Perspektiven - ICM InvestmentBank AG

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Perspektiven
2. Quartal 2012
Der Knoten hält
■ Aktien: Jahreshoch schon gesehen?
■ Anleihen: welche Emissionen sind noch attraktiv?
■ Rohstoffe: chinesische Nachfrage angezählt?
Der Knoten hält (bislang).
I
Im ersten Quartal konnten weltweit alle
risikobehafteten Anlageformen überraschend stark zulegen. Grund hierfür war
die beherzt expansive Geldpolitik der
EZB, die Hoffnung auf höhere Wachstumsraten in den USA und das voraussichtliche Ende der restriktiven Geldund Fiskalpolitik in China angesichts einer Phase mit geringeren Bruttosozialproduktzuwächsen. Entgegen aller
Vorhersagen hat der Euroraum noch
kein Mitglied verloren, der von der EZB
und dem Rettungsfonds ESM/EFSF geschnürte Knoten hält offensichtlich noch
recht gut. Griechenlands Umschuldung
– bis zuletzt ein Damoklesschwert über
den Kapitalmärkten – konnte kurz vor
Fälligkeit einer größeren Staatsanleiheemission Mitte März mit immensen Gläubigerverzichten auf freiwilliger Basis
durchgesetzt werden.
Ob sich die konjunkturellen Erwartungen bewahrheiten, wird das laufende
Quartal zeigen. Und so rechnen auch
wir mit einer etwas stärkeren US-Konjunktur, mit einer erneuten Stabilisierung
der chinesischen Wirtschaft, der ein per
Saldo weiter stagnierender Euroraum
gegenübersteht. Insgesamt sollte sich
das globale Wachstum damit eher von
seiner stabileren Seite zeigen können.
Eine Ableitung auf den weiteren Trend
der Aktienkurse gelingt dagegen nicht
so leicht, denn die Entwicklung im ersten Quartal beinhaltete einige Vorschusslorbeeren, die nicht alle berechtigt sein werden. Eine Konsolidierung in
der seit 2009 laufenden Hausse hat mit
dem Start des neuen Quartals begonnen, das Ende des Trends dürfte mit
dem fulminanten Anstieg seit Jahresanfang noch nicht erreicht sein. Zuletzt
fallen auch eine Reihe geostrategischer
politischer Themen wieder auf fruchtbaren Boden bei den Anlegern – sei es
der Atomstreit mit dem Iran, oder der
mit dem Regime in Nordkorea. Der Bürgerkrieg in Syrien darf dabei nicht unerwähnt bleiben, bringt er doch weitere
Spannungen in den schon instabilen
Nahen Osten.
Die zuletzt gewählte Allokation mit einer Übergewichtung der Aktien dürfte
sich daher noch ein weiteres Quartal für
richtig erweisen. Fundamentale Unterstützung erhalten die Aktienmärkte
auch aktuell durch die Quartalszahlen
vom Aluminiumproduzenten Alcoa, der
die Berichtssaison in den USA regelmäßig eröffnet und mit mehr Umsatz und
mehr Gewinn überraschte. Google
schloss ebenfalls mit guten Zahlen an.
Robuste Gewinne können die Zweifel
am Wachstum offensichtlich zerstreuen
und die kursseitig eingepreiste wirtschaftliche Besserung bestätigen.
Im Bereich der Anleihen bleibt das tiefe
Renditeniveau der langfristigen Staatsanleihen in den Kernmärkten nach wie
vor problematisch. Nur noch Unternehmensanleihen – darunter gerade die
schlechterer Bonität – lohnen sich auch
weiterhin als Basisinvestments. Viele
andere Emissionen sind aufgrund ihrer
geringen Risikoaufschläge zu Staatsanleihen einfach zu teuer geworden.
Zwischen den Leitwährungen ist die
Entscheidung nach wie vor nicht gefallen. Die letzte Schwäche des japani-
schen Yen könnte sich schnell wieder
relativieren, der Euro verteidigt mehr
recht als schlecht die Marke von 1,30
US-$. Ansonsten hat sich auch unter
den Schwellenländerwährungen kein
neuer Trend etabliert. Rohstoffe, darunter auch Gold, haben bislang ihre
Tiefststände noch nicht unterboten. Für
sie hängt viel vom weiteren Verlauf der
chinesischen Konjunktur ab: eine Erholung führt vor allem zu einer Renaissance der Industrierohstoffe und ihren
Produzenten, das Gegenteil bringt die
Rückkehr auf seit 2009 nicht mehr gesehene Kurstiefs.
Die folgenden drei Hauptthemen werden auch das zweite Quartal prägen:
2012
2012
2012
2
II. Quartal 2012
I.C.M. Bulletin
1. Der Dauerbrenner für Jahre: die Staatsschuldenkrise im Euroraum.
Die europäische Staatsschuldenkrise
spitzt sich seit Anfang April erneut zu.
Mit dem Versuch, die Anleger durch ein
Sparpaket von 10 Mrd. EUR Gegenwert
zu beruhigen ist die spanische Regierung zuerst einmal gescheitert, die Renditen für 10jährige Anleihen des spanischen Königreichs erreichten fast 6%
Rendite und damit ein Prozent mehr als
vor wenigen Wochen. Seit der Premierminister Mariano Rajoy angekündigt
hatte, dass er das mit der EU vereinbarte Defizitziel überschreiten würde, gehen die Märkte davon aus, dass Spanien wahrscheinlich nicht ohne die finanzielle Unterstützung der EU auskommen wird. Das wurde zwar zuerst
einmal vom spanischen Wirtschaftsminister in einem Interview bestritten. Der
spanische Notenbankchef Ordonez
hingegen bestätigte, dass der spanische
Finanzsektor weiteres Geld im Falle einer verschärften Rezession brauchen
würde. Insgesamt erinnerte in den vergangenen Wochen vieles an Äußerungen, wie sie 2010 zu Beginn der Griechenlandkrise gefallen waren.
Die Nachrichten an der Konjunkturfront
untermauern die auseinanderlaufende
Entwicklung innerhalb Europas. Während Deutschland den Konjunkturmotor stellt, sind Spanien, Italien, Portugal
und zuletzt das Sorgenkind Griechenland in einer Rezession, bei der zusätzlich Sparmaßnahmen der Regierungen
langsam einsetzen. Deutschland ist auf
dem Weg in Richtung Vollbeschäftigung.
Die EZB wird sich daher bald mit ihrer
Geldpolitik kritisch auseinandersetzen
müssen, die für die einen zu locker und
für die anderen zu restriktiv erscheint.
Die Bundesbank plant ihrerseits restriktive Maßnahmen. So beinhalten aktuel-
le Regierungsvorschläge für deutsche
Kreditinstitute den Zwang „antiziyklische Kapitalpolster“ anzulegen ebenso
wie die aufsichtsrechtliche Limitierung
der Beleihungsgrenze bei Hypotheken
wie sie bei Pfandbriefemissionen schon
Grafik 2
➜
Die Arbeitslosenquote macht in den
Peripherieländern große Sorgen.
Umgekehrt ist es mit den Inflationserwartungen in den Kernländern. In
Deutschland besteht sogar ein kleines Risiko, dass es zu einer LohnPreis-Spirale kommen kann.
Quelle: Puffer, Marlene (Hrsg.); Global Fixed Income
Strategy , Weekly Bulletin, BCA Research, Montreal,
5.04.2012, S. 4
3
seit jeher vorgeschrieben ist. Man stelle
sich beispielhaft vor, dass die Kredithöhe bei 50% des Verkehrswerts beschränkt werden würde. Ob die Bundesbank mit ihren Ideen politische Rückendeckung erhält, ist offen, zumal
Restriktionen, die eine einzelne Notenbank etabliert, bei freiem Kapitalverkehr umgangen werden können.
EZB-Präsident Mario Draghi sieht noch
immer die Risiken eher in einem zu
schwachen Wachstum als in einer zu
hohen Inflation. Er betonte in seinen
Kommentaren die Lieferverpflichtung
der Regierungen von fiskalischer Konsolidierung und Strukturreformen, doch
unterschätzt er den negativen Effekt
von Sparmaßnahmen, vernichten sie
doch Wachstumsperspektiven und damit die Aussicht auf eine schnelle Verbesserung der Verschuldungssituation.
