, fingerdickes (10–15 mm) etwa 1,5 m langes Instrument Es besteht aus einem optischen System, einer Lichtquelle, einer Spül- und Absaugvorrichtung und besitzt Arbeitskanäle Durch diese können Instrumente für die Entnahme von Biopsien oder für kleine operative Eingriffe eingeführt werden Das optische System des Koloskops ist Gastroenterologische Untersuchung mit einem Monitor verbunden, so dass die Untersuchung vom Patienten verfolgt werden kann Bei der Untersuchung schiebt die Schwester das vom Arzt gesteuerte Koloskop über den After in den Mastdarm und von dort weiter in den Dickdarm Mit Hilfe der Biegsamkeit und der Steuerungsmöglichkeit des Endoskops, kann der Arzt die verschiedenen Biegungen des Dickdarms überwinden und auf diese Weise das Endoskop bis zum Anfang des Dickdarms, in den der Dünndarm einmündet, führen Falls bei der Untersuchung Schmerzen auftreten, werden Medikamente verabreicht, so dass eine schmerzfreie Untersuchung gewährleistet ist Komplikationen Falls wegen Schmerzen Medikamente erforderlich sind, darf für den Rest des Tages kein Fahrzeug selbst gesteuert werden Daher sollten Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder als Mitfahrer zur Untersuchung kommen Am besten ist es, wenn eine Begleitperson mitkommen kann In seltenen Fällen kann es bei der Dickdarmspiegelung zur Durchstoßung der Darmwand (Perforation) kommen Dann ist eine Operation mit Öffnung der Bauchhöhle erforderlich Nach Abtragung von Polypen und auch Entnahme von Biopsien sind in seltenen Fällen Nachblutungen möglich Diese hören sehr oft von selbst auf oder lassen sich häufig durch endoskopische Maßnahmen beherrschen und erfordern nur ausnahmsweise einen operativen Eingriff In jedem Fall einer Blutung aus dem Darm nach einer Dickdarmspiegelung muss sofort der behandelnde Arzt informiert werden, um weitere notwendige Maßnahmen abzusprechen Früherkennung und Diagnostik Andere Untersuchungsmöglichkeiten des Dickdarmes Kolonkontrasteinlauf Dabei handelt es sich um eine Röntgenuntersuchung, bei der der Dickdarm mit Röntgenkontrastmittel sichtbar gemacht wird Diese Untersuchungsmethode ist weniger aussagekräftig als die Dickdarmspiegelung Sie wird heute nur noch in Sonderfällen durchgeführt, wenn eine Dickdarmspieglung nicht möglich ist, z B bei einer Darmverengung, über die das Koloskop nicht vorgeschoben werden kann Virtuelle Koloskopie Mit einer speziellen Computertomographie (CT) können Schichtaufnahmen des Darms in 3D-Bilder umgewandelt werden Diese Bilder können auf einem Monitor betrachtet und der Darm mit all seinen Windungen und Biegungen beurteilt werden Bei beiden Verfahren ist eine Darmreinigung ebenso wie bei der Darmspiegelung erforderlich Der große Nachteil beider Verfahren ist die fehlende Möglichkeit, Biopsien zu entnehmen und Polypen zu entfernen Außerdem ist die diagnostische Treffsicherheit nachgewiesenermaßen mit der Dickdarmspiegelung am höchsten 16 | 17 Notwendigkeit der Dickdarmspiegelung Die Koloskopie dient der Abklärung (Diagnostik) von Dickdarmkrankheiten Abklärungsbedürftige Krankheiten sind: · Blutungen im Darm · Nachweis von nicht sichtbarem Blut oder speziellen Tumor-„Enzymtest“ im Stuhl durch spezielle Tests, z B Hämoccult-Test, M2-PK-Test · Änderung der Stuhlgewohnheiten wie anhaltende Durchfälle oder Verstopfung oder ein Wechsel von beidem · Anhaltende Schmerzen im Bauch · Bei beschwerdefreien Menschen zur Tumorsuche im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung Krankheiten, die durch Koloskopie erkannt werden können sind: · Darmkrebs · Darmpolypen · Chronisch entzündliche Darmerkrankungen, wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn · Divertikelkrankheit · Mikroskopische Colitis Fragen zur Dickdarmspiegelung (Koloskopie) Frage: Wie lange dauert eine Koloskopie? Antwort: Die Untersuchungsdauer variiert zwischen 10 und 40 Minuten Frage: Ist die Koloskopie und die damit verbundene Vorbereitung angenehm? Antwort: Sicher nicht! Sowohl die erforderlichen Abführmaßnahmen wie auch die Darmspiegelung selbst sind lästig und häufig unangenehm Zusätzlich können bei der Dickdarmspiegelung selbst Schmerzen auftreten, die allerdings heutzutage durch schmerzlindernde Medikamente vermieden werden können Trotzdem „lohnt sich“ die Untersuchung Frage: Ist eine Koloskopie schmerzhaft? Antwort: Erfahrungsgemäß treten etwa bei 2/3 der Patienten keine oder kaum Schmerzen auf, so dass eine routinemäßige Gabe von schmerzlindernden Medikamenten nicht nötig ist Sollten Beschwerden während der Untersuchung auftreten, kann immer noch durch Medikamente Schmerzfreiheit erzielt werden Dabei ist aber zu bedenken, dass jede Medikamentengabe zur Schmerzbehandlung dazu führt, dass nach der Untersuchung ein Fahrzeug bis zum nächsten Morgen nicht selbst gesteuert werden darf Früherkennung und Diagnostik Frage: Kann man trotz der Abführmaßnahmen arbeiten gehen? Antwort: Die Abführmaßnahmen beginnen am Vortag der Untersuchung mit einer Suppe als Mittagessen Das Trinken der mineralhaltigen Lösung sollte nicht später als 17 00 Uhr begonnen werden Ab diesem Zeitpunkt sollte man sich nichts anderes mehr vornehmen, sondern den Abend zu Hause verbringen Frage: Gibt es Alternativen zur Koloskopie? Antwort: Sinnvolle Alternativen zur Dickdarmspiegelung gibt es unserer Meinung nach nicht! Untersuchung von Stuhl auf unsichtbares Blut, z. B. mit dem Hämoccult-Test: Das Ergebnis ist unsicher Falls kein Blut nachgewiesen wird, kann dennoch ein Tumor oder Polyp vorhanden sein Falls Blut nachgewiesen wird, ist eine Koloskopie notwendig Röntgen: Die Darstellung des Dickdarms mit Röntgenkontrastmitteln ist eine veraltete Methode, die zur Früherkennung von Polypen wenig geeignet ist Sollte im Einzelfall eine krankhafte Veränderung nachgewiesen werden, muss zur genauen Abklärung eine Koloskopie erfolgen Sonographien (Ultraschall): Zur Beurteilung