doppelpunkt: Nr. 1/2013 Aus dem Inhalt: – Moderner Röntgenbereich eröffnet – Faire Krankenhausfinanzierung gefordert – Chefarzt Dr. Milkanovic: Vorsorge wichtig – Pastor Christian Teichmann: Hausbesuch wichtig – MdB Dr. Reimann: Kooperation statt Korruption – Dr. Burkhard Budde: „Das Gott oder der Gott?!“ – Pastor Egbert Tröger: Ihre Königliche Hoheit – Henning Schwannecke: Spaniens Metropole – Das Leistungsspektrum des Krankenhauses www.marienstift-braunschweig.de Aus dem Inhalt: 13 Chefarzt Dr. Branko Milkanovic über „Vorsorge“ 15 Pastor Christian Teichmann über den Hausbesuch 17 Ein Blick in die Diakonische Galerie 19 Dr. Carola Reimann, MdB über Kooperation statt Korruption 29 Neujahrsempfang der Stadt Braunschweig 33 Auf den Spuren der Herzogin Viktoria Luise 37Treffpunkte 42 Neujahrsempfang des CJD 44 Neujahrsempfang des Industrie – und Handelskammer 48 Das Leistungsspektrum des Marienstiftes Bitte schreiben Sie uns Ihre Meinung zu diesem „doppelpunkt“ oder auch zu einem Artikel unter E-Mail: [email protected] bzw. unter Fax: 0531 7011-5304 oder Redaktion „doppelpunkt“, Marienstift, Helmstedter Str. 35, 38102 Braunschweig. Wir senden Ihnen unseren „doppelpunkt“ gern regelmäßig und kostenlos zu. Bitte geben Sie uns entsprechende Anschriften bekannt. Spendenkonto Ev. Darlehnsgenossenschaft e. G. Kiel · Konto 30 54 542 · BLZ 210 602 37 Herausgeber: Evangelisch-lutherische Diakonissenanstalt Marienstift in Braunschweig Zentrale Telefonnummer: 0531 70110 Verantwortlich iSdP:Vorstandsvorsitzender Dr. Burkhard Budde Redaktionskreis: Heike Otto, Schwester Wanda Elsner, Oberin i. R. Karin Hille Helmstedter Straße 35, 38102 Braunschweig, Telefon 0531 7011-304, Telefax 0531 7011-5304 Internet-Adresse: www.marienstift-braunschweig.de E-Mail: [email protected] Satz: PER Medien+Marketing GmbH, Bismarckstraße 4, 38102 Braunschweig Druck: Heckner Print-Service, Harzstraße 23, 38300 Wolfenbüttel Telefon 05331 8008-50, Telefax 05331 8008-58 Moderner Röntgenbereich eröffnet „Mehr Verantwortung im Gesundheitswesen.“ Ralf Benninghoff, Siba Samawatie, Ilona Nitescu-Kovacs, Dr. Rainer Prönneke, Jila Emami-Namimi und Dr. Burkhard Budde (v. l. n. r.). Der neu gestaltete und modernisierte Röntgenbereich im Krankenhaus des Marienstiftes in Braunschweig ist offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Das Wohl des Patienten stehe für die kirchliche Stiftung stets an erster Stelle, sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Burkhard Budde in seiner Begrüßung am 13. Dezember 2012. Bei den gängigen Röntgenuntersuchungen der „Lunge“, des „Herzens“ und des „Skeletts“, aber auch bei den besonderen diagnostischen Spezialuntersuchungen der „Hände“ und der „Gallengänge“ bei gleichzeitiger Möglichkeit der Gallensteinentfernung ginge es deshalb um „verantwortungsvolle, medizinisch begründete Einsätze“ und nicht einfach um „Mengenvermehrung“, um mehr Geld zu verdienen. Zur „Philosophie“ der kirchlichen Stiftung gehöre neben hoher Fachlichkeit und ökonomischer Vernunft insbesondere die Wahrnehmung persönlicher Verantwortung des Mitarbeitenden in einer konkreten Situation eines Patienten. Das „christliche Leitbild“ helfe auch, ehrliche Freundlichkeit, vorurteilsfreie Hilfsbereitschaft und konstruktive Zusammenarbeit sowie persönliche Zuwendung zu ermöglichen und damit Glaubwürdigkeit zu stärken, die im Wettbewerb „lebenswichtig“ sei. „Wir brauchen nicht nur qualifizierte Mitarbeitende und mehr Mittel im Gesundheitswesen, sondern auch mehr glaubwürdige Verantwortung.“ Die Vorstandsmitglieder Burkhard Budde, Ralf Benninghoff und Angela Tiemann dankten vor allem den Projektleitern Burkhard Bilitz (Technischer Leiter des Marienstiftes) und Marcus Bock (Draeger TGM), die in etwa vier Monaten in fünf Bauabschnitten den 165 Quadratmeter großen Röntgenbereich mit ihren Teams modernisierten. Etwa 15 Firmen waren ebenfalls beteiligt. Die Gesamtkosten betrugen 600 000 Euro, davon etwa 411 000 Euro für Medizintechnik. Diedoppelpunkt 1/ 2013 3 Gute Stimmung während des Empfanges. se Investition wertete der Vorstand als ein Zeichen der Zukunftsfähigkeit und der Standortsicherung des Krankenhauses angesichts schlechter Rahmenbedingungen aller etwa 200 Krankenhäuser in Niedersachsen, aber auch die der insgesamt etwa 2050 Krankenhäuser in ganz Deutschland. Ralf Benninghoff: „Die Leistungen des Marien- stiftes stimmen; wir sind gut aufgestellt. Aber das Gesundheitswesen muss patientenund prozessorientierter verbessert werden“. Über die Modernisierung freuten sich die Mitarbeiterinnen der Röntgenabteilung Siba Samawatie, Ilona Nitescu-Kovacs und Jila Emami-Namimi, aber auch die anwesenden Die Projektleiter Burkhard Bilitz (r.) und Marcus Bock (3. v. l.); (v. l. n. r.) Hans Sperling, der Leiter der Personalabteilung Dennis Berger, MAV-Vorsitzender Ulrich Furth sowie Christina Wasmus, Leitende MTA des Labors. 4 doppelpunkt 1/ 2013 leitenden Ärzte Dr. Rainer Prönneke, der die fachliche Leitung der Röntgenabteilung hat, Dr. Udo Schwippel (Ärztlicher Direktor) und Dr. Jan Halatek, die Leitenden Mitarbeiter Burkhard Bilitz (Technischer Dienst), Dagmar Graßl (Hauswirtschaftlicher Dienst), Dennis Berger (Leiter der Personalabteilung), Uwe Müller (Leiter des Finanz- und Rechnungs- wesens) und der Vorsitzende der Mitarbeitervertretung Ulrich Furth. Gedankt wurde auch den Mitarbeitern Guido Berger, Michael Großhennig, Jens Vollbrecht, Rainer Schütze, Martin Lampe, Jens Teichert, Jörg Ilsemann und Pavel Schiller für ihre „helfenden und engagierten Hände“. Vorstandsmitglied Ralf Benninghoff (l.) im Gespräch mit Chefarzt Dr. Rainer Prönneke. HILFE FÜR SCHWANGERE IN NOT Babykörbchen im Marienstift Helmstedter Straße 35 in Braunschweig 24 Stunden Telefonseelsorge 0800 1110111 und 0800 1110222 doppelpunkt 1/ 2013 5 Marienstift: Herausforderungen werden auch 2013 angenommen Von Ralf Benninghoff, Mitglied des Vorstandes Die Ev.-luth. Diakonissenanstalt Marienstift ist mit ihren Einsatzbereichen ein mittelgroßer Arbeitgeber in Braunschweig mit rund 670 Mitarbeitern. Komplexeinrichtung Das Krankenhaus Das Krankenhaus wird mit 163 Planbetten im Krankenhausplan des Landes Niedersachsen geführt und besitzt weiterhin die Hauptabteilungen der Inneren Medizin, der Chirurgie incl. Handchirurgie, Gynäkologie, Geburtshilfe und Anästhesie/Intensiv sowie der Belegabteilung HNO. Das Marienstift betreibt das einzige Krankenhaus evangelischer Trägerschaft in Braunschweig und im Bereich der Landeskirche. Es trägt somit zur Trägervielfalt und zur Wunschund Wahlfreiheit der Patienten bei. Das Marienstift hat natürlich das Glück, eine Komplexeinrichtung mit mehreren Standbeinen zu sein. Dies mit besonderem Blick darauf, dass die Herausforderungen in jedem Bereich sehr unterschiedlich sind und anderen Rahmenbedingungen un­­ter­lie­ gen. Die Aufgaben, die per Satzung festgelegt sind, bestimDie Leistungszahlen men jedoch seit nundes Krankenhauses mehr 143 Jahren als haben im Jahr 2012 wesentliche GrundlaDas Marienstift in Braunschweig überzeugt. Es erge unsere Tätigkeitsblickten. 766 Neugefelder. So gehört neborene das Licht der Welt. Es wurden insben der Behandlung von Patienten in unsegesamt 7.524 Fälle stationär behandelt. rem Krankenhaus und der Versorgung der Darüber hinaus wurden wieder etwa 1.000 Bewohner in unserem Altenpflegeheim ambulante Operationen durchgeführt und auch die ambulante Palliativversorgung zu über 4.100 Patienten besuchten die Ambuunserem Aufgabenfeld; aber auch die Auslanzen. bildung in unseren Schulen gehört zu unserem nachhaltigen Ansatz. Speziell mit Blick Dies ist eine gute Ausgangsbasis für das auf die anstehenden Probleme bei der VerJahr 2013. Die gute Entwicklung wird sorgung mit Fachkräften zeigt sich, dass durch die ersten Wochen des Jahres gedas Festhalten an Ausbildung auch unter stützt und noch einmal unterstrichen, woschwierigen Voraussetzungen richtig ist. bei die hohe Belegung eine Herausforderung für alle bedeutet. Für den Patienten, Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen aber auch für unser Personal. für die Einrichtungsteile Krankenhaus und Altenpflegeheim ist es dem Vorstand bisher geIm Jahr 2012 wurden die neue Zentralsterilungen, die Einrichtung unter ganzheitlichen lisation 1,5 Mio. E und der modernisierte Gesichtspunkten zu führen. Im Jahr 2013 Röntgenbereich 600.000 E in Betrieb gewird dies mit weiteren Projekten untermauert nommen. Die Maßnahmen wurden aus Eiund die Einrichtung weiterentwickelt. 6 doppelpunkt 1/ 2013 Neueröffnung „Röntgen“: Ralf Benninghoff, Dr. Rainer Prönneke und Dr. Burkhard Budde (r.). genmittel investiert. Darüber hinaus wird an der Umsetzung einer Zielplanung in mehreren Bauabschnitten gearbeitet. Nach weiterer Vorbereitung des Fördermittelantrages kann hierzu berichtet werden. Auch für diese Umsetzung sind große Eigenmittel notwendig. Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen (siehe Bericht) ist dies eine große Herausforderung zeigt aber auch, dass diese angenommen wird, um das Krankenhaus weiter positiv in die Zukunft zu führen. Das Altenpflegeheim Das Alten- und Pflegeheim gehört mit 261 Plätzen zu einem der größten und modernsten Pflegeheime in Braunschweig. Dies zeigte auch eine Überprüfung der Bundesinteressenvertretung (BIVA) zur Verbraucherfreundlichkeit die im Rahmen des Transparenzverfahrens durchgeführt wurde. Die Ergebnisse können Sie unter www. heimverzeichnis.de abrufen. Das Altenpflegeheim Bethanien wird somit weiter seinem Anspruch gerecht und plant auch 2013 mit einer Auslastung von 96 Prozent, wobei die bundesdurchschnittliche Auslastung aufgrund von Überangeboten nur noch bei 86,6 Prozent liegt. Zum 01.02.2013 konnten erfolgreich neue Pflegesätze verhandelt werden. Diese spielen natürlich eine wesentliche Grundlage bei einer tarifgebunden Einrichtung. Gemeinsam mit einer Umstrukturierung in der Aufbauorganisation sollte damit ein Grundstein für den richtigen Weg in die Zukunft gelegt worden sein. SAPV-Team Die Spezialisierte Ambulante Palliativ Versorgung (SAPV) dient dem Ziel, die Lebensqualität und die Selbstbestimmung schwerstkranker Menschen zu erhalten, zu fördern und zu verbessern und ihnen ein menschenwürdiges Leben bis zum Tode in ihrer vertrauten häuslichen Umgebung doppelpunkt 1/ 2013 7 Marienstift Service GmbH Bewohnerinnen und Angehörige bei einer Feier. oder in einer stationären Pflegeeinrichtung zu ermöglichen. Die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Patientinnen/Patienten sowie die Belange ihrer/seiner vertrauten Person stehen im Mittelpunkt der Versorgung. Von besonderer Bedeutung bei der Erbringung von SAPV ist die vernetzte Zusammenarbeit aller Beteiligten. Dazu gehören medizinische, pflegerische, seelsorgerliche, psychosoziale und ehrenamtliche Dienste in Braunschweig und Umgebung. In diesem Bereich ist unser engagiertes kleines Team für sie unterwegs. Ausbildung Wie bereits Eingangs erwähnt, nimmt auch der Bereich der Ausbildung einen wesentlichen Teil ein. Im Bereich der Ausbildungsstätten werden im Altenpflege- und Altenpflegehilfebereich 50 Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt und in der Gesundheits- und Krankenpflege sind 60 Plätze anerkannt, darüber hinaus bildet die Einrichtung auch Kaufleute im Gesundheitswesen aus. Auch die guten Ergebnisse der letzten Examen haben wieder gezeigt, mit welcher hohen Qualität im Marienstift ausgebildet wird. Die gute Integration der Ausbildung und die Möglichkeit der Folgebeschäftigung in unserer Einrichtung zeigt, wie wichtig auch diese Stiftungsaufgabe ist. Nicht zu vergessen ist hier auch der zu erwartende Fachkräftemangel, dem mit einer nachhaltigen Gestaltung der Ausbildung begegnet werden kann. 8 doppelpunkt 1/ 2013 Die Marienstift Service GmbH wurde Ende des letzten Jahres gegründet und betreibt seit der Eröffnung am 02.01.2012 unser Café Parkblick mit Kiosk. Der neu ausgestattete Bereich wird von Bewohnern, Patienten, Angehörigen und Besuchern sehr gut angenommen. Die Mitarbeiter des Teams freuen sich auf Ihren Besuch, auch mit Blick auf den Frühling und Sommer wird wieder ein schönes Außenangebot in unserem Garten zur Verfügung stehen. Genießen Sie z. B. eine kleine Pause mit Latte Macchiato in einem unserer Strandkörbe. Gute engagierte Mitarbeiter und nachhaltige Investitionen Ohne unsere Mitarbeiter und die vielen ehrenamtlichen Kräfte wäre diese gesamte Entwicklung nicht möglich gewesen. Diesen gilt natürlich ein ganz besonderer Dank. In den verschiedenen Berufsgruppen arbeiten etwa 40 Ärzte und 260 Pflegekräfte sowie 70 Mitarbeiter im medizinischtechnischen Dienst, Funktionsdienst und 265 in den sonstigen Diensten (Verwaltung, Wirtschaft, Technik etc.). Die Mitarbeiter des Marienstiftes stehen an 365 Tagen im Jahr den Patienten und Bewohnern, aber natürlich auch der Bevölkerung Braunschweigs und Umgebung zur Verfügung. Dies seit nunmehr 143 Jahren und bei im- Schulleiterin Margrit Weithäuser mit examinierten Schülern. Technischer Leiter Burkhard Bilitz während der Neueröffnung. mer steigender Inanspruchnahme. Die nachhaltigen Investitionen in die Satzungsmäßigen Aufgaben der Stiftung sorgen da- für, dass das Marienstift auch mit Blick in die Zukunft leistungsstark und attraktiv am Markt führend mit dabei sein wird. Ein Brautpaar vor besonderer „Kulisse“. doppelpunkt 1/ 2013 9 Café Parkblick Liebe Gäste, wir heißen Sie herzlich willkommen in unserem Café Parkblick auf dem Gelände der Ev.