Die EZB wird daher in Ihrer Rolle als
quasi „letzter Kreditgeber“ wiederholt
von den Kapitalmärkten hinsichtlich ihrer Lieferbereitschaft für Stützungsmaßnahmen der Krisenländer getestet
werden.
Ob dabei die bislang etablierten Mechanismen der Notenbank ausreichen
werden, bleibt offen. Bereits nach nur
fünf Monaten scheint die Stabilisierungspolitik der EZB ihre Wirkung einzubüßen. Im Dezember und im Februar
hatte sie den Banken in zwei Schritten
über 1 Billion EUR für die ungewöhnlich
lange Laufzeit von drei Jahren geliehen.
Einen Teil des Geldes verwendeten gerade die Banken der Peripherieländer
zum Kauf von Staatsanleihen des eigenen Landes – ein riskanter aber offensichtlich von den Aufsichtsbehörden
geduldeter Weg für die Sanierung der
eigenen Bilanzen. Eigentlich sollten die
Liquiditätsinjektionen der EZB den Zugang zu Krediten für kleine bis mittlere
Unternehmen erleichtern, auf denen
80% der europäischen Beschäftigung
lastet.
Das LTRO-Programm der EZB (LongTerm Refinancing Operation) war jedenfalls in seinen zwei Auflagen das,
was man einen Dammbruch nennen
konnte. Es brachte seit Dezember das
zumindest temporäre Ende der Finanzkrise in der Eurozone und den Beginn
der Rallye an den Aktienmärkten zugleich. Wie geht es weiter ?
Heute, ohne die Möglichkeit Währungsabwertungen nutzen zu können,
müssen die Peripherieländer im Inland
weiter national mit fallenden Preisniveaus, Einkommen und Vermögenswerten gleichermaßen leben. Es bleibt bei
depressionsähnlichen Bedingungen für
die absehbare Zukunft. Dagegen hält
sich der Schaden für die Weltkonjunktur
in Grenzen, da die Größe der Euro-Peripherieländer klein wie ihr Beitrag zum
globalen Wachstum ist. Solange also
die Krise keine europaweite Dimension
erhält, die das globale Kreditsystem bedroht, bleibt es bei einem lokalen
Schock mit begrenzter globaler Reichweite.
Die Euro-Schuldenkrise könnte sogar
der Region geholfen haben, indem sie
den Euro im Vergleich zu seinem Spitzenniveau von 2008 um immerhin fast
20% fallen ließ. Größter Nutznießer
war die deutsche Industrie, das Geschäftsklima konnte sich erholen und
deutet auf weiterhin gutes Wachstum
hin. Sogar die französische Wirtschaft
scheint sich stabilisiert zu haben. Beide
Länder machen ohnehin zusammen
50% der Wirtschaftskraft der Euroregion aus.
Man weiß längst die Lösung der Krise,
aber will es nicht wahrhaben: Ohne ein
gut funktionierendes zentral organisiertes fiskalisches Transfersystem und freier Arbeitsplatzwahl im gesamten Raum
wird sich der Erfolg nicht dauerhaft einstellen.
In den ersten zehn Jahren des Euro
wuchs die deutsche Wirtschaft unterproportional und die Vermögenswerte
fielen. Eine lange Phase von Kosteneinsparungen und Arbeitsmarktreformen
schloss sich an, da die Währung zu teuer war. Gleichzeitig entwickelte sich ein
inflationärer Boom in den Peripherieländern.
Heute hat sich das Bild umgekehrt. Die
Arbeitslosenrate sinkt in Deutschland,
während gleichzeitig die Immobilienpreise steigen. Diese Entwicklung dürfte sich noch jahrelang fortsetzen. Wenn
die Peripherieländer eine ernsthafte Restrukturierung durchlaufen und angebotsorientierte Reformen etablieren,
könnte der Euro wesentlich stärker als
heute sein. Werden also die Peripherieländer bereit sein, noch mehr wirtschaftliche und finanzielle Last auf sich
zu nehmen, um Mitglied in der Eurozone zu bleiben? Bis heute hat kein Land
offen über die Möglichkeit eines Austritts gesprochen und hoffentlich bleibt
es auch dabei, denn ein Austritt wäre
der Vorbote weiterer und damit der Anfang eines rapiden Absturzes des Wechselkurses.
Die zwei bislang beschriebenen Gegengifte für Europas Krankheit – Strukturreformen kombiniert mit Sparhaushalten – basieren hingegen auf einer Fehldiagnose, nämlich dass alles von verschwenderischen Regierungen und
Unterschieden in der Wettbewerbsfähigkeit herrührt und weniger vom Kreditboom in der Euroregion durch negative Zinssätze in den Jahren 2002 bis
2005.
4
II. Quartal 2012
I.C.M. Bulletin
Die Lösung des Schulden- und damit
Konjunkturproblems würden damit allein durch Strukturreformen nicht geschafft werden, denn die Kreditnachfrage entsprang damals ausschließlich dem
privaten Sektor. Die Staatsverschuldung
aber lag während dieser Boomjahre
weit unter 50% des BIP.
Darüber hinaus würden große regionale
Differenzen in der Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität lediglich zu unterschiedlichen
Lohnniveaus
und
Wachstumsraten führen – nichts Außergewöhnliches. Die Forderung nach einer Sparpolitik der Regierungen wird
zwischenzeitlich von berechtigten Bedenken der Bundesbank begleitet, die
mit einer Inflationsrate von mehr als 2%
und einer Arbeitslosenrate auf 20-Jahrestief inzwischen Lohndruck befürchtet. Interessanterweise ist die Aufgabe
Grafik 3
➜
Die Ursprünge der Kreditblase finden
sich in den negativen Realzinsen der
Jahre 2002 bis 2005. In diesem Zeitfenster verschuldete sich der private
Sektor gerade mit Immobilienfinanzierungen überdurchschnittlich.
Quelle: Joshi, Dhaval (Hrsg.); European Saints versus Sinners: A Flawed Narrative; Special Report, European Investment Strategy, BCA Research, Montreal, 05.04.2012, S. 3
der Inflation Einhalt zu gebieten an die
EZB gefallen und nicht mehr die der
Bundesbank. Diese wiederum sieht das
Inflationsziel auf Ebene der Euroregion,
was wiederum hieße, dass ein Inflationsziel von 2% quasi als Durchschnitt
von Disinflation bzw. Deflation in der
Peripherie und dementsprechend höherer Inflation in den Kernländern erreicht
wäre. Verständlich sind auch die Bedenken der Bundesbank, dass negative
Realzinsen und Geldmengenexpansion
im Ganzen sich mehr in Inflation von
Vermögenswerten als in Preissteigerungen des Warenkorbs niederschlagen,
was weitaus gefährlicher sein kann. So
erreichte während des Baubooms die
spanische Inflationsrate kaum höhere
Niveaus als 3%, die Vermögenswerte
wie Immobilien verteuerten sich mehr.
5
Grafik 4
➜
Der Kreditboom ab 2002 fand nur
bei den Griechen im privaten wie öffentlichen Sektor gleichermaßen
statt. In den meisten anderen Ländern blieb die Verschuldung des öffentlichen Sektors im Verhältnis zum
Bruttoinlandsprodukt im Rahmen.
2012
2012
2012
Quelle: Joshi, Dhaval (Hrsg.); European Saints versus Sinners: A Flawed Narrative; Special Report, European Investment
Strategy, BCA Research, Montreal, 05.04.2012, S. 3
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II. Quartal 2012
I.C.M. Bulletin
2. Die US-Konjunktur: wird sie stärker oder schwächer ?
Dauer und Umfang der Rezession 2008
setzten einen Nachkriegsrekord – kurz
und immens. Daher kann es nicht überraschen, wenn die darauffolgende Erholung bislang zögerlich ausfiel, langgezogen und frustrierend für diejenigen, die auf eine schnelle und kraftvolle
Erholung gesetzt hatten. Tatsächlich
haben die Furcht vor Deflation, wiederholte rezessive Phasen und diverse Finanzkrisen ebenso wie Fehler der Politik
den ganzen Erholungsprozess begleitet.