von Erkrankungen des Dickdarmes im Allgemeinen nur sehr beschränkt geeignet In der Hand eines geübten Untersuchers ist die moderne „high end“-Darmsonographie jedoch zur Mitbeurteilung z B bei Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa gut geeignet Virtuelle Koloskopie mit Computertomographie: Bei der „virtuellen“ Koloskopie wird computergestützt ein 3D-Bild des Dickdarms hergestellt, wobei die Aussagekraft fast an die Dickdarmspiegelung heranreicht Kleinere Polypen können jedoch nur unsicher erkannt werden Auch hier ist bei Nachweis krankhafter Veränderungen zusätzlich eine Spie- gelung notwendig Die Darmreinigung muss ebenso wie bei der Dickdarmspiegelung durchgeführt werden Nachteilig ist, dass die Entnahme von Gewebsproben zur genauen Abklärung von krankhaften Befunden und die Entfernung von ggf nachgewiesenen Polypen nicht möglich sind Bei krankhaften oder verdächtigen Befunden ist eine Dickdarmspiegelung zwingend erforderlich Frage: Wer sollte sich einer Koloskopie unterziehen? Antwort: Jeder Mensch mit Krankheitszeichen, die auf eine Dickdarmerkrankung hinweisen und jeder Mensch ab dem 55 Lebensjahr Frage: Muss man für die Koloskopie etwas bezahlen? Antwort: Nein Auch die Kosten für die Vorsorgeuntersuchungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen ab dem 55 Lebensjahr übernommen Frage: Warum soll eine Koloskopie durchgeführt werden? Antwort: 1 Zur Abklärung der Ursache von Krankheitszeichen, die auf eine Darmerkrankung hinweisen 2 Zur Vorsorge: Die Vorsorge sollte durchgeführt werden, weil Darmkrebs zur zweithäufigsten Krebstodesursache in Deutschland geworden ist, wobei das Risiko, an einem Darmkrebs zu erkranken, ab dem 60 Lebensjahr stark ansteigt Glücklicherweise weist jedoch der Dickdarmkrebs eine Besonderheit auf: Er entwickelt sich sehr langsam über viele Jahre aus zunächst gutartigen Schleimhautwucherungen (Polypen) Je größer derartige Polypen werden und je länger sie bestehen, umso mehr nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, dass sich aus einem zunächst gutartigen Polypen ein Krebs entwickelt Frage: Welche Ziele hat die Koloskopie? Antwort: 1 Die Erkennung der Ursache einer Darmerkrankung und ggf die Überprüfung von Behandlungsmaßnahmen Früherkennung und Diagnostik 2 Bei der Vorsorgeuntersuchung die Früherkennung von Polypen, die Vorläufer von Darmkrebs sein können Werden derartige Polypen festgestellt, müssen sie durch eine Polypenabtragung (Polypektomie) entfernt werden, bevor der Übergang in einen Krebs erfolgt 3 Sollte schon ein Darmkrebs vorliegen, kann bei Erkennung in einem Frühstadium häufig durch eine Operation noch komplette Heilung erreicht werden Frage: Wie häufig sind Dickdarmpolypen? Antwort: Ab einem Alter von 60 Jahren ist bei etwa 1/3 der Patienten mit Vorliegen von Polypen zu rechnen Frage: Welche Beschwerden hat man beim Vorliegen von Polypen oder Frühform eines Darmkrebses? 18 | 19 Antwort: In der Regel liegen keine Beschwerden vor Deshalb ist die routinemäßige Vorsorge-Koloskopie die derzeit beste Methode um Polypen oder Frühform des Dickdarmkrebses zu erkennen Frage: Warum müssen nach Abtragung von Polypen weitere Kontrollen erfolgen? Antwort: Nach Abtragung eines Polypen kann gelegentlich trotz mikroskopischer Untersuchung nicht sicher entschieden werden, ob der Polyp vollständig geborgen ist Dann kann eine Art Kontrolluntersuchung erforderlich sein, um sicher zu stellen, dass keine Polypenreste im Darm verblieben sind In manchen Fällen werden routinemäßige Kontrollen nach 3 – 5 Jahren erforderlich, da ein Darm aus dem einmal ein Polyp entfernt wurde zur Entwicklung neuer Polypen an anderer Stelle neigt Früherkennung und Diagnostik Früherkennung und Diagnostik Früherkennung und Diagnostik 20 | 21 Radiologie am Klinikum Lippe Lemgo Dr. med. Matthias Schütz Chefarzt Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie E-Mail matthias.schuetz @klinikum-lippe.de Das Team der Radiologie besteht aus 10 Fachärzten und Fachärztinnen und 4 Assistenzärzten und vielen freundlichen qualifizierten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen Wir arbeiten eng mit allen Kolleginnen und Kollegen des Klinikums zusammen und unterstützen die Kliniker in der Diagnose und Behandlung aller Erkrankungen Was können wir für Sie tun? 1. Diagnose einer Darmerkrankung Wir unterstützen den Gastroenterologen bei der Diagnosefindung Wenn eine Darmspiegelung nicht vollständig möglich ist, können wir mit einer Röntgenkontrastdarstellung, Computertomographie oder Kernspintomographie den Darm komplett abbilden und nach bösartigen Veränderungen suchen Dr. med. J. Schmitt Leitender Oberarzt Sekretariat Lemgo Klinikum Lippe Lemgo Frau Barratt Rintelner Straße 85 32657 Lemgo Tel 0 52 61 . 26 - 45 11 Fax 0 52 61 . 26 - 46 40 Sekretariat Detmold Klinikum Lippe Detmold Frau Marth Röntgenstraße 18 32756 Detmold Tel 0 52 31 . 72 - 11 91 Fax 0 52 31 . 72 - 12 07 2. Alternative Methoden Mit einer CT-Untersuchung oder Kernspintomographie (MRT) kann man den Dickdarm sehr zuverlässig untersuchen, ohne dass ein Endoskop (Schlauch) in den Darm eingeführt wird Diese virtuelle Koloskopie erlaubt Polypen ab einer Größe von 10 mm sicher zu erkennen Kleinere Polypen sind im Nachweis unsicher Zum Glück sind diese ganz kleinen Polypen meist nicht bösartig Die Vorbereitung des Darmes geschieht noch genauso wie bei der herkömmlichen Darmuntersuchung Der Darm muss vollständig entleert sein 3. Stadieneinteilung Wurde ein Dickdarmkrebs entdeckt, wird mit Ultraschall, Röntgen und/oder Computertomographie nach Absiedlungen (Metastasen) gesucht Dies geschieht sehr sorgfältig, um keine Veränderungen zu übersehen Wir achten aber auch darauf, keine normalen Bildvariationen fälschlicherweise als Meta- Humangenetische Beratung stasen zu benennen Wir besprechen die Ergebnisse mit den klinischen Kollegen in regelmäßigen