Sofortbelastete Implantate im ästhetischen Bereich

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Sofortbelastete Implantate im ästhetischen Bereich
Der Medizinischen Fakultät
Der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen- Nürnberg
zur
Erlangung des Doktorgrades Dr. med. dent
vorgelegt von
Katharina Hofmann
Aus Neustadt a. d. Aisch
Als Dissertation genehmigt von der
Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg
Vorsitzender des Promotionsorgans:
Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. J. Schüttler
Gutachter:
Prof. Dr. Andreas Schlegel
Gutachter:
Prof. Dr. Friedrich Neukam
Tag der mündlichen Prüfung:
03. Dezember 2013
Inhalt
1.
Zusammenfassung......................................................................................... - 1 -
2.
Abstract .......................................................................................................... - 3 -
3.
Einleitung ....................................................................................................... - 5 1.1.
Therapieoptionen bei Implantaten ....................................................................... - 5 -
1.1.1.
Konventionelle Methode ................................................................................ - 7 -
1.1.2.
Sofortbelastung - Sofortversorgung ............................................................ - 7 -
Stand der Wissenschaft – Literaturübersicht .................................................. - 9 -
2.
2.1.
Voraussetzungen für einen Langzeiterfolg – Osseointegration ...................... - 9 -
2.2.
Voraussetzungen für eine Sofortversorgung ..................................................... - 9 -
2.2.1.
Primärstabilität .............................................................................................. - 10 -
2.2.2.
Vermeidung von Makrobewegungen ........................................................ - 11 -
2.2.3.
Implantatdesign ............................................................................................ - 12 -
2.2.4.
Implantatoberfläche...................................................................................... - 12 -
2.2.5.
Prothetische Konzepte ................................................................................ - 13 -
2.3.
Entwicklung des Knochenniveaus um sofortbelastete Implantate ............... - 14 -
2.4.
Studien: Sofortbelastung ..................................................................................... - 15 -
3.
Ziele ............................................................................................................. - 16 -
4.
Material und Methoden................................................................................. - 17 4.1.
Methodik zur Gewinnung des Patientenkollektives......................................... - 17 -
4.2.
Untersuchungsmethode ...................................................................................... - 17 -
4.2.1.
Hart- und Weichgewebsmanagement ....................................................... - 17 -
4.2.2.
Plaqueindex (PI) ........................................................................................... - 18 -
4.2.3.
Modifizierter Sulkusblutungsindex und Sondierungstiefe ...................... - 18 -
4.2.4.
Periotest und klinische Lockerung ............................................................. - 19 -
4.2.5.
Sulkusfluidfließrate(SFFR) .......................................................................... - 20 -
4.2.6.
Röntgenbefund ............................................................................................. - 20 -
4.2.7.
Ästhetik .......................................................................................................... - 21 -
4.2.8.
Fotodokumentation ...................................................................................... - 21 -
4.2.9.
Patientenfragebogen.................................................................................... - 22 -
4.3.
Auswertung und Statistik ..................................................................................... - 22 -
4.4.
Risikoabschätzung ............................................................................................... - 22 -
5.
Ergebnisse ................................................................................................... - 25 5.1.
Patientenkollektiv ................................................................................................. - 25 -
5.2.
Lebensgewohnheiten und Vorerkrankungen ................................................... - 28 -
5.3.
Implantate .............................................................................................................. - 30 -
5.4.
Erfolgsrate der Implantate ................................................................................... - 33 -
5.5.
Klinisch erhobene Parameter ............................................................................. - 35 -
5.5.1.
Plaqueindex................................................................................................... - 35 -
5.5.4.
Sulkusfluidfließrate ....................................................................................... - 41 -
5.5.5.
Implantatlockerung ....................................................................................... - 43 -
5.6.
Auswertung der röntgenologischen Untersuchung ......................................... - 44 -
5.7.
Auswertung des Pink Esthetic Score ................................................................ - 45 -
5.8.
Auswertung der Fotodokumentation ................................................................. - 49 -
5.9.
Ergebnisse der SAC-Klassifikation .................................................................... - 50 -
5.10.
Ergebnisse des Fragebogens ........................................................................ - 53 -
6.
Diskussion.................................................................................................... - 59 -
7.
Literaturverzeichnis ...................................................................................... - 66 -
8.
Abkürzungen ................................................................................................ - 71 -
9.
Abbildungs-/Tabellen- und Formelverzeichnis .............................................. - 72 -
10.
Anhang ........................................................................................................ - 74 -
11.
Danksagung ................................................................................................. - 80 -
-1-
1. Zusammenfassung
Hintergrund und Ziele
Ziel der klinischen, retrospektiven Studie war ein Vergleich sofortbelasteter und
spätbelasteter Implantate im anterioren Bereich im Bezug auf Funktion, Ästhetik und
Patientenzufriedenheit.
Material und Methoden
Die
Auswahl
der
Studienteilnehmer
erfolgte
anhand
definierter
Ein-
und
Ausschlusskriterien. Untersucht wurden 20 Patienten mit 41 sofortbelasteten und 15
Patienten mit 34 spätbelasteten Implantaten bei denen in den Jahren zwischen 2000
und 2010 in der Mund- Kiefer- Gesichtschirurgischen (MKG) Klinik Erlangen Implantate
im anterioren Bereich inseriert wurden. Im Rahmen einer klinischen Nachuntersuchung
wurden eine Anamnese und ein zahnärztlicher Befund erhoben sowie die
Taschentiefe, der Bleeding-on-probing-Index, die Sulkusfluidfließrate, die Lockerung
und der Plaqueindex an jedem Implantat dokumentiert. Die Erstellung einer
Panoramaschichtaufnahme diente der Beurteilung des Knochenniveaus. Des Weiteren
wurde eine Ästhetikbeurteilung mittels Pink Esthetic Score und Fotodokumentation
sowie eine Risikoanalyse mittels SAC-Klassifikation vorgenommen. Zur Bewertung der
Patientenzufriedenheit kam ein eigens für die Studie entworfener Fragebogen mit
visuellen Analogskalen zum Einsatz.
Ergebnisse
Bei den Patienten, die vor bis zu acht Jahren mit sofortbelasteten Implantaten versorgt
wurden, wurden insgesamt 47 Implantate inseriert. Davon waren in sechs Fällen
Implantatverluste zwischen dem dritten postoperativem Monat und dem vierten Jahr
post Implantationem zu verzeichnen. Dies entspricht einer Erfolgsrate von 87,2 %
(Maxilla 83,3 %; Mandibula 94,1 %). In der Gruppe der konventionell belasteten
Implantate mit Liegedauern von bis zu zehn Jahren ging kein Implantat verloren. Der
Plaqueindex lag bei den sofortbelasteten Implantaten bei 0,9 +/- 0,9, bei den
spätbelasteten bei 1,6 +/- 0,9. Im Zuge der Taschentiefenmessung (Sofortbelastung:
3,4 +/- 1,1 mm; Spätbelastung: 3,8 +/- 1,2 mm) wurde der BOP bestimmt, der um die
sofortbelasteten Implantate 19,2 +/- 25,2 % und um die spätbelasteten 20,3 +/- 23,5 %
betrug. Die Sulkusfluidfließrate als Entzündungsparameter ergab in der Gruppe der
Sofortbelastung lineare Werte von 31,4 +/- 30,9 Periotron-Einheiten und in der
Kontrollgruppe von 61,5 +/- 52,1. Die röntgenologische Nachuntersuchung zeigte bei
-2den sofortbelasteten Implantaten in 7,3 % einen Abbau über das koronare
Implantatdrittel hinaus, bei den spätbelasteten Implantaten in 6,3 % der Fälle. Um das
ästhetische Outcome beurteilen zu können wurde der Pink Esthetic Score erhoben; bei
den sofortbelasteten Implantaten betrug der Wert 6,7 +/- 3,1 und bei den
spätbelasteten 4,7 +/- 2,8 auf einer Skala von 0 – 14. Die verblindete Beurteilung der
Ästhetik durch Zahnärzte ergab eine Spontannote von durchschnittlich 7,8 +/- 2,7 für
die Gruppe der sofortversorgten und 5,1 +/- 3,3 für die der spätbelasteten Implantate.
Die verblindete PES-Beurteilung durch implantologisch tätige Mitarbeiter der Mund-,
Kiefer-, Gesichtschirurgischen Klinik Erlangen anhand der Fotodokumentation bestätigt
die Werte der Nachuntersuchung (Sofortbelastung: 7,3 +/- 2,9; Spätbelastung: 4,9 +/3,3). Die chirurgische Risikoanalyse, die anhand der SAC-Klassifikation durchgeführt
wurde, ergab in 35 sofortbelasteten Situationen (85,4 %) eine komplexe Sachlage (CLevel). In 14,6 % (6 Implantate) der Fälle, die sofort belastet wurden lag ein A-Level
(advanced) vor.
In der Kontrollgruppe kamen 11,8 % der Konstellationen (4
Implantate) im S-Level (straightforward), 26,5 % (9 Implantate) im A-Level (advanced)
und 61,7 % (21 Implantate) im C-Level (complex) zu liegen.
Im Fragebogen zur Patientenzufriedenheit wurden das Aussehen (Sofortbelastung: 84
+/- 10 %; Spätbelastung: 75 +/- 24 %), die Kontur (Sofortbelastung: 87 +/- 11 %;
Spätbelastung: 60 +/- 28 %) und die Farbe (Sofortbelastung: 91 +/- 8 %;
Spätbelastung: 77 +/- 17 %) des Zahnfleisches von Patienten die sofortbelastete
Implantate in situ hatten besser beurteilt. Die Suprakonstruktion hingegen wurde von
Patienten deren prothetischer Zahnersatz auf spätbelasteten Implantaten befestigt war
besser bewertet (Sofortbelastung: 76 +/- 31 %; Spätbelastung: 86 +/- 20 %). Die
weiteren Aspekte, welche auch die Zufriedenheit mit dem ästhetischen und dem
allgemeinen Gesamtergebnis abfragten lagen im Mittel weniger als 5 % auseinander.
Schlussfolgerung
Die Sofortbelastung von Implantaten stellt eine vorhersagbare Alternative zur
konventionellen Einheilung mit vergleichbarer Erfolgsquote dar. Im vorliegenden
Patientenkollektiv konnte ein signifikanter Unterschied der funktionellen klinischen
Parameter „Plaqueindex“ und „Sulkusfluidfließrate“ nachgewiesen werden. Das
ästhetische Ergebnis, ermittelt anhand des PES sowie einer blinden Beurteilung durch
Professionelle, für sofortbelastete Implantate fiel besser aus. Um die Daten zu stützen
sind weitere Studien nötig.
-3-
2. Abstract
Purpose
The aim of the clinical retrospective study was to compare immediately loaded implants
with conventionally loaded implants concerning functional and esthetic aspects and in
reference to patients’ satisfaction.
Material and methods
The assortment of patients followed a predefined in- and exclusion protocol. The study
included 20 patients with 41 immediately loaded and 15 patients with 34 conventionally
loaded implants which were inserted in the esthetic area between 2000 and 2010.
Within a clinical checkup anamnesis and findings of each patient were made. On each
implant probing depth, bleeding on probing index, sulcus fluid flow rate, loosening and
plaque index was documented. A radiograph was used to evaluate the bone level.
Furthermore the pink esthetic score and photographs served as esthetic assessment.
A risk analysis in terms of SAC classification was accomplished by using the tool of ITI.
To evaluate patients´ satisfaction a questionnaire was interpreted.
Results
During a follow up period up to eight years, six of the 47 immediately loaded implants
got lost, so the successes rate is 87,2 % (maxilla 83,3 %, mandible 94,1 %). The
losses were documented between the third post surgical month and the fourth year
after implant insertion. None of the conventionally loaded implants became lost during
a follow up period of ten years. The plaque index of the immediately loaded implants
was 0,9 +/- 0,9 those of the conventionally loaded 1,6 +/- 0,9. In the course of detecting
probing depth (immediate loading: 3,4 +/- 1,1 mm; conventional loading: 3,8 +/- 1,2
mm) the BOP which added up to 19,2 +/- 25,2 around immediately implants and up to
20,3 +/- 23,5 around conventionally loaded implants was collected. The sulcus fluid
flow rate which was collected as inflammation parameter reached values up to 31,4 +/30,9 PE in the immediate loading group and up to 61,5 +/- 52,1 PE in the
conventionally loaded group. The X-ray check up showed only in 7,3 % of immediately
loaded and in 6,3 % of conventionally loaded situations bone loss beyond the first onethird in depth of the implants. By using the pink esthetic score the esthetic outcome
was rated with 6,7 +/- 3,1 in cases of immediate loading and with 4,7 +/- 2,8 in cases of
conventional loading. The blind appraisal of the esthetic outcome by professionals for
dental implantology offered a grad of 7,8 +/- 2,7 for immediately loaded and a grade of
5,1 +/- 3,3 for conventionally loaded implants. The blind PES evaluation by using the
-4photo documentation verified the data of those of the clinical checkup (immediate
loading: 7,3 +/- 2,9; conventional loading: 4,9 +/- 3,3). The surgical risk analysis based
on the SAC classification tool revealed that 35 immediately loaded situations (85,4 %)
reached a complex level (C-level) whereas six implantations (14,6 %) were advanced
(A-level). 11,8 % (4 implants) constellations of the control group ranged in S-level
(straightforward), 26,5 % (9 implants) in A-level (advanced) and 61,7 % (21 implants) in
C-level (complex).
Patients who were rehabilitated with immediately loaded implants were more satisfied
with appearance (immediate loading: 84 +/- 10 %; conventional loading: 75 +/- 24 %)
outline (immediate loading: 87 +/- 11 %; conventional loading: 60 +/- 28 %) and color
(immediate loading: 91 +/- 8 %; conventional loading: 77 +/- 17 %) of gingival.
Otherwise prosthetic prosthesis were evaluated better by patients who had
conventionally loaded implants in situ (immediate loading: 76 +/- 31 %; conventional
loading: 86 +/- 20 %). All other aspects, which included satisfaction with general and
esthetic overall result, did not differ more than 5 %.
Conclusions
An immediate loading protocol is a predictable alternative with comparable success
rate to conventionally healing period. In the present patient collective a significant
discrepancy is found in regard to functional clinical aspects like “plaqueindex” and
“sulcus fluid flow rate”. The esthetic outcome which was defined by PES turned out
better in the immediately loaded group. To back up those data more studies are
necessary.
-5-
3. Einleitung
Der Begriff „dentales Implantat“ definiert sich als ein in Körpergewebe eingebrachtes
alloplastisches Material, dass einer künstlichen Zahnwurzel entspricht und zur
Aufnahme von Kronen, Brücken, Prothesen oder Epithesen dient [44]. Die KZBVStatistik (Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung) des Jahrbuches von 2009 zeigt,
dass die Zahl der Zahnextraktionen in den Jahren zwischen 1991 und 2008 um ca. drei
Millionen gesunken ist. Dies entspricht einem Rückgang von ca. 20 Prozent. Wurden
1991 noch rund 16 Millionen Zähne extrahiert waren es 2008 nur noch ca. 13 Millionen
[2]. Laut des Berichtes des Berliner Zahnärztetages von 2010 sind in Deutschland,
verteilt auf die Implantatträger, rund zehn Millionen Implantate in situ [1], wobei die
jährliche Zunahme enorm ist [1, 14]. 2007 wurden in Deutschland fünf Prozent der
Patienten die Zahnersatz benötigten mit Hilfe von Implantaten versorgt [3]. Hersteller
von Implantaten verkaufen in Deutschland rund eine Million künstliche Zahnwurzeln pro
Jahr, unsicher ist jedoch ob all diese Implantate auch inseriert werden [3].
1.1.
Therapieoptionen bei Implantaten
Eine der Möglichkeiten Therapieoptionen bei Implantaten zu untergliedern ist die
Einteilung nach dem Implantationszeitpunkt. Von Sofortimplantation wird gesprochen,
wenn das Implantat in die frische Extraktionsalveole eingebracht wird [49]. Die
Implantatinsertion erfolgt spätestens sieben Tage post operationem wobei die
Schleimhautbedeckung
des
Kieferkamms
nicht
geschlossen ist
[ 7 7 ] . Das
Implantat heilt offen ein oder kann primär plastisch gedeckt werden. Es gibt in der
Literatur Hinweise, dass der Alveolarkammatrophie durch dieses Verfahren, bei gut
erhaltener Alveolenkortikalis, vorgebeugt werden kann [77, 86]. Eine große
Bedeutung hat die Sofortimplantation beim Einzelzahnersatz im Frontzahnbereich.
Vor allem im Oberkiefer-Frontzahnbereich treten häufig traumatisch bedingte
Wurzelfrakturen auf, die als klassische Indikation für eine Sofortimplantation gelten
[49]. Günstige Voraussetzung ist dabei die anatomische Form der Zahnwurzel
welche einwurzelig u n d gerade ist [49, 60]. Daraus ergibt sich eine annähernde
Formkongruenz
zwischen
Extraktionsalveole
und
Implantatbett
[60].
Die
Implantatform sollte so gewählt werden, dass ein minimaler Knochenabtrag bei der
Implantatbettaufbereitung nötig ist und zugleich das Ziel eine möglichst hohe
Primärstabilität zu erreichen ist [77].
-6Ist eine primärstabile Verankerung der Implantate nicht möglich oder ist eine absolute
Kontraindikation (infizierte Extraktionsalveole, größere apikale Ostitiden, ausgedehnte
Knochendefekte) für eine Sofortimplantation gegeben, gibt es die Möglichkeit
einer verzögerten Sofortimplantation [60].
Acht Wochen nach einer Zahnextraktion ist die Alveole noch nicht knöchern
regeneriert, die Schleimhaut aber wieder vollständig geschlossen. Wird in diesem
Zeitraum ein Implantat an die Stelle der Extraktionsalveole eingebracht stellt dies eine
verzögerte Sofortimplantation dar [60, 67, 77].
Unter Spätimplantation versteht man eine Implantatinsertion mindestens drei bis vier
Monate nach Zahnextraktion. Nach dieser Zeit ist die Extraktionsalveole vollständig
mit neu gebildetem Knochen ausgefüllt, so dass das Implantat in ein allseits knöchern
konsolidiertes Lager inseriert wird [71]. Es muss bei der Aufbereitung des
Implantatbettes nicht auf den Verlauf der ehemaligen Alveole geachtet und auch das
Implantatdesign nicht darauf abgestimmt werden. Vielmehr richten sich Design,
Länge und Durchmesser des Implantats nach dem vorhandenen Konchenangebot
[77].
Eine weitere Möglichkeit der Einteilung ergibt sich anhand des Belastungszeitpunkts.
Unterschieden werden drei Gruppen: sofortbelastete, frühzeitig und spät belastete
Implantate.
Bei zweiphasigen Implantaten kommt es zur Osseointegration im nicht belasteten
Zustand, erst in einem zweiten Schritt wird das Implantat prothetisch versorgt [77]. Da
die Rehabilitation in zwei Phasen vonstattengeht wird das Verfahren auch
zweizeitiges Verfahren genannt. Die klassische Einheilzeit beträgt drei bis sechs
Monate [38]. Nach dieser Phase wird das Implantat mit einer prothetischen
Suprakonstruktion belastet und deshalb konventionell oder spät belastet genannt
[77].
