ADBWpublik... ISSN 1614-7472 Arbeitsgemeinschaft Diabetologie Baden-Württemberg Heft 1 / 12 – Regionale Gliederung der Deutschen Diabetes Gesellschaft Diabetes in Baden-Württemberg Wiss en scha ft und IN DIESEM HEFT: Februar 2012 Anwe ndun Editorial ............................................................................................................................... Rückblick ADBW Herbstkongress ...................................................................................... Neues aus den Baden-Württembergischen Universitäten ................................................... Rundum zufriedene Besucher beim Patiententag in Heidelberg ......................................... ADBW Strategietagung am 13. / 14. 01. 2012 ......................................................................... Neues zur Genetik des autoimmunen Diabetes mellitus ..................................................... Verordnungsfähigkeit von modernen Insulinen der Firma Novo Nordisk in BW ....................... Berufspolitischer Kommentar .............................................................................................. Die Regionalgesellschaften der DDG .................................................................................. 6. Symposion der Innung der Orthopädie-Schuhtechnik am 15.10. 2011 in Reutlingen ...... Beitrittserklärung ................................................................................................................. Interdisziplinäre Qualitätszirkel zum Thema Diabetisches Fußsyndrom ............................. Neues aus Gambia .............................................................................................................. Abschluss „Diabetiker auf dem Westweg“ ............................................................................ Wundnetz Nordschwarzwald ............................................................................................... VDBD Leitlinien zur Injektion ............................................................................................... 3. Studentenseminar „Diabetologie“ der ADBW 2011 in Karlsruhe .................................... Diabetologie in der Klinik – ADBW Fachkurs Diabetes für Pflegekräfte ............................... Beratungs-Hotline für Diabetiker .......................................................................................... WABI Ideenbaukasten ......................................................................................................... Impressum ........................................................................................................................... Nachrichten aus der ADBW Geschäftsstelle ........................................................................ Termine, Bildnachweis .......................................................................................................... g 3 4 5 11 13 14 16 17 18 19 20 22 23 24 26 27 28 29 32 33 37 37 38 Informationsheft der Arbeitsgemeinschaft Diabetologie Baden-Württemberg Seite 1 Ohne Teststreifen: Accu-Chek Mobile. 50 Tests am laufenden Band. Accu-Chek® Mobile. Das Blutzuckermesssystem mit 50 automatisch codierten Tests. Entdecken Sie, wie einfach und komfortabel es sein kann, den Blutzucker zu messen! Kein Hantieren und kein Entsorgen von einzelnen Teststreifen oder Lanzetten. Ausgezeichnet mit: Erleben, was möglich ist. Jetzt mehr erfahren unter www.accu-chek-mobile.de oder unter der kostenfreien Telefonnummer: 0800 / 44 66 800 (Mo–Fr, 8.00–18.00 Uhr) Seite 2 ACCU-CHEK, ACCU-CHEK MOBILE und FASTCLIX sind Marken von Roche. © 2011 Roche. Alle Rechte vorbehalten. ® Wissenschaft und Anwendung Kluge Präsentationen prägten die Vorstellungen der universitären Diabetologie beim Diabeteskongress in Heidelberg. Referate darüber finden Sie gleich am Anfang der ersten Ausgabe von ADBWpublik dieses Jahres. Praktische Konsequenzen und Perspektiven sind sofort erkennbar: Schutz vor Betazell-Apoptose (S. 5), Ursachen der Epidemie von Übergewicht und Diabetes (S. 6) und ein (nicht unumstrittener) Ansatz, diese mit dem Skalpell zu heilen (S. 9). Bewegungsmangel als Diabetesursache: Herr Huber sagte uns damit in Heidelberg zwar nichts Neues, belegte es aber besonders klar und akzentuiert. Er zeigte damit auch, wie dringend notwendig ein allgemeines Umsteuern ist. Dazu passen besonders zwei weitere wichtige Artikel im Heft. Zum einen beschreitet der originelle Ansatz von „WABI“ (S. 33) neue erwachsenenpädagogische Wege gegen die Trägheit. Denn Appelle, das wissen wir aus Erfahrung, helfen nicht und wirken für sich allein keineswegs lebensverändernd. Allenfalls dann, wenn der Boden bereits bereitet ist, beispielsweise durch einschneidende Erfahrung, können sie in die richtige Richtung weisen. Wirksame Anstöße und Hilfen waren dagegen natürlich gerade die positiven und motivierenden Erfahrungen der Westwegwanderer (S. 24). Schade, dass aus diesem tollen Ansatz in den drei Jahren (noch) kein Selbstläufer geworden ist. Dazu war der von wenigen engagierten Aktivisten getragene organisatorische Aufwand einfach zu groß. Wir können diesen nur dafür danken, dass sie so wertvolle Pio­nierarbeit geleistet haben, und gleichzeitig hoffen, dass ihnen doch noch ein weiterer Anlauf im nächsten Jahr gelingt. Natürlich gehört zu dem Kapitel „Lebensveränderung“ auch das, was Frau Dr. Lücke schon im letzten Heft von ADBWpublik geschrieben hat. Zur Wissenschaft mit interessanten praktischen Ergebnissen haben auch die ADBW-Mitglieder mit der END-1-Studie beigetragen (S. 14). Das AMNOG hat dazu geführt, dass eine Instanz (nämlich der G-BA) ein Medikament (Pioglitazon) praktisch vom deutschen Markt entfernt hat, welche zu Entscheidungen über die Zulassung von Medikamenten gar nicht legitimiert ist. Auch nicht nachvollziehbare Kassenentscheidungen über Rabattverträge zwischen Pharmafirmen und den Kassen haben uns Medikamente teilweise aus der Hand genommen. Denn nach wie vor ist es nicht schlüssig, dass in Baden-Württemberg Insulin Detemir nicht, wohl aber Glargin AOKVersicherten verordnet werden kann – und in Bayern gerade umgekehrt. Der Artikel über die Verordnungsfähigkeit von Insulin­ analoga wurde dazu vom ADBW-Vorstand bei NovoNordisk angefordert (S. 16). Das Jahr 2012 beginnt interessant und wird bestimmt interessant bleiben. ADBWpublik „bleibt dran“, Ihr Seite 3 Rückblick ADBW Herbstkongress Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freunde der ADBW, die letzte Herbsttagung der ADBW am 25. und 26. 11. 2011 fand am Universitätsklinikum Heidelberg statt. Im Fokus standen diesmal diabetische Folgeschäden, welche einen zentralen Forschungsschwerpunkt von Herrn Prof. Nawroth darstellen und mit denen sich auch der Verfasser dieses Artikels seit vielen Jahren beschäftigt. Umso mehr Freude hat es uns natürlich bereitet, den ADBW Herbstkongress ausrichten und einen Akzent auf diesem Gebiet setzen zu dürfen. Es wurde über neue Ansätze in Diagnostik und Therapie diskutiert, aber auch über aktuelle Schwierigkeiten in der Diabetologie: Diese betreffen nicht nur Prophylaxe, Dia­gnostik Da wir die anstehenden Aufgaben nur gemeinsam mit den Betroffenen angehen können, haben wir uns besonders über die Gelegenheit gefreut, parallel zur Ta- gung gemeinsam mit dem Landesverband Baden-Württemberg des Deutschen Diabetiker Bundes sowie den lokalen Selbsthilfegruppen eine Veranstaltung mit vielen Angeboten für Patienten und deren Angehörige durchführen zu können. Sie hat großen Anklang gefunden. Diese Zusammenarbeit gilt es weiter zu intensivieren und zu vertiefen. Wir glauben, dass wir alle eine interessante und abwechslungsreiche Tagung erleben durften, von der wir viele neue Anregungen mitnehmen konnten. und Therapie des Diabetes und besonders seiner Folgeschäden, sondern auch politische und strukturelle Rahmenbedingungen, die leider immer komplizierter werden. Natürlich sind während der Tagung auch die bewährten Programmpunkte für Ärzte und Assistenzberufe nicht zu kurz gekommen. Wir freuen uns schon auf das Wiedersehen mit Ihnen; dieses Jahr wieder in Bad Boll! Ihre Prof. Dr. med. Dr. h.c. Peter P. Nawroth PD Dr. med. Michael Morcos Seite 4 Neues aus den Baden-Württembergischen Universitäten „Verbesserte Glucosetoleranz in transgenen Mäusen mit ß-zellspezifischer Überproduktion des Proteins p8 nach Hochfettdiät und Insulitis“ Das Protein p8 wurde initial bei experimenteller Pankreatitis als Akutstressfaktor mit gewebeschützenden Eigenschaften identifiziert. Eigene in vitro-Untersuchungen weisen p8 als glucoseabhängigen Mediator der Proliferation von ß-Zellen mit anti-apoptotischen Eigenschaften aus. Unter zellulärem Stress durch die diabetogene Substanz Streptozotocin (STZ) wird p8 akut und transient hochreguliert und inhibiert die Apoptoseeffektormoleküle Caspase 3 und 7. Zur Überprüfung der proliferativen und anti-apoptotischen Eigenschaften in vivo wurde ein Mausmodell mit ß-Zell-spezifischer p8-Überexpression unter der Kontrolle des Ratteninsulinpromotors etabliert. Wir untersuchten zunächst die lipotoxische Auswirkung von 10 Wochen Hochfettdiät (HFD, 60% Energie aus Fett). Im Vergleich mit Normalfutter-Kontrollen werden HFD-gefütterte Tiere deutlich schwerer, entwickeln eine Insulinresistenz (4fach erhöhte ungefastete Blutzuckerwerte), verlieren an ß-Zellmasse und weisen eine deutlich verschlechterte Glucosetoleranz im ipGTT auf. Im Vergleich zu syngenen Wildtyp (WT)-Kontrollen ist der Verlust der ß-Zellmasse und die Verschlechterung der Glucosetoleranz in p8-Mäusen signifikant geringer. Um den zellulären Stress zu erhöhen, wurde bei einigen Tieren in der 5. HFD-Woche durch multiple low dose Streptozotocin zusätzlich eine Insulitis induziert. In der 8. Woche entwickelt sich eine diabetische Stoffwechsellage (unge- fastet 300 mg/dl). Dieses Niveau bleibt bei den p8-Mäusen im weiteren Verlauf stabil, während sich die WT-Kontrollen signifikant weiter verschlechtern (Woche 10 ungefastet > 450 mg/dl). Parallel zu dieser Entwicklung verlieren die WT-Kontrollen signifikant Gewicht und weisen eine dramatisch verschlechterte Glucosetoleranz im ipGTT auf. Die ß-Zellmasse und Lymphozyteninfiltration werden aktuell analysiert. Angesichts der großen Unterschiede bei den ungefasteten Blutzuckerspiegeln und im ipGTT erwarten wir in p8-Mäusen eine deutlich größere ß-Zellmasse und eine stark verringerte Lymphozyteninfiltration (Schwere der Entzündung). Zusammenfassend führen bereits 10 Wochen HFD in Mäusen zu einem signifikanten Verlust der ß-Zellmasse und in der Folge zu einer ebenso verschlechterten Glucosetoleranz. Eine zusätzliche Insulitis verschlechtert die Situation in WT dramatisch, während p8-Mäuse nur marginale Auswirkungen zeigen. Dies belegt, dass p8 auch in vivo ß-Zellschädigung reduziert und potente anti-inflammatorische Eigenschaften besitzt. Diese