Konferenzen 4. Nachsorge Bei Beschwerden oder wenn klinisch der Verdacht auf erneutes Tumorwachstum besteht, wird mit bildgebenden Methoden die verdächtige Körperregion untersucht, um frühzeitig einen bösartigen Tumor oder eine Metastase zu erkennen Weitere Maßnahmen werden dann in der Tumorkonferenz mit Kollegen verschiedener Fachrichtungen besprochen 5. Behandlung mit Hochfrequenzablation In erster Linie werden bösartige Dickdarmtumore operiert Gelegentlich ist eine Chemotherapie notwendig Falls eine oder mehrere Metastasen in der Leber nicht operiert werden können, besteht die Möglichkeit einer Hochfrequenzablation Dabei wird in Allgemeinnarkose computertomographisch gesteuert eine Sonde durch die Haut in die Lebermetastase eingebracht Über die Sondenspitze werden hochfrequente Wellen ausgesendet, die ähnlich einer Mikrowelle das Gewebe erhitzen und die Tumorzellen abtöten Diese für die Patienten sichere und schmerzarme Methode führen wir seit mehreren Jahren am Standort Detmold durch Spezialist für diese Behandlungsmethode ist der leitende Oberarzt Dr Schmitt 6. Beratung Verstehen Sie etwas nicht? Gibt es Röntgenbilder, die Sie erklärt haben möchten? Holen Sie eine zweite Meinung ein Wir helfen Ihnen gern Ihre Gesundheit zu erhalten ist unser Beruf. Prof. Dr. med. Elisabeth Gödde Fachärztin für HumangenetikPsychotherapie Stapenhorststr. 5 33615 Bielefeld Tel 05 21 . 5 61 16 21 E-Mail humangenetik @hp.kvwl.de Beratungstermine nach telefonischer Anmeldung Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen Sicher haben Sie in Ihren Gesprächen mit Freunden und Verwandten von anderen Menschen gehört, die auch an Darmkrebs erkrankt sind Vielleicht sind sogar enge Verwandte von Ihnen betroffen Bei etwa 25 % der Patienten, die an Darmkrebs erkranken, sind auch Eltern oder Geschwister erkrankt Doch nur in ca 5 % der Fälle steht die Darmkrebserkrankung im Zusammenhang mit einer erblichen Disposition D h , von den Patienten, die an Darmkrebs erkrankt sind und die erkrankte Verwandte haben, sind nur einige tatsächlich aus „Darmkrebsfamilien“ Einige der Gene, die ein erhöhtes Darmkrebsrisiko verursachen können, sind bekannt und können untersucht werden Doch bevor Patienten sich entscheiden, eine Genanalyse durchführen zu lassen, sollte eine sorgfältige Erhebung der familiären Krankengeschichte erfolgen Auch die Konsequenzen aus dem Ergebnis für den Patienten selbst und für die Familie müssen im Vorhinein bedacht werden Dafür ist eine humangenetische Beratung unbedingt erforderlich Im Rahmen des Beratungsgesprächs werden folgende Fragen geklärt: · Welche Bedeutung haben „Krebsgene“ überhaupt? · Könnten sie für unsere Familie von Bedeutung sein? · Wann ist eine genetische Untersuchung sinnvoll? Wissen kann Sicherheit geben Die humangenetische Beratung ist ein erster Schritt Für eine humangenetische Beratung (ggf auch Untersuchung) können Sie telefonisch unter der Telefonnummer 05 21 5 61 16 21 einen Termin vereinbaren Die Sprechstunde ist donnerstags in Bielefeld Bitte bringen Sie zum Termin eine Überweisung, Ihre Versicherungskarte und eventuell vorhandene Befunde mit Früherkennung und Diagnostik 22 | 23 Früherkennung und Diagnostik ALRA – Radiologische Gemeinschaftspraxis Niedergelassene Ärzte Gemeinschaftspraxis Dres. med. Grigat, Mau, Goldmann, Tennstedt An der Bega 2, 32657 Lemgo Ausgelagerte Praxisräume: Doktorweg 2 – 4, 32756 Detmold Für gastroenterologische Untersuchungen und Nachsorgeuntersuchungen können Sie sich natürlich auch vertrauensvoll an Ihre(n) niedergelassene(n) Fachärztin / Facharzt Zentrale Anmeldung (Ortstarif): 0 18 05 25 72 00 Fax 0 52 61 94 96 - 96 E-Mail info@alra de Internet www alra de Dr. med. Klaus-Rainer Bettinger Facharzt für Innere Medizin Gemeinschaftspraxis Bettinger-Weinert Grabenstraße 12, 32105 Bad Salzuflen Tel Fax Web Dr. med. Christian Mau Facharzt für Diagnostische Radiologie Dr. med. Klaus-Peter Grigat Facharzt für Radiologie Facharzt für Innere Medizin wenden Hier sehen Sie ein Verzeichnis der Arztpraxen, die in Kooperation mit dem Darmzentrum Lippe arbeiten Dr. med. Alexander Goldmann Facharzt für Radiologische Diagnostik 0 52 22 5 00 14 0 52 22 58 09 11 www bettinger-weinert de Dr. med. Rolf-Ulrich Dieckhoff Internist - Sportmedizin Gemeinschaftspraxis Dr Dieckhoff · Dr Hohrath Ostring 7, 32825 Blomberg Tel Fax E-Mail 0 52 35 73 30 0 52 35 9 75 53 dr dieckhoff@t-online de Dr. med. Thomas Hetzer Facharzt für Innere Medizin Bielefelder Straße 14 / Ecke Fürstengartenstraße 32756 Detmold Tel Fax Dr. med. Joachim Tennstedt Facharzt für Radiologische Diagnostik 0 52 31 2 44 32 0 52 31 2 00 75 Früherkennung und Diagnostik 24 | 25 Niedergelassene Ärzte Niedergelassene Ärzte Dr. med. Bernhard Nalbach Facharzt für Innere Medizin, Diabetologe DDG Hospitalstrasse 15 – 17, 32839 Steinheim Tel Fax E-Mail 0 52 33 38 38 - 0 0 52 33 38 38 - 50 bernhard nalbach@t-online de Dr. med. Helmut Neumann Internist Lange Straße 51, 32105 Bad Salzuflen Tel Fax 0 52 22 36 98 36 0 52 22 36 92 74 Dr. med. Bernd Ostmann Facharzt für Innere Medizin HBM Medical-Center Leopoldstaler Straße 24, 32805 Horn-Bad Meinberg Tel Fax 0 52 34 8 40 10 0 52 34 8 40 13 Dr. med. Jürgen Pohl Facharzt für Innere Medizin Klingenberg 18, 32657 Lemgo Tel Fax Früherkennung und Diagnostik 0 52 61 97 00 54 0 52 61 97 00 54 54 Dr. med. Wilhelm Schüte Poststraße 6, 32694 Dörentrup Tel Tel Fax 0 52 65 2 12 0 52 65 13 22 0 52 65 65 75 Dr. med. Friedrich W. Kleinsorge Internist, Teilgebiet Hämatologie/Onkologie, onkologisch verantwortlicher Arzt Röntgenstraße 16, 32756 Detmold Tel Fax Web 0 52 31 9 10 24 - 00 0 52 31 9 10 24 - 19 www onkologie-detmold de Frau Christina Levknecht Internistin, Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie Röntgenstraße 16, 32756 Detmold Tel Fax Web 0 52 31 9 10 24 - 00 0 52 31 9 10 24 - 19 www onkologie-detmold de Früherkennung