Fachinformation Godamed ® 500 Pfleger 1. Bezeichnung des Arzneimittels Godamed ® • Bekannte Überempfindlichkeit gegen- 500 2. Verschreibungsstatus/ Apothekenpflicht • Apothekenpflichtig 3. Zusammensetzung des Arzneimittels • 3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe Thrombozytenaggregationshemmer Analgetikum Antipyretikum Antirheumatikum 3.2 Bestandteile nach der Art und arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge – arzneilich wirksame Bestandteile 1 Tablette enthält: 500 mg Acetylsalicylsäure (Ph.Eur.) 250 mg Glycin – sonstige Bestandteile Aromastoffe, Cellulosepulver, Maisstärke, Saccharin-Natrium. 4. Anwendungsgebiete Verhinderung thrombotischer Gefäßverschlüsse bei arterieller Verschlusskrankheit und Verminderung arterieller Thrombosen nach gefäßchirurgischen Eingriffen, transluminaler Katheterdilatation oder nach anderen arterieneröffnenden Maßnahmen. Zur Vorbeugung von Schlaganfällen, nachdem Vorläuferstadien aufgetreten sind; Verminderung der Gefahr weiterer Thrombosen der Herzkranzgefäße nach überstandenem Herzinfarkt. Verhütung eines Herzinfarktes bei instabiler Angina pectoris. Entzündung oberflächlicher Venen (akute Thrombophlebitis). • Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei Patienten mit • Überempfindlichkeit gegen andere Entzündungshemmer/Antirheumatika oder andere allergene Stoffe; • Allergien (z. B. mit Hautreaktionen, Juckreiz, Nesselfieber) oder Asthma, Heuschnupfen, Nasenschleimhautschwellungen (Nasenpolypen), chronischen Atemwegserkrankungen; • eingeschränkter Leber – und Nierenfunktion; • Bluthochdruck und/oder Herzinsuffizienz in der Anamnese: Vor Behandlungsbeginn istder Arzt bzw. der Apotheker zu befragen. Im Zusammenhang mit einer NSAR-Behandlung wurde über Flüssigkeitseinlagerung und Ödeme berichtet. • anstehenden Operationen (auch bei kleineren Eingriffen wie z. B. Zahnextraktionen): Es kann zu verstärkter Blutungsneigung kommen. Gastrointestinale Wirkungen Die gleichzeitige Gabe von Acetylsalicylsäure und anderen NSAR einschließlich COX-2-selektiven Inhibitoren sollte vermieden werden. Hinweis: Godamed 500 soll jedoch bei Während der Behandlung mit allen NSAR sind schwerwiegende gastrointestinale Blutungen, Geschwüre oder Perforationen, auch mit letalem Ausgang, zu jedem Zeitpunkt der Therapie mit oder ohne Warnsignale oder früheren schwerwiegenden gastrointestinalen Nebenwirkungen, berichtet worden. Bei älteren Menschen kommt es unter NSAR-Therapie häufiger zu unerwünschten Wirkungen, insbesondere Blutungen und Perforationen im Gastrointestinaltrakt, die lebensbedrohlich sein können. Kindern und Jugendlichen mit fieberhaften Erkrankungen wegen des möglichen Auftretens eines Reye-Syndroms nur auf ärztliche Anweisung und nur dann angewendet werden, wenn andere Maßnahmen nicht wirken. Patienten mit einer Anamnese gastrointestinaler Toxizität, insbesondere in höherem Alter, sollen jedes ungewöhnliche Symptom im Magen-Darm-Bereich (vor allem gastrointestinale Blutungen) melden, insbesondere zu Beginn einer Therapie. Verminderung venöser Thrombosen und Embolien nach Operationen, wenn eine Antikoagulanzientherapie nicht möglich oder kontraindiziert ist. Schmerzen, z.B. Kopf-, Zahn- und Regelschmerzen, Muskel- und Nervenschmerzen, Entzündungen; Fieber. Rheumatische Erkrankungen: Gelenkrheuma (chronische Polyarthritis), akute Schübe arthrotischer Erkrankungen, Weichteilrheumatismus. 