A 30371 D 14 33. Jahrgang Berlin April 2009 Internet-Archiv: www.medreports.de/ publikationen.html MedReport Organ für ärztliche Fortbildungskongresse Gemeinsame Jahrestagung Urologie 2009 7. und 8. Mai 2009 in Chemnitz Urologie – ein innovatives Fach DI RK FAH LEN KAMP, CH EMN ITZ Vom 7. bis 8 Mai 2009 findet in Chemnitz – mitten in Sachsen – die gemeinsame Jahrestagung der sächsischen und der mitteldeutschen Gesellschaften für Urologie statt. Mit den wissenschaftlichen Schwerpunkten Uroonkologie, Andrologie, Notfallurologie, Harninkontinenz und Neurourologie stehen Themen von andauernder „Aktualität und Spannung“ im Mittelpunkt. it dem Praxisworkshop Endourologie als Kongressauftakt wird einmal mehr die innovative Kraft unseres Fachgebietes verdeutlicht. Das vom Berliner Maximilian Nitze entworfene und vom Dresdner Heinrich Wilhelm Deicke 1877 in Sachsen gefertigte Zystoskop wurde zum instrumentellen Bahnbrecher der Endoskopie und zum Wahrzeichen aller Urologen. Es eröffnete den Siegeszug endoskopischer Instrumente in vielen medizinischen Spezialdisziplinen. Die Möglichkeit, mit immer weiter miniaturisierten endoskopischen Instrumenten – entweder über natürliche Körperöffnungen des Menschen oder über nur kleine Inzisionen von Haut und Muskulatur – in das Innere des Körpers vorzudringen, war von Beginn an faszinierend. Vom reinen Betrachten anatomischer Strukturen bis zum Durchführen größerer plastischer oder ablativer operativer Verfahren war es ein langer aber schließlich erfolgreicher Weg. Viele technische und mentale Schwierigkeiten waren zu meistern. Rückschläge und Hemmnisse mussten überwunden werden. Gerade auf endoskopischem Gebiet haben Urologen innovativ und visionär die Weiterentwicklung des eigenen Fachgebietes vorangetrieben und andere medizinische Disziplinen befruchtet. Die Endoskopie und die Chirurgie sind jedoch nur zwei Wurzeln des sich aus mehreren medizinischen Quellen speisenden Faches Urologie. Dies gerät mitunter zum Nachteil unseres Faches in Vergessenheit. Was wäre die Urologie ohne die bahnenden Einflüsse der Inneren Medizin, der Gynäkologie oder der Dermato-Venerologie. Diese Interdisziplinarität erklärt M neben der abgegrenzten uns nur selber helfen könOrganbezogenheit auf die nen: Nicht in zunehmender Uro-Genitalorgane auch das Vereinzelung, ob in der Prarelative weite therapeutixis oder in der Klinik. Wir sche Spektrum innerhalb müssen ausgeschlafen bleiunseres „kleinen“ Fachgeben und an der Entwicklung bietes. und Lebendigkeit unseres Die moderne Urologie ist Faches aktiv teilnehmen. Es auch 2009 ein anhaltend wird keiner Einzelpraxis atemberaubendes Fach mit oder keiner kleinen urologienormer Spannbreite, die Prof. Dr. schen Klinik gelingen, alles Dirk Fahlenkamp von der Molekularbiologie Kongresspräsident in der Urologie Mögliche bis zur Robotorchirurgie allein in guter Qualität zu reicht. Aktuelle Entwicklungen aus praktizieren. Ein Jammern, „früher der pharmazeutischen und der gerätewar die Zukunft besser“, beruhigt technischen Industrie versprechen, weder, noch hilft es weiter. dass diese Entwicklung weiter anhält. Angesagt sind also Kooperationen Eigentlich viele Gründe, optimistisch in Netzen oder Genossenschaften zwizu sein. Auf der anderen Seite – es wäre schen einzelnen Praxen, zwischen seltsam, wenn es bei unserem vielseimehreren Kliniken, noch besser zwitigen Fachgebiet nicht so wäre – werschen Praxen und Kliniken. In Analoden auch immer wieder Begehrlichgie zu Karl Marx – vier Jahrzehnte keiten anderer Fachgebiete geweckt, Namensgeber unserer Stadt Chemnitz die uns das eine oder andere Stückchen und gegenüber dem Kongresszentrum Urologie wegnehmen wollen. Ein als weltweit größte Kopfbüste aus aktuelles Beispiel ist die moderne Bronze auf Granit nicht zu übersehen medikamentöse Tumortherapie, ein – ist man geneigt zu sagen „Urologen weiteres die Andrologie. Versäumnisse vereinigt euch“. Gemeinsam sind wir vergangener Zeiten werden sofort stärker. Nur gemeinsam können wir sichtbar, oft wurden warnende Stimdie Anforderungen an eine moderne men übertönt. Mitunter haben wir Urologie innovativ und visionär zum allzu selbstsicher derartige EntwickNutzen unserer Patienten und zur lungen ignoriert, institutionell abgeWeiterentwicklung unseres Fachgewiegelt oder uns gelegentlich auch auf bietes gestalten. unseren Lorbeeren geruht. Regionalkongresse – zuweilen geHandlungsbedarf scheint dringend schmäht als Geldverschwender, weil nötig, soll die Urologie nicht nach und aufgebläht oder einfach nicht mehr nach einige ihrer Spezialitäten verliezeitgemäß, sollten auch im Compuren. Bei derartigen Befunderhebungen terzeitalter einen Teil dieser notwenkann man sich darauf verlassen, dass digen Aufgaben wahrnehmen. Sie sind regelmäßig nach Hilfe von „oben“ – ein wesentlicher Bestandteil unserer wer auch immer damit gemeint ist – beruflichen Weiterbildung, nicht nur gerufen wird. Wir sollten wissen, dass für den urologischen Nachwuchs. Sie dieses Rufen aber ähnlich wie beim müssen auch in der Lage sein, Denk„Warten auf Godeau“ umsonst sein anstösse und Ideen an Fortgeschritwird. Wir wissen genauso gut, dass wir tene zu vermitteln sowie Möglichkei- Chemnitzer Theaterplatz mit Opernhaus und Petrikirche ten zum interkollegialen Gespräch zu bieten. In diesem Sinne haben wir uns bemüht, ein interessantes, abwechslungsreiches und zeitgemäßes Programm für Ärzte und unsere medizinischen Assistenzberufe zu gestalten. Auf allzu viele Parallelveranstaltungen wurde bewusst verzichtet. Sie sollten den „ganz großen“ Kongressen vorbehalten sein. Postersitzungen, oft eine wenig beachtete Randerscheinung wissenschaftlicher Kongresse, wurden aufgewertet. Jedes Poster wird während der gesamten Tagung und nicht nur in einem kurzen Zeitraum zu sehen sein, zudem wird es von seinen Autoren in einem Kurzvortrag vor großem Plenum präsentiert. Thematisch geordnete Sitzungen entsprechend unserer Schwerpunkte versuchen, den Überblick zu behalten. Gespannt darf man auch auf den Teil „Neues aus der Pharmaindustrie sein“. Nicht wenige Impulse der vergangenen 10 Jahre finden sich hier wieder. Stichworte dazu sind Targeted Therapie des Nierenzellkarzinoms, Botulinomtoxin oder Fina-bzw. Dutasterid. Sie haben ganz wesentlich unsere therapeutischen Möglichkeiten erweitert. Freie Themen und Uropolitik werden in eigenen Sitzungen behandelt. Alle Vorträge werden auch nach dem Kongress unter www.Urologie-Chemnitz2009.de online verfügbar sein. Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freunde der Urologie. Ganz herzlich möchte ich Sie nach Chemnitz, vor gut 100 Jahren wegen seiner stürmischen technischen Entwicklung auch „sächsisches Manchester“ genannt, einladen. Neben dem wissenschaftlichen Programm sollten Sie auch etwas Zeit einplanen, um einige der Perlen der Industriestadt am Rande des Erzgebirges kennenzulernen. Die Museumslandschaft, hier besonders die Kunstsammlungen das sächsische Industriemuseum oder der steinerne Wald, sind wirklich einzigartig. Das Erzgebirge ist teilweise zu Fuß zu erreichen und versorgt die Stadt mit frischer Waldluft, was auch nicht schlecht für einen Kon gress ist. MedReport Einladung zum 27. Urologenlauf am Kongressvorabend 6.Mai 2009, 17.00 Uhr in den Chemnitzer Zeisigwald Der Urologenlauf ist in Sachsen angekommen Der Urologenlauf, 1982 in Berlin gegründet, findet nun – nach Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern – das zweite Mal in Sachsen statt. Im leicht hügeligen Zeisigwald stehen Starterfeld 2006 am Brandenburger Döllnsee. zwei Strecken über 2,5 und 10 km zur Auswahl. Es gilt die Devise „Laufen und laufen lassen“, jeder der mitmacht gewinnt. Gesund ankommen ist oberstes Ziel. Jahr für Jahr fanden sich bis zu 100 Urologen, Schwestern und Gäste zum Urologenlauf. Einige der Teilnehmer, mit den Jahren gereift, waren fast jedes Jahr (bisher 26 mal) am Start. Von denen, die schon 1982 dabei waren, werden 2009 Gotthard Heil, Heinz Raatzsch( beide über 70 Jahre alt!) und Horst Vogler sowie Dirk Fahlenkamp dabei sein. 1983 Start zum 2. Urologenlauf in Berlin-Köpenick. MedReport 2 I Gemeinsame Jahrestagung Urologie 2009 er männliche Altershypogonadismus wird gegenwärtig in den Medien intensiv thematisiert. Die nach der nivellierten Weiterbildungsordnung führungsfähige Zusatzbezeichnung „Andrologie“ umfasst u. a. die konservative Behandlung des Hypogonadismus sowie der Seneszenz des Mannes. Daraus kann abgeleitet werden, dass die HormonSubstitutionstherapie bei Altershypogonadismus ein andrologisch-medizinisches Aufgabengebiet ist. Ab dem 40. Lebensjahr weisen durchschnittlich 10 % der Männer Androgendefizite auf, ansteigend bis zu 50 % im 80. Lebensjahr. Bedenkt man, dass um 1900 die Menschen in Deutschland durchschnittlich 46 Jahre lebten und dagegen heute das mittlere Lebensalter der Männer 75 Jahre beträgt, so ist in unserer Zeit das Krankheitsbild des Altershypogonadismus gehäuft gegenwärtig. Das altersbedingte Androgendefizit ist im Wesentlichen dadurch bedingt, dass eine verminderte Zahl von Leydigzellen mit reduzierter Kapazität zur Testosteronsynthese geringer durch LH stimulierbar ist. Die resultierenden Folgen können Abnahme der Muskelproteinsynthese, Osteoporose, Verminderung des Hämatokrits, Stimulation von Autoimmunmechanismen, Abnahme der geistigen Leistungsfähigkeit, Keimzellverluste, erhöhte Apoptose im Corpus cavernosus u. a. sein. Sie können sich in subjektiven Symptomen widerspiegeln, die mit dem Fragebogen zum Testosteron-MangelSyndrom (TMS) erfasst werden können. Im Wesentlichen ist das Androgendefizit das vorherrschende Symptom in der Labordiagnostik und infolgedessen die Testosteronsubstitution die D Testosteron – die Wunderwaffe für alternde Männer? HANS-J ÜRGEN GLAN DER, LEI PZIG wichtigste Therapie, die der Wert unter 180 pmol/l immer dann durchgeführt ist von einem relativen Teswerden sollte, wenn zusätztosterondefizit auszugehen lich klinische Symptome (Abb. 3 und 4). Eine klare bestehen. Allerdings besteht Klassifikation wird nicht keine allgemein akzeptierte zuletzt durch die Einorduntere Schwelle für ein nornung der Substitutionsthemales Serumtestosteron. rapie als Leistung der GKV Verschiedene Fachgeselloder als IgeL gefordert. schaften empfehlen, TestoEine Androgen-Substitusteronspiegel über 12 nmol/l Univ.-Prof. Dr. Hans- tion sollte folgende vier VorJürgen Glander als normal zu betrachten, aussetzungen erfüllen: (1) während Spiegel unter 8 nmol/l einen nachgewiesenes Testosterondefizit, eindeutig therapiebedürftigen Hypo(2) klinische Symptomatik des Defigonadismus repräsentieren (Abb. 1). zits, (3) Beseitigung der Symptomatik Es ist allerdings die praktische Erfahunter Androgensubstitution und (4) rung, dass sowohl die einzelnen LaboAusschluss von Kontraindikationen. ratorien unterschiedliche ReferenzbeDer Altershypogonadismus muss reiche ausweisen als auch unabhängig unbedingt von den Symptomen der von den Referenzbereichen bei den „Midlife-Crisis“ abgegrenzt werden. Männern individuelle TestosteronLetztere sind kein endokrines sondern konzentrationen zur Verhütung von ein sozio-psychologisches Phänomen Testosteron-Mangel-Symptomen erforund deshalb keine Indikation für eine derlich sind (relativer AndrogenmanHormontherapie. gel). Die LH-Bestimmung könnte Problematisch wird von Seiten der weiterhelfen, sofern durch einen Patienten das Risiko eines ProstataGnRH-Stimulationstest eine latente karzinoms unter Testosteron-Substituhypophysäre Insuffizienz ausgeschlostionstherapie gesehen. Das Prostatasen wurde. Ein Testosteronwert in der karzinom ist derzeit mit 32.000 Grauzone von 8-12 nmol/l kombiniert Neuerkrankungen pro Jahr das häumit einem erhöhten LH-Wert würde figste Tumorleiden des Mannes und das individuelle Testosterondefizit die zweithäufigste Krebs-Todesursaverifizieren (Abb. 2). Eine andere che bei Männern in Deutschland. Möglichkeit besteht in der BerechInteressanterweise steigt die Inzidenz nung des freien Testosterons aus des Prostatakarzinoms mit dem Alter Gesamttestosteron und dem Sexualbei physiologisch sinkenden Testohormon bindenden Globulin (SHBG) steronspiegeln. Sowohl klinische als mit Hilfe einer Formel oder praktiauch longitudinale Studien konnten kabler mit einem Nomogramm. Sinkt bisher nicht beweisen, dass ein erhöh- Abb. 1: Serum-Testosteronkonzentration und Testosteron-Substitutionstherapie Abb.2: Erfassung des individuellen Androgendefizits n den letzten Jahren wurden mehrere Strategien mit verschiedenen Materialien zum Tissue-Engineering der Harnröhre im Tiermodell und am Mensch untersucht, wobei eine optimale Methode noch nicht gefunden worden ist. Ziel dieser Studie war die Etablierung eines Großtiermodells als Vorstufe zur klinischen Anwendung von autologem, mechanisch stabilem Schleimhautgewebekonstrukt zum Harnröhrengewebeersatz. I M G R O S S T I E R M O D E L L U N T E R S U C H T: I Materialien und Methoden Nach einer Biopsieentnahme aus dem Mund bzw. Harnblase vom Schwein (n=4) wurden Schleimhautzellen isoliert, expandiert und auf einer Kollagenmembran kultiviert. Nach ca. 4 Wochen erfolgte ein zweiter Eingriff, wobei zunächst ein Katheter über eine Perforation der Bauchdecke in die Harnblase platziert wurde. Anschließend wurde die Harnröhre mit einem 10 Charr. Katheter intubiert und nach vorsichtiger Lösung vom Penisschwellkörper inzidiert. Das autologe Konstrukt wurde nun an die Harnröhre gebracht (Abb. 1) und dort mit Einzelknopfnähten fixiert. Zur Prüfung des in vivo Zellwachstums wurden zusätzlich autologe Konstrukte subkutan implantiert. Nach 4 Wochen wurden die Tiere getötet und das Gewebe histologisch untersucht. Ergebnisse Aus 1x1 cm Stücken jeder Gewebe- Nr. 14 I 33. Jahrgang 2009 tes Risiko von Prostatakarzinom mit erhöhten Testosteronspiegeln vergesellschaftet ist. Gleichfalls besteht keine Assoziation zwischen exogener Testosterontherapie und Neuauftreten von Prostatakarzinomen entsprechend