und Diagnostik Operation 26 | 27 Operation Niedergelassene Ärzte Das persönliche Gespräch Dr. med. Regina Schwarz Fachärztin für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie, Gastroenterologie Lagesche Straße 19, 32756 Detmold Tel Fax E-Mail Web 0 52 31 6 16 15 75 0 52 31 3 01 05 87 praxis@dr-schwarz-detmold de www dr-schwarz-detmold de Prof. Dr. med. Wolfgang Hiller Chefarzt Klinik für Allgemeine Chirurgie / Viszeral- und Thoraxchirurgie E-Mail wolfgang.hiller @klinikum-lippe.de Dr. med. Ullrich Zschaler Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie Lagesche Straße 19, 32756 Detmold Tel Web 0 52 31 96 29 96 www gastroenterologie-detmold de Dr. med. Michael Leitz Oberarzt Klinik für Allgemeine Chirurgie / Viszeral- und Thoraxchirurgie Ärztl. Koordinator Tanja Weber Koordination Darm- und Pankreaszentrum Lippe Sekretariat Detmold / Zentrale Anmeldung Klinikum Lippe Detmold Tanja Weber Röntgenstraße 18 32756 Detmold Tel 0 52 31 . 72 - 11 49 Fax 0 52 31 . 72 - 10 45 E-Mail tanja.weber.vtc @klinikum-lippe.de Nach Abschluss der diagnostischen Maßnahmen werden mit Ihnen – je nach Situation unmittelbar oder nach Diskussion in der interdisziplinären Tumorkonferenz – in einem persönlichen Gespräch die Therapiemöglichkeiten besprochen Wir werden Ihnen das für Sie geeignetste Konzept ggf mit möglichen Alternativen darlegen Hierbei ist uns auch Ihre persönliche Einstellung wichtig Ihre Fragen werden hier in Ruhe beantwortet Selbstverständlich können an dem Gespräch auch Ihr/e Partner/in oder andere Vertrauenspersonen teilnehmen Auf Wunsch steht Ihnen der Chefarzt der Klinik oder sein Stellvertreter bei Problemen oder ungeklärten Fragen gerne kurzfristig zur Verfügung In fast allen Fällen beinhaltet die Therapie die Durchführung einer Operation Die operative Therapie Das Hauptziel der Operation ist die vollständige Entfernung des Tumors im Gesunden sowie in aller Regel zusätzlich die Entfernung der Lymphabflusswege Letztere kann zum einen die Rate des Wiederauftretens der Tumorerkrankung deutlich senken, zum anderen hilft das Ergebnis der feingeweblichen Aufarbeitung der Lymphknoten bei der Entscheidung, ob eine zusätzliche Therapie hilfreich ist Die sorgfältig durchgeführte tumorgerechte Operation ist nachweislich ein wesentlicher Prognosefaktor beim Darm-, insbesondere Mastdarmtumor Entsprechend wird ihr in unserem Zentrum höchste Priorität eingeräumt Die Operation erfolgt in den meisten Fällen durch einen Bauchschnitt, kann in einzelnen Fällen aber auch „minimal-invasiv“ mittels sog „Schlüssellochchirurgie“ erfolgen Da der Darm sehr lang ist, haben Sie durch die teilweise Entfernung in aller Regel außer einer leicht erhöhten Stuhlfrequenz keine funktionellen Nachteile zu erwarten In wenigen, besonders ausgewählten Fällen können kleine Tumore des Mastdarms auch durch den Enddarm ohne Eröffnung des Bauchraumes entfernt werden Dies stellt gleichwohl die Ausnahme dar, da hierbei die Lymphbahnen nicht mit entfernt werden können Möglichkeiten und Grenzen eines solchen Verfahrens werden im Einzelfall mit Ihnen besprochen Hat der Tumor die Darmgrenzen bereits erreicht oder überschritten, kann es aber auch erforderlich werden, angrenzende Gewebestrukturen und Organe mit zu entfernen Auch dies und mögliche Auswirkungen werden vor der Operation mit Ihnen besprochen Erhalt der Kontinenz Dem Erhalt der Kontinenz gilt verständlicherweise die Sorge vieler Patientinnen und Patienten Im günstigen Fall kann die Kontinenz durch eine sogenannte intersphinktäre Resektion bei Tumoren bis knapp oberhalb des Schließmuskels noch erhalten werden Tiefer liegende Tumore erfordern in aller Regel eine Rektumexstirpation, d h eine Entfernung des Mastdarmes mitsamt des Kontinenzorgans und der Anlage eines dauerhaften künstlichen Darmausgangs Hier wäre das Risiko zu groß, bei Erhalt des Schließmuskels Tumorzellen am Schließmuskel zurück zu lassen Moderne Methoden der Stomatherapie ermöglichen den Betroffenen jedoch ein unbeschwertes Leben, das auch Aktivitäten wie Schwimmen ermöglicht, ohne dass die Umwelt von dem künstlichen Darmausgang etwas mitbekommt Näheres hierzu finden Sie im Kapitel Stomatherapie dieser Broschüre Bei Mastdarmtumoren, welche kontinenzerhaltend operiert werden können, kann es sinnvoll sein, zur Sicherung des Operationsergebnisses vorübergehend einen künstlichen Darmausgang „vorzuschalten“ Hierdurch kann die neu hergestellte Verbindung des Darmes abheilen, ohne dass mögliche Wundheilungsstörungen zu schwerwiegenden Komplikationen führen Operation Nach 6–8 Wochen wird der künstliche Darmausgang in einem kleineren operativen Eingriff wieder beseitigt Absiedlungen therapieren Sollten im Rahmen der Diagnosestellung oder später bei der Nachsorge Absiedlungen festgestellt werden, so werden die Therapiemöglichkeiten zunächst ebenfalls in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz diskutiert, bevor in einem persönlichen Gespräch mit den Betroffenen das persönliche Konzept festgelegt wird Zumeist ist auch hier die Therapie der Wahl eine Operation der betroffenen Organe, am häufigsten der Leber oder der Lunge Selbst mehrere Absiedlungen können oft noch erfolgreich operiert werden 28 | 29 Die Ärzte unseres Zentrums verfügen über große persönliche Erfahrungen in der Behandlung dieser so genannten Metastasen Es ist uns wichtig, dass Sie von Beginn an optimal über Ihre Erkrankung und die Behandlungsmöglichkeiten informiert sind Sollten nach den Gesprächen Fragen offen geblieben sein oder sich neue Fragen ergeben, so bitten wir Sie herzlich, nochmals auf Ihr Behandlungsteam zuzugehen und sich diese Fragen im erneuten persönlichen Gespräch beantworten zu lassen Nur so können wir gemeinsam die erforderlichen Entscheidungen treffen und Sie bestmöglich behandeln Stationäre Betreuung im Klinikum Lippe Detmold Ihre Pflege ist unsere Aufgabe Ihr Arzt