Daten werden auf der diesjährigen Tagung der DGE in Mannheim als Vortrag präsentiert und sind als Abstrakt zur Tagung der DDG in Stuttgart eingereicht. Seite 5 Günter Päth Endokrinologie/Diabetologie, Uniklinik Freiburg, [email protected] Bewegung und Diabetes – ein immer noch unterschätzter Zusammenhang strated mechanisms, there is strong Die Ernährung gilt allgemein als zentraler evidence that low PA and low CR fitFaktor bei der Entstehung des Diabetes. ness are direct, independent causes of Allerdings verdichten sich die die Hinweimetabolic dysfunction and type 2 diabese, dass die Verbrauchsseite, also die tes (Telford 2007, 1233) (vgl. dazu auch körperliche Aktivität, ein viel größere Rolle Vatten et al. 2006, Kriska et al. 2003, dabei spielt. Erlichmann et al. 2002). Blair et al. (2004) nennen Bewegung den gemeinsamen Nenner der “Obesity and • Sobald Menschen den Umfang ihrer körperliche Aktivität erhöhen und die Health Equation“ und ordnen Bewegung nahrungsbezogene Energiezufuhr konund Bewegungsmangel noch vor dem stant halten, verlieren sie an Gewicht Lebensstilfaktor „Ernährung“ eine prioritäund/oder reduzieren den Anteil an Körre Rolle bei der Entstehung der Adiposiperfett. (Weinstein & Sesson 2006, Sultas und anderen Zivilisationskrankheiten livan et al 2005 , Hill & Wyatt 2005). zu. Dies trifft auch für das Krankheitsbild des Diabetes zu. Auf der Grundlage einer • Art und Umfang der körperlichen Aktivität korrelieren mit dem Gewichtsverlust. großen Bandbreite von Untersuchungen In einer prospektiven randomisierten ergibt sich folgende evidenzbasierte Fakund kontrollierten Studie konnte gezeigt tenlage werden, dass die Steigerung der allge• Menschen mit überdurchschnittlich homeine Fitness und die Reduktion des her körperlicher Aktivität sind signifikant Körperfettanteils proportional zum Umweniger übergewichtig und adipös und fang der körperlichen Aktivität verlaufen haben ein erhebliche geringeres Diabe(McTiernan et al. 2007) tesrisiko. Dieser Zusammenhang ist mit einer • Die physiologischen Mechanismen der Reduzierung des Körpergewichts durch nahezu unendlichen Zahl von Daten den bewegungsinduzierten erhöhten und Untersuchungen unterfüttert und Energieverbrauch sind seit langem bietet allein schon einen hinreichenden bekannt und empirisch belegt (Telford Grund, die Rolle der körperlichen Aktivi2007, Hill 2004) tät zu stärken. Dieser Zusammenhang ist universell und gilt für alle Menschen • Die Erhöhung der körperlichen Aktivität hat nicht nur direkten Einfluss auf das und für jede Altersgruppe (vgl. Jenkins Körpergewicht und die Körperzusam& Fultz 2008, Wang & Beydoun 2007, mensetzung, sondern sie verändert Henson & Cheng 2007, Ball et al 2003) langfristig den Ruhemetabolismus des • Menschen mit überdurchschnittlich hoKörpers und trägt so mittelbar zu eiher körperlicher Aktivität leiden signifiner weiteren Gewichtsreduzierung bei kant weniger an Diabetes. (Speakman et al. 2002). • In einer umfangreichen Review-Arbeit stellt Telford (2007) fest: Low PA and poor CR fitness are inde- Ernährung oder Bewegung: The American pendent predictors of mortality related Paradox to type 2 diabetes and chronic disease Erstmals 1997 machen Heini & Weinsier in general. Together with well-demon- auf das sogenannte amerikanische ParaSeite 6 dox aufmerksam. Sie untersuchten, welche Veränderungen durch die neuzeitlichen Ernährungsgewohnheiten hervorgerufen wurden. Dabei stießen sie auf einen paradoxen Zusammenhang: • Die Übergewichtsprävalenz in den USA stieg zwischen 1976/80 und 1988/91 von 25,5 auf 33,3 %. Der Trend ist bis heute ungebrochen. • Die durchschnittliche Kalorienaufnahme der US-Bürger fiel im gleichen Zeitraum von 1854 auf 1785 kcal. • Der Fettanteil an der Nahrung reduzierte sich von 41,6 % auf 36,6 % men. Die Menschen, zumindest die in der Altersgruppe bis zu 51 Jahren, nehmen durchschnittlich weniger Energie zu sich, als ihnen die entsprechenden Richtwerte der Ernährungsfachleute zubilligen. Trotzdem steigt der Anteil übergewichtiger und adipöser Menschen beständig an. Diese vom Ministerium für Verbraucherschutz ini­tiierte Untersuchung gibt ausführlich Auskunft über das Ernährungsverhalten und Ernährungswissen in Deutschland (http://www.bmelv.de). Bewegungsmangel ist die treibende Kraft der Diabetesepidemie. Weniger Kalorien und weniger Fett auf dem Teller – trotzdem mehr Kilo auf der Waage? Die Lösung ist relativ einfach: Die Menschen bewegen sich immer weniger! Dies bringt das eigentlich wohldosierte Zusammenspiel von Energieaufnahme und Energieverbrauch aus dem Gleichgewicht. Insgesamt weisen die derzeitig vorliegenden Studien eindeutig darauf hin, dass die Rolle der Ernährung in der Diabetesdiskussion stark überschätzt, die Rolle der Bewegung aber im gleichen Maß unterschätzt wird. Hier besteht aber noch ein ebenso hoher Handlungs- wie Forschungsbedarf. Die wesentlichen Aufgaben dabei sind: • Eine stärkere Emanzipation der Bewegung in der gesamten Diabetesprävention und Behandlung. • Die Entwicklung von Bewegungskonzepten, die nachhaltig die individuelle Energiebilanz verbessern. • Dazu ist es notwendig, geeignete Alltagsaktivitäten zu nutzen. Wir essen jeden Tag, deshalb müssen wir uns auch an jedem Tag bewegen! Betrachtet man die diese auf den ersten Blick paradoxen Befunde, so lässt dies aus Sicht der Autoren nur einen Schluss zu: … there has been a dramatic decrease in total physical activity related energy expenditure (Hein & Weinsier 1997, 259). In einer Übersichtsarbeit zu der Frage, welche Faktoren für das Ungleichgewicht zwischen Energieverbrauch und Energieaufnahme verantwortlich sind, gelangen Hill & Melanson (1999) nach Sichtung der zur Verfügung stehenden Literatur ebenfalls zu eindeutigen Konsequenzen. Von den drei bekannten wesentlichen Faktoren, die das Körpergewicht beeinflussen, ist es weder die individuelle Stoffwechselrate noch die Ernährung, sondern der beständige und deutliche Rückgang der körperlichen Aktivität, der für die steigende Zahl von Diabetikern verantwortlich ist. “The most likely environmental factor contributing to the current obesity epidemic is a continued decline in daily energy expenditure that has not been matched by an equivalent reduction in energy intake” (Hill & Melanson 1999, Wir haben, aufbauend auf diese ÜberleS 515). gungen, unter dem Namen „Deltaprinzip“ Auch die deutsche Verzehrstudie zeigt ein modulares Konzept zur Behandlung ein weiteres und überraschendes Phäno- des Diabetes entwickelt, welches mit eiSeite 7 nem spezifischen Trainingsansatz, der dazu geeigneten Wissensvermittlung und der Integration von gesundheitspsychologischen Elementen die autonome Kontrolle der Erkrankung ermöglicht (G. Huber: Diabetes und Bewegung. Köln Ärzteverlag 2010). G. Huber Literatur Atlantis E, Barnes EH & Ball K,, Weight status and perception barriers to healthy physical activity and diet behaviour. International Journal of Obesity (2008) 32, 343–352 Avenell A, Broom J, Brown TJ, Poobalan A, Aucott L, Stearns SC, Smith WC, Jung RT, Campbell MK, Grant AM Systematic review of the long-term effects and economic consequences of treatments for obesity and implications for health improvement. Health Technol Assess. 2004 May;8(21): iii-iv, 1-182. Ball K, Crawford D, The obesity epidemic: contextual influences on physical activity and body weight. J Sci Med Sport (Australia) (2003), 6(4), 377-378 Blair SN, Church TS, The fitness, obesity, and health equation: is physical activity the common denominator? JAMA (2004), 292, 1232-1234 Chaput P, Tremblay A, Rimm EB, Bouchard C & Ludwig DS, A novel interaction between dietary composition and insulin secretion: effects on weight gain in the Quebec Family Study. Am. J. 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Die aus der SOS-Studie (Swedish Obese Subjects Study) gewonnenen Daten zeigen klar, dass die Adipositaschirurgie den Patienten nicht nur dabei hilft, abzunehmen und das geringere Körpergewicht über viele Jahre hinweg zu halten, sondern auch, dass die Patienten seltener an malignen Tumoren erkranken und länger leben. Außerdem kommt es zu einer positiven Beeinflussung des metabolischen Syndroms, das unter anderem arterielle Hypertonie, Dyslipidämie und Diabetes mellitus umfasst. So zeigt zum Beispiel die SOS-Studie, dass sich bei 72% der Patienten zwei Jahre nach einem operativen Übergewichtseingriff der Diabetes mellitus in Remission befand, dass heißt die Patienten ohne jegliche Blutzuckermedikamente wie z.B. Metformin oder Insulin normale Blutzuckerwerte aufwiesen. Nach zehn Jahren hatte sich die Zahl dieser „geheilten“ Patienten zwar wieder halbiert, lag damit aber immer noch weit höher als in der Patientengruppe, die sich keiner Operation unterzogen hatte. Überraschenderweise konnte in vielen Fällen die „Diabetesheilung“ bereits in den ersten Tagen nach der Operation beobachtet werden, war damit unabhängig von Gewichtsverlust. Die Anzahl der Patienten mit Diabetes mellitus steigt weltweit an. In Deutschland leiden mehr als 8 Millionen Menschen an Diabetes, davon müssen 2 Millionen täglich Insulin spritzen. Besonders die letztgenannte Patientengruppe hat keine realistische Chance, aus der Insulinabhängigkeit mit all ihren Folgen herauszukommen. Mit der Erkenntnis, dass in der Folge eines adipositaschirurgischen Eingriffs Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 deutlich weniger oder gar keine Diabetes-Medikation mehr benötigen, hat sich das neue Feld der sogenannten „Diabeteschirurgie“ (auch „metabolischen Chirurgie“ genannt) entwickelt. In den letzten Jahren haben Ärzte und Wissenschaftler der ganzen Welt versucht, die Wirkmechanismen der Diabeteschirurgie zu beschreiben. Wir wissen heute, dass der „Diabetesheilung“ nach einem Magenbypass (siehe Abbildung 1) verschiedene Mechanismen zugrunde liegen. Zum einen beginnt die „Diabetesheilung“ unmittelbar nach der Operation, ist somit unabhängig von der Gewichtsabnahme. Es herrscht zwar Klarheit darüber, dass in dieser ersten Phase der „Diabetesheilung“ verschiedene Hormone von Bedeutung sind, wir verstehen aber immer noch nicht die genaue Wechselwirkung. Doch gibt es auch Hinweise darauf, dass noch weitere Faktoren bei der „Diabetesheilung“ nach einer Operation eine Rolle spielen, wie zum Beispiel die Menge des viszeralen Fetts, die Dauer der Insulinpflichtigkeit vor der Operation und das Ausgangskörpergewicht. Der antidiabetische Effekt gilt für fast alle bekannten adipositaschirurgischen Verfahren. Doch scheint es, dass die Verfahren wie Magen-Bypass (Abbildung 1), biliopankreatische Diversion/DuodenalSwitch oder sogar Ileumtransposition besser wirken als das Magenband oder die Magenschlauchresektion. Wie oben beschrieben, hat man zunächst bei adipösen Patienten festgestellt, dass Operationen wie der Magenbypass zur Seite 9 Speiseröhre Kleiner Restmagen