5. Gegenanzeigen • Aktive oder in der Vorgeschichte bekannMai 2009 • • • über Acetylsalicylsäure oder einem der sonstigen Bestandteile von Godamed 500 Wenn in der Vergangenheit gegen Salicylate oder andere nicht-steroidale Entzündungshemmer mit Asthmaanfällen oder in anderer Weise allergisch reagiert wurde Gastrointestinale Blutungen oder Perforation (Magen- oder Darmdurchbruch) in der Vorgeschichte, die durch eine vorherige Therapie mit NSAR bedingt waren Leber- und Nierenversagen Schwere Herzinsuffizienz Kombination mit Methotrexat 15 mg oder mehr pro Woche sowie in den letzten 3 Monaten der Schwangerschaft. • te Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre/ Haemorrhagie mit mindestens zwei unverkennbaren Episoden von erwiesener Ulzeration oder Blutungen Krankhaft erhöhte Blutungsneigung 002959-B902 – Godamed 500 – n Vorsicht ist bei Patienten geboten, die gleichzeitig mit Arzneimitteln behandelt werden, die das Risiko für Ulzera oder Blutungen erhöhen können, wie z. B. orale Kortikoide, Antikoagulanzien wie z. B. Warfarin, selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren oder Thrombozyten-Aggregationshemmer wie z. B. Acetylsalicylsäure in ge- ringen Dosen zur Behandung kardiovaskulärer Erkrankungen. Beim Auftreten von gastrointestinalen Blutungen oder Ulzera soll die Behandlung mit Acetylsalicylsäure abgebrochen werden. Das Risiko einer gastrointestinalen Blutung, Ulzeration und Perforation erhöht sich mit ansteigender Dosis der NSAR, für Patienten mit Ulzera in der Anamnese, insbesondere in Verbindung mit den Komplikationen Blutung oder Perforation (siehe Kapitel 7: „Wechselwirkungen mit anderen Mitteln“) und für ältere Patienten. Diese Patientengruppen sollten einleitend mit der niedrigsten möglichen Dosis behandelt werden. Eine Behandlung mit NSAR in Kombination mit protektiven Arzneimitteln (z. B. Misoprostol oder Protonen-Pumpen-Hemmer) sollte in diesen Fällen in Erwägung gezogen werden. Dies gilt auch für Patienten, die gleichzeitig andere Arzneimittel einnehmen, die das Risiko gastrointestinaler Nebenwirkungen erhöhen (siehe Kapitel 7: „Wechselwirkungen mit anderen Mitteln“). Godamed 500 sollte nur nach Befragen des Arztes angewendet werden bei gleichzeitiger Therapie mit gerinnungshemmenden Arzneimitteln (z.B. Cumarin-Derivate, Heparin mit Ausnahme niedrig dosierter HeparinTherapie), Asthma bronchiale, Überempfindlichkeit gegen andere Entzündungshemmer/ Antirheumatika oder andere allergene Stoffe, chronischen oder wiederkehrenden Magen- oder Zwölffingerdarmbeschwerden, vorgeschädigter Niere, schweren Leberfunktionsstörungen sowie während der ersten 6 Monate der Schwangerschaft und in der Stillzeit. Hinweise: Patienten, die an Asthma, Heuschnupfen, Nasenschleimhautschwellung (Nasenpolypen) oder chronischen Atemwegsinfektionen (besonders gekoppelt mit heuschnupfenartigen Erscheinungen) leiden und Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Schmerz- und Rheumamittel aller Art sind bei Anwendung von Godamed 500 durch Asthmaanfälle gefährdet (sog. Analgetika-Intoleranz/Analgetika-Asthma). Solche Patienten sollten vor Anwendung den Arzt befragen. Das Gleiche gilt für Patienten, die auch gegen andere Stoffe überempfindlich (allergisch) reagieren wie z.B. mit Hautreaktionen, Juckreiz oder Nesselfieber. Godamed 500 soll bei Kindern und Jugendlichen mit fieberhaften Erkrankungen nur auf ärztliche Anweisung und nur dann angewendet werden, wenn andere Maßnahmen nicht wirken. Sollte es bei diesen Erkrankungen zu lang anhaltendem Erbrechen kommen, so kann dies ein Zeichen des Reye-Syndroms, einer sehr seltenen, aber u. U. lebensbedrohlichen Krankheit sein, die unbedingt sofortiger ärztlicher Behandlung bedarf. Sonstige Hinweise Bei längerem Gebrauch von Schmerzmitteln können Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen des Arzneimittels behandelt werden dürfen. Die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmitteln kann zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) füh1 Fachinformation Godamed ® 500 ren. Dieses Risiko ist besonders groß, wenn mehrere verschiedene Schmerzmittel kombiniert eingenommen werden. Acetylsalicylsäure vermindert in niedriger Dosierung die Harnsäureausscheidung. Bei Patienten, die bereits zu geringer Harnsäureausscheidung neigen, kann dies unter Umständen einen Gichtanfall auslösen. Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (s. Abschnitt „Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben“). Bei Anwendung von NSAR können durch gleichzeitigen Genuss von Alkohol wirkstoffbedingte Nebenwirkungen, insbesondere solche, die den Gastrointestinaltrakt oder das zentrale Nervensystem betreffen, verstärkt werden. Bei hohem Fieber, Anzeichen einer Sekundärinfektion oder Anhalten der Symptome über mehr als drei Tage, muss der Arzt konsultiert werden. Kinder und Jugendliche Acetylsalicylsäure soll bei Kindern und Jugendlichen mit fieberhaften Erkrankungen nur auf ärztliche Anweisung und nur dann angewendet werden, wenn andere Maßnahmen nicht wirken. Sollte es bei diesen Erkrankungen zu lang anhaltendem Erbrechen kommen, so kann dies ein Zeichen des sehr seltenen, aber lebensbedrohlichen ReyeSyndroms sein. Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft Die Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryo-fetale Entwicklung negativ beeinflussen. Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandinsynthesehemmers in der Frühschwangerschaft hin. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Dauer der Therapie steigt. Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandinsynthesehemmers zu erhöhtem prä- und post-implantärem Verlust und zu embryo-fetaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte lnzidenzen verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandinsynthesehemmer erhielten. Während des ersten und zweiten Trimenons der Schwangerschaft sollte ASS nur gegeben werden, wenn dies unbedingt notwendig ist. Falls ASS von einer Frau angewendet wird, die versucht schwanger zu werden oder wenn es während des ersten oder zweiten Trimenons der Schwangerschaft angewendet wird, sollte die Dosis so niedrig und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden. Während des dritten Trimenons der Schwangerschaft können alle Prostaglandinsynthesehemmer 2 Pfleger – den Fetus folgenden Risiken aussetzen: • kardiopulmonale Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonaler Hypertonie) • Nierenfunktionsstörung, die zu Nierenversagen mit Oligohydramniose fortschreiten kann. – die Mutter und das Kind, am Ende der Schwangerschaft, folgenden Risiken aussetzen: • mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein thrombozyten-aggregationshemmender Effekt, der selbst bei sehr geringen Dosen auftreten kann; • Hemmung von Uteruskontraktionen, mit der Folge eines verspäteten oder verlängerten Geburtsvorganges. Daher ist Acetylsalicylsäure während des dritten Trimenons der Schwangerschaft kontraindiziert. Acetylsalicylsäure und deren Abbauprodukte gehen in die Muttermilch über. Da bei gelegentlicher Einnahme nachteilige Folgen für den Säugling bisher nicht bekannt geworden sind, wird bei kurzfristiger Anwendung der empfohlenen Dosis eine Unterbrechung des Stillens in der Regel nicht erforderlich sein. Bei regelmäßiger Einnahme hoher Dosen in der Stillzeit sollte jedoch frühzeitig abgestillt werden. Fertilität Es existiert eine gewisse Evidenz dafür, dass Arzneistoffe, die die Cycloxigenase/Prostaglandin synthese hemmen, die weibliche Fertilität über eine Wirkung auf die Ovulation beeinträchtigen können. Dies ist nach Absetzen der Behandlung reversibel. 