hat mit Ihnen über die Notwendigkeit einer Operation gesprochen Eine Operation ist für die meisten Menschen ein einschneidendes Lebensereignis, das häufig von Angst und Unsicherheit geprägt ist Wir möchten Ihnen ein Gefühl der Sicherheit vermitteln und eine vertrauensvolle Atmosphäre schaffen Die Operation Die Pflegefachkräfte dieses Fachbereiches pflegen Sie auf der Station 3c in Detmold Nachdem alle Vorbereitungen für die Operation abgeschlossen sind, werden Sie von Ihrer zuständigen Pflegekraft in den Operationsbereich begleitet An der sogenannten Schleuse übernehmen geschulte Mitarbeiter/Innen aus dem Operations- und Narkosebereich Ihre weitere Betreuung und begleiten Sie routiniert durch die Zeit des Eingriffes Nach Abschluss der Operation werden Sie für eine gewisse Zeit im Aufwachraum, ggf auch auf der Intensivstation solange überwacht, bis Sie auf Ihre ursprüngliche Station zurück verlegt werden können Sie stehen mit Ihren Bedürfnissen und Wünschen im Mittelpunkt unserer Arbeit Nach der Operation Die Stationen im Darm- und Pankreaskrebszentrum Unter Berücksichtigung Ihrer ganz persönlichen Situation planen wir mit Ihnen Ihre Pflege vor und nach der Operation Mit Unterstützung der Physiotherapeuten unseres Klinikums sind wir Ihnen bei der Mobilisation behilflich Diese ist unter anderem für die Peristaltik Ihres Darmes wichtig, um eine bessere Verträglichkeit der aufgenommenen Nahrung zu erzielen Operation Leben mit einem Stoma Sollte bei der Operation die Anlage eines Stoma notwendig sein, haben wir in der Klinik geschulte Mitarbeiter, die auf der Station 3c in Detmold arbeiten Sie stehen Ihnen als Ansprechpartner im gesamten Klinikum zur Verfügung und geben Ihnen eine fachkundige Anleitung und Beratung Sprechen Sie mit uns, wenn Sie Schmerzen haben. Unser Ziel ist es, dass Sie die Zeit bei uns, insbesondere natürlich nach der Operation, möglichst schmerzfrei verbringen Mit einer auf Sie abgestimmten Schmerztherapie können Ihre Schmerzen auf ein Minimum reduziert werden Schmerzen oder auch nur die Angst vor Schmerzen können Ihren Heilungsprozess verzögern Wenn Sie Fragen haben, sprechen Sie uns an. Station 3c Pflegegruppenleitung Tel 0 52 31 72 - 20 30 Station 3c Ansprechpartner für das Stomaberatungsteam Anna-Maria Auerbach Tel 0 52 31 72 - 55 99 Tel 0 52 31 72 - 20 30 Tel 0 52 31 72 - 11 49 Wir sind für Sie da. Operation Systemische Therapie 30 | 31 Warum Physiotherapie? Operation im Bereich des Darmes Nach Operationen im Bereich des Enddarms kann es zu Verletzungen des Schließmuskelapparates kommen Weiterhin erschwerend werden aufgrund der anatomischen Gegebenheiten die Öffnungen der Beckenbodenmuskulatur gedehnt Die Folge: Die Organe, die im Becken liegen, können durch Nachlassen der Elastizität tiefer treten, was dann das fein abgestimmte Verschlusssystem stört und es somit zu einem Stuhlverlust kommen kann Das Ziel ist: 1 Verbessern der Durchblutung im Bereich des Beckens 2 Verbessern der Beweglichkeit der Lendenwirbelsäule 3 Das Muskelgleichgewicht der Bauch- und Rücken- und Beckenbodenmuskulatur wiederherstellen 4 Gezielte Wahrnehmung und Kräftigung des Darmschließmuskels 5 Gezielte Kräftigung der Beckenbodenmuskulatur Sehr geehrter Patient, sehr geehrte Patientin, Durch gezielte physiotherapeutische Therapien als Basistherapie kann eine Stuhlgangsregulierung und eine Kräftigung der Bauch-, Rücken- und Beckenbodenmuskulatur erreicht werden Dies geschieht in unserer Klinik direkt nach der Operation durch speziell geschulte Physiotherapeuten/innen, um dieses komplexe Zusammenspiel der o g Strukturen wieder zu erreichen Prof. Dr. Frank Hartmann Chefarzt Medizinische Klinik II mit Schwerpunkt Internistische Onkologie, Palliativmedizin E-Mail frank.hartmann @klinikum-lippe.de der Dickdarmkrebs gehört in der Bundesrepublik zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen Nach der Erstdiagnose können viele Patienten durch eine Operation dauerhaft geheilt werden In einigen Fällen entstehen jedoch durch einzelne im Körper verbliebene Tumorzellen erneut bösartige Geschwülste, entweder im Bereich des ehemaligen Operationsgebietes (Lokalrezidiv) oder in anderen Organen (Metastasen), in die Tumorzellen über die Blut oder Lymphbahnen verschleppt werden In diesem Teil der Ihnen vorliegenden Darmkrebsbroschüre möchten wir unsere Abteilung vorstellen und Ihnen die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten Ihrer Erkrankung erläutern Darüber hinaus erhalten Sie Informationen über die Indikation und den Ablauf einer Chemotherapie sowie über mögliche Nebenwirkungen und was Sie dagegen tun können Sollten Sie Fragen bezüglich Ihrer Erkrankung haben, stehen wir Ihnen selbstverständlich auch persönlich zur Verfügung Sekretariat Klinikum Lippe Lemgo Frau Hannebauer Rintelner Straße 85 32657 Lemgo Tel 0 52 61 . 26 - 41 23 Fax 0 52 61 . 26 - 41 52 Die Klinik für Hämatologie und Internistische Onkologie am Standort Lemgo begleitet Sie während der Therapie. Systemische Therapie 32 | 33 Unsere Aufgaben Die Diagnostik im Rahmen der onkologischen Therapie · Unter Zuhilfenahme moderner diagnostischer Methoden erfolgen im Rahmen einer onkologischen Therapie regelmäßige und engmaschige Kontrolluntersuchungen Die adjuvante und neoadjuvante Strahlen-/Chemotherapie · Eine zusätzliche Chemotherapie kann nach erfolgreicher Entfernung eines Tumors das Rückfallrisiko senken (sog adjuvante Chemotherapie) Wird vor einer Operation eine Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie mit dem Ziel durchgeführt, den Tumor zu verkleinern oder eine Metastasierung zu verhindern, spricht man von einer so genannten neoadjuvanten Therapie Diese kann z B bei Patienten mit einem Mastdarmkrebs (Rektumcarcinom) nötig sein Die Antikörpertherapie · Antikörper heften gezielt an Öberflächenmerkmale von Tumorzellen an, wodurch das Wachstum dieser Zellen gehemmt