Weltweiter Möbelkonsum steigt

Werbung
Ursula Geismann, Pressesprecherin des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie
e.V.,
anlässlich
der
Pressekonferenz
zur
und
2015,
am 24. September 2014 auf Mallorca
Weltweiter Möbelkonsum steigt
Starke Wachstumsimpulse aus Asien und USA
Küchen- und Möbeltrends: Globaler Mix und viel Individualität
Eine neue Phase des Wohnens hat begonnen. Für die meisten Menschen wird
das Wohnen wichtiger und daher auch
attraktiver. Das hat seine Gründe. In den
„emerging markets“, den großen wie Indien oder China, partizipieren immer
mehr Menschen am Wohlstand. So haben sie mehr Einkommen und können
mehr Geld in die Ausstattung ihrer eigenen vier Wände investieren. Weltweit wird
das Geschäft mit Möbeln und Einrichtungsgegenständen daher immer bedeutender.
Der weltweite Möbelkonsum hat sich in
Weltweiter Möbelkonsum
den vergangenen zehn Jahren auf rund
wächst 2014 um 4 Prozent
335 Milliarden Euro verdoppelt. Für das
Jahr 2014 wird von einer Steigerung des
weltweiten Möbelkonsums um 4 Prozent
Jeder Erdenbürger gibt 47 €
ausgegangen. Pro Mensch in Peking
im Jahr für Möbel aus
über Ulan Bator, über Mombasa, über
Hyderabad bis Washington sind das 47 €.
Das Wachstum wird im Wesentlichen von
Asien getragen. Während der Möbelmarkt
in Westeuropa im laufenden Jahr um vo-
Wichtigste Wachstumsim-
raussichtlich einen Prozent schrumpfen
pulse kommen aus Asien
wird, steigt der Möbelabsatz in Nordamerika um 2 Prozent, in Osteuropa um 3
Prozent, im Mittleren Osten, in Teilen
Afrika und in Teilen Südamerika um 4
Prozent und in Asien um 6 Prozent.
Die Entwicklung der weltweiten Möbelnachfrage deckt sich mit den Wirtschaftsaussichten in den wichtigsten Absatzmärkten. Derzeit wird aufgrund der welt-
Krisenherde dämpfen die
weiten Krisenherde allerdings ein Dämp-
Stimmung
fer beim BIP-Wachstum erwartet. Die
Wirtschaftsforscher rechnen damit, dass
die Weltwirtschaft in diesem und im
nächsten Jahr zwar weiterhin an Fahrt
gewinnt, aber nicht mehr so deutlich wie
in den vergangenen Jahren. Dabei übernehmen die asiatischen Schwellenländer,
allen
voran
China
mit
einem
BIP-
Wachstum von voraussichtlich 7,4 Prozent in 2014, die Rolle der weltweit wichtigsten Konjunkturlokomotive. Auch für
die USA wird wieder ein stetiger, aber
moderater Anstieg des BIP von 1,7 Prozent in diesem und 3 Prozent im nächsten Jahr vorausgesagt.
Die Europäische Union stellt mit ihren
EU nach wie vor größter
inzwischen 28 Mitgliedsstaaten den größ-
Wirtschaftsraum der Welt
ten Wirtschaftsraum der Welt dar. Die
507 Millionen Einwohner erwirtschafteten
2013 ein Bruttoinlandsprodukt von 13
Billionen Euro, was einem Rückgang um
0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die krisengeplagte Wirtschaft in
der EU läuft in diesem Jahr weiterhin
EU-Wachstumsprognose
schwach. Die Wachstumsprognose für
nur 1,1 Prozent
dieses Jahr liegt daher nur bei 1,1 Prozent und die Aussichten sind eher unklar.
So befindet sich die EU-Wirtschaft nach
wie vor in einer leichten Rezession.
Nach der aktuellen Prognose der EU-
Leichtes Wachstum in der
Kommission wird das reale BIP in der EU
EU auch 2015 zu erwarten
2014 mit 1,6 Prozent leicht und im Euroraum mit 2,2 Prozent wachsen. Für 2015
wird ein Wachstum von 2 Prozent in der
EU und 1,7 Prozent im Euroraum prognostiziert.
Wer versorgt nun die unterschiedlichen
Wirtschaftsregionen mit neuen Möbeln?