6. Nebenwirkungen Die Aufzählung der folgenden unerwünschten Wirkungen umfasst alle bekannt gewordenen Nebenwirkungen unter der Behandlung mit Acetylsalicylsäure, auch solche unter hoch dosierter Langzeittherapie bei Rheumapatienten. Die Häufigkeitsangaben, die über Einzelfälle hinausgehen, beziehen sich auf die kurzzeitige Anwendung bis zu Tagesdosen von maximal 3 g Acetylsalicylsäure. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10 Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000 Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000 Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000 Nicht bekannt: Selten: Magen-Darmblutungen, die sehr selten zu einer Eisenmangelanämie führen können.Magen-Darmgeschwüre, unter Umständen mit Blutung und Perforation, insbesondere bei älteren Patienten. Bei abdominalen Schmerzen, Teerstuhl oder Hämatemesis wird der Patient aufgefordert Acetylsalicylsäure abzusetzen und sofort den Arzt zu informieren. Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen eventuell mit Blutdruckabfall, Anfälle von Atemnot, anaphylaktischem Schock, Quincke-Ödeme vor allem bei Asthmatikern. Sehr selten wurden Leber- und Nierenfunktionsstörungen, Erhöhung der Leberwerte, Verminderungen des Blutzuckers (Hypoglykämie), eine Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie), Agranulozytose, Panzytopenie, aplastische Anämie, besonders schwere Hautreaktionen wie Hautausschlag mit Rötung und Blasenbildung (bis hin zum Erythema exsudativum multiforme/ Stevens-Johnson-Syndrom) beschrieben. Sehr selten ist im zeitlichen Zusammenhang mit der systemischen Anwendung von nichtsteroidalen Antiphlogistika eine Verschlechterung infektionsbedingter Entzündungen (z.B. Entwicklung einer nekrotisierenden Fasciitis) beschrieben worden. Dies steht möglicherweise im Zusammenhang mit dem Wirkmechanismus der nicht-steroidalen Antiphlogistika. Wenn während der Anwendung von Godamed 500 Zeichen einer Infektion neu auftreten oder sich verschlimmern, wird dem Patienten daher empfohlen, unverzüglich den Arzt aufzusuchen. Es ist zu prüfen, ob die Indikation für eine antiinfektiöse/antibiotische Therapie vorliegt. Bei länger dauernder oder chronischer Anwendung können Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrenklingen, Sehstörungen oder Schläfrigkeit auftreten. Zu Störungen des Säure-Basen-Haushaltes sowie zur Natrium- und Wasserretention kann es bei Anwendung hoher Dosen und bei entsprechender Disposition kommen. Die in Godamed 500 enthaltene Acetylsalicylsäure vermindert in niedriger Dosierung die Harnsäureausscheidung. Bei prädisponierten Patienten kann dies unter Umständen einen Gichtanfall auslösen. Hinweise: Kopfschmerzen, Schwindel, gestörtes Hörvermögen, Ohrensausen (Tinitus) und mentale Verwirrung können besonders bei Kindern und älteren Patienten Anzeichen einer Überdosierung sein. In diesen Fällen ist der Arzt zu benachrichtigen. Bei hochdosierter Dauertherapie ist die regelmäßige Kontrolle der Hämoglobin- und Leberwerte (Transaminasen) insbesondere bei Kindern erforderlich. Bei Auftreten von schwarzem Stuhl (Teerstuhl) ist sofort der Arzt zu benachrichtigen. Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar Bei Einnahme vor operativen Eingriffen ist der Arzt/Zahnarzt zu befragen bzw. zu informieren. Häufig: Magen-Darm-Beschwerden, wie Magenschmerzen, Sodbrennen, Mikroblutungen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle Blutungen wie z.B. Nasenbluten, Zahnfleischbluten oder Hautblutungen mit einer möglichen Verlängerung der Blutungszeit. Diese Wirkung kann über 4 bis 8 Tage nach der Einnahme anhalten. Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen (Bronchospasmus, Hautreaktionen). 002959-B902 – Godamed 500 – n Fachinformation Godamed ® 500 Pfleger Selten bis sehr selten sind auch schwerwiegende Blutungen wie z. B. intracerebrale Blutungen, besonders bei Patienten mit nicht eingestelltem Bluthochdruck und/oder gleichzeitiger Behandlung mit Antikoagulanzien berichtet worden, die in Einzelfällen lebensbedrohlich sein können. Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Da bei Einnahme von Godamed 500 in höherer Dosierung zentralnervöse Nebenwirkungen, wie Benommenheit, Schwindel oder Übelkeit auftreten können, kann im Einzelfall die Fähigkeit zum Führen eines Kraftfahrzeuges und zur Bedienung von Maschinen eingeschränkt sein. 7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln Verstärkung der Wirkung bis hin zu erhöhtem Nebenwirkungsrisiko: • Antikoagulanzien (z.B. Cumarin-Derivate, Warfarin und Heparin: erhöhtes Blutungsrisiko (Kontrolle der Blutgerinnung) • Thrombozytenaggregationshemmer (z.B. Ticlopidin, Clopidogrel), oder nicht-steroidale Antiphlogistika/Analgetika, selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer und orale Glukokortikoide: Erhöhung des Risikos für gastrointestinale Ulzera und Blutungen. • Digoxin oder Barbiturate sowie Lithium • die Wirkungen und unerwünschten Wirkungen aller nichtsteroidalen Rheumamittel • Methotrexat • orale blutzuckersenkende Arzneimittel (Sulfonylharnstoffe): Der Blutzuckerspiegel kann sinken • gegen bakterielle Infektionen wirksame Sulfonamide einschließlich Cotrimoxazol • Trijodthyronin • Valproinsäure. Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsrichtlinien: Zur Verhinderung thrombotischer Gefäßverschlüsse bei arterieller Verschlusskrankheit und Verminderung arterieller Thrombosen nach gefäßchirurgischen Eingriffen, transluminaler Katheterdilatation oder nach anderen arterieneröffnenden Maßnahmen, zur Vorbeugung von Schlaganfällen, nachdem Vorläuferstadien aufgetreten sind, zur Verminderung der Gefahr weiterer Thrombosen der Herzkranzgefäße nach überstandenem Herzinfarkt sowie zur Verhütung eines Herzinfarktes bei instabiler Angina pectoris: Erwachsene 2 – 3-mal täglich 1 Tablette. Zur Therapie einer akuten Thrombophlebitis: Erwachsene 3-mal täglich 2 Tabletten bis zum Abklingen der akuten Symptome, dann für 2 – 3 Wochen 3-mal täglich 1 Tablette. Zur Verminderung venöser Thrombosen und Embolien nach Operationen, wenn eine Antikoagulanzientherapie nicht möglich oder kontraindiziert ist: Erwachsene 2 – 3-mal täglich 1 Tablette. Bei Schmerzen, Entzündungen und Fieber: Erwachsene bis zu 3-mal täglich 1 – 2 Tabletten, Schulkinder bis zu 3-mal täglich ½ – 1 Tablette und Kinder im Alter von 3 – 5 Jahren bis zu 2-mal täglich ½ Tablette. Bei rheumatischen Erkrankungen: Erwachsene, je nach Schweregrad der Erkrankung, bis zu 10 Tabletten über den Tag verteilt (Einzeldosis: 2 Tabletten). Hinweis: Bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen muss die Dosis vermindert bzw. das Einnahmeintervall verlängert werden. 