Die sofortbelasteten Implantate werden auch einphasige Implantate genannt [77] und
nach Insertion direkt provisorisch oder definitiv prothetisch versorgt [ 6 0 ] . Es liegt
allerdings keine einheitliche Definition vor, die eine genaue zeitliche Abgrenzung zur
frühzeitigen Belastung erlaubt. In der Literatur wird von Sofortversorgung gesprochen,
wenn die Suprakonstruktion am selben Behandlungstag oder bis zu 24 Stunden
nach
Implantatinsertion
eingegliedert wird. Wenn aber direkt die definitive
Suprakonstruktion auf dem Implantat fixiert wird ist der Begriff „Sofortbelastung“ auch
akzeptiert, wenn dies bis zu zehn Tage post operationem geschieht [60]. Die
Sofortversorgung kann weiter eingeteilt werden in funktionelle und nichtfunktionelle
Sofortbelastung.
Wird
nach
der
Implantatinsertion
eine
Suprakonstruktion
eingegliedert, die Okklusionskontakt mit den Antagonisten aufweist stellt dies eine
funktionelle
Sofortbelastung
dar.
Hat
die
implantatgetragene
prothetische
-7Restauration keinen Okklusionskontakt zu den Antagonisten wird dies nichtfunktionelle Sofortbelastung genannt [20].
Bei den frühzeitig belasteten Implantaten handelt es sich um solche die weder der
Sofortversorgung noch der konventionellen Methode zugeschrieben werden können.
1.1.1. Konventionelle Methode
Branemark, ein Vordenker der modernen Implantologie, beschäftigte sich mit der
Grundlagenforschung und prägte den Terminus der Osseointegration. Branemark und
Schulte postulierten die Wichtigkeit der funktionslosen Einheilung [74]. Bei der
konventionellen Belastung gelten als Richtwerte für die Einheilzeit im Oberkiefer fünf
bis sechs Monate und im Unterkiefer drei bis vier Monate bei der Insertion in
ortsständigen Knochen [52, 60, 67, 77]. Während Schulte sich für eine transgingivale
Einheilung aussprach, befürwortete Branemark eine subgingivale Einheilphase [74],
beide Methoden gehören zu den zweiphasigen Implantaten [77]. Wenn Implantate
derart in den Kieferkamm eingebracht werden, dass sie primär durch die Schleimhaut
hindurch Kontakt zur Mundhöhle haben spricht man von offener oder transgingivaler
Einheilung [52]. Bei diesem Verfahren können einteilige Systeme zum Einsatz
kommen, die primär in die Mundhöhle hineinragen [74]. Ein Zweiteingriff zur
Freilegung der Implantate erübrigt sich hierbei [67, 74, 77]. Bei der gedeckten
Einheilung werden die Implantate so im Knochen inseriert, dass sie mit dem krestalen
Knochenrand abschließen. Die zur Implantation abpräparierte Schleimhaut wird
wieder über dem mit einer Abdeckschraube versehenen Implantat vernäht. Das
Implantat hat während der Einheilphase keinen Kontakt zur Mundhöhle [52]. Nach
Abschluss der knöchernen Einheilung (Osseointegration) und vor der prothetischen
Versorgung des Implantates ist ein Zweiteingriff zur Freilegung des Implantates
erforderlich, bei dem eine Einheilkappe auf das Implantat geschraubt wird, die die
Distanz zwischen Knochen und Mundhöhle temporär überbrückt [ 5 2 , 6 7 , 7 4 ,
7 7 ] . Für dieses Verfahren sind zweiteilige Implantatsysteme notwendig [74].
1.1.2. Sofortbelastung - Sofortversorgung
Die von Branemark geforderte Einheilzeit vor prothetischer Versorgung basieren nicht
auf wissenschaftlichen Studien sondern auf seinen empirischen Untersuchungen [38].
Patienten akzeptieren nur schwer eine lange Behandlungsdauer mit multiplen
Eingriffen bis zum Ziel einer festsitzenden Versorgung auf Implantaten, die einer
-8kaufunktionellen und ästhetischen Rehabilitation nach Zahnverlust entspricht [20, 38].
Gerade im sichtbaren Bereich steht die schnelle Wiederherstellung der Ästhetik im
Vordergrund. Schon in den 1970er Jahren ist es erfolgreich gelungen vier
interforaminäre Implantate im Unterkiefer über eine Stegversorgung sofort zu belasten
[38, 51, 60]. Mit zunehmenden Kenntnissen über die biomechanische Wirkung
enossaler
Implantate
Patienteninteresse
[71]
auf
das
stellt
periimplantäre
auch
die
DGI
Gewebe
2002
und
fest,
wachsendem
dass
sich
die
Behandlungsmethode „Sofortversorgung/Sofortbelastung“ zu etablieren scheint [56].
Da die sofortbelasteten Implantate „ transgingival“ gesetzt werden und damit zu jeder
Zeit Kontakt zur Mundhöhle besitzen ist eine Freilegung nicht erforderlich. Nach nur
einem chirurgischen Eingriff ist die prothetische Versorgung der Implantate möglich.
Risikopatienten,
die
eine
verminderte
Behandlungsfähigkeit
aus
allgemeinmedizinischen oder psychischen Gründen aufweisen, profitieren von dieser
Methode [60].
-9-
2. Stand der Wissenschaft – Literaturübersicht
2.1.
Voraussetzungen
für
einen
Langzeiterfolg
–
Osseointegration
Entscheidend für einen Langzeiterfolg enossaler Implantate ist das Knochen-ImplantatInterface. In der Vergangenheit wurde angenommen, dass ein Implantat dem
entsprechend erst prothetisch belastet werden kann, wenn es zunächst lastfrei
eingeheilt ist, somit nach Herstellung eines kraftschlüssigen Kontaktes zwischen
Implantatoberfläche und periimplantärem Knochen durch neugebildeten Knochen
[71]. Branemarks Definition der Osseointegration, also „der direkte Kontakt zwischen
vitalem Knochen und der Oberfläche eines Implantates ohne bindegewebige
Trennschicht“, wurde 1985 präzisiert [13]. Demnach wird unter Osseointegration die
strukturelle und zweckgerechte, biologisch hochwertige Verbindung zwischen der
Außenseite eines belasteten Implantates und organisiertem, regulär strukturiertem,
lebendem Knochen verstanden; ein unmittelbarer, weichgewebefreier Verbund [44,
84]. Die periimplantären Einheilungsprozesse können in drei Etappen gegliedert
werden. Die erste und wichtigste Phase, die Osteokonduktion, basiert auf der
Rekrutierung und Migration osteogener Zellen durch den Kontakt des periimplantären
Blutkoagulums
zur
Implantatoberfläche.
Der
Dominoeffekt
der
auf
der
Implantatoberfläche durch die Aktivierung von Thrombozyten generiert wird spielt eine
bedeutende Rolle. In einer zweiten Phase kommt es zu einer Knochenneubildung. Das
Resultat ist eine mineralisierte Matrix am Interface äquivalent zu der Zementlinie in
natürlichem Knochen [16]. Die Zementlinie ist eine dünne kollagenfreie Schicht auf der
Außenseite eines Osteons. Die ersten beiden Schritte der Knochenheilung haben eine
Kontaktosteogenese
und
ein
adäquates
Bonding
zwischen
Knochen
und
Implantatoberfläche zur Folge. Knochenumbauprozesse welche langsamer erfolgen als
die Osteokonduktion und de novo Knochensynthese bestimmen den dritten Abschnitt
[16].
2.2.
Das
Voraussetzungen für eine Sofortversorgung
wachsende
Interesse
an
einer
verkürzten
Behandlungsdauer
und das
zunehmende Wissen über die biomechanische Wirkung enossaler Implantate auf das
periimplantäre Knochengewebe ermöglichen das Konzept der Sofortversorgung
- 10 [ 7 1 ] . Durch die Fortschritte auf dem Gebiet der zahnärztlichen Implantologie sind
Voraussetzungen für die Sofortbelastung in gewissen Fällen geschaffen worden.
Optimierte Implantatoberflächen, neue Insertionsmethoden sowie die Möglichkeit, die
Primärstabilität bei der chirurgischen Verankerung objektiv zu messen, sind
Hintergrund für eine mögliche Sofortbelastung [56, 68, 69].
2.2.1. Primärstabilität
Einfluss
auf
die
Primärstabilität
haben
das
Implantatdesign
wie
auch
die
Präparationstechnik des Implantatbettes [48]. Bei der Präparation des Implantatbettes
ist auf ausreichende Kühlung mit steriler Kochsalzlösung zu achten. Nur so kann
einer Überhitzung und damit einer Schädigung des periimplantären Knochens
entgegengewirkt werden. Bei einer Temperatur über 47°C für eine Minute tritt schon
ein relevanter Schaden des Knochens auf, der eine bindegewebige Einheilung des
Implantats zur Folge hat [60]. Ohne Kühlung werden binnen Sekunden Temperaturen
von über 100°C erreicht [60]. Die Implantatform sollte eine auf den spongiösen und
kortikalen
Knochen
abgestimmte
Geometrie
des
Gewindes
aufweisen.
Bei
verschiedenen Implantatsystemen hat sich eine unterdimensionierte Aufbereitung
durchgesetzt [48]. Durch die systembedingte Kompression der Spongiosa beim
Eindrehen
eines
selbstschneidenden
Implantates
in
eine
unterdimensionierte
Knochenkavität kommt es zu einer „internen Kondensation“, die eine hohe
Primärstabilität bewirkt [48]. Das Maß für die Primärstabilität ist das bei der Insertion
aufgebrachte Drehmoment. Dieses sollte 50 Ncm nicht überschreiten, da sonst die
Gefahr einer Drucknekrose aufgrund einer zu starken Knochenkompression signifikant
ansteigt, was eine postoperative Knochenresorption zur Folge hat [44]. Nkenke et al.
weisen darauf hin, dass allerdings noch kein evidenzbasierter minimaler Grenzwert
bestimmt werden konnte, der eine erfolgreiche Sofortbelastung eines Implantats
ermöglicht [ 6 0 ] . In einer Stellungnahme der DGI von 2002 heißt es, dass das
Eindrehmoment für sofortbelastete Implantate mindestens 30 Ncm betragen soll [56].
In tierexperimentellen Studien konnte gezeigt werden, dass die Stabilität maßgeblich
von der Dicke der krestalen Kortikalis in vertikaler Dimension abhängt [60]. Bei
Sofortimplantation bei der das Implantat direkt in die frische Extraktionsalveole inseriert
wird, stellt sich allerdings eine Inkongruenz zwischen der Form der Alveole am
krestalen Rand, welche triangulär oder oval ist, und dem rotationssymmetrischen
runden Implantatdesign dar. Da eine krestale Kortikalis bei Sofortimplantation fehlt
wird die Primärstabilität im Wesentlichen nur in der Spongiosa erzielt. Im Bereich der
Kompakta besteht nur partiell ein dichter Kontakt zum Knochen, der sich nach apikal,
- 11 also zur Spongiosa hin, verstärkt [48]. Eine Ausnahme stellt die Sofortimplantation im
Oberkiefer-Frontzahnbereich dar, diese Zähne besitzen einwurzelige gerade Wurzeln.
Deshalb stimmt die Form der Extraktionsalveole annähernd mit der Form des zu
präparierenden
Implantatbettes
überein.
Bei
der
Extraktion
des
nicht
erhaltungswürdigen Zahnes muss bei geplanter Sofortimplantation darauf geachtet
werden den krestalen Alveolenrand zu schonen. Die nach der Implantatinsertion zur
Alveolenwand
verbleibenden
Knochenersatzmaterialien
Spalten
und
können
gegebenenfalls
mit
in
autogenem
Knochen
Kombination
mit
und
einer
Membrantechnik aufgefüllt werden [60]. Bei Spätimplantation kommt es durch eine
Kompressionsverschraubung während der Insertion zu einer maximal möglichen
Primärstabilität. Allerdings ist zu beachten, dass es im kortikalen Bereich bei einer
unterdimensionierten Aufbereitung des Implantatbettes zu einer Überkompression
kommen kann, weshalb die Bohrung im Bereich der Kortikalis mit einem speziellen
Krestalbohrer und anschließendem Gewindeschnitt vorbereitet werden muss [48].
2.2.2. Vermeidung von Makrobewegungen
Ausschlaggebend für eine erfolgreiche Implantation ist außerdem die Vermeidung von
Relativbewegungen [20, 71]. Makrobewegungen sowie pathologische Deformationen
des periimplantären Knochens, die zu einer mechanischen Überlastung des
Implantatbettes führen müssen verhindert werden [48, 71]. In der Literatur wird von
Makrobewegungen ab einem Wert von 100-150 µm gesprochen [48, 49, 60].
Bewegungen der Implantate in dieser Größenordnung können bei subgingival
einheilenden
Implantaten
schleimhautgetragene
bereits
Prothese
durch
verursacht
eine
als
werden
Provisorium
[60].
Um
verwendete
die
Stabilität
sofortbelasteter Implantate zu erhöhen sollten diese durch die Suprakonstruktion
primär verblockt werden [60, 67, 77].
Kleinere
Bewegungen
werden
als
Mikrobewegungen
bezeichnet.
Solche
Mikrobewegungen, das heißt minimale Dehnung und Kompression des Knochens
während der Osseointegration vergleichbar mit einer Frakturheilung, werden als
physiologisch angesehen. Eine Belastung im physiologischen Bereich stellt ein
nützliches Knochentraining dar und ist förderlich für die Knochenheilung [ 4 8 ] .
Größere Bewegungen führen zu einer weichgewebigen Einscheidung am Interface
[20], wobei das Ausbleiben der Osseointegration zum Verlust des Implantats führen
kann [48].
- 12 2.2.3. Implantatdesign
Als Standard gilt heute unabhängig vom Belastungszeitpunkt das Schraubenimplantat
[60]. Schraubenimplantate differenzieren sich in selbstschneidende Modelle und
solche bei denen eine Gewindeaufbereitung nötig ist. Bei den selbstschneidenden
Systemen ist der zusätzliche Arbeitsschritt der Gewindeaufbereitung mit dem
Gewindeschneider
nicht
nötig.
Die
Gewindeaufbereitung
erfolgt
mit
der
Implantatinsertion. Bei der Kavitätenpräparation ist darauf zu achten, dass sich die
Knochenspäne in den entsprechenden Hohlräumen nicht zu sehr verdichten. Bei den
konventionellen Systemen mit vorgeschalteter Gewindeaufbereitung kann es bei
weicher Knochenqualität zu einem Überschneiden des aufbereiteten Gewindes durch
das Inserieren des Implantats kommen. Dabei kann das Implantatbett geschädigt
werden, was in einer verminderten Primärstabilität resultiert. Aus dem Grund, dass sich
selbstschneidente
Schraubenimplantate
auch
bei
lokal
unterschiedlicher
Konchenqualität sicher inserieren lassen ist ihnen der Vorzug zu geben [44]. Durch die
Oberflächenvergrößerung
mit
Hilfe
der
Schraubengewinde
ist
Kontaktfläche
Implantat
und
Knochen
Ein
zwischen
Schraubenimplantaten
ist
die
ideale
Weiterleitung
erhöht.
der
die
mögliche
Vorteil
Druckkräfte
in
von
den
periimplantären Knochen und die hohe mechanische Retention. Die Geometrie der
Schraubenimplantate
minimiert
Mikrobewegungen
und
maximiert
die
Implantatstabilität und schafft damit gute Voraussetzungen für eine ungestörte
Osseointegration. Auch die Implantat-Dimension muss auf eine Sofortversorgung
abgestimmt sein. Als empirische Mindestlänge für eine Sofortbelastung gelten 10 mm,
manche Autoren verlangen sogar Implantatlängen von 14 mm und einen Durchmesser
von 4 mm [60].
2.2.4. Implantatoberfläche
Dank der Forschung und den Erkenntnissen über die biologische Reaktions-Kaskade
während des Einheilungsprozesses, ist heute bekannt, dass viele der wichtigsten
Schritte des periimplantären Heilungsprozesses von der Mikrotopographie der
Implantatoberfläche abhängig sind [16]. Titanimplantate können an der Oberfläche in
verschiedener Weise bearbeitet werden. Ohne zusätzliche Oberflächenbearbeitung
weist das Implantat eine relativ glatte Außenschicht auf. Dies gewährleistet zwar eine
gute epitheliale Anlagerung an das Implantat im Durchtrittsbereich, wirkt sich aber
nachteilig auf die Verankerungsqualität bei reduzierter Knochenqualität aus. Um raue
- 13 Oberflächen zu erhalten können diese mit mineralischen Säuren, durch Bestrahlung
mit Medien wie Aluminimoxid oder Titanoxid oder mit Kombinationen aus Säuren und
Strahlen bearbeitet werden [44]. Die Säuren greifen das Titanimplantat an, sodass an
der Oberfläche Mikro-Bits mit 1 µm Durchmesser entstehen [44]. Diese bieten den
Osteoblastenausläufern Verankerungsmöglichkeiten. Durch das Bestrahlen des
Implantats kann eine größere Rautiefe erzielt werden [44]. Auch hier begünstigt die
erzeugte Mikrostruktur das Einwachsen von Osteoblasten. Der Nachteil der Methode
ist die Möglichkeit, dass Partikel in der Implantatoberfläche verbleiben können und
damit nicht die Chance für ein Einwachsen der Osteoblasten besteht. Wird das
Implantat erst gestrahlt und anschließend geätzt erlaubt dies eine Kombination aus
biologischer und mechanischer Konsolidierung im Mikrobereich. Ein weiterer Vorteil
ergibt sich bei der Neutralisation der Säure, bei der sich die Oberflächeneigenschaft
des Implantats von lipophil zu hydrophil verändert. Eine hydrophile Implantatoberfläche
gestattet eine gute Benetzbarkeit sowie eine frühzeitige Anlagerung von Proteinen
[ 4 4 ] . Wegen des signifikant erhöhten Knochen-Implantat-Kontaktes werden heute
raue Oberflächen bevorzugt. Die Widerstandskraft gegen Scherkräfte ist bei rauen im
Gegensatz zu glatten Oberflächen fünffach gesteigert [60].
2.2.5. Prothetische Konzepte
Häufig wird der Begriff „Sofortbelastung“ und „Sofortversorgung“ synonym verwendet.
Im Oberkiefer-Frontzahnbereich steht nach Zahnverlust vor allem das Wiedererlangen
der Ästhetik im Vordergrund. Beim Einzelzahnersatz mittels Implantat wird in diesem
Bereich zunächst provisorisch ohne kaufunktionelle Belastung versorgt. In den ersten
sechs Monaten nach Implantatinsertion wird ein Okklusionskontakt der prothetischen
Versorgung streng vermieden indem eine Infraokklusion eingestellt wird [60]. Dazu
wird auf dem Implantat ein konfektionierter oder individueller Aufbau befestigt, der zur
Aufnahme eines Langzeitprovisoriums dient. Das Provisorium ist so dimensioniert,
dass es bei Mastikation, Pro- und Laterotrusion keine Kontakte zeigt und somit
osseointegrationshemmende Makrobewegungen vermieden werden [ 4 9 ] . Demnach
ist es treffender bei Einzelzahnersatz von Sofortversorgung statt von Sofortbelastung
zu sprechen da es sich um eine nicht-funktionelle Sofortbelastung handelt [60].
