Vorlesungsunterlage Statistik und Wahrscheinlichkeitstheorie für Informatiker (Teil: Wahrscheinlichkeitsrechnung) (WS 07/08) Wahrscheinlichkeit X Grundmenge xi Elemente von X vorläufige Fassung Elementarereignisse pi oder p( xi ) Elementarwahrscheinlichkeiten A.Prof. Dr. Erich Neuwirth Universität Wien Institut für Scientific Computing A⊂ X Ereignis P( A) Wahrscheinlichkeit des Ereignisses A P( A) = ∑ p( xi ) xi ∈A [email protected] Wahrscheinlichkeit P( A) ≥ 0 P( X ) = 1 Wahrscheinlichkeit f : X → Y Abbildung ∀A ⊂ X Wahrscheinlichkeit auf X P B⊂Y P( A ∪ B) = P( A) + P( B) für A ∩ B = ∅ Pf ( B) = P( f −1 ( B)) = Wahrscheinlichkeit Wahrscheinlichkeit Sehr oft gibt es einen Grundraum X, in dem alle Elementarereignisse gleich wahrscheinlich sind Das ist der Grund der klassischen Definition Wahrscheinlichkeit = ∑ p( xi ) f ( xi )∈B Anzahl der günstigen Fälle Anzahl der möglichen Fälle Die Grundidee ist Anteil einer Untergruppe an einer Gesamtpopulation Page 1 Allerdings wird dann oft ein nichtinjektives f angewendet und Pf untersucht Für dieses Pf sind dann die neuen Elementarereignisse nicht mehr gleich wahrscheinlich und die klassische Definition stimmt nicht Bedingte Wahrscheinlichkeiten Bedingte Wahrscheinlichkeiten P Wahrscheinlichkeit auf X A, B ⊂ X P( A| B) = P( A ∩ B) P( B) B heißt bedingte Wahrscheinlichkeit von A gegeben B Bedingte Wahrscheinlichkeiten nAB n nB n = P( A ∩ B) P( B) Die Tabelle mit den Wahrscheinlichkeiten sieht dann so aus: B B A P( A ∩ B) P( A ∩ B ) P( A) A P( A ∩ B) P( A ∩ B ) P( A ) 1 P( B) P( B ) Bedingte Wahrscheinlichkeiten B A n AB A n AB n AB n AB nA nA nB nB n Bedingte Wahrscheinlichkeiten Der Anteil der (A und B) Ereignisse an allen A Ereignissen ist dann nAB = nb Das dahinterliegende Modell siegt so aus: Seien A und B Ereignisse, und nA, nB und nAB die zugeordneten absoluten Häufigkeiten, dann können wir folgende Tabelle aufstellen In vielen praktischen Problemen steht man oft vor folgender Situation: Man kennt die Wahrscheinlichkeiten für den Versuchsausgang eines Experiments erster Stufe, und wenn man einmal weiß, wie dieses erste Experiment ausgegangen ist, dann kennt man auch die Wahrscheinlichkeiten für den Versuchsausgang eines zweiten Experiments. Gesucht sind die Wahrscheinlichkeiten für den Ausgang des zusammengesetzten Experiments Bedingte Wahrscheinlichkeiten Wir stellen das in folgenden Tabellen dar p-Tabelle hat Spaltensumme 1 q-Tabelle hat Zeilensumme 1 für jede Zeile Dann hat die folgende Tabelle Gesamtsumme 1 (über alle Zeilen und Spalten) y1 y2 yn y2 q ( x1 , y2 ) q ( x2 y2 ) yn q ( x1 , yn ) q ( x2 , yn ) x1 p ( x1 ) q ( x1 , y1 ) p ( x1 ) q ( x1 , y2 ) p ( x1 ) q ( x1 , yn ) q ( xm , yn ) x2 p ( x2 ) q ( x2 , y1 ) p ( x2 ) q ( x2 y2 ) p ( x2 ) q ( x2 , yn ) xm p ( xm ) q ( xm , y1 ) p ( xm ) q ( xm , y 2 ) p ( xm ) q ( xm , yn ) x1 x2 p ( x1 ) p ( x2 ) x1 x2 y1 q ( x1 , y1 ) q ( x2 , y1 ) xm p ( xm ) xm q ( xm , y1 ) q ( xm , y2 ) Page 2 Wahrscheinlichkeitskern Wahrscheinlichkeitskern Gegeben sind 2 Wahrscheinlichkeitsräume X (mit Wahrscheinlichkeit P auf X Dabei ist das Q(x,B) für einelementige Mengen B das q(xi,yj) und mit Elementwahrscheinlichkeiten p) Y für jedes x ∈ X eine Wahrscheinlichkeit Q auf Y Q( x, B) für B ⊂ Y Dann konstruieren wir eine neue Wahrscheinlichkeit P ( A × B) = ∑ p( x)Q( x, B) x ∈A Wahrscheinlichkeitskern Wahrscheinlichkeitskern Diese Konstruktion modelliert Es besteht jedoch ein Zusammenhang zwischen Kern und bedingter Wahrscheinlichkeit P ({x} × B|{x}) = Q( x, B) Wir können also aus „bedingten Wahrscheinlichkeiten mit elementaren Bedingungen“ eine Wahrscheinlichkeit konstruieren, die diese bedingten Wahrscheinlichkeiten als Sonderfall ergibt – Übergangswahrscheinlichkeiten – Sequentielle Prozesse, bei denen das zweite Experiment vom Ausgang des ersten abhängt Wahrscheinlichkeitskerne sind keine bedingten Wahrscheinlichkeiten, weil das „Bedingungsargument“ bei einem Kern nur ein Element des Wahrscheinlichkeitsraums sein kann, bei der bedingten Wahrscheinlichkeit jedoch eine Teilmenge des Wahrscheinlichkeitsraums Satz von der totalen Wahrscheinlichkeit Wahrscheinlichkeitskern Diese Definition ist konsistent, weil für beliebiges x, y gilt p( x, y) = P ({( x, y)}) = p( x)Q( x,{y}) Für dieses p gilt dann ∑ p( x, y) = ∑ ∑ p( x )Q( x,{y}) x ∈X , y∈Y n X = ∪ Ai , i =1 n P( B) = ∑ P( B| Ai ) P( Ai ) i =1 x ∈X y∈Y = ∑ p( x ) ∑ Q( x,{y}) x ∈X = Ai ∩ Aj = ∅ für i ≠ j y∈Y ∑ p( x ).1 x ∈X =1 Page 3 Satz von Bayes Satz von Bayes n X = ∪ Ai , Ai ∩ Aj = ∅ für i ≠ j i =1 P( Ai | B) = P( B| Ai ) P( Ai ) n ∑ P( B| Aj ) P( Aj ) j =1 Kombinatorische Grundaufgaben Permutationen 2 Dinge lassen sich in 2 Reihenfolgen bringen, 3 Dinge in 3x2 Reihenfolgen, 4 Dinge in 4x3x2 Reihenfolgen usw. Daher definieren wir n n! = ∏ i (ausgesprochen als „n Fakultät“ oder „n faktorielle“) Zusatzdefinition: 0!=1 Kombinatorische Grundaufgaben Gegeben sind eine bestimmte Anzahl von Objekten, die zur Auswahl stehen (n) Daraus wird eine bestimmte Anzahl ausgewählt (k) Wir müssen dabei unterscheiden: – Reihenfolge spielt eine Rolle (Variationen) oder Reihenfolge spielt keine Rolle (Kombinationen) – Wiederholungen sind erlaubt oder Wiederholungen sind verboten i =1 Lockere Interpretation Wenn wir unter verschiedenen Bedingungen die Wahrscheinlichkeiten von Ereignissen kennen, dann können wir nach einem Experiment die Wahrscheinlichkeit der Bedingung ausrechnen