-luth. Diakonissenanstalt Marienstift. Wir befinden uns direkt am Eingang unseres Altenpflegeheimes Bethanien. Die hochwertigen Sitzgelegenheiten im Innenbereich, aber auch die Möglichkeit, bei schönem Wetter im Außenbereich zu sitzen, stellen ein attraktives Angebot dar. Vielleicht nehmen Sie Platz in einem unserer Strandkörbe. Für unsere kleinen Gäste ist im Innenbereich eine Spielecke eingerichtet. Der Blick in unseren Park mit Brunnen und „Arche“ laden ein, ganz entspannt Kaffeeund Teespezialitäten mit Kuchen sowie Eisspezialitäten zu genießen. Und nicht nur das – täglich zu erhalten sind auch in dem integrierten Kiosk Tageszeitungen und Zeitschriften, Geschenkartikel und Tabakwaren, Hygiene- und Toilettenartikel, Getränke, Postkarten, Briefmarken und Glückwunschkarten sowie andere Artikel. Gerne stehen wir Ihnen auch mit unserem Angebot für einen Geburtstagskaffee, Trauerkaffee oder für sonstige Anlässe zur Verfügung. Bitte sprechen Sie uns an, wir sind täglich für Sie da. 10 doppelpunkt 1/ 2013 Telefon: 0531 / 7011 - 0 Öffnungszeiten Mo. – Fr. Sa. – So. Feiertag 10.30 – 18.00 Uhr 14.00 – 18.00 Uhr 14.00 – 18.00 Uhr oder nach Vereinbarung „Gute Versorgung der Patienten bedroht“ 15 Krankenhäuser der Region protestierten 3. Ausreichende und flächendeckende VerDas ist ein Novum in der Geschichte des Besorgung sichern zirkes Braunschweig der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft (NKG): Alle 15 Während die Krankenhäuser von 2008 bis Krankenhäuser, egal in welcher Trägerschaft, 2012 ihre Einnahmen nur um 8,6 Prozent haben sich wegen der aktuellen finanziellen steigern durften, stiegen allein die Kosten Bedrohung, die alle Häuser gleichermaßen für Personal um 14,9 Prozent. Die Krankenbetrifft, zu einem großen Protestbündnis zuhäuser in Niedersachsen sammengeschlossen. Moerhielten im Schnitt für deriert wird diese Allianz die Behandlung eines Pavom Sprecher der Bezirkstienten 58 Euro weniger arbeitsgemeinschaft Regials der Schnitt der Kranon Braunschweig der kenhäuser in DeutschNKG, Helmut Schüttig, land. Bezogen auf die alzugleich Geschäftsführer ten Bundesländer seien des Klinikums Braunes sogar 83 Prozent. Die schweig. Massiv beklaBettenversorgung in Niegen die Geschäftsführundersachsen liegt deutlich gen der Kliniken die völlig unzureichende Refinan- Ralf Benninghoff (l.) unterschreibt das unter dem Bundesdurch„Protestbündnis“. schnitt. 2011 lag die Zahl zierung ihrer Leistungen der Betten bezogen auf 10.000 Einwohner durch Politik und Krankenkassen. Wegen des um acht Betten unter dem Bundesschnitt. desolaten Finanzierungssystems sehen sie die Krankenhausversorgung in ihrer jetzigen Auch Ralf Benninghoff, Vorstandsmitglied Qualität bedroht. Ev.-luth. Diakonissenanstalt Marienstift, forderte: „Seit 143 Jahren versorgt das MarienDie Krankenhäuser in diesem Bezirk (von stift mit dem Krankenhaus Patienten in Seesen bis Gifhorn) schafften 2012 oftmals Braunschweig. Alle Mitarbeiter sind hoch ennur mit Mühe ein ausgeglichenes Ergebnis, gagiert und sorgen für eine gute Versorgung einige beendeten das vergangene Jahr beder Patienten. Wir sind ständig bemüht, unreits mit einem deutlichen Defizit – und für sere Prozesse und die Qualität zu verbessern. 2013 steht eine weitere Verschlechterung Ohne angemessene Finanzmittel ist dieses jezu erwarten. Das alles vor dem Hintergrund doch auf Dauer nicht möglich. Eine Refinanmilliardenschwer Finanzpolster bei den zierung der Kosten, insbesondere der PersoKrankenkassen. Der wirtschaftliche Druck nalkosten, ist daher zwingend.“ belaste spürbar sowohl die Beschäftigten und damit auch die Krankenversorgung, erklärte die Krankenhausallianz am 10. JaDas krankenhaus des Marienstiftes nuar 2013 während einer gemeinsamen Pressekonferenz in Wolfsburg. Bettenzahl: 163 Anzahl Mitarbeiter: 410 Die NKG-Bezirksarbeitsgemeinschaft forderte: Vollstationäre Patienten/Jahr: 7.528 1. Schluss mit der jahrelangen UnterfinanAmbulante Operationen: etwa 1.000 zierung Ambulante Patienten/Jahr: über 4.000 2. Landesbasisfallwerte – Anhebung der PaJahresumsatz: 20,4 Mio. EUR tientenvergütung auf Bundesdurchschnitt doppelpunkt 1/ 2013 11 Faire Krankenhausfinanzierung Klinikgipfel in Berlin Angesichts der Nöte der Krankenhäuser fanden sich etwa 1.000 Führungskräfte aus den Kliniken zu einem Krankenhausgipfel in der Bundeshauptstadt Berlin zusammen, unter ihnen Ralf Benninghoff, Vorstand des Marienstiftes. zeichneten als ursächlich für die schlechte finanzielle Situation vieler Kliniken die unzureichenden Vergütungsregelungen und die gesetzlich verfügten Kürzungen. Alarmstimmung Aus erster Hand schilderten die Vertreter So seien seit 2006 allein die Tariflöhne um der Krankenhäuser der Politik die kritische knapp 16 Prozent gestiegen, die VergütunLage ihrer Häuser. Der Präsident der Deutgen für die Klinikleistungen aber nur um 8,7 schen Krankenhausgesellschaft (DKG), AlfProzent angehoben worden. Hinzu kämen red Dänzer, forderte die den Kliniken bereits dringende finanzielle Hilabverlangten Kürzungen fe für die Kliniken noch in Höhe von 1 Milliarde im ersten Halbjahr 2013: Euro sowie bis Ende „Die Lage der Krankennächsten Jahres noch zuhäuser spitzt sich zunehsätzlich Kürzungen von mend zu einem Problem 750 Millionen Euro. von nationaler Tragweite DKG-Präsident Dänzer rezu. Die Kliniken können sümierte: „In den KranViel Prominenz beim Klinikgipfel flächendeckend nicht kenhäusern herrscht in Berlin mehr den Kostenanstieg Alarmstimmung. Im letzund die Tariflohnsteigerungen aus den geten Jahr machten rund 40 Prozent der Klinisetzlich gedeckelten Versorgungspreisen ken Verluste, in 2013 wird voraussichtlich jebezahlen.“ des zweite Krankenhaus rote Zahlen schreiben“. In Anwesenheit der gesundheitspolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen und der Berliner Petition parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Annette WidDer Krankenhausgipfel verabschiedete die mann-Mauz, erklärte Dänzer: „Es geht Berliner Petition für eine faire Krankenauch darum, ein Zeichen der Wertschäthausfinanzierung, mit der die Kliniken an zung für die Beschäftigten in den Krankendie Bundesregierung und die sie tragenden häusern zu setzen. Die Kliniken wollen, Koalitionsparteien appellieren dass sie an der allgemeinen Tariflohnent– den Krankenhäusern sofort noch im lauwicklung teilhaben können.“ fenden Jahr zu helfen, – ihnen keine weiteren Mittel zu entziehen, Krankenhäuser in Not – die Vergütungen für 2013 so anzuheben, dass die unabwendbaren KostenStellvertretend für die 2.045 Krankenhäusteigerungen refinanziert werden könser und 1,1 Millionen Mitarbeiter berichtenen, ten insgesamt zehn Führungskräfte der –die Preisminderungen bei steigenden Bundespolitik über die konkreten finanzielLeistungen (doppelte Degression) len Schwierigkeiten der stationären Patienfür 2014 zu beenden. tenversorgung vor Ort. Alle Redner be- 12 doppelpunkt 1/ 2013 Der ärztliche Rat Warum Vorsorge so wichtig ist Von Chefarzt Dr. Branco Milkanovic Ich möchte von einer Frau erzählen, die sich für westeuropäische Verhältnisse sehr untypisch verhielt. Eine Patientin stellte sich Anfang Januar im Marienstift vor. Es handelte sich um eine über 50-jährige Frau mit einem seit fünf Monaten bekannten Unterbauchtumor mit rasch zunehmendem Bauchumfang. Sie wurde von ihrem Hausarzt hierher eingewiesen. Sie hatte noch im Oktober einen Aktivurlaub gemacht. Bei der Patientin fand seit 20 Jahren keine gynäkologische Untersuchung statt. Die Patientin wurde zuerst zur internistischen Untersuchung geschickt. Dort gab es zwei frustrane intraabdominale Punktionen. Man konnte keinen Inhalt gewinnen. Dann stellte sich die Patientin bei uns in der Gynäkologie ambulant vor. Nach einem CT des Abdomens mit Verdacht auf von radiologischen Sachen Ovarialcarcinom entschieden wir uns für eine explorative Laparotomie. Unsere Arbeitsdiagnose war „Verdacht auf eine muzinöse Cyste“. Zu diesem Zeitpunkt konnte die Patientin nicht mehr flach liegen oder schlafen, sie musste halbsitzend schlafen. Aufnahmeuntersuchung Bei der Aufnahmeuntersuchung war der Bauchumfang der Patientin 180 cm breit. Sie wog präoperativ 90 kg bei 168 cm Körperhöhe. Die Operation wurde am 22.01.2013 in unserem Haus durchgeführt. Nach sehr vorsichtiger Eröffnung der Bauchhöhle entleerte sich gallertartiger Inhalt, so dass wir 25 kg von diesem Inhalt aus der Bauchhöhle entfernen konnten. Nach Entfernung des Inhaltes zeigten sich die Darmschlingen total seitlich und nach etwas längerer Spülung konnte man feststellen, dass es sich um eine rupturierte Eierstockcyste handelte, welche dieses muzinöse Sekret produziert hatte. Die Ausräumung selbst hatte fast eine dreiviertel Stunde gedauert. Am Ende nach Entfernung ihrer beider Eierstöcke und Gebärmutter konnte man nach histopathologischer Untersuchung feststellen, dass es sich um eine sogenannte „muzinöse Cyste“ handelte, welche keinen Anhalt für Malignität hatte. In der Gebärmutter fand sich noch ein riesiger gutartiger Muskelknoten (Myom). Die Patientin wog präoperativ 90 kg, postoperativ 61 kg. Ihr Bauchumfang hatte sich von 180 cm auf postoperativ 96 cm reduziert. Sie hatte danach keine Atembeschwerden mehr, konnte sich wieder flach hinlegen und hatte keine Angst mehr, dass es etwas Bösartiges sein könnte. Seltener Befund Heutzutage einen solchen gynäkologischen Befund zu sehen, ist sehr selten, weil die Prophylaxe (Krebsvorsorge) gut organisiert ist. Hätte sie nicht so eine große Pause gemacht – fast 20 Jahre –, wäre es für sie einfacher gewesen. Verschiedene Methoden Es gibt verschiedene operative Methoden. Wenn es sich um eine ganz normale Cyste doppelpunkt 1/ 2013 13 handelt, welche bis fast 10 cm groß ist, gibt es heute die Möglichkeit, diese einfach durch eine Bauchspiegelung zu entfernen. Heutzutage entfernen wir auch große Carcinome (bösartige Tumoren) – auch durch eine Bauchspiegelung – , so dass man keinen Schnitt machen muss. Vorsorge ist wichtig Aus meiner Sicht kann ich allen Frauen empfehlen, dass sie sich an den Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig beteiligen. Wir als Ärzte haben volles Verständnis, dass die Patientinnen Angst haben. Nur wenn zu lange gewartet wird, wird die Morbidität als auch die Mortalität wahrscheinlicher. Das „Grüne Ehrenamt“ – vom Glück des Gebens… Können Sie sich vorstellen, ein paar Stunden in der Woche als „Grüne Dame“ oder als „Grüner Herr“ ehrenamtlich für Menschen im Krankenhaus oder im Altenpflegeheim Bethanien des Marienstiftes tätig zu sein? Sie sollten nur etwas Liebe zum Nächsten, Einfühlungsvermögen und einen gesunden Menschenverstand haben. Über Einzelheiten möchten wir Sie gern informieren. Kontakt: Ilse Haase (Tel. 0531 611135); Günter Franz (0531 63181) www.marienstift-braunschweig.de Ilse Haase und Günter Franz. 14 doppelpunkt 1/ 2013 Der Hausbesuch der Pfarrerin oder des Pfarrers Von Pastor Christian Teichmann, St. Johannis in Braunschweig Seit dem Beginn meiner Tätigkeit als Pfarrer schallt mir entgegen: „Herr Teichmann, Sie müssten mehr Hausbesuche machen!“ – Ich versuche als Antwort auf diese Aufforderung deutlich zu machen, dass die Besuchsdienstarbeit bei uns im Quartier St. Johannis – Martin-Luther zum Glück und mit gutem Ergebnis auch auf mehrere Schultern ehrenamtlicher Tätigkeit verteilt ist. Und weiter, dass ein System der „Zuarbeit“ durch die Rückmeldungen der Mitarbeitenden im Besuchsdienstkreis besteht. In sofern ist die Pfarrerin / der Pfarrer nicht ausschließlich für Hausbesuche zuständig. Es ist, so hat unsere Erfahrung gezeigt, eine Bereicherung, dass sich in den 30 Jahren, auf die ich seit meiner Zeit als Vikar zurückschauen kann, viele Initiativen durchgesetzt haben, die unter das Stichwort fallen, „Gemeinde besucht Gemeinde“. Pastor Christian barrieren sind niedriger und kommen vielleicht erst gar nicht auf. Und es handelt sich nicht bei jedem Hausbesuch um eine Begegnung, die in dem etwas besonderen Bereich der Seelsorge angesiedelt ist. Der Besuch durch die Kirchengemeinde fällt in das viel größere Feld der Kommunikation zwischen Gemeindegliedern oder der Pflege von „Gemeinschaft“ als einem Erkennungszeichen von Kirche. „Der liebe Gott zu Besuch“?! Trotzdem steht aber der Hausbesuch der Pfarrerin/des Pfarrers meist höher im Kurs als der Besuch durch die Mitarbeitenden im Besuchsdienst. Im Bewusstsein mancher Besuchter kommt mit der Pfarrerin/ dem Pfarrer „der liebe Gott“ mit zu Besuch. Dieses Rollenverständnis ist einerseits ein „TüröffTeichmann im ner“, andererseits beGespräch. dingt diese Ansicht auch „Laie“ geeigneter?! den hohen Stellenwert der Hausbesuche. Aber so hoch muss der Gerade darum hat die Erfahrung gezeigt, Hausbesuch nicht angesiedelt werden. Der dass eine differenzierte Betrachtung über Hausbesuch, ganz gleich, ob er vom ehrendie Bedeutung der Hausbesuche innerhalb amtlichen Besuchsdienst oder von der Pfarder Gemeindearbeit anzulegen ist: Zuerst rerin/dem Pfarrer wahrgenommen wird, ist meine vielleicht überraschende These: In Ausdruck einer Wertschätzung dem bevielen Fällen sind doch „Laien“ viel geeigsuchten Gemeindeglied gegenüber. Der neter für einen Hausbesuch als die PfarreHausbesuch ist Ausdruck des voneinander rin/der Pfarrer: Die Lebensverhältnisse einer Wissens und umeinander Kümmerns und 75 jährigen alleinstehenden Frau, die beein Ausdruck für die Pflege der Gemeinsucht wird, sind meistens der Mitarbeiterin schaft der Christinnen und Christen in der oder dem Mitarbeiter aus dem BesuchsGemeinde. dienst vertrauter. Sprach- und Verständnisdoppelpunkt 1/ 2013 15 „Wir leben nicht auf Bäumen“ Einsegnungen und Jubiläen bei der Diakonischen Gemeinschaft Ihre Jubiläen feierten Brita Schmidt (20 Jahre) (3. v. l.), Ulrike Binder (10 Jahre) (2. v. r.), Angela Tiemann (10 Jahre) (l.), Bernd Hoppmann (5 Jahre), Sylvia Guiliani (5 Jahre) (2. v. l.) und Dr. Simone Giller (5 Jahre) (r.). Das Marienstift in Braunschweig mit seinen etwa 670 Mitarbeitenden versteht sich als eine kirchliche Einrichtung der „Diakonie in Gemeinschaft“. Anlässlich eines Festgottesdienstes in der Theodor-Fliedner-Kirche am 1. Advent 2012 sprach Vorstandsmitglied Angela Tiemann über die Bedeutung der Diakonischen Gemeinschaft, einer ehrenamtlich ausgerichteten Gruppe in der christlichen Dienstgemeinschaft aller: „Eine Diakonische Gemeinschaft will gute, lebendige Gotteserfahrungen weiterreichen, sich gegenseitig helfen und Mut machen, voneinander lernen und teilen, füreinander eintreten, sowie Gottes Liebe gemeinsam in die Tat umsetzen.