Im Gegensatz dazu entspricht der implantatgetragene Zahnersatz im Unterkiefer einer
funktionellen Sofortbelastung
mit kaufunktioneller
Belastung.
Die prothetische
Versorgung weist also Okklusionskontakte auf [60].
Im unbezahnten Unterkiefer werden die Implantate während der Osseointegration
durch die Suprakonstruktion polygonal versteift, so dass Rotationsbewegungen und
- 14 Makrobewegungen verhindert werden [60]. Die Kräfte sollten vor allem axial auf die
Implantate einwirken, da die axiale Belastung von Implantaten als die optimale
Richtung der Krafteinleitung angesehen wird [10, 46, 57]. Auch bei Sofortversorgung
mittels
polygonal
Spätimplantation
abgestützten
sind
mehrgliedrigen
statische
Brückenkonstruktionen
Okklusionskontakte
nach
unproblematisch,
da
Belastungsspitzen durch die Schubverteilung auf die Pfosten geleitet werden [48]. In
der Regel werden sofortbelastete Implantate zunächst provisorisch versorgt. Der
definitive prothetische Ersatz wird erst nach Zeiträumen eingebracht, die auch für
unbelastet
einheilende
Implantate
gelten.
Bei
der
Versorgung
von
vier
interforaminären sofortbelasteten Implantaten im Unterkiefer wird bei bestimmten
Versorgungskonzepten sofort die definitive prothetische Arbeit eingegliedert [60].
2.3.
Entwicklung
des
Knochenniveaus
um
sofortbelastete
Implantate
Schätzungen auf der Basis zahlreicher Untersuchungen zum periimplantären
marginalen Knochenniveau gehen davon aus, dass der Verlust der periimplantären
Knochenhöhe nach einem Jahr etwa 0,6-1,2 mm beträgt [71]. Bis zum fünften Jahr
bewegt er sich im Rahmen der Erfolgskriterien von Albrektsson et al. unterhalb von
0,2 mm pro Jahr [71]. Die derzeitige Literatur erlaubt allerdings noch keine Aussage für
alle Indikationsbereiche [71]. Zu unterscheiden sind die Prozesse bei Spät- und
Sofortimplantation. Bei der Spätimplantation entsteht im Zuge der Präparation des
Implantatbettes eine 1 mm dicke Nekrosezone. Während der Osseointegration wird
diese Zone wieder in vitalen Knochen umgebaut [41, 60]. Dies geschieht nicht an allen
Bereichen des Knochen-Implantatinterfaces gleichzeitig, sodass die Stabilität während
der Umbauprozesse erhalten bleibt [60]. Wird das Implantat in die leere frische
Extraktionsalveole eingebracht kommt es zu physiologischen postextraktionellen
Knochenumbauprozessen
[71].
Diese
stellen
einen
variablen
Anteil
des
periimplantären Knochenverlustes dar [71]. Eine Besonderheit ergibt sich bei
Sofortimplantation
beim
Einzelzahnersatz.
Die
Nachbarparodontien
können
stabilisierend auf den angrenzenden Knochen wirken und somit den Knochenverlust
minimieren [71]. Die Implantatstabilität in den ersten drei Monaten nach Insertion
unterscheidet sich bei sofortbelasteten und konventionell einheilenden Implantaten
nicht [11], sie nimmt während der ersten drei Monate ab und steigt im Folgenden
wieder an. Der Ausgangswert der Primärstabilität wird jedoch nicht mehr erreicht [60].
Auf
die
Knochenneubildungsrate
während
der
Osseointegration
hat
der
Belastungszeitpunkt ebenfalls keinen Einfluss [21]. Untersuchungen wiesen mittels
- 15 histomorphometrischen Analysen nach, dass es keinen Unterschied im Bezug auf den
Knochen-Implantat-Kontakt und die periimplantäre Knochendichte in Abhängigkeit vom
Belastungszeitpunkt gibt [22, 60, 64]. In verschiedenen tierexperimentellen Studien zur
Sofortbelastung und damit verbundenen Faktoren stellte sich heraus, dass
transgingivale Implantate im apikalen Bereich vermehrt Bindegewebe aufweisen als
gedeckt einheilende Implantate. Dieses Bindegewebe lagert sich direkt am Implantat
an. Im Vergleich zu unbelasteten Implantaten tritt bei sofort belasteten Implantaten im
Verlauf ein stärkerer krestaler Knochenabbau auf [60].
2.4.
Studien: Sofortbelastung
Mehrere klinische Beobachtungsstudien kommen zu dem Schluss, dass die
Sofortbelastung von Implantaten keinen negativen Einfluss auf die Erfolgsquote hat
[20, 48, 59, 63, 71]. Auch Studien über einen Beobachtungszeitraum von bis zu sieben
Jahren bestätigten, dass die Erfolgsquote bei Sofortbelastung vergleichbar hoch ist wie
bei konventioneller Einheilung [71]. Deutsche und europäische Fachgesellschaften
stimmen überein, dass die Sofortfunktion und Sofortbelastung von Implantaten ein
sicheres und vorhersagbares Behandlungskonzept darstellt [19, 58, 71]. Die deutsche
Gesellschaft für Implantologie beschreibt folgende Erfolgsquoten bei Sofortversorgung
[71]:
1. Sofortversorgung nach Sofortimplantation:
a) im zahnloser Unter-/Oberkiefer
> 90%
b) Einzelzahnversorgung
82-100%
2. Sofortversorgung nach Spätimplantation:
a) im zahnlosen Unter-/ Oberkiefer
91-100%
b) im teilbezahnten Kiefer/ Einzelzahnversorgung
≥ 90%
Es liegt allerdings auch ein systematischer Review und eine Metaanalyse von Atieh et
al. vor, die zeigen, dass sofortbelastete EinzeIzahnimplantate anfälliger für Misserfolge
sind, als diejenigen die konventionell belastet werden [6].
- 16 -
3. Ziele
Mit
zunehmend besseren Erfolgsquoten der chirurgischen Implantation einer
künstlichen Zahnwurzel und höheren Implantatüberlebensraten wächst Seitens der
Patienten der Anspruch an die Ästhetik [29]. Eine Vielzahl der Publikationen im Bereich
der dentalen Implantologie beschäftigt sich mit klinischen Erfolgsquoten, hochwertigen
Restaurationstechniken und den Vorgängen der Osseointegration. Dem Gesichtspunkt
der Ästhetik trägt allerdings kaum eine Studie Rechnung. Es gilt nun sich mit den
ästhetischen Parametern der Implantatrestaurationen wie auch den klinischen
Erfolgsparametern zu beschäftigen um eine möglichst genaue Vorhersage des
Ergebnisses der ästhetischen und funktionellen Rehabilitation mittels Sofortbelastung
zu gewährleisten. Ziel ist es bisherige Studienergebnisse dieses Forschungsgebietes
zu untermauern bzw. Differenzen zu diskutieren. Anhand verschiedener Parameter der
Erfolgskriterien in der Implantologie soll das funktionelle und ästhetische Ergebnis von
sofortbelasteten Implantaten erörtert werden [15].
- 17 -
4. Material und Methoden
4.1.
Methodik zur Gewinnung des Patientenkollektives
Das Patientengut wurde ermittelt indem aus den Operationsberichten der Mund-,
Kiefer- und Gesichtschirurgischen Klinik Erlangen der Jahre 2000-2010 Implantationen
herausgefiltert wurden. Nicht für die Studie herangezogen wurden aus diesem Kollektiv
Patienten die an einem Tumorleiden im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich erkrankt waren.
Weiterhin wurden Patienten nicht berücksichtigt, die Implantate im Seitenzahnbereich
erhielten. Aus den verbliebenen Patienten wurden mittels der ImpDat-Datei (DentalSoftware – Dokumentation, Verwaltung, Auswertung, Studien für Implantologen,
Prothetiker, Parodontologen; Kea Software GmbH, Pöcking) und der Information aus
den Operationsberichten diejenigen selektiert, die höchstens 72 Stunden nach
Implantatinsertion mit einer provisorischen oder definitiven Suprakonstruktion versorgt
wurden. Die ausgewählten Patienten wurden mittels eines Rundschreibens kontaktiert
und über die geplante Nachuntersuchung informiert. Die Terminvereinbarung erfolgte
telefonisch.
4.2.
Die
Untersuchungsmethode
Erfassung
von
Name,
Geburtsdatum
und
Geschlecht
diente
zur
Patientenidentifikation. Nach Abgleich der allgemeinen Anamnese wurden die
Patienten
zu
Risikofaktoren
befragt, die die Ausbildung einer Periimplantitis
begünstigen. Ermittelt wurden Rauchgewohnheiten, Erkrankungen an Diabetes und
Leiden unter chronischer oder akuter Parodontitis. Es wurde jeweils ein Zahnstatus
unter besonderer Berücksichtigung vorhandener Implantate erhoben (siehe Anhang).
Des Weiteren wurden die Regionen der sofortbelasteten Implantate, die jeweiligen
Suprakonstruktionen und die Liegedauern in einen Erfassungsbogen eingetragen.
4.2.1. Hart- und Weichgewebsmanagement
Pro Implantat wurde festgehalten ob im Zuge der chirurgischen Maßnahme ein
Knochenaufbau
stattfand
und
ob
eine
Gingivaplastik
vorgenommen
wurde.
- 18 Differenziert wurde Knochenaufbau mit intra- oder extraoraler Entnahme sowie der
Einsatz von verschiedenen Knochenersatzmaterialien.
4.2.2. Plaqueindex (PI)
Zur Bestimmung des Mundhygienestatus wurde der Plaqueindex nach Silness und Löe
herangezogen. Dieser beurteilt die quantitative Akkumulation von ungefärbten Belägen
entlang der marginalen Gingiva an sechs Messstellen pro Implantat (mesio-buccal,
buccal, disto-buccal, mesio-oral, oral, distooral). Bei diesem Verfahren sind keine
Plaquerelevatoren nötig. Unter Zuhilfenahme einer Sonde und eines Spiegels und
vorausgehender Trocknung der Zahnflächen, werden Plaquebefall und Plaquedicke im
Zahnhalsbereich unter Berücksichtigung des Sulkus, der Zahnoberfläche und des
Gingivarandes bewertet. Folgende Schweregrade werden unterschieden [35] :
Grad 0: keine Plaque durch Inspektion und Sondierung zu erkennen
Grad 1: nicht sichtbarer, dünner Plaquefilm, der nur durch Abschaben mit der Sonde
zu erkennen ist
Grad 2: mäßige Plaqueanlagerung, die mit bloßem Auge zu erkennen ist; die Plaque
füllt der Interdentalraum nicht aus
Grad 3: dicke Plaqueanlagerung, die den Interdentalraum ausfüllt
Der
Plaqueindex
nach
Silness
und
Löe
um
jedes
Implantat
wurde
als
Durchschnittswert aus allen Messstellen um das jeweilige Implantat angegeben. Ein
hoher Wert lässt auf eine schlecht Mundhygiene rückschließen [73].
4.2.3. Modifizierter Sulkusblutungsindex und Sondierungstiefe
Die Messung der periimplantären Taschentiefen erfolgte im Sinne einer sechs Punkt
Messung (mesio-buccal, buccal, disto-buccal, mesio-oral, oral, distooral). Der
Probing depth- Wert (PD), der im Gesunden, wie bei natürlichen Zähnen, der Distanz
zwischen marginaler Mukosa und dem Boden des Sulkus entspricht [4], wurde mit
einer kalibrierten Parodontalsonde in Millimeter ermittelt. Es wurde darauf geachtet,
dass der Sondierungsdruck ca. 0,2 N [4] betrug und die Sondierungsrichtung parallel
zur Implantatachse erfolgte, sodass das schwache Attachement zwischen Implantat
und periimplantärer Mukosa nicht zerstört wurde. Eine vergrößerte Taschentiefe kann
für entzündliche Umstände des periimplantären Gewebes sprechen ist aber nicht
- 19 zwingend Hinweis auf einen Knochenabbau. Zur genaueren Differenzierung stehen der
Gingivahyperplasie-Wert (GR) und der Wert des klinischen Attachementverlustes
(CAL) zur Verfügung. Der GR-Wert (gingival recession) entspricht der Distanz
zwischen Implantatschulter und der marginalen Mukosa und der CAL gibt die Distanz
zwischen
Implantatschulter
Taschentiefemessung
wurde
und
Sulkusboden
auch
der
an
modifizierte
[73].
Im
Zuge
der
Sulkusblutungsindex (BOP)
erhoben. Der BOP-Index (bleeding on probing) wurde ebenfalls an sechs Stellen
(mesio-buccal, buccal, disto-buccal, mesio-oral, oral, distooral) pro Implantat ermittelt.
Es wurde geprüft ob es nach Sondierung innerhalb von 15 Sekunden [73] zu einer
Blutung im Sinne einer Ja-Nein-Entscheidung kam. Der Sulkusblutungsindex wurde für
jedes Implantat über nachstehende Formel berechnet.
Formel 1: Sulkusblutungsindex
4.2.4. Periotest und klinische Lockerung
Die Unterscheidung der Beweglichkeit in statisch und dynamisch wie bei einem
natürlichen Zahn ist bei einem osseointegrierten Implantat nicht sinnvoll. Trotzdem
wurden zur Ermittlung der Implantatlockerung die Tests angewandt, die auch bei
natürlichen Zähnen zur Verfügung stehen um die Beweglichkeit zu bestimmen.
Entsprechend der Methode zur Überprüfung der statischen Auslenkbarkeit von
natürlichen Zähnen wurde manuell getestet, ob die Implantate in vertikaler oder
horizontaler Richtung Beweglichkeit aufweisen. Das Ergebnis wurde nicht im Sinne
einer graduellen Einteilung der Beweglichkeit, wie bei natürlichen Zähnen üblich,
sondern als Ja-Nein-Entscheidung dokumentiert, da eine geringe Lockerung des
Implantats als totaler Verlust der Osseointegration zu bewerten ist [73].
Die dynamische Beweglichkeit eines Zahnes ist die Fähigkeit impulsartig auftreffende
Kräfte mittels Parodont aufzufangen [35], bei einem osseointegrierten Implantat das
kein Parodont besitzt wird es nicht zu einer Dämpfung kommen. Das Periotest-Gerät
(Periotest®, Siemens, Bensheim) ermittelt diese Beweglichkeit indem ein Stößel auf
die implantatgetragene Suprakonstruktion klopft [35, 73]. Die Dämpfung des Stoßes
wird in eine nummerische Skala von -8 bis +50 umgerechnet [73]; nach der Definition
von Schwarz und Becker ergibt sich folgende Beurteilung:
- 20 -8 bis +9:
Lockerungsgrad 0;
+10 bis +19: Lockerungsgrad I; palbierbare Lockerung
+20 bis +29: Lockerungsgrad II; visuell sichtbare Lockerung
+30 bis +50: Lockerungsgrad III; starke Lockerung
Tabelle 1: Periotestwerte; Quelle: Schwarz, Becker (2009)
Der Test wurde nur bei nicht verblockten Implantaten durchgeführt.
4.2.5. Sulkusfluidfließrate(SFFR)
Zur Ermittlung entzündlicher Prozesse wurde die Sulkusfluidfließrate mittels digitaler
Messstation (Periotron ®) erhoben. Bei wachsender Plaque-Akkumulation und
entzündlichen Veränderungen des periimplantären Weichgewebes steigt das Volumen
der Sulkusflüssigkeit [73]. Nach relativer Trockenlegung mit Watterollen wurden pro
Implantat an zwei Messstellen (mesial, distal) aufeinanderfolgend je drei Messstreifen
für je fünf Sekunden in den Sulkus eingeführt. Die absorbierte Flüssigkeitsmenge wird
von dem Gerät ermittelt und in Periotron-Einheiten (PE) angegeben [32]; nach der
Definition von Heidemann können die Werte folgendermaßen eingestuft werden:
0-10 PE:
normale Gingiva
11-20 PE:
leicht entzündliche Veränderung
21-40 PE:
Gingivitis
>41 PE:
schwere gingivale und subgingivale Entzündung
Tabelle 2: Periotroneinheiten; Quelle: Heidemann (2005)
Aus den sechs Einzelwerten wurde je Implantat ein Mittelwert errechnet.
4.2.6. Röntgenbefund
Um die knöcherne Konsolidierung der Implantate überprüfen zu können wurde von
jedem Patienten eine Panoramaschichtaufnahme (PSA) angefertigt und soweit
vorhanden
mit
der
PSA
verglichen,
die
postoperativ
aufgenommen
wurde.
Aufnahmebedingt ist es nur möglich das distale und mesiale periimplantäre
Knochenniveau zu beurteilen. Zur Vermeidung zusätzlicher Strahlenbelastung wurde
auf die Anfertigung von standardisierten, konventionellen Zahnfilmen verzichtet. Mit
Hilfe
der
Sidexis-Software
wurden
der
mesiale
und
distale
Knochenabbau
- 21 ausgemessen und in einen von drei Schweregraden eingestuft (Knochenabbau: ≤
1/3 der Implantatlänge, 1/3 bis ≤ 2/3 der Implantatlänge, > 2/3 der Implantatlänge).
4.2.7. Ästhetik
Die ästhetische Wahrnehmung des Lächelns wird vor allem von den oberen
Frontzähnen und den umliegenden Weichgeweben wie Gingiva und Lippen beeinflusst.
Für eine erfolgreiche Implantation im anterioren Bereich ist die dentogingivale und
dentofaziale Schönheitslehre unabdingbar [31]. Zur Beurteilung der Ästhetik diente der
Pink Esthetic Score (PES) nach Fürhauser et al. [27], der sieben Kriterien der
periimplantären Mukosa im visuellen Vergleich zu benachbarten Referenzzähnen
berücksichtigt. Die Bewertung der jeweiligen Kriterien erfolgt durch eine Punktevergabe
von null Punkten bei sehr schlechtem und zwei Punkten bei sehr gutem Ergebnis.
Insgesamt ist eine Höchstpunktzahl von 14 Einheiten pro Implantat möglich, was einer
vollständigen Übereinstimmung des Weichgewebes zwischen zu beurteilendem
Implantat und Referenzzahn entspricht [29].
Bewertung
0
1
2
mesiale Papille
Nicht ausgebildet
Unvollständig
Vollständig ausgebildet
ausgebildet
distale Papille
Nicht ausgebildet
Unvollständig
Vollständig ausgebildet
ausgebildet
Gingivakontur
Gingivakontur
Große Abweichung
Abweichung innerhalb
(>2mm)
1mm
Unnatürlicher Verlauf
Mäßig natürlicher
Keine Abweichung
Natürlicher Verlauf
Verlauf
knöchernes Defizit
Deutlich erkennbar
Gering erkennbar
Nicht erkennbar
Farbe Gingiva
Deutlich unterschiedlich
Leicht unterschiedlich
Kein Unterschied
Textur Gingiva
Deutlich unterschiedlich
Leicht unterschiedlich
Keine Unterschied
Tabelle 3: PES nach Fürhauser et al.; Quelle: Fürhauser et al. (2005)
4.2.8. Fotodokumentation
Um eine blinde Beurteilung der Ästhetik durch zahnärztliche Mitarbeiter durchführen zu
können wurde je Patient eine intraorale Fotoserie erstellt. Fünf Mitarbeiter der Mund-,
Kiefer und Gesichtschirurgischen Klinik in Erlangen wurden gebeten die ästhetischen
Ergebnisse der Implantate auf den Fotos zu bewerten indem sie pro Implantat
entsprechend der Skala des PES maximal 14 Punkte für ein sehr schönes Ergebnis
- 22 vergeben konnten. Im Anschluss an die Vergabe einer Spontannote (0-14) wurde für
jedes Implantat von jedem Mitarbeiter eine Tabelle ausgefüllt, sodass der PES blind
beurteilt werden konnte.