Bislang enttäuschte die US-Konjunktur.
Die Ursachen sind allerdings schwer zu
lokalisieren. Obwohl der Verlauf dem
früherer Erholungen gleicht, in denen
der private Konsum das Zugpferd darstellte, unterscheidet er sich im Fehlen
einer Erholung der Ausgaben im Wohnungsbau. Zwischenzeitlich bildete sich
die Sparquote nach einem fulminanten
Anstieg kurz nach Ausbruch der Krise
wieder zurück. Daher stimmt es nicht
ganz, wenn man die schwache Erholung
der US-Konjunktur auf den Abbau von
Verschuldung des privaten Sektors zu-
rückführt. Eine Reihe von Faktoren sind
ursächlich für die unterproportionale
Ausprägung des Konjunkturzyklus. Psychologisch waren die Unternehmen
durch die Dimension der Rezession in
ihren Grundfesten derart erschüttert,
dass sie danach zuerst einmal die Risikominimierung in den Vordergrund ihres unternehmerischen Handelns stellten. Im Ergebnis blieb die Nachfrage
nach Investitionsgütern zu gering und
erreichte gerade einmal das Niveau des
Wertverzehrs (Ersatzinvestitionen). Der
Ausfall von Investitionen wirkte sich im
Nachgang besonders negativ auf den
Arbeitsmarkt aus, da in früheren Erholungsphasen es gerade die Konsumenten waren, die auf Kredit kauften. Das
wiederum verstärkte die Erholung und
verhinderte den negativen Effekt eines
geringen Zuwachses neuer Stellen und
Einkommen. Die bislang gezeigte Vorsicht der Unternehmen brachte daher
ein im Gleichschritt mit den Konsumausgaben schwaches Einkommenswachstum mit sich.
Grafik 5
Die Ausgaben für den privaten Wohnungsbau hingegen sanken bekanntermaßen, womit ein wesentlicher Konjunkturtreiber früherer Erholungen einfach ausfiel. Und eines kommt hinzu:
der Unternehmenssektor musste sich
unvorhersehbaren politischen, regulatorischen Unsicherheiten aussetzen,
was sich in einem zögerlichen Investitionsverhalten offenbarte. Zu erwähnen
sind hier eine schwer abschätzbare Fiskalpolitik, massive Regulierungen des
Bankensektors, bleibende Unsicherheit
über die Gesundheitsreform, die in
Summe ein ungesundes Umfeld für Investitionen darstellen.
➜
Zhao, Chen (Hrsg.); Strategy Outlook, 2. Quartal 12,
Global Investment Strategy, BCA Research, Montreal,
05.04.2012, S. 5
Die US-Amerikaner konsumieren
wieder nahezu ihr komplettes verfügbares Einkommen (oberste Grafik)und es steigt. Gleichzeitig nimmt
die Verschuldung privater Haushalte
tendenziell leicht ab. (untere Grafik)
Auch die Investitionsgüternachfrage
(ohne Bau) ist seit 2009 wieder auf
Erholungskurs, sie erreicht noch immer nicht das Niveau vor der Krise.
Der Arbeitsmarkt profitiert davon
noch weniger. (mittlere Grafik)
7
Nichtsdestotrotz scheint sich die USKonjunktur schrittweise von dieser
Klammer zu befreien und legt den
Grundstock für eine Beschleunigung in
der Erholung für die kommenden Monate.
Am meisten leidet der US-Arbeitsmarkt
unter der aktuellen Situation, wie die
deutliche Abschwächung in den neu
geschaffenen Stellen vom März 2012
mit lediglich 120.000 gezeigt hat. Dies
entspricht dem geringsten Zuwachs in
den vergangenen fünf Monaten und lag
weit unter den Erwartungen der Auguren, die im Durchschnitt mit rund
200.000 neuen Stellen gerechnet hatten. Weil sich aber viele Arbeitslose
nicht mehr aktiv arbeitssuchend gemeldet hatten und so aus der Statistik herausfielen, sank die Arbeitslosenquote
von 8,3 auf 8,2%. Damit kommen wieder erste Zweifel auf, ob es wirklich zu
einem Anstieg des Haushaltseinkommens reichen wird und der Konjunkturmotor nicht schon wieder ins Stocken
gerät. Die Entwicklung hätte ansonsten
vor allem auch durch den milden Winter
für ein allgemein erwartetes Wachstum
von eher 4% anstelle von 2 – 2,5% gesprochen und so den Anstieg der USBörsen gerechtfertigt.
Der Spiegel von neuen Arbeitsplätzen
sind Investitionen. An einem bestimmten Punkt kann der Rückgang des Verhältnisses von Kapital zu Arbeit nur zu
Grafik 6
Quelle: Kalirei, Harvinder (Hrsg.); Foreign Exchange Strategy, Weekly
Bulletin, BCA Research, Montreal, 30.03.2012, S. 2
➜
Mit dem derzeitigen (unterdurchschnittlichen) Wachstum der US-Industrie wird die US-Regierung noch
bis 2017 auf eine Vollbeschäftigung
hinarbeiten müssen. Das jedenfalls
hat das Analysehaus BCA Research
errechnet.
Lasten der Produktivität und Profitabilität weiter steigen. Daher ist ein Anstieg
der Investitionsgüternachfrage unausweichlich.
Der kürzliche Rückgang im Produktivitätswachstum und geringer werdende
Gewinnwachstumsraten deuten darauf
hin, dass dieser kritische Punkt erreicht
sein könnte. Um Gewinne zu maximieren, müssen Unternehmen ihre Liquidität in profitable Gelegenheiten investieren. Amerikanische Unternehmen sind
sehr profitabel und Kapital am Markt
außergewöhnlich billig. Die Schere zwischen Kapitalrendite und Kreditkosten
dürfte Unternehmen zu Erweiterungsinvestitionen animieren, da Cash ansonsten negative Renditen bringt.
Geld- und Kreditwachstum bestätigen
ihrerseits, dass die Unternehmensaktivität wächst. Gewerbliches und industrielles Kreditwachstum erreichen derzeit
12%, die Geldmenge 10%. Man erinnere sich an die Schaffung von Geldmenge und Kredit, die anfänglich durch
die erhöhte Risikoaversion sehr gedrückt war.
Eine Reihe von Indikatoren wie der ISM,
Einzelhandelsumsätze und Autoverkäufe haben bereits ein verbessertes
Wachstum angekündigt. Und auch die
Quartalszahlen von Alcoa, die regelmäßig den Reigen der Quartalsberichterstattung eröffnen, brachten Anfang
April eine positive Überraschung hinsichtlich Rohstoffnachfrage und Gewinnsituation.
Die größte Hürde für die US-Konjunktur
sind die ab 2013 drohenden fiskalpolitischen Belastungen, die anstehen. Es
bleibt die Hoffnung, dass nach der Wahl
eine angemessene Streckung der Maß-
8
II. Quartal 2012
nahmen erreicht werden kann. Ein kompletter Wegfall entspräche dem Gegenwert von bis zu 3,5% des US-Wachstums. Die Quantifizierung dieses Risikos
fällt schwer, da ebenso viel vom Ausgang der Präsidentschaftswahlen abhängt wie von denen zum Kongress, die
in einem zweijährigen Turnus und damit
auch 2012 stattfinden. Doch eines ist
klar: fiskalpolitische Maßnahmen, wie
auch immer sie in der nächsten US-Legislaturperiode aussehen, können keinesfalls die Dimension fortschreiben,
die die Bush-Administration angesichts
der Lehman-Pleite noch in 2008 beschlossen hatte.
Ein weiteres Risiko steckt in größeren
Währungsbewegungen. Mit Kurzfristzinsen nahe Null bei Euro, Pfund, Yen
und Dollar bleibt der Wechselkurs der
einzige Mechanismus, um monetäre
Bedingungen einer Volkswirtschaft zu
ändern. Große Gewinne im Wechselkurs entsprechen einer Geldmengenverknappung und umgekehrt. Der USDollar hat gegenüber den meisten anderen Währungen seit April 2011 etwas
an Boden gewonnen. Bis jetzt konnte
die Aufwertung noch nicht negativ auf
die US-Konjunktur wirken, eine größere
Aufwertung hingegen wäre nicht leicht
verkraftbar.
