Trotz Krankheit voll im Leben - Kollegium Spiritus Sanctus Brig

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Walliser Bote
Mittwoch, 16. Mai 2012
WALLIS
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Gesellschaft | Alexandra Pianzola und Michael Imhof wollen jungen Diabetikern helfen
Trotz Krankheit voll im Leben
OBERWALLIS | Diabetes.
Wohl jeder kennt diese
Krankheit. Offen darüber
sprechen wollen aber
die wenigsten. Das wollen
zwei Jugendliche aus
dem Oberwallis nun
ändern.
MICHEL VENETZ
Schnell mal einen Schokoladenriegel, eine Glace oder etwas
Süsses essen, und der aufkommende Heisshunger ist gestillt.
Im schlimmsten Fall meldet
sich nach einer Weile der Bauch
zu Wort, wenn man sich wieder
einmal den Bauch mit zu viel
Süsszeug vollgeschlagen hat.
Doch nicht alle Menschen können beim Essen ohne Gedanken
einmal über die Stränge schlagen. Zu diesen Menschen gehören auch die zwei jungen
Oberwalliser Alexandra Pianzola und Michael Imhof. Die beiden haben nämlich Diabetes
Typ 1. Bei diesem Typ handelt
es sich um die sogenannte
Jugenddiabetes.
Tortur. Bei ihr wurde nämlich
ein viel zu hoher Blutzucker gemessen. Dieser hohe Blutzuckerwert führte dazu, dass Alexandra Pianzola sogar für eine
Woche ins diabetische Koma
fiel. Als sie aus dem Koma erwachte, teilten ihr die Ärzte
mit, dass sie an Diabetes erkrankt sei.
angewiesen. Beide tragen nämlich eine sogenannte Insulinpumpe. Die Pumpe ist kaum
grösser als ein Tischtennisball
und wir am Oberarm getragen.
Der Arzt stellt die Pumpe ein,
und diese misst dann automatisch den Zuckergehalt des Patienten und gibt bei Bedarf die
benötigte Menge an Insulin an
den Körper ab.
Kein Selbstmitleid
Für Michael Imhof und Alexandra Pianzola war die Diagnose
Diabetes gleichbedeutend mit
einem tiefen Einschnitt in ihr
Alltagsleben. Das Spritzen von
Insulin und die regelmässigen
Arztbesuche gehörten von nun
an zur Tagesordnung. Wie beide betonen, sei diese Zeit nicht
immer ganz einfach gewesen.
Jugendgruppe gegründet
Vor Kurzem haben Alexandra
Pianzola und Michael Imhof
die Oberwalliser Jugenddiabetesgruppe ins Leben gerufen.
Alexandra Pianzola erklärt:
«Unser Ziel ist es, junge Diabetiker aus dem Oberwallis zwischen 15 und 25 Jahren zusammenzubringen, um mit ihnen
«Selbstmitleid bringt überhaupt nichts. Man muss die
Krankheit akzeptieren.»
Michael Imhof
Eine Woche im Koma
Die 21-jährige Alexandra Pianzola hat schon seit neun Jahren
Diabetes, ihr Kollege Michael
Imhof hingegen erst seit rund
anderthalb Jahren. Alexandra
kann sich noch genau daran erinnern, wie vor neun Jahren in
der 6. Primarklasse alles angefangen hat: «Ich war damals
mit meiner Familie in den Sommerferien in Italien. Damals
hatte ich ständig Durst und ich
musste mich nach jeder Mahlzeit mehrmals übergeben.» Die
Familie kehrte deshalb früher
aus dem Urlaub nach Hause
zurück und suchte sofort einen
Arzt auf. Dieser vermutete eine
Magen-Darm-Grippe und verschrieb der jungen Patientin die
entsprechenden Medikamente.
Die Medikamente schlugen
aber nicht an und Alexandra
wurde ins Spital eingeliefert.
Hier begann für die damals 12jährige Schülerin eine wahre
Beide konnten in dieser schwierigen Anfangszeit auf die
Unterstützung der Ärzte, der
Eltern und der Kollegen zählen. Obwohl es angesichts der
Krankheit durchaus verständlich wäre, ist Selbstmitleid weder für Michael noch für Alexandra ein Thema. «Man gewöhnt sich an die Krankheit
und lernt mit der Zeit auch damit umzugehen. Ich habe wirklich keinen Grund zu jammern.
Es gibt doch noch viel schlimmere Krankheiten als Diabetes», erklärt Alexandra. Ihr Kollege Michael sieht das genauso:
«In Selbstmitleid zu versinken,
bringt überhaupt nichts. Wichtig ist, dass man die Krankheit
akzeptiert und sein Leben so
weiterlebt wie bis anhin.» Dank
einer neuen Technologie sind
die beiden Diabetiker nicht
mehr auf die Insulinspritzen
Bündnistag
Projektwoche | Wirtschaftsklassen des Kollegiums Spiritus Sanctus, Brig
BRIG-GLIS | Am Freitag, 18. Mai,
wird in der Hauskapelle vom
Haus Schönstatt um 19.30 Uhr
die Bündnismesse gefeiert.