“ Das „diakonische Erbe“ wie „Liebe, Achtsamkeit und Weitsicht“ solle „mit Zuversicht und Freude im Herzen“ weitergegeben werden. „Wir leben nicht auf Bäumen“, sagte Angela Tiemann, die auch Oberin der Diakonissen sowie der Diakonischen Gemeinschaft ist, „aber wir können Barmherzigkeit öffentlich zeigen, indem wir uns auf Werte des christlichen Lebens besinnen und Botschafter in der Nachfolge Jesu sind.“ Neu in die Diakonische Gemeinschaft aufgenommen und eingesegnet wurden: Luise Willeke (2. v. l.), Beate Bachmann (r.) und Manfred Holz; links Angela Tiemann. 16 doppelpunkt 1/ 2013 Ein Blick in die Diakonische Galerie Die BAB-Leistungsgruppe des Arbeitsamtes Braunschweig; neben der Diakonissenpuppe rechts der ehemalige Ratsherr Dieter Hartmann. Realschulrektor i. R. Rudolf Hupfeld. Geschäftsmann Horst Beyrich. doppelpunkt 1/ 2013 17 Besuch der Vikare des Braunschweiger Predigerseminars. Kurator Jörg Kirschstein. Schüler der Gausschule mit ihrer Lehrerin Margret Budde (r.). 18 doppelpunkt 1/ 2013 Kooperation statt Korruption Von Dr. Carola Reimann, MdB und Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheit im Deutschen Bundestag Vertrauen ist die entscheidende Grundlage für ein funktionierendes Arzt-Patienten-Verhältnis. Patientinnen und Patienten müssen sich jederzeit darauf verlassen können, dass Entscheidungen über Diagnostik und Therapie allein aus medizinischen Gründen getroffen werden und dass die Kooperation zwischen den Leistungserbringern ihrem Wohle dient. Damit das Vertrauen in die vielen ehrlich arbeitenden Ärzte erhalten bleibt und Kooperation gestärkt werden kann, müssen wir Korruption im Gesundheitswesen endlich wirksam bekämpfen. Spätestens seit dem Urteil des Bundesgerichtshofes (BGH) 2012 ist eine breite Debatte über Korruption im Gesundheitswesen entstanden. Das Thema beschäftigt Politik und auch die Justiz jedoch schon länger – viele Braunschweigerinnen und Braunschweiger werden sich vielleicht erinnern. Schon Anfang 2010 erregte ein Urteil des Braunschweiger Oberlandesgerichts viel Aufmerksamkeit. Es ging um Zuwendungen von Apothekern, Pharmaunternehmen oder anderen Partnern des Gesundheitswesens an niedergelassene Ärzte. In der Folge hat sich auch der BGH mit dem Thema befasst. Das Urteil liegt seit fast einem Jahr vor. Es ist ein Urteil mit weitreichenden Folgen. Der große Strafsenat hat festgestellt, dass Bestechlichkeit niedergelassener Vertragsärzte nach der gegenwärtigen Gesetzeslage strafrechtlich nicht verfolgt werden kann. Im zugrundeliegenden Fall hatte eine Pharmareferentin Ärzten eine Beteiligung in Höhe von fünf Prozent des Medikamentenpreises zugesagt, wenn sie sich bereit erklärten, ih- ren Patienten künftig bevorzugt Präparate eines bestimmten Pharmaunternehmens zu verschreiben. Die Zahlungen wurden als Honorar für fiktive wissenschaftliche Vorträge ausgewiesen. „Regelungslücke aufgezeigt“ So sehr man sich über die fehlenden Konsequenzen in diesem Fall ärgert, so dankbar muss man dem Gericht sein, dass es mit aller Deutlichkeit die Regelungslücke aufgezeigt hat. Eine Regelungslücke mitten im komplexen Umfeld unseres Gesundheitswesens, mit seinem teils schwer durchschaubaren und intransparenten Abrechnungssystem. Ein Umfeld, in dem Milliarden umgesetzt werden, in dem aber auch Kostendruck herrscht. Es braucht nicht viel Phantasie, um sich vorstellen zu können, dass solche Rahmenbedingungen leider immer einen Nährboden für Korruption bieten. Da sind Ärzte nicht anfälliger als andere Berufsgruppen, aber eben auch nicht automatisch resistent. Die SPD-Bundestagsfraktion hat deshalb bereits in der letzten Wahlperiode einen Vorstoß unternommen, um der Korruption im Gesundheitswesen entgegenzutreten. Leider stieß das bei CDU und CSU genauso auf Widerstand wie der Antrag „Korruption im Gesundheitswesen wirksam bekämpfen“, der 2012 mit der schwarz-gelben Mehrheit im Bundestag abgelehnt wurde, trotz der Unterstützung von Patientenvertretern, Krankenkassen, Ermittlungsbehörden und auch von Teilen der Ärzteschaft. „Ungleichbehandlung absurd“ Nach dem BGH-Urteil überzeugt die Auffassung von CDU/CSU und FDP jedoch immer weniger, weil nach derzeitiger Rechtsdoppelpunkt 1/ 2013 19 lage bei angestellten Ärzten Bestechlichkeit strafrechtlich verfolgt werden kann, bei freiberuflich tätigen Ärzten aber nicht. Diese Ungleichbehandlung ist vor allem dann absurd, wenn beispielsweise in medizinischen Versorgungszentren angestellte und freiberufliche Ärzte Tür an Tür derselben Tätigkeit nachgehen. Hinzu kommt, dass berufsrechtliche Sanktionen nur dann erfolgen, wenn Ermittlungen der Staatsanwaltschaften auch zu Anklagen und Verurteilungen führen. Da infolge des BGHBeschlusses in vielen Fällen die Ermittlungen wegen der fehlenden Strafbarkeit eingestellt wurden, unterbleiben in diesen Fällen in der Regel auch berufsrechtliche Sanktionen. Der gerne vorgebrachte Hinweis auf bestehende Regelungen im Berufsrecht und im Sozialgesetzbuch ist daher wenig überzeugend, weil diese letztlich nicht mehr sind als stumpfe Schwerter. Wir brauchen daher dringend eine klare gesetzliche Regelung, die Korruption im Gesundheitswesen generell unter Strafe stellt. Patientinnen und Patienten müssen sich jederzeit darauf verlassen können, dass die Entscheidungen über Diagnostik und Therapie ausschließlich aus medizinischen Gründen getroffen werden. Alleine der Verdacht, Zuwendungen an den behandelnden Arzt könnten die Auswahl eines Medikamentes beeinflussen, untergräbt das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient. Nicht die Bestrafung von korrupten Ärzten schadet dem Berufsstand und dem Arzt-Patienten-Verhältnis, sondern die fehlende Regelung und die andauernde Debatte darüber. „Kooperation erwünscht“ Der Kampf gegen Korruption bedeutet aber nicht, dass eine enge Kooperation der Akteure im Gesundheitswesen nicht erwünscht wäre. Im Gegenteil: Ärzte, Pflegekräfte und andere Gesundheitsberufe sind bestrebt, die Kooperation voranzutreiben 20 doppelpunkt 1/ 2013 und auch der Gesetzgeber versucht seit geraumer Zeit, die richtigen Rahmenbedingungen für eine solche am Patienten orientierte Zusammenarbeit der Gesundheitsberufe zu schaffen. Dazu zählen zum Beispiel die Integrierte Versorgung, Disease-Management-Programme, die Zusammenarbeit in Ärztenetzen oder die Modellprojekte zur Übertragung von Heilkunde auf Angehörige der Alten- und Krankenpflegeberufe. Trotz der positiven Entwicklung der vergangenen Jahre sind weitere Schritte zu einer intensiveren Kooperation der Berufsgruppen im Gesundheitswesen und zu einer multiprofessionellen Primärversorgung mit einer neuen Aufgabenverteilung nötig. Ich bin davon überzeugt, dass es uns in Zukunft nur mit mehr Kooperation – auch zwischen ärztlichen und nichtärztlichen Professionen – gelingen wird, immer älter werdende Patienten mit mehreren Erkrankungen zu versorgen. Wir werden es uns auch nicht mehr leisten können, angesichts des Fachkräftemangels im Gesundheitssystem mögliche Ressourcen durch Kooperation brachliegen zu lassen. „Vertrauen zurückgeben“ Der Gesetzgeber muss jetzt handeln: Kooperation muss gestärkt und Korruption wirksam bekämpft werden, um im Wettbewerb die vielen ehrlichen ärztlichen und nichtärztlichen Leistungserbringer vor den wenigen korrupten zu schützen. Vor allem aber muss der Gesetzgeber handeln, um Patientinnen und Patienten die Sicherheit und das Vertrauen zurückzugeben, dass für ihre Behandlung allein medizinische Gründe ausschlaggebend sein dürfen. (Die Redaktion des „doppelpunktes“ hat verschiedene politische Verantwortungsträger unterschiedlicher Parteien gebeten, zu dem Thema „Korruption“ Stellung zu beziehen. Wir danken Carola Reimann für ihre Stellungnahme.) „Bethanien Alaaf“ Rosenmontagsumzug im Altenpflegeheim Nicht nur auf den Straßen vieler Städte der Narrenrepublik, sondern auch im Altenpflegeheim Bethanien fand ein Rosenmontagsumzug statt, der zwar nicht so „groß“ war, dafür aber „Größe im Kleinen“ zeigte. Über alle Wohnbereiche erfreuten die Heimleiterin Monika Gladbach-Geitebrügge, Teamleitung des Begleitenden Dienstes Ursula Stadler, Seelsorgerin Ruth Berger so- wie weitere Jecken und Narren die Bewohner mit Späßen und Gesang, alkoholfreiem Sekt und Kamellen. Auch kleine Schokoladenherzen und kleine Rosen brachten große Freude, genauso wie das gelebte Motto: „Und die Bewohner hab`n gut munkeln, weil jeder heute feiern darf, und alle Mitarbeiter schunkeln: ein dreifach Bethanien „Alaaf“…“ doppelpunkt 1/ 2013 21 „Wie bitte?“ „Na bitte!“ 22 doppelpunkt 1/ 2013 Karneval für Narren und Weise?! „Starke Löwen mit feinen Nasen“ Karneval?! Manche rümpfen die Nase, weil sie sich schrecklich wichtig nehmen. Sie können nicht über sich selbst lachen. Natürlich auch nicht über das närrische Treiben. Sie verhalten sich wie scheue Rehe. Lieber Hals über Kopf vor dem Trubel flüchten oder den Kopf in den Sand stecken, als die Begeisterten zu verstehen versuchen. Manchmal ist das jedoch auch nicht einfach. Ein Narr kann sich wie ein polternder und tollpatschiger Elefant im Porzellanladen der Gefühle verhalten. Oder sich wie eine lahme und brave Ente nicht mehr mit dem Herzen freuen. Oder wie ein dressiertes und gehorsames Pferd selbst keinen spontanen Witz mehr vertragen. Oder einfach sich betrinken und die leere Falsche auf die Straße werfen. Aber das freie Spiel, die tierisch ernsten Regeln mit Frohsinn und (Selbst-)Ironie auszuhebeln, bleibt spannend – und es provoziert. Denn Karneval als buntes Spiel freier Mitspieler symbolisiert die grundsätzliche Gleichheit und Freiheit aller Menschen. Dem Status-, Macht- und Erziehungsgehabe vieler Ignoranten und Arroganten wird ein universaler Spiegel der Geschaffenheit, der Vergänglichkeit und der Unvollkommenheit vorgehalten. Durch Rollenspiel und Rollentausch kann das Theater der Selbsterhöhten und der Selbstgerechten entlarvt und auf die Schüppe genommen werden. Dem ernsten Spiel des Lebens wird mit dem heiteren Vorspielen und dem kreativen Nachspielen ganz individuell die Schärfe genommen. „Semper eadem, sed aliter“: Es ist jedes Jahr dasselbe Spiel, aber immer von neuen Mitspielern gestaltet, die ihre Individualität und Originalität, vor allem ihre Menschlichkeit – die Maske hinter der Maske – zum Ausdruck bringen wollen und können. Und wer dabei auf die Nase fällt, kann lachend wieder aufstehen. Diese Freiheit haben auch die Naserümpfer. Wenn sie ihre intellektuelle Nische und gesellschaftliche Ecke verlassen, die Enge des Denkens und die Angst vor einer Begegnung überwinden, ihre berechtigte Kritik relativieren, können sie dem Karneval vielleicht ein Lächeln schenken, auf jeden Fall etwas Respekt, den sie natürlich auch selbst von Karnevalsfreunden erwarten können. Als Mitspieler im Suchspiel der Spürnasen nach neuem und verantwortbarem Leben werden sie auf jeden Fall gebraucht. Vielleicht in Braunschweig als „starke Löwen mit feinen Nasen“, als weise Narren oder als närrische Weise?! Burkhard Budde doppelpunkt 1/ 2013 23 Die Ausbildungsstätten des Marienstiftes Berufsfachschule-Altenpflege und Krankenpflegeschule Zu den Ausbildungsstätten des Marienstiftes gehören die Berufsfachschule-Altenpflege und die Krankenpflegeschule. Mit jährlich beginnenden Klassen bieten die Ausbildungsstätten jungen Berufsanfängern einen guten Start in das abwechslungsreiche Arbeitsleben und leisten einen Die und Mitarbeiter unseres pädagogischen Teams verfügen über unterschiedliche Qualifikationen und Kompetenzen, wodurch eine umfassende Ausbildung in den angebotenen Pflegeberufen gelingt und das lebenslange Lernen der Schüler gefördert wird. Zum Lehrerkollegium gehören: Margrit Weithäuser (Schulleiterin), Elke Zander, Kathrin Werner, Alexandra Tietz, Katja Watzl, Ute Bansmann, Horst Frede, Dr. Jürgen Bothe (es fehlt: Claudia Habenicht) (v. l. n. r.). wesentlichen Beitrag, um den Bedarf an Mitarbeitern der Pflegeberufe im Marienstift und darüber hinaus zu entsprechen. Die Krankenpflegeschule ist Kooperationspartner der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften mit einem Angebot zum ausbildungsbegleitenden Studium, sowie Teilnehmerschule im Rahmen des „EU–Bildungsprogramms LEONARDO DA VINCI“. 24 doppelpunkt 1/ 2013 Weitere Informationen: www.marienstift-braunschweig.de oder Sekretariat Ausbildungsstätten: Martina Müller-Struck Telefon: 0531 7011341 E-Mail: [email protected] Toleranz wirbt, dominiert nicht „Respekt-Toleranz“ statt „Duldungs-Toleranz“ Henning Borek, Margret Budde, Präses Nikolaus Schneider und EKD-Pressesprecher Reinhard Mawick. (v. l. n. r.) Das Licht des Glaubens könne die Finsternis der Welt heller machen. Für dieses Bekenntnis warb Landesbischof Prof. Dr. Friedrich Weber in seiner Andacht beim „Abend der Begegnung“ der Ev.