Dieser wird mit einer Dünndarmschlinge verbunden. Die Speise wird somit am 12-Finger-Darm vorbeigeleitet. verbleibender Magen 12-FingerDarm Untere Dünndarmverbindung. Hier verbinden sich der Speisebrei aus dem kleinen Restmagen mit den Verdauungsenzymen aus der Bauchspeicheldrüse und den Gallensäften. Abbildung 1: Schematische Darstellung einer Magenbypassoperation „­ Diabetesheilung“ führen können. Das Wissen darum, dass diese „Diabetesheilung“ zum Teil unabhängig von der Gewichtsabnahme ist, hat dazu geführt, dass Chirurgen mit dem Einsatz adipositas­ chirurgischer Verfahren auch bei nur leicht übergewichtigen Patienten mit insulinpflichtigem Dia­betes mellitus Typ 2 begonnen haben. Inzwischen gibt es mehrere hochrangige Publikationen, die zeigen, dass die Diabeteschirurgie bei weit mehr als 90 % der operierten normalgewichtigen Patienten zur Heilung des Diabetes führt und dass dieser Effekt über mindestens 4 Jahre anhält. Wir wissen heute auch, dass sich bereits ca. 1,5 – 2 Jahre nach der Opera­tion eine Reduktion von diabetesbedingten Langzeitkomplikationen (z. B. am Augenhintergrund, Nierenfunktion) nachweisen lässt, was sich möglicherweise in einer besseren Lebensqualität und einer höheren Lebenserwartung niederschlägt. Da chirurgische Verfahren wie der Magen-Bypass heutzutage eine sehr geringe Komplikationsrate aufweisen, die Häufigkeit von Diabetes weltweit immer noch zunimmt und eine konservative Behandlung niemals zu einer vollständigen „Heilung“ des Diabetes führt, ist die Dia­ beteschirurgie eine vielversprechende Therapieption für insulinpflichtige Typ-2Diabetiker. Allerdings sind noch viele Fragen offen. So verstehen wir die zugrunde liegenden Mechanismen noch nicht im Detail, und die Kriterien der für die Chirurgie am besten geeigneten Patienten sind nach wie vor weitgehend unbekannt. Außerdem müssen Lebensqualitäts- und Kostenanalysen erfolgen und die Diskussion mit den Krankenkassen über die Kostenübernahme geführt werden. In Deutschland wird diese Operation für Diabetiker noch nicht von den Krankenkassen bezahlt. Seite 10 Einige der offenen Fragen werden von der DiaSurg-1-Studie beantwortet werden. Diese Studie läuft zurzeit an der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg. 20 insulinpflichtige Typ-2-Diabetiker mit einem BMI zwischen 25 kg/m² und 35 kg/m² erhalten eine Magen-Bypass-Operation. Die Kosten für diese Studie werden vollständig vom Universitätsklinikum Heidelberg getragen. Darüber hinaus soll Anfang 2012 eine zweite Studie beginnen: Die DiaSurg-2-Studie wird als multizentrische, randomisiert-kontrollierte Studie bei 100 insulinpflichtigen Typ-2-Diabetikern das Ergebnis von Magen-Bypass und konservativer Behandlung vergleichen. PD Dr. med. Lars Fischer PD Dr. med. Beat Müller Kontakt: Lars Fischer INF 110, Chirurgische Universitätsklinik 69120 Heidelberg Fon: 06221-566112 E-Mail: [email protected] oder beat.mü[email protected] Rundum zufriedene Besucher beim Patiententag in Heidelberg Folgeschäden vorbeugen – das Thema hatte die Bedürfnisse der Menschen mit Diabetes in Heidelberg und Umgebung auf den Punkt getroffen. Die vielen Be- sucher unterschiedlicher Altersgruppen waren von der Veranstaltung der ADBW und dem Deutschen Diabetiker Bund Landesverband Baden-Württemberg (DDB) in der Medizinischen Klinik in Heidelberg am 26. November begeistert. Prof. Dr. Reinhard Holl von der ADBW lobte bei der Begrüßung die Zusammenarbeit von DDB und ADBW und wünschte eine Intensivierung der Zusammenarbeit sowie weitere gemeinsame Patiententage. Der stellvertretende Vorsitzende des DDB, Dr. Firuz Sadr freute sich, dass es gemeinsam mit der ADBW gelungen ist, hervorragende Wissenschaftler und Referenten für diesen Patiententag zu gewinnen. „Gemeinsam sind wir stark“ sei die beste Voraussetzung für eine hervorragende Arbeit, so Elke Brückel, Vorsitzende des DDB. Dieser langjährige Slogan des DDB sei bei diesem Patiententag ein lebendiger Beweis für Gemeinsamkeit zum Wohle der Patienten. Während die Leistungserbringer (Ärzte, Diabetologen, DiabetesberaterInnen usw.) sich um die wissenschaftliche Seite sowie die medizinische Betreuung der Patienten kümmern, ist der Seite 11 DDB für die Selbsthilfe von Patient zu Patient stark und engagiert sich für die Rechte der Patienten. „Wir als Patienten können nicht ohne Ärzte, und die Ärzte sind auf kooperative, wissende Patienten angewiesen“, unterstrich Brückel. In verständlichen Vorträgen und Workshops wurde auf die Belange der Besucher eingegangen, die sich in der Industrie-Ausstellung über neue Produkte informieren oder Fragen zu sozialen und rechtlichen Problemen am DDB-Stand stellen konnten. Unter anderem konnten sie auch Blutzucker, Blutdruck oder Fußbelastung kostenlos messen lassen, sowie an Diabetikersportangeboten örtlicher Vereine teilnehmen. Brillant und vor allem verständlich wies Dr. med. Michael Morcos in seinem Vortrag darauf hin, was man als Diabetiker unternehmen kann, um Folgeschäden wie Nierenschäden, Erblindung, Herzinfarkt, Dia­ betischer Fuß oder Schlaganfall zu verhindern. Welche Untersuchungen sinnvoll eigenen Tasche bezahlen müssen, zeigte Prof. Dr. med. Hans-Peter Hammes in einem lebhaften Vortrag auf. Auf die Bedeutung der sportlichen Komponente als vorbeugende Maßnahme ging Dr. Petra Lücke von der AOK Mittlerer Oberrhein ein. Richtige Ernährung kann entscheidend die Lebensqualität verbessern, stellte Vareska Kaese überzeugend dar. Wie sich Arzt und wissende Patienten konstruktiv miteinander austauschen und Konflikte nutzen machte Birgit Wetekam in ihrem anschaulichen Vortrag deutlich. Angeboten waren auch unterschiedliche Workshops mit Dr. med. Jürgen GrulichHenn, Wera Eich, Dr. med. Gottfried Rudofsky und Dr. med. Albrecht Dapp. So zeigte zum Beispiel Dr. Dapp den praktischen Umgang mit Insulinpumpen nachhaltig auf. und nützlich sind bei Augenerkrankungen und vor allem geeignet sind, zu erreichen, dass die Patienten nicht so viel aus der Seite 12 Elke Brückel ADBW-Strategietagung am 13. und 14. Januar 2012 in Bad Boll Jedes Jahr trifft sich der ADBW-Vorstand mit früheren Vorstandsmitgliedern und externen Beratern in Bad Boll zu einer zweitägigen Sitzung, um alle wichtigen Aktivitäten unserer Regionalgesellschaft ausführlich zu diskutieren. Insgesamt 21 Personen haben sich in diesem Jahr Zeit genommen, und als erstes möchte ich allen herzlich dafür danken. Ein wichtiger Punkt sind natürlich die Finanzen, und ich kann alle Mitglieder der ADBW beruhigen: Die Finanzen unserer Regionalgesellschaft sind solide. Zur Abstimmung mit dem DDB kamen Frau Brückel und Herr Dr. Sadr am Freitag nach Bad Boll. Die enge Partnerschaft der Regionalgesellschaft mit der Patientenselbsthilfe ist in Baden-Württemberg ja schon gut etabliert. Die ADBW wird beim Landesdiabetikertag in Stuttgart am 19. Mai (nach dem DDG-Kongress) den DDB unterstützen. Die Inhalte des Diabeteskongresses Baden-Württemberg wurden ausführlich diskutiert: In diesem Jahr findet unser Jahreskongress am 23. und 24. November in Bad Boll statt. Herr Prof. Lobmann wird die Vorträge im Plenum koordinieren. Dort wird auch die Mitgliederversammlung stattfinden. Während des DDG-Kongresses in Stuttgart fand sich kein geeigneter Zeitraum ohne parallele Veranstaltungen, so dass der Vorstand beschlossen hat, dieses Mal auf die Mitgliederversammlung während des DDG-Kongresses zu verzichten. Wir werden Sie aber über ADBWpublik und ADBWaktuell über alle Entwicklungen informieren. Die Fortbildungsaktivitäten der ADBW umfassen den neuen „Fachkurs Diabetes für Pflegekräfte“, von Frau Schnäbele und Frau Dr. Born initiiert, das Studentenseminar (Leitung Prof. Siegel und Prof. Gallwitz) und ein Angebot für junge Ärzte in den ersten Jahren der Weiterbildung, Herr PD Morcos wird dies organisieren. Im Herbst planen wir anlässlich des WeltDiabetestages eine Veranstaltung in Stuttgart, um mit Entscheidungsträgern aus Politik, Krankenkassen, Klinikträgern und allen Berufsgruppen in der Diabetologie besser ins Gespräch zu kommen. Wir werden Sie rechtzeitig informieren. In diesem Zusammenhang wurden bei der Strategietagung auch alle aktuellen berufspolitischen Themen ausführlich diskutiert. Weitere Themen umfassten „Diabetes und Sport“, „Diabetes im Alter“ und Vorschläge für eine mögliche Satzungsänderung. Wir hoffen, in Ihrem Sinne die Diabetologie in Baden Württemberg im begonnen Jahr aktiv und erfolgreich zu vertreten. Der gesamte Vorstand der ADBW wünscht Ihnen ein gesundes und erfolgreiches Neues Jahr 2012. R.W. Holl Seite 13 Neues zur Genetik des autoimmunen Diabetes mellitus Der autoimmune Diabetes mellitus oder auch der Diabetes mellitus Typ 1 ist eine so genannte chronische Autoimmunerkrankung. Durch eine Fehlregulation des Immunsystems kommt es zu einer hochselektiven Zerstörung der Insulin produzierenden β-Zellen des Pankreas. Durch die bahnbrechenden Arbeiten von Jan Nerup (Kopenhagen) und Andrew Cudworth (London) wissen wir bereits seit 1976, dass die so genannten HLA-Merkmale ein hohes Risiko für das Auftreten des Typ 1 Diabetes vermitteln. Nach der Erstbeschreibung konnte dann mit Hilfe molekulargenetischer Verfahren gezeigt werden, dass insbesondere bestimmte HLA-Merkmale, nämlich die aus einer schweren α-Kette und einer leichten β-Kette bestehenden HLA-Klasse-IIMoleküle das höchste Erkrankungsrisiko vermitteln (z.B. HLA-DRB1*03/DRB1*04, DQB1*0302). Etwa bis zu 60% des genetischen Risikos für einen Typ 1 Diabetes wird über die HLA-Merkmale vermittelt. Die Funktion dieser Moleküle im Krankheitsprozess ist klar; die beiden Ketten bilden eine Grube, in der Antigene von einer Größe von bis zu 20 Aminosäuren aufgenommen werden können. Im Zusammenhang mit autoimmunem Diabetes sind dies Antigene, die offenbar von den Autoantigenen Insulin oder auch Glutamatdecarboxylase stammen und so in die HLA-Moleküle verpackt den aggressiven autoreaktiven T-Lymphozyten präsentiert werden. Bei diesem so überzeugenden und heute allgemein anerkannten Modell der Immunpathogenese des Diabetes ist jedoch zu bedenken, dass bei den Analysen in der Regel nur Menschen mit einem Typ 1 Dia- betes untersucht wurden, die vor dem 16. Lebensjahr die Erkrankung manifestiert haben. Die große Gruppe der Heranwachsenden und der jungen Erwachsenen mit einem Autoimmundiabetes wurde bisher nicht weiter analysiert. Um diese Wissenslücke zu schließen, erfolgte in Kooperation mit der Arbeitsgruppe von John Todd vom MRC Autoimmunitätslabor der Universität Cambridge in England eine Analyse aller heute bekannten Risikogene für einen Typ 1 Diabetes. Die so gezielt untersuchte Personengruppe bildeten Patienten aus Baden-Württemberg mit einem autoimmunen Diabetes. Diese Personengruppe konnte über einen Zeitraum von mehr als 15 Jahren zusammen mit Mitgliedern der ADBW am Universitätsklinikum Ulm rekrutiert werden. Das Ergebnis der