I.C.M. Bulletin
Grafik 7
Quelle: Zhao, Chen (Hrsg.); Asset Allocation, Global Investment Strategy, BCA Research, Montreal, 30.03.2012, S. 4
➜
Allenfalls kurzfristig ist ein Aufwärtstrend des handelsgewichteten US-$
auszumachen.
9
3. China: Korrektur am Ende
Zwischen der Entwicklung der Preise industrieller Rohstoffe und den Aktienindices hat sich in den vergangenen Monaten kein Zusammenhang mehr gezeigt. Seit Ende Januar blieben die Preise für Kupfer und der CRB-Index
unverändert, währenddessen der S+P
500 im selben Zeitfenster anstieg.
Solche Divergenzen waren in jüngster
Vergangenheit selten anzutreffen und
reflektieren die Tatsache, dass die USKonjunktur wieder beschleunigt, während sich die chinesische eher abschwächt. Wie stark wird China die Fiskal- und Geldpolitik lockern und wie
wird die chinesische Konjunktur darauf
reagieren?
Grafik 8
➜
Die Korrelation zwischen Rohstoffindex und der Überschussliquidität
(Wachstum der Geldmenge M2 –
also grob Bargeldumlauf, Sicht- und
Spareinlagen bei Banken – minus nominales Wirtschaftswachstum) ist erkennbar. Eine expansivere Geldpolitik
bei
gleichzeitig
nachlassendem
Wachstum würde wieder zu höheren
Rohstoffpreisen führen.
Zhao, Chen (Hrsg.); Strategy Outlook, 2. Quartal 12,
Global Investment Strategy, BCA Research, Montreal,
05.04.2012, S. 19
Im Rückblick gab es zwei größere Stimulationsphasen in China, die eine
1999-2000 während der Asienkrise und
die andere 2008 im Rahmen der globalen Rezession. In beiden Fällen war die
Konjunktur aufgrund externer Finanzkrisen von über 13 % Wachstum auf lediglich 6% abgestürzt. Beide Male reagierte die chinesische Regierung mit
der Implementierung massiver fiskalischer Stimulation. Die Wirtschaft erholte sich schnell und die Aktienkurse
stiegen an.
Die heutige ökonomische Situation Chinas weicht stark von der zum Jahrtausendwechsel und 2008 ab, denn es besteht keine immanente Gefahr eines
größeren Rückgangs aufgrund einer
kollabierenden Weltkonjunktur.
Die
derzeitige Abschwächung ist im Großen
und Ganzen das Ergebnis einer restriktiven Geldpolitik, die China vor drei Jahren begonnen hatte um die Immobilienspekulation einzudämmen.
Grafik 9
Zhao, Chen (Hrsg.); Strategy Outlook, 2. Quartal 12,
Global Investment Strategy, BCA Research, Montreal,
05.04.2012, S. 9
➜
Einige Indikatoren wie die Wohnimmobilienverkäufe in 15 chinesischen
Großstädten und der Einkaufsmanagerindex zeigen eine konjunkturelle
Stabilisierung an.
10
II. Quartal 2012
Seit letztem Jahr wurde die Mindestreserve für das Bankensystem reduziert,
extra Liquidität zur Verfügung gestellt,
um dem privaten Sektor Kreditexpansion zu ermöglichen. Weitere Maßnahmen könnten nötig sein. Dennoch hat
der Immobilienmarkt darauf bereits reagiert und auch der Einkaufsmanagerindex. Aufgrund der Gesamtsituation ist
es aber unrealistisch, drastischere Maßnahmen zu erwarten.
Das Wachstum der breiten Geldmenge
war bis Februar allerdings noch immer
unter der des nominalen Bruttoinlandsprodukts, was im Umkehrschluss
Wachstum behindert. Geld ist quasi
knapper als Waren und Dienstleistungen. Daher dürfte die Notenbank die
Mindestreserveanforderungen für Banken, die für jeden gewährten Kredit
zinslos einen Teilbetrag bei der Notenbank hinterlegen müssen, weiter senken
und die Kreditquote verbessern, um der
Abschwächung in der Kreditvergabe
entgegenzuwirken.
I.C.M. Bulletin
Grafik 10
Quelle: Qiao, Helen u.a.; China Economics, Morgan Stanley Research, Asia/Pacific, Hongkong, 05.04.2012, S. 4
➜
Auch Morgan Stanley sieht zuerst einmal eine Erholung der chinesischen Konjunktur bis weit ins dritte Quartal 2012 (durchgezogene Linie). Danach allerdings wird
es zu einer Abflachung kommen.
Die chinesische Regierung hat ihr
Wachstumsziel kürzlich um ein weiteres
halbes Prozent auf 7,5% für 2012 gesenkt. Sollte die Marke von 7% unterschritten werden, dürfte die Arbeitslosenquote steigen und die Regierung
sich zu massiveren Stimulierungsmaßnahmen gezwungen sehen. Mindestens
6 Millionen neue Arbeitskräfte kommen
jährlich auf den Arbeitsmarkt, hinzu
kommen 10 Millionen Landflüchtlinge.
Um diese Masse unterzubringen, muss
die Wirtschaft jährlich 8,5 – 9% real
wachsen.
Inflation war immer eine große Hürde
für schnelles Wachstum. Als gute Nachricht kann gewertet werden, dass der
Preisanstieg bei Nahrungsmitteln im
Jahresvergleich rückläufig und die Ölpreise nahezu unverändert sind. Gemeinsam mit einer schwächer werdenden Konjunktur dürfte eine sinkende Inflationsrate den Chinesen mehr Spielraum für Wachstumsförderung geben.
Chinas Wirtschaftswachstum sollte
auch weiterhin von Investitionen und
weniger von Konsum dominiert werden, denn die hohe Sparquote des privaten Sektors besteht fast ausschließlich aus der der Unternehmen.
11
Grafik 11
Grafik 12
Quelle: Qiao, Helen u.a.; China Economics, Morgan Stanley Research, Asia/Pacific, Hong Kong, 05.04.2012, S. 10
➜
Als Seismograph der wirtschaftlichen Entwicklung in den einzelnen Branchen eignen sich die Wachstumsraten der Anlageinvestitionen (FAI). Das produzierende
Gewerbe zeigt über die Jahre hinweg robuste Zuwächse von über 20% mit Tendenz zu einer leichten Verlangsamung. Infrastrukturinvestitionen, die häufig vom
Staat getragen werden, werden voraussichtlich für 2012 und 2013 wieder stärker
wachsen. Einzig der Immobiliensektor weist eine ausgeprägte Abflachung der
Wachstumsrate.
Die Anlageinvestitionen zeigen jedenfalls in ihren Wachstumsraten keine Anzeichen eines konjunkturellen Einbruchs. Investitionen steigen im produzierenden Gewerbe mit unveränderter
Quote an.
Das wirtschaftliche Schicksal der
Schwellenländer ist nicht mehr eng mit
den USA, sondern mit China verwoben,
denn China ist der größte Importeur
von Produkten aus Schwellenländern.
Chinas Hunger nach Rohstoffen wird
daher auch 2012 anhalten. Sollte es zu
einer weiteren Abschwächung der Konjunktur kommen, werden davon vor allem der Immobiliensektor und die Bauindustrie betroffen sein. Eine derartige
Entwicklung scheint allerdings am Kapitalmarkt bereits eingepreist zu sein.
➜
Man kann bei der Rohstoffnachfrage
Chinas bestenfalls die Wachstumsrate kritisieren. Importierte Mengen an
Kupfer, Eisenerz und Öl erreichen
2012 voraussichtlich neue Höchststände.
Quelle: Puffer, Marlene (Hrsg.); Global Fixed Income
Strategy, Weekly Bulletin, BCA Resarch, Montreal,
5.04.2012, S. 9
12
II. Quartal 2012
I.C.M. Bulletin
Asset Allocation: kaum Veränderungen
Einmal mehr hat das Modell des kanadischen Analysehauses BCA Research die
Aktien im Portfoliokontext gegenüber
den Staatsanleihen übergewichtet. Mit
60% Quote hat sich das Gesamtengagement im Vergleich zum Quartalsanfang reduziert. Die damaligen Favoriten
USA, Emerging Asia und Lateinamerika
weichen nun den Europäern in der Gewichtung, die mit 35% (Deutschland,
Frankreich, Italien, Niederlande, Spanien, Großbritannien, Schweiz, Schweden) erstmals seit längerem den Löwenanteil stellten.