-luth. Landeskirche am 23. Januar 2013 im Braunschweiger Dom. „Wir müssen offensiver von der Kraft und Schönheit des Glaubens erzählen und beides mit in den Alltag hinein nehmen“, fügte der Landesbischof vor etwa 500 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Kirche und Diakonie selbstkritisch hinzu. Präses Dr. h.c. Nikolaus Schneider (Düsseldorf), der auch Vorsitzender des Rates der Ev. Kirche in Deutschland (EKD) ist, sprach in seinem Festvortrag über „Reformation und Toleranz“. Die christliche Kirche habe eine „lange und schuldhafte Geschichte der Intoleranz“ hinter sich. Toleranz jedoch dürfe heute nicht mit Beliebigkeit (Motto:„Alles ist gleich gültig!“) gleichgesetzt oder mit Gleichgültigkeit (Motto: „Macht doch, was ihr wollt!“) verwechselt werden. Henning Helmke, Bielda Weber, Oberlandeskirchenrat i. R. Peter Kollmar und Landesbischof Dr. Friedrich Weber (v. l. n. r.) doppelpunkt 1/ 2013 25 Pfarrer Wolfgang Jünke, Ulrich Hagebölling (Regierungsvertretung Braunschweig) mit Frau, Wolf Horenburg und Karl Milkau (v. l. n. r.). Es gebe einen Unterschied zwischen „Duldungstoleranz“, die gewährt oder verweigert werden könne, weil sie an Bedingungen geknüpft sei, und „Respekttoleranz“, die andere Positionen zu verstehen suche und respektiere, wenn sie die Grundvoraussetzung, die Menschenwürde aller Menschen (die „Conditio sine qua non“), achte. AbsolutDaniel Bresser (Vorstand Bankhaus Löbbecke) und heitsansprüche, die DurchFrank-Michael Rösch (Geschäftsführer BBR-Verkehrstechnik) (r.). setzung der Alleingültigkeit und Allgemeingültigkeit, seien Feinde der und Selbstgewissheit in eigene GlaubensRespekttoleranz; selbstbewusstes Vertrauen überzeugungen bei gleichzeitiger Demut wegen der Möglichkeit von Fehlbarkeit und Schuldverstrickungen sowie Achtung anderer (Glaubens-) Überzeugungen seien der Wurzelgrund aktiver Toleranz, eines re­ s­ pektvollen und bereichernden Miteinanders, bei dem es ein „Werben“, aber kein „Dominieren“ gebe. Margret Budde, Torben Friedrichs-Jäger (Berenberg Bank), Pröpstin Uta Hirschler mit Mann Johannes Hirschler (v. l. n. r.). 26 doppelpunkt 1/ 2013 Der Kommentar „Das“ Gott oder „der“ Gott?! Nicht über, sondern zu Gott und mit Gott reden Eigentlich wollte er sich mit dieser Frage gar nicht beschäftigen. Aber dann verspürte er ein Feuer in seinem Herzen. Was soll er dazu sagen? „Das“ Gott oder „der“ Gott? Wen interessiert das – wirklich? Verbrennt das Feuer, das Fragen provoziert, dieselben Fragen? Doch was soll er antworten, wenn er einmal tatsächlich gefragt wird: „Wie denkst Du darüber?“ Wäre dann Schweigen nicht ehrlicher, weil er doch nur „stottern“ würde? Doch dieses Feuer lässt sich nicht einfach löschen. Ist Gott eine „Sache“, die ich anfassen, begreifen, ins Schaufenster oder in die Ecke stellen kann? Ein alter „Ladenhüter“, der immer wieder neu zu einem erfolgreichen „Verkaufsschlager“ inszeniert werden soll? Ein bedrohliches „Schwert“, mit dem sich brutal kämpfen und entmündigen lässt? Eine schöne „Seifenblase“, die bei der Berührung mit der knallharten Wirklichkeit platzt? Sollte Gott der Schöpfer allen Lebens sein, müsste er dann nicht auch persönlich angeredet werden können? Bilde ich mir „Gott“ nur ein? Sind meine persönlichen Gewissheiten, Erfahrungen und (Vor-)Urteile nicht Privatsache? Sehnsucht nach Leben Aber die stille Sehnsucht nach wahrem Leben bleibt; dieses Feuer brennt in ihm, ohne zu verbrennen. Unerwartet und gegen Widerstände – wie in der Geschichte der Berufung des Moses bzw. des brennenden Dornbusches, 2. Buch Mose, Kapitel 3 – flackert es immer wieder auf, hinterlässt keine verbrannte Erde, aber es will wahr- und angenommen werden. Leise, aber immer deutlicher sieht und verspürt ein Mensch dieses Feuer in sich, den Geist erleuchtend und die Seele erwärmend. Was soll er tun? Wie soll er sich verhalten? Er vernimmt, weil er hinhört, obwohl er eigentlich nicht hören will, eine eindeutige Stimme in der Vieldeutigkeit der Stimmen: „Ich werde für Dich und andere da sein. In Deinem und in dem Leben anderer werde ich mich zeigen. Das sollst Du sagen.“ Im Vollzug, im „doing“, nicht im Stillstand, nicht im „Festnageln auf eine Eigenschaft“ geschieht persönliche Gotteserfahrung, wird letzte Wahrheit für einen Augenblick entdeckt, ohne sie zu haben oder gar zu besitzen. Flamme neuer Einsicht Der Funke des Glaubens, erst einmal geschlagen an der Lebensbotschaft biblischer Geschichte, brennt und entfacht eine helle Flamme neuer Einsicht im Zweifel: Gott – wenn er denn wirklich ein freier, souveräner und lebendiger Gott und keine gedankliche Täuschung oder ein gebrauchter oder missbrauchter Gegenstand ist – lässt sich nicht in einer Formel oder Definition, einer Sprache oder Theologie „auslöschen“, von Menschen instrumentalisieren oder ignorieren. Wohl aber entzündet Gott selbst das Feuer der schöpferischen und befreienden Liebe in einem Menschen, erweitert, vertieft, erfüllt, erneuert sein Leben. Dieses Licht, das in der Geburtsgeschichte Jesu eine einzigartige Lebens- und doppelpunkt 1/ 2013 27 Glaubenskraft entwickelt hat, lässt sich in der Dunkelheit der Lebensgeschichten auch nicht länger öffentlich verheimlichen. Es leuchtet in der Finsternis der Welt; nicht in einer Sonderwelt, sondern genau für diese eine Welt, besonders jedoch in der Feuersglut des Leidens sowie am Ende des Lebens – als neues Leben im alten Leben. Eigentlich unbegreiflich, aber im Geist des Glaubens und der Liebe, in Weisheit und Verantwortung immer wieder neu entzündbar und erfahrbar. Als Geburt neuen Lebenssinnes und neuer Lebensfreude. Eine Scheindebatte „Das“ Gott oder „der“ Gott?! Eine Scheindebatte, die das persönliche Grund-Vertrauen auf Gott als den Grund allen Lebens nicht ersetzt. Gott selber macht sich in besonderer Weise sprachfähig im Lichte des Glaubens an Jesus Christus. Wer jedoch die tiefe Wahrheit über Gott erfahren will, muss nicht über ihn, sondern zu ihm und mit ihm reden. Und er wird befähigt und berufen, im Geiste der Liebe zu handeln, damit die Vernunft vernünftig, der Mensch Mensch und Gott gegenüber verantwortlich bleibt. Burkhard Budde Preis für „Gesunde Ernährung“ Altenpflegeschüler gewürdigt Am „Gesundheitstag“ des Marienstiftes waren auch die Schüler der Altenpflegeklasse 1 beteiligt. Am 5. Dezember 2012 erhielten sie den Preis für „Gesunde Ernährung“ von der Barmer GEK. Über den Obstkorb freuten sich die Schüler der Ausbildungsstätten des Marienstiftes, aber auch die Schulleiterin Margrit Weithäuser und das Lehrerkollegium; links Ingo Kettner von der Barmer GEK. 28 doppelpunkt 1/ 2013 Über die „Kulturleistung kleiner Räume“ Prof. Dr. Christoph Stölzl beim Neujahrsempfang der Stadt Braunschweig Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann (r.) dankt Prof. Dr. Christoph Stölzl für seinen Festvortrag. Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann ist stolz auf Braunschweig. Beim Neujahrsempfang der Stadt Heinrichs des Löwen am 10. Januar 2013 im Städtischen Museum sagte das städtische Oberhaupt: „Es gibt jede Menge guter Nachrichten.“ Und nannte zum Beispiel den Zuwachs an Einwohnern, das Rekordtief bei der Arbeitslosigkeit sowie die öffentlichen und privaten Investitionen. Braunschweig habe einen Spitzenplatz im Blick auf die deutschen Großstädte; der Forschungsflughafen sei „Weltmaßstab“. „Sinn von Ministaaten“ Zu den frohen Botschaften, die häufig in den Hintergrund geraten würden, zählte er auch die Einweihung des Städtischen Museums im letzten Jahr, „ein Schmuckstück der Kultur in der ganzen Region Braunschweig.“ Gleichzeitig zeigte Gert Hoff- Heinrich Prinz von Hannover, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, Margret Budde, Doris Hoffmann, Dr. Burkhard Budde, Bielda Weber und Landesbischof Prof. Dr. Friedrich Weber (v. l. n. r.). doppelpunkt 1/ 2013 29 mann auch Verständnis für die Sorgen vieler Menschen: „Wir werden alle weltweit erdrückt von einem Schuldengebirge, das unsicher macht.“ Bei der Suche nach Halt sei eine konstruktiv kritische Aufarbeitung der Geschichte wichtig. Deshalb gebe es auch das Kultur-Projekt „Braunschweig zwischen Tradition und Moderne“, um Halt in der Heimat und in der Geschichte der Stadt finden zu können. „Ministaaten“, das zeige die Geschichte, hätten bis heute ihren Sinn gehabt. „Wir verdanken dieser „Sonderstellung der deutschen Kultur“ bei- spielsweise das Staatstheater, das Herzog Anton-Ulrich Museum sowie das Ottmer Schloss“, erläuterte Hoffmann, der allen Gästen „ein gesundes und erfreuliches Jahr 2013“ wünschte; ein Jahr, bei dem auch an die Hochzeit von Welfenprinz Ernst August und Kaisertochter Victoria Luise vor 100 Jahren erinnert wird. „Zukunft in Gegenwart verborgen“ Die Zukunft sei häufig in der Gegenwart verborgen, meinte Prof. Dr. Christoph Stölzl Dr. Wolf-Michael Schmid, IHK-Präsident, Prof. Dr. Susanne Schmid, Heiner Herbst, Präsident a. D. des Landesrechnunghofes, Mechthild Herbst und Margret Budde (v. l. n. r.). Bürgermeisterin Friederike Harlfinger und Uwe Fritsch, Mitglied des Aufsichtsrates der Volkswagen AG und Vorsitzender des Betriebsrates des Werkes Braunschweig der Volkswagen AG. 30 doppelpunkt 1/ 2013 Das Jahr 1913 hätte „viele Zukünfte, eine friedliche, modernisierende wie jene, die sich katastrophisch durchsetzte“, geborgen. Wer habe vorhersehen können, dass das „Katastrophenerzeugnis Sachsen-Weimar“ die Wiege der deutschen Klassik werden würde? fragte der „Freund Braunschweigs“. Die deutsche Macht-Ideologie des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, die „Einheit“ vergötzte und „Partikularismus“ verketzerte, hätte in der „Kleinstaaterei“ nur einen „Irrweg“ sehen können. „Heute sehen wir die Kulturleistung der kleinen Räume anders“, meinte der Historiker und fügte hinzu: „Und unser Bundesstaat fragt aus guten Gründen nicht nach Quadratkilometern als Eintrittsbillet für föderale Würde.“ „Sinn des Erinnerungsjahres 2013“ „Heimat dringend notwendig“ Gibt es einen „tiefen Sinn“ angesichts „faszinierender Vieldeutigkeit“? Ein Erinnerungsjahr könne helfen, einen „weiten Blick“ zu gewinnen. Wer die Monarchie „beäuge“, müsse nicht zum Monarchisten werden oder „durch blinde Nostalgie nach vordemokratischer Zeit verführt werden.“ Was „Monarchie“, was „Moderne“ Deutschlands im Brennglas des kleinen Staates Braunschweig im hier und jetzt jener Tage bedeutete, „das werden wir nach dem Erinnerungsjahr besser wissen“, sagte Stölzl. Die Rekonstruktion der Hochzeit, des Einzuges in Braunschweig und des Regierungsantritts seien die Projektionsfläche für einen multiperspektivischen Blick auf die deutsch-europäische Gesellschaft im Jahre 1913. Die Heimat als „Wagnis, sich selbst auf den Punkt zu bringen“ sei zugleich der Ort, „wo uns alles etwas angeht“. Sie sei in der atomisierenden Gegenwart von Mobilität und globaler Allverfügbarkeit dringend notwendig. aus Weimar in seinem anschließenden Festvortrag und warb deshalb um „Bescheidenheit“ und „Selbstkritik“. „Ahnten wir 1988, was 1989 geschehen würde?“ fragte der Historiker. Adolf Hitler und Josef Stalin gingen im Sommer 1913 im Schlosspark von Schönbrunn spazieren, natürlich nicht miteinander. „Das Faktum sagt historisch gar nicht Entscheidendes, außer, dass die Zukunft, verborgen unseren Augen, immer schon in der Gegenwart versteckt ist.“ „Kulturleistung kleiner Räume“ Über den „historischen Eigensinn“, über das „historisch Einmalige“ nachzudenken, lohne sich auch, weil u. a. die Bedeutung der „Kulturleistung kleiner Räume“ für die heutige Zeit entdeckt werden könne. Das Kleine sei nicht ohnmächtig oder überflüssig, es sei nicht nur „gefälliges Futter für zentralistische Arrondierungen“. Auch die kleinen, „machtlosen Territoriumsgestalten“ seien unverzichtbar, bisweilen geschichtsmächtig geworden. Wohl ein Grund mehr, dem „Sympathiezauber“ alter Zeiten angesichts der Erinnerung an eine europäische Fürstenhochzeit vor dem Ende des monarchischen Zeitalters zwar nicht einfach zu erlegen, aber die Freude am politischen und verantwortungsvollen Gestalten eines weltoffenen und toleranten demokratischen Gemeinwesens auch durch die Erinnerung an die Bedeutung des Jahres 1913 für die Gegenwart stärken zu lassen. Christoph Stölzl, wohl nicht nur ein „Freund“, sondern auch ein „Liebhaber“ der Geschichte, Gegenwart und Zukunft Braunschweigs schloss seine Rede, die ein beeindruckendes Echo fand: „Bella gerant alii, tu felix Brunsviga nube!“ Was wörtlich übersetzt heißt: „Kriege mögen andere führen, du glückliches Braunschweig heirate.“ Diesen „Kairos“ beim Schopf fassen, werden nicht nur Braunschweiger wahrnehmen, sondern mit „gewitztem Blick“ auch viele Bürger aus dem ganzen Land. doppelpunkt 1/ 2013 31 Ania Schulze-Burhardt, Regina Tenzer, Marianne Wandt und Anne Borek (v. l. n. r.). Freiherr Rembert von Münchhausen, Mechthild von Veltheim, Domina im Kloster St. Marienberg. Margret Budde, Holger Herlitschke, Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt, Susanne Haarke und Dr. Burkhard Budde (v. l. n. r.). 32 doppelpunkt 1/ 2013 Diakonische Galerie des Marienstiftes: Auf den Spuren der Herzogin Viktoria Luise Spontane Einladung an Herzöge zu Braunschweig und Lüneburg Das Bild zeigt die Herzogin Viktoria Luise mit dem Bankdirektor der Deutschen Bank Dr. jur. Schöffler vor dem Braunschweiger Dom. Schöffler war von 1937 bis 1960 Vorsitzender des Vorstandes bzw. des Stiftungsrates des Marienstiftes. Die Aufnahme entstand wahrscheinlich bei der Einführung der Oberin Helene Grüning im Jahr 1946. Auch „kleine Spuren“ können „großes Interesse“ finden. Im Braunschweiger Marienstift gibt es seit 2000 eine Diakonische Galerie, die nicht nur über die Geschichte, die Tradition und das Leben der kirchlichen Stiftung informiert, sondern auch „kleine Kostbarkeiten“ der Herzogin Viktoria Luise (geboren 13.9.1892, gestorben 11.12.1980) wie Bilder und Porzellan zeigt. Am Rande des Neujahrsempfanges der Stadt Braunschweig am 10. Januar 2013 im Städtischen Museum, an dem das Urenkelkind der Herzogin, der Erbprinz Ernst August von Hannover (29), sowie das Enkelkind, Prinz Heinrich von Hannover (51), teilnahmen, kam es auch zu einer Begegnung mit dem Vorstandsvorsitzenden des Marienstiftes Dr. Burkhard Budde, der bei- Aus der Geschichte des Marienstiftes: Auguste von Campe, die Frau des Staatsministers und Vorsitzende des Vaterländischen Frauenvereins, war 1870 Motor in der Gründungs- und Aufbauphase des Marienstiftes. 