11. Art und Dauer der Anwendung Auch das Risiko einer Magen-Darm-Blutung bei gleichzeitigem Alkoholkonsum wird erhöht. Die Tabletten können je nach Bedarf mit oder ohne Flüssigkeit eingenommen werden; sie sind auch zum Lutschen geeignet. Abschwächung der Wirkung: • Aldosteronantagonisten (Spironolacton, Canrenoat) • Furosemid und bestimmte weitere wassertreibende Arzneimittel (Schleifendiuretika) (in Dosierungen ab 3 g Acetylsalicylsäure pro Tag und mehr) • ACE-Hemmer (in Dosierungen ab 3 g Acetylsalicylsäure pro Tag und mehr) • Harnsäure ausscheidende Gichtmittel (Urikosurika) (z.B. Probenecid, Sulfinpyrazon). Die Behandlung zur Verminderung von arteriellen Thrombosen sollte, wenn möglich, vor dem Eingriff, spätestens jedoch am zweiten postoperativen Tag begonnen werden. Godamed 500 sollte daher nicht zusammen mit einem dieser Stoffe angewendet werden, ohne dass der Arzt ausdrücklich die Anweisung gegeben hat. Hinweis: Einige Magenmittel (Antacida) können die für bestimmte Indikationen erforderlichen hohen, kontinuierlichen SalicylatBlutspiegel beeinträchtigen. 8. Warnhinweise Keine. Mai 2009 10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben 9. Wichtigste Inkompatibilitäten Keine bekannt. 002959-B902 – Godamed 500 – n Godamed 500 soll als Schmerzmittel weder über längere Zeit noch in höherer Dosierung ohne ärztlichen oder zahnärztlichen Rat angewendet werden. 12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel a) Symptome der Intoxikation Überdosierung kann zu folgenden Intoxikationserscheinungen führen: Neben Störungen des Säure-Basen-Gleichgewichtes und der Blutgerinnung, des Elektrolythaushaltes (z.B. Kaliumverluste), Hypoglykämie, Hautausschlägen sowie gastrointestinalen Blutungen werden Hyperventilation, respiratorische Azidose/Alkalose, Ohrensausen, Übelkeit, Erbrechen, Beeinträchtigung von Sehen und Hören, Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrtheitszustände beobachtet. Bei schweren Vergiftungen können Delirien, Krämpfe, Atemnot, Schweißausbrüche, Exsikkose, Kollaps, Hyperthermie, Anurie und Koma auftreten. Bei Intoxikationen mit letalem Ausgang tritt der Tod in der Regel durch Versagen der Atemfunktion ein. b) Therapie von Intoxikationen Die Therapiemöglichkeiten zur Behandlung einer Acetylsalicylsäureintoxikation richten sich nach Ausmaß, Stadium und klinischen Symptomen der Intoxikation. Sie entsprechen den üblichen Maßnahmen zur Verminderung der Absorption des Wirkstoffs, Kontrolle des Wasser- und Elektrolythaushalts sowie der gestörten Temperaturregulation und Atmung. Notfallbehandlung: • Magenspülung und Verabreichung von Aktivkohle • Überwachung des Säure-Basen-Haushaltes • forcierte alkalische Diurese (Urin-pHWert 7,5 – 8) bei Plasmasalicylatkonzentration 4500 mg/l (3,6 mmol/l) (Erwachsene) bzw. 4300 mg/l (2,2 mmol/l) (Kinder) • Hämodialyse bei schwerer Intoxikation • Überwachung der Serum-Elektrolyte, Ersatz von Flüssigkeitsverlusten • weitere symptomatische Behandlung. 13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind 13.1 Pharmakologische Eigenschaften Acetylsalicylsäure gehört als Vertreter der Gruppe der Salicylate zur Arzneistoffgruppe der sauren nichtsteroidalen Analgetika/Antiphlogistika. Acetylsalicylsäure ist als Ester der Salicylsäure eine Substanz mit analgetischen, antipyretischen und antiphlogistischen Wirkeigenschaften. Als Wirkprinzip wird die Hemmung der Cyclooxygenase und damit die Hemmung der Bildung der Prostanoide Prostaglandin E 2, Prostaglandin I2 und Thromboxan A2 beschrieben. Acetylsalicylsäure besitzt eine ausgeprägte, irreversible thrombozytenaggregationshemmende Wirkung. Acetylsalicylsäure in oralen Dosierungen zwischen 0,5 und 1,0 g wird angewendet zur Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen und bei erhöhter Temperatur, wie z.B. bei Erkältung oder Grippe, zur Temperatursenkung und zur Behandlung von