Innerhalb der Anleihen hat sich das
Schwergewicht mit USA und vor allem
Kanada mit zusammen 19% auf den
USD-Block verschoben. Die zuletzt besonders erfolgreichen Positionen in italienischen und spanischen Staatsanleihen wurden zuletzt massiv reduziert.
Verlieben ist lediglich eine 6%-Quote in
spanischen Titeln.
Eine Barquote wie auch Anlagen in Rohstoffen über den Rohstoffindex CRB
spielten schon im ersten Quartal keine
Rolle. Auch für das zweite Quartal
bleibt es so.
Modelgewichtungen zum 30. März 2012 (Vormonatswerte)
Quelle: Zhao, Chen (Hrsg.); Asset Allocation, Global Investment Strategy, BCA Research, Montreal, 30.03.2012, S. 3
Grafik 13
13
Das Modell, das auch seit Jahren im Investmentfonds Leonardo UI (WKN
A0MYG1) abgebildet wird, basiert auf
der relativen Attraktivität einzelner Anlagen in lokaler Währung und bezieht
damit keine Währungsentwicklung ein.
Eine separate Meinung zu den einzelnen Währungspaaren ist daher unumgänglich, wenn eine in Heimatwährung
gerechnete Outperformance erreicht
werden soll.
Grafik 14
Selten ist die Entwicklung eines Modells
über ein Vierteljahrhundert dokumentiert. Seit dem Start 1985 hat sich das
Ergebnis gegenüber dem MSCI Welt in
US-$ gerechnet mehr als verhundertfacht. Sicher sollte man das Ergebnis
nicht unreflektiert fortschreiben, dennoch hat sich das Modell auch in Zeiten
nach der Finanzkrise bewährt.
Die Aktienseite der BCA-Länderallokation wird im Referenzportfolio „Fondsund Zertifikate-Portfolio“ abgebildet.
Bislang konnte sich das Portfolio mit
4,76% Performance bei gleichzeitiger
VAR von nur 10,41% gut schlagen. Die
im Vergleich relativ geringe Volatilität
wird erreicht durch den temporären Einsatz von Absicherungen in Form von
DAX-Minifutures, die bei fallenden
Märkten gewinnen und daher je nach
Verhältnis zum Gesamtportfolio einen
Teil der Verluste abfedern können.
Risikoadjustiert konnte sich das Referenzportfolio bis Mitte April im Benchmarkvergleich wacker schlagen.
An dieser Stelle wurde in der letzten
Ausgabe der Perspektiven eine Matrix
besprochen, die die Renditen der einzelnen Assetklassen deren Volatilität gegenüberstellte. Dieselbe Grafik – auf
den neuesten Stand gebracht – wollen
wir dieses Mal nutzen, um die in den
nachfolgend abgebildeten Musterportfolios beschriebenen Risikoklassen einzuordnen.
2012
2012
2012
14
II. Quartal 2012
I.C.M. Bulletin
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Bei der ausgewiesenen Performance handelt es sich um eine Performance ohne Gebühren und Steuern. Die tatsächliche Performance kann durch abweichende Ausführungskurse, Steuern und Gebühren auf Portfolioebene von der ausgewiesenen Performance abweichen.
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Die in diesem Dokument enthaltenen Zahlen, Daten und sonstige Informationen sind nach Auffassung der I.C.M. InvestmentBank AG verlässlich und/oder wurden aus verlässlichen Quellen bezogen. Die I.C.M. InvestmentBank AG übernimmt allerdings keine Gewähr.
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15
Es sei vorausgeschickt, dass der Begriff
„Volatilität“ zwar auch in die Richtung
„Value at Risk (VAR)“ zielt, es sich aber
dabei nicht um Synonyme handelt. In
der Matrix sind jährliche Schwankungsbreiten abgetragen, während in die
VAR-Berechnung die Verteilung der
Verluste – in unserem Fall innerhalb eines Jahres und gemessen an 14-Tagesperioden – einfließt. Ansonsten würde
sich aus Sicht des Risikos anhand der
Matrix keinerlei Anlageklasse für die
weniger risikobereiten unter den Anlegern eignen. Der mit 99,9% Wahrscheinlichkeit maximale Verlust in einer
dieser 14-Tagesperioden darf nach Anlagerichtlinien dann historisch ein Jahr
rückwärts ab Betrachtungszeitpunkt
nicht über den durch die Risikoklasse
vereinbarten Maximalwerten liegen.
Die Betrachtung jährlicher Volatilitäten
wie Value at Risk führt naturgemäß zu
höheren Werten als eine Beschränkung
auf 14 Tage. Insofern erklärt sich auch,
warum Aktienindices wie der DAX in
der VAR-Systematik von 14 Tagen noch
in der Risikoklasse D mit bis zu 17,5%
möglichem Verlust liegen, während sie
in der nachfolgenden Grafik bereits fast
bei 30% Volatilität auf Jahresbasis ausgewiesen sind.
Grafik 15
Quelle: Sheets, Andrew u.a.; European Credit Strategy; April Credit Presentation; Morgan Stanley Research Europe, London, 11.04.2012, S. 8
16
II. Quartal 2012
I.C.M. Bulletin
Aktienmärkte:
exzessive Risikoprämien fallen.
Das interessanteste Ergebnis zeigt sich
bei den Assetklassen EUR HY und US
HY, die beide eine jährliche Volatilität
von ca. 5% ausweisen. Der Anstieg der
vergangenen Monate hat allerdings die
durchschnittliche Rendite von noch
8-9% p.a. im Januar auf nur noch 3,5%
bei US-HY und immerhin noch 6% bei
EUR-HY gedrückt. Während bei DAX
und Eurostoxx 50 (SX5E) die Volatilität
bei wenig unter 30 %gleichblieb, ist die
annualisierte Rendite von 10% in die
Zone von rund 7,5% zurückgegangen.
Nichts besonders Neues ist auch die Erkenntnis, dass bei den Staatsanleihen
Deutschlands, der USA und Großbritanniens auf Jahresbasis die Kursrisiken im
Schnitt das Dreifache der Chancen ausmachen.
Der zyklische Ausblick für Aktien bleibt
vorerst noch günstig. Risikobehaftete
Anlagen sollten von einer überaus lockeren Geldpolitik und einer sich verbessernden Weltkonjunktur, sowie dem
Abschmelzen zu hoher Risikoprämien
profitieren.
Nachdem seit Anfang Oktober allerdings die Kurse in der Spitze zwischen
10 und 30% gestiegen sind, war die
Anfang April eingeläutete Korrektur absehbar, zumal der Volatilitätsindex VIX
auf ein Fünfjahrestief zurückgegangen
war. Höhere Volatilität entsteht regelmäßig durch fallende und nicht durch
steigende Kurse.
➜
Irgendwann ist jede Konsolidierung
von Unternehmensbilanzen an ihre
Grenzen gekommen – spätestens
dann, wenn Mitarbeiter ihren Teil am
Gewinnwachstum über Lohnerhöhungen einfordern.
Grafik 16
2012
2012
2012
Quelle: Zhao, Chen (Hrsg.); Strategy Outlook, 2.
Quartal 12, Global Investment Strategy, BCA Research, Montreal, 05.04.2012, S. 17
17
Gegenwind für die Aktien kommt früher oder später vom Gewinnwachstum
der Unternehmen. Nach mehr als zwei
Jahren rapider Zuwächse dürfte die Realität für 2012 eher bei 4% mehr Gewinn bezogen auf den S+P 500 liegen
als die derzeit allgemein erwarteten
9%. Denn erstmals seit längerem wieder überschritt das nationale Gewinnwachstum die Umsätze (= GDP). Der
Grund für das unüblich hohe Gewinnwachstum findet sich in der Kombination von fallenden Lohnkosten und
gleichzeitig fallenden Kreditkosten. Ein
steigender Lohnanteil wirkt spätestens
jetzt als Korrektiv der Entwicklung. Solche Änderungen müssen nicht notwendigerweise auf die Aktienkurse drücken,
sie signalisieren eher eine Rückkehr zur
Normalität.