1881 gab Herzog Wilhelm die Erlaubnis, das Haus nach seiner Mutter, der Herzogin Marie von Baden und Lüneburg, geborene Prinzessin von Baden-Durlach, zu benennen. Gleichzeitig erhielt das Marienstift die Rechte einer „Milden Stiftung“, wurde eine „evangelisch=lutherische Diaconissen=Anstalt.“ Heute gehören zum Marienstift insbesondere das Diakonissenmutterhaus mit der Diakonischen Galerie, die Theodor-Fliedner-Kirche, ein Krankenhaus, das Altenpflegeheim Bethanien sowie Ausbildungsstätten. doppelpunkt 1/ 2013 33 Ihre Königliche Hoheit Herzogin Viktoria Luise. Marie von Baden und Lüneburg, geborene Prinzessin von Baden-Durlach mit dem braunschweigischen Erbprinzen. de spontan in die kirchliche Einrichtung einlud, um die „Spuren“ der Großmutter bzw. Urgroßmutter zu entdecken. Hannover, dem Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, zur Versöhnung der Welfen und Hohenzollern beitrug, in einem Hause des Marienstiftes in Riddagshausen. Die Herzöge zu Braunschweig und Lüneburg können beispielsweise das Ölgemälde „Gethsemane“ sehen, das das siebte und letzte Kind des Kaisers Wilhelm II und der Kaiserin Auguste Viktoria dem Marienstift vermacht hatte. Seit 1956 bis zum Herbst 1980 lebte die Prinzessin von Preußen, die am 24. Mai 1913 durch ihre Heirat mit dem Welfen-Prinzen Ernst August III von Wer die Galerie besuchen möchte – auch Gruppenführungen sind möglich – kann sich mit Heike Otto vom Marienstift in Verbindung setzen (Telefon; 0531 7011304; E-Mail: [email protected]). Ehrenbürger Friedrich Theodor Kohl, Günther Graf von der Schulenburg und Ernst August Erbprinz von Hannover, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg (v. l. n. r.). 34 doppelpunkt 1/ 2013 Ihre Königlichen Hoheit Viktoria Luise Erinnerungen von Pastor Egbert Tröger Weder meine sächsische Heimat – mit Dresden als Mittelpunkt – noch die sich anschließenden Studienorte haben mich zu persönlichen Kontakten mit ihr geführt. Meine 1. Pfarrstelle führte mich nach Weddel und Schapen am Rande von Braunschweig. Nach 17 Jahren stand ich kurz vor dem Wechsel zum Direktor ins Braunschweiger Marienstift. In Weddel wohnten wir am Rande des Braunschweiger Naturschutzgebietes Riddagshausen. Erstes Treffen Zu dieser Zeit gingen wir fast täglich mit unserem Bernhardiner Richtung Riddagshausen spazieren. Eines Nachmittags begegneten wir einer älteren Dame. Sie sprach uns an und fragte, wo denn dieser große Hund zu Hause wäre. Es folgte ein längeres Gespräch, bei dem ich auch erwähnte, dass wir kurz vor dem Wechsel ins Marienstift als Direktor waren und deswegen unseren Hund leider in andere Hände geben müssten. Am liebsten hätte sie ihn gerne gleich selbst mitgenommen, aber unser uns begleitende vierjähriger Sohn protestierte energisch. Bis zu diesem Zeitpunkt wussten wir nicht, mit wem wir sprachen. Erst als sie erwähnte, dass sie in einem Haus vom Marienstift in Riddagshausen wohnte, fragte ich sie, ob sie etwa Ihre Königliche Hoheit sei. Sie bejahte und wünschte mir für den Berufswechsel alles Gute. Beim Verabschieden sagte unser Sohn zu uns, dass er nicht glaube, dass das eine richtige Prinzessin sei. Sie drehte sich um und erwiderte „Das würde ich auch nicht glauben!“ Treffen bei der Einführung Die nächste Begegnung mit Ihrer Königlichen Hoheit war ernsterer Art. Das Marienstift hatte sie zur feierlichen Verabschiedung meines Vorgängers, Herrn Direktor Kurt Kleemeyer, und meiner gleichzeitigen Einführung eingeladen. Auch am sich anschließenden Empfang nahm sie teil. Gegen Ende der Veranstaltung ließ sie sich von ihrem Fahrer abholen. Ich begleitete sie zu ihrem Wagen. Dort verabschiedete sie sich von mir und sagte: „Machen sie es gut, junger Mann, Gott befohlen!“ Wohnort Riddagshausen Bis zu ihrem Tod lebte sie mit einer Hausdame in einer Villa in Riddagshausen. Diese war im Testament eines Braunschweiger Geschäftspaares dem Marienstift mit der Auflage übereignet worden, dass Ihre Königliche Hoheit zu einem im Testament schon festgelegten symbolischen Mietpreis bis zu ihrem Lebensende Wohnrecht habe. Nach ihrem Tod regelten die damalige Oberin Katharina Radermacher, die die Pflegedienstleiterin Schwester Louise Reitmann und ich in Riddagshausen mit der Hausdame die Übergabe. In diesem Gespräch erfuhren wir auch vieles aus dem persönlichen Leben Ihrer Königlichen Hoheit. Nicht vergessen habe ich die Bemerkung über ihre Sparsamkeit, die sich auch darin ausdrückte, dass es in keinem Zimmer des Hauses jemals wärmer als 14 Grad sein durfte. doppelpunkt 1/ 2013 35 Reisen mit drei Koffern Sehr beeindruckt waren wir auch über die Gepflogenheiten regierender Herrscherhäuser, wenn es auf Reisen ging. Auf jede Reise wurden 3 Koffer voller Kleidung für eventuelle Todesfälle mitgenommen: Ein Koffer für „tiefste Trauer“, ein Koffer für „Trauer“ und ein Koffer für „am Rande betroffene Trauer“. Entsprechend der unterschiedlichen Trauer waren sogar die Taschentücher geordnet: 1. Schwarze Taschentücher mit schwarzer Spitze und schwarz gesticktem Monogramm und Krone. 2. Schwarze Taschentücher mit weiß gestickter Krone und Monogramm und 3. Weiße Taschentücher mit schwarz gestickter Krone und Monogramm. Diese Ausführungen der Hausdame hat unsere Schwester Louise (damals Pflegedienstleitung) so beeindruckt, dass sie entsprechende drei Taschentücher geschenkt bekam. Interessante Gesprächspartnerin Soweit meine persönlichen Erinnerungen an Ihre Königliche Hoheit. Sie war eine interessante Gesprächspartnerin, hat ihr persönliches, nicht immer leichtes Schicksal, nie beklagt und war dem Marienstift bis zu ihrem Tod verbunden. „Jesus im Garten Gethsemane“ – ein Geschenk der Herzogin an das Marienstift. 36 doppelpunkt 1/ 2013 Treffpunkte Babytreff im Marienstift. 10-jähriges Dienstjubiläum des Technischen Leiters Burkhard Bilitz (2. v. r.). doppelpunkt 1/ 2013 37 Treffpunkt Café Parkblick: MAV-Vorsitzender Ulrich Furth, sein Stellvertreter Jens Vollbrecht, Pflegedienstleitung Stefanie Rutsch, Mitarbeiterin Petra Wunderling, Leiterin der Hauswirtschaft Dagmar Graßl, Heimleitung Monika Gladbach-Geitebrügge (v. l. n. r.). Seelsorgerin Diakonin Britta Lange-Geck. Der Landesvorstand des Niedersächsischen Evangelischen Altenhilfeverbandes (NEVAP). 38 doppelpunkt 1/ 2013 Treffpunkt Station M 3: Christina Wasmus, Inge Schlemmer, Rosemarie Ölschlager sowie Ines Bach (v. l. n. r.). Treffpunkt Eingangsbereich: Mercedes Otto, Assistentin des Vorstandsvorsitzenden Heike Otto und Angela Tiemann, Vorstandsmitglied (r.). Vor Blockflötenkreis Elisee Brouer, Edith Pini und Gertrud Löffelsend (v. l. n. r.). doppelpunkt 1/ 2013 39 Treffpunkt Innere Klinik: Marion Effertz, Birgit Bauermeister, Heike Otto und Claudia Jirjahlke (v. l. n. r.). Begegnung mit Kirchenmusikerin Gerhild Beuchel (M.). 40Seelsorger doppelpunkt 1/ 2013 Pastor Karl-Peter Schrapel im Gespräch mit der Bewohnerin Eva Carsch. Professor Dr. Udo Krolzig (r.), Professor Dr. Johannes von Lüpke sowie Dr. Burkhard Budde (l.). Vorstandsmitglied Ralf Benninghoff mit der Bewohnerin Frieda Homann. Bettina Pfeiffer und Marget Budde (r.). doppelpunkt 1/ 2013 41 Respekt vor Tradition und Emotion Neujahrsempfang des CJD mit Torsten Lieberknecht Bürgermeisterin Annegret Ihbe, Torsten Lieberknecht, Bundestagsabgeordnete Dr. Carola Reimann, Dr. Burkhard Budde und CJD-Gesamtleiterin Ursula Hellert (v. l. n. r.). Dem Mann, dem viele Braunschweiger Großes zutrauen, erzählte von schlaflosen Nächten in der Türkei. Würde er bei seinem Festvortrag – „für mich eine absolute Premiere“ – „die richtigen Worte“ finden? Und ob der Cheftrainer von Eintracht Braunschweig Torsten Lieberknecht das tat: Mit seiner Offenheit und Authentizität hatte er schnell – und klug – die Sympathie der Teilnehmer des Neujahresempfanges des Christlichen Jugenddorfes Deutschlands e.V. (CJD) erobert. „Schönste Nebensache“ In der Musischen Akademie in Braunschweig am 24. Januar 2013 ging der Erfolgstrainer mit seinen Ausführungen zum Thema „Spagat zwischen Tradition und Zukunft“ in die Offensive: „Die schönste Nebensache der Welt ist unheimlich spannend und komplex.“ 27 Individualisten mit unterschiedlichen Wertvorstellungen und unterschiedlich geprägt müssten zu einem Team geformt 42 doppelpunkt 1/ 2013 werden. Auf der einen Seite sei kein Spieler „größer als das Team“; auf der anderen Seite der Medaille des Erfolges müssten die einzelnen Spieler so individuell gefördert werden, dass sie nicht nur sportlich „fit“ seien, sondern auch „menschlich“. Respekt vor Tradition und Emotion Aber wie kann das gelingen? Für Lieberknecht beginnt eine erfolgreiche Zukunft mit der Beachtung und Achtung der Tradition: „Zur Tradition der Eintracht gehört es, dass der Spieler immer zugleich als Mensch gesehen wird, der Fehler macht, aber auch aus Fehlern lernen kann, vor allem dass er eine Vorbildfunktion im Blick auf Werte und Normen hat.“ Er müsse Respekt vor der Geschichte und den Gründungsvätern haben, aber auch vor gegenwärtigen Emotionen, Leidenschaften, eben Respekt vor der Menschlichkeit. Menschlich sei es auch, sich in Krisen erholen zu dürfen, um wieder aufstehen zu können. fühlte und gefühlsvolle Einheit“ gibt, wenn auch der Fan mit dem Spieler „in Freud und Leid“ verbunden bleibt. „Richtige Gefühle“ CJD-Präsident Georg Michael Primus, Domprediger Joachim Hempel (M.) und Landtagsabgeordnete Almuth von Below-Neufeldt. „Kultclub“ mit Kultur Der „Kultclub“ Eintracht Braunschweig, der 1895 gegründet worden ist, habe eine lange und gewachsene Kultur der Menschlichkeit. Durch die Integrationsleistung, in der Zusammenführung von Menschen aus ganz unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, erlebte die Gemeinschaft aus Spielern und Fans gemeinsame Freude und gemeinsames Leiden. Mit Kopf und Herz Den selbstbewussten und zugleich sympathischen Cheftrainer richtig zu verstehen heißt wohl: Die schönste Nebensache kann „existenzielle Wir-Gefühle“ im Sieg, aber auch in der Niederlage, hervorbringen. Für Lieberknecht sind Gefühle keine Störfaktoren, sondern Teil eines Erfolgs- und Leistungskonzeptes. Ein sportlich guter Spieler kann in einem guten Team auf Dauer nur dann erfolgreich sein, wenn er sich auch mit seinen Fans, dem Verein und der Stadt grundsätzlich identifizieren kann, wenn es eine „ge- Man könnte wohl auch sagen: „Kluge Köpfe“ und „schnelle Beine“ brauchen zugleich „heiße Herzen“, um sich selbst und andere in die „richtige Richtung“ bewegen zu können. Und „heiße Herzen“ offensichtlich auch ein Vetorecht eines „kühlen Kopfes“, wenn die Gefühle über die Strenge schlagen wollen. Lieberknecht fand jedenfalls nicht nur „richtige Worte“, vor allem sprach er die „richtigen Gefühle“ an. Ursula Hellert, CJD-Gesamtleiterin, machte denn aus ihrem Herzen kein „Versteckspiel“; verbunden mit ihrem Dank brachte sie ihre Gefühle, aber auch die vieler Teilnehmer mit „richtigen Worten“ zur Sprache: „Eintracht Braunschweig kennen und lieben wir alle, ob Fußballfan oder nicht.“ Nach diesem Empfang hat Torsten Lieberknecht in Braunschweig sicherlich gut und fest geschlafen. Burkhard Budde Ursula Hellert (l.) mit Marianne und Adalbert Wandt. doppelpunkt 1/ 2013 43 Region Braunschweig als „Kraftzentrum“ Ministerpräsident beim IHK-Neujahrsempfang Der Wirtschaftsraum Braunschweig sei mit 27 Forschungseinrichtungen und 250 Firmen des Hochtechnologie-Sektors sowie dem Forschungsflughafen ein „Kraftzentrum“ und die „Denkfabrik“ Niedersachsens. Diese Meinung vertrat Ministerpräsident David MacAllister auf dem Neujahrsempfang der Industrie- und Handelskammer Braunschweig am 8. Januar 2013 in der Volkswagenhalle Braunschweig. Aber nicht nur das Braunschweiger Land habe Erfolge zu verzeichnen, sondern auch Niedersachsen insgesamt, zum Beispiel mit einer Arbeitslosenquote von 6,6 Prozent, die extrem niedrig sei und unter dem Bundesdurchschnitt liege. „Über die wirtschaftliche Entwicklung dürfen wir glücklich und dankbar sein, auch wenn nicht alles Gold ist, was glänzt“, sagte MacAllister, der in Richtung auf den anwesenden Landesbischof Prof. Dr. Friedrich Weber zudem vom „Dank an Gott“ sprach und dafür viel Applaus erhielt. Auch im Blick auf die wirtschaftliche Situation in ganz Deutschland gehe es „uns im Vergleich zu anderen Staaten in Europa gut“, was in der Krise keine Selbstverständlich- Landesbischof Dr. Friedrich Weber (r.) mit Oliver Schatta (l.) und Reinhard Manlik. Oberlandeskirchenrat Thomas Hofer (r.), Geschäftsführer Frank Rösch (M.) und Prof. Dr. Joachim Klein. 44 doppelpunkt 1/ 2013 keit sei. Allerdings dürfe man sich auch nicht auf den Erfolgen ausruhen, sondern müsse sich den neuen Herausforderungen stellen. Energiewende mit „langem Atem“ Zum Thema „Energiewende“, der „größten Herausforderung in Deutschland“, die mit Kraft, Durchsetzungsvermögen und langem Atem umgesetzt werden müsse, meinte der Ministerpräsident: „Kleinstaaterei führt nicht weiter. Energie muss bezahlbar bleiben.“ Entscheidend sei bei der Energiepreisentwicklung neben der besonderen Situation der privaten Haushalte der Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie. Zum Thema „Konsolidierung des Landeshaushaltes“, die fortgesetzt werde, erläuterte der Landespolitiker sein „ehrgeiziges Ziel“, bis spätestens 2017 den ersten ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. „Wenn wir über 2 Milliarden Zinsen pro Jahr zahlen müssen, fehlt uns sonst das Geld zur Zukunftsgestaltung im Interesse unserer Kinder.