klinischer Studien und der Meldung von Nebenwirkungen. Ebenso besteht kein Hinweis darauf, dass exogenes Testosteron in der Prostata signifikante biologische Veränderung im Drüsengewebe hervorruft. Im Gegensatz dazu ist bewiesen, dass geringe endogene Testosteronspiegel mit erhöhtem Risiko für Prostatakarzinom einhergehen. Sicher ist jedoch, dass Androgene das Wachstum klinisch manifester Karzinome fördern können. Die maximale Wachstumsstimulation eines vorhandenen Karzinoms wird jedoch bereits durch sehr niedrige Konzentrationen von Testosteron im Serum erreicht, weshalb eine Kastration zur Regression des Prostatakarzinoms führen kann. Die erneute Gabe von Testosteron kann dann zu einem Wiederaufflammen des Tumors führen. Bei vorhandener endogener Testosteronproduktion führt die Substitutionsbehandlung nicht zu einem weiteren Wachstumsschub. Vor Beginn einer Testosteronsubstitution ist in jedem Falle das Vorliegen eines Prostatakarzinoms aber auch eines Mammakarzinoms des Mannes unbedingt auszuschließen. Die sorgfältige Überwachung von Patienten mit Hypogonadismus unter Testosteron-Ersatztherapie ist deshalb unerlässlich. Dies betrifft insbesondere ältere Männer, bei denen jenseits des 70. Lebensjahres eine hohe Prävalenz von Mikroherden maligner Zellen in der Prostata besteht. Testosteron kann ebenso nach sicher kurativer Therapie eines Prostatakarzinoms verabreicht werden, Abb. 3: Erfassung des individuellen Androgendefizits (Leitlinie der EAU, Eur.Urol.48:1-4;2005) Harnröhrenrekonstruktion mit einem mechanisch stabilen, autologen Schleimhautgewebekonstrukt GOUYA RAM-LI EBIG, DRESDEN* biopsie konnten jeweils erfolgreich 46x106 Zellen isoliert und expandiert werden. Die Oberfläche der Trägermatrix konnte >90 % von kultivierten Zellen bedeckt werden. Bei der Implantation zeigte das autologe Gewebekonstrukt eine gute mechanische Stabilität und konnte zur Abb.1: Anbringen des autologen Schleimhautgewebekonstrukts an der inzidierten Harnröhre. Rekonstruktion der Harnpathologischen Untersuröhre in die entsprechende chungen zeigten die RegeneGröße geschnitten und an rierung aller Harnröhrendas umgebende Gewebe schichten im Sinne einer genäht werden. Alle Tiere Resitutio ad integrum. Die überlebten den Eingriff Schleimhaut war bei allen 4 ohne Komplikationen. Die Präparaten mehrschichtig Harnableitung erfolgte über und regelmäßig. In den die gesamte Follow-up-Zeit immunohistochemischen von 4 Wochen. Nach der Untersuchungen der 4 PräTötung waren makrosko- Dr. Goya Ram-Liebig parate zeigten die mehrpisch die 4 Harnröhren schichtigen Schleimhautunauffällig. Es gab keine Anhaltsdeckzellen der rekonstruierten punkte für Strikturen, Konkremente, Harnröhren eine deutlich positive ReFisteln oder Divertikel. Die histoaktion mit Pan-Zytokeratin-Marker Abb. 2: Immunohistochemische Charakterisierung mit Pan-Zytokeratin 4 Wochen nach Implantation von autologen Schleimhautgewebekonstrukten an der Harnröhre (A) bzw. am subkutanen Gewebe (B). Die braune Farbe deutet auf eine positive Reaktion und somit auf den epithelialen Phänotyp der regenerierten Zellen in vivo Abb. 4: Nomogramm zur Bestimmung der Konzentration des freien Testosterons aus Gesamt-Testosteron und Sexualhormon bindendem Globulin (SHBG) wenn ein signifikanter Testosteronmangel bestätigt ist. Die Erfolgskontrolle und die Überwachung der Therapie sollten unter andrologischer Kompetenz bei regelmäßigen Konsultationen erfolgen. Auf keinen Fall sollte eine Selbstmedikation erlaubt werden. Die Prostatavorsorgeuntersuchung ist als Voraussetzung anzusehen und beinhaltet die Ausgangs- sowie regelmäßige Kontrolle von PSA, rektalem Tastbefund und Ultraschall, im ersten Behandlungsjahr aller 3–6 Monate und ab zweiten Behandlungsjahr einmal jährlich. Die Testosteron-Substitution kann oral, mit Testosteron-Gel, mit Injektionen in dreiwöchigem (TestosteronEnantat, TE) oder seit kurzem in dreimonatigem Abstand (TestosteronUndekanoat, TU) erfolgen. Ziel der Substitution ist ein permanenter Testosteronwert im physiologischen Bereich. Am besten wird dieses Ziel mit Testosteron-Gel und dem injizierbaren TU erreicht, deren Anwendung auch eine „Sägezahnkinetik“ mit temporärer Unter- und Überdosierung ausschließt. Korrespondenzadresse: Univ.-Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Glander European Academy of Andrology Training Center Universitätsklinikum Leipzig Philipp-Rosenthal-Straße 23 04103 Leipzig hans-juergen.glander @medizin.uni-leipzig.de und färbten sich braun. Auch subkutan konnte durch eine immunohistochemische Untersuchung eine gute Regenerierung von Schleimhautzellen in vivo erkannt werden (Abb. 2). Schlussfolgerung Ein porzines Tiermodell wurde für die Rekonstruktion der Harnröhre mit autologem Schleimhautgewebekonstrukt an 4 Schweinen erfolgreich etabliert. Die Regenerierung von Schleimhautgewebekonstrukten in vivo konnte an der Urethra sowie am subkutanen Gewebe vier Wochen nach Implantation nachgewiesen werden. In vitro hergestellte Schleimhautgewebekonstrukte zeigen somit erste positive Ergebnisse für die autologe Urethroplastie. * Weitere Autoren: D. Fahlenkamp1, T. Schwalenberg2, U. Stolzenburg2, G. Lampanaris1, N. Rößler1 und H. Keller3 1 Klinik und Poliklinik für Urologie, Zeisigwaldklinik Bethanien Chemnitz 2 Klinik und Poliklinik für Urologie, Universitätsklinikum Leipzig 3 Klinik für Urologie, Sana Klinikum Hof Korrespondenzadresse: Dr. med. Goya Ram-Liebig UroTec GmbH Budapester Str. 3 01069 Dresden Nr. 14 I 33. Jahrgang 2009 MedReport Gemeinsame Jahrestagung Urologie 2009 I 3 Neue Harnstein-Leitlinien – Ende der Steinzeit? THOMAS KNOLL, SI N DELFI NGEN* Immer mehr Deutsche leiden an Harnsteinen: Die Zahl der Neuerkrankungen hat sich innerhalb der letzten zehn Jahre verdreifacht. Heute ist fast jeder 20. Bundesbürger einmal oder mehrfach im Leben betroffen. Die Gründe liegen in veränderten Lebensumständen, modernen Ernährungsgewohnheiten, aber auch einer verbesserten medizinischen Grundversorgung. Die allgemeine Verfügbarkeit bildgebender Verfahren, erhebliche Verbesserungen der interventionellen Möglichkeiten, sowie die Notwendigkeit einer risiko-adaptierten metabolischen Abklärung und Prävention erforderten neu erstellte Leitlinien. er Arbeitskreis Harnbei zugleich höherer Steinsteine der Deutschen freiheitsrate im Vergleich Gesellschaft für Urozur primären ESWL. Es lielogie e. V. (DGU) hat jetzt in gen inzwischen gute Daten Kooperation mit dem zur Entfernung von KelchArbeitskreis „Endourologie steinen bei engem Kelchhals und Steinerkrankung“ der oder aus der unteren KelchÖsterreichischen Gesellgruppe mit Hilfe flexibler schaft für Urologie und Ureterorenoskope vor. Andrologie, der Sektion Nicht zuletzt durch die VerProf. Dr. „Laparoskopie und Endos- Thomas Knoll wendung von Holmium: kopie“ des Arbeitskreises YAG (Ho:YAG) Lasern und „Operative Techniken“ und der DeutExtraktionshilfen aus Nitinol konnte schen Gesellschaft für Stoßwellendie flexible URS ihren Stellenwert Lithotripsie eine neue S2-Leitlinie zur erweitern. Die Empfehlung zur routiDiagnostik, Therapie und Nachsorge nemäßigen Harnleiterschienung nach von Harnsteinleiden veröffentlicht. komplikationsloser UreterorenoskoDabei wurde besonderer Wert auf die pie wurde in den aktuellen Leitlinien übersichtliche Darstellung der Kerzurückgenommen. Trotzdem bleiben ninhalte in Form von Tabellen und im Gegensatz zur ESWL die NotwenAlgorithmen gelegt, um eine einfache digkeit einer Narkose und das Nutzung in der täglichen Routine zu Bewusstsein eines invasiven, instruermöglichen. Die Leitlinie ist im Vollmentellen Eingriffes. text in der Leitliniensammlung der Extrakorporale Stoßwellentherapie AWMF (www.awmf.org) unter der Nr. (ESWL) 043/025 einsehbar. Die Relevanz der HarnsteinerkranDie ESWL bleibt beim Nierenstein kung wird gleichzeitig durch Aktualiunter 20 mm immer dann die erste sierungen und Neuerstellungen interTherapieempfehlung, wenn anatonationaler Leitlinien unterstrichen. misch der Fragmentabgang nicht Die EAU hat nicht die bestehende Leitunwahrscheinlich ist. Geändert hat linie überarbeitet, für die Harnleitersich die Gewichtung der in situ-ESWL steine wurde diese sogar erstmals in beim Harnleiterstein. Je nach Größe Kooperation mit der AUA erstellt. und Lage des Steines im Ureter werNachfolgend werden die Inhalte und den die primäre in situ-ESWL oder die neuen Gewichtungen in einer kurzen primäre Ureterorenoskopie von den Übersicht vergleichend dargestellt. einzelnen Leitlinien an erste Stelle ihrer Therapieempfehlungen gestellt. Medikamentöse Therapie – Die Leitlinienempfehlungen der begleiteter Steinabgang DGU, EAU und AUA zur Therapie der In allen Leitlinien wird neben der Nierensteine, proximalen und distalen symptomatischen Therapie der EinUretersteinen sind in den Tabellen 1 satz einer medikamentösen Therapie bis 3 vergleichend gegenüber gestellt. zur Erleichterung des spontanen SteinIn erster Linie führen unterschiedliche abganges empfohlen. Es stehen unter Gewichtungen der schnelleren Steinanderem Alpha-Rezeptorblocker (z. B. freiheit bei endourologischen TheraTamsulosin), nicht-steroidale Antipieverfahren und deren größere Invaphlogistica (z. B. Diclofenac) neben sivität zu abweichenden Bewertungen. symptomatischer Therapie zur VerfüLetztlich bleibt dem behandelnden gung. Urologen damit die Möglichkeit zur individuellen Therapieplanung unter Ureterorenoskopie (URS) Berücksichtigung vieler Aspekte wie Die aktuellen Daten zeigen eine Ausstattung, Expertise oder PatienAbnahme der URS Komplikationen tenwunsch offen. D Tab. 1: Therapieverfahren Nierensteine ALLGEMEI N E H I NWEISE 7. und 8. Mai 2009 Gemeinsame Jahrestagung Urologie 2009 TAG U N G S P R Ä S I D E N T Prof. Dr. Dirk Fahlenkamp (Tel.: 0371/430-1701) KO N G R E S S O R G A N I S ATI O N Porstmann Kongresse GmbH (Tel.: 030/284499-0) www.porstmann-kongresse.de TAG U N G S O RT Stadthalle Chemnitz, Theaterstr. 3, 09111 Chemnitz www.Urologie-Chemnitz2009.de Tab. 2: Therapieverfahren proximale Harnleitersteine Tab. 3: Therapieverfahren distale Harnleitersteine Metaphylaxe Besonders in den deutschsprachigen Leitlinien nimmt die Metaphylaxe wieder breiten Raum ein. Letztere unterscheidet zwischen dem Niedrigund Hochrisikopatienten in Bezug auf die Rezidiv-Wahrscheinlichkeit und gibt entsprechend unterschiedliche diagnostische und therapeutische Empfehlungen. Schon bei den einfachsten Metaphylaxeempfehlungen fallen neben der Bedeutung der Flüssigkeitszufuhr auch Änderungen bei den Diätempfehlungen auf. So ist zum Beispiel im Fall der Kalziumoxalat- steinbildner eine Kalziumrestriktion nur in ausgesuchten Fällen empfohlen, während die Oxalatrestriktion betont wird. Zusammenfassung Die neuen Leitlinien aller urologischen Organisationen (DGU, EAU, AUA) stellen in konsentierter Weise eine evidenzbasierte aktuelle Übersicht der aktuellen Diagnostik, Therapie und Metaphylaxe der Harnsteinerkrankung dar. Es zeigt sich, dass die verfügbaren diagnostischen Möglichkeiten zu einer besseren Detektion der Steine führen. Die interventionelle Therapie scheint sich zunehmend hin zu endoskopischen Techniken zu bewegen. Die Prävention der Steinerkrankung hat einen höheren Stellenwert erhalten, gleichzeitig wird jedoch dezidiert zwischen Niedrigund Hochrisikopatienten unterschieden. Dies ermöglicht eine individuell auf den einzelnen Patienten abgestimmte Diagnostik. Die Harnsteine nehmen in den westlichen Industrienationen zu – Es kann also eher vom Beginn einer neuen Steinzeit gesprochen werden. Die großen Fortschritte in allen Bereichen der Harnsteinbehandlung zeigen aber, unterstrichen von den mit großem Aufwand erstellten Leitlinien, dass von einer Steinzeit im eigentlichen Wortsinne nicht mehr gesprochen werden kann. * Weitere Autoren: Kai Uwe Köhrmann, Michael Straub, Christian Türk Für den Arbeitskreis Harnsteine der Akademie der Deutschen Urologen und den Arbeitskreis „Endourologie und Steinerkrankung“ der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie Korrespondenzadresse: Prof. Dr. Thomas Knoll, MSc Klinikum Sindelfingen-Böblingen Urologische Klinik Arthur-Gruber-Str. 70 71065 Sindelfingen [email protected] MedReport 4 I Gemeinsame Jahrestagung Urologie 2009 ur Risikobewertung existieren etablierte klinische (TNM-Klassifikation) und histopathologische (Grading, Kerngrad nach Fuhrmann) Prognosefaktoren. Trotz ihrer guten Korrelation mit dem klinischen Verlauf lassen sie aber im Einzelfall keine Prognosebewertung für den individuellen Patienten zu. Die Metastasierung verschlechtert die Prognose drastisch. Während die 5-JahresÜberlebensrate bei organbegrenzten Tumoren 70-90 % beträgt, reduziert sie sich bei Lymphknotenbefall auf maximal 25 % und liegt bei multipler Fernmetastasierung unter 10 %. Z Nr. 14 I 33. Jahrgang 2009 V E R LU ST VO N C H ROM O S OM 9 Ein Prognosefaktor für das klarzellige Nierenzellkarzinom MARTI N MÜH R, JENA* Etwa 3 % aller bösartigen Tumoren sind Nierentumoren. Davon überwiegt mit mehr als 85 % das Nierenzellkarzinom (NZK) und ist damit nach dem Prostata- und Harnblasenkarzinom die dritthäufigste maligne urologische Erkrankung. Das klarzellige NZK ist mit ca. 80 %, gefolgt von dem papillären (15 %) und dem chromophoben (5 %) der häufigste Subtyp des Nierenzellkarzinoms. Die Inzidenz ist mit dem Altersgipfel zwischen dem 5. und 7. Lebensjahrzehnt in den Industrieländern steigend. Die Mortalität ist in Deutschland mit 5 Frauen bzw. 8 Männern pro 100.000/Jahr leicht rückläufig. Welche Optionen gibt es, um eine individuelle Risikobewertung und Aussagen über das Metastasierungspotential von Primärtumoren zu ermöglichen? kurzen Arm des ChromoNZK untersucht, die im Zeitsoms 9 (9p21), ein Tumorraum zwischen 1994-2004 supressorgen, spielt vermutoperativ entfernt worden lich eine Rolle in der waren. 