Bis 2013 sollten ernsthafte neue Probleme vorerst auf sich warten lassen. Solange Geldmarktfonds real garantierte
Verluste bringen, dürfte sich der Trend
von sicheren hin zu riskanteren Anlagen
fortsetzen. Zwischen August und Dezember 2011 wurden Aktien mit unglaublich hohen Risikoprämien gehandelt angesichts Befürchtungen, eine
weitere Bankenpleite im Stil von Lehman Brothers 2008 würde vor der Tür
stehen und eine entsprechend ausgeprägte Rezession sich anschließen. Dabei überschritt die Risikoprämie sogar
die im Herbst 2008 erreichten Levels.
Zwischenzeitlich haben die Anleger realisiert, dass das globale Finanzsystem
nicht zusammenbrechen würde und die
US-Wirtschaft nicht am Rande einer
neuen Rezession steht. Der Anpassungsprozess ist jedoch noch nicht abgeschlossen, denn noch immer liegt die
Risikoprämie über dem im März 2009
erreichten Niveau, wie man am S+P
500 erkennen kann.
Grafik 17
➜
Gemessen am S+P 500 hat sich die
Risikoprämie (Abstand Gewinnrendite zu Rendite zehnjähriger Staatsanleihen) immer weiter ausgebaut. Mit
heute 8 % hält sich die Prämie immer
noch auf einem Niveau über dem
von 2009 gesehenen.
Quelle: Zhao, Chen (Hrsg.); Strategy Outlook, 2. Quartal 12, Global
Investment Strategy, BCA Research, Montreal, 05.04.2012, S. 17
18
II. Quartal 2012
Der nächste Ausverkauf an den Aktienmärkten dürfte also noch auf sich warten lassen. Wann eine erneute Baisse
vor der Tür steht, kann man gegebenenfalls an dem seit den 60iger Jahren
gültigen Langfristzyklus bemessen. Diesem Vierjahres-Zyklus folgend würde
ein Ende der Aufwärtsbewegung
2013/14 anstehen. Woher dieser wellenförmige Verlauf seine Schrittmacher
erhält, ist umstritten. Die einen begründen den Zyklus mit dem der US-Wahlen, andere sehen darin das Phänomen
des Ausstoßzyklus (Joseph Kitchin,
1923, oder ähnlich Andrey Korotayev,
2010) gespiegelt. So reagieren Unternehmen auf die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage zeitversetzt mit höherem Ausstoß und Kapazitätserweiterungen, die wiederum zu einer Überproduktion und fallenden Preisen führen.
Erst verspätet wird dann mit einer Reduzierung der Produktion reagiert.
Die Gewinnerwartungen scheinen in
diesem Kontext für das kommende Jahr
viel zu optimistisch, wenn Analysten für
eine nie gesehene Quote aller US-Unternehmen eine solche prognostizieren
– und in Anbetracht bereits hoher Profitabilitätslevels heute. Das Bewusstsein
über die Unmöglichkeit dieser Annahmen wird sich im weiteren Verlauf des
Jahres erst bilden müssen.
I.C.M. Bulletin
Grafik 18
Quelle: Parker, Adam S. u.a.; US Equity Strategy, Morgan Stanley Research North America, New York, 08.04.2012,
S. 3
➜
Bei den Gewinnerwartungen für 2013 wird eine Enttäuschung nicht ausbleiben
können. Analysten erwarten für 89 % (!) aller 1500 erfassten US-Unternehmen
in 2013 höhere Gewinne als in 2012.
An der Politik-Front dürfte bei einer erfolgreichen Wiederwahl des derzeitigen
US-Präsidenten eine Reihe von Gesetzgebungsverfahren am Ende nicht zu kapitalmarktfreundlich ausgehen. Wie bereits mehrfach erwähnt muss über das
Schicksal verschiedener Stimulierungsmaßnahmen entschieden werden. Am
wichtigsten darunter bleibt die weitere
Haltung der Notenbank in der Geldpolitik. Dort würde ein Strategiewechsel die
Aktienmärkte am meisten abstrafen.
Bekannt ist, dass die Fed ihre überaus
lockere Geldpolitik voraussichtlich 2014
zurückdrehen dürfte, es sei denn, dass
die konjunkturellen Bedingungen erneut enttäuschen und eine neue Runde
des „Quantitative Easing“ (Aufkauf von
Staatsanleihen durch die Notenbank)
erforderlich wird. Aber auch dieses Auskommen würde negativ auf den Aktienmarkt wirken, wäre es doch begleitet
von Rezessionsbefürchtungen.
Unabhängig von der Reihenfolge in der
Lösung der Probleme dürfte 2013 ein
schwieriges Jahr werden und spätestens
nach den Präsidentschaftswahlen im
November eine defensive Haltung nahelegen. Bis dahin bleibt es bei einer risikofreundlichen Anlagepolitik.
19
USA: etwas Öl und Rohstoffe, ansonsten defensiv.
Die anfängliche Stärke von Arbeitsmarkt und Wohnungsbau in den USA
flacht sich aktuell zusehends ab. Man
könne für Unternehmensgewinne, die
durch staatliche Fördermaßnahmen in
Form von Fiskal- und Geldpolitik bezuschusst worden sind, nicht über höhere
Aktienkurse bezahlen, da ihnen die
Nachhaltigkeit fehlt.
Hinzu kommen innenpolitische Streitigkeiten und eine Verschuldungsquote zu
Bruttoinlandsprodukt über dem aktuellen Niveau Griechenlands. Wenngleich
also auch die Berichtssaison ohne größere negative Überraschungen vorübergehen sollte, wird für die nächsten
Quartale der Rückenwind von Arbeitsproduktivität, Währung und Ölpreis
ausbleiben. Bei den US-Titeln empfiehlt
sich eine neutrale Positionierung in den
meisten Segmenten bis auf Versorger
Grafik 19
und Werte aus dem Gesundheitswesen.
Die arg gebeutelten Titel aus dem Ölund Gasbereich, wie die Vertreter der
Basisindustrien wurden zuletzt wieder
auf neutral hochgestuft.
Morgan Stanley baut für den S+P 500
eine Reihe von Szenarien auf, die sie mit
Eintrittswahrscheinlichkeiten ausstatten. Danach sieht die Jahresperformance 2012 für den S+P 500 mit großer Wahrscheinlichkeit rot aus.
Grafik 20
Quelle: Parker, Adam S. u.a.; Alphascreener, US Equity Strategy, Morgan Stanley Research, New York, 03.04.2012, S. 4
Parker, Adam S. u.a.; US Equity Strategy, Morgan Stanley Research North America, New York, 08.04.2012, S. 3
20
II. Quartal 2012
I.C.M. Bulletin
Euroraum: Kern gegen Peripherie.
Es ist unwahrscheinlich, dass Unternehmen der Euroregion mit ihren Ergebnissen bereits jetzt die Grundlage für einen
weiteren Indexanstieg legen können.
Der Kursanstieg seit Anfang des Jahres
brachte einen Anstieg der Bewertung
(KGV), der nun die Evidenz einer mittel-
fristigen Verbesserung in den Gewinnrevisionen abverlangt. Hinzu kommen
Wahlen in Frankreich, Griechenland
und die Ratifizierung europäischer Verträge zum Fiskalpakt und zum ESM, die
auf die Risikobereitschaft der Anleger
wiederholt drücken können.
Preis zu Buchwert (P/B) und Eigenkapitalredite (RoE) nach Ländern
Grafik 21
Innerhalb des Euroraums lohnt sich aus
den bereits eingangs gemachten Ausführungen eine Übergewichtung der
europäischen
Konjunkturlokomotive
Deutschland vor Frankreich. Unter den
Branchen empfehlen sich Rohstoffwerte, die Chemieindustrie und die Öltitel.
Wenn sich die Frühindikatoren weltweit
wieder stabilisieren und es nicht zu
nachhaltigen Rücksetzern wie derzeit
erwartet kommt, dürften gerade diese
Sektoren zu den Outperformern gehören.