Von 18.30 bis 19.15 Uhr ist
Beichtgelegenheit in der Hauskapelle. Von 18.45 bis 19.15 Uhr
besteht die Gelegenheit, in der
Schönstattkapelle den Rosenkranz zu beten. Um 19.30 Uhr
beginnt die Eucharistiefeier in
der Hauskapelle. Dazu sind alle
ganz herzlich einladen!
Wirtschaftswoche in Fiesch
BEERDIGUNGEN
NATERS | Im Alter von 86 Jahren verstarb Mario Rossi. Der
Beerdigungsgottesdienst
findet heute Mittwoch um
10.00 Uhr in der Pfarrkirche
von Naters statt.
MÖREL-FILET | Nach langer
Krankheit verstarb im Alter
von 85 Jahren Arnold Albrecht.
Der Trauergottesdienst findet
heute Mittwoch um 10.00 Uhr
in der Pfarrkirche von Mörel
statt.
HEILIGENSCHWENDI | Andreas
Zumthurm verstarb im Alter
von 78 Jahren. Die Trauerfeier findet am Freitag, 18. Mai,
um 11.30 Uhr in der Kirche
St. Martin in Thun statt.
FIESCH | Vergangene Woche
fand in Fiesch die Projektwoche der Wirtschaftsklassen des Kollegiums
Brig statt. Während fünf
Tagen konnten die Schülerinnen und Schüler von
den Ratschlägen der Experten und Professoren
profitieren.
Die zwei Wirtschaftsklassen
und die HSK-Klassen (HandelsSport-Klassen) nahmen an diesem Projekt teil. Dafür wurde
jede Klasse in drei Gruppen mit
circa sechs bis sieben Mitgliedern eingeteilt, die je eine Geschäftsleitung eines imaginären Unternehmens darstellen.
Der Unterricht bestand aus
theoretischen Seminaren und
praxisbezogenen Gruppenarbeiten, gestützt auf eine Computersimulation der Ernst
Schmidheiny Stiftung. Die
Schülerinnen und Schüler haben viel von dieser Woche profitiert und neue Einblicke in die
Wirtschaftswelt erlangt, welche die Theorie verständlicher
und fassbarer machen.
gemeinsam über die Krankheit
Diabetes reden und diskutieren zu können. Es ist uns ein
Anliegen, dass sich die jungen
Diabetiker untereinander austauschen und sich gegenseitig
beistehen können.» Die Oberwalliser Jugenddiabetesgruppe
zählt momentan fünf Mitglieder. Um noch mehr Mitglieder
zu gewinnen, haben Alexandra
Pianzola und Michael Imhof
auch eine Facebookseite aufgeschaltet.
Es ist den beiden Initianten nur zu wünschen, dass sich
möglichst alle Betroffenen ihrer Gruppe anschliessen. Es ist
wirklich beeindruckend, wie
Alexandra Pianzola und Michael Imhof mit ihrer Krankheit
umgehen. Diese positive Lebenseinstellung täte auch uns
«gesunden» Menschen manchmal gut.
Bewundernswert. Alexandra Pianzola und Michael Imhof sind an Diabetes erkrankt. Trotz
dieser Krankheit haben beide ihren Lebensmut nicht verloren.
FOTO WB
Walker AG
Am Mittwoch besuchte die Klasse 3G unter der Leitung des
Fachlehrers Martin Imhof (Firma bipol bildung partner, Interlaken) die Walker AG in Bitsch.
Der Geschäftsführer Alexander
Walker verschaffte den Schülerinnen und Schülern einen
lehrreichen Einblick in das Familienunternehmen. Er zeigte
die Büros, Lager und die Produktionsstätte. In einem spannenden Referat gab er den Lernenden Informationen über das
Leitbild, die Strukturen, die Geschichte und die Strategie des
Unternehmens. Die Walker AG
setzt sich sehr für die Region ein
und bezieht ihre Milch zur Käseherstellung nur von Bauern
aus der Umgebung. Darauf ist
die Geschäftsleitung besonders
stolz und will dies auch in Zukunft so beibehalten.
Zu Besuch. Klasse 3G mit Lehrpersonen und Alexander Walker vor der Walker AG in Bitsch.
FOTO ZVG
Rechenschaft
Die Woche wurde durch die Generalversammlungen am Freitag abgeschlossen. Bis dahin
geheime Zahlen und Strategien werden hier veröffent-
licht. Die Geschäftsleitungen
nehmen Stellung zu den getroffenen Entscheidungen und
deren Auswirkungen für ihre
Unternehmung. Die Woche
hat den Schülerinnen und
Schülern sehr gefallen und sie
hoffen, dass diese weiterhin erhalten bleibt. Ein grosses Dankeschön an die Organisatoren
des Kollegiums Spiritus Sanctus, Brig, an die Walliser Industrie- und Handelskammer
und an die Ernst Schmidheiny
Stiftung. | wb
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