werden kann Die palliative Chemotherapie und Behandlung von Fernmetastasen · Bei Auftreten von Tochtergeschwülsten (Metastasen) kann durch eine palliative Chemotherapie häufig die Erkrankung kontrolliert, Beschwerden verbessert und das Leben verlängert werden Systemische Therapie Die Palliativstation Die supportive Behandlung · Hierunter versteht man alle unterstützenden Maßnahmen, die Symptome einer Krebserkrankung lindern können, z B Schmerztherapie, Behandlung von Knochenmetastasen, Ernährungstherapie, usw Palliativmedizin (Palliativ-Pflegedienst Lippe und Palliativstation) · Speziell ausgebildete Fachschwestern stellen bei ambulanten Patienten in Zusammenarbeit mit palliativmedizinisch tätigen Ärzten im Kreis Lippe die häusliche Versorgung mit Schmerzmitteln, Ernährungssystemen und die spezielle palliativmedizinische Pflege sicher · Im stationären Bereich werden Patienten mit fortgeschrittener Tumorerkrankung von einem interprofessionellen Team aus Pflegepersonal und Ärzten mit spezieller Qualifikation in Palliativmedizin, Psychoonkologinnen, Theologin, Physiotherapeuten und Sozialarbeiterinnen ganzheitlich betreut Die Palliativstation ist eine separate, eigenständige Einheit und ist im Klinikum Lippe im Standort Lemgo zu finden Auf der neu renovierten Palliavstation stehen 8 Betten (Einzelzimmer) zur Verfügung Jedes Zimmer verfügt über einen Balkon Eigens für die Patienten und Angehörigen sind eine Küche und ein Aufenthaltsraum auf der Station integriert Für die Angehörigen besteht zudem die Möglichkeit auch auf der Palliativstation zu übernachten, entweder im gleichen Raum mit dem Patienten oder in einem separaten Übernachtungszimmer Die Palliativstation ist der Medizinischen Klinik II mit dem Schwerpunkt Hämatologie / Onkologie des Klinikums Klippe – Lemgo zugehörig Welche Patienten werden hier versorgt Auf der Palliativstation werden schwer Erkrankte betreut, bei denen eine symptomorientierte und nicht eine ursachenorientierte Behandlung im Vordergrund steht Wir sind offen für Patienten aus den verschiedensten Fachrichtungen, versorgen aber, sicher auch aus Gründen der Historie, vorrangig Menschen mit Tumorerkrankungen Neben einer medikamentösen Therapie sind auch invasive Interventionen wie die Anlage von Entlastungsdrainagen, in einigen Fällen strahlentherapeutische aber auch unter dem Aspekt der Symptom(Beschwerde-) Kontrolle chemotherapeutische Interventionen möglich Die Palliativstation ist hinsichtlich ihrer Behandlungsstrategie klar von einem Hospiz abzugrenzen Zielsetzung auf der Palliativstation ist eine Stabilisierung des Patienten durch individuelle Behandlung der jeweilig vorrangig limitierenden Symptomatik, z B Schmerzlinderung, Besserung von Ernährungsproblematiken, Krisenintervention sowie auch eine psychosoziale Unterstützung Unser Ziel ist es, im Interesse des Patienten der noch verbleibenden Zeit mehr Lebensqualität zu geben Die stationäre Palliativversorgung wird letztlich durch den ambulanten Palliativdienst vervollständigt Dieser ist mit seinem Büro im Klinikum Lippe - Lemgo ebenfalls auf der Palliativstation vertreten Alle hier genannten Aufgaben erfolgen in enger interdisziplinärer Kooperation mit anderen Fachdisziplinen und niedergelassenen Ärzten im Rahmen des Darmzentrums Durch Teilnahme unserer Abteilung an großen nationalen klinischen Studien sowie durch aktive Mitarbeit in den Arbeitsgruppen für Darmtumoren der deutschen Krebsgesellschaft ist darüber hinaus eine onkologische Therapie gewährleistet, die stets auf dem aktuell neuesten Stand ist Die Räumlichkeiten der Palliativstation. Systemische Therapie 34 | 35 Ablauf einer Chemotherapie Unter einer Chemotherapie versteht man die Behandlung mit so genannten Zytostatika, also Medikamenten, die mit dem Blutkreislauf in alle Körperregionen gelangen und noch verbliebene Tumorzellen bekämpfen Chemotherapie ist gewöhnlich eine Kombinationstherapie, d h verschiedene Medikamente werden miteinander kombiniert mit dem Ziel, die Tumorzellen von verschiedenen Seiten anzugreifen Die Auswahl der Medikamente erfolgt individuell je nach Stadium der Erkrankung, vor Therapien und speziellen Bedürfnissen der jeweiligen Patienten Zytostatika können folgendermaßen verabreicht werden: · · · · als Infusion („Tropf“) als Injektion (Spritze) über ein Pumpensystem oder als Tablette Die Mehrzahl der Therapien und insbesondere die adjuvante Chemotherapie werden in der Regel in unserer onkologischen Ambulanz durchgeführt Auf Wunsch ist auch eine kurzzeitige stationäre Aufnahme möglich Die Zytostatika werden in regelmäßigen zeitlichen Abständen (Zyklen) verabreicht, in denen die Medikamente wirken und sich der Körper wieder erholen soll Der Abstand zwischen zwei Chemotherapiezyklen beträgt in der Regel zwischen 2 und 3 Wochen, wobei nach 3 bis 4 Zyklen durch spezielle Untersuchungen (z B Ultraschall, Computertomographie) untersucht wird, ob der Tumor auf die Behandlung anspricht Bei Tumoren im Mastdarmbereich kann die Chemotherapie auch mit einer Strahlentherapie kombiniert werden Systemische Therapie Nebenwirkungen und was man dagegen tun kann Durch Zytostatika werden Tumorzellen wesentlich stärker geschädigt als normale Zellen Insbesondere sich schnell teilende Zellarten (z B Zellen der Schleimhäute, der Haare oder des blutbildenden Systems) werden jedoch ebenfalls angegriffen Die uns heute zur Verfügung stehenden neueren Zytostatika und die Entwicklung von Medikamenten, die die Nebenwirkungen einer Chemotherapie effektiv behandeln können, haben dazu geführt, dass sich die Verträglichkeit der Therapie in den letzten Jahren stark verbessert hat Grundsätzlich gilt: · keinesfalls treten die nachfolgend aufgeführten Nebenwirkungen zwangsläufig auf · die Nebenwirkungen der einzelnen Medikamente sind z T sehr unterschiedlich · viele Patienten reagieren häufig sehr verschieden auf die