4.2.9. Patientenfragebogen
Jeder Patient wurde gebeten einen Fragebogen (siehe Anhang) auszufüllen, der die
Zufriedenheit mit dem ästhetischen Ergebnis des sofortbelasteten Implantates abfragt.
Die Antworten sollten ohne den Blick in einen Spiegel als rein subjektive Meinung aus
dem Gedächtnis gegeben werden. Die Fragen wurden in Anlehnung an die Aspekte
die der PES erhebt formuliert. Dementsprechend sollte über das Zahnfleisch aber auch
über die prothetische Versorgung und das Gesamtergebnis Auskunft gegeben werden.
Als Antwort-Design wurde eine stufenlose Aufzeichnung
im Sinne visueller
Analogskalen (VAS) gewählt. Die Beantwortung erfolgte dem entsprechend indem ein
vertikaler Strich auf einer nicht skalierten horizontalen Skala gesetzt werden sollte. Die
horizontale Skala wurde von einem negativen und einem positiven Maxima begrenzt.
Die Einteilung der Skala wurde nachträglich im Zuge der Auswertung vorgenommen.
VAS bieten im Gegensatz zu gestuften Skalen größere Genauigkeit und reflektieren
das Konzept der Zufriedenheit nach Pascoe [79].
4.3.
Auswertung und Statistik
Zur Auswertung der Studienergebnisse sowie zur Erstellung der Arbeit und der
Abbildungen wurde die Software Office 2007 von Microsoft® und SPSS 19 (Statistical
Package of the Social Science; IBM® Ehningen, Deutschland) sowie Portable Adobe
Illustrator CS5 v 15.0.0 verwendet.
4.4.
Risikoabschätzung
Um den Schwierigkeitsgrad der individuellen Implantation festzustellen diente die
Einteilung nach der SAC-Klassifikation. Die SAC-Klassifikation wurde erstmals 2007
auf einer Konsensuskonferenz [42] aufbauend auf der Grundlage von Sailer und
Pajarola (1996) [40] und der Schweizerischen Gesellschaft für Implantologie
entwickelt und 2009 veröffentlicht [42]. Die Klassifikation stellt ein internationales
- 23 Instrument des Risikomanagements dar und erlaubt anhand von klinischen Kriterien
jede Behandlungssituation individuell nach ihrem Schwierigkeitsgrad zu bewerten und
Risiken und Potenziale zu erkennen [42, 81]. Die Schwierigkeits-Level gliedern sich in
[40, 81]:
S-Level (straightforward):
unkomplizierte
Fälle,
komplikationsarm,
ohne
anatomische oder operationstechnische Probleme
A-Level (advanced):
anspruchsvolle
voraussehbar,
Fälle,
Komplikationen
anatomische
Risiken,
geringe
operationstechnische Probleme
C-Level (complex):
komplizierte Fälle, Komplikationen voraussehbar,
schwieriger Eingriff, operationstechnisch schwierig
und aufwändig
Faktoren, die das implantologische und restaurative Gesamtergebnis beeinflussen
lassen sich gliedern in allgemeine, chirurgische, restaurative und ästhetische
Determinanten. Zu den
allgemeinen
Einflussfaktoren
zählen
klinische
Kompetenz und Erfahrung der Behandlers, gesundheitliche Defizite des Patienten,
Besonderheiten der Wachstumsphase und iatrogene Faktoren [17]. Um ästhetische
und funktionelle Komplikationen zu vermeiden sollte eine Implantation erst nach
Abschluss des kraniofazialen/skelettalen Wachstums vorgenommen werden, da
Implantate im wachsenden Kiefer ähnliche Wirkung entfalten wie ankylosierte Zähne
[17]. Mithilfe der in der ZMK (Zahn-, Mund-, Kieferklinik) Erlangen durchgeführten
präimplantologischen Dokumentation war es möglich die individuellen klinischen Fälle
retrospektiv im Sinne der SAC-Klassifikation zu bewerten. Zur Bewertung steht auf der
offiziellen Internetseite des International Team of Implantology (http://www.iti.org) ein
öffentlich zugängliches Tool zur Verfügung. Für die Einschätzung der einzelnen
Implantationen wurde das Serviceprogramm für die chirurgische Risikoabschätzung zu
Grunde gelegt. Für jede Implantation wurden die in Tabelle 4 aufgeführten Fragen
individuell beantwortet.
- 24 Erwartung der Patienten:
Hoch
Mittel
Niedrig
Gesundheitszustand:
Gesund
Geschwächt
PA-Staus
Gesund
PA oder genetische Disposition
Mundhygiene und
Gut
Ausreichend
Schlecht
Tabakkonsum
Nichtraucher
<10 Zigaretten/d
>10 Zigaretten/d
Kraniofaziales und
Wachstum
Im Wachstum
skelettales Wachstum
abgeschlossen
Zugang zum Op-Feld
adäquat
Eingeschränkt
Stark eingeschränkt
Indikation für Implantation
Einzelzahnlücke
Lücke von max. 3 Zähnen
Lücke von mehr als 3
Zahnloser
Zahnloser
Zähnen
OK
UK
Patientencompliance:
Sichtbarkeit der
Nein
Ja
Keine sichtbare Papille
Sichtbare Papille
Implantationsregion beim
Lachen
Lippenlinienverlauf beim
Lachen
Sichtbare marginale
Mukosa
Biotyp der Gingiva
niedrig-scalloped, dick
mittel-scalloped, mittel dick
wenig scalloped, dünn
Zahnform
Dreieckig
Rechteckig
Infektionen an
Nein
Akut
Chronisch
Knochenniveau der
max. 5mm zum
5.5- 6.5 mm zum Kontaktpunkt
mehr als 7 mm zum
angrenzenden Zähne
Kontaktpunkt
Status der benachbarten
Gesund
restauriert
Größe der Lücke
1 Zahn >7mm
1 Zahn<7mm
Anatomie des
Gesund
Degeneriert
ohne Defizite
horizontales Defizit
Sofortimplantation
Ja
Nein
Alveolentyp (nur bei
Einzelne Wurzel
Mehrere Wurzeln
OK PM
OK M
UK M
Zustand der Alveole (nur
Suffizient, mit intakten
Vertikales Defizit
Ein oder mehr beschädigte
bei Sofortimplantation)
Knochenwänden
Implantatposition
Kontaktpunkt
Zähne
Mehr als 2 Zähne
Weichgewebes
Anatomie des knöchernen
vertikales Defizit
Alveolarfortsatzes
Sofortimplantation)
Zahnposition (nur bei
mehreren Wurzeln)
Konchenwände, mit oder
ohne vertikalem Defizit
Knochenangebot
angemessen
horizontal
(bei Spätimplantation)
Knochenangebot vertikal
angemessen
(bei Spätimplantation)
Defizitär: Einzeitige Vorgehensweise
Defizitär Augmentation
mit Augmentation und Implantation
erfordert einen separaten
möglich
Eingriff vor der Implantation
kleines krestales Defizit, Implantat
Defizitär Augmentation
muss etwas tiefer positioniert
erfordert einen separaten
werden, kleines apikales Defizit
Eingriff vor Implantation
wegen Nähe zu anatomischen
Strukturen: Implantat muss kürzer
sein als Standardvariante
Belastung
konventionell
Tabelle 4: SAC-Klassifikation
früh
sofort
- 25 -
5. Ergebnisse
5.1.
Patientenkollektiv
Aus den Operationsberichten der MKG (Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgischen)
Klinik Erlangen von den Jahren 2000-2010 konnten 37 Patienten herausgefiltert
werden, die mit sofortbelasteten Implantaten im anterioren Bereich versorgt wurden.
Davon waren 19 Frauen und 18 Männer. Insgesamt wurden 130 sofortbelastete
Implantate im Frontzahnbereich inseriert. 74 Implantate entfielen auf Männer und 56
auf Frauen, was einem prozentualen Anteil von 57 % (männlich) bzw. 43 % (weiblich)
entspricht (Abbildung 1) (Abbildung 2).
74
56
Frauen
43%
Männer
Männer
57%
Frauen
Abbildung 1: Anzahl sofortbelasteter
Implantate nach Geschlecht
Abbildung 2: sofortbelastete Implantate nach
Geschlecht in Prozent
Aus diesem Kollektiv erschienen 20 Patienten, 12 Männer und 8 Frauen zur
Nachuntersuchung. Die Implantate verteilten sich bei den erschienenen Patienten zu
46 % (19 Implantate) auf weibliche Patienten und zu 54 % (22 Implantate) auf
männliche Patienten (Abbildung 3, Abbildung 4). Insgesamt wurden also 41
sofortbelastete Implantate (Abbildung 5) erfasst.
22
19
Männer
Abbildung 3: Anzahl sofortbelasteter Implantate nach Geschlecht
Frauen
- 26 -
Frauen 46%
Männer 54%
Abbildung 4: sofortbelastete Implantate nach Geschlecht in Prozent
80-84
75-79
Patientenalter
70-74
65-69
Insgesamt
60-64
Frauen
55-59
Männner
50-54
45-49
40-44
0
1
2
3
4
5
Anzahl der Patienten
Abbildung 5: Patientenalter zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung
Die Kontrollgruppe bestand aus 15 Patienten, davon elf Frauen und vier Männer, mit
insgesamt 34 spätbelasteten Implantaten. Die Implantate verteilten sich zu 71 % (24
Implantate) auf die weiblichen Patienten und zu 29 % (elf Implantate) auf die
männlichen
Patienten
(Abbildung
6,
Abbildung
7).
Zum
Zeitpunkt
der
Nachuntersuchung waren die Patienten zwischen 19 und 77 Jahre alt. Das
Durchschnittsalter lag bei 59 Jahren (Abbildung 8).
- 27 -
24
10
Männer
Frauen
Abbildung 6: Anzahl spätbelasteter Implantate nach Patientengeschlecht
Männer29%
Frauen
71%
Abbildung 7: prozentualer Anteil spätbelasteter Implantate nach Patientengeschlecht
75-79
70-74
65-69
Alter der Patienten
60-64
55-59
50-54
45-49
Insgesamt
40-44
Frauen
35-39
Männer
30-34
25-29
20-24
15-19
0
1
2
3
Anzahl der Patienten
Abbildung 8: Patientenalter (Kontrollgruppe)
4
5
- 28 -
5.2.
Lebensgewohnheiten und Vorerkrankungen
Die Anamnese ergab bei 65 % der Patienten mit sofortbelasteten Implantaten einen
reduzierten Gesundheitszustand (Abbildung 9). Von den acht Frauen bejahten sieben
die
anamnestischen
Kreislauferkrankungen,
Fragen
bezüglich
Vorerkrankungen,
Stoffwechselerkrankungen
oder
wie
Herz-
Tumorerkrankungen
außerhalb des Mund-, Kiefer - und Gesichtsbereiches, bei den Männern waren dies 50
%.
gesund
reduzierter Allgemeinzustand
35%
65%
Abbildung 9: Gesundheitszustand (Sofortbelastung)
Bei 33 % der Patienten der Kontrollgruppe wurde ein reduzierter Gesundheitszustand
dokumentiert (Abbildung 10).
gesund
reduzierter Allgemeinzustand
33%
67%
Abbildung 10: Gesundheitszustand (Kontrollgruppe)
In der Anamnese wurden Lebensgewohnheiten, wie Tabakkonsum, erfragt. Hierbei
zeigte sich, dass 80 % der Patienten mit sofortbelasteten Implantaten Nichtraucher
waren, wobei davon 25 % angaben ehemalige Raucher zu sein, weitere 20 %
konsumierten regelmäßig Tabak (Abbildung 11).
- 29 -
Raucher
Nichtraucher
20%
80%
Abbildung 11: Tabakkonsum (Sofortbelastung)
In der Kontrollgruppe konsumierten drei Frauen regelmäßigen Tabak. Acht Frauen und
alle Männer der Kontrollgruppe waren Nichtraucher. Dies entspricht einem Prozentsatz
von 80 % (Abbildung 12).
Raucher
ehemalige Raucher
20%
Nichtraucher
0%
80%
Abbildung 12: Tabakkonsum (Kontrollgruppe)
Die Befragung und Untersuchung bezüglich der parodontalen Gesundheit zeigte, dass
55 % der Patienten mit sofortbelasteten Implantaten an Parodontitis erkrankt waren
(Abbildung 13). Dies war auch bei einigen Studienteilnehmern der Grund für den
Zahnverlust und die Indikation zur Implantation.
Parodontal vorgeschädigt
Parodontal gesund
45%
55%
Abbildung 13: Parodontaler Status (Sofortbelastung)
- 30 In der Kontrollgruppe lag bei 53 % der Studienteilnehmer ein parodontal
vorgeschädigtes Gebiss vor (Abbildung 14).
Pradontal gesund
Parodontal vorgeschädigt
47%
53%
Abbildung 14: Parodontaler Status (Kontrollgruppe)
5.3.
Implantate
Die 41 sofortbelasteten Implantate verteilten sich mit 25 (61 %) auf den Oberkiefer und
16 (39 %) auf den Unterkiefer (Abbildung 15).
Unterkiefer
39%
Oberkiefer
61%
Abbildung 15: prozentualer Anteil sofortbelasteter Implantat nach versorgtem Kiefer
- 31 Die sofortbelasteten Implantate waren zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung zwischen
elf Monaten bis zu acht Jahren in situ und somit unter prothetischer Belastung
(Abbildung 16).
14
13
Anzahl (Implantate)
12
10
8
6
6
6
5
4
4
4
2
1
1
< 1 Jahr
1 Jahr
1
0
2 Jahre
3 Jahre
4 Jahre
5 Jahre
6 Jahre
7 Jahre
8 Jahre
Abbildung 16: sofortbelastete Implantate: Zeit unter prothetischer Belastung
Sechs sofortbelastete Implantate im Oberkiefer und vier Implantate im Unterkiefer
waren durch Stegkonstruktionen primär verblockt und mit einer herausnehmbaren
Prothese versorgt. Ein Implantat im Unterkiefer war mit einem Kugelkopfanker
versehen. Zwölf Implantate im Oberkiefer und elf im Unterkiefer wurden prothetisch
festsitzend versorgt. Eine Einzelzahnversorgung kam bei sieben Implantaten,
ausschließlich im Oberkiefer, zum Einsatz (Abbildung 17).
17%
Einzelzahnkronen
27%
10%
Brücken
festsitzender
hufeisenförmiger
Zahnersatz
46%
Abbildung 17: sofortbelastete Implantate nach prothetischer Versorgung
herausnehmbarer
Zahnersatz
- 32 In der Kontrollgruppe wurden 18 Implantate (53 %) im anterioren Oberkiefer und 16
Implantate (47 %) im anterioren Unterkiefer untersucht (Abbildung 18).
Unterkiefer
47%
Oberkiefer
53%
Abbildung 18: prozentualer Anteil spätbelasteter Implantate nach versorgtem Kiefer
Die Implantate wurden nach den, in der Einleitung beschriebenen, klassischen
Einheilzeiten freigelegt und prothetisch belastet. Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung
waren 70,6 % der spätbelasteten Implantate seit mehr als sechs Jahren in Funktion.
Bei den restlichen 29,4 % betrug die prothetische Funktionsdauer ein bis drei Jahre
(Abbildung 19). Die Liegedauer betrug bis zu zehn Jahre (Abbildung 20).
14
12
Anzahl (Implantate)
12
10
8
6
6
4
4
3
2
2
3
2
2
0
0
0
0
< 1 Jahr 1 Jahr 2 Jahre 3 Jahre 4 Jahre 5 Jahre 6 Jahre 7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre
Abbildung 19: Zeitdauer seit Freilegung (Kontrollgruppe)
10
Jahre
- 33 12
10
Anzahl Implantate
10
8
8
6
6
4
3
2
3
2
2
0
0
0
0
0
< 1 Jahr 1 Jahr 2 Jahre 3 Jahre 4 Jahre 5 Jahre 6 Jahre 7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre
10
Jahre
Abbildung 20: Liegedauer spätbelasteter Implantate zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung
64 % der spätbelasteten Implantate wurden bei Patienten mit der Indikationsklasse
„zahnloser Unter- beziehungsweise Oberkiefer“ inseriert. Vier Implantate dienten zur
Aufnahme von Einzelkronen. Bei 23 % der Implantationen wurden Lückengebisse mit
Brücken versorgt (Abbildung 21).
12%
Einzelzahnkronen
24%
23%
41%
Brücken
festsitzender
hufeisenförmiger
Zahnersatz
herausnehmbarer
Zahnersatz
Abbildung 21: Implantate nach prothetischer Versorgung (Kontrollgruppe)
5.4.
Erfolgsrate der Implantate
Von den 24 sofortbelasteten Implantaten bei den männlichen Patienten gingen zwei
Implantate verloren. Die nachuntersuchten Frauen wurden mit insgesamt 23
sofortbelasteten Implantaten versorgt, wobei vier Verluste zu verzeichnen waren
(Abbildung 22).
- 34 -
Implantation
Explantation
24
23
4
2
Männer
Frauen
Abbildung 22: Anzahl der Implantationen und Explantationen bei sofortbelasteten Implantaten
Daraus errechnet sich eine Verlustrate von insgesamt 12,8 %, bei Männern von 8,3 %
und bei den Frauen von 17,4 %. Bezogen auf Ober- und Unterkiefer ergibt sich für die
Maxilla ein Wert von 16,7 % (30 Implantationen, 5 Verluste) und für die Mandibula ein
Wert von 5,9 % (17 Implantationen, 1 Verlust). Der früheste Verlust erfolgte zwischen
dem ersten und zweiten Monat post Implantationem. Der zweite beobachtete Verlust
erfolgte
zwischen
dem
dritten
und
sechsten
postoperativen
Monat.
Zwei
Implantatverluste waren zwischen dem sechsten und zwölften Monat nach Insertion zu
verzeichnen, wobei ein Patient keiner Risikogruppe angehörte, der andere an einer
Parodontitis erkrankt war. Bei einem an Diabetes leidenden Patient kam es nach vier
Jahren zu Spätverlusten von zwei Implantaten (Abbildung 23).
2
1
1
1
1
≤ 3 Monate
≤ 6 Monate
≤ 9 Monate
≤ 12 Monate
0
≤ 4 Wochen
> 12 Monate
Abbildung 23: Anzahl der Implantatverluste nach der Zeit in der Gruppe sofortbelasteter Implantate
Alle eingebrachten Implantate der Kontrollgruppe waren zum Zeitpunkt der
Nachuntersuchung in situ. Daraus errechnet sich eine Erfolgsrate in der Gruppe der
spätbelasteten Implantate von 100 %.
- 35 -
5.5.
