Emotionsentwicklung 22.11.2010 , Präsentation von Julia Benner Freitag, 19. November 2010 Was werden wir hören? • • 1) Einstieg: Genetische Grundlage • • • 2.1) der Eltern-Kind Beziehung 2.2) der elterlichen Sozialisation der emotionalen Reaktionen • 3) Verständnis... • • • • 3.1) von Emotionen • • Freitag, 19. November 2010 2) Einfluss ... 2.3) der Kultur 3.2) von Emotionsauslösern 3.3) von echten / falschen Emotionen 3.4) von gleichzeitigen und ambivalenten Emotionen 4) Artikel 5) Zusammenfassung Einstieg: Genetische Grundlage ✓ Temperamentsdimensionen hängen mit Vererbung zusammen ‣ aber: unterschiedlich starker Einfluss auf verschiedene Aspekte des Temperaments ‣ ✓ vermehrt bei negativen Emotionen Freitag, 19. November 2010 Neben Vererbung spielen auch Umweltfaktoren eine wichtige Rolle Einfluss der Eltern-Kind-Beziehung Emotionalität der Kinder wird beeinflusst durch ‣ a) der kindliche Sicherheitsgefühl - sichere Bindung: fortgeschrittenes Emotionsverstehen, weniger soziale Ängstlichkeit, zeigen von mehr positiven Emotionen ‣ b) Empfindungen gegenüber der eigenen Person und anderen - E-K-Beziehung zeigt prototypisch wie Beziehungen geführt werden ‣ - c) Die Kommunikation mit den Eltern über Gefühle hilft zu erkennen, wann/ wie Emotionen zu regulieren sind Freitag, 19. November 2010 Einfluss der elterlichen Sozialisation der emotionalen Reaktion ‣ durch den Ausdruck von Emotionen - Beeinflussung auf die Sicht der Kinder auf sich selbst & andere in ihrer sozialen Umwelt - Beeinflussung auf das Verständnis, welche Form des Emotionsausdrucks angemessen/ effektiv ist ‣ durch die Reaktion auf den kindlichen Ausdruck von Emotionen - Beeinflussung auf die emotionale Expressivität der Kinder, sowie ihre soziale Kompetenz und Angepasstheit ‣ durch die gemeinsame Diskussion über Emotionen / emotionale Regulierung - Lernen von Bedeutung von Emotionen, wie sie ausgedrückt werden sollen - Lernen welche Art von Emotionen bewältigt / ausgedrückt werden können Freitag, 19. November 2010 Einfluss der Kultur Menschen haben in allen Kulturen ähnliche Emotionen, aber Unterschied in Ausdrucksweise ‣ eventuelle Gründe: - a) genetisch, unterschiedliche Temperamente b) Erziehung, Display-Rules c) Regierung Freitag, 19. November 2010 Emotionsverständnis ✓ ‣ 8-12 Monate : soziales Referenzieren - Emotionale Signale der Eltern werden als Orientierung für die Interpretation / Reaktion auf potentiell unangenehme / gefährliche Ereignisse genommen • 3 Jahre: Fähigkeit, eine schmale Bandbreite von Emotionen zu benennen - am Besten wird Freude erkannt; Unterscheidung von negativen Emotionen im späteren Vorschulalter; komplexere Emotionen erst in der mittleren Grundschule • 4-8 Jahre: können Emotionen anderer auf Basis ihrer expressiven Körperbewegungen identifizieren - ab 5 Jahren überauffällig richtige Identifikation wichtig um angemessen auf eigene Emotionen und die anderer zu reagieren Freitag, 19. November 2010 Verständnis von Emotionsauslösern ‣ Mit zunehmendem Alter (ab 4-6J) können Auslöser von Emotionen besser erklärt werden ‣ dazu: Methode des „Geschichtenerzählens“ ‣ Auch Verständnis, das Erinnerungen