detaillierten molekulargenetischen Untersuchung zeigte, dass in Abhängigkeit vom Manifestationsalter eines autoimmunen Diabetes mellitus die schon lange bekannten Hochrisikomerkmale aus dem HLA-System weniger häufig nachweisbar sind. Ferner war die Häufigkeit von weiteren Hochrisikomerkmalen, die neben dem HLA-System das Auftreten eines autoimmunen Diabetes begünstigen können (z.B. CTLA4, PTPN22, CD25Genpolymorphismen) ebenfalls umso geringer, je höher das Alter bei Manifestation ausfällt (Abbildung 1). Während bei der Manifestation vor dem 20 Lebensjahr nahezu 40 Risikomarker clustern, sind es bei Manifestation um das 30. Lebensjahr etwa 30 Risikomerkmale und bei einer Diagnose um das 40. Lebensjahr etwa 15-20 dieser Merkmale. Seite 14 Zusammenfassend konnte erstmalig eine „Landkarte“ der Risikomerkmale des autoimmunen Diabetes in Abhängigkeit vom Manifestationsalter erstellt werden. Es zeigt sich ein recht buntes Bild der prädisponierenden Gene, die weit über die bisher bekannten HLA-Assoziationen hinausgeht. Weitere Untersuchungen, die Gene der β-Zellfunktion einschließen werden, sind im Rahmen internationaler Kooperationen inzwischen in Vorbereitung. Die zentrale Frage wird dabei sein, wie viele der bekannten Risikomerkmale des Typ 2 Diabetes oder auch eines monogenen Diabetes sich bei Diabetespatienten mit später Manifestation eines autoimmunen Diabetes nachweisen lassen. Silke Rosinger, Bernhard O. Böhm Universitätsklinikum Ulm Klinik für Innere Medizin Schwerpunkt Endokrinologie, Diabetes und Stoffwechsel und BIU KardioMetabolics Albert-Einstein-Allee 23 89081 Ulm Publikation: Howson JM, Rosinger S, Smyth DJ, Boehm BO; ADBW-END Study Group, Todd JA. Genetic analysis of adult-onset autoimmune diabetes. Diabetes 2011; 60(10): 2645-53 Abbildung 1 Seite 15 Verordnungsfähigkeit von modernen Insulinen (Insulinanaloga) der Firma Novo Nordisk in Baden-Württemberg Der Gemeinsame Bundesausschuss hat ab dem 29.09.2006 die kurz wirksamen Insulinanaloga und ab dem 14.07.2010 die lang wirksamen Insulinanaloga zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 von der Verordnung zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen bis auf wenige Ausnahmen ausgeschlossen. Die Erstattungsfähigkeit ist nur gegeben, sofern mit Insulinanaloga keine Mehrkosten im Vergleich zur Therapie mit Humaninsulin verbunden sind. Um die Verordnungsfähigkeit von Novo Rapid®/NovoMix® 30 und Levemir® zu garantieren hat Novo Nordisk mit nahezu allen gesetzlichen Krankenkassen Verträge zum Ausgleich dieser Mehrkosten abgeschlossen. Die Kostengleichheit zwischen Humaninsulin und modernen Insulinen wird auch von den Prüfungsstellen anerkannt. Seit 01.01.2011 gilt mit dem AMNOG (Arzneimittelneuordnungsgesetz) der neue § 106 Abs. 5c SGB V: Kostenvorteile, die der Krankenkasse aufgrund von Zuzahlungen und Rabattverträgen entstehen, werden bei der Richtgrößenprüfung zugunsten des Arztes vorab von den Versorgungskosten abgezogen. In Baden-Württemberg treten bezüglich der Verordnungsfähigkeit der Insulinanaloga jedoch immer wieder Fragen auf. Deshalb haben wir die wichtigsten Fakten zur Verordnungsfähigkeit von Levemir® und NovoRapid®/NovoMix® 30 zusammengefasst: 1. Lang wirksame Insulinanaloga Behandlung des DM Typ 1 Der G-BA-Beschluss gilt nicht für die Verordnung bei Diabetes mellitus Typ 1. Levemir® kann für alle Patienten zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 1 verordnet werden und wird von allen Krankenkassen erstattet - auch von der AOK Baden-Württemberg. Behandlung des DM Typ 2 Novo Nordisk hat deutschlandweit für 96 % aller Versicherten einen Vertrag zum Ausgleich der Mehrkosten abgeschlossen. Einzige Ausnahmen sind einige kleinere BKKen und die AOK Baden-Württemberg. Für Ärzte in Baden-Württemberg bedeutet dies, dass Levemir® bei fast 60% aller GKV-Versicherten und bei allen PKVVersicherten zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 verordnungsfähig ist. Darüber hinaus ist Levemir® für Versicherte der AOK Baden-Württemberg mit Diabetes mellitus Typ 2, die Humaninsulin wegen einer Allergie nicht vertragen, auch ohne Rabattvertrag erstattungsfähig. Die aktuelle Übersicht über die Vertragspartner von Novo Nordisk finden Sie unter www.novonordisk.de. 2. Kurz wirksame Insulinanaloga Behandlung des DM Typ 1 Der G-BA-Beschluss gilt nicht für die Verordnung bei Diabetes mellitus Typ 1. NovoRapid® und NovoMix® 30 können für alle Patienten zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 1 verordnet werden und werden von allen Krankenkassen erstattet. Seite 16 Behandlung des DM Typ 2 Novo Nordisk hat deutschlandweit mit allen Krankenkassen (außer BKK ALP plus) einen Vertrag zum Ausgleich der Mehrkosten abgeschlossen. Damit können NovoRapid® und NovoMix® 30 für alle Patienten zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 verordnet werden. Die aktuelle Übersicht über die Vertragspartner von Novo Nordisk finden Sie unter www.novonordisk.de. Christiane Lehr Health Care Relations Manager Novo Nordisk Berufspolitischer Kommentar Wie der letzten Ausgabe des SPIEGEL zu entnehmen ist, herrscht in der Ärzteschaft allgemeine Zufriedenheit. Finanziell, so der Tenor des Artikels, gehe es den Ärzten so gut wie noch nie. Gesundheitsminister Bahr wird kritisiert, weil er zahlreiche Wohltaten an die Ärzteschaft ausschüttet: Zuschläge für Landärzte und für Pflegeheimbesuche, ja sogar eine Reform der Gebührenordnung mit Steigerung der Honorare werden aufgezählt. All dies wird unter dem Label „Klientelpolitik“ diskreditiert, und es wird davor gewarnt, dass die Überschüsse der Kassen mit dieser Politik des offenen Geldbeutels bald zusammenschmelzen werden. Es mag sein, dass die wegen der niedrigen Arbeitslosigkeit und des Wirtschaftwachstums des Jahres 2011 gefüllten Kassen Begehrlichkeiten wecken. Trotzdem sind im Versorgungsgesetz notwendige Reformen umgesetzt worden, und es war richtig, dafür zusätzliches Geld ins System fließen zu lassen. Auch in Baden-Württemberg ist im letzten Jahr durch die asymmetrische Verteilung der Honorarzugewinne das Honorardefizit teilweise wieder ausgeglichen worden, das durch den Gesundheitsfonds entstanden war. Ob das allerdings für alle Arztgruppen gilt, kann bezweifelt werden. Die Finanzierung der ambulanten Dia­ betologie über die DMP-Ziffern steht jedenfalls weiterhin auf wackeligen Beinen. Im Jahr 2012 wollen die Kassen die existierenden Verträge bis zum 2. Quartal weiterfüh- ren. Dann soll weiter entschieden werden. Dieser permanente Schwebezustand ist unerträglich, da gerade die spezialisierten Diabeteseinrichtungen mit ihrem hohen Personalaufwand auf die Möglichkeit einer langfristigen Planung angewiesen sind und sich überwiegend aus den DMP-Honoraren finanzieren. Deshalb lautet unsere Forderung, die Verträge langfristig abzusichern und der ambulanten Diabetologie damit Planungssicherheit zu geben. Diese Forderung wird in den Honorarverhandlungen von der KV vorgetragen. Bemängelt wird von den Kassen in diesem Zusammenhang das Nichterreichen der im DMP-Vertrag vereinbarten Qualitätsziele. Jede Praxis, die am DMP teilnimmt, erhält jährlich die Qualitätsberichte für das jeweilige DMP-Programm. Und tatsächlich sind in den letzten Jahren die Ziele nicht erreicht worden. Das ist insbesondere deshalb ärgerlich, weil es oft nur formale Fehler sind, die zu den fehlenden Prozentpunkten führen. Hier liegt es an uns, für Abhilfe zu sorgen. Jede Schwerpunkteinrichtung sollte sich um das Erreichen der Qualitätsziele bemühen und als Multiplikator im Bereich Diabetes versuchen, Kollegen zur Mitarbeit zu motivieren. Aus Sicht der Kassen wäre dann sicherlich ein Hindernis beseitigt, die DMPs als dauer­hafte Einrichtung anzuerkennen. Seite 17 Wolfgang Stütz Die Regionalgesellschaften der DDG Über viele Jahr war Herr Prof. Siegel aus Karlsruhe der Sprecher der Regionalgesellschaften der DDG. Dieses Amt wurde mittlerweile von Herrn PD Lundershausen aus Erfurt übernommen. Herr PD Lundershausen und Herr PD Siegel (Limburg / Heidelberg) haben vor wenigen Tagen folgende Aufgabenbeschreibung der Regionalgesellschaften zur Diskussion gestellt: Nach einem Beschluss des Vorstands der DDG gründeten sich in den Jahren 1995 bis 2000 diabetologische Fachgesellschaften in den einzelnen Bundesländern. Gegenwärtig existieren 15 Regionalgesellschaften, die als eingetragene Vereine mit eigener Satzung arbeiten. Die Vorstände der Regionalgesellschaften wählen aus ihren Reihen einen Sprecher und einen Stellvertreter, deren Amtszeit in Anlehnung an die Amtszeit der DDG-Vorstandsmitglieder vier Jahre beträgt. Die Vertreter der Regionalgesellschaften stehen im regelmäßigen Dialog mit dem DDG-Vorstand und können dort die länderspezifischen Interessen ihrer Mitglieder einbringen und gegebenenfalls auf Vorstandsbeschlüsse Einfluss nehmen. Im Rahmen der Herbsttagung der DDG lädt der Präsident die Regionalgesellschaften sowie die Arbeitsgruppen und Ausschüsse der DDG zum Diabetes-Forum ein. Diese Plattform dient der Information über die im Vorjahr geleisteten Aktivitäten und der Abstimmung über künftige Aufgaben in den einzelnen Verantwortungsbereichen. Mindestens einmal jährlich treffen sich die Vorstände der Regionalgesellschaften zu einer Beratung, um regionale Aktivitäten abzugleichen und bei Notwendigkeit gemeinsame Beschlüsse zu fassen. Hauptaufgaben und Ziele der Regionalgesellschaften 1. Umsetzung der Ziele der DDG auf Ebene der Bundesländer, insbesondere der Beschlüsse der DDG-Mitgliederversammlung und des DDGVorstandes sowie der DDG-Leitlinien 2. Vertretung der Diabetologen und des diabetologischen Assistenzpersonals gegenüber den regionalen Körperschaften, politischen Verantwortungsträgern und Kostenträgern diabetologischer Leistungen 3. Erarbeitung von Behandlungs- und Strukturstandards für die Betreuung von Menschen mit Diabetes unter Berücksichtigung länderspezifischer Regelungen 4. Förderung des diabetologischen Nachwuchses in den Bundesländern 5. Organisation der diabetologischen Fortbildung auf Landesebene 6. Zusammenarbeit mit den Ländergruppen des Diabetikerbundes und der dia­betologischen Berufsverbände Im Jahr 2011 fand das Treffen der Regionalgesellschaften wie immer vor der Herbsttagung der DDG in Berlin statt; ich war für die ADBW dort vertreten. Herr Lundershausen stellt sich dem Amt mit großem Engagement. Zunächst berichteten alle anwesenden Gesellschaften über ihre Aktivitäten im letzten Jahr. Es zeigt sich, dass die einzelnen Regionalgesellschaften ganz unterschiedliche Schwerpunkte setzen: Diabetologische Fortbildung, teilweise Personalunion mit der regionalen Endokrinologie, berufspolitische Themen und Seite 18 viele andere Bereiche wurden diskutiert. Information über regionale Unterschiede der DMP-Umsetzung nahmen einen breiten Raum ein, ebenso wie die fehlende Kostenübernahme für langwirkende Analoginsuline in einzelnen Bundesländern (in Baden-Württemberg übernimmt die AOK bei Typ-2-DM kein Detemir-Insulin, in Bayern dagegen kein Glargin-Insulin). Darüber hinaus wurden in Berlin auch übergreifende Themen wie die Auswirkung des Arznei- mittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) auf die Diabetologie, Verordnungshöchstquoten, das Versorgungsstrukturgesetz (GKV-VSG) und der G-BA-Beschluss zur Substitution ärztlicher Leistungen diskutiert. Entsprechend der Aufgabenstellung der Regionalgesellschaften der DDG wurden keine Beschlüsse gefasst. Auch im Jahr 2012 wollen sich die Regionalgesellschaften im Rahmen der Herbsttagung treffen. R.W. Holl 6. Symposion der Innung für OrthopädieSchuhtechnik in Reutlingen am 15.10.2011 Die 6. Symposionsveranstaltung der Innung für Orthopädie-Schuhtechnik BadenWürttemberg in Zusammenarbeit mit dem interdisziplinären Arbeitskreis „AK Fuß“ fand unter der Leitung von Frau Dr. Born in der Handwerkskammer / Bildungsakademie in Reutlingen statt. 