Wie Erwachsene Sprachen lernen

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// WIFI Steiermark //
Wie Erwachsene Sprachen lernen
Mit Postits in der Küche? Oder doch besser mit MP3-Player beim Radfahren? Techniken zum
Sprachenlernen gibt es viele. Wenn man diese richtig einsetzt, fällt es auch wesentlich leichter, eine zweite oder dritte Fremdsprache zu erlernen wie Griechisch oder Norwegisch am
WIFI Steiermark. Was dabei für Erwachsene wichtig ist, weiß die Grazer Sprachen- und Didaktik-Expertin Christina Auer.
Christina Auer ist Hochschullektorin für Erwachsenenbildung und Sprachen in Graz und Klagenfurt
und außerdem Sprachtrainerin am WIFI Steiermark. Sie arbeitet unter anderem im Bereich „Train
the Trainer“ und hat sich u.a. auf erwachsenengerechtes Fremdsprachenlernen spezialisiert.
Griechisch oder Norwegisch als zusätzliche Fremdsprache
„Das Erlernen einer Fremdsprache fällt viel einfacher, wenn man die individuell richtige Lerntechnik
gefunden hat“, ist Auer überzeugt. „Dann ist es auch kein Problem, eine zweite oder dritte Fremdsprache zu erlernen wie beispielsweise zusätzlich zu Englisch noch Griechisch oder Norwegisch am
WIFI Steiermark, da die Kenntnisse auf andere Sprachen übertragbar sind.“
Mehrere Sprachen sprechen
„Je mehr Erfahrung man mit verschiedenen Sprachen hat, desto eher kann man ein Grundwissen
auf andere Sprache übertragen“, erläutert Auer. „Besonders gut funktioniert das bei Sprachen mit
ähnlicher Sprachstruktur wie zum Beispiel Französisch und Italienisch.“
In manchen Fällen kann es aber auch zu falschen Analogien kommen, also zu inkorrekten Annahmen wie etwa im Englischen bei den sog. „false friends“. So liegt es nahe, das englische „I will“ mit
„Ich will“ ins Deutsche zu übersetzen, was allerdings nicht korrekt ist.
Bezug zum Alltag
Erwachsene benötigen anschlussfähiges Wissen. Auer erläutert: „Neue Informationen sollten also
an bestehendes Wissen anknüpfen. Das kann zum Beispiel durch einen konkreten Bezug zum
Alltag oder Beruf geschehen, steigert die Motivation und somit auch den Lernerfolg.“
Individuell richtige Lerntechnik finden
Vor allem beim Sprachenlernen gibt es viele verschiedene Lerntechniken. „Jeder muss für sich
herausfinden, welche Technik am besten wirkt“, sagt Auer. Beispiele dafür
Lernen beim Sport: „Man weiß aus Studien, dass Bewegung beim Sprachenlernen große Erfol
ge bringt“, erläutert Auer. „Kinder haben das natürliche Bedürfnis, sich auch beim Lernen zu
bewegen, wir Erwachsene haben das leider verlernt“, motiviert Auer beispielsweise zum Anhören von englischen Texten beim Radfahren od. ähnl.
Worte in Sätzen lernen: zB statt „apple = Apfel“ besser „I like to eat apples because of the fresh

taste.“
Visualisierungstechniken: zB ein PostIt mit “knife” beschriften und auf das Küchenmesser kle
ben
Zeitfenster im Alltag nutzen: zB auf dem Weg zur Arbeit in der Straßenbahn einen englischen

Radiosender hören
Verschiedene Sinne ansprechen: zB während dem Erlernen von Vokabeln zum Thema Obst
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einen Obstkorb auf den Tisch stellen und die Früchte ertasten, kosten etc.
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
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Kreativtechniken nutzen: Mindmaps, Plakate oder Bildgeschichten mit den neuen Vokabeln
und Wendungen selbst gestalten.
Persönliche Lerntagebücher: Sich selbst beim Sprachenlernen beobachten und kurze Notizen
in ein Heft machen; herausfinden unter welchen Umständen, zu welchen Tageszeiten und mit
welchen persönlichen Methoden man am liebsten und effektivsten lernt. Auch die persönlichen
Ziele im Lerntagebuch festhalten und mit sich selbst somit einen „Lernvertrag“ abschließen.
Positive Auswirkungen auf Gehirn und Gedächtnis
Laut einer Studie der Universität Lund stärkt Sprachenlernen Hippocampus und Hirnrinde an der
linken und frontalen Gehirnwindung. Diese Bereiche haben Einfluss auf Wahrnehmung, logisches
Denkvermögen, Verarbeiten von visuellen Einflüssen und Gedächtnis.1
Auch Alzheimer tritt bei zwei- oder mehrsprachigen Personen später auf.2
Sprachsystem des Menschen
Auch wenn ein Mensch mehrere Sprachen spricht, hat er ein großes Sprach(en)system, das in
Verbindung mit vielen anderen Systemen steht (zB mit der Umwelt oder mit anderen Teilen des
Gehirns). Die einzelnen Sprachen, die man spricht, sind Untersysteme, die miteinander in Wechselwirkung stehen.3
Sprachenangebot am WIFI Steiermark
Im Jänner/Februar 2014 starten am WIFI Steiermark zahlreiche Sprachkurse, auch Griechisch und
Norwegisch werden angeboten. Außerdem gibt es spezielle Angebote für die Generation 50plus,
zum Abbau von Sprachbarrieren oder für Small Talk.
www.stmk.wifi.at/sprachen
// Pressekontakt: Cornelia Kröpfl, +43/664/88 38 50 45, [email protected] //
1
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22750568 bzw. http://www.glaronia.com/2013/05/30/studie-das-lernen-vonfremdsprachen-kann-unser-gehirn-vergrosern/
2
http://www.report-psychologie.de/news/artikel/sprachen-foerdern-die-gehirnentwicklung/
3
http://www.uibk.ac.at/projects/laila/about/projectdescription.html.de
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