Emotionen auslösen können ‣ dazu: Erzählen von Geschichte, Mary und das Kaninchen ✓ Freitag, 19. November 2010 Wichtig um Verhalten / Motive bei sich selbst und anderen zu verstehen und für Verhaltensregulation Verständnis echter / falscher Emotionen Emotionen, die ausgedrückt werden entsprechen nicht unbedingt den wahren Gefühlen ‣ ‣ Anfänge werden bei 3 jährigen deutlich Verständnis verbessert sich zwischen 4 - 6 Jahren Grund:Verbesserte Kenntnis von Ausdrucksregeln - hängt mit wachsenden kognitiven Möglichkeiten zusammen - auch: soziale Faktoren (Geschlechtsunterschiede, elterlicher Einfluss) - Kultur Freitag, 19. November 2010 Verständnis von gleichzeitigen / ambivalenten Emotionen Schwierigkeit: Verständnis, dass man gleichzeitig mehrere, teilweise auch ambivalente Emotionen haben kann ‣ mit zunehmendem Alter Verständnis über die Komplexität von Emotionen - 5-7 Jahre Erkenntnis, dass man 2 miteinander vereinbare Emotionen haben kann - Im Laufe der Jahre Verständnis, dass zwei Emotionen gleichzeitig empfunden werden können, die auf versch.Auslöser bezogen sind - mittlere/späte Kindheit Erkenntnis, dass man gleichzeitig ambivalente Emotionen empfinden kann, die auf versch. Auslöser bezogen sind ✓ Wichtig für das Selbstverständnis und die soziale Interaktion mit anderen Freitag, 19. November 2010 Artikel Vernachlässigung und emotionale Misshandlung von Kindern und Jugendlichen, Bernd Hermann KINDER- UND JUGENDARZT 36. Jg. (2005) Nr. 6 ‣ Emotionale Misshandlung „ein wiederkehrendes Muster feindseliger, ablehnender, einschüchternder und verbal herabwürdigender, schädigender Erziehungsinteraktionen, die eine negative Grundeinstellung gegenüber dem Kind widerspiegeln. ‣ Beispiele ‣ Langfristige psychische Folgen sind bei Opfern gravierender als bei alleiniger körperlicher Misshandlung. ‣ Beispiele für Folgen Freitag, 19. November 2010 dauernd, chisch allgemeines schädigendKennzeichen auf das Kind ausder Eltern-Kind-Beziehung) Kontakte wirkt (Glaser 2002). Die Symptome • Schmähungen, herabsetzen, deg• Unzuverlässiges oder unberesind der Tabelle 5 zu entnehmen, radieren, beschämen, öffentlich chenbares Erziehungsverhalten darin sind die Practice Guidelines lächerlich machen, massiv kriti(widersprüchliche und ambivalender APSAC (American Professional sieren oder strafen der, einte, uneindeutige Anforderungen) Society on the Abuse of Children) e Darmer• Verbale Gewalt: terrorisieren,Academy einal herabund der AAP (American of • Gewalt gegen Spielzeug, Kuschüchtern, bedrohen, Unsicheruhl, Entr „ErziePediatrics) eingearbeitet (APSAC scheltiere oder Haustiere der Kinheit und Ängste fördern eher eine onogra1995, AAP 2002). der g gegenkopie, Ko- • Mangel an Wärme und emotionaGlaser (Glaser entwickelte ei• Eine unbegründete Neigung, das eln eiink,als bioptiler Reaktionen und2002) Verfügbarkeit, ne Betrachtung der emotionalen Kind automatisch für Probleme, eignissen ignorieren, fehlende WertschätMukosa) den diese Misshandlung und VernachlässiSchwierigkeiten oder Pannen zu zung, Gleichgültigkeit aselastase olisierten gung in Ausdrücken gemeinsamen Kategorien, Hause verantwortlich zu machen • Fehlendes von