Klinisch erhobene Parameter
5.5.1. Plaqueindex
Der Plaqueindex bei den sofortbelasteten Implantaten lag bei Werten von 0 bis 3 nach
Silness und Löe, im Durchschnitt bei 0,9, was einem nicht sichtbaren, dünnen
Plaquefilm der nur durch Abschaben mit der Sonde zu erkennen ist entspricht. Bei den
Frauen lag der PI um die sofortbelasteten Implantate im Mittel bei 0,8 und bei den
Männern bei 1,1.
Der Plaqueindex um sofortbelastete Implantate aufgeschlüsselt nach der Art der
Suprakonstruktion zeigt einen Wert von 0 bei den Brückenkonstruktionen, wobei zu
beachten ist, dass in dieser Gruppe nur zwei Implantate nachuntersucht wurden. Der
Wert bei
bedingt abnehmbaren hufeisenförmigen Brückenkonstruktionen lag im
Durchschnitt doppelt so hoch wie bei Einzelzahnersatz und herausnehmbaren
implantatgetragenen Prothesen (Tabelle 5). Ein statistisch signifikanter Unterschied der
Ergebnisse bezogen auf die Art der Suprakonstruktion konnte anhand eines KruskalWallis-Hypothesentests allerdings nicht nachgewiesen werden (Tabelle 23).
PI
Gesamt
Einzelzahnersatz
N (Implantate)
39
7
Mittelwert
0,9
0,6
Standardabweichung
0,9
0,5
Brücken
2
0
0
bedingt
abnehmbare
hufeisenförmige
Brücken
herausnehmbarer
Zahnersatz
19
1,3
1,0
11
0,7
0,7
Tabelle 5: Plaqueindex sofortbelasteter Implantate
In der Kontrollgruppe erstreckte sich der Plaqueindex nach Silness und Löe in seiner
ganzen Variationsbreite von null bis drei. Bei den Frauen wurden schlechtere
Durchschnittswerte ermittelt (Abbildung 24). Der Mittelwert in der Kontrollgruppe lag
bei 1,6 (Tabelle 6). Die Mundhygiene der Kontrollgruppe war im Durchschnitt als
ausreichend
zu
bezeichnen.
Beim
Vergleich
der
verschiedenen
Suprakonstruktionen zeigte sich im Mittel eine Erhöhung der Werte von 1,0
(Einzelzahnersatz)
über
1,6
(Brücken)
und
1,7
(bedingt
abnehmbaren
hufeisenförmigen Suprakonstruktionen) auf 1,8 (herausnehmbaren Prothesen)
(Abbildung 24). Die statistische Auswertung mittels Kruskal-Wallis-Hypothesentests
- 36 ergab keine signifikanten Unterschiede bezogen auf die Suprakonstruktion in der
Kontrollgruppe (Tabelle 24).
Anzahl der Implantate
18
16
16
14
12
12
10
7
8
6
4
8
3
4
2
2
4
8
Männer
Frauen
3
1
Insgesamt
0
0
PI =0
PI=1
PI=2
PI=3
Abbildung 24: Plaqueindex (Kontrollgruppe)
PI
N (Implantate)
Mittelwert
Standardabweichung
Gesamt
34
1,6
0,9
Einzelzahnersatz
4
1,0
0,6
Brücken
8
1,6
0,6
bedingt abnehmbare
hufeisenförmige
Brücken
14
1,7
0,7
herausnehmbarer
Zahnersatz
8
1,8
1,2
Tabelle 6: Plaqueindex spätbelasteter Implantate
5.5.2. Taschentiefen
In der klinischen Nachuntersuchung wurden die Taschentiefen um jedes Implantat an
sechs Messstellen festgehalten und der Mittelwert für jedes Implantat errechnet. War
die Erhebung aufgrund der Suprakonstruktion an einer der sechs Stellen nicht möglich
- 37 so wurde mit den entsprechend verbleibenden Messstellen ein Mittelwert für das
Implantat errechnet.
Die Einzelmesswerte in der Gruppe der sofortbelasteten Implantate variierten dabei
zwischen 1 und 7 mm. Der Durchschnittswert um die sofortbelasteten Implantate lag
bei 3,4 mm mit einer Standardabweichung von 1,1 mm. Die Mittelwerte um die
Implantate, aufgeteilt nach der Art der Suprakonstruktion, lagen zwischen 3 und 4 mm.
Die geringsten durchschnittlichen Messergebnisse wurden im Bereich der Implantate
erzielt, die mit Einzelkronen versorgt waren, wobei die Standardabweichung zeigte,
dass die Einzelmesswerte in dieser Gruppe die größte Variationsbreite aller Gruppen
aufwies (Tabelle 7). Die Taschentiefen ergaben keinen statistisch signifikanten
Unterschied bezogen auf die Art der Suprakonstruktion in der Gruppe der
sofortbelasteten Implantate (Tabelle 23).
PD
Mittelwert
(mm)
3,4
3,0
Standardabweichung(mm)
Gesamt
Einzelzahnersatz
N
(Implantate)
39
7
Brücken
4
3,8
0,5
bedingt
abnehmbare
hufeisenförmige
Brücken
17
3,2
0,8
herausnehmbarer
Zahnersatz
11
3,9
1,2
1,1
1,4
Tabelle 7: Taschentiefen sofortbelasteter Implantate
Die Taschentiefen die in der Kontrollgruppe gemessen wurden lagen zwischen einem
und sieben Millimetern. Im Mittel betrug die Taschentiefe um die spätbelasteten
Implantate 3,8 mm. Die Taschentiefen um spätbelastete Implantate welche mit bedingt
abnehmbaren Brückenkonstruktionen zum Zahnersatz eines ganzen Kiefers versorgt
wurden lagen im Durchschnitt bei 3,2 mm mit einer Standardabweichung von 1,1 mm.
Sondierungstiefen
um
Implantate
die
eine
Einzelkrone
aufnahmen
betrugen
durchschnittlich 3,8 mm mit einer Standardabweichung von 3,7 mm. Der höchste
Mittelwert wurde mit 4,5 mm im Bereich implantatgetragener Brücken dokumentiert.
Die Taschentiefen um Implantate welche herausnehmbare Prothesen aufnahmen
lagen im Mittel bei 3,9 mm (Tabelle 8). Statistisch waren die Unterschiede nicht
signifikant (Tabelle 24).
- 38 PD
N (Implantate)
Mittelwert (mm)
Gesamt
Einzelzahnersatz
32
4
3,8
3,8
Standardabweichung
(mm)
1,2
3,7
Brücken
8
4,5
1,1
bedingt
abnehmbare
hufeisenförmige
Brücken
herausnehmbarer
Zahnersatz
12
3,2
1,1
8
3,9
1,3
Tabelle 8: Taschentiefe spätbelasteter Implantate
5.5.3. Sulkusblutungsindex
Nach der Sondierung wurde im Sinne einer Ja-Nein-Entscheidung dokumentiert ob es
innerhalb von 15 Sekunden [73] zu einer Blutung kam.
Der Sulkusblutungsindex in der Gruppe der sofortbelasteten Implantate betrug bei den
Frauen durchschnittlich 13,0 %, bei Messwerten die von 0-100 % reichten. Der
Mittelwert bei den männlichen Untersuchten dieser Gruppe lag bei 24,6 % mit
Einzelmessungen von 0-66,7 % (Abbildung 25). Die Ergebnisse für das gesamte
Kollektiv der Sofortbelastung lagen im Durchschnitt bei 19,2 %. Bezogen auf die Art
der Suprakonstruktion fiel der Blutungsindex in der Untergruppe der Einzelzahnkronen
mit durchschnittlich 11,9 % am niedrigsten aus. Bei sofortbelasteten Implantaten, die
mit Brücken versorgt waren kam es relativ gesehen am häufigsten zu Blutungen, der
mittlere BOP lag bei 37,5 %. Die Unterschiede waren allerdings nicht statistisch
signifikant (Tabelle 23). In allen Untergruppen bezogen auf die Suprakonstruktion zeigt
die Standardabweichung mit 17,2 % bis 29,3 %, dass die Werte der einzelnen
Implantate weit um den Mittelwert pendelten (Tabelle 9).
- 39 -
25
Männer
Anzahl
20
Frauen
15
insgesamt
10
5
0
0%
16,70%
33,30%
50,00%
67%
100%
Männer
7
4
6
1
3
0
Frauen
13
1
2
1
0
1
insgesamt
20
5
8
2
3
1
BOP-Messergebnis (%)
Abbildung 25: Häufigkeit der BOP-Messergebnisse bei sofortbelasteten Implantaten
BOP
N (Implantate)
Standardabweichung (%)
39
Mittelwert
(%)
19,2
Gesamt
Einzelzahnersatz
7
11,9
17,2
Brücken
4
37,5
18,2
bedingt abnehmbare
hufeisenförmige
Brücken
17
19,6
23,7
herausnehmbarer
Zahnersatz
11
16,7
29,3
25,2
Tabelle 9: BOP sofortbelasteter Implantate
Der über die Einzelmessstellen ermittelte BOP der spätbelasteten Implantate lag im
Durchschnitt bei 20,3 %. Die Ergebnisse pendelten bei Männern und Frauen zwischen
0 % und 66,7 % (Abbildung 26). Die Berechnung der Durchschnittswerte innerhalb der
Gruppen, je nach prothetischer Versorgungsart, ergab für Einzelzahnersatz einen Wert
von 29,2 %, für Brücken 45,9 %, für bedingt abnehmbaren hufeisenförmigen
Zahnersatz
5,6
%
und
für
herausnehmbaren
Zahnersatz
12,5
%.
Die
Standardabweichung aller Untergruppen ist mit 10,4 % bis 20 % hoch und macht die
starke Variabilität der Einzelwerte deutlich (Tabelle 10). Die aufgezeigten Differenzen
zwischen den Untergruppen, bezogen auf die Art der Suprakonstruktion, sind als
statistisch signifikant (p= 0.031) einzustufen (Tabelle 24).
Häufigkeit
- 40 -
16
14
12
10
8
6
4
2
0
Frauen
Männer
Insgesamt
0%
16,70%
33,30%
50%
66,70%
100%
Frauen
9
3
5
2
3
0
Männer
6
2
0
2
0
0
Insgesamt
15
5
5
4
3
0
BOP-Messergebnis (%)
Abbildung 26: Häufigkeit der BOP-Messergebnisse (Kontrollgruppe)
BOP
N (Implantate)
Standardabweichung (%)
32
Mittelwert
(%)
20,3
Gesamt
Einzelzahnersatz
4
29,2
18,2
Brücken
8
45,9
20,0
bedingt abnehmbare
hufeisenförmige
Brücken
herausnehmbarer
Zahnersatz
12
5,6
10,4
8
12,5
18,2
Tabelle 10: BOP spätbelasteter Implantate
Abbildung 27: Kruskal-Wallis Test - Spätbelastung - BOP
23,5
- 41 5.5.4. Sulkusfluidfließrate
Die Resultate der Sulkusfluidfließrate, in der Gruppe der sofortbelasteten Implantate,
ergab bei den Frauen im Mittel 25,7 Periotron-Einheiten und bei den Männern 36,5 PE.
Das mittlere Ergebnis dieser Gruppe lag bei 31,4 PE. Einzelmessungen erreichten bis
zu 177 PE (schwere gingivale und subgingivale Entzündung). Am häufigsten deuteten
die durchschnittlichen Periotronwerte um die einzelnen sofortbelasteten Implantate auf
normale gingivale Verhältnisse oder aber auf eine Gingivitis hin (Abbildung 28). Wenn
die verschiedenen Suprakonstruktionsarten miteinander verglichen werden, so ergaben
sich keine statistisch signifikanten Unterschiede (Tabelle 23). Die Implantate mit
Brückenkonstruktionen wiesen den kleinsten Mittelwert mit 15,3 +/- 13,8 PE auf. Im
Bereich bedingt abnehmbarer hufeisenförmiger Brückenkonstruktionen erreichte die
SFFR durchschnittlich 37,3 PE und lag somit am höchsten (Tabelle 11).
14
12
12
12
Männer
10
10
insgesamt
8
Häufigkeit
Frauen
8
6
6
6
6
6
5
4
4
4
2
1
0
≤ 10 PE
11-20 PE
21-40 PE
>40 PE
Abbildung 28: durchschnittliche SFFR-Messwerte sofortbelasteter Implantate
- 42 SFFR
N (Implantate)
Mittelwert (PE)
Standardabweichung
(PE)
Gesamt
40
31,4
30,9
Einzelzahnersatz
7
32,5
15,8
Brücken
4
15,3
13,8
bedingt
abnehmbare
hufeisenförmige
Brücken
18
37,3
36,8
herausnehmbarer
Zahnersatz
11
26,8
26,8
Tabelle 11: SFFR sofortbelasteter Implantate
In der Kontrollgruppe ergaben sich ein Minimum von 3,2 PE und ein Maximum von
172,8 PE. Das arithmetische lag bei 61,5 PE. Eine Einteilung der Messergebnisse in
die vier Klassen, normale Gingiva, leicht entzündliche Veränderung, Gingivitis und
schwere gingivale und subgingivale Entzündung zeigt eine deutliche Häufung im
Bereich der 3. und 4. Entzündungsklasse (Abbildung 29) um spätbelastete Implantate.
Im Vergleich der Untergruppen nach der Art der Suprakonstruktion ergaben sich
signifikante (p= 0.003) Unterschiede (Tabelle 24). Für Einzelzahnersatz und Brücken
ergaben sich Mittelwerte von 73,2 PE und 74,0 PE. Der Entzündungsparameter fiel bei
herausnehmbaren Prothesen mit durchschnittlich 111,0 PE am höchsten und in der
Gruppe der bedingt abnehmbaren Konstruktionen mit 24,5 PE am geringsten aus
(Tabelle 12).
13
14
11
Häufigkeit
12
9
10
8
6
4
6
4
2
2
Männer
6
0
Frauen
3
3
21-40 PE
> 40 PE
1 1
0
≤10 PE
11-20 PE
Abbildung 29: SFFR-Werte spätbelasteter Implantate
insgesamt
- 43 SFFR
N (Implantate)
Mittelwert (PE)
Standardabweichung
(PE)
Gesamt
30
61,5
52,1
Einzelzahnersatz
4
73,2
49,0
Brücken
8
74,0
50,3
bedingt
abnehmbare
hufeisenförmige
Brücken
12
24,5
22,0
herausnehmbarer
Zahnersatz
6
111,0
41,3
Tabelle 12: SFFR spätbelasteter Implantate
Abbildung 30: Kruskal-Wallis Test - Spätbelastung - SFFR
5.5.5. Implantatlockerung
Die
Messung
der
Implantatlockerung
mit
dem
Periotestgerät
war
bei
vier
sofortbelasteten Implantaten möglich. Der durchschnittliche Periotestwert ergab 2,7 mit
einer Standartabweichung von 2,1. Die Einzelmesswerte lagen zwischen -2 und 5,
welche dem klinischen Lockerungsgrad 0 entsprechen und im Rahmen der
Implantatnachsorge als unauffällige Befunde gelten [62]. Bei klinischer Untersuchung
erwiesen sich alle sofortbelasteten Implantate als fest und wurden mit dem
Lockerungsgrad 0 entsprechend den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für
Parodontologie bewertet.
- 44 In der Kontrollgruppe konnte bei einem Implantat ein durchschnittlicher Periotestwert
von -0.3 ermittelt werden. Dieses Implantat kann somit als osseointegriert angesehen
werden. Klinisch konnte bei keinem spätbelasteten Implantat eine Lockerung
festgestellt werden.
5.6.
Die
Auswertung der röntgenologischen Untersuchung
Bewertung
der
periimplantären
Knochendefekte
anhand
von
Panoramaschichtaufnahmen zeigte in der Gruppe der sofortbelasteten Implantate,
dass sich der maximale Knochenabbau in 3 Fällen über das coronale Implantatdrittel
hinaus nach apikal erstreckte (Abbildung 31).
In über 92 % der periimplantären
Hartgewebssituationen
Implantate
um
sofortbelastete
lag
der
maximale,
röntgenologisch sichtbare Knochenabbau bei durchschnittlich 9,1 % der gesamten
Implantatlänge.
38
40
35
Anzahl
30
25
20
21
Frauen
17
Männer
15
insgesamt
10
5
1
1
2
1
0
1
0
coronales 1/3
mittleres 1/3
apikales 1/3
Abbildung 31: Maximaler röntgenologisch feststellbarer Knochenabbau sofortbelasteter Implantate
In der Kontrollgruppe zeigte sich bei keinem Implantat ein Knochenverlust distal oder
mesial über das mittlere Drittel des Implantates hinaus (Abbildung 32). Bei 94 % der
spätbelasteten Implantate lag der maximale periimplantäre Hartgewebsverlust im
coronalen Implantatdrittel.
- 45 35
30
30
Häufigkeit
25
22
Frauen
20
Männer
15
insgesamt
10
8
5
2
0
2
0
0
0
0
coronales 1/3
mittleres 1/3
apikales 1/3
Abbildung 32: Maximal röntgenologisch feststellbarer Knochenabbau um spätbelastete Implantate
5.7.
Auswertung des Pink Esthetic Score
Der Pink Esthetic Score (PES) nach Fürhauser et al. ist ein Instrument zur Beurteilung
der Ästhetik. Es werden sieben Kriterien (Tabelle 3) der periimplantären Mukosa im
visuellen Vergleich zu benachbarten Referenzzähnen bewertet [29]. In der Studie
wurde die Indikation des PES von Einzelimplantatversorgungen auf implantatgetragene
Brücken ausgeweitet, sofern natürliches periimplantäres Weichgewebe sichtbar war
und nicht durch künstlichen Gingivaersatz verdeckt wurde.
In der Gruppe der sofortbelasteten Implantate konnten somit elf Implantate auf ihr
ästhetisches Outcome hin beurteilt werden. Von den insgesamt elf Implantaten waren
sieben mit Einzelkronen versorgt und vier mit Brücken. Die PES-Einzelwerte
erstreckten sich von 2 bis 12. Im Durchschnitt lag der PES bei 6,7 (Tabelle 13). Je zwei
Implantate erreichten einen Score von 2, 3 und 9. Die Werte 5, 8, 10, 11 und 12
wurden je einmal vergeben (Abbildung 33). Ein Überblick über die Häufigkeiten der
Einzelbewertungen wird in Tabelle 14 gegeben.
PES
N (Implantate)
Mittelwert
Standardabweichung
11
6,7
3,6
Tabelle 13: PES Sofortbelastung
- 46 -
Bild 1: Implantat regio 13 mit PES Beurteilung 12 (seitl.)
Bild 3: Implantat regio 12 mit PES Beurteilung 2
(frontal)
max
Bild 2: Implantat regio 13 mit PES Beurteilung 12 (occl.)
Bild 4: Implantat regio 12 mit PES Beurteilung 2 (occl.)
