Gesundheitsagentur in Bayern Förderungen für

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Gesundheitsagentur in Bayern
Förderungen für Gesundheitsregionen
Projekt:
Entwicklung von grenzüberschreitenden Behandlungspfaden mit Institutionen des
Gesundheitswesens in Osteuropa
Die Kliniken Nordoberpfalz AG sichert mit sechs Akutkrankenhäusern, einer Klinik für
geriatrische Rehabilitation und einer Klinik für orthopädische Rehabilitation die
Gesundheitsversorgung in der nördlichen Oberpfalz. Motor des medizinischen Fortschritts
und Innovationszentrum ist das Schwerpunktkrankenhaus Weiden mit fast 1.300 Mitarbeitern,
16 Fachabteilungen und über 600 Betten.
In den letzten Jahren nahm die wirtschaftliche Entwicklung in Russland und anderen
osteuropäischen Staaten stark zu. Insbesondere der russische Markt entwickelt sich sehr
positiv. Dadurch entstanden eine kaufkräftige Mittelschicht und die Wirtschaftselite. Diese
Menschen bevorzugen ausländische Ärzte und Kliniken, wenn es sich um eine qualitative
medizinische Untersuchung und Behandlung handelt.
Nur vier Prozent der Bürger Russlands sind mit der Qualität der Medizin im Lande völlig
zufrieden. Dagegen äußern über 60 Prozent starkes Missfallen über die Qualität der
medizinischen Leistungen. Die Patienten von staatlichen Krankenanstalten in Russland
beschweren sich meistens über die Inkompetenz ihrer Ärzte, schlechte Krankenpflege sowie
über die Verwendung von veralteten Methoden und Medizingeräten bei der Behandlung. In
den russischen Privatkliniken und -krankenhäusern sind die Preise in der Regel genauso hoch
wie im Ausland, dabei lässt sich die Qualität von dortigen Dienstleistungen auch nicht immer
garantieren.
Zwar gibt es in Russland einige Kliniken aus der sowjetischen Zeit, die hochrangige Ärzte
und Professoren beschäftigen. Doch meistens sind diese Kliniken traditionell nur in den
großen Städten wie Moskau und Sankt-Petersburg angesiedelt und haben nicht so viele
Kapazitäten, um alle russischen Patienten vor allem aus entfernten Regionen zu behandeln.
Demzufolge sind auch die Wartezeiten sehr lang, um einen Termin zur Behandlung bei einem
bekannten Arzt zu bekommen. Weiterhin sind die Behandlungskosten entsprechend teuer. Da
wird eine Behandlung im Ausland zunehmend attraktiver.
Die von Osteuropäern im Ausland am häufigsten gefragten medizinischen Dienstleistungen
liegen in Bereichen Onkologie,Kardiologie, Orthopädie, Neurochirurgie sowie Gynäkologie
und Geburtshilfe. Für die entsprechende Behandlung fahren die meisten Patienten nach
Deutschland.Als Ursache für diese Entscheidung werden das gute Preis-Leistungs-Verhältnis
hinsichtlich der Behandlungsqualität, der Kompetenz und der Verantwortlichkeit des
medizinischen Personals sowie der Komfort in deutschen Krankenhäusern. Ein großer Vorteil
für die Russen in Deutschland besteht außerdem darin, dass es dort zahlreiche
russischsprachige Fachleute gibt.
Die Mehrzahl der Medizintouristen in Deutschland kommt mittlerweile aus Russland. An
zweiter Stelle stehen Patienten aus dem arabischen Raum. An dritter und fünfter Stelle folgen
schon die Ukraine und Kasachstan.
Die Kliniken Nordoberpfalz planen daher in Abstimmung mit Gesundheitsbehörden,
Fachkliniken, Krankenversicherungen, Firmen, Gewerkschaften und anderen Einrichtungen in
Osteuropa Konzepte zu entwickeln, die zu einer nachhaltigen Verbesserung der
medizinischen Versorgung von Patienten aus Osteuropa beitragen. Dabei werden regelmäßige
akutmedizinische und rehabilitative Leistungen in den Kliniken Nordoberpfalz, sowie deren
Vorbereitung und Nachversorgung im Heimatland im Vordergrund stehen.