18/43 der Patienten Entwicklung und vor allem waren Frauen (42 %) und Hier bietet sich die genetische Unterin der Progression von klar25/43 Männer (58 %). Das suchung an. Neben der Diagnostik selzelligen NZK. Die P16-Genmediane Alter lag bei 61 Jahtener familiärer Syndrome und Unterprodukte regulieren u. a. ren (Spanne 39-78). Alle stützung bei der Klassifikation über das RetinoblastomaTumoren wurden histopahistopathologisch schwer einzuordprotein den Zellzyklus und thologisch klassifiziert und nender NZK sind genetische Verändeüber das P53 die Apoptose. Martin Mühr die Patienten im Median 3,7 rungen, die mit der Prognose vergeEin Verlust oder Konzentrationsabfall Jahre nachbeobachtet. sellschaftet sind, von besonderem der P16-Proteine kann zur ungeMit der Komparativen GenomiInteresse. Verschiedene Arbeiten weihemmten Proliferation und/oder zur schen Hybridisierung (Comparative sen darauf hin, dass Verluste auf Chro„Unsterblichkeit“ der Tumorzellen Genomic Hybridisation, kurz CGH) mosom 9 bei klarzelligen NZK mit führen. wurde zunächst ein genomweites einem schlechteren Krankheitsverlauf Aus der Tumorbank der Klinik für Screening Verfahren zur Identifizieeinhergehen. Das P16-Gen auf dem Urologie in Jena wurden 43 klarzellige rung genetischer Aberrationen durchgeführt. Dabei konnte eine Assoziation von Verlusten auf 9p mit einer schlechteren Prognose festgestellt werden. Zur Überprüfung der Ergebnisse wurde ein hochspezifisches und hochauflösendes Verfahren, die Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) gewählt. Wir kohybridisierten zwei spezifische Sonden die das Zentromer des Chromosoms 9 und das P16-Gen (9p21) in den Zellkernen des aufbereiteten Tumorgewebes markieren. Anschließend wurden die Signale und Normal Verlust Chromosom 9 Spezifischer Verlust P16-Gen deren Konstellation ausgezählt (Abb. ( je 2 Signale) ( je 1 Signal) (2 rote und 1 grünes Signal) 1) und statistisch betrachtet. Der Verlust des kurzen Arms 9p Abb. 1: FISH-Bilder mit Beispielen für 9p-Verluste; Tumorkerne sind blau, Zentromere des Chromosoms 9 rot und P16-Gene grün dargestellt. wurde in 27,9 % der Fälle beobachtet. n der urologischen Praxis treffen wir immer wieder retroperitoneale Raumforderungen unterschiedlicher Genese und Ausdehnung. Akut symptomatische Raumforderungen können unterschiedlicher Genese sein. Neben großen Tumoren sind akute Blutungen oder eine Aneurysmabildung großer Gefäße möglich. Eine schnelle Zuordnung der Pathologie hat eine enorme Bedeutung für die weitere suffiziente Therapie, die häufig unverzüglich gestartet werden muss. Bei Nieren(gefäß)verletzungen ist im Falle eines ausgedehnten retroperitonealen Hämatoms und bei zunehmender Kreislaufinstabilität eine operative Revision meistens unvermeidbar. Bei der Diagnostik anderer soliden Raumforderungen stehen uns verschiedene bildgebende Verfahren zur Verfügung, die trotz des hohen technischen Niveaus die histologische Abklärung eines Tumors nicht ersetzen können. I Kasuistik Wir berichten über die notfallmäßige Vorstellung einer 69jährigen Patientin in unsere urologische Klinik im Juni 2008. Der Anlass für die Durchführung einer ambulanten CT-Untersuchung waren die persistierenden seit 4 Wochen abdominellen Beschwerden ohne B-Symptomatik. Die stationäre Einweisung der Patientin erfolgte zur weiteren Diagnostik und Therapie bei Verdacht auf ein ausgedehntes retroperitoneales Hämatom unklarer Genese. Sonographisch entsprach der Aufnahmebefund einem Hämatom. Dieser Befund wurde nach Komplettierung der CT-Diagnostik bestätigt, dabei wurde eine Nieren(gefäß)läsion ausgeschlossen. Als Ursache wurde eine gedeckte Aortenruptur mit erheb- Abb. 2: Kaplan-Meier-Analyse des kumulativen Überlebens von Patienten mit klarzelligen Nierenzellkarzinomen in Abhängigkeit von 9p-Verlust der Primärtumore (Mittleres Follow-up 5,2 Jahre). Dabei trat in 2,3 % ein spezifischer Verlust des P16-Gens, in 9,3 % ein Verlust des gesamten Chromosoms 9 und in 16,3 % eine Kombination beider Varianten auf. Tumoren, die einen Verlust von 9p aufwiesen waren durch eine höhere T-Kategorie charakterisiert (pT1=9,5 %, pT2=40 %, pT3=50 %; p=0,09), metastasierten häufiger (negativ=5,3 %, positiv=45,8 %; p=0,005) und die Betroffenen starben früher (p<0,001). Nach 2Jahren lebten noch 50 % der Patienten deren Tumoren einen Verlust von 9p aufwiesen (Abb. 2). Für die NKategorie (N0=21,6 %, N1/2= 60 %; p=0,1) und das Grading (G1=12,5 %, G2=25,9 %, G3=25 %; p=0,664) konnte ein Trend, aber keine Signifikanz nachgewiesen werden. Ausblick Prinzipiell können genetische Marker, wie der Verlust von Chromosom 9p bei klarzelligen Nierenzellkarzinomen die Prognosebewertung komplemen- Unklare retroperitoneale Raumforderung – Notfall mit OP-Indikation? GEORGI ATANASSOV, BLAN KEN HAI N* lichem retroperitonealen Hämatom nach links vermutet. Aus diesem Grund erfolgte die sofortige Verlegung der sonst stabilen Patientin ins Gefäßchirurgische Zentrum des nächsten Hauses der Maximalversorgung. Die weiterführende Diagnostik (Aortographie und MRT) zeigte eine solide Raumforderung wahrscheinlich malignen Charakters ohne jegliche pathologische Veränderungen der Aorta und der Nierenarterien. Daraufhin erfolgte die Punktion zur histologischen Abklärung, es wurde dabei ein großzelliges diffuses B-Zell-NonHodgin-Lymphom Stadium IVa diagnostiziert. Die weitere Betreuung der Patientin erfolgte auf einer onkologischen Station, hier wurde auch die Immunchemotherapie mit R-CHOP (Rituximab, Cyclophosphamid, Hydroxydaunorubicin = Adriamycin, Oncovin®=Vincristin, Prednisolon) über 6 Zyklen alle 3 Wochen initiiert. Aktuell befindet sich die Patientin in Stadium der kompletten Remission. Angiomyolipom, Phäochromozytom, M. Ormond. 2. Bösartige Erkrankungen Grundsätzlich sind retroperitoneale Tumoren selten (0,1 % aller Tumoren). Die Diskussion nicht organgebundenen priDie retroperitonealen Raummären Tumoren entspringen forderungen können grundaus dem ortsständigen sätzlich in zwei Gruppen Georgi Atanassov Gewebe und entstammen unterteilt werden: dem Mesenchym (45–60 %), dem neu1. Gutartige Erkrankungen rogenen einschließlich sympatischen Retroperitoneales Hämatom (TrauGewebe (15–25 %) oder sind dysma, spontane Hämatome bei Antiontogenetische Tumoren (5–25 %). koagulanzientherapie, TumoreinbluDiese Tumoren sind wesentlich häufitung, gedeckte Aortenaneurysmager maligne, können aber in 20–30 % ruptur), enzündliche Prozesse/ benigne sein. Daher muss immer eine Abszesse. Gutartige Tumoren: Lipom, histologische Klärung erzwungen werFibrom, Leiomyom, Desmoid, Lymphden. angiom, Paragangliom/GanglioneuIm Gegensatz dazu handelt es sich rom, Neurinom/Schwanom, Adenom, bei den sekundären Tumoren meist um tieren. Ob diese Prognoseparameter zur Therapie- und Nachsorgeselektion in der klinischen Routine geeignet sind, müssen umfassende, prospektive klinische Studien zeigen. Zusätzlich werden molekulargenetische Studien auf epigenetischer und Proteinebene dazu beitragen, die Progression und das Metastasierungsverhalten besser zu verstehen und Prognoseparameter abzuleiten. Daraus können sich ferner Ansätze für neue Therapiestrategien entwickeln. * Weitere Autoren: J. Sanjmyatav, T. Steiner, J. Schubert, K. Junker, alle Klinik für Urologie Jena Korrespondenzadresse: Martin Mühr Klinik für Urologie Universitätsklinikum Jena Lessingstr. 1 07743 Jena [email protected] Karzinome. Auch Systemerkrankungen (malignes Lymphom) oder Metastasen eines Hodentumors müssen differenzialdiagnostisch berücksichtigt werden. Hier einige Beispiele der häufigsten retroperitonealen Malignomen: Leiomyosarkom, Fibrosarkom, Liposarkom, Rhabdomyosarkom, malignes fibröses Histiozytom, Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphome, Lymphangiosarkom, Ganglioneuro(blasto)m, Nebennierenrindenkarzinom, Neuroblastom der Nebenniere. Der Wilms-Tumor ist eher für das Kindesalter typisch. Fazit Nach Ausschluss einer urologischen Ursache für die Raumforderung im Retroperitoneum soll in Synopsis aller Befunde die weitere fachspezifische Diagnostik und Therapie erfolgen. Das diffuse großzellige B-ZellLymphom gehört zu der Gruppe der aggressiven Lymphome (intermediate risk) nach der WHO-Klassifikation (2001) und soll bei der Differenzialdiagnostik einer retroperitonealen Raumforderung immer im Betracht gezogen werden. Eine histologische Bestätigung ist unerlässlich, die Polychemotherapie soll in entsprechenden Zentren durchgeführt werden. * Weitere Autoren: E. Hauschild, M. Ikic, X. Krah, G. Eschholz, alle Urologische Abteilung, HELIOS Klinik Blankenhain Abb.: Große retroperitoneale Raumforderung links unklarer Dignität. Korrespondenzadresse: Georgi Atanassov Heliosklinik Blankenhain Urologie Wirthstr. 5 99444 Blankenhain [email protected] MedReport Nr. 14 I 33. Jahrgang 2009 Gemeinsame Jahrestagung Urologie 2009 I 5 D I E U N H E I LV O L L E A L L I A N Z : Harnwegsinfekte und neurogene Harnblasenfunkionsstörungen BURKHARD DOMURATH, BAD WI LDUNGEN Harnwegsinfekte gehören zu den häufigsten Komplikationen neurogener Harnblasenfunktionsstörungen. Im Durchschnitt ist mit 4,3 Harnwegsinfekten pro Jahr bei Männern und mit 6,7 Harnwegsinfekten pro Jahr bei Frauen zu rechnen. Die Hauptursache für das Entstehen rezidivierender und persistierender Harnwegsinfekte liegt in der neurogenen Harnblasenfunktionsstörung selbst. Exogene Ursachen wie Harninkontinenz oder unsauberer Katheterismus spielen eine untergeordnete Rolle. n der Vorantibiotikazeit waren Harnwegsinfekte die Haupttodesursache querschnittgelähmter Patienten. Die entscheidenden Verbesserungen sind aber nicht auf die Möglichkeiten der Antibiose zurückzuführen, sondern auf das breite Spektrum an Therapieverfahren bei neurogenen Blasenfunktionsstörungen. Bei adäquater Behandlung der Blasenfunktionsstörung sinkt die Infektrate auf durchschnittlich 0,5 bis 0,8 HWI/Jahr. Sind die Harnwegsinfekte nicht unter Kontrolle zu bringen, so muss das Therapiekonzept der neurogenen Harnblasenfunktionsstörung umgestellt werden, mit Orientierung auf die Wiederherstellung der Speicherfunktion der Harnblase (anticholinerge Therapie, BotulinumtoxinInjektionen, sacrale Deafferentation, Neuromodulation). Das Keimspektrum unterscheidet sich bei Harnwegsinfekten aufgrund einer neurogenen Harnblasenfunktionsstörung deutlich von dem bei unkomplizierten Harnwegsinfekten (Abb. 1). Während man bei unkomplizierten Harnwegsinfekten mit etwa 80 % Sicherheit davon ausgehen kann, dass der den HWI verursachende Erreger der Coli-Gruppe angehört, ist bei neurogen verursachten Harnwegsinfekten mit 80 % Sicherheit der Verursacher kein E. coli. Auffallend ist ein hoher Anteil an Pseudomonaden und I Klebsiella, aber auch von man die Möglichkeit des Enterobacter, S. aureus und Absinkens der NierenfunkProteus ssp. Man hat es tion im Auge behalten. Mitsomit von vornherein mit unter ist es erforderlich, die Erregern zu tun, die vom antibiotische Therapie mit Wildtyp her auf sehr untereiner anticholinergen Theschiedliche Antibiotika rapie zu kombinieren, um ansprechen. Deshalb kann eine sichere Infektsanierung man einer Blindtherapie bei herbeizuführen. Dies gilt Vorliegen eines HWI aufganz besonders bei Patienten grund einer neurogenen Dr. mit vegetativen DysrefleHarnblasenfunktionsstörung Burkhard Domurath xien, bei denen nicht selten nur in Ausnahmesituationen zustimunter einem fieberhaften Harnwegsmen. In diesem Zusammenhang sollte infekt Blutdruckanstiege von mehr als berücksichtigt werden, dass die Folgen 180mm Hg systolisch auftreten. der neurogenen HarnblasenfunkBei neurogenen Harnblasenfunktionsstörung durch einen Harnwegstionsstörungen führen das Ausmaß des infekt deutlich verstärkt werden, so Handicaps der Patienten, aber auch dass eine Infekttherapie länger erfoldie enge Auslegung von Wirtschaftgen muss (10Tage). Bei Vorliegen eines lichkeit und Notwendigkeit durch fieberhaften Harnwegsinfektes muss Krankenkassen und den MDK zu mit- Abb. 1: Keimspektrum bei unkonplizierten Harnwegsinfekten, bei nosokomialen Infektionen und bei neurogenen Harnblasenfunktionsstörungen. Wie weit kann uns die Sonographie beim urologischen Notfall helfen? HANS H EYN EMAN N, HALLE(SAALE) Die Sonographie ist das erste und häufigste bildgebende Verfahren, das sich unmittelbar der klinischen Untersuchung anschließt und auch bei urologischen Notfällen weiterführende diagnostische Informationen ermöglicht. Voraussetzung dafür ist selbstverständlich die sehr gute sonographische Erfahrung des jeweiligen Untersuchers für die Befunderhebung. Die Sonographie vermittelt durch den Einsatz moderner Ultraschallverfahren mit ihren vielfältigen modernen Techniken (hochauflösende B-Bild-Technik, CT-Technik, harmonic imaging, farbkodierte Duplexsonographie, Power-mode etc.) – speziell auch beim urologischen Notfall – wichtige Details zur weiteren Diagnostik, Differenzialdiagnostik und der rasch einzuleitenden Therapie. ie lebensbedrohliche Anurie kann durch den sonographischen Nachweis einer postrenalen Harnstauung beidseits schnell einer entsprechenden Therapie zur Beseitigung der Harntransportstörung zugeführt werden. Darüber hinaus wird bei fehlender Urinausscheidung und dem sonographischen Nachweis einer extrem gefüllten Harnblase differenzialdiagnostisch unverzüglich D eine Anurie von einem Harnverhalt, bedingt durch eine benigne Prostatahyperplasie, mittels Ultraschalldiagnostik problemlos abgegrenzt. Ebenso lässt sich durch den Nachweis einer gestauten Niere bei einer Harnsteinkolik mit schwer beherrschbaren Schmerzen zügig die rasche, in den meisten Fällen minimal-invasive Behandlung durch z. B. Einlegen eines DJ-Katheters realisieren. Der große Abb. 1: Harnstauungsniere mit Pyelonventilstein bei Koliken. Vorteil der Sonographie – ihre fehlende Strahlenbelastung – ist in nahezu idealer Weise auch während der Schwangerschaft bei bestehenden Harntransportstörungen sowohl bei der werdenden Mutter, so auch beim Foeten in utero zu nutzen, nicht zuletzt zur engmaschigen Verlaufskontrolle. Bei bestehender Makrohämaturie