Allerdings wird dabei vorausgesetzt, daß der Begriff Wahrscheinlichkeit der Bedingung sinnvoll ist, daß es also insbesondere eine gemeinsame Wahrscheinlichkeitsverteilung gibt Also gibt es 4 kombinatorische Grundaufgaben Kombinatorische Grundaufgaben Variationen mit Wiederholung 4 aus 6 hat folgende Beispiele: 1234 1356 3156 1223 2123 2222 Alle angeführten „Folgen“ sind „legal“ und auch tatsächlich verschieden Also gibt es für den ersten Platz 6 Möglichkeiten, ebenso für den 2. Platz usw. Insgesamt gibt es daher für 4 aus 6 64 verschiedene „Folgen“ oder Variationen. Für n Objekte und k Plätze gibt es Möglichkeiten Page 4 n k Kombinatorische Grundaufgaben Kombinatorische Grundaufgaben Reihenfolge zählt, Wiederholungen erlaubt Objekte 1 2 3 4 5 1 1 2 3 4 5 Plätze 3 2 4 f1 ( n,1) = n 5 f1 ( n, k ) = n f1 ( n, k − 1) * Kombinatorische Grundaufgaben Reihenfolge zählt, Wiederholungen erlaubt Kombinatorische Grundaufgaben Variationen ohne Wiederholung 4 aus 6 hat folgende Beispiele: 1234 1356 3156 1223 2123 2222 Alle nicht durchgestrichenen „Folgen“ sind „legal“ und auch tatsächlich verschieden Also gibt es für den ersten Platz 6 Möglichkeiten, für den 2. Platz 5 Möglichkeiten, für den 3. Platz 4 Möglichkeiten usw. Insgesamt gibt es daher für 4 aus 6 6x5x4x3 verschiedene „Folgen“ oder Variationen. Für n Objekte und k Plätze gibt es n ( n − 1). .. ( n − k + 1) Möglichkeiten Kombinatorische Grundaufgaben Kombinatorische Grundaufgaben Reihenfolge zählt, Wiederholungen verboten Objekte 1 2 3 4 5 1 1 2 3 4 5 2 Plätze 3 4 Reihenfolge zählt, Wiederholungen verboten f2 ( n,1) = n 5 f2 ( n, k ) = ( n − k + 1) f2 ( n, k − 1) *( - ) Page 5 Kombinatorische Grundaufgaben Kombinatorische Grundaufgaben Kombinationen ohne Wiederholung 4 aus 6 hat folgende Beispiele: 1234 1356 3156 Alle angeführten „Folgen“ sind „legal“ und auch tatsächlich verschieden Wir zählen nur aufsteigend geordnete Folgen, so vermeiden wir Doppelzählungen Kombinationen ohne Wiederholung Jede „4 aus 5“-Folge ist gleichzeitig eine unechte „4 aus 6“-Folge Jede echte „4 aus 6“-Folge ist eine „3 aus 5“-Folge, an den hinten ein 6er angefügt wurde Daher gibt es so viele „4 aus 6“-Folgen, wie es „3 aus 5“-Folgen und „4 aus 5“-Folgen zusammen gibt Kombinatorische Grundaufgaben Kombinatorische Grundaufgaben Reihenfolge zählt nicht, Wiederholungen verboten Objekte 1 2 3 4 5 6 1 1 2 3 4 5 6 2 0 Plätze 3 4 0 0 5 0 Reihenfolge zählt nicht, Wiederholungen verboten f3 ( n,1) = n 6 0 f3 (1, k ) = 0 für alle k > 1 f3 ( n, k ) = f3 ( n − 1, k ) + f3 ( n − 1, k − 1) sonst + Kombinatorische Grundaufgaben Kombinatorische Grundaufgaben Kombinationen ohne Wiederholung Jeder „4 aus 6“ entsteht, indem in einen „3 aus 6“ eine noch nicht verwendete Zahl an passender Stelle eingefügt wird Dafür gibt es (6-3) Möglichkeiten Allerdings wird dann jeder „4 aus 6“ auf 4 Arten erzeugt. Daher müssen wir diese Zahl noch durch 4 dividieren Kombinationen ohne Wiederholung Objekte 1 2 3 4 5 Page 6 1 1 2 3 4 5 2 Plätze 3 * ( - )/ 4 5 Kombinatorische Grundaufgaben Kombinatorische Grundaufgaben Kombinationen ohne Wiederholung f 3 ( n ,1) = n f 3 ( n , k ) = f ( n , k − 1) ( n − k + 1) ⎛ n⎞ n! ⎜ ⎟= ⎝ k ⎠ k !(n − k )! für k > 1 k Daraus folgt f3 ( n, k ) = n ( n − 1)...( n − k + 1) 1.2.3... k = n! k !(n − k )! Kombinatorische Grundaufgaben (Binomialkoeffizienten) Es gilt ⎛ n ⎞ ⎛ n − 1⎞ ⎛ n − 1 ⎞ ⎜ ⎟=⎜ ⎟+⎜ ⎟ ⎝ k ⎠ ⎝ k ⎠ ⎝ k − 1⎠ Kombinatorische Grundaufgaben Kombinationen mit Wiederholung 4 aus 6 hat folgende Beispiele: 1234 1356 3156 1122 Alle angeführten „Folgen“ sind „legal“ und auch tatsächlich verschieden Wir zählen nur aufsteigend (besser: nichtfallend) geordnete Folgen, so vermeiden wir Doppelzählungen Kombinatorische Grundaufgaben Kombinationen ohne Wiederholung Man definiert Kombinationen mit Wiederholung Jede „4 aus 5“-Folge ist gleichzeitig eine unechte „4 aus 6“-Folge Jede echte „4 aus 6“-Folge ist eine „3 aus 6“-Folge, an den hinten ein 6er angefügt wurde (weil Wiederholungen erlaubt sind, wird beim Verkürzen aus einer „4 aus 6“-Folge nicht immer eine „3 aus 5“-Folge) Daher gibt es so viele „4 aus 6“-Folgen, wie es „3 aus 6“-Folgen und „4 aus 5“-Folgen zusammen gibt Kombinatorische Grundaufgaben Reihenfolge zählt nicht, Wiederholungen erlaubt Objekte 1 2 3 4 5 6 1 1 2 3 4 5 6 2 1 Plätze 3 4 1 1 f 4 ( n,1) = n 5 1 6 1 f 4 (1, k ) = 1 für alle k > 1 f 4 ( n, k ) = f 4 ( n − 1, k ) + f 4 ( n, k − 1) sonst + Page 7 Kombinatorische Grundaufgaben Kombinatorische Grundaufgaben Reihenfolge zählt nicht, Wiederholungen erlaubt Objekte 1 2 3 4 5 6 1 1 2 3 4 5 6 Reihenfolge zählt nicht, Wiederholungen nicht erlaubt Plätze 3 4 5 6 1 1 1 1 4 5 6 7 10 15 21 28 20 35 56 84 35 70 126 210 56 126 252 462 2 1 3 6 10 15 21 Objekte 1 2 3 4 5 6 Kombinatorische Grundaufgaben ohne Wiederholung O b j. 1 2 3 4 5 6 1 1 2 3 4 5 6 2 0 1 3 6 10 15 Plä tze 3 4 0 0 0 0 1 0 4 1 10 5 20 15 5 0 0 0 0 1 6 O b j. 1 2 3 4 5 6 1 1 2 3 4 5 6 2 1 3 6 10 15 21 ohne Wiederholung Plä tze 3 4 5 6 1 1 1 1 4 5 6 7 10 15 21 28 20 35 56 84 35 70 126 210 56 126 252 462 O b j. 1 2 3 4 5 6 Kombinatorische Grundaufgaben ohne Wiederholung O b j. 1 2 3 4 5 6 1 1 2 3 4 5 6 2 0 1 + 3 0 1 + 4 0 1 0 1 1 O b j. 1 2 3 4 5 6 1 1 2 3 4 5 6 2 1 + 5 0 0 0 0 1 6 6 0 0 0 0 0 1 1 1 2 3 4 5 6 2 0 Plä tze 3 4 0 0 5 0 + + mit Wiederholung 6 0 O b j. 1 2 3 4 5 6 1 1 2 3 4 5 6 2 1 + Plä tze 3 4 1 1 + Kombinatorische Grundaufgaben mit Wiederholung 