Die Kliniken Nordoberpfalz streben mit der Umsetzung der Konzepte die Akquirierung von
zusätzlichen 200 Fällen pro Jahr an, die aus Osteuropa nach Weiden kommen. Dabei
entstehen den Kliniken Erlössteigerungen von ca. 1,6 Millionen Euro pro Jahr.
In einer ersten Phase wird ein Konzept zur Entwicklung von Behandlungskonzepten für
Patienten aus der Osteuropa erstellt. Darin wird die Notwendigkeit zur Erbringung der
hochspezialisierten Leistungen verifiziert und das potenzielle Volumen an zusätzlichen
Patienten und Erlösen evaluiert. In der zweiten Phase wird im Rahmen eines Pilotprojektes
mit der Umsetzung des Konzeptes begonnen.
Es besteht in Osteuropa keine ausreichende Transparenz hinsichtlich Art und Umfang
qualitativ hochwertigen medizinischer Leistungen in Deutschland bezogen auf die
Institutionen und Indikationen Das Angebot der deutschen Ärzte und Kliniken ist nicht
unmittelbar präsent.
Ein Teil der Patienten kommt aufgrund von persönlichen Empfehlungen in die deutschen
Kliniken, wobei die Mund-zu-Mund-Propaganda besonders ausgeprägt ist.
Viele Patienten aus Russland und anderen osteuropäischen Ländern suchen über das Internet
nach einer Klinik oder einem Arzt in Deutschland. Dabei sind ein Großteil der medizinischen
Leistungsanbieter in Deutschland über die am häufigsten in Osteuropa genutzten
Suchmaschinen nicht identifizierbar, da russische bzw. andere osteuropäische Internetseiten
bevorzugt werden und die Suche nur selten in deutscher Sprache stattfindet. Selbst wenn eine
deutsche Internetseite eine russische Übersetzung hat, wird sie bei der Suche oftmals nicht
berücksichtigt.
Auch der Einsatz von Vermittler stellt für viele Patienten nicht die angestrebte Lösung dar, da
es sich bei den Vermittlern meistens um kleine Reiseagenturen handelt, die sich auf die
Organisation von individuellen Reisen spezialisierten. Diese Agenturen organisieren im
Auftrag des Kunden gegen z. T. erhebliche Gebühren medizinische Reisen ins Ausland.
Durch eine verbesserten Außenauftritt in den Zielländern, institutionalisierte Zusammenarbeit
mit Gesundheitsbehörden und Leistungsanbietern im Ausland und eine verstärkte Ausrichtung
der Patientenbehandlung auf die Bedürfnisse der Zielkunden kann die Zahl der in den
Kliniken Nordoberpfalz zu versorgenden Patienten wesentlich erhöht werden.
Die Kliniken Nordoberpfalz strebt durch die Entwicklung grenzüberschreitender
Behandlungspfade eine nachhaltige Steigerung der Behandlungsfälle aus Osteuropa an.
Diese von der Kliniken Nordoberpfalz zu entwickelten Konzepte können beispielhaft auf
andere bayerische Kliniken übertragen und angewendet werden. Damit wird der
Gesundheitsstandort Bayern nachhaltig gestärkt.
Zur Sicherung des Projekterfolges und der Ergebnisqualität soll eine wissenschaftliche
Begleitforschung durchgeführt werden. Dabei werden die einzelnen Maßnahmen und
Projektschritte evaluiert und validiert.
Projektpartner im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung wird Oberender und
Partner (Student mit Bachelorarbeit)
Die Ergebnisse und Empfehlungen der mit dem Projekt verbundenen Forschungsvorhaben
werden in die Gestaltung des Projekt aufgenommen und regelmäßig in Fachzeitschriften und
anderen Medien publiziert, sowieauf Tagungen, Kongressen usw. vorgestellt.
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