Gelenk – und Muskelschmerzen. Sie wird ebenfalls zur Behandlung akuter und chronisch entzündlicher Erkrankungen wie z.B. rheumatoide Arthritis, Osteoarthritis und Spondylitis ankylosans angewendet. Dafür werden generell hohe Dosierungen von 4 bis 8 g pro Tag auf mehrere Einzeldosen verteilt benutzt. Acetylsalicylsäure hemmt außerdem die Thrombozytenaggregation, da sie die Synthese von Thromboxan A2 in den Thrombozyten blockiert. Dafür werden bei verschiedenen kardiovaskulären Indikationen Dosierungen von 75 bis 300 mg täglich eingesetzt. 13.2 Toxikologische Eigenschaften Akute Toxizität Eine akute Vergiftung mit tödlichem Ausgang kann beim erwachsenen Menschen 3 Fachinformation Godamed ® 500 Pfleger ab einer einmaligen Dosis von 10 g, bei Kindern ab 3 g Acetylsalicylsäure eintreten. Der Tod tritt in der Regel durch Versagen der Atemfunktion ein (siehe Ziffer 12). Plasmakonzentrationen ab 300 – 350 µg Salicylsäure/ml können toxische Symptome, Konzentrationen ab etwa (400-) 500 µg/ml komatös-letale Zustände bewirken. Chronische Toxizität Acetylsalicylsäure und der Metabolit Salicylsäure wirken lokal schleimhautreizend. Schon bei therapeutischer Dosierung können Blutungen (Ulzera, Blutungen und/oder hämorrhagische Erosionen mit Mikroblutungen) dosisabhängig im Magen-Darm-Trakt entstehen. Bei chronischer Anwendung kann es daher zur Anämie (Eisenmangelanämie) kommen. Liegen Ulzera im Magen-Darm-Trakt vor, besteht durch die erhöhte Blutungsbereitschaft die Gefahr bedrohlicher Blutungen. Außer diesen unerwünschten Wirkungen zeigten sich in Tierstudien nach akutem und chronischem Einsatz von Acetylsalicylsäure in hohen Dosen Nierenschäden. Mutagenität Acetylsaliylsäure wurde ausreichend bezüglich mutagener Wirkungen geprüft, hierbei ergaben sich keine relevanten Hinweise auf ein mutagenes Potenzial. Kanzerogenität Studien zum tumorigenen Potenzial an Maus und Ratte ergaben keine Hinweise auf eine eigenständige kanzerogene Wirkung von Acetylsalicylsäure. Reproduktionstoxizität Die Einnahme von Salicylaten im 1. Trimenon der Schwangerschaft ist in verschiedenen epidemiologischen Studien mit einem erhöhten Fehlbildungsrisiko (Gaumenspalten, Herzmissbildungen) in Zusammenhang gebracht worden. Im Tierversuch sind Implantationsstörungen und Fehlbildungen beobachtet worden. Dieses Risiko bei normalen therapeutischen Dosen scheint jedoch gering zu sein, da eine prospektive Studie mit ca. 32.000 exponierten MutterKind-Paaren keine Assoziation mit einer erhöhten Fehlbildungsrate ergab. Da der Einfluss einer Prostaglandinsynthesehemmung auf die Schwangerschaft ungeklärt ist, sollten Salicylate im 1. und 2. Trimenon nicht eingenommen werden. Im letzten Trimenon der Schwangerschaft kann die Einnahme von Salicylaten zu einer Verlängerung der Gestationsdauer, vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und zu Wehenhemmung führen. Bei Mutter und Kind ist eine gesteigerte Blutungsneigung beobachtet worden. Bei Einnahme von Acetylsalicylsäure kurz vor der Geburt kann es insbesondere bei Frühgeborenen zu intrakranialen Blutungen kommen. Eine Einnahme im letzten Trimenon, insbesondere nach der 36. Schwangerschaftswoche, ist kontraindiziert. Salicylate gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Da bei gelegentlicher Einnahme nachteilige Wirkungen auf den Säugling bisher nicht beobachtet wurden, wird ein Unterbrechen des Stillens während der Behandlung in der Regel nicht erforderlich sein. 4 Abb. 1: Mittlere Plasmaspiegelverläufe der Acetylsalicylsäure im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm. Bei regelmäßiger Einnahme