5 0 Plätze 3 4 0 0 0 0 1 0 4 1 10 5 20 15 2 0 1 3 6 10 15 Kombinatorische Grundaufgaben mit Wiederholung 6 0 0 0 0 0 1 1 1 2 3 4 5 6 3 1 4 1 5 1 ohne Wiederholung mit Wiederholung f3 ( n , k ) f4 (n, k ) f4 (n, k ) = f3 (n + k − 1, k ) 6 1 + Page 8 5 1 6 1 Kombinatorische Grundaufgaben Kombinatorische Grundaufgaben Reihenfolge zählt nicht, Wiederholungen erlaubt Wiederholungen ohne ⎛ n + k −1⎞ ⎜ ⎟ ⎝ k ⎠ ohne Reihen folge ⎛ n ⎞ ⎜ ⎟ ⎝ k ⎠ mit ⎛ n + k − 1⎞ ⎜ ⎟ ⎝ k ⎠ n (n −1)...(n − k +1) mit ⎛ n⎞ = ⎜ ⎟k! ⎝k ⎠ n k Ein Wahrscheinlichkeitsexperiment Ein Wahrscheinlichkeitsexperiment Ein Wahrscheinlichkeitsexperiment Ein Wahrscheinlichkeitsexperiment Page 9 Ein Wahrscheinlichkeitsexperiment Ein Wahrscheinlichkeitsexperiment W a h rsc h e in lic h ke it 0 1 2 3 4 St u fe Re c h t s? 0 IF(RA N D ()<= 1 2 3 4 5 5 Ein Wahrscheinlichkeitsexperiment 0.6 ,1,0) Ein Wahrscheinlichkeitsexperiment W a h rsc h e in lic h ke it W a h rsc h e in lic h ke it St u fe Re c h t s? 0 1 2 3 4 5 St u f e Re c h t s? 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 0.6 0 1 1 1 0 0 + Wahrscheinlichkeitsmodell p St u fe 0 1 2 3 4 5 1-p 0 1p p 4 1 0 1 1 1 1 0 0 0 1 0 1 1 2 3 4 5 5 5 5 6 Diese Zelle wird über viele Versuche protokolliert Wahrscheinlichkeitsmodell 0.6 n a c h re c h t s 1 2 3 0 .6 0.6 Stu fe 0 0 1 1 (1- )* 2 3 4 5 5 Page 10 n a c h re c h ts 1 2 3 4 5 Wahrscheinlichkeitsmodell p Wahrscheinlichkeitsmodell 0.6 p St u fe 0 1 2 3 4 5 0 1 0.4 0.16 0.064 0.0256 0.0102 n a c h re c h ts 1 2 3 4 na c h re c hts Stufe 0 1 2 3 4 5 0 1 1 0.4 0.6 0 0 0 0 2 0.16 0.48 0.36 0 0 0 3 0.064 0.288 0.432 0.216 0 0 4 0.0256 0.1536 0.3456 0.3456 0.1296 0 5 0.01024 0.0768 0.2304 0.3456 0.2592 0.07776 5 * + (1- )* Binomialverteilung Binomialkoeffizienten Wahrscheinlichkeitsmodell 0.6 Tabellendarstellung als Formel: f (n,0) = 1. f (n − 10 , ) p(n,0) = (1 − p) p(n − 10 , ) p(n, k) = p. p(n − 1, k − 1) + (1 − p). p(n − 1, k) für k > 0 f (n, k ) = 1. f (n − 1, k − 1) + 1. f (n − 1, k ) für k > 0 p(n,0) = (1 − p) p(n − 10 , ) p(n, k) = p. p(n − 1, k − 1) + (1 − p). p(n − 1, k) für k > 0 Dieser Verteilung heißt Binomialverteilung Binomialverteilung Binomialkoeffizienten Formelvergleich ⎛n⎞ f (n, k ) = ⎜ ⎟ ⎝k⎠ f (n,0) = 1. f (n − 10 , ) f (n, k ) = 1. f (n − 1, k − 1) + 1. f (n − 1, k ) für k > 0 daher p(n,0) = (1 − p) p(n − 10 , ) p(n, k) = p. p(n − 1, k − 1) + (1 − p). p(n − 1, k) für k > 0 ⎛ n⎞ p ( n, k ) = ⎜ ⎟ p k (1 − p ) n − k ⎝k⎠ Es besteht folgender Zusammenhang zwischen f (.,.) und p(.,.) ⎛ p ⎞ p ( n, k ) = f ( n, k )(1 − p ) n ⎜ ⎟ ⎝ 1− p ⎠ k Page 11 Erwartungswert und Varianz Erwartungswert und Varianz E ( X ) = ∑ iP( X = i ) = ∑ ipi i E ( X + Y ) = E ( X ) + E (Y ) E(αX ) = αE( X ) i ⎛ ⎞ V ( X ) = ∑ i 2 P( X = i ) − ⎜ ∑ iP( X = i ) ⎟ i ⎝ i ⎠ 2 V ( X + Y ) = V ( X ) + V (Y ) + cov( X , Y ) σ (αX ) =| α | σ ( X ) cov( X , Y ) = ∑ ijP( X = i, Y = j ) − E( X ) E(Y ) σ (X ) = V (X ) i, j cov( X , Y ) = 0 wenn X und Y unabhängig dann gilt V ( X + Y ) = V ( X ) + V (Y ) σ ( X + Y ) = σ 2 ( X) + σ 2 ( X) Eigenschaften Eigenschaften n n i =1 i =1 n n i =1 i =1 wenn alle Verteilungen gleich sind n E(∑ Xi ) = ∑ E( Xi ) E(∑ Xi ) = nE( X1 ) i =1 n V (∑ Xi ) = ∑ V ( Xi ) V (∑ Xi ) = nV ( Xi ) i =1 n σ (∑ Xi ) = nσ ( Xi ) i =1 Rechnen mit Varianzen Hypergeometrische Verteilung V ( X ) = E ( X − E ( X )2 ) Zufallsvariable X mit E ( X ) = 0 heißen zentrierte Zufallsvariable Y = X − E ( X ) ist immer zentriert Page 12 insgesamt N Kugeln, davon M weiß eine Teilmenge vom Umfang n wird ausgewählt Wir groß ist die Wahrscheinlichkeit, genau m weiße Kugeln zu ziehen? Hypergeometrische Verteilung Binomialverteilung M N ⎛n⎞ m n−m P(m weiße Kugeln)= ⎜ ⎟ p (1 − p ) ⎝m⎠ p= ⎛ M ⎞⎛ N − M ⎞ ⎜ ⎟⎜ ⎟ ⎝ m ⎠⎝ n − m ⎠ ⎛N⎞ ⎜ ⎟ ⎝n⎠ ⎛ n ⎞⎛ M ⎞ ⎛ M ⎞ = ⎜ ⎟ ⎜ ⎟ ⎜1 − ⎟ N⎠ ⎝ m⎠⎝ N ⎠ ⎝ m Binomialverteilung Vergleich Andere Berechnungsart ⎛ M ⎞⎛ N − M ⎞ M! ( N − M )! ⎜ ⎟⎜ ⎟ ⎝ m ⎠⎝ n − m ⎠ = m!(M − m)! (n − m)!( N − M − (n − m))! N! ⎛N⎞ ⎜ ⎟ n!( N − n)! ⎝n⎠ n! M (M −1)(M − m +1)( N − M )( N − M −1)( N − M − (n − m) + 1) = m!(n − m)! N ( N −1)...( N − n + 1) pn (0 ) = (1 − p) n pn ( k ) = pn ( k − 1) p n − k +1 k 1− p ⎛ n ⎞ M M −1 M − m +1 N − M N − M −1 N − M − (n − m) + 1 ... ... =⎜ ⎟ N − n +1 ⎝ m ⎠ N N −1 N − m + 1 N − m N − m −1 ⎛n⎞ m ≈ ⎜ ⎟ p (1− p)n−m ⎝ m⎠ Noch einmal n−m Noch einmal Wir ziehen n Kugeln (in Reihenfolge). Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, m weiße Kugeln zu bekommen, wenn die Reihenfolge keine Rolle spielt und es insgesamt N Kugeln udn darunter M weiße Kugeln gibt Wir definieren Fallende faktorielle Potenzen: N(n)=N(N-1)...(N-n+1) Also ein Produkt aus n Faktoren Das sind Kombinationen mit Wiederholung Es gilt natürlich ⎛N⎞ N (n) = ⎜ ⎟ n ! ⎝n⎠ Page 13 Noch einmal Noch einmal Wieviele Folgen mit m weißen Kugeln (niedrigen Nummern) und n-m schwarzen Kugeln (hohen Nummern) gibt es dann. Einfacher Fall: alle weißen Kugeln zuerst M(m)(N-M)(n-m) solche Folgen gibt es Außerdem kann man zu jeder solchen Folge insgesamt ⎜⎛⎝ mn ⎟⎞⎠ Folgen bilden, wo genau die Kugeln mit denselben Nummern auftreten n Daher gibt es insgesamt ⎛⎜ ⎞⎟ M ( m ) ( N − M )( n − m ) ⎝ m⎠ solche Folgen Elementare Umformung zeigt ⎛ n ⎞ (m) ⎛ M ⎞⎛ N − M ⎞ ( n−m ) ⎜ ⎟ M (N − M ) ⎜ ⎟⎜ ⎟ m n−m ⎠ ⎝ m⎠ = ⎝ ⎠⎝ (n) N ⎛N⎞ ⎜ ⎟ ⎝n⎠ Neues Beispiel Neues Beispiel Augensumme beim Würfeln Zwei unabhängige Experimente mit derselben Verteilung P(X=1)=P(X=2)= =P(X=6)=1/6 P(Y=1)=P(Y=2)= =P(Y=6)=1/6 