unklarer Genese ermöglicht die Sonographie schnelle Informationen durch Abb. 2: Erregerspektrum bei katheterassoziierten Harnwegsinfekten im Vergleich zu community aquired Harnwegsinfekten bei Vorliegen einer neurogenen Harnblasenfunktionsstörung. unter problematischen Lösungen. So beobachten wir in den letzten Jahren einen deutlichen Anstieg der Verwendung von Dauerkathetern bei neurogenen Blasenfunktionsstörungen. Die Dauerableitung wird zur Behebung der Harnretention und der Harninkontinenz eingesetzt. Dauerableitungen können aber die Auswirkungen einer bestehenden Detrusorhyperaktivität verstärken. Die Dauerableitung lässt sich nicht in jedem Fall umgehen. Die Anwendungsrate von Harnwegsdauerkathetern (Kathetertage pro 100 Patiententage) ist nach Angaben des Nationalen Referenzzentrums (NRZ) in der Neurologie mit 26,4 etwa sechsmal höher als in chirurgischen Disziplinen. Entsprechend hoch ist die Rate an katheterassoziierten Harnwegsinfekten. Ein Problem bei katheterassoziierten Harnwegsinfekten stellt das deutlich veränderte Erregerspektrum dar, mit Zunahme von sonst eher seltenen Erregern wie Candida, Stenotrophomonas und anderen (Abb. 2). Dazu kommt, dass bei Vorliegen einer Dauerableitung verstärkt mit dem Auftreten von Erregern mit besonderer Resistenz gerechnet werden muss, nach unseren Daten vor allem bei Pseudomonas, Serratia und Staphylokokken, was das therapeutische Dilemma nur verstärkt. Mitunter ist es für eine Infektsanierung erforderlich, vorübergehend den Dauerkatheter zu entfernen und nach der Infektsanierung die Darmflora wieder aufzubauen. Zusammenfassend ist festzustellen, dass Harnwegsinfekte bei neurogenen Harnblasenfunktionsstörungen nur erfolgreich behandelt werden können, wenn man die Art der Harnblasenfunktionsstörung berücksichtigt, eine gezielte und ausreichende Antibiose vornimmt und weitestgehend auf die Verwendung von Dauerableitungen verzichtet. Korrespondenzadresse: Dr. med. Burkhard Domurath Klinik für Neurourologie Werner Wicker Klinik Im Kreuzfeld 4 34537 Bad Wildungen z. B. den Nachweis einer „Akuten Skrotums“ und Harnblasentamponade bei fortbestehendem Verdacht einem Harnverhalt, bedingt auf eine Hodentorsion durch eine große BPH, oder unverzüglich die operative eines größeren, blutenden Freilegung anzustreben ist – Harnblasentumors. unnötig langes Warten auf Beim „Akuten Skrotum“, weitere diagnostische dessen differenzialdiagnosBefunde verschlechtert die tische Abklärung klinisch im Prognose! Einzelfall auch für den Zur weiteren Abklärung Prof. Dr. erfahrenen Urologen eine Hans Heynemann eines Priapismus informiert echte Herausforderung dardie Duplexsonographie darstellen kann, bietet die farbkodierte über, ob es sich, wie in den meisten Duplexsonographie eine wertvolle Fällen, um einen low-flow-, oder – Hilfe zur Beurteilung der Durchbluwesentlich seltener – um einen hightung des Hodenparenchyms im Seiflow-Priapismus handelt. Beide Fortenvergleich mit dem „gesunden“ men bedürfen einer grundsätzlich kontralateralen Hoden, ob eine parunterschiedlichen Therapie. tielle oder komplette Hodentorsion Bei Polytraumata mit dem Verdacht durch Nachweis einer verminderten auf Mitbeteiligung des Urogenitaloder fehlenden Haemoperfusion vortraktes kann die Sonographie noch im liegt. Dennoch sei diesbezüglich einNotaufnahme-Raum orientierende schränkend kritisch und nachdrückInformationen zur weiteren interdislich darauf verwiesen, dass trotz ziplinären Diagnostik und Therapie Einsatzes der farbkodierten Duplexvermitteln. sonographie zur Abklärung eines Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Einsatz der Sonographie beim urologischen Notfall entsprechend der klinischen Fragestellung eine wertvolle Ergänzung zur weiteren diagnostischen Abklärung beinhaltet, auf die nicht verzichtet werden sollte, ermöglicht sie doch ohne wesentlichen Zeitverzug eine unmittelbar einzuleitende Therapie. Abb. 2: Hodenparenchym mit farbkodiert-duplexsonographischem Nachweis (arterielle und venöse Spektren!) der Durchblutung. Korrespondenzadresse: Prof. Dr. med. Hans Heynemann Klinik und Poliklinik für Urologie (Direktor Univ.-Prof. Dr. P. Fornara) Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Ernst-Grube-Str. 40 06120 Halle (Saale) [email protected] MedReport 6 I Gemeinsame Jahrestagung Urologie 2009 Nr. 14 I 33. Jahrgang 2009 INFOPROGRAMMÜBERSICHTINFOPROGRAMMÜBERSICHTINFOPROGRAMMÜBERSICHTINFOPROGRAMMÜBERSICHTINFOPROGRAMMÜBERSICHTINFO Donnerstag, 7. Mai 2009 12.30 Uhr, Eröffnung der Industrieausstellung, Foyer der Stadthalle Fahlenkamp D. (Chemnitz) 13.00 – 13.30 Uhr, Großer Saal, Stadthalle Feierliche Eröffnung Grußwort des Tagungspräsidenten Fahlenkamp D. (Chemnitz) Grußwort des Präsidenten der DGU 2009 Wirth M. (Dresden) Festvortrag „Chemnitz und die Kunst“ Ingrid Mössinger – Kunstsammlungen Chemnitz 13.30 – 15.00 Uhr, Großer Saal Sitzung Onkologie – Niere/Nebenniere Vorsitz: Steiner T. (Jena) Raßler J. (Leipzig) Weiser R. (Amberg) Metastasiertes Nierenzellkarzinom – risikoadaptierte Therapieoptionen Rebmann U., Langwald V., Sailer F.-S. (Dessau) Tumoren nach Nierentransplantation Heynemann H. (Halle) Nebennierentumoren – Diagnostik und Therapie Fahlenkamp D., Eisenbrandt K., Wolf S., Lampanaris G. (Chemnitz) 15.00 Uhr Kaffeepause in der Industrieausstellung 15.30 – 16.40 Uhr, Großer Saal Sitzung Andrologie Vorsitz: Glander H.-J. (Leipzig) Lammert A. (Görlitz) Belz H. (Chemnitz) Chemotherapie des Nierenzellkarzinoms – ein aktueller Überblick Roigas J. (Berlin) Ein erfolgreiches Konzept der Kinderwunschbehandlung bei Azoospermie Hmeidan F. A., Blumenauer V., Jogschies P., Geistert G., Shugair L., Glander H.-J. (Leipzig, Chemnitz) Nebenwirkungsmanagement bei Targettherapie des Nierenzellkarzinoms Steiner T. (Jena) Zirkumzision und erektile Dysfunktion – Fakt oder Mythos? Hoschke B. (Cottbus) Die systematische Therapie des Nierenzellkarzinoms mittels Tyrosinkinase-Inhibitoren (P01) Kröger N., Fritsch T., Steiner T. (Jena) Testosteron – Die Wunderwaffe für alternde Männer? Glander H.-J. (Leipzig) Verlust von Chromosom 9, ein Prognosefaktor für klarzelliges Nierenzellkarzinom (P02) Mühr M., Sanjmyatav J., Steiner T., Schubert J., Junker K. (Jena) Der alternde Mann, das unbekannte Wesen Fahlenkamp D. (Chemnitz) Operative Therapie des Nierentumors – was ist neu? Fornara P. (Halle) Vorhersage von Metastasierungsrisiko und krankheitsfreiem Überleben bei Patienten mit klarzelligem Nierenzellkarzinom durch Analyse der Genexpressionsmuster von Primärtumoren und Metastasen (P03) Wuttig D., Toma A., Meinhardt M., Zastrow S., Grosser M., Baier B., Füssel S., Grimm M.-O., Meye A., Rolle A., Wirth M. (Dresden) Nierenteilresektion bei malignen Raumforderungen – eigene Daten 2007–2008 (P04) Kempter J.-U., Wolff U., Trautenhahn H.-C., Raßler J. (Leipzig) Seltene Entität renaler Raumforderungen – ein Fallbericht (P05) Rommel G., Rosenberg J., Steiner G. (Meiningen) Beeinflusst der Zugangsweg bei der Tumornephrektomie die Prognose des Nierenzellkarzinoms (P06) Balsmeyer U., Rebmann U., Fahlenkamp D. (Chemnitz, Dessau) Komplizierte Nierenzyste oder papilläres Nierenzellkarzinom – eine schwierige Differentialdiagnose Hauschild E., Atanassow G., Ikic M., Krah X., Eschholz G. (Blankenhain) Entzündliche, prämaligne und maligne Veränderungen des Penis (P07) Sayah M. (Pirna) ESWT bei IPP – nur ein Abgesang? Lebentrau S., Fahlenkamp D., Zimmermann R. (Neuruppin, Chemnitz, Linz/A) Operative Therapie der Harninkontinenz des Mannes Schwalenberg T. (Leipzig) Unterschiede der sakralen Neuromodulation bei Patienten mit chronischer Harnretention und überaktiver Blase Gonsior A., Schwalenberg T., Stolzenburg J.-U. (Leipzig) Operative Therapie der Harninkontinenz der Frau Lobodasch K. (Chemnitz) 15.30 Uhr Kaffeepause in der Industrieausstellung 16.00 – 17.15 Uhr, Salon Tropenhaus, Stadthalle Seminar II Neurourologie – Harnkontinenz Vorsitz: Diederichs W. (Berlin) Domurath B. (Bad Wildungen) Inkontinenz nach radikaler Prostatektomie – wann welche Therapieoptionen – eigene Erfahrungen Seseke F., Seseke S., Rebmann U. (Halle, Dessau) Behandlung der postoperativen Stressharninkontinenz bei Männern mit dem Pro-ActSystem – outcome nach 5 Jahren Erfahrung Paukstadt R., Beier J., Keller H. (Hof) Die operative Therapie der männlichen postoperativen Belastungsinkontinenz durch wenig invasive Verfahren (P08) Weidemann C., Schweiger J. (Erfurt) Anticholinergikaresistente Detrusorhyperaktivität: Was nun? Jünemann K.-P. (Kiel) ESWT bei IPP – Vorstellung einer Studie Zimmermann R., Fahlenkamp D. (Linz/A., Chemnitz) Verlaufsbeobachtung nach Botulinumtoxin-A in den M.detrusor vesicae bei überaktiver Harnblase (P09) Frohme C., Olbert P., Schrader A., Hofmann R., Hegele A. (Marburg) Ist die Sperma-Kryokonservierung nützlich bei der andrologischen Therapie? Andreeßen R. (Berlin) Aktuelle Therapiekonzepte neurogener Blasenfunktionsstörungen Diederichs W. (Berlin) 16.40 Uhr Kaffeepause in der Industrieausstellung Die unheilvolle Allianz von Harnwegsinfekten und neurogenen Harnblasenfunktionsstörungen Domurath B. (Bad Wildungen) 17.00 – 18.00 Uhr, Großer Saal Sitzung Neues aus der Pharmaindustrie Vorsitz: Fahlenkamp D. (Chemnitz) Kube U. (Chemnitz) In der Pipeline von Wyeth Pharma GmbH Pelz H. (Wyeth Pharma GmbH, Münster) Urologische Versorgung in einer neurologischen Rehaklinik Zellner M. (Bad Griesbach) 19.30 Uhr, Get Together im Karls Brauhaus Was gibt es neues beim Dutasterid? Betz R. (GlaxoSmithKline Co KG, München) In der Pipeline von Novartis Pharma GmbH Fuchs A. (Novartis Pharma GmbH, Nürnberg) Freitag, 8. Mai 2009 In der Pipeline von Lilly Deutschland GmbH Büttner H. (Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg) 09.00 – 09.30 Uhr, Großer Saal Begrüßung durch den Tagungspräsidenten Fahlenkamp D. (Chemnitz) In der Pipeline von Bayer Vital GmbH Burtzig C. (Bayer Vital GmbH, Leverkusen) Festvortrag „Unterm Rad – Gestaltung im Fahrzeugbau der DDR“ Herr Clauss Dietel (Chemnitz) 14.00 – 15.30 Uhr, Salon Tropenhaus, Stadthalle Seminar I Neurourologie – Harnkontinenz Vorsitz: Jünemann K.-P. (Kiel) Sünder A.-K. (Chemnitz) Besonderheiten der Diagnostik neurogener Harnblasenfunktionsstörungen bei Querschnittslähmung, multipler Sklerose und nach Bandscheibenvorfall Domurath B. (Bad Wildungen) Conrad Felixmüller, Liebespaar im Regen Stufentherapie der OAB Jünemann K.-P. (Kiel) 09.30 – 12.00 Uhr, Großer Saal Sitzung Onkologie – Prostata Vorsitz: Rebmann U. (Dessau) Grimm M.-O. (Dresden) Stolzenburg J.-U. (Leipzig) Risikomanagement nach radikaler Prostatektomie Stolzenburg J.-U. (Leipzig) Zentrale Steuerung der Miktion – Gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede? Seseke S., Baudewig J., Dechent P., Ringert R.-H., Seseke F. (Dessau, Göttingen, Halle) Stellenwert des Hausarztes in der Prostatakrebsvorsorge – Anspruch und Realität Fenske S. (Cottbus) Die Harninkontinenz des Mannes – der kleine Unterschied Sünder A.-K. (Chemnitz) Fast track in der Urologie – am Beispiel der radikalen Prostatektomie Wießner D., Rebmann U. (Dessau) Möglichkeiten der Palliativmedizin beim generalisierten Prostatakarzinom – ein universeller Fallbericht Kühn J., Werner W. (Plauen) Erfahrungen bei der Etablierung der endoskopisch-extraperitonealen radikalen Prostatektomie (EERPE) (P10) Weirich T., Hentschel H., Janitzky V. (Pirna) Vorbeugung des Prostatakarzinoms mit Dutasterid – Ergebnisse einer internationalen Studie? Grimm M.-O. (Dresden) Lebensqualität von Prostatakarzinompatienten nach endoskopisch-extraperitonealer radikaler Prostatektomie (EERPE) – Erste Ergebnisse einer Verlaufsstudie (P11) Gansera L., Köhler N., Holze S., Truß M. C., Stolzenburg J.-U. (Leipzig, Dortmund) Ergebnisse der radikalen endoskopischen Prostatektomie mit fortlaufender Anastomosennaht – follow up nach 1000 Operationen Wolff U., Raßler J. (Leipzig) Postoperative Schmerztherapie – ein Stiefkind der Operateure? Rebmann U., Moormann O. (Dessau) Postoperatives Schmerzmanagement bei großen urologischen Operationen Ikic M., Hausschild E., Atanassov G., Krah X., Escholz G. (Blankenhain) Kaffeepause in der Industrieausstellung Echtzeit-Elastographie als Ergänzung der ultraschallgestützten randomisierten TRUSBiopsie zur Detektion des Prostatakarzinoms: Erste Ergebnisse (P12) Voigt S., Grimm M.-O., Wirth M. (Dresden) Zwei Jahre Erfahrung mit der Sentinel-Lymphknoten-Chirurgie im Rahmen der retropubischen radikalen Prostatektomie Fritsch T., Geiling N. S., Schubert J., Steiner T. (Jena) Transkriptbasierte Biomarkeranalysen an diagnostischen Prostatabiopsien – ein möglicher Ansatz zum frühzeitigen Prostatakarzinom-Nachweis? (P13) Füssel S., Schneider S., Voigt S., Twelker L., Novotny V., Propping S., Hebrling U., LohseFischer A., Tomasetti S., Haase M., Koch R., Baretton G. B., Grimm M.-O., Wirt M. (Dresden) Ist ein fortgeschrittenes Tumorstadium mit einer höheren Komplikationsrate nach radikaler perinealer Prostato-Vesikulektomie verbunden? Beyer B., Beier J., Keller H. (Hof) Intrafaszialer versus klassischer Nerverhalt bei der radikalen Prostatektomie – eine vergleichende Studie zum onkologischen und funktionellen outcome (P14) Minh D., Rabenalt R., Dietel A., Stolzenburg J.-U. (Leipzig) Ergebnisse hinsichtlich Potenz, Kontinenz und Residualsituation nach nerverhaltender Prostatektomie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena Heidger N., Wunderlich H. (Jena) Die Dresdner Erfahrungen mit der roboterassoziierten radikalen Prostatektomie (P15) Novotny V., Leike S., Grimm M.-O., BaldaufTwelker A., Wirth M. (Dresden) Hochintensiver fokussierter Ultraschall in der Therapie des Prostatakarzinoms – Ergebnisse der mobilen HIFU Kempter J.-U-, Raßler J. (Leipzig) Effektivität stationärer Tumornachsorgemaßnahmen zur Behandlung der Belastungsharninkontinenz nach radikaler Prostatektomie Zermann D.