“ Wirtschaftsstandorte in Deutschland“ gelobt. Kein „Gift“ für die Konjunktur Bundestagsabgeordnete Dr. Carola Reimann mit Propst em. Armin Kraft (r.); links Reinhard Manlik. Kirchenvertreter beim Empfang Zu Beginn des Empfanges konnte IHK-Präsident Dr. Wolf-Michael Schmid, dessen Organisation 42 000 Mitglieder zählt, neben dem Ministerpräsidenten viele bekannte Vertreter der Politik, der Wirtschaft, der Wissenschaft und Kultur begrüßen. Insgesamt waren 1200 Gäste erschienen, unter ihnen auch Kirchenvertreter wie der Landesbischof, Oberlandeskirchenrat Thomas Hofer, Propst em. Armin Kraft, Direktor Pastor Rüder Becker (Neuerkerode), sowie im Blick auf das Marienstift Prof. Dr. Ulrich Seiffert (stv. Stiftungsratsvorsitzender), IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernd Meier (Mitglied des Stiftungsrates) und Dr. Burkhard Budde (Vorstandsvorsitzender). Wolf-Michael Schmid lobte die Ausbildungsbereitschaft der IHKMitglieder. Im Jahr 2012 habe man wieder 3300 neue Ausbildungsverträge zählen können. Auch wurde Braunschweigs Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann wegen des „Aufstiegs in die erste Liga der Kritisch äußerte sich Schmid u. a. zur Energiewende. Sie müsse gelingen, aber nicht zum „Bremsklotz oder gar Prellbock für die Konjunktur werden.“ Der Anstieg des Strompreises müsse begrenzt werden, „da es fahrlässig wäre, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie durch steigende Strompreise und weitere Abgaben zu gefährden.“ Jedes „Gift“ – Steuererhöhungen, Vermögensabgaben, Verschärfung des Erbsteuerrechts – sei zu vermeiden. „Für eine starke Region“ Ein weiterer offizieller Programmpunkt des Neujahrsempfanges war ein Gespräch des Chefredakteurs der Braunschweiger Zeitung Armin Maus mit Christoph Schulz, Vorstandsvorsitzender der BLSK und Michael Doering, Vorstandsvorsitzender der Öffentlichen Versicherung. Ihr Thema war die „Zusammenarbeit für eine starke Region“ – ein wichtiger Gesprächspunkt auch beim anschließenden geselligen Beisammensein. Braunschweigs Ehrenbürger Gerhard Glogowski, Wolfsburgs Oberbürgermeister Klaus Mohrs, Helmstedts Landrat Matthias Wunderling-Weilbier (v. l. n. r.). doppelpunkt 1/ 2013 45 Bundestagsabgeordneter Florian Bernschneider, Wolfsburgs Oberbürgermeister Klaus Mohrs, Dr. Sebastian Pulst und Helmut Grabe (v. l. n. r.). Karl Milkau, Propst em. Armin Kraft, Bernd Assert, Braunschweigs Ehrenbürger Friedrich Theodor Kohl, Dieter Heinrich, Waltraud Petzold (v. l. n. r.). 46 doppelpunkt 1/ 2013 „Querdenker“ mit Bauchgefühl Teams in den Unternehmen brauchen mehr als „Schulwissen“ „Denker“, die nachdenken, sind zugleich „Vordenker“: Wie soll beispielsweise ein „tolles Team“ zusammen­ gesetzt werden? Gehören auch „Spinner“ dazu, „Besserwisser“ und „Pfadfinder“, „Bedenkenträger“ und „Mitläufer“, natürlich auch „Macher“, vor allem jedoch „Leistungs- und Verantwortungsträger“?! Dass insbesondere „Querdenker“ eine wichtige Rolle in einem erfolgreichen Team spielen, verdeutlichten Georg Schumacher von der „Querdenker Network GmbH aus Hamburg, sowie Udo Borgmann von der Pan Acoustics GmbH aus Wolfenbüttel auf einer Veranstaltung des Arbeitgeberverbandes Region Braunschweig (AGV) am 6. Februar 2013 in der Braunschweiger WelfenAkademie. In zukunftsorientierten Unternehmen seien Menschen gefragt, so betonten auch AGV-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Niemsch und AGV-Hauptgeschäftsführer Manfred Casper, „die in der Lage sind, sich außerhalb gängiger Denkschablonen zu bewegen.“ „Querdenker“, erläuterte Schumacher, „verlassen das Schulwissen“. Jeder Mensch werde als Querdenker geboren. Die Schule vertreibe leider die Phantasie und das Bauchgefühl. Überhaupt gebe es in Deutschland zu viele Bedenkenträger, die ständig auf der Suche nach dem Haar in der Suppe seien. Was im Berufsleben jedoch benötigt werde, „ist vor allem ein Bauchgefühl, eine gute Geschäftsidee, konsequentes Verhalten und einen langen Atem – Querdenker.“ Nur so könnten alle Produkte einer Nische etwas Besonderes sein und damit zu etwas Erfolgreichem werden. Borgmann schilderte an Hand seines Unternehmens die Wichtigkeit der Offenheit, der Transparenz und des Vertrauens in einem Team. In kurzer Zeit könnten mit Hilfe eines „Lawineneffektes“ (Schumacher) Lösungen gefunden werden. Es sei falsch, so Borgmann, der seine Mitarbeiter „handverlesen“ aussucht, bei der Findung guter Mitarbeiter nur die Noten zu beachten. Wichtiger seien ihre Persönlichkeit und die Fähigkeit, Wertschätzung und Menschlichkeit zu zeigen. Übereinstimmung am Abend: Querdenker sind wichtige Quellen der Innovation und Kreativität bei der Suche nach Lösungen sowie im Blick auf die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens im Wettbewerb auf einem freien Markt. Aber (fast) jeder der etwa 300 Teilnehmer wusste auch: Ohne flexible, durchsetzungsfähige und verantwortungsbewusste „Macher“ gibt es im schnellen und komplexen Fluss des Wirtschaftslebens keine Überlebenschance auf Dauer. Auf die richtige „Mischung“ kommt es eben im Team an – und auf politische „Durchdenker“, die gute Rahmenbedingungen für alle im Blick auf das „Flussbett“ schaffen. Udo Borgmann dachte „noch weiter“. Für ihn gibt es etwas Wichtigeres als „viel Vermögen“, nämlich „Gesundheit und Lebensglück“. Und an dieser Stelle dachte er wohl besonders „quer“. Burkhard Budde doppelpunkt 1/ 2013 47 Unser Krankenhaus Die Dienstleistungen im Überblick Liebe Leserin, lieber Leser! Auch das Krankenhaus des Marienstiftes ist eine besondere Welt. Es braucht immer etwas Zeit, um sich mit der neuen Umgebung vertraut zu machen. Doch ein Patient wird bald erfahren, wie viele Menschen sich um seine Genesung und um sein Wohlbefinden bemühen. Angestrebt wird eine bestmögliche medizinische und pflegerische Versorgung, aber auch qualifizierte seelsorgerliche und soziale Angebote sowie wichtige Dienst- und Serviceleistungen werden gemacht. Zum Krankenhaus gehören: • Der Pflegedienst (Leitung: Jörg Waldmann) • Die innere klinik (Leitung: Dr. Rainer Prönneke). • Die Palliativstation (Leitung: Dr. Simone Giller). • Die chirurgische klinik (Leitung: Dr. Reinhold Mäueler). • Die klinik für handchirurgie und angeborene Handfehlbildungen (Leitung: Dr. Niels Benatar). • Die klinik für Anästhesie (Leitung: Dr. Jan Halatek und Dr. Udo R. Schwippel). • Frauenklinik Eben-Ezer mit Gynäkologie und Geburtshilfe (Leitung: Dr. Branko Milkanovic). Alle Mitarbeiter des Marienstiftes arbeiten auf der Grundlage einer christlichen Grundordnung. Dazu zählen folgende Verhaltensgrundsätze: • Jeder soll vorurteilslos beachtet und geachtet werden. • Jeder soll herzlich und freundlich aufgenommen werden. • Jeder soll in Liebe behandelt und zur Liebe befähigt werden. • Jeder soll Achtung und Ehrfurcht vor Gewissensentscheidungen anderer haben. • Jeder soll ehrlich und aufrichtig um gemeinsame Lösungen und um Versöhnung ringen. • Jeder soll seine persönliche Mitverantwortung wahrnehmen. Wir hoffen, dass sich in der Nächstenliebe Gottesliebe ereignet. Der Vorstand Dr. Burkhard Budde Vorsitzender 48 doppelpunkt 1/ 2013 ralf Benninghoff Angela Tiemann Aufnahme in unserem Krankenhaus • Normalerweise erfolgt die Aufnahme über eine Einweisung eines Hausarztes. • Im Notfall werden kranke Menschen selbstverständlich auch ohne Einweisung versorgt. Bei Bestellung eines Krankentransportdienstes kann jeder Betroffene sein gewünschtes Krankenhaus nennen. • Das krankenhaus des Marienstiftes ist rund um die Uhr an allen Tagen der Woche geöffnet und aufnahmebereit. • In Absprache mit anderen Krankenhäusern in Braunschweig wird zusätzlich in der Zeit von Dienstag 16.30 Uhr bis Mittwoch früh 8.00 Uhr eine spezielle Aufnahmezeit für alle Notfallpatienten in Braunschweig vorgehalten. • In der Regel erfolgt in der Inneren Klinik die Untersuchung und Aufnahme in der Aufnahmeeinheit auf der Station M 1 im Erdgeschoss (24 Stunden Telefonbereitschaft: Tel. 05 31 / 70 11 -200). • Der diensthabende Arzt ist über die Information in der Eingangshalle (24 Stunden) erreichbar Tel. 0531 / 70110. Ärztliche Behandlung Wir möchten, dass Sie bald wieder gesund werden. Wir Ärzte tun alles, was in ihren Kräften steht, um Ihnen zu helfen. Gesundheits- und Krankenpflege Die Pflegephilosophie orientiert sich an unserem christlichen Menschenbild. Der Arzt ist gern bereit, Fragen zu Ihrer Erkrankung und deren Behandlung während der täglichen Visiten oder auch nach Vereinbarung zu beantworten. Richtschnur unseres Handels ist das christliche Leitbild des Marienstiftes. Wir sind bemüht, Krankenpflege als ganzheitlichen Prozess zu verwirklichen und eine Pflege zu erbringen, die die Beziehung zum Menschen in den Mittelpunkt stellt. Mit einem selbst erarbeiteten Pflegeleitbild haben wir uns Regeln für unser pflegerisches Handeln gegeben. Diese sind für uns Orientierung und Auftrag zugleich. Unser Ärztlicher Direktor ist Dr. Udo r. Schwippel. Tel.: 05 31 / 70 11 -2 10 Fax: 05 31 / 70 11 -52 10 E-Mail: [email protected] Unser Pflegedienstleiter ist (ab 1.1.13) Jörg Waldmann. Tel.: 05 31 / 70 11 -2 01 Fax: 05 31 / 70 11 -52 01 E-Mail: [email protected] doppelpunkt 1/ 2013 49 Innere Klinik Leistungsspektrum der Inneren Klinik Der Patient im Mittelpunkt Wir verstehen das Krankwerden und Kranksein als eine einschneidende Lebenskrise, die den Menschen immer als „Ganzes“ trifft. Betroffene brauchen in ihrer geschwächten Lage einen geschützten und sicheren Raum, den wir aus dem christlichen Selbstverständnis bereit halten. Angehörige werden einbezogen Die Familie und nahe Bezugspersonen sind immer mitbetroffen. Viele leiden mit und tragen Verantwortung für ihren kranken Angehörigen. Alle Mitarbeiter stehen für Gespräche mit Angehörigen zur Verfügung, wenn der Patient damit einverstanden ist. Selbstverständlich beziehen wir Patientenverfügungen in unsere Behandlungsempfehlungen mit ein. Der Kontakt mit den Hausärzten ist uns wichtig Es ist häufig notwendig und sinnvoll, dass wir uns mit dem Hausarzt über die Behandlung und Versorgung des Patienten abstimmen, weil er ihn in der Regel besser kennt. Welche Krankheiten werden in der Inneren Klinik behandelt? Wir stehen für Patienten mit allen krankheiten aus dem Bereich der inneren Medizin zur Verfügung: So werden Erkrankungen des Magen-Darmtraktes, des herz-kreislaufes, der lunge, des Stoffwechsels, des Blutes und infektionen behandelt, auch aus der besonderen Perspektive des älteren Betroffenen. Ganz speziell befassen wir uns im Rahmen der Palliativmedizin mit chronischen Schmerzzuständen und schweren Erkrankungen, bei denen die Linderung im Vordergrund steht. Folgende Untersuchungen werden in der Inneren Klinik durchgeführt: • Spiegelungen im Endoskopiezentrum von Speiseröhre, Magen, Zwölffingerdarm, Darm, Bronchien, Gallengänge mit Steinentfernung • Anlagen von Magensonden über die Bauchdecke • Untersuchung und Behandlung von Hämorrhoiden • Ultraschalluntersuchungen des Herzens, des Bauches, der Schilddrüse, der Blutgefäße • Schrittmacheranlagen (Einkammer- und Zweikammerschrittmacher) und Kontrollen • alle gängigen Röntgenuntersuchungen • Punktionen und Gewebeprobeabnahmen von Bauchhöhle, Brusthöhle und Organen wie die Leber • Untersuchungen des Knochenmarks • alle üblichen Laboruntersuchungen • Anlage von Urinkathetern (auch durch die Bauchdecke) 50 doppelpunkt 1/ 2013 • • • • Belastungs-EKG, Langzeit-EKG, Langzeit-Blutdruckmessung Lungenfunktion Laktosetoleranztest (Milchsäureunverträglichkeit) Atemtest auf Magenbakterien (Helicobacter pylori) Stationen Intensivstation, Station M 1, M 2, M3 (mit Palliativstation), Mitbelegung von C 1 Chefarzt Dr. Rainer Prönneke Oberarzt Thomas Edelhoff Oberärztin Dr. Simone Giller Funktionsoberarzt Jörg Mayer doppelpunkt 1/ 2013 51 Das SAPV-Team am Krankenhaus des Marienstiftes SAPV bedeutet „Spezialisierte ambulante Palliativversorgung“. Das SAPV-Team am Krankenhaus des Marienstiftes ist Bestandteil eines Versorgungsnetzes, welches sich mit der Verbesserung der Lebensqualität sterbenskranker Menschen befasst. Dies bedeutet ein Leben und Sterben, möglichst ohne Schmerzen, Luftnot oder Angst in häuslicher Umgebung zu ermöglichen. Die Wünsche hinsichtlich der Gestaltung der letzten Lebensphase seitens der Patientinnen und Patienten sowie deren Zugehörige sind Leitlinie unseres Handelns. Gern stehen wir Ihnen für ausführliche Beratungsgespräche zur Verfügung. Bitte vereinbaren Sie dafür telefonisch einen Termin. Das Team versteht sich als Kooperationspartner im Gesundheitswesen und will das bereits bestehende Versorgungssystem aus Haus- und Facharzt, Pflegedienst und anderen gezielt unterstützen. Dies geschieht in Form von Beratung und Koordination, aber auch in der Durchführung von für die Behandlung relevanten Verordnungen, die evtl. von den bestehenden Diensten nicht oder nur durch Praxisanleitung durchgeführt werden können. Unsere Kooperationspartner sind Hausärzte, Fachärzte, Pflegedienste, ambulante Hospizdienste, das stationäre Hospiz, die Palliativstation am Krankenhaus des Marienstiftes und andere Krankenhäuser, Apotheken, Seelsorger, Sozialarbeiter und Psychologen. Unser Angebot stellt für Betroffene ein Versorgungsnetz sicher, das für Wohlbefinden in der letzten Lebensphase sorgen kann. Sie erreichen uns 24 Stunden am Tag, auch an Sonn- und Feiertagen unter der Notrufnummer 0176 62 88 69 32 Helmstedter Straße 35 · 38102 Braunschweig Zimmer 