14
13
12
11
10
PES
9
8
7
6
5
4
3
2
1
min
0
0,5
1
1,5
Häufigkeit
Abbildung 33: Häufigkeit der PES-Werte sofortbelasteter Implantate
2
2,5
- 47 Bewertung
0
1
2
mesiale Papille
Nicht ausgebildet
Unvollständig
Vollständig ausgebildet
ausgebildet
N (Implantate)
5
6
0
distale Papille
Nicht ausgebildet
Unvollständig
Vollständig ausgebildet
ausgebildet
N (Implantate)
4
5
2
Gingivakontur
Große Abweichung
Abweichung innerhalb
Keine Abweichung
(>2mm)
1mm
N (Implantate)
5
4
2
Gingivakontur
Unnatürlicher Verlauf
Mäßig natürlicher
Natürlicher Verlauf
Verlauf
N (Implantate)
5
3
3
knöchernes Defizit
Deutlich erkennbar
Gering erkennbar
Nicht erkennbar
N (Implantate)
4
4
3
Farbe Gingiva
Deutlich unterschiedlich
Leicht unterschiedlich
Kein Unterschied
N (Implantate)
0
3
8
Textur Gingiva
Deutlich unterschiedlich
Leicht unterschiedlich
Keine Unterschied
N (Implantate)
3
3
5
Tabelle 14: Häufigkeiten der Einzelbewertungen des PES (Sofortbelastung)
Die Ermittlung des PES spätbelasteter Implantate ergab einen durchschnittlichen Wert
von 4,7 (Tabelle 15). Die Resultate reichten von 1 bis 11. 90 % der spätbelasteten
Implantate erreichten maximal ein Ergebnis von 7 und damit die Hälfte der maximalen
Punktzahl. Abbildung 34 zeigt die Verteilung der Ergebnisse des Pink Esthetic Score
der Kontrollgruppe. Die spätbelasteten Implantate punkteten vor allem bei den Kriterien
„Farbe der Gingiva“ und „Textur der Gingiva“. Negativ in die Beurteilung gingen die
Kontur der Gingiva, die distale Papille und das knöcherne Defizit ein (Tabelle 16).
PES
N (Implantate)
Mittelwert
Standardabweichung
10
4,7
2,8
Tabelle 15: PES (Spätbelastung)
- 48 Bewertung
0
1
2
mesiale Papille
Nicht ausgebildet
Unvollständig
Vollständig ausgebildet
ausgebildet
N (Implantate)
3
6
1
distale Papille
Nicht ausgebildet
Unvollständig
Vollständig ausgebildet
ausgebildet
N (Implantate)
6
3
1
Gingivakontur
Große Abweichung
Abweichung innerhalb
Keine Abweichung
(>2mm)
1mm
N (Implantate)
7
2
1
Gingivakontur
Unnatürlicher Verlauf
Mäßig natürlicher
Natürlicher Verlauf
N (Implantate)
4
5
1
knöchernes Defizit
Deutlich erkennbar
Gering erkennbar
Nicht erkennbar
N (Implantate)
6
4
0
Farbe Gingiva
Deutlich unterschiedlich
Leicht unterschiedlich
Kein Unterschied
N (Implantate)
0
8
2
Textur Gingiva
Deutlich unterschiedlich
Leicht unterschiedlich
Keine Unterschied
N (Implantate)
3
7
0
Verlauf
Tabelle 16: Häufigkeiten der Einzelbeurteilungen des PES (Spätbelastung)
PES
max
min
14
13
12
11
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
0,5
1
Häufigkeit
1,5
Abbildung 34: Häufigkeit der PES-Werte spätbelasteter Implantate
2
2,5
- 49 -
5.8.
Auswertung der Fotodokumentation
Standardisierte intraorale Fotos dienten der verblindeten Beurteilung der Ästhetik durch
fünf implantologisch tätige Mitarbeiter der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgischen
Klinik Erlangen. Von diesen wurde jedes Implantat analog der PES-Skala mit einer
Spontannote von 0 bis 14 beurteilt. Im Anschluss an die Vergabe der Spontannoten
wurde für jedes Implantat von jedem Mitarbeiter, ebenfalls unabhängig voneinander,
die Tabelle 3 ausgefüllt, sodass eine verblindete PES Beurteilung durchgeführt werden
konnte.
Es wurden 11 sofortbelastete Implantate insgesamt 55-mal bewertet, hierbei lag die
mittlere spontane Wertung bei 7,8 +/- 2,7 für die sofortbelasteten Implantate.
Die verblindete PES-Beurteilung stützte die Ergebnisse der Ästhetikbewertung, welche
im Rahmen der Nachuntersuchung erhoben wurden. Im Mittel ergab sich ein Wert von
7,3 +/- 2,9 (Tabelle 17) für die sofortbelasteten Implantate.
PES
N (Implantate)
N (Wertungen)
11
53
Mittelwert
Standardabweichung
7,3
2,9
Tabelle 17: PES (Fotobeurteilung, Sofortbelastung)
Bei den spätbelasteten Implantaten wurden 10 Implantate insgesamt 50-mal beurteilt.
Hierbei erhielten die spätbelasteten Implantate eine durchschnittliche Spontannote von
5,1 +/- 3,3.
Die verblindete PES-Beurteilung ergab einen Mittelwert von 4,9 +/- 3,3 für Implantate
der Kontrollgruppe(Tabelle 18). Dieses Ergebnis stützt die Daten der PES-Beurteilung
im Zuge der Nachuntersuchung. Die Einzelwerte die die Mitarbeiter vergaben variierten
zwischen 0 und 14.
PES
N (Implantate)
N (Wertungen)
Mittelwert
Standardabweichung
10
51
4,9
3,3
Tabelle 18: PES (Fotobeurteilung, Spätbelastung)
- 50 -
5.9.
Mit
Ergebnisse der SAC-Klassifikation
Hilfe
der
SAC-Klassifikation
konnte
eine
Einschätzung
der
einzelnen
Implantationen vorgenommen werden [81]. In die Bewertung gehen generelle,
modifizierende Faktoren, wie Patientenerwartung und Gesundheitszustand sowie der
Indikationstyp, ästhetisch relevante Faktoren, der Zeitpunkt der Implantation bezogen
auf die Zahnextraktion, das Knochenangebot und der Belastungszeitpunkt ein [42].
Die individuelle Eingabe aller modifizierender Faktoren ergab bei 35 der insgesamt 41
sofortbelasteten Implantaten komplexe Fälle (C-Level) [40, 81] (Abbildung 35). Dies
entspricht 85,4 % aller Fälle in der Gruppe der sofortbelasteten Implantate. Der A-Level
(advanced), welches für anspruchsvolle Fälle steht [40, 81, 34, 68], traf auf sechs
Implantationen (14,6 %) zu. In keinem sofortbelasteten Fall handelte es sich um eine
einfache Situation, also um einen S-Level (straightforward) [40, 81].
35
6
0
straightforward
advanced
complex
Abbildung 35: SAC-Klassifikation sofortbelasteter Implantate
In der Kontrollgruppe handelte es sich bei der Insertion von vier Implantaten, was 11,8
%
entspricht,
um
den
S-Level
(straightforward),
also
um
unkomplizierte,
komplikationsarme Fälle, ohne anatomische oder operationstechnische Probleme [40,
81]. Der A-Level (advanced) traf auf 26,5 % der Implantatinsertionen zu. Es handelte
sich demnach in neun Konstellationen um anspruchsvolle Situationen bei welchen
Komplikationen voraussehbar und anatomische Risiken vorhanden sind [40, 81]. Bei
dem weitaus größten Teil der spätbelasteten Implantate (61,7 %) ergab sich der Level
C [40, 81] (Abbildung 36).
- 51 -
21
9
4
straightforward
advanced
complex
Abbildung 36: SAC-Klassen (Spätbelastung)
Jede Implantation wurde anhand des Tools weiter klassifiziert. Die einzelnen
Situationen wurden nach dem anatomischen und ästhetischen Risiko, der Komplexität
und dem Komplikationsrisiko beurteilt. Die Häufigkeiten innerhalb der Risikogruppen
sind in Abbildung 37 (Sofortbelastung) und Abbildung 38 (Spätbelastung) dargestellt.
Zu erkennen ist, dass das anatomische Risiko, in der Gruppe der sofortbelasteten
Implantate, im Vergleich zu den anderen Risikogruppen am geringsten war. In 58,5 %
der sofortbelasteten Fälle war das anatomische Risiko als niedrig zu beurteilen, in 36,6
% als moderat und in 4,9 % als hoch. Das ästhetische Risiko zeigt eine Polarisation.
Ein moderates Risiko bezogen auf das ästhetische Ergebnis lag in keinem
sofortbelasteten Fall vor. Bei 65, 9 % der Implantationen dieser Gruppe war das
ästhetische Risiko hoch und bei 34,1 % niedrig. Das Tool beurteilte die Komplexität in
75,6 % der sofortbelasteten Situationen als hoch. In 24,4 % lag eine moderate
Komplexität vor. In keinem dieser klinischen Fälle war eine komplikationslose
Behandlung bzw. ein niedriges Komplikationsrisiko zu erwarten. Die sofortbelastete
implantologische Rehabilitation barg in 48,8 % ein moderates und in 51,2 % ein hohes
Komplikationsrisiko.
- 52 -
niedrig
moderat
hoch
31
27
24
20
15
21
14
10
2
anatomisches Risiko
0
0
ästhetisches Risiko
0
Komplexität
Komplikationsrisiko
Abbildung 37: SAC-Risikogruppen sofortbelasteter Implantate
Innerhalb der einzelnen Kategorien des Risikomanagements zeigte sich für die
Kontrollgruppe im Bereich des anatomischen Risikos eine Verteilung von 20,6 % mit
niedrigem, 50,0 % mit moderatem und 29,4 % mit hohem Risiko. Die Beurteilung des
ästhetischen Risikos ergab in keiner spätbelasteten klinischen Konstellation ein
moderates Risiko. In 41,2 % der spätbelasteten Fälle lagen gering riskante und in 58,8
% hoch riskante Situationen vor. Die Komplexität wurde in 5,9 % dieser Implantationen
mit niedrig, in 35,3 % mit moderat und in 58,8 % mit hoch beschrieben.
niedrig
moderat
hoch
20
20
20
17
14
12
10
10
7
4
2
0
anatomisches Risiko
ästhetisches Risiko
Komplexität
Komplikationsrisiko
Abbildung 38: Häufigkeiten innerhalb der SAC-Risikogruppen (Spätbelastung)
- 53 -
5.10. Ergebnisse des Fragebogens
Der Fragebogen der mit den ersten vier Fragen das Empfinden der Patienten über
natürliches Aussehen des implantatgetragenen Zahnersatzes und des umliegenden
Weichgewebes ermittelt und mit den weiteren vier Fragen die Zufriedenheit mit der
implantologischen Versorgung abklärt, konnte bei 18 Patienten mit sofortbelasteten
Implantaten ausgewertet werden. Die Patienten wurden in Untergruppen in
Abhängigkeit der prothetischen Versorgungsart ihrer sofortbelasteten Implantate
eingeteilt. Bei Suprakonstruktionen, die das natürliche periimplantäre Weichgewebe
zum Großteil überdecken beziehungsweise dieses ersetzten, wurden die ersten drei
Fragen, die das natürliche Aussehen des periimplantären Weichgewebes abfragen,
nicht berücksichtigt.
Abbildung 39: semantisches Differential (Sofortbelastung)
In der Gruppe der sofortbelasteten Implantate zeigt die Visualisierung anhand des
semantischen
Differentials,
dass
die
Patienten
mit
implantatgetragenem
Einzelzahnersatz, das Aussehen der periimplantären Gingiva im Durchschnitt am
natürlichsten beurteilen. Mit dem Gesamtergebnis am zufriedensten waren ebenfalls
Patienten, die implantologischen Einzelzahnersatz erhalten hatten. Die Bewertung des
ästhetischen Gesamtergebnisses fiel bei implantatgetragenen Einzelkronen und
Brücken am positivsten aus (Abbildung 39). Die statistische Auswertung mittels
Kruskal-Wallis-Hypothesentests wertete die Differenzen der Patientenzufriedenheit
zwischen den Untergruppen, bezogen auf die Suprakonstruktionen, als nicht signifikant
(Tabelle 23). Die Studienteilnehmer mit sofortbelasteten Implantaten, die mit Kronen
versorgt wurden waren mit dem ästhetischen Gesamtergebnis welches im Fragebogen
mit der 5. Frage bewertet wurde durchschnittlich zu 96 % zufrieden, die mit Brücken
versorgt wurden zu 98 %. Das Gesamtergebnis, welches auch von funktionellen
Aspekten abhängt, stellte in dieser Gruppe die Patienten die ein Implantat zum Ersatz
eines Zahnes erhielten im Mittel zu
96 %, diejenigen die eine implantatgetragene
Brücke in situ hatten zu 98 % zufrieden. Die Studienteilnehmer, die mit bedingt
abnehmbaren hufeisenförmigen Suprakonstruktionen zum Zahnersatz eines ganzen
Kiefers versorgt wurden, beurteilten das ästhetische Gesamtergebnis mit einer
- 54 durchschnittlichen Zufriedenheit von 84 %. Das Gesamtergebnis der implantologischen
Rehabilitation stellte diese Patienten im Durchschnitt
zu 91 % zufrieden. Die
Untergruppe, die implantatgetragene herausnehmbare Prothesen erhielt, bewertete
das ästhetische Gesamtergebnis im Mittel mit einer Zufriedenheit von 88 %. Die letzte
Frage, die das Gesamtergebnis der sofortbelasteten Implantate erfragte, wurde von
diesen Studienteilnehmern mit einer Zufriedenheit von 83 % beurteilt. Die Personen,
die ein sofortbelastetes Implantat zur Aufnahme einer einzelnen Krone in situ hatten
empfanden das Aussehen, die Farbe sowie die Kontur des Zahnfleisches natürlicher
als diejenigen, deren sofortbelastete Implantate Brücken trugen (Tabelle 20). Bezogen
auf die Gesamtheit aller Patienten die sofortbelastete Implantate erhalten haben, zeigt
sich, dass diese mit dem ästhetischen Gesamtergebnis im Mittel zu 90 % zufrieden
sind (Tabelle 19).
Patientenzufriedenheit
1. Frage
Aussehen des
N
Mittelwert
Standard-
(Antworten)
(%)
abweichung (%)
7
84
10
7
91
8
7
87
11
18
90
12
17
90
11
17
91
12
Zahnfleisches
2. Frage
Farbe des
Zahnfleisches
3. Frage
Kontur des
Zahnfleisches
4. Frage
Aussehen des
Zahnersatzes
5. Frage
ästhetisches
Gesamtergebnis
6. Frage
implantologische
Versorgung
7. Frage
Suprakonstruktion
18
76
31
8. Frage
Gesamtergebnis
18
89
10
Tabelle 19: Patientenzufriedenheit (Sofortbelastung)
- 55 Fragebogen:
1.
Frage
2.
Frage
3.
Frage
4.
Frage
5.
Frage
6.
Frage
7.
Frage
8.
Frage
N (Patienten)
5
5
5
5
5
5
5
5
Mittelwert (%)
94
95
92
96
96
97
64
96
Standardabweichung
(%)
3
3
7
3
3
2
43
3
N (Patienten)
2
2
2
2
2
2
2
2
Mittelwert
(%)
74
81
75
97
98
99
98
98
Standardabweichung
(%)
2
8
5
1
2
9
2
1
N (Patienten)
6
6
6
6
6
Mittelwert (%)
87
84
92
80
91
Standardabweichung
(%)
15
15
5
28
7
N (Patienten)
5
4
4
5
5
Mittelwert (%)
83
88
81
75
83
2
2
1
Einzelzahnersatz
Brücke
bedingt abnehmbare
hufeisenförmige
Brücke
herausnehmbarer
Zahnersatz
Standard9
7
abweichung
(%)
Tabelle 20: Patientenzufriedenheit nach Art der Versorgung (Sofortbelastung)
- 56 Die Patientenzufriedenheit in der Gruppe der spätbelasteten Implantate wurde
ebenfalls in vier Fraktionen abhängig von der Art der Suprakonstruktion eingeteilt und
anhand eines semantischen Differentials veranschaulicht (Abbildung 40).
Abbildung 40: semantisches Differential zur Patientenzufriedenheit (Kontrollgruppe)
Das
Gesamtergebnis
herausnehmbarem
wurde
von
Patienten
implantatgetragenen
der
Zahnersatz
Kontrollgruppe
versorgt
die
wurden
mit
am
Schlechtesten bewertet. Diese Studienteilnehmer beurteilten das Gesamtresultat der
implantologischen Rehabilitation mit einer durchschnittlichen Zufriedenheit von 80 %
und lagen damit 11 % unterhalb des Mittelwertes des Gesamtkollektivs (Tabelle 21,
Tabelle 22). Patienten denen spätbelastete Implantate zum Ersatz eines einzelnen
Zahnes inseriert wurden befriedigte das Gesamtergebnis zu 89 %, solche die mit
Brücken versorgt wurden zu durchschnittlich 94 %. Diejenigen, die bedingt
abnehmbare hufeisenförmige Suprakonstruktionen in situ hatten bewerteten das
Gesamtresultat im Mittel mit einer Zufriedenheit von 96 % (Tabelle 22). Mit dem
ästhetischen Ergebnis waren die Patienten die mit spätbelasteten Implantaten versorgt
wurden im Mittel zu 94 % zufrieden (Tabelle 21). Im Vergleich zwischen den
Untergruppen in Abhängigkeit von der Art der Suprakonstruktion fällt die Bewertung
des ästhetischen Outcomes in der Fraktion der implantatgetragenen Brücken mit 97
%iger Zufriedenheit am Besten aus, gefolgt von den bedingt abnehmbaren
hufeisenförmigen Konstruktionen (95 %), den herausnehmbaren Prothesen (92 %) und
den Einzelkronen (90 %) (Tabelle 22). Die statistische Analyse der unterschiedlichen
Patientenzufriedenheit in Abhängigkeit von der Art der Suprakonstruktion ergab keine
Signifikanz (Tabelle 24). Die Fragen, die sich auf das Aussehen, die Kontur und die
Farbe des Zahnfleisches bezogen wurden durchschnittlich am Schlechtesten bewertet
(Tabelle 21).
- 57 -
Patientenzufriedenheit
1. Frage
Aussehen des
N
Mittelwert
Standardabweichung
(Antworten)
(%)
(%)
5
75
24
5
77
17
5
60
28
12
92
7
12
94
5
12
91
11
Zahnfleisches
2. Frage
Farbe des
Zahnfleisches
3. Frage
Kontur des
Zahnfleisches
4. Frage
Aussehen des
Zahnersatzes
5. Frage
ästhetisches
Gesamtergebnis
6. Frage
implantologische
Versorgung
7. Frage
Suprakonstruktion
12
86
20
8. Frage
Gesamtergebnis
12
91
10
Tabelle 21: Patientenzufriedenheit (Kontrollgruppe)
- 58 1.
Frage
2.
Frage
3.
Frage
4.
Frage
5.
Frage
6.
Frage
7.
Frage
8.