150 Teilnehmer (Orthopädie-Schuhtechniker, Podologen und Ärzte) kamen im Plenarsaal zu den Vorträgen und der anschließenden Podiumsdiskussion unter dem Motto „Hilfe beim Diabetischen FußSyndrom“ zusammen. Die von der Innung hervorragend organisierte Veranstaltung begann mit dem gemeinsamen orthopädie-schuhtechnischen und ärztlichen Vortrag „Netzwerk Diabetisches Fuß-Syndrom: Beispiel Reutlingen“, gehalten von Frau Dr. Born aus der Medizinischen Klinik 1 der Kreisklinken Reutlingen in Abwesenheit des akut erkrankten OSM Horst Diether, Reutlingen. Es folgte „Hygiene in der Orthopädie-Schuhtechnik“ von Rolf Prions aus Basel, der in lehrreicher, aber dennoch unterhaltsamer Art auf die neuen, gestiegenen Anforderungen an Orthopädie-Schuhtechniker aufmerksam machte. Nach der Pause, während der schon ein reger Austausch der verschiedenen Berufsgruppen stattfand, sprach Dr. Klare, Radolfzell, zum Thema „TCC – aus der Sicht des Arztes“, gefolgt von einem Vortrag von OSM Trentmann aus Hamburg zum Thema „Zweischalenorthese-TCC, die Sicht des Orthopädie-Schuhmachers“. In der anschließenden lebhaften Podiumsdiskussion, die Herr Best, Redakteur der Fachzeitschrift „Orthopädie-Schuhtechnik“, moderierte, wurden viele Fragen beantwortet und wertvolle Tipps und Ratschläge ausgetauscht. Insgesamt war es eine erfolgreiche Veranstaltung, die das zukünftige interdisziplinäre Arbeiten im Netzwerk unterstützen wird. Um die Netzwerkarbeit zu unterstützen, hat die Innung für Orthopädie-Schuhtechnik Baden-Württemberg unter der Leitung von Herrn OSM Harrer die Bildung von interdisziplinären Qualitätszirkeln initiiert, die bereits in mehreren Regionen ihre Arbeit aufgenommen haben (siehe S. 22). Seite 19 B. Born Arbeitsgemeinschaft Diabetologie Baden-Württemberg Geschäftsstelle / J. Braun Okenstr. 290 c 77652 Offenburg Aufnahmeantrag / Beitrittserklärung zur Arbeitsgemeinschaft Diabetologie Baden-Württemberg Die ADBW strebt die Verwirklichung moderner Qualitätsstandards in der Betreuung von Diabetikern an, insbesondere sollen die interdisziplinäre Zusammenarbeit gefördert und diabetesgerechte Behandlungsstrukturen durchgesetzt werden. O O Ich bin bereits Mitglied der DDG und erkläre hiermit meine Mitgliedschaft in der ADBW. Ich bin nicht Mitglied der DDG. Ich beantrage die Mitgliedschaft in der ADBW. Ich erkläre, dass ich mich mit Engagement für die Interessen der ADBW einsetzen werde. _____________________________________________________________________________ Ort/Datum Unterschrift Antragsteller: Titel: _________ Name: _____________________________ Vorname: __________________ Beruf: ____________________________________________ Funktion: __________________ Dienstadresse: Institution: _______________________________________________________________ Straße: ______________________________________________________________ Plz, Ort: ______________________________________________________________ Tel.: ___________________________________ Fax: ______________________ E-Mail: ______________________________________________________________ Privatadresse: Straße: ______________________________________________________________ Plz, Ort: ______________________________________________________________ Tel.: ___________________________________ Fax:_______________________ E-Mail: ______________________________________________________________ Ich bin damit einverstanden, dass meine obige Dienstadresse O auf der Homepage der ADBW hinterlegt O bei Anfragen von Krankenkassen oder KVen an diese weitergegeben wird. Die Mitgliederzeitschrift ADBWpublik sowie die Korrespondenz soll an folgende Adresse gesandt werden: O Dienstadresse O Privatadresse Bürge: Als Arzt und Mitglied der Deutschen Diabetes Gesellschaft bin ich der Ansprechpartner für den o.g. Antragsteller und bürge für sein Interesse an der Versorgung von Diabetikern. _____________________________________________________________________________ Name in Druckbuchstaben Ort, Datum Unterschrift ADBW Arbeitsgemeinschaft Diabetologie Baden-Württemberg – Regionale Gliederung der Deutschen Diabetes Gesellschaft ADBW Geschäftsstelle J. Braun Okenstr. 290 c 77652 Offenburg Ermächtigung zum Einzug von Forderungen durch Lastschrift Hiermit ermächtige(n) ich/wir die ADBW, den jeweils gültigen Jahresbeitrag (derzeit 21 €) sofort nach Eingang der Ermächtigung und in den Folgejahren zum 15. Januar von meinem / unserem Konto durch Lastschrift einzuziehen. Wenn mein / unser Konto die erforderliche Deckung nicht aufweist, besteht seitens des kontoführenden Kreditinstituts keine Verpflichtung zur Einlösung. Die Bankverbindung lautet: Konto-Nr.: __________________________________________ Bankleitzahl: __________________________________________ Bank: __________________________________________ Kontoinhaber/in: __________________________________________ Name des ADBW Mitglieds, falls abweichend: ________________________ Änderungen meiner/unserer Bankverbindung werde/n ich/wir Ihnen unaufgefordert mitteilen und andernfalls alle Ihnen dadurch entstehenden Kosten ersetzen. ______________________________ ______________________________ Ort, Datum Unterschrift(en) Seite 21 Interdisziplinäre Qualitätszirkel zum Thema Diabetisches Fußsyndrom Innung für Orthopädie-Schuhtechnik geht in die Offensive Die Zahl der an Diabetes erkrankten Menschen steigt stetig. Daher wird es immer wichtiger, sich fachübergreifend mit dem Thema „Diabetisches Fußsyndrom“ zu befassen. Die Innung für Orthopädie-Schuhtechnik Baden-Württemberg gründet daher in Zusammenarbeit mit dem „AK Fuß“ im ganzen Bundesland interdisziplinäre Qualitätszirkel (QZ). Der „AK Fuß“ in der ADBW sucht unter anderem Kontakt zu Kostenträgern und baut das „Netzwerk Schuhversorgung“ auf. In den Qualitätszirkeln treffen sich Ärzte (bislang vornehmlich Fachärzte für Orthopädie und Diabetologen), Podologen und Orthopädieschuhmacher zum Austausch im gegenseitigen Nutzen. Dabei ist jeder QZ offen für alle teilnehmenden Berufsgruppen in der Region. Der persönliche Aufwand ist überschaubar, denn aufgrund der Regionalität sind die Wege kurz. Zudem wird nur etwa zwei Mal pro Jahr getagt, und die Treffen finden an einem zentralen Ort (Hotel oder Klinikum) statt. Die Organisation übernimmt die Innung. Noch in diesem Frühjahr werden in den Regionen Freiburg, Heilbronn, Karlsruhe und Ulm Qualitätszirkel ins Leben gerufen. In den Gründungstreffen geht es um die verbesserte Zusammenarbeit zwischen den eingeladenen Berufsgruppen und um die Qualität der Versorgung. Als erstes großes Ziel steht die bessere Einbindung der Hausärzte auf der Tagesordnung. Ein ebenfalls wichtiger Aspekt ist die Zusammenarbeit mit den Krankenkassen im Genehmigungsverfahren. Im letzten Jahr wurden vier QZ gegründet, die bereits erfolgreich arbeiten. Im QZ Mannheim / Heidelberg stellt ein Orthopädieschuhmacher beim nächsten Treffen ein Modell vor, bei welchem die Qualitätssicherung vorbildlich funktioniert. Der QZ Reutlingen / Tübingen nimmt sich das Thema Hygiene vor und lädt dazu einen Experten ein. Der QZ der Region Singen / Bodensee erörtert beim nächsten Mal, wie die Risikogruppeneinteilung nach den DDGRichtlinien in Zusammenarbeit mit dem Medizinischen Dienst und den gesetzlichen Krankenkassen am besten umgesetzt werden kann. Im QZ der Region Stuttgart wird beim nächsten Meeting die Versorgung am diabetischen Fuß durch Orthopädieschuhmacher im Mittelpunkt stehen. Wer sich für eine Mitarbeit in einem der bestehenden oder geplanten QZ interessiert, kann sich direkt an die Innung wenden (Telefon: 07131 64281-101 oder per E-Mail: [email protected]) und wird dann zur nächsten Sitzung eingeladen. Derzeit baut die Innung auf ihrer Homepage (www.innung-os.de) ein Portal auf, das für alle Teilnehmenden der einzelnen QZ zugänglich ist. Hier werden zukünftig alle Termine und Themen veröffentlicht, und es können alle Protokolle eingesehen werden. Klaus Harrer Kontakt: [email protected] oder 0172 8750819 Seite 22 Neues aus Gambia 2011/2012 Im Jahr 2000 wurde das „Reutlinger Diabetes Projekt in Gambia“ gegründet. Es gehört zum Reutlinger Diabetiker Verein e.V. Seither fliegen jedes Jahr im Februar und November Mitglieder des Vereins und ­Afrika-Interessierte nach Gambia, um das Projekt tatkräftig zu unterstützen. Im Februar 2011 und 2012 waren mehrere Ärzte aus den Kreiskliniken Reutlingen dabei, als die Klinik von Dr. Gaye besucht wurde. Ein Pfleger der Reutlinger Stroke Unit führte bedside-teaching zur Lagerung und Dysphagieproblematik bei Diabetespatienten mit Schlaganfall durch. Dr. Born und Dr. Claußnitzer hielten im November einen Intensiv-Workshop zum Thema: Diabetes und Nephropathie ab. Nur einem der 20 Teilnehmer war „GFR“ geläufig. Ein Eiweißnachweis im Urin ist wegen nicht vorhandener Testmedien oft gar nicht möglich. Im letzten Jahr ist die Gruppe der Typ 1 Diabetes Kinder, die im Projekt betreut werden, von 40 auf 50 Kinder angestiegen. Da die Spendenbereitschaft nicht mehr so groß ist wie noch vor einigen Jahren, ist noch nicht klar, mit welchen Mitteln der steigende Insulinbedarf finanziert werden kann. Im Februar 2012 hat in der Krankenpflegeschule in Batokunku (ländliche Region) der erste Grundkurs Diabetes stattgefunden. In der Schule gibt es keinen Strom und wenig technische Hilfsmittel. Dies stellte eine große Herausforderung für die Referenten dar. Der Grundkurs erfüllte dennoch die Wünsche der 29 Krankenpflegeschüler, die alle mit sehr viel Spaß und Interesse an der 3-stündigen Fortbildung teilnahmen. Seite 23 B. Born „Diabetiker auf dem Westweg 2011“ Zum Abschluss im Kursaal in Dobel Bei wunderbarem Wetter trafen sich im Bahnhof Bad Herrenalb erneut 40 Wanderer, um die letzte Etappe Westweg nach Pforzheim zu begehen – eine ganz normal wirkende Wandergruppe, doch alle bekamen am Bahnhof wie bisher ihre Umhänger mit den farbigen Punkten