Der weltweit größte Möbelproduzent ist
und bleibt die Volksrepublik China mit 31
Prozent Gesamtanteil. Das chinesische
Produktionsvolumen für Möbel ist in den
vergangenen Jahren deutlich gestiegen.
Inzwischen zeichnet sich jedoch aufgrund
In China stabilisiert sich die
der steigenden Herstellungs- und Mate-
Möbelproduktion auf hohem
rialkosten und der damit verbundenen
Niveau
Verteuerung der Produktion eine Abschwächung des Wachstums ab. So sind
die Importe von chinesischen Möbeln
nach Deutschland im vergangenen Jahr
um 9,8 Prozent gesunken. Die USA produzieren 14 Prozent aller Möbel, gefolgt
von Italien mit 7 Prozent und Deutschland
mit 6 Prozent Anteil an der Weltproduktion. Mit den 6 Prozent – aus dem Jahr
2013 – steht Deutschland an weltweit
vierter Stelle sehr bedeutend im Ranking.
Unsere heimische Industrie musste wegen des insgesamt schwierigeren Markt-
Der deutsche Möbelmarkt
umfeldes im 2013 Umsatzrückgange hinnehmen. Für das Jahr 2014 erwarten wir
einen stabilen Umsatz auf dem Niveau
des Vorjahres. Die deutsche Möbelindustrie hat im 1. Halbjahr 2014 ein Umsatzplus in Höhe von 1,6 Prozent erzielt. Damit tritt unsere Branche derzeit wirtschaftlich auf der Stelle. Dies wird sich nach
unserer Einschätzung bis zum Jahresende auch nicht wesentlich ändern, so dass
wir von einer „schwarzen Null“ für das
Gesamtjahr 2014 ausgehen.
In der deutschen Möbelindustrie arbeiten
derzeit 84.220 Männer und Frauen in insgesamt 518 Betrieben. Zum Vorjahreszeitpunkt waren es 84.388 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 528 Unternehmen.
Der Stellenwert des deutschen Marktes
spiegelt sich auch in den hohen Pro-KopfAusgaben der Konsumenten für Möbel.
Deutschland ist dabei ein attraktiver und
umkämpfter Markt, denn die Deutschen
Stabile Umsätze
lieben ja das Wohnen.
Pro-Kopf-Ausgaben für Mö-
Zurück zur globalen Betrachtungsweise:
bel:
Die Verschiebungen in den vergangenen
Deutschland 390 €
Jahren, vor allem durch Chinas stark
Österreich
390 €
steigender Produktion und den Export
Italien
336 €
chinesischer Möbel haben auch eine Um-
Frankreich
222 €
leitung der Warenströme mit sich ge-
USA
210 €
bracht. So wird der weltweite Handel mit
Russland
80 €
Möbeln auch in diesem Jahr um 5 Pro-
China
20 €
zent auf rund 100 Milliarden Euro zule-
Indien
5€
gen. Haupteinkäufer weltweit sind die
USA.
Deutschland folgt
als weltweit
zweitwichtigster Möbeleinkäufer, gefolgt
von Frankreich, Großbritannien und Kanada. Wegen der steigenden Einkommen
der Bevölkerung und eines insgesamt
positiven Ausgabeverhaltens nimmt auch
Weltweiter Möbelhandel
der asiatische Markt als Absatzregion
steigt in diesem Jahr um 5
weiter an Bedeutung zu. Hiervon profitie-
Prozent
ren neben den heimischen Herstellern
zunehmend auch Deutschland und Italien
mit hochwertigen Markenmöbeln.
Im laufenden Jahr ist aus Sicht der deutschen Möbelindustrie Nordamerika ein
wichtig werdender Markt, in den wir im
ersten Halbjahr 2014 deutlich mehr Möbel
verkaufen konnten (+ 5 Prozent). Ebenfalls positiv läuft für uns das Auslandsgeschäft in die EU (+ 1,6 Prozent). Ansonsten stagnierte das Auslandsgeschäft für
die deutschen Hersteller. Im 1. Halbjahr
sank der Export insgesamt um 0,5 Prozent auf 4,6 Mrd. €.