Frage
N
(Antworten/
Patienten)
Mittelwert
(%)
Standardabweichung
(%)
3
3
3
3
3
3
3
3
81
80
77
87
90
89
90
89
12
14
6
9
5
5
6
7
N
(Antworten/
Patienten)
Mittelwert
(%)
Standardabweichung
(%)
2
2
2
3
3
3
3
3
66
71
35
97
97
95
97
94
29
16
22
2
2
2
1
4
N
(Antworten/
Patienten)
Mittelwert
(%)
Standardabweichung
(%)
4
4
4
4
4
94
95
96
96
96
4
3
4
3
3
N
(Antworten/
Patienten)
Mittelwert
(%)
Standardabweichung
(%)
2
2
2
2
2
89
92
80
45
80
2
6
20
9
15
Fragebogen:
Patientenzufriedenheit
Einzelzahnersatz
Brücke
bedingt
abnehmbare
hufeisenförmige
Brücke
herausnehmbarer
Zahnersatz
Tabelle 22: Patientenzufriedenheit nach Versorgungsart (Spätbelastung)
- 59 -
6. Diskussion
1982 erlangte die zahnärztliche Implantologie die wissenschaftliche Anerkennung
durch die DGZMK [79] wobei die lastfreie Einheilung als Goldstandard angesehen
wurde. Nach dem Verlust aller Unterkieferzähne und mangelndem Prothesenhalt wand
sich eine Patientin 1977 an ihren Zahnarzt Phillipe D. Ledermann. Er inserierte vier
interforaminäre Schraubenimplantate und führte mit der sofortigen Verblockung der
Implantate
mittels
Dolder-Steggeschiebe
die
Sofortbelastung
beim
zahnlosen
Unterkiefer ein [36, 85]. In einer Stellungnahme von 2002 spricht die DGI bei
indikationsgerechter Sofortbelastung von einer Alternative zur konventionellen
Spätbelastung mit gleich hohen Erfolgsraten [56]. Die beiden untersuchten Varianten
bezüglich der Belastungsprotokolle bieten jeweils sowohl Vorteile als auch Nachteile.
Vorteil der einphasigen Implantate ist vor allem die sofortige Versorgungsmöglichkeit
des Patienten mit implantatgetragenem Zahnersatz, zweiphasige Implantate haben
den Vorteil, dass sich diese Methode seit längerer Zeit klinisch bewährt hat [67].
Die Studie erfasst 130 im anterioren Bereich inserierte und sofortbelastete Implantate.
Die Sofortbelastung ist an der Klinik ein Therapiekonzept das noch die Ausnahme
darstellt,
was
auf
die
höheren
Kosten
und
die
engere
Indikationsstellung
zurückzuführen ist. Der weitaus größere Anteil der Patienten wurde nach dem
konventionellen Einheilmodus versorgt.
Trotz Anschreiben und auf Initiative der Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgischen Klinik
hin vereinbarter Termine konnten nur 20 Patienten mit insgesamt 41 sofortbelasteten
Implantaten nachuntersucht werden. Die Patienten der Kontrollgruppe wurden
ebenfalls schriftlich zu Nachuntersuchungen eingeladen, auch hier war die Bereitschaft
unzureichend und es wurden zusätzlich Patienten untersucht die im Rahmen einer
professionellen Zahnreinigung Termine vereinbarten. Die Gruppe der Spätbelastung
bestand aus 15 Patienten mit 34 Implantaten. Eine Sensibilisierung der implantologisch
versorgten Patienten hinsichtlich der Notwendigkeit regelmäßiger Recalls ist
anzustreben. So können Komplikationen frühzeitig erkannt und therapiert werden und
das ästhetische sowie funktionelle Maximum der Versorgung so lange wie möglich
erhalten werden [66].
Die zweizeitige Methode der Spätbelastung ist ein Therapiekonzept welches durch
Langzeiterfahrung punkten kann [67] und in den ersten Jahren eine nahezu 100 %ige
Überlebensrate aufweist [56], nach zehn Jahren sind noch 85-100 % der Implantate in
situ [61, 79]. Die DGZMK gibt in ihrer Stellungnahme von 2008 eine 5Jahresüberlebensrate der Implantate bei rein implantatgetragenem Zahnersatz von
95,4 % und eine 10-Jahresüberlebensrate von 92,8 % an [8]. Die durchgeführte Studie
- 60 konnte diese Daten unterstützen. Die nachuntersuchten konventionell belasteten
Implantate, welche zwischen zwei und zehn Jahren in situ waren, wiesen eine
Überlebenssrate von 100 % auf. Hohe Erfolgsraten wie sie für die konventionelle
Methode postuliert werden erreichen auch sofortbelastete Implantate. Zunehmendes
Wissen über biomechanische Wirkung enossaler Implantate auf das periimplantäre
Knochengewebe, sowie optimierte Implantatoberflächen, neue Insertionsmethoden
und die Möglichkeit die Primärstabilität bei der chirurgischen Verankerung zu messen
sind Hintergrund für eine mögliche Sofortbelastung [56, 71]. Die Sofortversorgung
beziehungsweise
Sofortbelastung
sind
Techniken
mit
vorhersagbaren
Überlebensraten, die keinen signifikanten Unterschied zu spätbelasteten Implantaten
aufweisen [18, 24, 56, 82, 83]. Diskutiert wird, ob sich die Kombination von
Sofortbelastung und Sofortimplantation negativ auf die Überlebensrate auswirkt [5, 7,
18, 24, 56, 78, 82, 83]. Die deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund-,
Kieferbereich e.V. beschreibt Erfolgsquoten bei Sofortversorgung im Bereich von 82100 % [71]. Bei den in dieser Studie erfassten sofortbelasteten Implantaten kam es in
sechs Fällen zu Verlusten. Dies entspricht einer Erfolgsrate von insgesamt 87,2 %, für
den Oberkiefer von 83,3 % und für den Unterkiefer von 94,1 %. Die Ergebnisse der
Studie bestätigen die allgemein anerkannte Meinung, dass Oberkieferimplantate eine
höhere Verlustrate aufweisen [75]. Vier Implantatverluste erfolgten innerhalb des
ersten Jahres, zwei weitere Explantationen wurden nach mehr als vier Jahren
dokumentiert. Die Implantate waren zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung bis zu acht
Jahre unter prothetischer Belastung.
Die Implantatverluste waren in fünf der sechs Fälle bei Patienten zu verzeichnen die
als Risikopatienten zu bewerten sind. Aus der Anamnese zweier Patienten ging hervor,
dass sie rauchten. In den Veröffentlichungen besteht ein Konsens über den
Zusammenhang zwischen Tabakkonsum und erhöhtem Risiko für Implantatverluste
sowie postoperative Komplikationen wie Periimplantitis [9, 28, 33, 50, 76]. In zwei
Fällen gaben die Patienten an ihre Zähne aufgrund parodontaler Erkrankungen
verloren zu haben oder an Parodontitis zu leiden, was ebenfalls einen Risikofaktor für
eine erfolgreiche Implantation darstellt [26]. In zahlreichen Studien konnte gezeigt
werden, dass die Wahrscheinlichkeit eine Periimplantitis mit erhöhtem Hart- und
Weichgewebeabbau zu entwickeln bei den Patienten größer ist, die aufgrund
entzündlicher Erkrankungen des Parodontiums ihre Zähne verloren haben [45, 47, 55,
72]. Generalisierte aggressive Parodontitis geht mit einer erhöhten Anfälligkeit für
Mukositis,
Periimplantitis,
geringeren
Implantatüberlebensraten
und
geringeren
Erfolgsraten einher [80]. Ein Patient der zwei Implantate verlor leidet an Diabetes
mellitus. Mellado-Valero et al und weitere Autoren weisen auf höhere Verlustraten und
ein erhöhtes Periimplantitisrisiko bei Diabetespatienten im Gegensatz zur allgemeinen
- 61 Bevölkerung hin, welche aufgrund der bekannten Veränderungen an den Blutgefäßen
auftreten [26, 53, 54, 60]. Eine systematische Literaturübersicht von Javed et al kommt
allerdings zu dem Schluss, dass bei Diabetikern eine ähnlich gute Osseointegration
wie bei Nicht-Diabetikern erzielt werden kann sofern diese auf eine gute
Stoffwechselleistung eingestellt sind [43]. Ein erhöhtes Risiko für Implantatverluste in
den Risikogruppen Diabetiker, Raucher und parodontal geschädigtem Gebiss konnte
die durchgeführte Studie aufgrund der geringen Datenlage nicht aufzeigen.
Die klinische Untersuchung der Implantate umfasste Parameter wie BOP, Plaqueindex,
SFFR, Taschentiefe und die Implantatlockerung und diente der Einschätzung
entzündlicher Prozesse. Die Datenerhebung erfolgte minimalinvasiv, auf das
Abnehmen verschraubter Suprakonstruktionen wurde verzichtet. Dies birgt allerdings
das Risiko von fehlerhaften Messungen der Sulkusfluidfließrate, da es hierzu nötig ist
das Areal um das Implantat sorgfältig zu trocknen. Durch konkave, schwer einsehbare
und
unzureichend
erreichbare
Zonen,
wie
sie
bei
bedingt
abnehmbaren
hufeisenförmigen Suprakonstruktionen vorkommen, ist eine suffiziente Trockenlegung
nur schwer möglich. In der Gruppe der sofortbelasteten Implantate machte der
künstlich modellierte Gingivaersatz an bedingt abnehmbaren weitspannigen Brücken
die Messung der Taschentiefe und des BOP an zwei Implantaten unmöglich. An einem
Implantat war die Bestimmung der Sulkusfluidfließrate nicht durchführbar.
Die Messung der Implantatlockerung mittels Periotest-Gerät konnte nur an fünf nicht
verblockten Implantaten durchgeführt werden. Ein aussagekräftiges Ergebnis im
Vergleich zwischen spätbelasteten und sofortbelasteten Implantaten konnte somit nicht
ermittelt werden.
Die Durchschnittswerte lagen bei den spätbelasteten wie auch bei
den sofortbelasteten Implantaten im Bereich von -0,3 und 2,7, was laut Schwarz und
Becker dem klinischen Lockerungsgrad Null gleich kommt. Die in der Studie zitierte
Korrelation zwischen Periotestergebnissen und klinischen Lockerungsgraden werden
nur von den Autoren Schwarz und Becker referenziert.
Erkrankungen des periimplantären Gewebes gefährden den Dauererhalt eines
Implantates durch entzündliche Infiltration der Weichgewebe und progredienter
Destruktion des Alveolarknochens [66, 70]. Mit dem Modell der experimentellen
Gingivitis (Löe et al. 1965) konnte die Ursache-Wirkung-Beziehung zwischen
bakterieller Plaque und Gingivitis erklärt werden [66]. Spätere wissenschaftliche
Arbeiten konnten zeigen, dass bei der Periimplantitis wie auch bei der Parodontitis
vermehrt gram-negative, anaerobe Keime vorliegen [66]. Zwischen Parodontitis und
Periimplantitis bestehen also hinsichtlich Ätiologie, Pathogenese und Diagnostik keine
grundsätzlichen Unterschiede [34]. Das periimplantäre Gewebe weist gegenüber
entzündlichen Prozessen allerdings weniger Schutz auf als die Gingiva weshalb die
Destruktion mitunter schneller fortschreitet [34, 66]. Der Plaqueindex lag in der Gruppe
- 62 der sofortbelasteten Implantate bei den Frauen bei durchschnittlich 0,8 bei den
Männern bei 1,1, Werte die sich auch im besseren Abschneiden der Frauen beim BOP
wiederspiegeln. Der BOP lag bei den Implantaten der weiblichen Patienten bei
durchschnittlich 13,0 %, bei Männern bei 31,3 %. Die Sulkusfluidfließrate als weiterer
Entzündungsparameter machte die Verteilung ebenfalls deutlich, der Vergleich der
Durchschnittswerte ergibt 25,7 PE bei Frauen zu 36,5 PE bei Männern. Der BOP kann
nicht alleinig als Indikator für zukünftigen Attachementverlust angesehen werden und
muss
mit
anderen
Befunden
in
Bezug
gesetzt
werden.
Dazu
kann
die
Sulkusfluidfließrate dienen, die zum Nachweis periimplantärer Entzündungen genutzt
wird [66]. Das Fehlen von Blutung auf Sondierung kann als Nachweis für stabile,
gesunde Verhältnisse gewertet werden [66]. Ein BOP von 0 % konnte an 20
sofortbelasteten Implantaten nachgewiesen werden. Diese Implantate wiesen im Mittel
einen Periotronwert von 17,6 auf, dies entspricht laut Heidemann leicht entzündlichen
Veränderungen. Im Gegensatz dazu ergab sich für das Gesamtkollektiv der
Sofortbelastung ein Durchschnittswert von 31,1 PE, welcher auf eine Gingivitis
hindeutet. Zu beachten ist, dass die qualitative Bewertung der Periotronwerte wie sie in
dieser Studie vorgenommen wurde nur von Heidemann in dieser Weise referenziert
wird. Die Kategorisierung der Periotronwerte nach Heidemann ist keine allgemein
anerkannte Bewertung des Entzündungsgrades. Die Korrelation zwischen negativen
BOP und gesünderen periimplantären Verhältnissen wird von den Ergebnissen der
durchgeführten Studie bestätigt. Die Messung der Sondierungstiefe spielt in der
Parodontologie eine zentrale Rolle und ist auch in der Implantologie essentiell. Ein
Problem im Rahmen der implantologischen Nachkontrolle ist das Fehlen einer
anerkannten Sondierungstiefe, die die Grenze zwischen physiologischen und
pathologischen Verhältnissen darstellt
[66]. Wir konnten bei sofortbelasteten
Implantaten Taschentiefen zwischen 1 mm und 7 mm dokumentieren, der
Durchschnittswert betrug 3,5 mm. Eine größere klinische Bedeutung als die absolute
Sondierungstiefe hat die Veränderung dieser zwischen dem Eingliedern der
prothetischen Arbeit und dem Recall [66]. Da dies in der durchgeführten retrospektiven
Studie nicht möglich war wurden postoperative Röntgenbilder mit Röntgenaufnahmen
die zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung erstellt wurden verglichen. In über 92,0 %
der sofortbelasteten periimplantären Hartgewebssituationen lag der maximale,
röntgenologisch
sichtbare
Knochenabbau
bei
durchschnittlich
9,1
%
der
Implantatlänge. Bei 38 Implantaten lag die krestale Knochenkante im coronalen Drittel
des Implantates. Ein statistischer Vergleich mit den Studienergebnissen der
Kontrollgruppe mittels Mann-Whitney U Test ergab einen signifikanten Unterschied im
Bezug auf die klinisch funktionellen Parameter „Plaqueindex“ (p= 0.022) und
„Sulkusfluidfließrate“ (p= 0.006). In beiden Fällen wurden in der Gruppe der
- 63 sofortbelasteten Implantate signifikant bessere Ergebnisse erreicht. Dies bedeutet,
dass in der durchgeführten Studie um sofortbelastete Implantate statistisch weniger
entzündliche Prozesse zu verzeichnen waren und damit sofortbelastete Implantate
bessere funktionelle Erfolge erzielten.
Die konventionelle Belastung, basierend auf den Erkenntnissen und Postulaten von
Branemark und Schulte [74], bei der Einheilzeiten von bis zu sechs Monaten
eingehalten werden [52, 60, 67] fordert vom Patienten ein gewisses Maß an Geduld.
Wird ein ganzer Kiefer implantologisch versorgt kann es außerdem nötig werden
provisorische Implantate zur Aufnahme einer Prothese zu inserieren um eine
komplikationslose Einheilung der definitiven Implantate zu ermöglichen [67]. Für die
Dauer der Einheilung wird die Zahnlücke mit einem provisorischen Zahnersatz versorgt
der ästhetische und/oder funktionelle Einschränkungen aufweisen kann. Gerade im
anterioren Bereich können unter anderem klammerverankerte Provisorien die Ästhetik
mindern, ein Kriterium welches die Entscheidung für eine Sofortbelastung gerade bei
Patienten mit einem hohen Anspruch an Ästhetik möglicherweise beeinflusst. In der
ästhetischen Risikoanalyse der SAC-Klassifikation wird deutlich, dass neben
allgemeinen und lokalen objektiven Kriterien auch der ästhetische Anspruch des
Patienten eine entscheidende Rolle spielt [42]. Das ästhetische Outcome wird
außerdem durch Faktoren wie dem Gesundheitszustand, dem Nikotinkonsum, dem
Lippenverlauf, dem gingivalen Biotyp, dem dentalen Formtyp, lokalen Infektionen, dem
Knochenniveau an den Nachbarzähnen, der Ausdehnung der Lücke, der Anatomie der
Weichgewebe und des knöchernen Alveolarfortsatzes beeinflusst. In der Gruppe der
sofortbelasteten Implantate ergab die Analyse bezogen auf das ästhetische Risiko in
65,9 % der Implantationen ein hohes und bei 34,1 % ein niedriges Risiko. In der
Fraktion der spätbelasteten Implantate lagen in 41,2 % der Fälle gering riskante und in
58,8 % hoch riskante Situationen im Bezug auf das ästhetische Risiko vor.
Für ein natürliches Emergenzprofil sollten die vorhandenen Weichgewebsstrukturen
durch prothetische Maßnahmen wie Gingivaformer, oder besser, sofort eingegliederte
Versorgungen gestützt und bewahrt werden [31, 39, 87]. Ein weiterer Vorteil der
frühzeitigen funktionellen Belastung ist die Stimulation der Knochenbildung, die zu
einem höheren Anteil lamellären Knochens führt [87]. Diskutiert wird ob die
Sofortversorgung die periimplantäre Gesundheit, den Grad des Knochenverlustes oder
das ästhetische Ergebnis beeinflusst [23, 25, 30, 65]. Eine Metaanalyse zu diesem
Thema scheiterte an dem Mangel an Langzeitstudien sowie der Heterogenität der
vorliegenden Studien [65]. Eine Studie von Block et al., die die Sofortbelastung bei
Sofortimplantation und verzögerter Implantation untersuchte kam zu dem Resultat,
dass der krestale Knochen bei Sofortimplantation als auch bei verzögerter Implantation
mit ähnlichen Vorgängen reagierte. Die Kombination aus Sofortversorgung und
- 64 Sofortbelastung führte allerdings zu einer besseren Abstützung der Gingiva [12]. Im
Rahmen der Nachuntersuchung wurden allgemeine und lokale Parameter wie der
Implantationszeitpunkt im zeitlichen Bezug zur Extraktion des zu ersetzenden Zahnes
aufgenommen.
Eine
Unterscheidung
innerhalb
der
Gruppen
zwischen
Sofortimplantation und Spätimplantation war allerdings wegen der geringen Fallzahl
nicht sinnvoll. Das ästhetische Ergebnis wurde, sofern natürliches periimplantäres
Gewebe sichtbar war, mittels PES beurteilt. In der Studie wurde die Indikation des PES
von Einzelimplantatversorgungen auf implantatgetragene Brücken ausgeweitet.
Lediglich sieben Implantate wurden mit Einzelzahnersatz versorgt, vier weitere mit
Brücken ohne Gingivaersatz, sodass eine Beurteilung des Zahnfleisches mittels PES
bei sofortbelasteten Implantaten insgesamt in nur elf Fällen möglich war. Die
Kontrollgruppe
schloss
Weichgewebssituationen
zehn
ein.