gleiche Therapie · In der Regel ein bis zwei Wochen nach Gabe der Chemotherapie kann es zu einer Verminderung von Blutplättchen (Thrombozyten), roten (Erythrozyten) oder weißen Blutkörperchen (Leukozyten) kommen In dieser Phase ist die Gefahr von Infektionen erhöht Meiden Sie daher größere Menschenansammlungen oder Menschen mit Erkältungskrankheiten Bei fieberhaften Temperaturen über 38 °C sollten Sie Ihren behandelnden Onkologen informieren Durch Gabe von „Wachstumsfaktoren“ kann die Phase der niedrigen weißen und roten Blutkörperchen heutzutage effektiv verkürzt werden Da Thrombozyten ein Teil der Blutgerinnung sind, sollten Sie sich bei niedrigen Werten vor Verletzungen schützen und nicht dringliche Operationen meiden · Die Schleimhäute des Mund-MagenDarmtraktes können durch einige Zytostatika angegriffen werden, wodurch es zu Übelkeit, Brechreiz, Appetitlosigkeit und Durchfällen kommen kann Zur VermeiVorbereitende Besprechung. dung bzw Linderung dieser Beschwerden halten wir für Sie Informationsbroschüren mit wertvollen Tipps bezüglich Ernährung und Lebensführung während einer Chemotherapie bereit, darüber hinaus unterstützt Sie Ihr Onkologe in der medikamentösen Therapie möglicher Begleitsymptome · Manche Zytostatika wie etwa Oxaliplatin können bisweilen zu Nervenstörungen (Taubheitsgefühle an Fingern und Kribbeln, besonders bei Kälteexposition) führen Diese Beschwerden gehen in der Regel nach Absetzen der Medikamente zurück · Zellen von Haarwurzeln und am Nagelbett von Fingern und Füßen werden durch Zytostatika geschädigt, einige Medikamente können einen kompletten Haarverlust für die Zeit der Therapie verursachen Sollte die bei Ihnen geplante Chemotherapie einen Haarersatz nötig machen, beraten wir Sie gerne bezüglich Kostenerstattung durch die Krankenkassen und die Vorstellung bei entsprechenden Haarstudios · Über weitere seltenere Nebenwirkungen wird Sie Ihr Onkologe in einem ausführlichen Therapieplanungsgespräch aufklären Hierzu sind natürlich auch Ihre Lebenspartner oder nahe Angehörige eingeladen Rechtfertigt der Nutzen die Nebenwirkungen? Eindeutig ja! Denn: · wie oben erwähnt können oben genannte Nebenwirkungen auftreten Dies ist aber kein Muss! · Im Gegensatz zu manch anderen Tumoren spricht der Darmkrebs auf Chemotherapien in der Regel gut an! · Durch gute und intensive Zusammenarbeit zwischen Patient und behandelndem Onkologen lassen sich die Nebenwir- Systemische Therapie 36 | 37 Systemische Therapie Palliative Therapie kungen einer Chemotherapie sehr gut minimieren Insbesondere Haarausfall tritt unter den derzeit üblichen Therapieschemata in der adjuvanten Situation meist nicht auf · Jede Therapie ist auf den Patienten persönlich zugeschnitten Hierbei spielen nicht nur Faktoren wie Alter, Tumorstadium oder Vorerkrankungen eine Rolle, auch das soziale Umfeld und die psychische Situation sind bei der Therapieplanung extrem wichtig Durch eine derartige „individualisierte“ Therapie können mögliche Nebenwirkungen ebenfalls so klein wie möglich gehalten werden Antikörpertherapie Wie schon erwähnt, können Chemotherapeutika heutzutage sehr gut unter bestimmten Voraussetzungen mit so genannten Antikörpern kombiniert werden Auf der Oberfläche von gesunden Zellen wie auch von Tumorzellen befinden sich kleine Eiweißkörperchen (sog Rezeptoren), die als Andockstelle für andere Substanzen dienen und bestimmte Vorgänge in der Zelle selber anstoßen können Antikörper können gezielt bestimmte Rezeptoren auf Tumorzellen blockieren und verursachen dadurch zusätzlich eine Hemmung des Tumorwachstums So wurden z B Antikörper gegen Wachstumsfaktoren entwickelt, die als Infusion verabreicht werden und den im Blut zirkulierenden Wachstumsfaktor VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor) binden können Ein anderer Antikörper richtet sich wiederrum gegen den sogenannten EGFRezeptor, der bei der Steuerung von Zellteilung, Zellwachstum von Tumorzellen und bei der Tochtergeschwulstbildung eine wichtige Rolle spielt Untersuchungen haben gezeigt, dass gerade die Kombination mit modernen Chemotherapeutika nochmals eine Verbesserung der Behandlungsergebnisse bewirkt Da es sich bei einem Antikörper um ein Eiweißkörperchen handelt, kann es in seltenen Fällen zu allergischen Reaktionen kommen Auch treten bei einigen Patienten Hautausschläge auf Ob für Sie eine zusätzliche Antikörpertherapie in Frage kommt, werden wir mit Ihnen jeweils ausführlich und je nach individuellem Tumorstadium besprechen Vorbereitende Besprechung. Kommt es im Verlauf einer Darmkrebserkrankung zum Auftreten von Tochtergeschwülsten, so steht die Erhaltung der Lebensqualität und die Behandlung der Metastasen im Vordergrund Auch hier gilt, dass die Medikamente und Therapiekonzepte ganz individuell auf den einzelnen Patienten zugeschnitten sind In die Planung des weiteren Therapiekonzeptes werden daher andere Fachdisziplinen wie Chirurgie oder Strahlentherapie miteinbezogen, um möglichst erneut eine Heilung für den Patienten zu erreichen Ist dies nicht möglich, handelt es sich beim metastasierten Darmkrebs letztendlich um eine chronische Erkrankung, die häufig eine dauerhafte Therapie mit Chemotherapeutika ggf in Kombination mit Antikörpern nötig macht Je nach Verlauf der Erkrankung können durchaus Therapiepausen eingelegt werden oder bei sehr gutem Ansprechen auch chirurgische Maßnahmen mit dem Ziel der Heilung erfolgen Grundsätzlich kann durch diese Maßnahmen eine metastasierte Darmkrebserkrankung heutzutage sehr gut kontrolliert und ihr Verlauf oft entscheidend verbessert werden Supportive Behandlung Ein weiterer wichtiger Bestandteil der palliativen (aber auch der adjuvanten) Therapie sind begleitende/unterstützende (sog supportive) Maßnahmen Hierdurch können die Symptome, die eine Krebserkrankung hervorrufen kann, effektiv behandelt werden So kann eine gute und moderne