301 und 304 Telefon: 05 31 / 70 11-5050 oder 05 31 / 70 11-5051 Fax: 05 31 / 70 11-5059 notruf: 01 76 / 62 88 69 32 52 doppelpunkt 1/ 2013 Chirurgische Klinik Schwerpunkte: • • • • • • • Operative Behandlung von Erkrankungen des gesamten Bauchraumes Proktologie (Behandlung von Erkrankungen des Analkanals und des Enddarmes) Schilddrüsenchirurgie Venenchirurgie Chirurgie degenerativer Erkrankungen des Stütz- und Bewegungssystems Weichteiltumore Behandlung von Beckenbodenschwäche und Inkontinenz Minimal-invasive Chirurgie („Schlüsselloch-Chirurgie“): • Gallenblasenoperation • Dickdarmteilentfernungen bei entzündlichen Erkrankungen und Karzinomen (bösartige Krebsgeschwulst, sämtliche Stadien, sämtliche Abschnitte des Dickdarmes, vom Blinddarm bis zum Enddarm) • Wurmfortsatzentfernung • Leistenbruchoperationen • Eingriffe an der Leber • Verwachsungslösungen an Därmen • Zwerchfellbruchoperation • Schilddrüsenoperationen Besondere Einrichtungen: • Eigene Vorrichtung zur Sonographie (Ultraschalluntersuchung) auch intraoperativ (auch während der Operation) • Endosonographie des Enddarmes • Koloskopie (Dickdarmspiegelung) einschließlich interventioneller Koloskopie (Polypenabtragung, Abtragung der Gewulst der Schleimhäute, Dehnung von Darmverengungen) Spezialsprechstunden: • Proktologie (Enddarmerkrankungen) • Beckenbodenschwäche und Inkontinenz Chefarzt Dr. Reinhold Mäueler Di 15.00 – 16.00 Uhr Mo 15.00 – 16.00 Uhr Oberarzt Dr. Thomas Wimmer Oberarzt Markus Paul doppelpunkt 1/ 2013 53 Interdisziplinäres Zentrum für Kontinenz und Beckenboden Liebe Leserin, lieber Leser! Kontinenz- und Beckenbodenzentren haben eine besondere Expertise in der Behandlung von Stuhl- und Urinhalteschwächen, sowie von Erkrankungen des Beckenbodens. krankungen auch für die alltägliche Betreuung in Zusammenarbeit mit den Hausärzten dasein. Vielen Betroffenen ist dabei nicht bekannt, dass die meisten Formen der Inkontinenz behandelt werden können und nicht eine lebenslange Last darstellen müssen. Um dieses Leiden zu lindern, müssen alle präventiven und therapeutischen sowie pflegerischen Behandlungsmethoden zur Anwendung kommen. Funktionsstörungen der Beckenbodenstrukturen sind häufig. In Deutschland leiden etwa vier Millionen Menschen an einer versorgungsbedürftigen Harninkontinenz. Die Dafür steht ein Ursachen sind dainterdisziplinäres bei so vielfältig, Team an Spezialiswie die Erkrankung ten zur Verfügung, selbst. Oft sind eiIhnen bei der Diagne Bindegewebsnostik, Therapie und Beckenbodenund Weiterbehandschwäche, schwielung Ihres Leidens, rige Geburten/ Gemöglichst in Zuburtsverletzungen sammenarbeit mit oder andere ErkranIhren betreuenden kungen MitverursaÄrzten (Hausarzt, cher des Leidens. In Dr. Branko Milkanovic und Frauenarzt) weiterden meisten Fällen Dr. Reinhold Mäueler (r.) zuhelfen. folgt der Harninkontinenz ein Rückzug der meist älteren Menschen aus dem gesellschaftlichen Leben. Dies In unserem Haus haben wir Krankenstellt häufig einen Auslöser von schweren schwestern, die speziell für die MitbetreuDepressionen dar, die auch das soziale Umung von Patienten mit Beckenbodenerkranfeld überfordern und oft mit einer Einweikungen und Blasen- und Mastdarmschwäsung in ein Pflegeheim enden. che ausgebildet sind. Ebenso haben unsere Physiotherapeuten eine entsprechende Expertise. Das Zentrum soll Anlaufstelle für alle Patientinnen und Patienten sein, die unter Stuhl- und Blasenentleerungsstörungen, sowie Funktionsstörungen des BeckenboHerzliche Grüße dens leiden und ihnen eine umfassende Betreuung, von der Diagnostik über die TheDr. Reinhold Mäueler Dr. Branko Milkanovic rapie bis zur Rehabilitation anbieten und Chefarzt Chefarzt sie wollen bei den häufig chronischen ErChirugische Klinik Frauenklinik Eben-Ezer 54 doppelpunkt 1/ 2013 Diagnostische Möglichkeiten in der Chirurgie: Diagnostische Möglichkeiten in der Frauenklinik: • Anale Manometrie – Duckmessung im Bereich des Analkanales und des Enddarmes. • Urogynäkologische Sprechstunde/ ärztliche Kontinenzsprechstunde in der Gynäkologie nach Voranmeldung mit Überweisung Ihres Frauenarztes montags vormittags • Prokto-/rektoskopie – Spiegelung des Analkanales und des Enddarmes. • Endosonographie – Ultraschalluntersuchung von Analkanal und Enddarm. • coloskopie – Spiegelung des gesamten Darmes. In Zusammenarbeit mit Radiologen: • Defäkographie – radiologische Darstellung der Funktion des Enddarmes. • Urodynamik – Druckmessung der Blase und Harnröhre • cystoskopie – Spiegelung der Harnblase • Urogynäkologische Sonografie – Dynamische Ultraschalluntersuchung von Harnblase und Harnröhre • MrT – Kernspintomografische Darstellung der Funktion des Beckenbodens • Magnetresonanztomographie – kernspintomographische Darstellung der Funktion von Enddarm und Analkanal. Therapie Therapie: • Konservative Therapiemöglichkeiten mittels Beckenbodentraining oder Biofeedbacktraining • hämorrhoidenoperation. • Medikamentöse Therapie • Entfernung von Tumoren des Analkanals und des Rektums. • Operation von Perianalfisteln und -abszessen • Operation von Senkungszuständen am Beckenboden • Spezielle Operationen der harninkontinenz (z. B. TVT-Band-Einlage) • Operative Behandlung des Enddarmvorfalles (mit und ohne Baucheröffnung). • Operation am Schließmuskel (Naht von Rissen, Raffung). Bald: Sakrale nervenstimulation. – Gemeinsame Sprechstunde am Montag 15 bis 16 Uhr – Kontakt: Annette Frasca, Telefon: 0531 / 7011 5570, E-Mail: [email protected], Mo. bis Fr. 10 bis 16 Uhr doppelpunkt 1/ 2013 55 Frauenklinik Eben-Ezer Geburtshilfe: • Familienorientierte Geburtshilfe unter Berücksichtigung insbesondere der persönlichen Wünsche der werdenden Mütter • Möglichkeit der ambulanten Geburt • Möglichkeit der Wassergeburt • Vaginale Entbindung bei Beckenendlage • Versuch der äußeren Wendung bei Beckenendlage/Querlage • Hebammensprechstunde • Babytreff (Mütter und Neugeborene) • Akupunktur und Homöopathie • Softlasertherapie oberflächlicher Wunden (Brustentzündung) • Geburtshilfliche Kurse Frauenheilkunde: • Schwerpunkt mikroinvasive Chirurgie („Knopflochtechnik“), z. B. Ovarialcysten, Gebärmutterentfernung • Vaginale Gebärmutterentfernung • Konservative Behandlung, z. B. Eierstockentzündung • Urogynäkologische Diagnostik (Untersuchung bei Blasenfunktionsstörungen sowie Senkungszuständen) sowie konservative und operative Therapie (z. B. TVT-O, Tension-free Vaginal Tape, Band zur Stabilisierung der mittleren Harnröhre) • Operationen zur Beckenbodenrekonstruktion, auch unter Einsatz von Kunststoffnetzen • Gynäkologische Krebs-Chirurgie • Mamma Chirurgie (Brustchirurgie) • Lasertherapie • Behandlung von Beckenbodenschwäche und Inkontinenz Chefarzt Dr. Branko Milkanovic 56 doppelpunkt 1/ 2013 Oberärztin Gülhan Altorkmany Oberärztin Dr. Janine Kreiss-Sender Oberärztin Dr. Judith Bollmann Klinik für Handchirurgie und angeborene Handfehlbildungen Leistungsspektrum Unser Angebot umfasst die gesamte ausschließlich elektive Handchirurgie, d. h. die planbaren und nicht notfallmäßigen Operationen an der Hand: • Die konservative bzw. operative Behandlung von erworbenen Erkrankungen an der Hand und an der oberen Extremität, alle Nervenkompressionssyndrome (Nervenengpässe), Tendovaginitiden (Sehnenscheidenentzündungen), Weichteil- und Knochentumore, die Dupuytrenschen Kontraktur, Arthrosen im Handgelenk (Gelenkverschleiß) und an der Hand, • und die konservative bzw. operative Behandlung von posttraumatischen, nach einer Verletzung auftretenden Folgezuständen an der Hand und an der oberen Extremität, auch durch aufwendige Sekundärrekonstruktionen mit Knochen-, Sehnen-, Nerventransplantationen und Sehnenumlagerungen. Unser besonderer überregionaler Schwerpunkt ist die konservative bzw. operative Behandlung und langjährige Nachsorge von Kindern mit angeborenen Handfehlbildungen. Chefarzt Dr. Niels Benatar Oberärztin Dr. Silke Juras doppelpunkt 1/ 2013 57 Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie Vom Leitenden Arzt Dr. Udo R. Schwippel In der Anästhesiologischen Klinik unterscheiden wir „Anästhesiologie – Intensivmedizin – Schmerztherapie.“ Anästhesiologie (Schmerzbetäubung) Zunächst sind wir für die anästheologische Betreuung und Versorgung der zu operierenden Patienten zuständig. Dies beinhaltet zum einen die Risikoabschätzung eines jeden Patienten einschließlich der notwendigen Voruntersuchungen als auch ein ausführliches anästhesiologisches Gespräch. Auf Grund dieses Vorgesprächs entscheidet der Anästhesist, welche Art der Narkose für den Patienten geeignet ist, so dass er dann möglichst mit dem geringsten Risiko und ein höchstmögliches Maß an Komfort anästhesiologisch versorgt und betreut werden kann. Zur Anwendung kommen bei uns heute alle in der modernen Anästhesie üblichen Techniken wie z. B. die Total Intravenöse Anästhesie (TIVA), die Inhalationsanästhesie (ITN) in der Low- bzw. Minimal-Flow-Technik, komplizierte Anästhesieverfahren und regionale Anästhesiemethoden. Alle Anästhesieverfahren werden auf einem hohen Sicherheits- und Überwachungsniveau durchgeführt. So kommen bei größeren operativen Eingriffen bzw. bei Hochrisiko-Patienten neben den „normalen“ nicht invasiven Überwachungsmethoden auch invasive Verfahren wie die direkte Blutdruck- und Herzleistungsmessung zur Anwendung. Durch die kontinuierliche Registrierung von Hirnstromkurvenableitungen (EEG) kann eine zusätzliche Optimierung der Anästhesietiefe erreicht werden. Die anästhesiologische Betreuung unserer Patienten hört nicht mit dem Ende der Operation bzw. Narkose auf, sondern wird durch die Betreuung im „Aufwachraum“ fortgesetzt. Hier kann der Patient seine Vitalfunktion unter kontrollierten Rahmenbedingungen wiedererlangen, so dass er hiernach ohne Risiko auf eine normale Pflegestation verlegt werden kann. Sollten sich im Verlauf der postoperativen Überwachungsphase Unregelmäßigkeiten einstellen, kann der Patient auf unserer operativen Intensivstation jederzeit ebenso weiter betreut werden – wie Patienten, die nach großen operativen Eingriffen zur Überwachung und Wiedererlangung ihrer Vitalfunktionen direkt auf der Intensivstation aufgenommen werden. Intensivmedizin Auf der Intensivstation können unsere Patienten entsprechend ihres Grundleidens weiter überwacht bzw. behandelt werden. Hier kann auf Grund der vorhandenen intensivmedizinischen Überwachungs- und Diagnosemethoden rechtzeitig das Krankheitsbild erkannt und entsprechend den uns intensivmedizinisch zur Verfügung stehenden Methoden behandelt werden. 58 doppelpunkt 1/ 2013 Schmerztherapie Die dritte Säule der anästhesiologischen Arbeit bildet die Schmerztherapie. Sie umfasst nicht nur die Maßnahmen, die in Verbindung mit den akut postoperativ auftretenden Operationsschmerzen zu tun hat, sondern auch die Behandlung chronisch schmerzkranker Patienten im Krankenhaus einschließlich der schmerztherapeutisch flankiert betreuten palliativmedizinischen Patienten. Patienten, die während ihres stationären Aufenthaltes im Marienstift schmerztherapeutisch behandelt wurden, können sich im Anschluss der Krankenhausbehandlung in unserer Schmerzambulanz Rat holen und gegebenenfalls behandeln lassen. In der Schmerzambulanz kommen bei uns neben der klassisch medikamentösen Schmerztherapie auch periphere rückenmarksnahe und zentrale Nervenblockaden als auch alternative schmerztherapeutische Verfahren zur Anwendung (Neural- und manuelle Therapie, verschiedene Akupunkturtechniken, die klassische Störfeldtherapie mit Austestung homöopathischer Schadstoffbelastungen und Unverträglichkeiten). In den Bereich der Schmerztherapie fällt außerdem auch die anästhesiologische Betreuung der entbindenden Patientinnen im Kreissaal. Hier können sie die so genannte patientenkontrollierte Schmerzausschaltung mittels Periduralanästhesie (Walking-PDA) zur Erlangung einer schmerzarmen Geburt wahrnehmen. Die Leitenden Ärzte der Klinik verfügen über eine umfangreiche Weiterbildung im Bereich der ausgeführten Therapie- und Diagnoseverfahren und sind zur Weiterbildung im Fach für Anästhesiologie für drei Jahre und im Bereich der anästhesiologischen Intensivmedizin für ein Jahr ermächtigt. Im Rahmen der täglich durchgeführten Anästhesiesprechstunde können sich auch die Patienten über die durchgeführten Behandlungsmethoden informieren und einen Einblick in die Abläufe eines Behandlungsfalles erhalten. Ltd. Arzt Dr. Udo Schwippel Ltd. Arzt Dr. Jan Halatek, DB Oberarzt Wilfried Metzger Oberarzt Arne Twelmeier doppelpunkt 1/ 2013 59 Beleg- und Honorarärzte des Krankenhauses Belegarzt des Krankenhauses Dr. Andreas Bodlien Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Plastische Operationen Member of EAFPS (European Academie of Facial Plastic Surgery) Tel.: 05 31 / 12 59 93 Internet: www.hno-bs.de Belegarzt des Krankenhauses Dr. Erich Koch Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Chirotherapie Tel.: 05 31 / 4 52 78 Internet: www.mein-hno-braunschweig.de Belegarzt des Krankenhauses Dr. Marc Kassuhn Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde Tel.: 05 31 / 12 59 93 Internet: www.hno-braunschweig.de Belegarzt des Krankenhauses Dr. Wolfgang Schwartz Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde Tel.: 05 31 / 79 92 79 Internet: www.hno-schwartz.de 60 doppelpunkt 1/ 2013 Honorararzt des Krankenhauses Dr. Ralf Lorenz Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Tel.: 05 31 / 1 60 24 Honorararzt des Krankenhauses Dr. Bernd Roloff Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Tel.: 05 31 / 4 56 86 Honorararzt des Krankenhauses Dr. André Szczes Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Tel.: 05 31 / 4 94 98 Honorararzt des Krankenhauses