Implantate
In
sechs
mit
sichtbaren
Fällen
handelte
periimplantären
es
sich
um
Brückenkonstruktionen, vier Implantate trugen Einzelzahnkronen. Die PES-Einzelwerte
sofortbelasteter Implantate erstreckten sich von 2 bis 12. Im Durchschnitt lag der PES
bei 6,7. Die Ermittlung des PES in der Gruppe der konventionell belasteten künstlichen
Zahnwurzeln ergab einen durchschnittlichen Wert von 4,7. Die Resultate reichten von 1
bis 11. 90 % der Implantate erreichten hier maximal ein Ergebnis von 7 und damit
höchstens die Hälfte der Maximalpunktzahl. Die Implantate beider Gruppen punkteten
vor allem bei den Kriterien „Farbe der Gingiva“ und „Textur der Gingiva“. Negativ in die
Beurteilung ging das weitgehende Fehlen der Papillen ein. Das knöcherne Defizit war
bei spätbelasteten Implantaten in 60 % deutlich erkennbar in 40 % gering erkennbar.
Bei den sofortbelasteten Implantaten war der Mangel an Hartgewebe in nur 36 %
deutlich erkennbar, in weiteren 36 % gering und in 28 % gar nicht erkennbar. Die
Studie zeigt, dass der Knochen um sofortbelastete Implantate besser ausgebildet ist,
was sich in einem besseren PES und damit besserem ästhetischen Ergebnis auswirkt.
Die Fotodokumentation, die im Rahmen der Nachuntersuchung erstellt wurde, und zur
blinden Beurteilung der Ästhetik, zum Einen über die Vergabe von Spontannoten, zum
Anderen über die blinde Erfassung der PES-Werte diente, konnte in der Studie das
durchschnittlich bessere Abschneiden der sofortbelasteten Implantate bestätigen. Im
Mittel erreichte das ästhetische Ergebnis der sofortversorgten Implantate einen PESWert von 7,3 +/- 2,9, die durchschnittliche Spontannote lag bei 7,8 +/- 2,7. Für die
konventionell belasteten Implantate errechnete sich ein PES-Wert von 4,9 +/- 3,3, die
Spontannoten, die die Mitarbeiter vergaben lagen im Mittel bei 5,1 +/- 3,3.
Der Fragebogen zur Patientenzufriedenheit wurde in der Gruppe der sofortbelasteten
Implantate von 18 Patienten und in der Gruppe der spätbelasteten Implantate von
zwölf Patienten ausgefüllt. Die ersten drei Fragen zum Aussehen des periimplantären
Weichgewebes konnten bei sieben Studienteilnehmern mit sofortbelasteten und bei
- 65 fünf Teilnehmern mit spätbelasteten Implantaten ausgewertet werden. Um valide Daten
zu erhalten sind weitere Untersuchungen dieser Art nötig. Die Studie kann eine
Tendenz zwischen Sofort- und Spätbelastung geben, ein statistisch signifikanter
Unterschied zeigte sich allerdings nicht (Tabelle 25). Die Tendenz zeigt, dass die
Patienten, die mit sofortbelasteten Implantaten versorgt wurden das Aussehen (84 %
zu 75 %) und genauer gefragt, die Kontur (87 % zu 60 %) und die Farbe (91 % zu 77
%) des Zahnfleisches besser beurteilten als die Patienten mit spätbelasteten
Implantaten. Das natürlichere Erscheinen des periimplantären Weichgewebes kann
durch den geringeren Mangel an Hartgewebe um sofortbelastete Implantate begründet
werden [87]. Der Knochen unterstützt das Zahnfleisch und verleiht diesem somit ein
arteigenes Aussehen [37]. Ein weiterer Hinweis für diesen Zusammenhang ist das
bessere Abschneiden der sofortbelasteten Implantate bei der PES-Bewertung. Hier
erreichten die sofortbelasteten Implantate einen höheren Durchschnittswert der
wiederum vor allem durch ein geringer erkennbares Knochendefizit begründet ist. Die
Korrelation zwischen der Zufriedenheit der Patienten mit dem ästhetischen Ergebnis
des periimplantären Weichgewebes und dem Pink Esthetic Score beschreibt auch
Zhibin et al.
[88]. Die Suprakonstruktion hingegen wurde von Patienten deren
prothetischer Zahnersatz auf spätbelasteten Implantaten befestigt war besser bewertet
(76 % zu 86 %). Die weiteren Aspekte, welche auch die Zufriedenheit mit dem
ästhetischen und dem allgemeinen Gesamtergebnis abfragten lagen im Mittel weniger
als 5 % auseinander.
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- 71 -
8. Abkürzungen
BOP: Bleeding on probing, Sulkusblutungsindex
CAL: clinical attachment loss
DGI: deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund-, Kieferbereich e.V.
FZ: Frontzahn
GR: Gingivahyperplasie-Wert
KZBV: Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung
PD: Probing depth-Wert
PE: Periotron-Einheiten
PES: Pink Esthetic Score
PI: Plaqueindex
PSA: Panoramaschichtaufnahme
SAC: straightforward, advanced, complex
SFFR: Sulkusfluidfließrate
VAS: Visuelle Analogskala
- 72 -
9. Abbildungs-/Tabellen- und Formelverzeichnis
ABBILDUNG 3: ANZAHL SOFORTBELASTETER IMPLANTATE NACH GESCHLECHT ..... - 25 ABBILDUNG 1: ANZAHL SOFORTBELASTETER IMPLANTATE NACH GESCHLECHT ..... - 25 ABBILDUNG 2: SOFORTBELASTETE IMPLANTATE NACH GESCHLECHT IN PROZENT - 25 ABBILDUNG 4: SOFORTBELASTETE IMPLANTATE NACH GESCHLECHT IN PROZENT - 26 ABBILDUNG 5: PATIENTENALTER ZUM ZEITPUNKT DER NACHUNTERSUCHUNG........ - 26 ABBILDUNG 6: ANZAHL SPÄTBELASTETER IMPLANTATE NACH
PATIENTENGESCHLECHT ..................................................................................................... - 27 ABBILDUNG 7: PROZENTUALER ANTEIL SPÄTBELASTETER IMPLANTATE NACH
PATIENTENGESCHLECHT ..................................................................................................... - 27 ABBILDUNG 8: PATIENTENALTER (KONTROLLGRUPPE) ...................................................... - 27 ABBILDUNG 9: GESUNDHEITSZUSTAND (SOFORTBELASTUNG) ....................................... - 28 ABBILDUNG 10: GESUNDHEITSZUSTAND (KONTROLLGRUPPE) ........................................ - 28 ABBILDUNG 11: TABAKKONSUM (SOFORTBELASTUNG) ...................................................... - 29 ABBILDUNG 12: TABAKKONSUM (KONTROLLGRUPPE) ........................................................ - 29 ABBILDUNG 13: PARODONTALER STATUS (SOFORTBELASTUNG) ................................... - 29 ABBILDUNG 14: PARODONTALER STATUS (KONTROLLGRUPPE) ..................................... - 30 ABBILDUNG 15: PROZENTUALER ANTEIL SOFORTBELASTETER IMPLANTAT NACH
VERSORGTEM KIEFER ........................................................................................................... - 30 ABBILDUNG 16: SOFORTBELASTETE IMPLANTATE: ZEIT UNTER PROTHETISCHER
BELASTUNG ............................................................................................................................... - 31 ABBILDUNG 17: SOFORTBELASTETE IMPLANTATE NACH PROTHETISCHER
VERSORGUNG .......................................................................................................................... - 31 ABBILDUNG 18: PROZENTUALER ANTEIL SPÄTBELASTETER IMPLANTATE NACH
VERSORGTEM KIEFER ........................................................................................................... - 32 ABBILDUNG 19: ZEITDAUER SEIT FREILEGUNG (KONTROLLGRUPPE) ............................ - 32 ABBILDUNG 20: LIEGEDAUER SPÄTBELASTETER IMPLANTATE ZUM ZEITPUNKT DER
NACHUNTERSUCHUNG .......................................................................................................... - 33 ABBILDUNG 21: IMPLANTATE NACH PROTHETISCHER VERSORGUNG
(KONTROLLGRUPPE) .............................................................................................................. - 33 ABBILDUNG 22: ANZAHL DER IMPLANTATIONEN UND EXPLANTATIONEN BEI
SOFORTBELASTETEN IMPLANTATEN................................................................................ - 34 ABBILDUNG 23: ANZAHL DER IMPLANTATVERLUSTE NACH DER ZEIT IN DER GRUPPE
SOFORTBELASTETER IMPLANTATE .................................................................................. - 34 ABBILDUNG 24: PLAQUEINDEX (KONTROLLGRUPPE) ........................................................... - 36 ABBILDUNG 25: HÄUFIGKEIT DER BOP-MESSERGEBNISSE BEI SOFORTBELASTETEN
IMPLANTATEN ........................................................................................................................... - 39 ABBILDUNG 26: HÄUFIGKEIT DER BOP-MESSERGEBNISSE (KONTROLLGRUPPE) ...... - 40 ABBILDUNG 27: KRUSKAL-WALLIS TEST - SPÄTBELASTUNG - BOP ................................. - 40 ABBILDUNG 28: DURCHSCHNITTLICHE SFFR-MESSWERTE SOFORTBELASTETER
IMPLANTATE .............................................................................................................................. - 41 ABBILDUNG 29: SFFR-WERTE SPÄTBELASTETER IMPLANTATE........................................ - 42 ABBILDUNG 30: KRUSKAL-WALLIS TEST - SPÄTBELASTUNG - SFFR ............................... - 43 ABBILDUNG 31: MAXIMALER RÖNTGENOLOGISCH FESTSTELLBARER KNOCHENABBAU
SOFORTBELASTETER IMPLANTATE .................................................................................. - 44 ABBILDUNG 32: MAXIMAL RÖNTGENOLOGISCH FESTSTELLBARER KNOCHENABBAU
UM SPÄTBELASTETE IMPLANTATE .................................................................................... - 45 ABBILDUNG 33: HÄUFIGKEIT DER PES-WERTE SOFORTBELASTETER IMPLANTATE . - 46 ABBILDUNG 34: HÄUFIGKEIT DER PES-WERTE SPÄTBELASTETER IMPLANTATE........ - 48 -
- 73 ABBILDUNG 35: SAC-KLASSIFIKATION SOFORTBELASTETER IMPLANTATE .................. - 50 ABBILDUNG 36: SAC-KLASSEN (SPÄTBELASTUNG) ............................................................... - 51 ABBILDUNG 37: SAC-RISIKOGRUPPEN SOFORTBELASTETER IMPLANTATE ................. - 52 ABBILDUNG 38: HÄUFIGKEITEN INNERHALB DER SAC-RISIKOGRUPPEN
(SPÄTBELASTUNG) .................................................................................................................. - 52 ABBILDUNG 39: SEMANTISCHES DIFFERENTIAL (SOFORTBELASTUNG) ........................ - 53 ABBILDUNG 40: SEMANTISCHES DIFFERENTIAL ZUR PATIENTENZUFRIEDENHEIT
(KONTROLLGRUPPE) .............................................................................................................. - 56 ABBILDUNG 41: MANN - WHITNEY U TEST; SFFR ; SOFORT- UND SPÄTBELASTETER
IMPLANTATE .............................................................................................................................. - 77 ABBILDUNG 42: MANN- WHITNEY U TEST; PI; SOFORT- UND SPÄTBELASTETER
IMPLANTATE .............................................................................................................................. - 77 -
TABELLE 1: PERIOTESTWERTE; QUELLE: SCHWARZ, BECKER (2009)............................. - 20 TABELLE 2: PERIOTRONEINHEITEN; QUELLE: HEIDEMANN (2005) ................................... - 20 TABELLE 3: PES NACH FÜRHAUSER ET AL.; QUELLE: FÜRHAUSER ET AL. (2005) ....... - 21 TABELLE 4: SAC-KLASSIFIKATION ............................................................................................... - 24 TABELLE 5: PLAQUEINDEX SOFORTBELASTETER IMPLANTATE ....................................... - 35 TABELLE 6: PLAQUEINDEX SPÄTBELASTETER IMPLANTATE ............................................. - 36 TABELLE 7: TASCHENTIEFEN SOFORTBELASTETER IMPLANTATE .................................. - 37 TABELLE 8: TASCHENTIEFE SPÄTBELASTETER IMPLANTATE ........................................... - 38 TABELLE 9: BOP SOFORTBELASTETER IMPLANTATE ........................................................... - 39 TABELLE 10: BOP SPÄTBELASTETER IMPLANTATE ............................................................... - 40 TABELLE 11: SFFR SOFORTBELASTETER IMPLANTATE....................................................... - 42 TABELLE 12: SFFR SPÄTBELASTETER IMPLANTATE ............................................................. - 43 TABELLE 13: PES SOFORTBELASTUNG ..................................................................................... - 45 TABELLE 14: HÄUFIGKEITEN DER EINZELBEWERTUNGEN DES PES
(SOFORTBELASTUNG)............................................................................................................ - 47 TABELLE 15: PES (SPÄTBELASTUNG) ........................................................................................ - 47 TABELLE 16: HÄUFIGKEITEN DER EINZELBEURTEILUNGEN DES PES
(SPÄTBELASTUNG) .................................................................................................................. - 48 TABELLE 17: PES (FOTOBEURTEILUNG, SOFORTBELASTUNG) ......................................... - 49 TABELLE 18: PES (FOTOBEURTEILUNG, SPÄTBELASTUNG) ............................................... - 49 TABELLE 19: PATIENTENZUFRIEDENHEIT (SOFORTBELASTUNG) .................................... - 54 TABELLE 20: PATIENTENZUFRIEDENHEIT NACH ART DER VERSORGUNG
(SOFORTBELASTUNG)............................................................................................................ - 55 TABELLE 21: PATIENTENZUFRIEDENHEIT (KONTROLLGRUPPE) ...................................... - 57 TABELLE 22: PATIENTENZUFRIEDENHEIT NACH VERSORGUNGSART
(SPÄTBELASTUNG) .................................................................................................................. - 58 TABELLE 23: STATISTISCHE AUSWERTUNG DES FRAGEBOGENS UND KLINISCHER
PARAMETER SOFORTBELASTETER IMPLANTATE ......................................................... - 74 TABELLE 24: STATISTISCHE AUSWERTUNG DES FRAGEBOGENS UND KLINISCHER
PARAMETER SPÄTBELASTETER IMPLANTATE ............................................................... - 75 TABELLE 25: STATISTISCHER VERGLEICH DES FRAGEBOGENS UND KLINISCHER
PARAMETER SOFORTBELASTETER UND SPÄTBELASTETER IMPLANTATE .......... - 76 TABELLE 26: BEFUND ...................................................................................................................... - 78 -
FORMEL 1: SULKUSBLUTUNGSINDEX ........................................................................................ - 19 -
- 74 -
10.
Anhang
Statistische Auswertung des Fragebogens und klinischer Parameter sofortbelasteter
Implantate
Tabelle 23: statistische Auswertung des Fragebogens und klinischer Parameter sofortbelasteter
Implantate
- 75 Statistische Auswertung des Fragebogens und klinischer Parameter spätbelasteter Implantate
Tabelle 24: statistische Auswertung des Fragebogens und klinischer Parameter spätbelasteter
Implantate
- 76 Statistischer Vergleich des Fragebogens und klinischer Parameter sofortbelasteter und
spätbelasteter Implantate
Tabelle 25: statistischer Vergleich des Fragebogens und klinischer Parameter sofortbelasteter und
spätbelasteter Implantate
- 77 -
Abbildung 41: Mann - Whitney U Test; SFFR ; sofort- und spätbelasteter Implantate
Abbildung 42: Mann- Whitney U Test; PI; sofort- und spätbelasteter Implantate
- 78 -
Befund:
Suprakonstruktion
Implantatlänge
Implantattyp
Versorgung
(prothetisch/
konservativ)
Zahn
Zahn
1
1
1
1
1
1
1
1
2
2
2
2
2
2
2
2
8
7
6
5
4
3
2
1
1
2
3
4
5
6
7
8
4
4
4
4
4
4
4
4
3
3
3
3
3
3
3
3
8
7
6
5
4
3
2
1
1
2
3
4
5
6
7
8
Versorgung
(prothetisch/
konservativ)
Implantattyp
Implantatlänge
Suprakonstruktion
Tabelle 26: Befund
Legende:
K: Krone
B: Brücke
S: Steg
TK: Teilkrone
I: Inlay
F: Füllung
f: fehlt
k: kariös
- 79 -
Fragebogen
Bitte beantworten Sie die Fragen indem Sie einen Strich an der für Sie entsprechenden Position machen!
Bsp. : Wie zufrieden sind Sie … ?
sehr zufrieden
1.
komplett unzufrieden
Wie natürlich empfinden Sie das Aussehen des Zahnfleisches um Ihr(e) sofortbelastete(s) Implantat(e)?
sehr natürlich
2.
komplett unnatürlich
Wie unterschiedlich erscheint Ihnen die Farbe des Zahnfleisches um Ihr(e) sofortbelastete(s) Implantat(e) im
Gegensatz zu der Zahnfleischfarbe um Ihre natürlichen Zähne?
komplett gleich
3.
sehr unterschiedlich
Wie unterschiedlich erscheint Ihnen die Kontur des Zahnfleisches um Ihr(e) sofortbelastete(s) Implantat(e) im
Gegensatz zu der Zahnfleischkontur um Ihre natürlichen Zähne?
komplett gleich
4.
Empfinden sie das Aussehen der implantatgetragenen Krone(n)/Brücke(n) als auffallend unnatürlich?
sehr natürlich
5.
komplett unzufrieden
Wie zufrieden sind Sie mit der Suprakonstruktion des/r sofortbelasteten Implantate(s)?
sehr zufrieden
8.
komplett unzufrieden
Wie zufrieden sind Sie mit der sofortbelasteten implantologischen Versorgung?
sehr zufrieden
7.
komplett unnatürlich
Wie zufrieden sind Sie mit dem ästhetischen Gesamtergebnis Ihres/r sofortbelasteten Implantate(s)?
sehr zufrieden
6.
sehr unterschiedlich
komplett unzufrieden
Wie zufrieden sind Sie mit dem Gesamtergebnis des/r sofortbelasteten Implantate(s)?
sehr zufrieden
Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben diesen Fragebogen auszugefüllen!
komplett unzufrieden
- 80 -
11.
Danksagung
Mein Dank richtet sich an Herrn Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Dr. h. c. F. W. Neukam,
der es mir ermöglicht hat diese Dissertation studienbegleitend in der Mund-, Kiefer-,
Gesichtschirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen durch zu führen und
zu verfassen.
Des Weiteren bedanke ich mich bei Prof. Dr. med. Dr. med. dent. K. A. Schlegel für die
fortwährende, hervorragende Betreuung und das Engagement.
Besonders danke ich Frau Dr. med. dent. A. Bauersachs für die Vergabe des Themas,
sowie die ausgezeichnete Unterstützung bei der Datenerhebung, der Auswertung und
der Interpretation der Ergebnisse.
Für die statistische Auswertung bedanke ich mich bei Herrn Dr. med. dent. H. Döring.
Außerdem
bedanke
ich
mich
bei
den
Mitarbeitern
der
Mund-
Kiefer-
Gesichtschirurgischen Klinik Erlangen, die es mir sehr erleichtert haben die vielen
Patientendaten zu erheben und zu dokumentieren.
Abschließend gilt mein Dank meinem Kollegen Herrn M. Dahlmann der mir bei der
klinischen Nachuntersuchung der Patienten zur Seite stand.
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