Schmerztherapie die Lebensqualität oft entscheidend verbessern, Knochenmetastasen lassen sich durch Gabe von knochenaufbauenden und – stabilisierenden Medikamenten (sog Bisphosphonate) behandeln und durch zusätzliche Ernährungstherapie wird der körperlichen Schwäche entgegengewirkt Bei Verschlechterung des Allgemeinzustandes oder wenn die kausale Tumortherapie nicht mehr im Vordergrund steht, können palliative Maßnahmen zum einen im stationären Bereich durch unser palliativmedizinisches Team intensiviert werden (Palliativeinheit der Station 16) oder zum anderen durch Fachschwestern im Rahmen des Palliativ-Pflegedienstes Lippe zu Hause durchgeführt werden Dies geschieht in enger Kooperation mit ambulanten Pflegediensten, den niedergelassenen Hausärzten, sowie den niedergelassenen Palliativmedizinern im Kreis Lippe Systemische Therapie Systemische Therapie 38 | 39 Stationäre Betreuung im Klinikum Lippe Lemgo Ihre Pflege ist unsere Aufgabe Wir sind ein Team von kompetenten und onkologisch erfahrenen Fachkrankenschwestern und -pflegern, das auf drei Stationen verteilt ist und rund um die Uhr für Sie da ist Wir möchten Ihnen den Aufenthalt auf unseren Stationen so angenehm wie möglich machen Die Stationen im Darm- und Pankreaskrebszentrum Wir unterstützen Sie bei der täglichen Körperpflege und beraten Sie bei allen Nebenwirkungen der Chemo- und Strahlentherapie Wir bemühen uns, eine individuell auf Sie abgestimmte pflegerische Betreuung zu gewährleisten, mit dem Ziel einer bestmöglichen Förderung Ihrer Selbständigkeit Sprechen Sie mit uns, wenn Sie Schmerzen haben In der individuellen Schmerztherapie kennen wir uns aus und möchten erreichen, dass Sie möglichst schmerzfrei sind Gespräche Unser Selbstverständnis: Der Dienst für den Nächsten Nach dem Krankenhausaufenthalt Über die Behandlung im Klinikum hinaus, sichern wir die ambulante Versorgung durch den Palliativ-Pflegedienst Lippe Speziell ausgebildete Palliativ-Pflegekräfte sind für Sie da, und begleiten Sie in der letzten Lebensphase Sollte bei fortschreitender Krankheit eine Versorgung zu Hause nicht mehr möglich sein, bieten wir Ihnen menschliche Nähe, kompetente Versorgung und würdiges Leben bis zum Abschiednehmen an Sollte bei fortschreitender Krankheit eine Versorgung zu Hause nicht mehr möglich sein, bieten wir Ihnen eine mitmenschliche Begleitung auf dem letzten Stück Ihres Lebensweges an Hierzu wurde im stationären Bereich zusätzlich eine Palliativeinheit geschaffen mit spezieller Betreuung durch ein Team von palliativmedizinisch geschulten Pflegekräften und Ärzten, Psychologinnen, Theologin und Physiotherapeuten Elke Biesemeier Pflegedienstleitung Wenn Sie Fragen haben, sprechen Sie uns an Röntgenstraße 16 32756 Detmold Tel 0 52 31 . 9 10 21 51 Fax 0 52 31 . 2 22 87 E-Mail [email protected] Station 43 Station 16 Station 17 Als Bestandteil der onkologischen Pflege sind uns Gespräche mit Ihnen und Ihren Angehörigen wichtig Wir können Sie bei allen Fragen zur Therapie und weiteren Versorgung beraten und unterstützen Im stationären Bereich möchten wir für Sie die Kontakte zu den einzelnen Bereichen im Klinikum herstellen, die Ihnen bei der Bewältigung Ihrer Erkrankung behilflich sein können Palliativer Pflegedienst Lippe Pflegegruppenleitung Tel 0 52 61 26 - 43 95 Pflegegruppenleitung Tel 0 52 61 26 - 43 35 Pflegegruppenleitung Tel 0 52 61 26 - 43 40 Palliativstation Tel 0 52 61 26 - 49 40 Palliativer Pflegedienst Lippe Tel 0 52 31 91 02 151 Onkologische Ambulanz Pflegegruppenleitung Tel 0 52 61 26 - 41 29 Wir sind für Sie da. Marianne Ulbrich Geschäftsführerin www.palliativ-pflegedienstlippe.com Zwei Partner – ein Palliativ-Pflegedienst Gute Fürsorge und die Geborgenheit der gewohnten Umgebung spielen für die Lebensqualität schwerkranker Menschen eine wichtige Rolle Unsere ambulante, palliative Pflege und Behandlung berücksichtigt diese Wünsche – unabhängig von Alter, Konfession oder Nationalität Die Angst nehmen, Schmerzen und Atmenot lindern, zuhören und einfach da sein Wir helfen mit fachlichem Können und unterstützen mit freundlichen Worten auf einem Leidensweg, der sich oft über Jahre hinziehen kann Der Verein Diakonie ambulant e V wird von 19 Kirchengemeinden aus der Region Detmold, Lemgo und Horn-Bad Meinberg getragen Rund 120 Mitarbeiter versorgen täglich ca 500 Menschen in ihrer vertrauten häuslichen Umgebung, die hilfs- und pflegebedürftig geworden sind Diakonie heißt: „Dienst für den Nächsten“ und gehört von Anfang an zum Selbstverständnis der Kirche Dazu steht ein Team von Palliativ Care ausgebildeten Pflegekräften zur Verfügung, welches die Patienten zu Hause betreut und in enger Zusammenarbeit mit Haus- und Palliativärzten rund um die Uhr gewährleistet, dass auch bei schwerwiegenden Problemen wie z B starken Schmerzen oder Schwierigkeiten mit der Nahrungsaufnahme die Betroffenen in ihrer häuslichen Umgebung bleiben können Das Klinikum Lippe zählt mit 29 Kliniken, Instituten und Belegabteilungen zu den großen und vielseitigen kommunalen Krankenhausunternehmen Deutschlands Das Klinikum hat sich umfassende medizinische Versorgung auf höchstem Niveau zur Aufgabe gemacht Fachpersonal aus beiden Kompetenzhäusern bilden den ambulanten Palliativ-Pflegedienst Lippe Durch die enge Verzahnung des Palliativ Pflegedienstes Lippe mit der Stationären Palliativeinheit des Klinikums wird auch eine nahtlose ärztliche und psychologische Betreuung ermöglicht Unser Team – qualifiziert und herzlich Zu unserem multidisziplinären Team gehören: · Hausärzte · Palliativärzte · ausgebildete Palliativ-Care-Pflegerinnen und -Pfleger · geschulte, ehrenamtliche Mitarbeiter des ambulanten Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst Lippe e V Haben Sie Fragen zu unserem Angebot? Wir stehen Ihnen gern zur Verfügung Wir sind 24 Stunden am Tag für Sie unter dieser Rufnummer zu erreichen: 0176 11 15 55 99