Dr. Tobias Gräber Facharzt für Orthopädie Tel.: 05 31 / 28 85 35-0 Honorararzt des Krankenhauses Dr. Martin Heimberg Facharzt für Orthopädie Tel.: 05 31 / 28 85 35-0 doppelpunkt 1/ 2013 61 Zukunft durch und mit Tradition Lernen von Jägermeister Frage: Gibt es auf dem Markt ein Erfolgsrezept? Und können andere Unternehmen von einer Traditionsmarke lernen, um erfolgreich zu bleiben oder zu werden? Von einer „wirklichen Perle“ eines deutschen Familienunternehmens sprach Dr. Wolf-Michael Schmid, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Braunschweig, zu Beginn der Veranstaltung „Jägermeister – Internationalisierung einer Traditionsmarke“. Gemeinsam mit Gustav-Ullrich Klauenberg, Vorsitzender des Industrieklubs Braunschweig, hatte er den Sprecher des Vorstandes der Mast-Jägermeister SE in Wolfenbüttel, Paolo Dell’ Antonio, zu einem Vortrag eingeladen. Sprossen seines Geweihes zeigt, sind 2011 auf etwa 90 Märkten weltweit verkauft worden. Der Anteil im Auslandsgeschäft beträgt etwa 78 Prozent; der größte Markt ist Nordamerika mit 40 Prozent (Deutschland: 22 Prozent). Jägermeister nimmt damit Rang 8 unter den 10 größten Premium-Spirituosen weltweit ein. Likör aus 56 Elementen „Markenstärke“ und „Kundennähe“ Der Kräuterlikör Jägermeister, hergestellt aus 56 Kräutern, Blüten, Wurzeln und Früchten aus der ganzen Welt sowie abgefüllt in Wolfenbüttel am Stammsitz des Unternehmens, ist eine erfolgreiche „Global-Player-Marke“: 88 Millionen eckige Flaschen mit dem bekannten Logo, das den Kopf des Hirschen mit einem leuchtenden Kreuz zwischen den „Produkt“, „Aktionäre“, „Mitarbeiter“ und „Pro­ zesse“ würden konsequent auf „Markenstärke“ und „Kundennähe“ ausgerichtet. Paolo Dell’Antonio (49), seit 1999 bei Jägermeister, nannte strategische Erfolgsfaktoren. In den 60ziger Jahren habe sich das Unternehmen auf eine Hauptmarke konzentriert und sie durch Internationalisierung ausgeweitet („diversifiziert“). Wichtig für das „Produkt“ seien, so Dell’ Antonio, der einzigartige Geschmack, die auffällige Erscheinung, seine Unverwechselbarkeit und Wiedererkennbarkeit. Paolo Dell‘Antonio (2. v. r.) mit dem Vizepräsidenten des Niedersächsischen Landtages Klaus-Peter Bachmann, MdL (l.),Gustav-Ullrich Klauenberg und H. P. Brandt (r.). 62 doppelpunkt 1/ 2013 Wichtig für das Thema „Aktionäre“ sei das Familienunternehmen, das 1878 von Wilhelm Mast gegründet worden ist (zunächst gab es Essigherstellung und die Abfüllung sowie den Vertrieb von Weinen). 1935 wurde der ein Jahr zuvor von Curt Mast erfundene Likör in den deutschen Markt eingeführt. Entscheidend war und ist, führte Dell’Antonio aus, dass die Familie „langfristig ausgerichtet ist“, ohne Fremdkapital und Kapitalmarktspielregeln einen langfristigen Markenaufbau vor kurzfristiger Gewinnmaximierung anstreben könne. Wichtig seien auch die „Mitarbeiter“, die eine „emotionale Bindung“ hätten und deshalb nicht nur „für“ Jägermeister arbeiteten, sondern „bei“ Jägermeister. Schließlich würden die „Prozesse“ fokussiert auf die eigenen Fähigkeiten in der Wertschöpfungskette, einfach und transparent. „Kultur“ statt „Umsatz“ Gab es ein besonderes „Lernpotenzial“ in der Geschichte des Unternehmens? Der Referent erläutert: „Das kulturelle Verständnis ist der Schlüssel zur Internationalisierung einer Marke.“ Jägermeister, am Anfang stand die Vision des leidenschaftlichen Jägers Curt Mast, gehe vom „Verstehen der Kultur“ aus, nicht vom „Umsatz-Denken“. Die „DNA der Marke Jägermeister“ wolle Menschen in unterschiedlichen Kulturräumen „begeistern“ und besondere Erlebnisse sowie neue Perspektiven „entzünden“ („SPARK“); ferner Menschen „verbinden“ und ihre Gemeinschaft „bestärken“ („CONNECT“). Und dabei will Jägermeister mit „Leib und Seele authentisch sein und von natürlicher Substanz“ („GENUINE“). „Vermarktungswerkzeuge“ Zu den weltweiten „Vermarktungstools“ („Werkzeugen“) gehören zum Beispiel „Promotions“ („Beförderungen“), um mit Menschen in Kontakt treten zu können („TV- Spotts reichen nicht“), „Tap-Maschinen“, Zapfanlagen auf den Tresen in der Gastronomie, die für „Sichtbarkeit“ und „Kühles Getränk“, vor allem jedoch für „Differenzierung“ zu anderen Marken stehen sowie „Musik-Sponsoring“, „weil Alkohol und aktiver Sport nicht zusammen passen.“ „Marke mit Geschichte“ Eine große Herausforderung sei es, als „Marke mit Geschichte“ angesichts unterschiedlicher Rahmenbedingungen und individueller Bedürfnisse „immer aktuell“ zu sein. Aber wenn ein Familienunternehmen offen bleibe, zu seinen eigenen Stärken stehe sowie eine einheitliche und nachvollziehbare Qualität behalte, werde die Erfolgsgeschichte weitergehen. „Nicht kopieren, sondern kapieren“ Frage: Können andere Unternehmen von Jägermeister lernen? Jedes Unternehmen hat einen „individuellen Fingerabdruck“ und ein „eigenes Gesicht“, eine spezifische Branchen- und Marktsituation sowie besondere Rahmenbedingungen. Von Jägermeistern lernen heißt nicht, den Erfolg einfach kopieren zu wollen, wohl aber zu kapieren: Die eigene Marke muss gekannt („geliebt“), erkannt („identifizierbar“) und anerkannt („gelebt“) werden. Wer sich zu ihr bekennt („vertritt“), sie führt („verantwortet“) und weiterentwickelt, kann erfolgreich sein. Es gibt zwar keine Patentrezepte, wohl aber Rezepte mit innovativen Zutaten. Und auf die Mischung, auf den unverwechselbaren Geschmack sowie auf ein auf die konkrete (Markt-)Situation maßgeschneidertes und umfassendes Marketingkonzept kommt es wohl an. Viel Zukunft liegt jedenfalls in einer Traditionsmarke, wenn das professionelle Feuer der Begeisterung und der Verantwortung weiter brennt. Burkhard Budde doppelpunkt 1/ 2013 63 „Dynamik, Spritzigkeit, und Kreativität“ „Marketing-Löwe 2012“ verliehen Michael Strauß, Leiter der Pressestelle der Ev.-Luth. Landeskirche in Braunschweig, ist ein besonderer „Brückenbauer“. „Löwenstark“ moderierte er die Veranstaltung „Marketing-Löwe 2012“ des MarketingClub Braunschweig e. V. am 30. November 2012 in der Dornse des Braunschweiger Altstadtrathauses. Unter der Schirmherrschaft des Präsidenten der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, Prof. Dr. Hubertus von Amelunxen konnte die Präsidentin des Maketing-Clubs, Prof. Dr. Bettina Rothärmel, zum vierten Mal die Braunschweiger Marketing-Löwen verleihen. Wegen „besonderer Excellenz“, des „tatsächlichen Erfolges“ sowie wegen der „Erfolgsgeschichte aus der Region“ wurden in diesem Jahr „QuicarShare a Volkswagen“ mit dem Hauptpreis, sowie Mathias Rothert wegen seiner Bachelor-Arbeit „Betrachtung der Schadensprophylaxe in der Kfz-Flottenversicherung“ mit dem Förderpreis geehrt. Bildung und Kultur im Zentrum Braunschweigs Bürgermeisterin Annegret Ihbe wies auf die Notwendigkeit des Marketings als Voraussetzung für den Erfolg der Unternehmen: „Innovationskraft und Zukunftspotenzial sind nur die eine Seite der Medaille. Beides muss auch wahrgenommen werden.“ Pastorin Sabine Dreßler-Kromminga, Wolfram Bäse-Jöbges sowie Oliver Schörwerth (l.). 64 doppelpunkt 1/ 2013 Für Prof. Hubertus von Amelunxen steht im Zentrum des Marketings Bildung und Kultur; Werte und „weiche Faktoren“, „die die Welt weiterbringen.“ Teilen als Seele von Quicar Dr. Lutz Göcke von der Volkswagen AG erläuterte das Marketing Konzept von „Quicar“. Die Seele von Quicar sei „das Teilen“ – nicht nur das des Fahrzeuges, sondern auch das von Erfahrungen, Ideen und Wünschen. In Hannover – der Startschuss war am 2. November 2011 – seinen 200 Autos mit der ganzen Stadt „geteilt“ worden. Und zwar vor allem von einer Zielgruppe, zu der „Dynamik, Spritzigkeit, Flexibilität und Kreativität“ gehörten. Gleichzeitig sei eine Kultur aufgebaut, das WirGefühl genutzt und gestärkt worden. Quicar, so der Preisträger, wolle die urbane Mobilität – „für Jedermann, rund um die Uhr, kinderleicht, umweltfreundlich, für jede Gelegenheit, sowie zusammen mit Freunden und Kollegen“ – verbessern. Ob 2013 diese „löwenstarke Idee“ auch in der Stadt Heinrichs des Löwen ein „Löwen Echo“ findet? Michael Strauß, „Grenzgänger zwischen Kirche und Welt“, ist jedenfalls davon überzeugt, dass der „Löwen Preis“ des Marketing-Clubs, eine einzigartige Initiative in ganz Niedersachsen, einen festen Platz in Braunschweig gefunden hat. Klaus G. Kohn (r.) und Michael Strauß. Einfach traumhaft: Spaniens Metropole Madrid Von Henning Schwannecke Madrid, die Haupt- und Kunststadt des Landes Spaniens, ist die größte Stadt des Landes und verfügt über etwa 3.5 Millionen Einwohner. Gelegen in der Mitte der Iberischen Halbinsel; der politische, kulturelle und wirtschaftliche Mittelpunkt der Hauptstadt liegt im Tal des Flusses Manzanares. Ein Flusslauf, der vor mehr als dreihunderttausend Jahren in seinen morastigen Ufern als Wasserstelle der Elefanten diente, welche von den Bewohnern der vielen paläolitschen Stämme, die das Tal bewohnten, gejagt wurden. Beginne ich zunächst mit der Gegenwart dieser Traumstadt, die ich etliche Male besuchen konnte weil dort spanische Freunde von mir wohnen. Die Stadt Madrid, weniger geschichtsträchtig als zum Beispiel Rom oder Paris, versprüht nicht den Charme ihrer größten „Konkurrentin“ Barcelona. Dafür besticht die Hauptstadt mit einer Reihe anderer Vorzüge. Der ganz besondere Charme liegt vor allem in der Wildheit, der Aufgeregtheit und der Unabhängigkeit. Die Stadt ist unglaublich vielfältig und widersprüchlich, manches Mal romantisch und gemütlich, dann aber wieder schnelllebig und voller Risiko. Einheimische und auch Touristen, Jugendliche und Senioren aus aller Welt treffen sich an Puerto del Sol. Den Spatenstich zum Bau des ersten Gebäudes unternahm der Emir von Cordoba Mohamed I. Im Jahr 852 ließ er einen Alcazar (Burg) zur Grenzsicherung bauen, Magerit genannt. Dass er allerdings dabei frü- her oder später die Kastilier auf den Plan rufen würde, dürfte dem Maurenfürst klar gewesen sein. So kam es dann auch. Alonso VI. von Kastilien eroberte 1083 die arabische Festung. Doch fast 450 Jahre blieben die Festung und die sich rund herum entwickelte Stadt sich selbst überlassen. Erst der Habsburger Kaiser Karl V. begann, Madrid mit sehr herrschaftlichen Gebäuden aufzupäppeln und unter die Arme zu greifen. Mit der Verlegung des Parlaments 1561 sowie 1588 der königlichen Residenz aus Toledo begann der eigentliche Aufstieg. Über Nacht wurde Madrid zur Hauptstadt des spanischen Weltreiches, mit Hilfe der österreichischen Habsburger Kaiser. Noch heute nennen die Madrider ihr altes Stadtzentrum sehr liebevoll nach dem spanischen Habsburgern EL MADRID DE LOS AUSTRIAS. Die Gegend um die Plaza Mayor, umrahmt von mehr als 100 Arkadenbögen, direkt im Herzen der Habsburgerstadt, ist heute eine der wichtigsten Fremdenverkehrszonen Madrids. Hoch zu Ross sitzt sehr stolz König Philipp III. Von Spanien, der den 1620 eingeweihten, allerdings 1790 nach einem Brand erneuerten Platz errichten ließ. Jahrhunderte lang veranstaltete man hier Stierkämpfe, die jetzt verboten sind, und Theateraufführungen, Heiligsprechungen und Ketzerverbrennungen – vor etwa 50 000 Zuschauern. Der berühmte Balkon der Casa de la Panaderia, des Bäckerhaudoppelpunkt 1/ 2013 65 ses, deren moderner Freskenschmuck 1992 aufgetragen wurde, war dabei für die Habsburger Könige und Kaiser reserviert. Einzigartig in dieser Stadt: die Autos fahren überwiegend ohne Licht, da die Weltstadt viele Lichtquellen aufweist, sodass überflüssig ist, sein Autolicht einzuschalten. Die Hauptstadt schläft nie. Man frühstückt sehr spät, was meistens in den spanischen Kneipen stattfindet bei Tapas und Wein oder Liköre; man schnattert durcheinander, aber irgendwie versteht man sich. Haupt- themen sind natürlich der Fußball rund um den Erdball. Die Deutschen Soccer sind beliebt. Man redet jedoch kaum über die wirtschaftlichen Probleme. Spaniens Märchenschloss: Eine wahre Perle der spanischen Architektur ist das imposante Palastgebäude des Palacio Real. Das Werk des Madrider Architekten Ventura Rodriguez zeigt das typische Grundmuster eines spanischen Alcazars (Burg). Eine Vierflügelanlage aus Granit und Kalkstein rund um einen quadratischen Innenhof mit Waffenhof vor dem Haupteingang. Der Königspalast. Besuchen Sie unsere Diakonische Galerie – im Mutterhaus, erste Etage – „Leben mit dem Kreuz“ in Geschichte und Gegenwart Öffnungszeiten:Montags bis Freitags von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr und nach Vereinbarung. Führungen:Interessierte Einzelpersonen oder Gruppen werden gebeten, sich bei Heike Otto anzumelden. Tel.: 0531 7011-0 oder 7011-304; Fax: 0531 7011-5304 E-Mail: [email protected] 66 doppelpunkt 1/ 2013 Der Wunsch der Wünsche Ich wünsche dir Gesundheit. Aber – was geschieht, wenn der Körper durch Stress krank wird? Ich wünsche dir Erfolg. Aber – , wenn die Leistung durch Druck abfällt? Ich wünsche dir Glück. Aber – , wenn die Tür durch Intrigen verschlossen bleibt? Ich wünsche dir Freude. Aber – , wenn das Lachen durch Trauer vergeht? Ich wünsche dir Freunde. Aber – , wenn Vertrauen durch Angst verschwindet? Ich wünsche dir eine gute Gemeinschaft. Aber – , wenn das Miteinander durch Neid vergiftet wird? Ich wünsche dir echte Liebe. Aber – , wenn die Zärtlichkeit durch Unvernunft zerstört wird? Dann wünsche ich dir Segen, der grenzenlos, bedingungslos und ausnahmslos wirkt. Weil der Urgrund das Leben erst ermöglicht. Weil die Urkraft das Leben in Grenzen befähigt. Weil das Urziel das Leben bewegt. Weil die Urmitte das Leben annehmen lässt. Weil das Urvertrauen das Leben in die Verantwortung ruft. Weil die Urliebe das Leben im Leben für das Leben erneuert. Weil du von der Urquelle allen Lebens gesegnet bist. Und durch Gott zum Segen für andere werden kannst. Burkhard Budde