Dies ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt der globalen Möbelwelt. Denn
Marktanteil deutscher Möbel
schauen wir auf das weltweite Handels-
in:
volumen unserer Branche – es hat sich in
Luxemburg
68 %
den vergangenen zehn Jahren mehr als
Österreich
59 %
verdoppelt – können wir optimistisch sein.
Belgien
22 %
Niederlande
20 %
Frankreich
13 %
Wir
erwarten
eine
ausgezeichnete
Spanien
6%
Großbritannien 5 %
und
2015. Wer in der
globalisierten Welt als Hersteller Geschäfte mit Möbeln und Einrichtung machen will, ist 2015 in Köln. Köln ist die
internationale Küchen-, Möbel- und Einrichtungsplattform. Daher wird auch ein
Anstieg auf Besucherseite mit internationalen Händlern erwartet. Die Muttermesse
ist mit all den weiteren
Möbel- und Möbelzulieferermessen in
Köln, wie der Büromöbelfachmesse Orgatec, der Gartenfachmesse, der Kind &
Jugend und der interzum die „Number
one in furniture“.
Trends beim Wohnen
Grundsätzlich im Trend liegt alles in allem ein Global-Mix mit einem Hauch von
Romantik. Im Gegensatz zum kühl virtuellen Internet wollen die Menschen im
eigenen Zuhause Gemütlichkeit, harmonische Formen und Farben und wohnliche Accessoires. Gegenstände werden
Italien
3%
bewusst ausgewählt und „authentisch
inszeniert“. Dieses in Szene setzen
heißt, dass Gegenstände nicht zufällig
irgendwo hingestellt werden, sondern
ganz bewusst im Raum angeordnet sind,
Global-Mix und ein Hauch
so dass ein stimmiges Gesamtbild ent-
von Romantik
steht. Der Global-Mix erlaubt dabei Einrichtungsideen und auch Möbel aus allen
Weltkulturen. Es entstehen nie dagewesene Wohnwelten, die immer weniger
Rückschlüsse auf die Zeit und auf den
Ort ihres Daseins zulassen. Der moderne Mensch wohnt in Shanghai, New
York, Kapstadt und Hamburg im GlobalMix. Fernab der Urbanisierung hinken
ländliche Regionen den Megatrends jedoch deutlich hinterher. Wo früher typische Kulturen das Wohnen bestimmten,
wie etwa das typisch skandinavische
Design oder die typisch altdeutsche
Form, sind es heute Megatrends, die
weltumspannend
in
den
Metropolen
ihren Anfang finden. Zumindest das
Großstadt-Wohnen
wird
zum
Abbild
einer globalen Moderne.
Der Aufstieg der Küche
Die Küche gehört heute zur Grundausstattung einer jeden Wohnung. Im Zusammenspiel mit Architekten wurden die
modernen Grundrisse in den vergangenen Jahren so verändert, dass die Küche
heute das Herzstück der Wohnung ist.
Offen, verschmolzen und ästhetisch auf
höchstem Niveau.
Auch in der Küche ist absolute Individualität angesagt. Die Zusammenstellung, die
Individualität bevorzugt
Frontenarten und -farben, Höhen, Auszüge, Lichtquellen, alles ist frei wählbar.
Eine professionelle Planung und Beratung wird daher dringend empfohlen.
Auffällig in der laufenden Saison ist die
stark nachgefragte Energieeffizienz bei
der sogenannten „Weißen Ware“. Neben
sehr ruhigen Laufgeräuschen sind mo-
Energiesparen ist angesagt
derne Elektrogeräte heute so energieeinsparend wie nie zuvor. Insgesamt ist im
modernen
Küchenmöbelangebot
eine
Hinwendung zu einer zeitlos modernen
und eher schlichten Formensprache deutlich.
Neben den jetzt absehbaren Wohntrends
2015 begrüßen wir die individuelle Nachfrage und steigende Sensibilität für das
Wohnen sehr. Die Menschen vergegenwärtigen sich, dass sie sich mindestens
340 Tage im Jahr im eigenen Zuhause
wohlfühlen wollen. Garantiert gibt es auch
im kommenden Jahr viel Neues zu entdecken und wir freuen uns daher schon
jetzt auf die anstehende
und
2015. Wir freuen uns sehr, Sie dort
alle wieder begrüßen zu dürfen.
und
vom 19. bis 25. Januar 2015
Herunterladen