ausgehändigt, und damit waren sie wieder die „Diabetiker auf dem Westweg“ . Nebel lag noch in den Tälern, als der Transferbus die Wanderer zum oberen Gaistal fuhr, zum letzten Start der Wanderung. Voller Erwartung waren die Teilnehmer auch auf die Abschlussveranstaltung, die so mit vielen Gerüchten in der Runde die Spannung anheizte. Jedoch wurde erst einmal der etwas steile Anstieg erklommen, der dann wunderbare Ausblicke in die teilweise noch mit Nebel verhangenen Täler erlaubte. Bei den Menschen mit Typ 1 Dia­betes wurden die ersten Gummibärchen benötigt, doch bei den meisten Teilnehmern waren die Werte im grünen Bereich. Wiederholte Pausen zum Erholen und natürlich auch zum Blutzucker messen waren auch in dieser Etappe das bewährte Konzept des „Westweg- Projekts“. Weiter ging es nach Dobel, wo am Ortseingang das obligatorische Gemeinschaftsbild ge- macht wurde, bevor die Unterkünfte angelaufen wurden. Die Samstagsetappe war mit ca. 10 km relativ kurz, was natürlich auch die Abschlussveranstaltung im Kurhaus Dobel berücksichtigte, da alle sich noch etwas zurechtmachen wollten. Um 17:00 Uhr traf man sich dann im Kurhaus zum Geräteeinlesen und Blutdruckmessen, und ab 18:00 Uhr zum Sektempfang der Gemeinde mit Bürgermeister Wolfgang Krieg. Die von Frau Ina Rau mode- rierte Veranstaltung leitete der Schirmherr des Projekts, Herrn Joachim Kössler MdL, mit einem Grußwort ein. Der ortsansässige Koch Roy Kifferle hatte ein wunderbar schmeckendes, gesundes und mit Zutaten aus der Region zubereitetes Menü vorbereitet. Zwischen den Menügängen folgten dann die Ehrungen der 12 Wanderer, welche den ganzen Westweg gewandert waren, mit der goldenen „Westweg-Diabetiker-Urkunde“. 5 Teilnehmer bekamen ihren silbernen „Westwegdiabetiker“, da sie nur einmal fehlten, und auch die Begleiter wurden mit Bildern, Urkunden und kreativen Geschenken bedacht. Ein wunderschöner Abend mit musikalischer Unterhaltung, tollen Vorträgen aus dem Seite 24 Leben von Triathleten mit Diabetes Typ1 und einfach schönen Gesprächen rundete diesen Abschluss des Westwegprojektes ab. Am nächsten Tag um 8:30 Uhr, noch fast zu müde, brachen alle dann hinunter nach Pforzheim auf. Kalt und feucht war es noch, als die Gruppe aus Dobel kommend den Engelsweg zur Schwanner Warte ging. Ca 25 km Westweg standen an diesem Sonntag noch als letzte Etappe an. Ein wunderschöner Herbsttag mit Das „Medikament“ Bewegung war eingesetzt worden ohne Nebenwirkung – wenn man von etwas Muskelkater absieht – mit viel Spaß und Freude in der Natur und guten Blutzuckerwerten. Das Projekt wurde vom Deutschen Diabetikerbund, der Deutschen Diabetes Stiftung, dem Schwarzwaldverein, der ADBW und der AOK unterstützt. Herzlichen Dank auch den Unterstützern aus der Industrie: Bayer, Roche, Omron, Peterstaler. Aus finanziellen und organisatorischen Gründen finden die Westweg-Wanderungen 2012 nicht statt. bunten Blättern auf den Wanderwegen machten auch diese letzten Kilometer zu einem schönen Naturerlebnis. Müde und schon mit Stirnlampen der beginnenden Dunkelheit trotzend kamen die Wanderer am Ziel – dem Kupferhammer – in Pforzheim an. Es gab noch ein Gläschen Sekt zum diesjährigen Erfolg, und dann musste man Abschied voneinander nehmen. Dieser fiel sichtbar schwer, denn 8 gemeinsame Wochenenden seit April hatten Freundschaften entwickelt. Die Diabetiker erwanderten an diesen Wochenenden im Jahr 2011, begleitet von Diabetologen, Diabetesassistenten, Diabetesberatern, Wanderführern, Physiotherapeuten und dem Begleitfahrzeug, den Westweg mit seinen Höhen und Tälern in umgekehrter Richtung, von Basel nach Pforzheim. Das Ziel der Initiative war erreicht, nämlich viele „Diabetiker in Bewegung“ zu bringen. Herzlichen Dank allen Unterstützern und Helfern der letzten 3 Jahre, die ich hier leider nicht alle namentlich erwähnen kann. Ohne Sie hätte alles nicht durchgeführt werden können. Vorinformation zu einer Tageswanderung: „Diabetiker on Tour“ Kraichgau-Wanderung – Start und Ziel Rechbergklinik in Bretten, eine Tageswanderung mit diabetologischer Begleitung und Unterstützung des DDB. Ihre Anne-Marie Schnäbele Seite 25 Wundnetz Nordschwarzwald Pilotprojekt für die Versorgung chronischer Wunden Seit Mai 2009 läuft im Kreis Calw ein Pilotprojekt für die Versorgung chronischer Wunden. Entsprechend dem Modell einer integrierten Versorgung handelt sich um eine fach- und sektorenübergreifendende Zusammenarbeit. Kooperationspartner sind der niedergelassene Diabetologe Dr. Günther Limberg mit Praxis in Bad Wildbad und Zweigpraxis in Calw, der am Krankenhaus Nagold arbeitende Gefäßchirurg Dr. Seeger, das Klinikum Südwest, die AOK Nordschwarzwald und der Ärzte-Verbund MEDI. Vorgegebenes Ziel der AOK ist eine „Qualitätsorientierte, kosteneffiziente und flächendeckende Wundversorgung“. Die Qualitätsstrukturen orientieren sich am Fußnetz Köln, dessen Mitbegründer, Dr. Dirk Hochlehnert, in sehr kollegialer Weise behilflich war, die für Baden-Württemberg in dieser Form neue Versorgungsstruktur umzusetzen. Entsprechend den Selektivverträgen der MEDI für Haus- und Fachärzte erfolgt die Leistungsvergütung mit unkomplizierten Grundpauschalen und Zuschlägen für bestimmte Wundarten. Das „Casemanagement“, d. h. die Koordination der erforderlichen Maßnahmen, geht von der Wundambulanz aus. Es besteht eine enge Kooperation von Wundambulanz, Hausarzt und Gefäßchirurg mit festen Ansprechpartnern ambulant und stationär. Ziel und Resultat sind eine Verkürzung der Entscheidungsprozesse und damit der Abheilungszeiten chronischer Wunden. Behandelt werden neben dem diabetischen FußSyndrom die pAVK auch ohne Diabetes und chron. Ulcera cruris. Beim diabetischen Fuß-Syndrom besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Orthopädie-Schuhmacher. Jede Schuhversorgung wird zusammen mit dem Wundarzt, dem Orthopädie-Schuhmacher und dem Patienten besprochen und geplant. Zeitraubende Anträge und Diskussionen mit der Krankenkasse oder dem MDK sind nur noch eine seltene Ausnahme. Zu den schon teilweise in Umsetzung befindlichen Zukunftsperspektiven des „Wundnetz Nordschwarzwald“ gehören neben einer Wundassistentin, die immobile Patienten zuhause oder im Pflegeheim besucht, die telemedizinisch gestützte Wunddokumentation und Mitüberwachung dieser Patienten. Dr. G. Limberg Seite 26 VDBD Leitfaden zur Injektion Im Juni 2011 wurde der VDBD Leitfaden zur Injektion veröffentlicht und auf der DDG Frühjahrestagung 2011 in Leipzig vorgestellt. (wir berichteten im Nov. 2010) Was hat sich seitdem getan? Bei sehr vielen Fachkräften, Ärzten und auch Krankenkassen sind die Informationen noch nicht angekommen. Seitdem meine Kollegin und ich den Leitfaden konkret umsetzen, kommt es sehr häufig zu Nachfragen der Krankenkassen. Mitunter wird uns mitgeteilt, dass ein Patient mit einer intensivierten Insulintherapie nicht mehr als 300 Nadeln pro Quartal bekomme. Dies würde 3,3 Injektionen pro Tag bedeuten! Auch könne man eine Nadel häufiger verwenden! In den Schulungen wird den Betroffenen noch häufig empfohlen, die Nadeln häufiger zu verwenden. Auch die Nadellänge wird eher nach Bauchumfang herausgesucht. Die Kontrolle der Injektionsstellen wird immer wieder vernachlässigt. Ich würde gerne Ihre Erfahrungen mit dem Leitfaden erfahren und möchte Sie bitten, mir darüber per Mail ([email protected]) zu berichten. Der Leitfaden kann unter www.vdbd.de als Volltext oder Kurzfassung heruntergeladen werden. Gabriele Buchholz Seite 27 3. Studentenseminar „Diabetologie“ der ADBW in Karlsruhe am 18.-19.11.2011 Im Jahr 2009 hatte der ADBW Vorstand beschlossen, für Medizinstudenten im klinischen Studienabschnitt ein Wochenendseminar „Diabetologie“ anzubieten, um dem ärztlichen Nachwuchs frühzeitig einen Einblick in die Diabetologie zu ermöglichen und so weiteres Interesse zu wecken. Das Projekt wurde fortgesetzt, da die beiden ersten Studentenkurse im Herbst 2009 und Herbst 2010 in Karlsruhe sehr erfolgreich verliefen und das Angebot gut wahrgenommen wurde, und es fand im November der 3. Studentenkurs in Karlsruhe statt. Ziel des Studentenseminars der ADBW ist es daneben, den Studenten die wichtigen Forschungsprojekte der Universitäten Freiburg, Heidelberg, Mannheim, Tübingen und Ulm vorzustellen und ein zusätzliches und komplementäres Angebot zu den Lehrangeboten an den Heimatuniversitäten zu geben. Das Studentenseminar soll den Studenten der Universitäten Baden-Württembergs auch die Gelegenheit geben, sich zu vernetzen. Karlsruhe hatte sich als Ort für die Durchführung schon bewährt, da an der von der DDG anerkannten Behandlungseinrichtung von Prof. Siegel am St. Vincentius-Krankenhaus ärztliche Mitarbeiter, Diabetesberater und Ernährungsberater sehr gut in das Seminar als Dozenten eingebunden waren und regionale Vertreter des DDB sich sehr aktiv in das Seminar einbrachten. Karlsruhe ist für die meisten Studenten gut erreichbar, auch die Unterbringung der Studenten ist hier gut gegeben. Wie in den vergangenen Jahren war der Kurs mit der maximalen Anzahl von 30 Studenten sehr gut besucht und „ausgebucht“. Das Programm mit einem stärkeren Schwerpunkt auf ganz praktischen Teilen, mit Übungen in Kleingruppen zusammen mit Ärzten und Diabetesberatern, fand sehr guten Anklang. Durch Prof. Seufert aus Freiburg, Prof. Hammes (Mannheim), Prof. Gallwitz (Tübingen) und Prof. Holl (Ulm) wurde den Studenten ein umfassender Überblick über Forschungsschwerpunkte und -möglichkeiten an den einzelnen Universitäten gegeben. Prof. Holl als Präsident der ADBW stellte auch unsere Regionalgesellschaft und deren Positionierung in der Landschaft der Fachgesellschaften und Berufsorganisationen vor. Für viele der Studenten war jedoch auch ein absolutes „Highlight“, direkt von Patienten den Aspekt „Leben mit Diabetes“ und die Aspekte der Selbsthilfe hautnah zu erleben. Dr. Stütz gab den Studenten einen sehr realitätsnahen Einblick in Praxisorganisation und ambulante Patientenversorgung in einer Schwerpunktpraxis. Das Thema „Folgeerkrankungen“ wurde theoretisch und praktisch sehr gut von Prof. Hammes und Dr. Hanel (Bürgerhospital Stuttgart) behandelt und mit viel Spaß durch Fußgymnastik mit Prof. Siegel abgerundet. Der gemeinsame Abend der Studenten mit den Dozenten war schön für den individuellen Austausch, eine angeregte Diskussion und Informationen zu Karlsruher Besonderheiten. Zusammenfassend hat sich jetzt nach dem dritten Kurs das Angebot der ADBW gut etabliert und ist erfolgreich eingeführt. Als Kursorganisatoren ist uns aufgefallen, dass Studenten in den früheren klinischen Semestern und Studenten im Praktischen Jahr (PJ) einen unterschiedlichen Wissensstand und unterschiedliche Bedürfnisse und Ansprüche an solch einen frei- Seite 28 willigen Kurs haben. Diese Beobachtung bietet die Möglichkeit, hier in Zukunft vielleicht ein diversifiziertes Angebot zu machen. Für 2012 haben wir beschlossen, auf