ZuRöntgentuationen die sichSorge an den („Sündenbockfunktion“) neigung, und Grundbedürfnissen Liebe Jugendlivon Kindern orientieren: • Aktives, bewusstes oder gezieltes • Aktives Ausdrücken von Geringgen, Herrption (EliVorenthalten gesundheitlicher, 1. Emotionale Nichtverfügbarkeit, schätzung, Abneigung, Mindermachen, enzymatimedizinischer, psychologischer Nichtansprechbarkeit, Unsensibiwertigkeit verreren Mukosa) und pädagogischer Bedürfnisse lität Tendenz dem Kind ehlerhaft, • Allgemeine mit protrand. Wenn negative Merkmale zuzuschreiben und • Fördern negativer Verhaltenswei2. Negative Attributionen alyse) gelmäßig sen – antisoziales, kriminelles, • Verstoßen, vermeiden, weg falsche Zuschreibungen, Feindsesyndrom, auftreten, selbstbeschädigendes Verhalten stoßen ligkeit ter, intramotionale • Isolieren, unangemes• Aussetzen und Zeuge werden der 3. Dem einsperren, Entwicklungsstand unanger Linie als ardierung, senemessene Beschränkungen des (je- oder AnKinder und Jugendlichen von körhung und Interaktionen chwangerweils altersentsprechenden) Beperlicher oder seelischer häuslisich psyforderungen, Überforderung, Unnamnese) wegungsrahmens und sozialer cher Gewalt zwischen den Eltern Kind austerforderung, Überbehütung, ExKontakte ymptome Differenziposition zu traumatischen Ereig• Unzuverlässiges oderFernsehen, unberetnehmen, deihstörung nissen (auch Inter- Tab. 5: Emotionale Misshandlung chenbares TabelleErziehungsverhalten 5. Emotionale Misshandlung kennzeichnende Verhaltensweisen Guidelines kennzeichnende Verhaltensweisen net?) (widersprüchliche und ambivalenofessional te, uneindeutige Anforderungen) Children) ademy of • 2010 Gewalt gegenNr. Spielzeug, KuNr. 3376 UGENDARZT 36. Jg. (2005) 6 5 Freitag, 19. November FORTBILDUNG d Schädikörper, t (Glaser ) oteinallerg kennovokation des Mus- Folgen ‣ Niedriges Selbstwertgefühl, negative Emotionalität und Lebenseinstellung, Angststörungen, Depression, Suizidversuche oder - gedanken ‣ Störungen der emotionalen Gesundheit (z.B. Impulskontrolle, physisch selbstverletzendes Verhalten, emotionale Starre) ‣ Soziale Störungen (z.B antisoziales, kriminelles Verhalten, Bindungsprobleme, Selbstisolation, sexuelle Funktionsstörungen, niedrige soziale Kompetenz...) ‣ Somatische Störungen, Gedeihstörungen, psychsomatische Störungen, erhöhte Moralität ‣ Niedrige akademische „Performance“ (z.B. Lernstörungen) Freitag, 19. November 2010 Zusammenfassung - Unterschiede der Temperamentsdimensionen hängen mit Vererbung und Umweltfaktoren zusammen - Die Qualität der Eltern-Kind-Beziehung beeinflusst die Emotionalität der Kinder - Emotionale Signale der Eltern werden als Orientierungs-und Interpretationshilfe genommen ‣ Der beständige / offene Ausdruck von Emotionen hat Einfluss auf die Selbstwahrnehmung (Emotionsausdruck) und die soziale Umwelt Emotionsverständnis hilft um angemessen auf eigene Emotionen und die anderer zu reagieren Freitag, 19. November 2010 Danke für die Aufmerksamkeit ! Vertiefung in Entwicklungspsychologie Quellen: Entwicklungspsychologie im Kindes-und Jugendalter, Robert S. Siegler , Judy S. DeLoache, Nancy Eisenberg Freitag, 19. November 2010