-H. (Bad Elster) 12.00 Uhr Mittagspause in der Industrieausstellung MedReport Nr. 14 I 33. Jahrgang 2009 Gemeinsame Jahrestagung Urologie 2009 I 7 INFOPROGRAMMÜBERSICHTINFOPROGRAMMÜBERSICHTINFOPROGRAMMÜBERSICHTINFOPROGRAMMÜBERSICHTINFOPROGRAMMÜBERSICHTINFO 13.30 – 15.00 Uhr, Großer Saal Sitzung Onkologie – Harnblase/Penis Vorsitz: Wirth M. (Dresden) Richter A. (Leipzig) Wunderlich H. (Jena) Indikation zur Zystektomie beim fortgeschrittenen Blasenkarzinom – wo ist die Grenze? Wirth M. (Dresden) Wertigkeit von CEA und Ca 19-9 als Tumormarker beim Urothelkarzinom der Harnblase Mecklenburg V., Varga Z., Olbert P., Schrader A. J., Hofmann R., Hegele A. (Marburg, Sigmaringen) siRNA-vermittelte Hemmung antiapoptotischer Gene in Harnblasenkarzinomzellinien (P16) Kunze D., Krämer K., Füssel S., Hakenberg O., Wirth M., Grimm M.-O. (Dresden, Rostock) Die optimierte Uro-Karriere – ein Ruheständler packt aus Harzmann R. (Augsburg) Schlusswort zur Jahrestagung Urologie Chemnitz Fahlenkamp D. (Chemnitz) Nach dem Kongress ist vor dem Kongress – Ausblick auf die Jahrestagung Urologie 2010 Rebmann U. (Dessau) 10.00 – 11.35 Uhr, Salon Tropenhaus, Stadthalle Sitzung Notfälle und Albträume Vorsitz: Heynemann H. (Halle) Beintker M. (Nordhausen) Werner W. (Plauen) Wie weit kann uns die Sonographie beim urologischen Notfall helfen? Heynemann H. (Halle) Stellenwert der transurethralen Nachresektion bei oberflächlichem Harnblasenkarzinom Lebentrau S., Michl U. (Neuruppin) Ungewöhnlicher Verlauf nach veralteter kompletter Hodentorsion Veit A., Werner W. (Plauen) Optimierung der TUTUR durch Anwendung der photodynamischen Diagnostik Rinke S., Fritsch T., Wunderlich H., Schubert J., Junker K. (Jena) Unklare retroperitoneale Raumforderung – Notfall mit OP-Indikation? Atanassow G., Hauschild E., Ikic M., Krah X., Eschholz G. (Blankenhain) Primäres malignes Melanom der Harnblase (P17) Langwald V., Rebmann U. (Dessau) Komplikation im OP – wie weiter? Fornara P. (Halle) Einsatz computergestützter Klammernahttechnik in der Chirurgie der Harnableitung (P18) Sinnreich O., Richter A, (Leipzig) Akutes Scrotum – wie sicher ist unsere Diagnose? (P22) Hegele A., Olbert P., Schrader A. J., Hofmann R., Varga Z. Marburg, Sigmaringen) Perioperative Morbidität bei Patienten nach radikaler Zystektomie in Abhängigkeit vom Alter Novotny V., Heberling U., Grimm M.-O., Zastrow S., Fröhner M. Wirth M. (Dresden) Kindesmisshandlung aus urologischer Sicht Beintker M., Trübner K. (Nordhausen, Essen) Radikale Zystektomie bei alten Patienten – erhöhte Morbidität? Neubert A.-K., Trommer S., Schubert J., Wunderlich H., Steiner T. (Jena) Salmonellenabszess in der Urologie (P24) Morgenstern S., Fritsch T., Wunderlich H. (Jena) M-FISH zum Nachweis von Tumoren des oberen Harntrakts bei Zystektomiepatienten (P19) Gruschwitz T., Gajda M., Schubert J., Junker K. (Jena) Nicht-invasive Erkennung von Blasenkarzinomen durch die Messung tumor-assoziierter Marker im Urin (P20) Schmidt J., Rippel C., Siow W.-Y., Füssel S., Meye A., Toma M., Baldauf-Twelker A., Grimm M.-O., Hakenberg O., Wirth M. (Dresden, Singapur, Rostock) Identifizierung von spezifischen Proteinmustern im Serum von Patienten mit Peniskarzinom (P21) Dieker W., Pilchowski R., Szendroi A., Rimics I., Driesch D., von Eggeling F., Schubert J., Junker K. (Jena, Budapest) 15.00 Uhr Kaffeepause in der Industrieausstellung 16.00 – 17.30 Uhr, Großer Saal Sitzung Uropolitik Vorsitz: Fahlenkamp D. (Chemnitz) Rebmann U. (Dessau) Beintker M. (Nordhausen) Regionalkongresse – Top oder Auslaufmodell – eine Stellungnahme aus der Pharmaindustrie Odenthal G. (Farco Pharma GmbH, Köln) Haben Regionalkongresse einen Stellenwert für Urologen und wenn ja, welchen? Jünemann P. (Kiel) Interessieren sich niedergelassene Urologen noch für Regionalkongresse? Speck T. (Berlin) Wert, Unwert und Folgen einer Versorgungsstudie am Beispiel von HAROW Weißbach L. (Fürth) Testalgie-Ätiologie und Therapie (P23) Beintker M. (Nordhausen) Der Fall: Harntrakt-Rektumfistel nach perinealer Prostatektomie (P25) Bick A., Vogler H., Roigas J. (Berlin) Sprengstoffverletzung des Scrotums – ein urologischer Albtraum (P26) Wolf S., Sämann R., Fahlenkamp D. (Chemnitz) Die Nierenverletzung – Diagnostik und Therapie im Wandel Eisenbrandt K., Appelt K., Rößler N., Wittig V., Fahlenkamp D. (Chemnitz) Urinphlegmone und Abszessformation in der Adduktorenloge nach TURP (P27) Blaut S., Zecha H., Schneider M., Rödel S., Steinbach F. (Dresden) Ethyltoxischer, intermittierender Low-flow Priapismus – Therapie durch chirurgische Intervention, Antikoagulation und Narkose (P28) Schnarkowski S., Rosenberg J., Rommel G., Steiner G. (Meiningen) Vesikointestinale Fistel nach frustraner Harnleiterfreiresektion – eine Problemanalyse Rymatzki T., Rebmann U. (Dessau) Niereninfarkt mit vital bedrohlicher Blutungskomplikation (P29) Steffens B., Stolle H., Freitag K., KrautschickWilkens A. (Gotha) Die Nierenbiopsie – ein ungefährlicher diagnostischer Eingriff? Eisenbrandt K., Fahlenkamp D. (Chemnitz) Priapismus beim Neugeborenen – Diagnostik und Management (P30) Wilkens P., Teichmann H., Freitag K., Krautschick-Wilkens A. (Gotha) Harnblasenkarzinom mit frühzeitiger atypischer Metastasierung – lesson learned (P31) Pekarek A., Sünder A.-K., Eisenbrandt K., Fahlenkamp D. (Chemnitz) Plötzlich inkontinent!? (P32) Sünder A.-K., Fahlenkamp D. (Chemnitz) Ausgefallenes in der Uroonkologie: Hodenmetastase eines Urothelkarzinoms (P33) Burkert N., Hentschel H., Haroske G., Janitzky V. (Pirna) Die Residuen des Urachus – Diagnostik und Stufentherapie Belz H., Eisenbrandt K., Sünder A.-K., Fahlenkamp D. (Chemnitz) Diagnostik und Therapie der Rektozele Krause J., Richter A. (Leipzig) Gefäßanomalie führt zur Fehldiagnose einer retroperitonealen Raumforderung (P34) Lange M., Huschke R., Neumann R., Wunderlich H. (Jena) Operationstechniken: Laparoskopische Autotransplantation am Tiermodell Reichelt O., Greco F., Borkowetz A., Schubert J., Hamza A., Fornara P. (Halle) 11.35 Uhr Kaffeepause in der Industrieausstellung Laparoscopic endoscopic single site surgery (LESS) – erste Ergebnisse bei der Tumornephrektomie (P39) Stolzenburg J.-U., Minh D., Haefner T., Dietel A. (Leipzig) 12.00 – 14.00 Uhr, Salon Tropenhaus Sitzung OP-Technik – Freie Themen Teil I Vorsitz: Fornara P. (Halle) Kelly, L.-U. (Dresden) Krautschick-Wilkens A. (Gotha) Sachsen und die Geburtsstunde der Laparoskopie – Leben und Werk des Dresdner Arztes Georg Kelling (1866-1945) Dietrich H. G. (Wittenberg) Neue Leitlinien Harnsteinerkrankung – Ende der Steinzeit? Knoll T. (Sindelfingen) Interstitielle Zystitis – neue Therapiekonzepte Schwalenberg T. (Leipzig) Impfungen bei rezidivierenden Harnwegsinfektionen – eine Beobachtungsstudie Lenk S. (Berlin) OP-Indikation und Management bei glaubensbedingter Transfusionsablehnung (P35) Tietze S., Kelly L.-U. (Dresden) Expression von Beta-HCG bei chronischer Zystitis Schwalenberg T., Stolzenburg J.-U., Mallock T., Gärtner F., Thi P.H., Neuhaus J. (Leipzig) Navigation in der Urologie – überflüssiger Luxus oder hilfreiche Innovation Rassweiler J. (Heilbronn) Die Urogenitaltuberkulose in Deutschland 2009 – alles vergessen? Lenk S., Vogler U. (Berlin) Offene Harnröhrenrekonstruktion mit freiem Mundschleimhauttransplantat: Ergebnisse von 115 Patienten mit einem Follow up von mindestens 66 Monaten Pandey A., Dobkowicz .L, Keller H. (Hof) Lesson learned nach 411 HarnröhrenstrikturRekonstruktionen mit Mundschleimhaut Keller H., Dobkowicz L., Pandey A., Beier J. (Hof) Langzeitergebnisse nach primär offener Harnröhrenrekonstruktion bei 72 Patienten mit einer langstreckigen Rezidiv-Harnröhrenstriktur von mindestens 18 cm Dobkowicz L., Pandey A., Keller H. (Hof) Diagnostik des Urethraldivertikels – eine Herausforderung (P36) Sachsenweger U., Kelly L.-U. (Dresden) Mittagspause in der Industrieausstellung 15.00 – 16.15 Uhr, Salon Tropenhaus Sitzung OP-Technik – Freie Themen Teil II Vorsitz: Schwalenberg T. (Leipzig) Keller H. (Hof) Schweiger J. (Erfurt) Harnröhrenrekonstruktion mit mechanisch stabilem, autologem Schleimhautkonstrukt im Großtiermodell (P37) Ram-Liebig G., Fahlenkamp D., Schwalenberg T., Stolzenburg J.-U., Lampanaris G., Rößler N., Keller H. (Dresden, Chemnitz, Leipzig, Hof) Einfluss der perioperativen Volumensubstitution auf den Verlauf der postoperativen Infektionen in klinikmodellierenden randomisierten Tierstudien im Blickfeld der Uroonkologie (P38) Sevinc S., Schrader A. J., Olbert P., Hegele A., Hofmann R., Celik I. (Marburg) Die transurethrale Enukleation der BPH bei der TURP (P40) Raßler J. (Leipzig) TURP mittels Laser Kuntz, R. (Berlin) Weibliche Harninkontinenz – wann Bänder, wann Netze? (P41) Rebmann U., Volkert F. (Dessau) Technik der laparoskopischen Nephropexie – Indikation, Technik und Ergebnisse in 6 Jahren Erfahrung (P42) Eisenbrandt K., Sünder A.-K., Balsmeyer U., Lampanaris G., Fahlenkamp D. (Chemnitz) Ergebnisse und Komplikationen der minimalinvasiven perkutanen Nephrolitholapaxie (Mini-PCNL) bei 121 konsekutiven Fällen (P43) Schneider M., Schuster F., Steinbach F. (Dresden) Ein höheres Patientenalter führt bei der radikalen perinealen Prostatektomie weder zu einer Zunahme der Morbidität noch beeinflusst es die Wiedererlangung der Kontinenz (P44) Wolf S., Beier J., Keller H. (Hof) Ein höherer Body-Mass-Index (BMI) führt bei der radikalen perinealen Prostatektomie weder zu einer Zunahme der Morbidität noch beeinflusst er die Wiedererlangung der Kontinenz (P45) Wolf S., Beier J., Keller H. (Hof) Einfluss der Blasenhalssuspension auf die Frühinkontinenz nach endoskopisch-extraperitonealer radikaler Prostatektomie (EERPE) – eine prospektiv randomisierte Studie (P46) Nicolaus M., Minh D., Dietel A., Schwalenberg T., Stolzenburg J.-U. (Leipzig) Die perineale Prostatabiopsie – indiziert oder antiquiert? Auge J.-A-, Schlichter A. (Gera) 16.15 Uhr Kaffeepause in der Industrieausstellung 20.00 Uhr Festabend im Kulturkaufhaus „DAStietz“ ANKÜNDIGUNG 16. – 19. September 2009 61. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. TAG U N G S O RT: Messe Dresden KO N G R E S S P R Ä S I D E N T: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Manfred Wirth Direktor der Klinik und Poliklinik für Urologie Universitäts-Klinikum Carl Gustav Carus Fetscherstraße 74 01307 Dresden www.dgu-kongress.de MedReport 8 I Gemeinsame Jahrestagung Urologie 2009 Chemnitz entwickelte sich seit dem 19.Jahrhundert innerhalb weniger Jahrzehnte zum sächsischen Manchester und zu einer der führenden Industriestädte Deutschlands. Fabriken mit rauchenden Schloten und schnell wachsende Wohnquartiere prägten das Bild der Stadt. Eine typische Industriestadt der damaligen Zeit, eine Stadt wo schnell Geld zu verdienen war und sich eine wohlhabende Mittelschicht bildete. Mit der Zeit entwickelte sich auch in Chemnitz, stets im Schatten der sächsischen Kunst- und Kultur- Nr. 14 I 33. Jahrgang 2009 Kunst in Chemnitz – die Kunstsammlungen Chemnitz metropole Dresden, ein zunehmendes Kunst- und Kulturbedürfnis. Da Chemnitz nie eine Residenzstadt der wettinischen Herrscher war, mussten die kulturellen Impulse von den kunstinteressierten Bürgern selbst kommen. So sammelte sich in Chemnitz gegen Mitte des 19. Jahrhunderts eine kleine Gruppe Künstler und Kunstliebhaber, um zwei städtische Kunstvereine, die „Chemnitzer Kunsthütte“ und den „Chemnitzer Kunstgewerbe-Verein“, zu gründen. Stand zunächst die Organisation von Ausstellungen und das Sammeln von Kunstwerken im Vordergrund, konnte schließlich 1909 ein Museumsneubau eröffnet werden. In diesem Neubau – „König- Albert-Museum“ genannt – konnte in auf der Höhe der Zeit gestalteten Räumen, z. B. einem prächtigen großen Oberlichtsaal, ein Teil der in den Jahren zusammengekauften Kunstwerke der breiten Öffentlichkeit präsentiert werden. Der zunehmende Bestand an Kunstwerken, nicht zuletzt durch großzügige Spenden industrieller Mäzenaten, ließ die Sammlungen in den Jahrzehnten kontinuierlich anwachsen. International berühmte Künstler, herausra- gend solche der frühen Moderne wie Edvard Munch, Otto Dix, Paula Modersohn-Becker und die BrückeMitglieder Karl Schmidt-Rottluff, Erich Heckel und Ernst Ludwig Kirchner, um nur einige bedeutende zu nennen, sind in Chemnitz mit einem großen Teil ihrer Bilder und Graphiken präsent. Dank der Kunstsammlungen Chemnitz können wir hier einen kleinen Einblick geben. Conrad Felixmüller, 1921, Blaue Zirkusreiterin Paula Modersohn-Becker, 1900, Vier Kinder vor Landschaft mit Moorkanal Die Kunstsammlungen Chemnitz sind heute auf vier verschiedene Standorte angewachsen: die städtischen Kunstsammlungen am Theaterplatz, die von Henry van de Velde gestaltete Villa Esche, das Schlossbergmuseum sowie seit 2007 das Museum Gunzenhauser. Chemnitz als viertgrößte Stadt in den neuen Bundesländern (Berlin ist als Nr. 1 mit gezählt!) gehört inzwischen zu den lebendigsten Kunst- und Kulturzentren unter den Industriestädten Deutschlands. Gebäude der Städtischen Kunstsammlungen am Theaterplatz (histor.Aufnahme) Ernst Ludwig Kirchner, 1910, Artistin Otto Dix, 1931, Rothaarige Frau eorg Kelling wird am 7. Juli 1866 als Sohn eines Fabrikbesitzers in Dresden-Friedrichstadt geboren und erfährt bereits im Elternhaus eine ausgeprägt humanistisch-künstlerische Erziehung (Abb.1). Zwischen 1878 und 1885 besucht er in seiner Geburtsstadt zunächst das Gymnasium „Zum heiligen Kreuz“ und später dann das „Vitzthum’sche Gymnasium“, welches er zu Ostern 1885 nach bestandenem Abitur verlässt. Noch 1885 beginnt er zunächst in Leipzig mit dem Medizinstudium und setzt dieses 1887 an der FriedrichWilhelms-Universität in Berlin fort. Hier kommt er insbesondere mit Männern wie Ernst v. Bergmann (18361907), Rudolf Virchow (1821– 1902) und Emil Du Bois-Reymond (1818–1896) in Berührung. Im Sommersemester 1888 geht er wieder zurück nach Leipzig. In der Messestadt hat er nunmehr auch näheren Kontakt zu Felix Birch-Hirschfeld (1842– 1899), Paul Zweifel (1848–1927), Paul Flechsig (1847–1929) und Friedrich Hoffmann (1843–1924), sämtliche Mediziner, deren Tätigkeit auf Kelling nachhaltig gewirkt hat. Im Jahr S A C H S E N U N D D I E G E B U R T S S T U N D E D E R L A PA R O S KO P I E G Abb. 1: Georg Kelling (1866-1945) Carl Gustav Carus, 1822, Dresden bei Sonnenuntergang (Ausschnitt) Karl Schmidt-Rottluff, 1920, Mädchen Carl Hubbuch, 1935, Verlobung steht bevor Leben und Werk des Dresdner Arztes Georg Kelling (1866–1945) HOLGER G. DI ETRICH, LUTH ERSTADT WITTEN BERG Auf dem langen Weg hin zur Etablierung einer neuen Technik sowie ihrer allgemeinen Akzeptanz muss es neben glücklichen Zufällen wagemutige, experimentierfreudige sowie innovative Männer und/oder Frauen geben, um eine entsprechende Entwicklung überhaupt erst möglich zu machen. Zweifelsfrei gehört der Dresdner Chirurg und Gastroenterologe Georg Kelling in die Reihe derer, die durch ihre Arbeit am Ende des 19. bzw. zu Beginn des 20. Jahrhunderts für die Weiterentwicklung der Medizin im Allgemeinen sowie die Herausbildung zukunftsweisender neuer diagnostischer und operativer minimal-invasiver Methoden im Speziellen verantwortlich sind. 1890 schließt er sein Medizinstudium erfolgreich ab und promoviert noch im gleichen Jahr zum Doktor der Medizin bei seinem Lehrer Hoffmann. Durch diesen inspiriert, beginnt Kelling zunächst in Leipzig eine weiterführende Ausbildung auf gastroenterologischem Gebiet, welche er wenig später für mehrere Jahre in Berlin fortführt. In diese Zeit fallen auch erste klinische sowie tierexperimentelle Arbeiten Kellings.1896 wird er Mitglied der „Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte“ und eröffnet in Dresden eine Praxis als Arzt für Abb. 2: Gastroskop von Kelling 1897 Magen- und Darmkrankheisiv mit Möglichkeiten der ten. Gleichzeitig beschäftigt endoskopischen Untersuer sich jetzt ganz gezielt mit chung von Körperhöhlen Erkrankungen von Speisesowie der damit verbunderöhre und Magen sowie der nen Problematik einer entMöglichkeit, die daraus sprechenden Ausleuchtung resultierenden Probleme beschäftigt hat. Man kann endoskopisch zu erkennen davon ausgehen, dass Kelund zu lösen. Daneben hat ling diese Untersuchungen er mit dem für uns Urologen bekannt sind, denn er so bedeutsamen Maximilian Priv.-Doz. Dr. äußert: „Wir müssen danach Nitze (1848-1906) für kurze Holger G. Dietrich streben, das für den Magen Zeit einen Kollegen in der Stadt, welzu schaffen, was Nitze durch sein Zyscher sich hier schon zu Ende der siebtoskop für die Blase geleistet hat“. ziger Jahre des 19. Jahrhunderts intenNatürlich weiß Kelling auch, dass sich zu dieser Zeit insbesondere der Chirurg Johann v. Mikulicz-Radecki (1850–1905) mit endoskopischen Fragestellungen befasst und bereits bemerkenswerte Resultate erzielt hat. Allerdings ist die Handhabung der benutzten starren Instrumente für den Arzt nicht einfach und für den Patienten oft sehr unangenehm. So erkennt Kelling recht schnell, dass diese Instrumente verbessert werden müssen und schreibt: „Es wird darauf ankommen ein Instrument zu konstruieren, das gekrümmt sich einführen und auf leichte Weise sich dann strecken lässt ...“. Dies gelingt ihm bereits 1897 und er stellt sein „gebogenes RotationsGastroskop“ während einer Versammlung der „Gesellschaft für Abb. 3: Titelblatt des Verhandlungsberichtes 1901 Abb. 4: Kellings Apparat zur Luftinsufflation Fortsetzung auf Seite 9 MedReport Nr. 14 I 33. Jahrgang 2009 n der vorliegenden Studie wurden die Genexpressionsprofile von Primärtumoren und pulmonale Metastasen von Patienten mit klarzelligem NZK untersucht. Es sollten Gene identifiziert werden, die an der Metastasierung im Allgemeinen und an der Ausbildung der unterschiedlich lange andauernden Ruhezustände der Tumorzellen beteiligt sein könnten. I Material & Methoden In die Untersuchungen wurden 8 früh, 9 spät und 7 nicht metastasierte primäre NZK sowie 5 früh und 6 spät entstandene pulmonale Metastasen einbezogen (Tab.). Die Patienten erhielten keine systemische Therapie vor der Primärtumor- bzw. Metastasenresektion (außer einem Metastasenspender), wiesen keine Zweitmalignome auf (außer einer Patientin mit primärem NZK); alle Metastasenspender waren nephrektomiert. Die Gewebeproben wurden direkt nach der Resektion schockgefroren. Die anschließend aus den Proben isolierte RNA wurde mittels whole transcriptome-Microarrays (HG-U133 Plus 2.0-Arrays, Fa. Affymetrix) untersucht, mit welchen die Expressionsniveaus aller bekannten mRNAs in einer Probe simultan bestimmt werden. In einer bioinformatischen Auswertung wurden zunächst solche Gene identifiziert, deren Expression sich zwischen metastasierten und nicht metastasierten primären NZK unterscheidet (Fold-Change ⱖ 1,8; t-Test bzw. ANOVA; False discovery rate ⱕ 5 %). Mit Hilfe verschiedener mathematischer Algorithmen (k-nearest neighbouring, weighted voting) wurden aus den identifizierten Genen diejenigen ausgewählt, die in ihrer Kombination metastasierte und nicht metastasierte primäre NZK unterscheiden können und somit zur Vorhersage des Metastasierungsrisikos der Patienten geeignet sind. Weiterhin wurden die Genexpressionsmuster in Proben von Patienten mit kurzem und langem PFS verglichen. Es wurden Gene identifi- PAT I E N T E N M I T K L A R Z E L L I G E M N I E R E N Z E L L K A R Z I N O M Vorhersage von Metastasierungsrisiko und krankheitsfreiem Überleben durch Analyse der Genexpressionsmuster von Primärtumoren und Metastasen DAN I ELA WUTTIG, DRESDEN* Das Nierenzellkarzinom (NZK) besitzt aufgrund seines hohen Metastasierungsrisikos eine sehr schlechte Prognose (Jemal A et al. 2008). Die molekularen Prozesse, die bei der Metastasierung sowie bei der Ausprägung verschiedener Phänomene dieses Prozesses eine Rolle spielen, sind bisher nur unzureichend verstanden. So ist z. B. nicht geklärt, was die Ursache für den Ruhezustand („dormancy“) von Tumorzellen ist. Tumorzellen werden vom Primärtumor gestreut und siedeln sich in einem Sekundärorgan an. Einige Zellen wachsen dort sofort zur Makrometastase heran, andere verbleiben in einem Ruhezustand, der mehrere Jahre andauern kann. Die Dauer dieses Ruhezustands wird durch das progressionsfreie Überleben (PFS) der Patienten widergespiegelt, das in dieser Studie als der Zeitraum von der Primärtumorresektion bis zur Diagnose der Metastasen definiert wurde. ziert, die zwischen früh und spät entstandenen Metastasen bzw. zwischen früh und spät metastasierten primären NZK verändert sind. mären NZK 111 Gene weisen. Die übereinstim(Abb.) verändert. Viele diemend deregulierten Gene in ser Gene sind an der Vaskuprimären NZK und Metalarisierung der Tumoren stasen zeigen, dass tumorbeteiligt. 37 Gene waren intrinsische Expressionssigdabei sowohl zwischen frünaturen existieren, die den hen und späten Metastasen Ruhezustand der Tumorzelals auch zwischen früh und len im Sekundärorgan und spät metastasierenden Prisomit das PFS des Patienten märtumoren verändert. Solbeeinflussen können. Da che Gene, deren Expres- Dipl.-Chem. diese Signaturen bereits im Daniela Wuttig sionsveränderung bereits im Primärtumor eindeutig Primärtumor sichtbar ist, sind sehr sichtbar sind, können sie auch zur Vorwahrscheinlich funktionell an der Aushersage des PFS der Patienten heranbildung bzw. Aufrechterhaltung des gezogen werden. Tumorzell-Ruhezustands beteiligt. 9 Im weiteren Verlauf des Projekts soll dieser 37 Gene (z. B. CD31) sind die funktionelle Beteiligung der idenbesonders interessant, da sie auch in tifizierten Faktoren im Metastasieanderen Microarray-Studien an prirungsprozess und dem Tumorzellmären NZK (Kosari F et al. 2005, SültRuhezustand charakterisiert werden. mann H et al. 2005, Takahashi M et Außerdem wird in laufenden Analysen al. 2201) als prognostisch relevant die Eignung dieser Faktoren zur Voridentifiziert wurden. Diese Gene hersage des Metastasierungsrisikos waren in primären NZK und Metastasen in dieselbe Richtung reguliert, also höher in spät im Vergleich zu früh metastasierten Primärtumoren und auch höher in spät im Vergleich zu früh entwickelten Metastasen. Das Ausmaß der Veränderung (Fold-Change) war in den Metastasen meist höher als in den Primärtumoren. Dies deutet darauf hin, dass sich während der Metastasierung solche Tumorzellen durchgesetzt haben, die diese Gensignatur auf- Ergebnisse & Diskussion Metastasierte und nicht metastasierte primäre NZK unterschieden sich in der Expression von 156 Genen. Da es außerdem besonders wichtig ist, Patienten mit spät von solchen mit nicht metastasierenden Tumoren zu unterscheiden, wurden separat auch diese beiden Gruppen verglichen. Sie unterschieden sich in der Expression von 39 Genen. Basierend auf diesen insgesamt 195 Genen wurde eine Fünf-Gen-Signatur (IGFBP5, CAPN6, FABP7, SAA1/2, PRR6) erstellt, die eine richtige Klassifizierung der Patienten in die zugehörige Subgruppe, also metastasiert bzw. nicht metastasiert, ermöglicht und somit potenziell zur Abschätzung des Metastasierungsrisikos der Patienten herangezogen werden kann. In einem weiteren Schritt wurden solche Gene identifiziert, die sich in Patienten mit unterschiedlich langem PFS unterscheiden. Zwischen früh und spät entwickelten pulmonalen Metastasen waren 306 Gene (Wuttig et al., Int. J. Cancer, im Druck], zwischen früh und spät metastasierten pri- Tab.: Klinisch-pathologische Daten der untersuchten Patienten. Gruppe ProbenPFS [Mon.] Geschlecht Primärtumor (mediane Daten der Gruppen) % zahl Median m:w Stadium LymphFernTumor (Bereich) (T) knotenmetastagrad (G) status (N) sierung (M) frühe vs. pulmonale Metastasen früh 5 1 (0–9) spät 6 92,5 (60–156) früh vs. spät vs. nicht metastasierte NZK früh-met. 8 0 (0-8) spät-met. 9 82 (45–121) met. 17 45 (früh & spät) (0–121) nicht-met. 7 Follow-up 130 (99–155) 5:0 2 0* 1 3$ 63 3:3 3§ 0§ 0§ 1# 58 5:3 2 0 0,5 2 56 4:5 2 0 0 2 62 9:8 2 0 0 2 61 3:4 2 0 0 2 59 Natur- und Heilkunde zu Dresden“ vor (Abb.2). Gleichzeitig lässt er sein Instrument mittels der Schrift „Durch Zug und Drehung streckbares gegliedertes Rohr zum Einführen in das Körperinnere“ patentieren. Ein Jahr später besucht der inzwischen in Dresden etablierte Mediziner v. Mikulicz-Radecki in Breslau und lernt dessen starres Gastroskop vor Ort kennen sowie benutzen. Im gleichen Jahr wird Kelling Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Rückblickend schreibt er: „Während meines Aufenthaltes ... hatte ich dank der Güte des Herrn Geheimrath ... mehrfach Gelegenheit mit dem Gründer der Methode, der über außergewöhnliche Geschicklichkeit ... auf diesem Gebiet verfügt zu oesophagoskopieren und zu gastroskopieren ... . Ich hatte ... das Glück durch die Hand dieses Meisters in die Abdominalchirurgie eingeführt zu werden ...“. Daneben geht es schon recht bald nicht mehr nur um die Inspektion von Körperhöhlen über natürliche Öffnungen, sondern auch um das endoskopische „Eindringen“ in die Bauchhöhle durch die Bauchwand zu diagnostischen oder gar therapeutischen Zwecken. Am 23. September 1901 hält Kelling auf der 73. Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte einen bahnbrechenden Vortrag zum Thema: „Über die Besichtigung der Speiseröhre und des Magens mit biegsamen Instrumenten“ bzw. des PFS validiert. Anschließend sollen anhand dieser Faktoren und unter Einbeziehung klinischer Parameter mathematische Modelle zur Vorhersage des Metastasierungsrisikos und des PFS von Patienten mit klarzelligem NZK erstellt werden, die die individuelle Prognoseabschätzung für diese Patienten verbessern und die Entscheidung über Überwachungsund Behandlungsmodalitäten erleichtern können. Die Studie wurde durch die Dr.-RobertPfleger-Stiftung unterstützt. Weitere Autoren: M. Meinhardt2, M. Toma2, S. Zastrow1, B. Baier3, A. Herr4, C. Höfling1, S. Füssel1, M. Großer2, K. Junker5, M.-O. Grimm1, A. Meye1, A. Rolle3, M.P. Wirth1 1 Klinik für Urologie, 2 Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Dresden, Fetscherstr. 74, 01307 Dresden 3 Fachkrankenhaus Coswig, Abteilung Thorax- und Gefäßchirurgie, Neucoswiger Str. 21, 01640 Coswig 4 Institut für Klinische Genetik, Medizinische Fakultät der TU Dresden; 5 Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Jena Literatur bei der Verfasserin Korrespondenzadresse: Dipl.-Chem. Daniela Wuttig Klinik und Poliklinik für Urologie Forschungslabor Fetscherstr. 74 01307 Dresden [email protected] medianes Alter bei Nephr. [Jahre] (% TNM-Klassifikation nach UICC-Kriterien, Grading nach Thoenes; Daten nur von * 3/5, $ 4/5, § 3/6 bzw. # 2/6 Patienten verfügbar) Fortsetzung von Seite 8 Leben und Werk des Dresdner Arztes Georg Kelling (1866–1945) Gemeinsame Jahrestagung Urologie 2009 I 9 und die Zuhörer erleben hier die eigentliche Geburtsstunde der Laparoskopie (Abb. 3). Während dieses Vortrages berichtet der Dresdner über ein von ihm entwickeltes Verfahren, welches die Inspektion der Bauchhöhle eines Hundes möglich macht. Mittels einer Kombinaton aus einer Apparatur zur oralen Luftinsufflation, einem speziellen Trokar sowie einem von Nitze entwickelten Zystoskop gelingt ihm so im Tierversuch erstmals der endoskopische Blick ins Abdomen. Kelling nennt sein Verfahren „Cölioskopie“ und hat damit die noch heute gültigen Voraussetzungen (Pneumoperitoneum; Optiktrokar; Licht) für die Laparoskopie geschaffen (Abb.4). Voller Begeisterung formuliert er bereits vor über einhundert Jahren: „... ich will Sie ... von der ... Leistungsfähigkeit der Methode ... über- Abb.: Hierarchisches Clustern früh und spät metastasierter primärer NZK. Farbliche Darstellung der Expressionslevel der 111 Gene, die sich zwischen früh und spät metastasierten primären NZK unterscheiden. Jede Zeile repräsentiert ein Gen, jede Spalte eine Probe. Die Farbgebung spiegelt die relative Expressionshöhe jedes Gens im Vergleich zur mittleren Expression des Gens in allen Proben wider: rot = höhere Expression als Mittelwert, grün = geringere Expression als Mittelwert. Beim hierarchischen Clustern werden die Proben anhand der Ähnlichkeit ihrer Genexpression sortiert. Nahe beieinander liegende und im selben Cluster befindliche Proben haben ähnliche Expressionsmuster. Somit verdeutlicht die Abbildung die unterschiedlichen Expressionslevel der Gene in den beiden Subgruppen sowie die mögliche Differenzierung der Gruppen anhand dieser Gene. zeugen. Ich glaube, ... daß sie in kurzer Zeit so weit ... sein wird, daß sie aseptisch, ungefährlich, schmerzlos ist und sogar ambulant beim Menschen angewendet werden kann ...