jeden Fall noch einmal einen Kurs in Karlsruhe für die Studenten in frühen klinischen Semestern anzubieten, und zwar vom 30.November bis 1. Dezember. Wir bedanken uns bei allen Referenten ganz herzlich für ihr Engagement und auch bei allen, die bei der Organisation geholfen haben, diesen Kurs durchzuführen und die Kurse insgesamt zu etablieren. Die ADBW ist unseres Wissens die einzige Regionalgesellschaft, die für Studenten ein solches Angebot hat. Prof. Dr. Baptist Gallwitz Prof. Dr. Eberhard Siegel Diabetologie in der Klinik ADBW Fachkurs Diabetes für Pflegekräfte Pilotprojekt in der Rechbergklinik Bretten – Abschluss 21.01.2012 Die ADBW hat in Zusammenarbeit mit der Rechbergklinik in Bretten das Pilotprojekt „ADBW Fachkurs Diabetes für Pflege- tes fachkompetent unterstützen. Die Diagnose „Diabetes“ wird in der Klinik auch aufgrund des demographischen Wandels als Haupt- oder Nebendiagnose weiter zunehmen, und die betroffenen Menschen sollten nach neuesten Erkenntnissen kompetent diagnostisch und therapeutisch versorgt und gepflegt werden. Dies kommt gerade auch der zunehmenden Zahl von älteren Patienten vielfach zugute, die mit zu hohen Blutzuckerwerten schlechtere kognitive Leistungen aufweist. Sicherheitsrisiken, die durch Diabetes entstehen, wurden bisher wenig dokumentiert oder angesprochen. Den Fachkurs rundete ein Workshop über den Klinikalltag mit reger Diskussion ab, geleitet von Prof. Dr. Martin Winkelmann kräfte“ (mit Lernzielkontrolle und Evaluation) entwickelt (siehe Beitrag ADBW publik Heft 3/2011). Am 21.01.2012 wurde der erste Fachkurs mit 20 Teilnehmern mit einer Lernzielkontrolle und großem Erfolg abgeschlossen. Er vermittelte dem Pflegepersonal das aktuelle Basiswissen Diabetes mit den Themen „Ernährung“, „Diagnostik“, „Therapie“, „Entlassmanagement“ und auch „geriatrische Diabetologie“, damit diese Klinikärzte im Rahmen der stationären Behandlung eines Patienten mit DiabeSeite 29 (Rechbergklinik Bretten), Dr. Bettina Born (ADBW) und der PDL Frau Jutta Ritzmann-Geipel (Rechbergklinik Bretten). Ein gelungenes Projekt kam zum glänzenden Abschluss. Die Evaluation durch die Teilnehmer ergab durchweg gute bis sehr gute Bewertungen des Kurses. Durch jährliche Pflichtfortbildungen wird sichergestellt, dass alle Absolventen sich auch in Zukunft immer am aktuellen Stand der Wissenschaft orientieren können. Die Fortbildungen können durch Veranstaltungen der ADBW wahrgenommen werden. Beim ADBW Diabetes-Kongress 2012 in Bad Boll wird ein Workshop für Pflegekräfte angeboten. Die geplanten Termine des nächsten ADBW Fachkurs Diabetes für Pflegekräfte in Bretten sind: 17. 11. 2012 (9:00 – 17:00 Uhr) 18. 11. 2012 (9:00 – 15:30 Uhr) 19. 01. 2013 (9:00 – 13:00 Uhr mit Lernzielkontrolle). Anmeldung: ADBW Geschäftsstelle Jacqueline Braun, [email protected] oder Rechbergklinik Bretten Andrea Domann, Tel. 07252 54241 [email protected] Ein weiterer Fachkurs wird in Reutlingen im Klinikum am Steinenberg im Sommer beginnen. Der genaue Termin steht noch aus. Konzeption des Fachkurses „Diabetes für Pflegekräfte“ Zielgruppe: Examinierte Pflegekräfte mit mindestens 3-jähriger Berufserfahrung Ziele: Einheitliche Verbesserung der Basiskompetenz von Pflegefachkräften, die innerhalb der stationären Betreuung von Menschen mit Diabetes mellitus tätig sind. Dies erfolgt in Zusammenarbeit mit den Ärzten und im Einklang mit den Patienten innerhalb der Kliniken. Die Teilnehmer fungieren als Multiplikatoren in den Pflegeteams. Dieser Kurs fördert die Fachkompetenz des klinischen Pflegefachpersonals in Bezug auf: • Umfassende Durchführung der Diagnostik • Basistherapie wie Lebensstilveränderung (Aktivität, Ernährung) • Medikamentöse Therapie (orale Antidiabetika, Insulin …) • Blutzuckermanagement (Erkennen von Veränderungen und Ziehen von Konsequenzen) • geriatrisches Management für Menschen mit Diabetes mellitus (Organisation der kooperativen Weiterbetreuung der Patienten innerhalb der vorhandenen Klinikstrukturen) • Vermeidung von Stoffwechselentgleisungen Konzept: Max. 20 Teilnehmer Seite 30 Ein Wochenendseminar zu Basiswissen in Theorie und Praxis Lerninhalte: • Diagnostik (Erstdiagnostik und Verlaufsdiagnostik) • Blutzucker-Norm- bzw. -Zielwerte unter Berücksichtigung von Lebensalter und Krankheitsbild • Therapie • Diabetes und Geriatrie • Diabetes und Ernährung • Diabetes und Sport (Bewegung) • Diabetes und seine Folgeerkrankungen • Akute Stoffwechselentgleisungen • Didaktik und Methodik Geplant für den Kurs in Bretten: „Klinikaufenthalt mit Diabetes aus Sicht von Betroffenen“, dargestellt von Frau Elke Brückel (1.Vorsitzende DDB LV Baden-Württemberg) Info Bretten: [email protected] oder [email protected] Info Reutlingen: [email protected] Ein Samstag Workshop und Lernzielkontrolle Seite 31 Anne-Marie Schnäbele Beratungstelefon für Diabetiker Pressemitteilung des Deutschen Diabetiker Bundes Landesverband Baden-Württemberg e. V. Seit 4. Oktober 2011 ist das Beratungstelefon für Diabetiker in Baden-Württemberg eingerichtet. Das gemeinsame Projekt des DDB Landesverbands Baden-Württemberg und der DAK wird erfreulicherweise gut frequentiert. Bevorzugt stellen die Anrufer Fragen an Diabetologen, die die Nutzung von Medikamenten und den Umgang mit Insulin zum Thema haben. Fragen zur Ernährung werden wider Erwarten weniger gestellt. Unterstützt wird dieses Projekt von den Mitgliedern der ADBW. Zweimal pro Monat, immer am ersten und letzten Dienstag, können interessierte Bürger sowie Betroffene und deren Angehörige über die Sondernummer 0721 / 3543580 zwei Stunden lang, von 16 bis 18 Uhr die DiabetologInnen, DiabetesberaterInnen und Ernährungsfachkräfte erreichen. Der Grund für die gezielte Förderung ist der informierte Patient, der auf Augenhöhe mit dem Arzt über seine Krankheit sprechen kann, so Dieter Bühler, Leiter des DAK Regionalzentrums Karlsruhe. Dabei wird nicht in die bestehende ärztliche Therapie eingegriffen, betont Elke Brückel, DDB Landesvorsitzende in Baden-Württemberg. Die Schaltung der Diabetes-Beratung-Hotline, nach Kenntnis der Initiatoren in dieser Form einzigartig in Deutschland, ist zunächst auf ein Jahr befristet. Nach dem derzeitigem Stand spricht nichts dagegen, dieses erfolgreiche Projekt weiter zu führen. Bei Fragen kontaktieren Sie bitte die Geschäftsstelle in Karlsruhe unter der Telefonnumer: 0721-3543198. Ein weiteres tolles Beratungsangebot hat der DDB bundesweit mit der Sugar Hotline eingerichtet. In Zusammenarbeit mit dem Geschäftsführer des Hilfswerks für jugendliche Diabetiker, Uwe Scharf, wird ein professioneller, dauerhaft zur Verfügung gestellter Telefondienst für Kinder und Jugendliche mit Diabetes sowie deren Eltern angeboten. Jeweils montags und mittwochs von 15 bis 18 Uhr unter der kostenpflichtigen Nummer 09001/001104 (für Nicht-Mitglieder des DDB 0,60 €/Min) sind die Experten erreichbar. Mitglieder des DDB können die gesonderte kostenfreie Nummer der SugarHotline in der Landesgeschäftsstelle Karlsruhe erfragen. Die telefonische Beratung geht insbesondere auf den pädagogischen Part und die sich daraus ergebenden Problemlagen in der Familie ein. Diese Fragen prägen den Alltag im Hilfswerk für jugendliche Diabetiker, so dass eine zuverlässige und fachlich kompetente Beratung möglich ist. Mit der Sugar-Hotline soll betroffenen Familien ermöglicht werden, ihre Probleme vor Ort selbst zu lösen. Sie soll begleiten und helfen, die Situation der Eltern und Kinder zu verstehen, und außerdem den Prozess des Loslassens unterstützen. Über die Hotline hinaus beabsichtigen die Landesverbände des Deutschen Diabetiker Bundes, Seminartage an den Wochenenden vor Ort anzubieten. Betroffene Familien können mit den Mitarbeitern des Hilfswerks persönlich ins Gespräch kommen und Anregungen erhalten, den eigenen Alltag besser zu bewältigen. Sollten sich zwingende Bedürfnisse entwickeln, eine Familientherapie durchzuführen, ist auch das möglich. Seite 32 Ideenbaukasten Die Herausforderung Wer kennt sie nicht, diese kleinen Geschichten am Rande der unzähligen Anläufe, endlich mehr Bewegung unter das Volk zu bringen. So wahrscheinlich auch diese: Der Leiter einer Selbsthilfegruppe lädt gemeinsam mit dem begleitenden Arzt zu einer Wanderung in der näheren Umgebung ein. Die Rückmeldung auf die erste Einladung ist – vorsichtig formuliert – sehr ernüchternd. Als jedoch in einem zweiten Rundschreiben angekündigt wird, man träfe sich zur gemeinsamen Brotzeit im schönen Biergarten unter den Kastanien, wächst die Begeisterung proportional zur Beliebtheit der Lokalität. Die reine, unverfälschte Sportlerseele jedoch schreit auf und vergießt bittere Tränen der Enttäuschung. „Die“ haben nichts gelernt! Aber haben die wirklich nichts gelernt? Um was geht es eigentlich, wenn wir unbewegte Menschen erreichen wollen? Wer gibt schon gerne liebgewonnene Eigenheiten auf? Dann doch lieber eine Tablette mehr, als nun gerade den Sonntagsbraten zu hinterfragen oder sich gar einer Sportgruppe anzuschließen. Außerdem isst man ja sowieso fast nichts, und Bewegung - tja, arbeiten Sie erst einmal so viel wie ich. In unserer Familie liegt das Gewicht schon immer in den Genen oder zumindest in den schweren Knochen. Wow!! - hier ist sie, die vernichtende Breitseite gegen jeden überzeugten, den bewegungsarmen und fettreichen Lebensstil überwindenden Vorkämpfer in Sachen Gesundheitsbewusstsein. Die Frage ist mehr als erlaubt: Warum enden gutgemeinte Präventions- und Therapieangebote so oft im Nirgendwo, oder besser formuliert, im Biergarten? Was hat ein Biergarten so Magnetisch-Magisches an sich, dass selbst kleine Wanderungen billigend in Kauf genommen werden, um dorthin zu gelangen? Machbares erkennen Wir müssen an die grundsätzliche Machbarkeit einer Sache glauben und uns zutrauen, diese erfolgreich verwirklichen zu können. Der Weg vom Gesundheitsbewusstsein zum Gesundheitsverhalten braucht, wie die Blume das Wasser, die positive Erwartung der Wirksamkeit des eigenen Handelns. Selbstwirksam zu sein heißt, auf Grund bisheriger Erfahrungen auf seine Fähigkeiten und verfügbaren Mittel zu vertrauen und davon ausgehen zu können, ein bestimmtes Ziel auch durch Überwindung von Hindernissen am Ende tatsächlich erreichen zu können („self-efficacy“; Bandura 1980). Damit sind wir wieder beim Ausgangspunkt aller dargelegten Überlegungen - dem Biergarten. Auch wenn der Bewegungsaufwand - sprich Kalorienverbrauch - in keinem Verhältnis zu den konsumierten kulinarischen Genüssen einer frischen Radlermaß und eines würziger Wurstsalats steht, so gibt er doch die Chance, ins Gespräch zu kommen, Vertrauen zu gewinnen, Spaß zu haben, ein neues Treffen zu vereinbaren, Tipps zu geben, gemeinsam für eine kurze Zeit zu schwitzen, Erfahrungen auszutauschen und sich dann auf eine kühle Erfrischung zu freuen ... und das ist weitaus mehr, als im Fernsehsessel zu versinken, die