Gefragt P((X+Y)=1)=? P((X+Y)=2)=? ..... P( X + Y = k ) = ∑ P( X = l ) P(Y = k − l ) l Faltung ∑ P( X = i) P(Y = k ) i+ j =k Faltung Faltung zweier Wahrscheinlichkeitsverteilungen n-fache Faltung Page 14 Erwartungswert E(X+Y)=E(X)+E(Y) Varianz (wegen Unabhängigkeit) V(X+Y)=V(X)+V(Y) Rechnen mit Varianzen Tschebyscheff-Ungleichung E (Y ) = 0 E(Y 2 ) = ∑ i 2 P(Y = i ) P(| Y | ≥ t ) ≤ t12 E(Y 2 ) i bzw. wir ersetzen alle i mit | i| < t durch 0 P(| X − E( X )| ≥ t ) ≤ t12 V ( X ) und alle i mit | i| ≥ t durch t dann gilt ∑ i 2 P(Y = i) ≥∑ t 2 P(Y = i) = t 2 P(| Y | ≥ t ) i ≥t i und daher P(| Y | ≥ t ) ≤ t12 E(Y 2 ) Mittelwerte und Summen X= Mittelwerte n 1 n ∑X i =1 i X i unabhängig, identisch verteilt P (| X − μ | ≥ ε ) ≤ E( X ) = μ V (X ) = σ 2 E( X ) = μ V ( X ) = 1n σ 2 σ (X ) = 1 n σ ⎛ n ⎞ E ⎜ ∑ X i ⎟ = nμ ⎝ i =1 ⎠ ⎛ n ⎞ V ⎜ ∑ X i ⎟ = nσ 2 ⎝ i =1 ⎠ ⎛ n ⎞ σ ⎜ ∑ Xi ⎟ = σ n ⎝ i =1 ⎠ Gesetz der großen Zahlen 1 σ2 ε2 n Zentraler Grenzwertsatz Wenn Sn die Verteilung einer Summe von n unabhängigen identischen Wahrscheinlichkeitsverteilungen mit Erwartungswert E ist, dann gilt lim P(| Sn − E| ≥ ε ) = 0 n n →∞ Page 15 Wenn Sn die Verteilung einer Summe von n unabhängigen identischen Wahrscheinlichkeitsverteilungen mit Erwartungswert E und Varianz σ 2 ist, dann gilt näherungsweise lim P( Sn − nE ≤ x) = Φ( x) n→∞ σ n Dabei ist Φ( x) die Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung Anwendung Anwendung Ziehen ohne Zurücklegen – Wir ziehen aus den Zahlen {1,2,...n} k Zahlen – Reihenfolge spielt eine Rolle – Jede noch vorhandenen Zahl ist gleich wahrscheinlich Dann ist für jede Folge der Länge k die Wahrscheinlichkeit, gezogen zu werden k! 1 = n(n − 1)...( n − k + 1) ⎛ n ⎞ ⎜ ⎟ ⎝k⎠ k 1 1 ... 1 1 = n n −1 n − k +1 ∏ i =1 n − k + i Erwartungswert und Varianz Für eine Wahrscheinlichkeitsverteilung mit p(xi)=pi definieren wir Wenn Sn die Verteilung einer Summe von n unabhängigen identischen Wahrscheinlichkeitsverteilungen mit Erwartungswert E ist, dann gilt lim P(| Sn − E| ≥ ε ) = 0 n i σ 2 = ∑ ( xi − E )2 pi n →∞ i Zentraler Grenzwertsatz Also ist Ziehen ohne Zurücklegen und Vergessen der Reihenfolge gleichwertig mit Kombinationen („eine Handvoll auf einmal“) Gesetz der großen Zahlen E = ∑ xi pi Wenn wir jetzt noch die Reihenfolge „vergessen“, dann werden k! Folgen auf dieselbe „Kombination“ abgebildet, daher ist die Wahrscheinlichkeit, bestimmte k Zahlen zu erhalten Wenn Sn die Verteilung einer Summe von n unabhängigen identischen Wahrscheinlichkeitsverteilungen mit Erwartungswert E und Varianz σ 2 ist, dann gilt näherungsweise lim P( Sn − nE ≤ x) = Φ( x) n→∞ σ n Dabei ist Φ( x) die Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung Page 16