“. Im Jahr 1904 wird er Privatdozent für Biologie an der „Königlichen Tierärztlichen Hochschule zu Dresden“. Zwei Jahre später wird er zum Professor ernannt. Neben endoskopischen Fragestellungen widmet sich Kelling in den Folgejahren zunehmend der Krebsforschung. Erst die Ereignisse des Nationalsozialismus beenden Kellings wissenschaftliche Arbeit und er zieht sich in den 1930er Jahren ins Privatleben zurück. Im Laufe seines Berufslebens wird er Autor von über 120 Publikationen. Er kommt während der Bombenangriffe auf seine Heimatstadt Dresden am 13. und 14. Februar 1945 auf tragische Weise ums Leben. Abschließend bleibt an dieser Stelle festzuhalten, dass wir im Dresdner Arzt Georg Kelling einen ganz wesentlichen Begründer moderner laparoskopischer Prinzipien sehen müssen. Damit verbunden kann sich Sachsen durchaus als Geburtsland einer Technik betrachten, welche von hier aus ihren heute auch im Fach Urologie deutlich spürbaren Siegeszug angetreten hat. Korrespondenzadresse: Priv.-Doz. Dr. med. habil. Holger G. Dietrich Klinik für Urologie und Kinderurologie Paul Gerhardt Diakonie Krankenhaus und Pflege GmbH Paul-Gerhardt-Straße 42-45 06886 Lutherstadt Wittenberg [email protected] MedReport 10 I Gemeinsame Jahrestagung Urologie 2009 ei der abnorm beweglichen Niere kann es aufgrund einer statischen Verschiebung von mehr als zwei Wirbelkörpern zu einer Gefäßabknickung mit nachfolgend intermittierender Minderperfusion der Niere kommen. Durch passagere Abknickung des pyeloureteralen Übergangs ist das Auftreten einer Harntransportstörung mit konsekutiven Infekten möglich. Für ausgewählte Indikationen ist eine operative Fixation erforderlich Für diese Patientinnen bietet sich die minimalinvasive Methode an. B Symptome Lageabhängige Abdominalschmerzen mit vorwiegend rechtsseitiger Lokalisation Verbesserung im Liegen Verschlechterung nach körperlicher Tätigkeit Passagere Harnstauung → zeitweise Nr. 14 I 33. Jahrgang 2009 6 J A H R E E R FA H R U N G Laparoskopische Nephropexie – Indikation, Technik, Ergebnisse KERSTI N EISEN BRAN DT UN D DI RK FAH LEN KAMP, CH EMN ITZ kolikartige Schmerzen und Infekte möglich und Leidensdruck der Patientin in Zusammenhang mit den objektiven Ergebnissen der Diagnostik → Ziel ist die Fixation der Niere in weitgehend normaler Position und Achsenstellung Diagnose Lageabhängige Nierenperfusionsszintigrafie Alternativ AUG mit Aufnahmen im Liegen und Stehen Dabei abnorme Beweglichkeit und Absinken oder Abkippen um mehr als zwei Wirbelkörper OP-Indikationen Ableitung der OP-Indikation in Abhängigkeit vom Beschwerdebild Laparoskopische OP-Technik 1 5 mm-Arbeitstrokare). Sparsame Inzision des parietalen Peritoneums über der Niere, so dass diese gut erreichbar ist – Mobilisierung des Colons oft nicht erforderlich (A). Lösung eventueller Verwachsungen zwischen Niere und Umgebung. Dr. Kerstin Eisenbrandt Nach Instillation des Pneumoperitoneums von 12 mmHg werden insgesamt drei Trokare platziert (10 mm-Optiktrokar, zwei Laparoskopische OP-Technik 2 Im Bereich des späteren Nierenlagers an der lateralen Bauchwand wird das ebenfalls spärlich vorhandene Fettgewebe abpräpariert. An der lateralen Konvexität der Niere erfolgt eine transparenchymatöse Naht mit aufgebogener Nadel, die perkutan eingebracht wird (Vicryl 0, LH-Nadel) (B). Die beiden Fadenenden werden über eine Berci-Fasszange perkutan ausgeleitet (C). Mit einer Kanüle wird, ebenfalls perkutan, 1 ml Tissucol-Gewebekleber zwischen Niere und laterale Bauchwand eingebracht (D/E). Laparoskopische OP-Technik 3 Die beiden Fadenenden werden dosiert angezogen und somit die Niere an der lateralen Bauchwand fixiert (F). Abschließend werden die Fadenenden über einem Tupfer verknotet. Ggf. Verschluss des parietalen Peritoneums mittels fortlaufender Naht direkt vor der Niere (G). Kontrolle auf Bluttrockenheit, Entfernung der Trokare, Wundverschluss, steriler Verband. Postoperativer Verlauf 3 Tage Bettruhe, Entlassung am 4. p.o. Tag Entfernung des Nahtmaterials: 8. p.o. Tag in Aspekt der Weiterentwicklung der laparoskopischen OP-Technik war und ist die Reduzierung der Anzahl der Ports, um portspezifische Komplikationen zu minimieren und das kosmetische Ergebnis zu verbessern. Das Konzept der narbenlosen Chirurgie führte zur Entwicklung der „Natural Orifice Transluminal Endoscopic Surgery“ (NOTES). Erste Erfahrungen gibt es hierbei mit der transvaginalen Nephrektomie, bei der das Präparat vollständig transvaginal geborgen wird (Branco et al. Eur Urol 2008; 53). Eine weitere Annäherung an die so genannte narbenlose Chirurgie stellt die „Laparoscopic endoscopic single site surgery“ (LESS) dar. LESS erlaubt die Durchführung komplexer chirurgischer Eingriffe durch einen einzigen Trokar (z. B. Triport, Olympus, Abb. 1). Dieser wird meist umbilikal platziert. Eine 5mm Optik (high definition laparoscope, Olympus) und zwei Instrumente können über insgesamt zwei 5mm und einen 12 mm Kanal eingeführt werden. Zusätzlich besitzt der sog. Triport einen Insufflationskanal für das notwendige CO2-Gas. Als Vorteile der LESS-Ope- E Abb. 1: Modell-riport (copyright: Jens Mondry) L A PA R O - E N D O S C O P I C S I N G L E S I T E S U R G E R Y ( L E S S ) Erste Ergebnisse bei der Tumornephrektomie JENS-UWE STOLZEN BURG, LEI PZIG* Die laparoskopische Nephrektomie wird in den Leitlinien der EAU als Standardtherapie für T1-T2-Nierentumore empfohlen. Dies ist auch bei einem T3a-Tumor in Zentren möglich. Der laparoskopische Eingriff ist dabei a priori weniger invasiv als der offene Eingriff, wie Fornara et al. (Eur Urol. 2000; 37) in verschiedenen Studien zeigen konnten. Die laparoskopische radikale Nephrektomie besitzt eine niedrigere Morbidität als die offene Chirurgie (Level of evidence 3, Leitlinien EAU). ration werden in der Literatur eine geringere Invasivität für den Patienten bei gleichem chirurgischen Ergebnis, weniger Schmerzen und schnellere Mobilisation genannt, ohne dass hierfür Evidenz-basierte Daten vorliegen. Weiterhin besteht für den Patienten ein kosmetischer Vorteil bei nur einer einzigen umbilikalen Hautinzision. Bis heute wurden weltweit ca. 120 LESS-Operationen einschließlich Donor-Nephrektomien, radikale Tumornephrektomien, Nierenteilresektionen, Pyeloplastiken, Adrenalektomien, renale Kryoablation und Prostatektomien beschrieben, die bisher an einigen wenigen Zentren durchgeführt worden sind (Gill et al. Abb. 2: Modell-Faßzange-RealHand (copyright: Jens Mondry) J Urol 2008; 180, Desai et ausführen zu können. Durch al. BJU Int 2008;101, Stolein Gelenk im Bereich des zenburg et al. Journal EndoHandgriffs ist es möglich, das urology, in press). Ende der Fasszange spiegelIn der vorliegenden Feasibildlich zu bewegen (Abb. 2). bility-Studie wurden an zwei Alle Patienten hatten Zentren (Klinik für Urologie einen Body mass Index der Universität Leipzig, (BMI) ⱕ 30. Das mediane Department of Urology, Patientenalter war 60,75 University of Patras) insgeJahre (22-76 Jahre) und der Prof. Dr. Jens-Uwe samt 10 LESS-Tumorneph- Stolzenburg mediane BMI war 22,95 rektomien durchgeführt (18,2-26,1). Kein Patient (Stolzenburg et al. Journal Endourohatte eine abdominelle Voroperation. logy, in press). Diese single-portDie durchschnittliche Operationszeit Nephrektomien erfolgten durch zwei lag bei 141 Minuten (120-180 Minulaparoskopisch erfahrene Operateure. ten), der mediane Blutverlust bei Es wurde bei allen Patienten ein Tri103ml (50-150 ml). Die Bergung des Port genutzt, welcher im Bereich des intakten Präparates erfolgte jeweils Nabels eingebracht wurde. Zusätzlich vollständig durch die umbilikale Inzizu der Standardausstattung bei lapasion in einem Bergebeutel durch roskopischen Operationen wurden Erweiterung der Port-Inzisionsstelle eine flexible Fasszange (RealHand, auf 4-5cm. Es handelte sich bei 9 Novare Surgical Systems Inc., CuperPatienten um ein T1-T2-Nierenzelltino, USA) und eine 5 mm 30° high karzinom (4-8cm). Bei einem Patiendefinition Kamera (EndoEye, Olymten wurde postoperativ ein pT3pus Medical, Tokyo, Japan) genutzt. Tumor diagnostiziert. Es wurden 2 Der Einsatz einer flexiblen Fasszange rechtsseitige und 8 linksseitige Tumorist derzeit bei LESS zwingend erfornephrektomien durchgeführt. Bei den derlich, um komplexe Bewegungen Patienten mit einem rechtsseitigen Durchschneiden des Fadens, mit dem der Tupfer eingeknotet wurde, zwischen 10. und 12. p.o. Tag im Hautniveau Ergebnisse Im Zeitraum von 6 Jahren wurden insgesamt 13 Operationen mit dieser Methode durchgeführt. Die durchschnittliche Op.-Zeit lag zwischen 30 und 40 Minuten. Es traten keine intrabzw. postoperativen Komplikationen auf. Die Nachuntersuchung wurde in allen Fällen durch Befragung und Sonografie im Liegen und Stehen vorgenommen. Es konnte Beschwerdefreiheit konstatiert werden. Fazit Die operative Nephropexie aufgrund einer diagnostizierten Nephroptose stellt eine seltene OP-Indikation dar. Sie bleibt ausgewählten Fällen vorbehalten. Im Falle einer operativen Intervention stellt die laparoskopische Operation eine effiziente Methode mit minimalinvasiver Intention dar. Korrespondenzadresse: Dr. med. Kerstin Eisenbrandt Prof. Dr. med. Dirk Fahlenkamp Klinik für Urologie Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz Zeisigwaldstraße 101 09130 Chemnitz [email protected] Tumor, musste zur Retraktion der Leber ein zusätzliches 5mm Instrument eingebracht werden. Lediglich ein Patient benötigte postoperativ eine Transfusion von zwei Ery-Konzentraten. Weitere intra- oder postoperative Komplikationen traten nicht auf. Alle Patienten wurden R0 reseziert. Bei keinem Patienten war eine Konversion auf eine konventionelle laparoskopische Nephrektomie oder eine offene Operation notwendig. Unsere ersten Erfahrungen mit der LESS-Tumornephrektomie sind positiv und zeigen, dass diese Operationen technisch sicher durchführbar sind. Weitere, insbesondere prospektiv randomisierte Studien müssen zeigen, welchen tatsächlichen Vorteil außer dem kosmetischen LESS gegenüber der klassischen Laparoskopie besitzt. Die Weiterentwicklung des technischen Equipments (doppelt- und einfach-gebogene Instrumente anstatt abwinkelbarer Instrumente, Instrumente mit verschiedenen Längen, abwinkelbare Optiken u. a.) wird sicherlich wesentlich zur Entwicklung der LESS-Technologie beitragen. Literatur beim Verfasser * Weitere Autoren: M. Do, T. Haefner, A. Dietel, E.N. Liatsikos Korrespondenzadresse: Prof. Dr. Jens-Uwe Stolzenburg, FRCS (Ed) Universität Leipzig Klinik und Poliklinik für Urologie Liebigstr. 20, 04103 Leipzig jens-uwe.stolzenburg @medizin.uni-leipzig.de MedReport Nr. 14 I 33. Jahrgang 2009 umorös verändertes Gewebe weist höhere Härtegrade als gesundes Gewebe auf. Bei der digital-rektalen Untersuchung bleiben jedoch dem Untersucher tiefer gelegene, kleinere oder aber bei sehr großen Drüsen basal gelegene suspekte Verhärtungen verborgen. Mit Entwicklung der Elastographie steht ein Verfahren zur Verfügung, mit dem, integriert in moderne high-end Ultraschall-Geräte, die Elastizität von Geweben für den Untersucher farblich visualisiert werden kann (Abb. 1). Physikalischer Hintergrund der Methode ist die Erfassung und Rekonstruktion der von Ultraschallechos abgeleiteten Gewebeverschiebung (Dehnungsfelder) (H. Frey 2003, L. Pallwein et al. 2008). 97 Patienten, die zwischen Juni 2007 und Januar 2009 für eine TRUSBiopsie vorgesehen waren, wurden in diese prospektive Studie eingeschlossen. Alle Untersuchungen bzw. Biopsien wurden mit dem EBU-6500HV (Hitachi Medical, Japan) und je nach Patientenwunsch in allgemeiner oder lokaler Anästhesie (10 ml Xylocitin 1%) durchgeführt. Die elastogra- T Gemeinsame Jahrestagung Urologie 2009 I 11 E R STE E RG E B N I S S E AU S D R E S D E N : Echtzeit-Elastographie als Ergänzung der ultraschallgestützten randomisierten TRUSBiopsie zur Detektion des Prostatakarzinoms SUSAN VOIGT, DRESDEN Im Rahmen der PCa-Diagnostik befinden sich derzeit verschiedene moderne bildgebende Verfahren wie das MRI oder eben die Echtzeit-Elastographie auf dem Prüfstand (D.L. Cochlin et al. 2002, l. Pallwein et al. 2007, G. Salomon et al. 2009). Es stellt sich die Frage, ob mit der Anwendung der Echtzeit-Elastographie die Zahl der Biopsiezylinder bei vergleichbarer oder höherer Karzinom-Detektionsrate reduziert werden kann. phisch gestützte Entnahme von Biopsiezylindern wurde durch zwei mit dem Verfahren der Elastographie vertraute Untersucher durchgeführt. Es wurden im Median 12 (12–28) randomisierte Biopsien sowie je nach Art und Anzahl elastographisch suspekter Areale im Median 3 (0–9) zusätzliche Zylinder entnommen. Das mittlere Alter betrug 64,6 (45–74) Jahre. Das PSA lag im Mittel bei 8,71 (0,49–42,35) ng/ml, wobei insgesamt 13 Patienten mit einem 5-␣-Reduktasehemmer vorbehandelt waren. Bei der rektalen Untersuchung elastographisch gestützten wurde in 20 Fällen ein susZylindern war ein Karzinom pekter Befund erhoben. In nachweisbar. In 18 von 32 44 Fällen war mindestens (56,25 %) Fällen gelang eine Prostatabiopsie (0-4; im der Karzinomnachweis nur Mittel 1,4) vorangegangen. durch die randomisierten In 32 der 97 Fälle konnte ein Biopsien und in 3 von 32 Karzinom histologisch gesi(9,38 %) Fällen nur in den chert werden. Bei 13 dieser elastographisch entnomme32 diagnostizierten Karzinen Zylindern. In 11 von 32 Susan Voigt nome lag der Gleason-Score (34,38 %) Fällen war in den bei ⱖ 7. In 137 von 1509 (9,08 %) entZylindern beider Verfahren Karzinom nommenen Standardzylindern und in enthalten (Abb. 2). In relativ hoher 25 von 295 (8,47 %) zusätzlichen Zahl (in 61 von 65 Fällen) fanden sich auch bei den Patienten ohne histologischen Karzinomnachweis für den Untersucher elastographisch auffällige, d. h. abgrenzbar härtere Areale. Selten wurde eine Prostata als homogen und gänzlich elastographisch unauffällig eingestuft. Diese Befunde erschweren die Tumorsuche und sind am ehesten darauf zurückzuführen, dass auch chronisch entzündliches oder fibrosiertes Gewebe, z. B. nach mehrfach vorangegangener Prostatabiopsie, weniger elastisch ist. Zusammenfassung Abb. 1: TRUS mit Elastographie links: Prostata von homogener Elastizität – mittlerer Elastizitätsbereich hier grün dargestellt; Kapselbereich typischerweise rot (weicher). rechts: inhomogene Prostata; eine Kapsel ist nicht abgrenzbar; die Pfeile deuten auf elastographisch suspekte Areale, die z.T. auch im parallelen B-Mode auffällig erscheinen. u beachten ist jedoch, dass bei einer Dauertherapie über Monate oder Jahre auch scheinbar nicht schwerwiegende Nebenwirkungen die Lebensqualität des Patienten nachhaltig verschlechtern können. Ein optimales Management aller unerwünschten Effekte der Therapie ist essentiell, um langfristig die Compliance des Patienten bezüglich der Medikamenteneinnahme zu sichern. Bei der Bewertung von in Studien berichteten Nebenwirkungen der neuen Substanzen ist dabei zu beachten, dass ähnlich der Problematik der RECIST-Kriterien zur Beurteilung des Therapieansprechens auch die international akzeptierten Common Toxicity Criteria for Adverse Events (CTC) in der Chemotherapie-Ära entwickelt und validiert wurden. Diese Kriterien können bisher unbekannte Nebenwirkungen nur unzureichend abbilden bzw. sind nicht geeignet die Besonderheiten einer Langzeittherapie widerzuspiegeln. Aktuell werden die Tyrosinkinaseinhibitoren Sunitinib (Sutent) und Sorafenib (Nexavar) sowie der mTOR-Inhibitor Temsirolimus (Torisel) und der monoklonale Antikörper Bevacizumab (Avastin) im klinischen Alltag eingesetzt. Bevacizumab wird dabei in Kombination mit dem Zytokin Interferon-␣ verwandt, dieses bestimmt vordergründig die Toxizität der Behandlung. Daher wird im Folgenden nicht explizit auf Bevacizumab eingegangen. Das Nebenwirkungsprofil der Tyrosinkinaseinhibitoren ist im Prinzip ähnlich, die Intensität und Häufigkeit auftretender Toxizitäten unterscheidet sich jedoch im Detail bzw. abhängig vom Applikationsschema. Sunitinib wird aktuell in einem On/offSchema mit 4 Wochen Therapie gefolgt von 2 Wochen Pause, Sorafenib als kontinuierliche Behandlung Z Die Karzinom-Detektionsrate unterscheidet sich zwischen randomisierten und elastographisch gesteuerten Biopsiezylinder nicht signifikant. Bei der Mehrzahl der Fälle wurde die Karzi- Nebenwirkungsmanagement bei Targettherapie des Nierenzellkarzinoms THOMAS STEI N ER, JENA Die Einführung der Targettherapie in den klinischen Alltag hat die Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom deutlich erweitert. Der differenzierte Einsatz der zur Verfügung stehenden Substanzen lässt eine Verlängerung sowohl des progressionsfreien als auch des Gesamtüberlebens erreichen. Der Wirkmechanismus der Substanzen bedingt einen langfristigen Einsatz, sie wirken antiangiogenetisch und antiproliferativ, nicht zytotoxisch. Das Nebenwirkungsspektrum unterscheidet sich daher komplett von demjenigen einer klassischen zytostatischen oder auch immuntherapeutischen Behandlung. eingesetzt. Unter Sunitinib erreicht die Ausprägung von Nebenwirkungen zyklusabhängig in Woche 3 und 4 das Maximum, in der Therapiepause klingen diese rasch ab. Fatigue (Grad 3 in ca. 7 % Su bzw. 6 % So), Haut- und Schleimhautveränderungen (Grad 3 in ca. 5 % Su bzw. 15 % So) sowie gastrointestinale Nebenwirkungen (Grad 3 in ca. 7 % Su bzw. 5 % So) standen in der Auswertung prospektiv randomisierter Studien sowie internationaler Extended Access Programme mit mehreren Tausend Patienten im Vordergrund. Typisch für Sunitinib sind Mukositis/Stomatitis mit begleitenden Geschmacksstörungen. Bei der klinischen Untersuchung finden sich dabei weitgehend unauffällige Schleimhautbefunde. Die Mundschleimhaut wirkt im Allgemeinen etwas blass, Ulzerationen treten sehr selten auf. Trotzdem berichten die Patienten über Brennen insbesondere der Zunge. Die Anwendung von Lokalanästhetika kann Abhilfe schaffen, bei der Zahnpflege sollten Produkte ohne reizende Inhaltsstoffe genutzt werden (z. B. Kinderzahncreme). Herzhafte und kräftig gewürzte Speisen – wie teilweise unter Chemotherapie empfohlen – schmecken unangenehm sauer und bitter, Süßspeisen werden als wohlschmeckend empfunden. Die Nasenschleimhaut ist häufig Therapie eines Kurzdarmtrocken und borkig veränsyndroms kommen daher dert, sie ist vulnerabel, Peristaltik hemmende Mittel Nasenbluten tritt auf. Lin(z. B. Loperamid, Tinctura dernd kommen Öle und opii, Racecadotril) in zum salzhaltige Pflegemittel zum Teil hoher Dosierung zum Einsatz. Gegen das in vielen Einsatz. Fällen auftretende SodbrenUnter beiden Tyrosinnen können erfolgreich H2kinaseinhibitoren wird reAntagonisten eingesetzt gelmäßig eine in dieser Art Priv.-Doz. Dr. werden. Neben als unange- Thomas Steiner zuvor unbekannte Nebennehm empfundenem Aufwirkung, das Hand-Fußstoßen und Blähungen können StuhlSyndrom beobachtet. Es unterscheidet gangsunregelmäßigkeiten mit sowohl sich deutlich von analog bezeichneter Diarrhoe als auch Obstipation auftreToxizität unter Chemotherapie. Insbeten. Diese sind in der Regel rein diäsondere an Arealen mit starker Vertetisch recht gut zu beherrschen. hornung kommt es zu schmerzhafter Auch unter Sorafenib wird eine Blasenbildung und Hautablösungen. Schleimhauttoxizität beobachtet, die Die fachgerechte Abtragung von klinisch ein differentes Bild aufweist. Hornhaut möglichst vor TherapieViele Patienten berichten über Heiserbeginn, Vermeidung mechanischer Bekeit; Geschmacksstörungen und Sodlastungen, rückfettende Maßnahmen brennen sind dagegen eher selten. und bei Bedarf analgetische Therapie Bezüglich der gastrointestinalen lindern die Symptome. Unter SunitiNebenwirkungen steht eine bei bis zu nib klingen die Probleme in der The50 % der Patienten beobachtete Diarrapiepause ab, unter Sorafenib verrinrhoe im Vordergrund. Wechselnd häugert sich die Ausprägung über die Zeit fig in der Anzahl treten dünnflüssige häufig auch bei unveränderter DosieStühle mit erheblicher Drangkomporung. Temporäre Dosisreduktionen nente auf. Diese haben nur selten können erwogen werden. CTC-relevantes Ausmaß, belasten die Generalisierte Exantheme treten Patienten jedoch durch den kaum unter Sorafenib nicht selten in den beherrschbaren Stuhldrang. Ursächersten Therapiewochen auf. Auch lich ist am ehesten eine beschleunigte diese klingen in der Regel spontan ab, Stuhlpassage im Colon, analog der dies kann durch temporäre Dosis- Abb. 2: Verteilung des Karzinomnachweises: Von 32 diagnostizierten Karzinomen wurden 18 nur durch die randomisierten Biopsien und 3 nur durch die elastographisch entnommenen Zylinder detektiert. In 11 Fällen war in den Zylindern beider Verfahren Karzinom enthalten. nomdiagnose durch die randomisierte Biopsie gestellt. Weitere Analysen an höheren Fallzahlen werden klären, ob die zusätzlich diagnostizierten Karzinome durch die erhöhte Zahl an Zylindern oder das bildgebende Verfahren bedingt sind und ob mit Hilfe der Elastographie mehr signifikante Karzinome entdeckt werden können. Literatur bei der Verfasserin *Weitere Autoren: M.-O. Grimm, M. Wirth, alle Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für Urologie Korrespondenzadresse: Susan Voigt Klinik und Poliklinik für Urologie UniversitätsKlinikum Carl Gustav Carus TU Dresden Fetscherstr. 74, 01307 Dresden [email protected] reduktion beschleunigt werden. Die Therapie sollte nicht komplett unterbrochen werden, da Exantheme nach erneutem Therapiebeginn wieder auftreten, nach Dosisreeskalation hingegen eher nicht. Neben diesen durch den Patienten rasch berichteten Toxizitäten induzieren beide Tyrosinkinaseinhibitoren als auch der Antikörper Bevacizumab in ca. 20 % der Fälle eine Hypertonie bzw. führen zu einer Verschlechterung vorbestehend erhöhter Blutdruckwerte. Die Patienten sollten daher in der Häuslichkeit regelmäßig Blutdruckkontrollen vornehmen, ggf. ist die antihypertensive Therapie entsprechend üblicher Standards anzupassen. Eine optimale Blutdruckeinstellung unter Therapie mit Tyrosinkinaseinhibitoren erscheint besonders wichtig, da von verschiedenen Autoren Hinweise auf eine Kardiotoxizität der Substanzen publiziert wurden. Die Berichte sind zum Teil widersprüchlich, klar ist jedoch der negative Einfluss bei inoptimaler Blutdruckeinstellung. Unter längerfristiger Behandlung mit Sunitinib kommt es regelmäßig zur Ausprägung einer Hypothyreose. Daher sind regelmäßige Kontrollen der Schilddrüsenparameter zwingend notwendig. Die Hypothyreose stellt eine mögliche Komponente der Fatiguesymptomatik dar, zumindest kann diese verstärkt werden. Die Substitution von Schilddrüsenhormon orientiert sich am Ausmaß der Hypothyreose, normwertige periphere Hormonspiegel sind anzustreben. Die Therapie mit dem mTOR-Inhibitor Temsirolimus wird in der Regel gut vertragen. In der Zulassungsstudie der Substanz wurde dies demonstriert. Erfasste Nebenwirkungen betrafen mit Hyperglykämie, Hypercholesterinämie und Hyperlipidämie überwieFortsetzung auf Seite 12 MedReport 12 I Gemeinsame Jahrestagung Urologie 2009 Fortsetzung von Seite 11 Nebenwirkungsmanagement bei Targettherapie des Nierenzellkarzinoms gend das metabolische System. Zu den häufigsten unerwünschten Ereignissen Grad 3 und 4 gehörten Anämie (13 %), Hyperglykämie (9 %) und Asthenie (8 %). Im klinischen Alltag stellt die therapieinduzierte Asthenie das größte Problem dar. Beim so genannten Fatiguesyndrom sollten zunächst mögliche andere Ursachen, insbesondere eine Hypothyreose ausgeschlossen bzw. therapiert werden. Die Patienten berichten in der Regel über Abgeschlagenheit und erhöhtes Schlafbedürfnis am Tag der Therapie sowie am Folgetag. Dies wird partiell sicherlich auch durch den erforderlichen Einsatz eines H1-Blockers im Sinne einer antiallergischen Prämedikation vor der Temsirolimusgabe verursacht. Eine kausale Therapie des Fatiguesyndroms ist nicht verfügbar. Den Patienten sollte bewusst zu Bewegung an frischer Luft sowie körperlicher Belastung im Rahmen ihrer Möglichkeiten geraten werden. Ein weiteres Problem stellt die Haut- und Schleimhauttoxizität dar. Exantheme treten selten auf, im Vordergrund stehen trocken-schuppige Hautveränderungen. Rückfettende Cremes können Abhilfe schaffen. Das Hand-Fuß-Syndrom, das klassentypisch unter Tyrosinkinaseinhibitoren auftritt, wird unter Temsirolimus nicht beobachtet. Eine Substanzgruppenspezifische Nebenwirkung der mTOR-Inhibitoren stellt die Entwicklung einer interstitiellen Pneumonitis dar. Publizierte Studiendaten sprechen dafür, dass unter Temsirolimus diese Nebenwir- Nr. 14 I 33. Jahrgang 2009 kung nur extrem selten klinisch relevant auftritt. Bei einem zweiten kurz vor der klinischen Einführung stehenden Vertreter dieser Stoffgruppe, Everolimus, scheint dieses Krankheitsbild etwas häufiger beobachtet zu werden. Differenzialdiagnostisch kann im Einzelfall die Abgrenzung gegenüber einer atypischen Pneumonie aber auch eines Tumorprogresses – insbesondere einer Lymphangiosis carcinomatosa – problematisch sein. Sofern computertomografisch keine sichere Klärung erreicht werden kann, sollte eine bioptische Sicherung angestrebt werden. Unter Dosisreduktion bzw. in schwer- wiegenden Fällen auch Pausierung der mTOR-Inhibitor-Therapie sowie Einsatz von Steroiden sind die interstitiellen Lungenveränderungen in der Regel reversibel. Sowohl Tyrosinkinaseinhibitoren als auch mTOR-Inhibitoren werden hepatisch über das Schlüsselenzym Cyp3A4 metabolisiert. Es bestehen daher multiple Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln (z. B. Rifampicin) wie auch Inhaltsstoffen von Heilpflanzen (z. B. Johanneskraut), die im klinischen Alltag beachtet werden müssen. Insgesamt stellt das Nebenwirkungsspektrum der neuartigen in der Therapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms eingesetzten Substanzen den Behandler vor vielfältige und für viele auch bisher unbekannte Herausforderungen. Die Kenntnis möglicher Toxizitäten und ihres Managements ist essentiell, um die Lebensqualität der Patienten und damit auch ihre Compliance bezüglich der langfristigen Therapie zu erhalten. Literatur beim Verfasser Korrespondenzadresse: Priv.-Doz. Dr. Thomas Steiner Universitätsklinikum Jena Klinik und Poliklinik für Urologie Lessingstr. 1 07743 Jena [email protected] H E R AU S G E B E R U N D V E R L AG : WILEY-BLACKWELL Blackwell Verlag GmbH A company of John Wiley & Sons, Inc. Rotherstraße 21 10245 Berlin Tel.: 030 / 47 0 31-432 Fax: 030 / 47 0 31-444 [email protected] www.blackwell.de WISSENSCHAFTICHE LEITUNG: Prof. Dr. Dirk Fahlenkamp C H E F R E DA K T I O N : Dr. Beata Dümde (-432) [email protected] ANZEIGEN: Jutta Weber-Pianka (-430) [email protected] SONDERDRUCKE: Barbara Beyer (-467) [email protected] V E R L AG S R E P R Ä S E N TA N Z : Rosi Braun Postfach 13 02 26 64242 Darmstadt Tel.: 0 61 51 / 5 46 60 Fax: 0 61 51 / 59 56 17 [email protected] G E STA LT U N G U N D D R U C K : Schröders Agentur [email protected] www.schroeders-agentur.de z.Zt. gültige Anzeigenpreisliste 23/2009 Einzelpreis: € 7,– zzgl. Mwst. Abonnement: € 238,– zzgl. Mwst. (45 Ausgaben jährlich) Angaben über Dosierungen und Applikationen sind im Beipackzettel auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. Der Verlag übernimmt keine Gewähr. Fotonachweise: S. 1 (Chemnitz) Ludwig Karl; S. 6 und 8 (oben) Kunstsammlungen Chemnitz Nr. 14 33. Jahrgang Berlin, im April 2009 ISSN 0934-3148 (Printversion) ISSN 1439-0493 (Onlineversion)