Fernbedienung zu malträtieren und den Vorratsschrank für Knabbereien zu plündern. Was will WABI Wir wollen allen therapeutisch und präventiv Tätigen Informationen, Anregungen und Seite 33 konkrete Werkzeuge an die Hand geben, Menschen abzuholen und auf ihrem Weg der Veränderung zu begleiten. Wir wollen helfen, Ressourcen zu bergen und Kompetenzen zusammenzuführen. Das europäische Präventionsprojekt „IMAGE“ beschreibt sehr treffend, in welche Richtung dieser Weg gehen sollte: „Small changes in lifestyle will bring big changes in health.” „Through joint efforts more people will be reached.” Der Zugang zu den Menschen sollte über die individuelle Lebenswirklichkeit, das Alltags- und Erlebensumfeld gesucht werden. Dies braucht „Inhalte und Programme zum Anfassen“, in den Angeboten „locker“ und keinesfalls verbissen, in den Botschaften stringent, verständlich und authentisch. Unser zentrales Anliegen: Lebendiges Lernen und Lehren. Hieraus leitet sich das Kernanliegen des WABI-Ideenbaukastens – kurz mit E4 umschrieben – ab: „The time to act is now.” Einfachheit: Sachrelevante Inhalte und methodische Vorgehensweisen so anlegen, dass sie für die Multiplikatoren wie für die Endadressaten einfach anwendbar und umsetzbar sind. Emotion und Erlebnis: Inhalte über Bilder, Geschichten und gemeinsame Aktivität transportieren – mit dem einen Ziel: ein positives, Mut machendes Erlebnis zu vermitteln. Ergebnis: Dieses Erlebnis soweit möglich mit einem greif- und messbaren Ergebnis verknüpfen. Die Menschen dahinter Wir haben nicht den Anspruch, alles vollständiger zu betrachten, neu zu erfinden oder besser zu können. Wir wollen ganz einfach Ideen, Erfahrung, Inhalte im WABIIdeenbaukasten zusammenführen. Quelle und Anstoß sind unsere unterschiedlichen Arbeitsfelder, Netzwerkpartner und Projekte. Die Idee WABI verbindet uns als interdisziplinäres Team. Im Rahmen der Erarbeitung von Schulungsund Beratungsideen zur Unterstützung von Seite 34 Verhaltensänderungen hat Waltraud Weiss, Diabetesassistentin aus Konstanz und engagierte Mitstreiterin in Sachen Bewegung und Diabetes (Mitglied des DiSko-Autorenteams), den kleinen Schweinehund ins Leben gerufen und ihm ein neues Image verordnet. Denn bekannt ist er zwar, aber wer kann schon sagen: Ich mag meinen Schweinehund. Er gehört zu mir und mit ihm muss ich auskommen? Seite 35 Wir wollen nicht mit dem Schweinhund kämpfen, wir machen ihn zum Freund und beständigen Wegbegleiter. Dennoch sollten wir ihn im Blick behalten. Daher wurde im WABI-Team zusammen mit dem Unternehmen PROMEDIA GmbH, Heidelberg, und NICI der kleine „Schweinehund-Schlüssel­ anhänger WABI“ entwickelt. Dieser Schlüsselanhänger (natürlich auch anderweitig anwendbar) ist der ideale Begleiter, „Erinnerer“ und „Ansporner“, den persönlichen Zielen Tag für Tag einen Schritt näher zu kommen. www.myschweinehund.de Partnerschaft PROMEDIA WABI und sein Ideenbaukasten stellen sich auf der Seite www.myschweinehund.de vor. WABI, der kleine Schweinhund selbst, ist nur exklusiv über die Firma Promedia GmbH, Heidelberg, erhältlich. Sollten Sie WABI und seine Ideen in Ihren Aktivitäten aufgreifen wollen, einfach Kontakt aufnehmen. Planen Sie ein Event, eine Veranstaltung, eine Überraschung? Sie wollen Aufbruch und Zuversicht ein Gesicht geben? WABI gibt es auch als Kostüm. Bringen Sie so Ihre Ideen mit einem sympathischen Augenzwinkern mitten unter die Menschen. Mein Kontakt zur Firma Promedia besteht bereits seit vielen Jahren. Daher kann ich auf eine langjährige, vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit zurückblicken. Die Firma Promedia GmbH ist eine Marketing- und Vertriebsfirma mit Sitz in Heidelberg. Sie brachte unter anderem bereits Anfang der 90iger Jahre das erste „sprechende“ Blutzucker-Mess-System (touch and talk) auf den deutschen Markt. Heute ist PROMEDIA in zwei Hauptbereichen tätig: Zum einen werden innovative Produkte aus der Medizintechnik mit Trainings-, Schulungs- und Beratungskonzepten für Hersteller, Ärzte und Kliniken, Krankenkassen und Patientenvereinigungen zusammengeführt. Das Netzwerk umfasst unabhängige Unternehmen und Experten sowie Medizinproduktehersteller, die bereits seit mehr als 30 Jahren in diesem Bereich tätig sind. Zum anderen zeichnet PROMEDIA für den etwas anderen Online-Shop (www. mymedishoponline.eu) verantwortlich, der sich auf die Themenfelder Gesundheit, Prävention und Wellness spezialisiert hat. Durch die hochwertige „Beratungs- und Seite 36 Serviceleistung“ rund um die Themenfelder und Produkte möchte sich der Shop deutlich von dem „reinen online-shop- Gedanken“ abgrenzen und sich als langfristiger Partner seinen Kunden präsentieren. Sollte WABI Ihr Interesse geweckt haben, alternative Wege zu suchen, um Mensch in ihren Veränderungsanstrengungen zu unterstützen, melden Sie sich doch. Ich freue mich. Birgit Hansel Kontaktdaten: PROMEDIA, GmbH Kaiserstraße 66 69115 Heidelberg Tel. 06221/653199-10 Nachrichten aus der Geschäftsstelle Liebe Mitglieder, an dieser Stelle begrüßen wir wie immer unsere neuen Mitglieder: I. Abbasi-Neureither, Heidelberg F. Fathalizadeh, Heidelberg I. Kunze, Mannheim F. Lutz, Markgröningen S. Moini, Baden-Baden S. Schumacher, Heidelberg F. Tegtmeier, Lahr H. Zirlewagen, Titisee-Neustadt Ich möchte Sie nochmals bitten, sich in unserer Mitgliederliste auf der ADBW Homepage einzutragen. Bei Fragen hierzu können Sie sich gerne an mich wenden. Ihre Jacqueline Braun ADBW Geschäftsstelle Impressum Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft Diabetologie Baden-Württemberg, Regionale Gliederung der Deutschen Diabetes Gesellschaft Herausgeber: Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Diabetologie Baden-Württemberg e. V. 1.Vorsitzender: Prof. Dr. Reinhard Holl Uni Ulm, Uni West Albert-Einstein-Allee 41, 89081 Ulm Tel: 0731/502-5314, Fax: 0731/502-5309 E-Mail: [email protected] Druck: Franz Huber Druckerei + Verlags GmbH Hauptstr. 128, 77652 Offenburg Tel. 0781/72038, Fax 0781/72039 E-Mail: [email protected] Geschäftsstelle der ADBW: Jacqueline Braun Okenstr. 290 c, 77652 Offenburg Tel. 0781/32054, Fax 0781/9267874 E-Mail: [email protected] Redaktion: Dr. Albrecht Dapp Bankverbindung: Klinikum Lkr. Tuttlingen, GZ Spaichingen, Baden-Württembergische Bank Stuttgart Robert Koch Str. 31, 78549 Spaichingen BLZ 600 501 01, Konto-Nr.: 7477504668 Tel: 07424/950-321, Fax: 07424/950-323 ISSN 1614-7472 E-Mail: [email protected] ADBWpublik erscheint etwa viermal jährlich für die Mitglieder, Auflage 1.500 Exemplare. Der Bezugspreis ist im Mitgliederbeitrag der ADBW enthalten. Seite 37 Termine...Termine...Termine...Termine...Termine...Termine...Termine...Termine Veranstaltungen der ADBW, des DDB und der DDG 30. Juni 2012 - 13. Workshop „Bewegungsangebote für Typ-2 Diabetiker“ und Treffen der Diabetes-Reha-Sportgruppen in BW ADBW Diabeteskongress 2012 am 23./24.11.2012 in Bad Boll Studentenseminar der ADBW am 30.11./01.12.2012 in Karlsruhe ADBW Fachkurs Diabetes für Pflegekräfte in der Rechbergklinik Bretten 17.11.2012 / 18.11.2012 / 19.01.2013 Anmeldung: Rechbergklinik Bretten Andrea Domann - Fort-und Weiterbildung Tel. 07252 / 54241, [email protected] Übungsleiter-Lehrgänge „Sport mit Diabetikern“ des WVS zusammen mit der ADBW in der Sportschule in Ruit / Fildern Anmeldung: Geschäftsstelle des WVS Fritz-Walter-Weg 19, 70372 Stuttgart Tel. 0711/28077-620, Fax 0711/28077-621 [email protected], www.wvs-online.de Weiterbildungskurse zur/zum Diabetesassistentin/-en DDG • Kreiskliniken Reutlingen GmbH Leiter: Klaus Notz, Auskunft: Sekr. Frau Yemis Tel. 07121 / 325 90-60 • Sinsheim (Schwerpunktpraxis Dr. Daikeler) Info: Frau Gabriele Buchholz, Tel. 07261/8778 oder Fax 07261 8668, [email protected] Fortbildungen der Diabetes-Akademie Bad Mergentheim Auskünfte: Diabetes Akademie Bad Mergentheim Geschäftsstelle: Sandra Jessberger Postfach 1144, 96961 Bad Mergentheim Tel: 07931 / 594 - 101, Fax: - 111 E-MailL [email protected] www.diabetes-akademie.de Weiterbildungsveranstaltungen der Universitäten Lunch-Seminar der Med. Universitätsklinik Tübingen (mit kleinem Imbiss) donnerstags 12.45 Uhr Med. Klinik und Poliklinik, Kleiner Hörsaal (Gäste herzlich willkommen) Nephrologisch-Diabetologisches Seminar (AK Diabetes und Niere) von Prof. Dr. med. T Risler und Prof. Dr. E. Schleicher, donnerstags 17.00 h s.t., Konferenzzentrum Schnarrenberg Raum 1 Forschungsseminare der Abtl. Innere Med. IV Auskunft: Sekr. Prof. Dr. H.-U. Häring Tel.: 07071 / 29 83670, Fax 07071 29 27 84 [email protected] Universitäten Heidelberg und Mannheim Auskünfte: Akademie für Weiterbildung an den Universitäten Heidelberg und Mannheim e.V. Tel.: 0 62 21-54-78-10 Med. Universitätsklinik Ulm Auskunft: Sekretariat Prof. Dr. Böhm Tel.: 0731/5024304, [email protected] Das Jahresprogramm des GE-Kolloquiums finden Sie unter www.adbw.de Fortbildungen anderer Institutionen Deutscher Diabetiker Bund, LV BW Kriegsstr. 49 76133 Karlsruhe Tel.: 0721/ 3 54 31 98 Fax: 0721/ 3 54 31 99 E-Mail: [email protected], www. ddb-bw.de DiabetesNetz Breisgau e.V. Das ausführliche Programm finden Sie unter www.adbw.de - Termine Freiburger Diabetestag 2012 17.03.2012 im Konzerthaus in Freiburg Info: www.freiburger-diabetestage.de Diabetes Intensiv Kurs - praxisnahe Fortbildung für Assistenzärzte am 14.07.2012 von 09.00-16.00 h im Bürgerhospital, Klinikum Stuttgart Kontakt: Prof. Lobmann, Tel: 0711-278-22601 www.klinikum-stuttgart.de Termine...Termine...Termine...Termine...Termine...Termine...Termine...Termine Bildnachweise: S. 4 Schnäbele, DDB LV BW, S. 11-12 DDB LV BW, S. 13 Dapp, S. 23 Born, S. 24-25 Schnäbele, S. 26 Limberg, S. 29-31 Schnäbele Sehr geehrte Frau Doktor, sehr geehrter Herr Doktor, QM hat in der Arztpraxis längst Einzug gehalten, die Gestaltung von Arbeits­ abläufen in Prozessen erfolgt meist selbstverständlich. Was aber ist mit der Kalkulation des Wertes einer ärztlichen Leistung und der Ermittlung von ange­ messenen Preisen? Nur wer diese Diszi­ plin beherrscht, kann die wirtschaftliche Qualität von z. B. selektivvertraglichen Modellen zur Patientenversorgung be­ werten. Schärfen Sie den Blick für die Berech­ nung der Abläufe in Ihrer Praxis und erwerben Sie das nötige betriebswirt­ schaftliche Rüstzeug. Erarbeiten Sie gemeinsam mit erfah­ renen Profis von Frielingsdorf Consult die Grundlagen der Prozesskostenrech­ nung. Zusätzlich erhalten Sie zur Kalkulation von individuellen Prozesskosten und Preisen eine speziell für diese Veran­ staltung entwickelte Software. Die Veranstaltung ist nach Vorgaben des FSA-Kodex konzipiert. Der Selbstkostenanteil beträgt 300,00 € (inkl. MwSt.) pro Teilnehmer. Kontakt: [email protected] UNSER WISSEN FÜR IHREN ERFOLG Neue Versorgungsformen entwickeln und gestalten Kooperationen aufbauen Neue Schlüsselqualifikationen vermitteln gesundheits management Ihre Zukunft gemeinsam gestalten Seite 39