Die Unsicherheit über die globale Konjunkturentwicklung hat gerade Rohstoffwerte und Vertreter der Grundstoffindustrien überproportional belastet – die Fakten sprechen jedoch für den
Sektor. Seit Anfang März hat zwar die
Unsicherheit über den weiteren Verlauf
der globalen Konjunktur wieder zugenommen, primär weil der chinesische
Volkskongress das Zielwachstum für
China in 2012auf 7,5% zurückgenommen hat. In der Folge kamen enttäuschende Zahlen von Seiten der Industrieproduktion in China sowie in Europa.
Dagegen hielten sich Rohstoffpreise
wie Eisenerz, Kupfer und Öl auf erhöhtem Niveau, was die stabile Verfassung
im Bereich der Commodities untermauert. Der STOXX Europe 600 Basic Resources verlor im März über 11%, während der Gesamtmarkt weitestgehend
stabil blieb. Angesichts dieser Ungereimtheiten dürfte sich der Kauf aus
taktischen Gründen jedenfalls lohnen.
Euro
Euro
Euro
Quelle: Fraser-Jenkins, Inigo, u.a.; European Strategy, Nomura Equity Research, London, 16.04.2012, S. 13
21
Banken: bei Schwäche kaufen – aber nicht jede.
Das systemische Risiko im Bankensystem – gemessen an der Mehrrendite der
Bankenanleihen gegenüber US-Treasuries bzw. Bunds – hat sich reduziert.
Gleichzeitig konnte bislang die Injektion
von Liquidität als solche die Eigenmittelsituation im Bankenapparat nicht verbessern und daher nicht deren Risikotragfähigkeit. In einigen Ländern nutzten Banken die Gelegenheit ihre Positio-
nen in Staatsanleihen massiv zu
erhöhen. (51,7 Mrd. in Spanien; 32,6
Mrd. in Italien). Mittelfristig hängt die
Stabilität des Bankensystems vom „richtigen Timing“ als Resultat geldpolitischer Maßnahmen ab, die von der Branche erfolgreich genutzt werden können, um die Staatsfinanzen zu konsolidieren und die Wettbewerbsfähigkeit
zu verbessern.
In Relation gut positioniert sind dabei
europäische und US-amerikanische
Universalbanken, nicht aber Institute
aus den südeuropäischen Krisenregionen, denn diese sind inmitten eines stagnierenden oder sogar schrumpfenden
Wirtschaftsumfelds gefangen zwischen
einem wegbrechenden Neugeschäft
und Abschreibungen auf Altkrediten einerseits und ertragreichem Zinsdiffe-
Bewertung Universalbanken
renzgeschäft mittels Fristentransformation andererseits von kurzfristigem
EZB-Geld in langlaufende Staatsanleihen des eigenen Landes. Die Facetten
eines Nullsummenspiels mit möglicherweise negativem Ausgang finden sich in
den Geschäftsmodellen der aufgezählten Institute jedenfalls nicht.
Grafik 22
EPS: Gewinn pro Aktie; P/E: KGV; BVPS: Buchwert pro Aktie; P/TNAV: Kurs zu Eigenmittel; Core ROE: Rendite Eigenmittel
Lam, Hubert u.a.; Capital Markets Tracker, Morgan Stanley Research Europe, London, 12.04.2012, S. 2
22
II. Quartal 2012
I.C.M. Bulletin
Grafik 23
Lam, Hubert u.a.; Capital Markets Tracker, Morgan Stanley Research Europe, London, 12.04.2012, S. 2
Das Verhältnis von Kurs zu Eigenmitteln
wird in der obigen Grafik ins Verhältnis
mit der Rendite der Eigenmittel gesetzt.
Quintessenz: je billiger die Aktie, desto
geringer die für 2013 erwartete Rendite. In der Klasse mit einer Eigenkapitalrendite über 10% finden sich neben der
Deutschen Bank die beiden großen
Schweizer Institute und die US-Bank JPMorgan. Banken konnten im ersten
Quartal mit bis zu 50% Kursanstieg
den Markt schlagen und sind aktuell
unter den am meisten abgestraften
Werten zu finden. Dennoch dürfte die
Bewertung bei den günstigeren unter
den Instituten (Barclays, Deutsche
Bank, BNP Paribas und UBS) noch Spielraum nach oben geben.
Nachstehend sind die komplementären
Musterportfolios Aktien Europa und
Aktien Welt ex Europa dargestellt.
Durch die Absicherungsmethodik, die
als taktische Komponente den Einsatz
von Minifutures einsetzt, konnten die
Portfolien nicht so stark zulegen wie die
reinen Aktienindices. Mit 6,89% (Europa) und 8,79% (Welt) korrespondiert
ihre Rendite mit ihrer geringeren
Schwankungsbreite.
23
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Bei der ausgewiesenen Performance handelt es sich um eine Performance
ohne Gebühren und Steuern. Die tatsächliche Performance kann durch abweichende Ausführungskurse, Steuern und Gebühren auf Portfolioebene von der ausgewiesenen Performance abweichen.
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Die in diesem Dokument enthaltenen Zahlen, Daten und sonstige Informationen sind nach Auffassung der I.C.M. InvestmentBank AG verlässlich und/oder wurden aus verlässlichen Quellen bezogen. Die I.C.M. InvestmentBank AG übernimmt allerdings keine Gewähr.
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24
II. Quartal 2012
I.C.M. Bulletin
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Bei der ausgewiesenen Performance handelt es sich um eine Performance ohne Gebühren und Steuern. Die tatsächliche Performance kann durch abweichende Ausführungskurse, Steuern und Gebühren auf Portfolioebene von der ausgewiesenen Performance abweichen.
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Die
in diesem Dokument enthaltenen Zahlen, Daten und sonstige Informationen sind nach Auffassung der I.C.M. InvestmentBank AG verlässlich und/oder wurden aus verlässlichen Quellen bezogen. Die I.C.M. InvestmentBank AG übernimmt allerdings keine Gewähr.
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25
Anleihen: neue Hochs bei den Bundesanleihen.
Der Beschluss über die Kapitalausstattung des europäischen Rettungsfonds
konnte Anfang April erwartungsgemäß
keine neuen Begeisterungsstürme auslösen. Von den Finanzministern wurden
500 Mrd. EUR Gesamtvolumen bestätigt mit der Neuerung, dass die bereits
ausgereichten rund 200 Mrd. EUR nicht
in der Dotierung berücksichtigt werden,
ergo der Fonds nun einmalig um diesen
Betrag höher ausfällt. Damit dürfte eine
erforderliche Stützung von Spaniens
Banken und die Deckung laufender Refinanzierungen des spanischen Staats
für die kommenden Jahre gewährleistet
sein. Dennoch bleibt die Flanke Italien
weiterhin offen. Das Risiko einer neuen
Welle von Ausverkäufen an den Kapitalmärkten kann damit nicht ganz ausgeräumt werden.
Beim Krisenkandidaten Portugal hingegen hat sich die Situation entspannt.
Das Land konnte erfolgreich kurzfristige Papiere am Kapitalmarkt platzieren,
die Zinsstrukturkurve hat ihre ursprünglich inverse Struktur verloren. Mit kurzen Zinsen von 5 und langfristigen mit
10% oder mehr wird die Option, dass
Portugal ab 2013 wieder Gelder am
freien Kapitalmarkt aufnehmen kann,
als wahrscheinlich bewertet. Diesen
Optimismus kann man im Hinblick auf
die wirtschaftliche Situation des Landes
allerdings nicht uneingeschränkt teilen.
Derweil haben die 10-jährigen Papiere
der Bundesrepublik Deutschland Mitte
April mit ca. 1,6% einen neuen Tiefststand erreicht und machen das Leben
für Bundesfinanzminister Schäuble immer angenehmer und die Kreditvergabe
an die Peripherieländer via EU-Institutionen für die Bundesrepublik immer
mehr zu einem profitablen Geschäft.
Für die Anleger jedoch können derart
niedrige Renditen keine ernsthafte Anlagealternative mehr darstellen – im Gegenteil.