hoher Dosen soll jedoch frühzeitig abgestillt werden, da Risiken wegen mangelnder Entgiftung durch das Neugeborene (z.B. Kernikterus) nicht auszuschließen sind. 13.3 Pharmakokinetik Acetylsalicylsäure wird vor, während und nach der Resorption in seinen aktiven Hauptmetaboliten Salicylsäure umgewandelt. Salicylsäure und ihre Metaboliten werden überwiegend über die Niere ausgeschieden. Hauptmetaboliten sind das Glycinkonjugat der Salicylsäure (Salicylursäure), das Ether- und das Esterglukuronid der Salicylsäure (Salicylphenolglukuronid und Salicylacetylglukuronid) sowie die durch Oxidation von Salicylsäure entstehende Gentisinsäure und deren Glycinkonjugat. Die Resorption nach oraler Gabe von Acetylsalicylsäure erfolgt, abhängig von der galenischen Formulierung, schnell und vollständig. Der Acetylrest der Acetylsalicylsäure wird teilweise bereits während der Passage durch die Mukosa des Gastrointestinaltraktes hydrolytisch gespalten. Maximale Plasmaspiegel werden nach 0,3 – 2 Stunden (Gesamtsalicylat) erreicht. Die Eliminationskinetik von Salicylsäure ist in starkem Maße von der Dosis abhängig, da die Metabolisierung von Salicylsäure kapazitätslimitiert ist (fluktuelle Eliminationshalbwertzeit zwischen 2 und 30 Stunden). Die Plasmaeiweißbindung beim Menschen ist konzentrationsabhängig; Werte von 66 % bis 98 % (Salicylsäure) wurden gefunden. Im Liquor und in der Synovialflüssigkeit ist Salicylsäure nach Einnahme von Acetylsalicylsäure nachweisbar. Salicylsäure ist plazentagängig und geht in die Muttermilch über. 13.4 Bioverfügbarkeit Eine im Jahr 1993 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung an 12 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat: Acetylsalicylsäure Testpräparat Referenzpräparat maximale Plasmakonzentration (cmax)/[µg/ml] 11,98±4,65 10,89±3,62 Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (tmax)/[h] 0,69±0,45 0,58±0,25 Fläche unter der KonzentrationsZeit-Kurve (AUC)/[µg/ml · h] 12,72±2,53 12,38±3,07 Angaben der Werte als Mittelwert mit Standardabweichung Siehe Abbildung 1 Salicylsäure Testpräparat Referenzpräparat maximale Plasmakonzentration (cmax)/[µg/ml] 53,37±7,18 53,50±8,38 Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (tmax)/[h] 2,08±0,42 2,29±1,01 372,16 ± 70,91 371,32 ± 76,31 Fläche unter der KonzentrationsZeit-Kurve (AUC)/[µg/ml · h] Angaben der Werte als Mittelwert mit Standardabweichung Siehe Abbildung 2 auf Seite 5 Das in Godamed 500 enthaltene Glycin erhöht die Löslichkeit der Acetylsalicylsäure, eine wesentliche Voraussetzung für eine schnelle Bioverfügbarkeit. 002959-B902 – Godamed 500 – n Fachinformation Pfleger Godamed ® 500 Abb. 2: Mittlere Plasmaspiegelverläufe der Salicylsäure im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm. 14. Sonstige Hinweise Godamed 500-Tabletten enthalten Glycin und sind deshalb hinsichtlich der Nebenwirkungen gepufferten AcetylsalicylsäureZubereitungen gleichgestellt. 15. Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre 16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise Nicht über 30 °C lagern. 17. Darreichungsformen und Packungsgrößen Packung mit 20 Tabletten N 1 Packung mit 50 Tabletten N 2 Packung mit 100 Tabletten N 3 Anstaltspackung mit 10× 50 Tabletten 18. Stand der Information Mai 2009 19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers Dr. R. Pfleger Chemische Fabrik GmbH D-96045 Bamberg Telefon: (0951) 6043-0 Telefax: (0951) 604329 E-Mail: [email protected] Zentrale Anforderung an: Rote Liste Service GmbH Mai 2009 | FachInfo-Service | Postfach 11 01 71 10831 Berlin 002959-B902 – Godamed 500 – n 5