I. Einleitung I.0 Allgemeine Informationen: Prof. Uli Lemmer Lichttechnisches Institut, Geb. 30.34, Raum 223 Tel: 0721-608-2530 E-Mail: [email protected], URL: www.lti.uni-karlsruhe.de Übungen: nach Vereinbarung Vorlesungsfolien sind von von der LTI-Homepage herunterzuladen, Erweiterte Unterlagen werden ausgeteilt bzw. können heruntergeladen werden Prüfung: mündl., Termin nach Vereinbarung Vorkenntnisse: Halbleiterbauelemente hilfreich I. Einleitung I.1: Einordnung in die Studienmodelle: • festes Modellfach für das Studienmodell „Optische Technologien“ (Studienmodell 10) • wählbares Modellfach für andere Studienmodelle • Nebenfach für Physiker, Informatiker ... (?) Studienmodell „Optische Technologien“ Optoelektronische Bauelemente Lichttechnik Wählbare Modellfächer Messtechnik Optische Systeme BWL, Soft Skills Optoelektronische Bauelemente Lichttechnik Optische Systeme Hella – LED-Technology System approach considering DRL in headlamps as example LED module Interface to optics Interface to headlamp / body electronic Audi A8 L 6.0 Quattro LED-Know-how, Thermal Management, Design, Electronics, Interconnection Technology 1 LED-Modul/2004-02-02/Lukas Schwenkschuster Confidential.The Contents may only be passed on, used or made known with our express permission. All rights reserved. Messtechnik z.B. Biophotonik (Fa. evotec OAI) z. B. Objekte vermessen (Fa. Sick) Empfohlene Literatur I.2: Empfohlene Literatur: J. Singh, Semiconductor Optoelectronics: Physics and Technology, Mc Graw Hill, 1995 (leider zur Zeit vergriffen, vorhanden in Uni-Bib) Semiconductor Optoelectronic Devices von Pallab Bhattacharya (€ 74,10) J. Jahns, Photonik, Oldenbourg ...weitere Hinweise im Laufe der Vorlesung Skript der Vorlesung von Prof. D.A.B. Miller in Stanford: http://www.stanford.edu/class/ee243/handouts.htm Übersicht über die Vorlesung I. Einleitung II. Physikalische Grundlagen der Optoelektronik III. Optische Eigenschaften von Halbleitern IV. Halbleiterleuchtdioden V. Technologie optoelektronischer Bauelemente VI. Laserdioden VII. Optik in Halbleiterbauelementen VIII. Betrieb und Anwendung von Laserdioden IX. Optische Modulatoren X. Optoelektronische Bauelemente in der Nachrichtentechnik XI. Weitere Festkörperstrahlungsquellen XII. Grundlagen der Lichttechnik XIII. Displaytechnologien XIV. Nichtlineare Optik I. Einleitung I.3 Was ist Optoelektronik? → Optoelektronik ist die Nahtstelle zwischen Optik und Elektronik Optik Optoelektronik Elektronik Abb. I.1: Schema zur Optoelektronik I.3: Was ist Optoelektronik ? Die Optoelektronik umfasst viele Facetten des Wechselspiels zwischen Strom und Licht: Optoelektronik Modulation Erzeugung Übertragung Anwendung Detektion Sichtbar Mikrowellen Radiowellen 10 7 10 8 10 9 10 10 “THz” 10 11 10 Infrarot 12 10 13 10 Ultraviolett Röntgen 14 10 15 10 16 10 17 Frequenz (Hz) Abb I.2: Das elektromagnetische Spektrum Bsp. zur Erzeugung von Licht: Halbleiterlaser und Gasentladungslampe Abb. I.3: Halbleiterlasers Abb. I.4: Moderne Frontscheinwerferlampe Beispiel zur Erzeugung von Licht: Display Abb. I.5: Autoradio/Navigationssystems mit Flachbildschirm aus organischen (Kunststoff-) Halbleitern Beispiel zur Modulation und Übertragung von Licht: Telekommunikation Abb. I.6: Schemabild zur Telekommunikation Beispiel zur Detektion: Solarzellen Abb. I.7: Solarzellenfelder Beispiel zur Anwendung: Laserschweißen Abb. I.8: Laserschweißnaht I. Einleitung Optoelektronik beruht auf dem Zusammenspiel verschiedenster Materialien PPV GaN KTP Ge2Sb2Te2 GaAs/AlAs a-Si SOI LiNbO3 InP SiGe Abb. I.9: Materialien der Optoelektronik etc. I.4 Technische und wirtschaftliche Bedeutung der Optoelektronik (Si)-Elektronik (integrierte Schaltkreise) nahezu „unschlagbar“ in der „lokalen“ Informationsverarbeitung Optik (Photonik) Visualisierung, Übertragung und Speicherung von Informationen, Beleuchtung, Materialbearbeitung, Messtechnik, ... Vorteile von Licht : • immun gegen elektromagnetische Störstrahlung • keine gegenseitige Beeinflussung von Licht durch Licht • hochgradig parallel • vielfältige Nichtlinearitäten Weltmarkt Optische Technologien 5% 4% 2% Sensoren Laser 37% 14% Photovoltaik Optische Komponenten Flat Panel Displays 23% Lampen Optoelektronik 15% Gesamt: ca. 125 Mrd. EUR Quelle: OIDA Abb. I.10: Märkte für optische Technologien 1999 Quelle: OIDA Weltmarkt Optische Technologien 5% 4% 2% Sensoren Laser 37% 14% Photovoltaik Optische Komponenten Flat Panel Displays 23% Lampen Optoelektronik 15% Gesamt: ca. 125 Mrd. EUR Quelle: OIDA Abb. I.10: Märkte für optische Technologien 1999 Weltmarkt Laserstrahlquellen Andere Diodenlaser 2001 2000 1999 1998 1997 Mrd. US $ 1996 14,000 12,000 10,000 8,000 6,000 4,000 2,000 0,000 Quelle: Laser Focus World (01/2001) Abb. I.11: Weltmarkt Laserstrahlquellen Quelle: Laser Focus World 2004 Marktbeispiele in der Informations- und Kommunikationstechnik Quelle: Photonics Spectra (Mai 2001) • Verkauf von 8.5 Mio. DVD-Laufwerken in 2000 (Steigerung 109%) • Verkauf von 4.1 Mio. Digitalkameras in 2000 (Steigerung 123%) • DWDM--Komponenten: 7.4 Mrd US $ in 2000 Prognose: 36.5 Mrd. US $ in 2005 DWDM=Dense Wavelength Division Multiplexing: Hochgradig parallele optische Datenübertragung mit Licht verschiedener Farbe (Wellenlänge) über Glasfasern. Quelle: Laser Focus World 2004 Quelle: Laser Focus World 2004 Weltmarkt Optische Technologien 5% 4% 2% Sensoren Laser 37% 14% Photovoltaik Optische Komponenten Flat Panel Displays 23% Lampen Optoelektronik 15% Gesamt: ca. 125 Mrd. EUR Quelle: OIDA Abb. I.10: Märkte für optische Technologien 1999 SCHOTT Spezialglas GmbH, Luminescence Technology Segmentation of the illumination market and volumes …the OLED technology offers various application for lighting …focusing is important display world variability of information General Lighting Variable Message Signs (VMS ) 7500 Mio € Low Information Content Display (LICD) 1000 Mio € Mainz, 31.10.2003, Seite 7 SG -FTL - Bge /Hpn - SEMICON -03.04.03 Digital Hoarding pixel size 20000 Mio € Illuminated Advertisement Automotive Hella , Visteon , FER , R&S J.W. Speaker ... TV/Video Displays focus to be continued stop Marktbeispiel: Beleuchtung-Leuchtdioden Lampen Weltmarkt: ca. 12,5 Mrd. EUR Deutschland: ca. 0,65 Mrd. EUR 72% Allgemeinbeleuchtung 28% Auto- und Spezialanwendungen Gesamter Lichtmarkt Deutschland: ca. 3,3 Mrd. EUR Quelle: OSRAM II. Physikalische Grundlagen der Optoelektronik II.1: Erinnerung an die Quantenmechanik Das Verhalten von Teilchen (insbesondere Elektronen (e‘s)) wird stattdessen beschrieben durch eine Wellenfunktion Ψ(x,t): Massepunkt Wellenpaket Ψ(x,t) Abb. II.1: Von der klassischen Mechanik zur Quantenmechanik II.1: Erinnerung an die Quantenmechanik II.1.1: Die Schrödinger-Gleichung Die zeitliche Entwicklung wird bestimmt durch die Schrödinger-Gleichung: ⎡ −= 2 ∂ 2 ⎤ ∂ j = Ψ ( x, t ) = ⎢ + V ( x, t ) ⎥ Ψ ( x, t ) 2 ∂t ⎣ 2m0 ∂x ⎦ mit V(x): äußeres Potential, m0: Elektronenmasse Ist das Potential zeitunabhängig, so kann die Wellenfunktion in einen Phasenfaktor und einen zeitunabhängigen Term separiert werden: ( x, t ) = Ψ( x)e Ψ − jωt mit E ω= = II.1: Erinnerung an die Quantenmechanik: Die zeitunabhängige Schrödinger-Glg. Aus der zeitabhängigen Schrödinger-Gleichung wird dann eine zeitunabhängige Gleichung und es ergibt sich eine stationäre Lösung für die Wellenfunktion ψ(x). ⎡ −= 2 ∂ 2 ⎤ ∂ j = Ψ ( x, t ) = ⎢ + V ( x, t ) ⎥ Ψ ( x, t ) 2 ∂t ⎣ 2m0 ∂x ⎦ (t-abhängig) ( x,t ) = Ψ( x )e− jωt mit Ψ ergibt sich dann ⎡ −= 2 ∂ 2 ⎤ 0=⎢ + (V ( x) − E ) ⎥ Ψ ( x) 2 ⎣ 2m0 ∂x ⎦ (t-unabhängig) II.1.1: Erinnerung an die Quantenmechanik: Die Schrödinger-Gleichung Diese Gleichung kann in eine Eigenwertgleichung umgeschrieben werden: ⎛ −=2 ∂ 2 ⎞ + V ( x) ⎟ Ψ ( x) = E Ψ ( x) ⎜ 2 ⎝ 2m0 ∂x ⎠ −=2 ∂ 2 H= + V ( x) 2 2m0 ∂x wird hierbei als Hamiltonoperator bezeichnet und es ergibt sich die Schrödingergleichung in allgemeinerer Form: ψ(x) ist Eigenfunktion zum Operator H Eigenwert E: Energie des Elektrons H Ψ ( x) = E Ψ ( x) . II.1: Erinnerung an die Quantenmechanik II.1.2: Das freie Elektron Im Falle eines freien Elektrons (V(x)=0) sind die stationären Zustände ebene Wellen: Ψ ( x) = e jkx . k Die Energieeigenwerte werden nach der Wellenzahl k (oder allgemeiner dem Wellenvektor k) klassifiziert und berechnen sich gemäß: 2 ( =k ) Ek = 2m0 k ist hierbei direkt mit dem Impuls des Elektrons verknüpft: p = =k Abb. II.2: Energie-Impulsrelation des freien Elektrons Nächste Vorlesung: Di., d. 27.04.2004