Auf der Suche nach Rendite bewegt
sich der Investor bereits fernab auf weniger bekannten, deswegen aber nicht
unsichereren Pfaden bei Schuldnern aus
Schwellenländern. Waren sie zuerst
eine Anlageform, die fast ausschließlich
auf US-Dollar lautete, so haben sie sich
heute mit Emissionen in lokaler Währung ebenso wie in denjenigen der größeren Industrienationen weiterentwickelt. Schwellenländeremissionen dienen in einem international ausgerichteten
Anleiheportfolio
heute
der
Diversifikation genauso wie als aussichtsreiches Investment mit Potenzial
für eine weitere Verbesserung der Qualität. Viele Länder weisen im Vergleich
zu den Industrienationen günstigere
Verschuldungsquoten auf, auch wenn
dort Haushaltsdefizite wachsen. Emittenten sind Abwertungen ihrer lokalen
Währungen ausgesetzt.
Innerhalb des Universums von Schwellenländeremissionen bieten Länder, die
von höheren Rohstoffpreisen profitieren, die besten Aussichten. Nach-
frageinduzierte Preisanstiege bei Rohstoffen bringen positive Effekte für die
Spreads mit sich, speziell in Lateinamerika und Russland. Im Falle eines Ölpreisanstiegs ist es jedoch Russland, das
am meisten von einem Ölpreisschock
begünstigt werden würde. Dass auch
die Ukraine in solchen Phasen besser
abschnitt, liegt wohl am konjunkturellen Gleichlauf beider Volkswirtschaften.
Die zuletzt gesehene Korrektur an den
Verschuldungssquoten (Staatverschuldung/Bruttoinlandsprodukt)
Grafik 24
Quelle: Puffer, Marlene (Hrsg.); Global Fixed Income Strategy , Weekly Bulletin, BCA Research, Montreal, 5.04.2012,
S. 7
26
II. Quartal 2012
Märkten kann als Kombination von
Gewinnmitnahmen und schlechteren
Wachstumsperspektiven betrachtet
werden. Dabei ist nicht auszuschließen, dass weitere negative Nachrichten aus der EURO-Peripherie den
entgegengesetzten Effekt auf die
Kurse der Emmas-Anleihen haben
könnten. Sicher sind die derzeit erreichten Kursniveaus nicht so bestechend wir im Januar, dennoch dürfte
die Rückschlaggefahr gering sein.
Auch wenn es Druck auf den Ölpreis
geben könnte, macht es noch immer
Sinn Emittenten dieses Segments zu
favorisieren. In überwiegendem Umfang sind die Fundamentaldaten der
Entwicklungsländer besser als diejenigen der Industrienationen. Der
Trend hin zu globaler Diversifikation
dürfte sich in den kommenden Jahren verstärken, was über Zuflüsse die
EM-Assets unterstützen dürfte.
Gleichwohl hat sich auch bei den
Entwicklungsländern die Dynamik
abgeschwächt. Noch immer sind die
meisten EM-Fonds untergewichtet
investiert, denn Anleger bevorzugen
low beta statt high-yield Emittenten.
Obwohl der weiterhin hohe Ölpreis
die Schwellenländer als Ganzes
stützt, dürfte man bald den negativen Effekt des hohen Preisniveaus in
den Industrieländern sehen, was
I.C.M. Bulletin
dann wiederum auf die Schwellenländer
zurückfällt. Die Ölreserven stehen auf
historischen Höchstständen, die Nachfrage ging dagegen massiv zurück. Die
meisten ölexportierenden Länder haben aber Stabilisierungsfonds, die wie
ein Puffer in einem solchen Szenario
wirken. Die Nachrichtenlage aus dem
Mittleren Osten spricht auch nicht für
einen weit unter 100 USD pro Barrel liegenden Ölpreis. Der Effekt einer Preiskorrektur sollte daher für diese Länder
zumindest kurzfristig tragbar sein.
Während gerade in Lateinamerika Venezuela allen voran im 1. Quartal die
größten Kurssteigerungen sah, ist in
Osteuropa bei den dortigen ölexportierenden Ländern und den dortigen Emittenten der Kursanstieg noch nicht komplett angekommen – z. B. bei Russland
und Kasachstan.
Auch bei den Unternehmensanleihen
werden die Bewertungen mit der Zeit
höher. Hier lohnt sich auch ein Blick auf
die Unternehmen der Grundstoff- und
Rohstoffindustrien (des Emmas metals
& mining).
Morgan Stanley publiziert auf monatlicher Basis, welche EMMA-Staatsanleihen derzeit übergewichtet werden sollten und welche Laufzeitenbänder darunter wiederum zu bevorzugen wären
(Grafik 25 und 26).
Grafik 25
Gegenüber Index (hell = Vormonat)
Quelle: Chatellier, Regis; EM Credit Portfolio, Morgan Stanley Research, London,
30.03.2012, S. 6
27
Grafik 26
Exkurs: wann sind Hochzinsanleihen interessant ?
In kaum einer anderen Assetklasse waren nachhaltig Renditen von über 8%
p.a. erwirtschaftbar, künftig sollten Anleger aber nach dem Kursanstieg die
längerfristigen Renditeerwartungen auf
6-7% zurücknehmen. Über Dekaden
hinweg betrachtet hatten gerade diese
Papiere in Perioden mit geringem Wirtschaftswachstum bis 1,5% empirisch
bestechend gute Ergebnisse gebracht.
Vor allem in Europa, wo bescheidene
Wachstumsraten für die nächsten Jahre
an der Tagesordnung sein dürften, sind
die Voraussetzungen für Anlagen gut.
Das schlechteste Umfeld für High Yields
bilden dagegen Rezessionen.
In Zeiten hoher Zinsen und damit hoher
Inflation - wenn also gerade Staatsanleihen bester Bonität an Wert verlören
- kann die höhere Rendite und eine Bonitätsverbesserung bei High Yields aufgrund besserer wirtschaftlicher Aussichten den negativen Einfluss steigender Zinsen besser abfedern. Die DWS
sieht bei Unternehmensanleihen in einem ausgewogenen Anleiheportfolio
(unsere Risikoklasse B) einen HY-Anteil
von einem Drittel als sinnvoll an. Den
Rest rekrutiert sie aus Staatsanleihen
und Unternehmensanleihen „investment grade“.
Nach fünf volatilen Jahren bieten HY
weiteres Potential, wenn man auf die
historisch gesehen immer noch beträchtlichen Risikoprämien blickt. Solange die Eurokrise nicht überwunden
ist, wird sich das Spreadgefüge nicht
normalisieren lassen. Unsicherheit gibt
bekanntlich Gelegenheiten und Unternehmensanleihen
korrelieren
mit
schwächer werdender Bonität umso
mehr mit den Aktienmärkten.
Die Emissionstätigkeit profitiert davon,
dass Banken ihre Kreditvergabe an Firmenkunden wegen verschärfter Eigenkapitalrichtlinien durch Basel III zurückfahren. Deshalb und auch wegen im
Vergleich relativ attraktiver Refinanzierungskosten nähmen Unternehmen mit
einer Bonität unterhalb Investment Grade den Kapitalmarkt direkt in Anspruch.
Quelle: Chatellier, Regis; EM Credit
Portfolio, Morgan Stanley Research,
London, 30.03.2012, S. 7
28
II. Quartal 2012
I.C.M. Bulletin
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Die in diesem
Dokument enthaltenen Zahlen, Daten und sonstige Informationen sind nach Auffassung der I.C.M. InvestmentBank AG verlässlich und/oder wurden aus verlässlichen Quellen bezogen. Die I.C.M. InvestmentBank AG übernimmt allerdings keine Gewähr.
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Dokument enthaltenen Zahlen, Daten und sonstige Informationen sind nach Auffassung der I.C.M. InvestmentBank AG verlässlich und/oder wurden aus verlässlichen Quellen bezogen. Die I.C.M. InvestmentBank AG übernimmt allerdings keine Gewähr.
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30
II. Quartal 2012
I.C.M. Bulletin
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Die in diesem
Dokument enthaltenen Zahlen, Daten und sonstige Informationen sind nach Auffassung der I.C.M. InvestmentBank AG verlässlich und/oder wurden aus verlässlichen Quellen bezogen. Die I.C.M. InvestmentBank AG übernimmt allerdings keine Gewähr.
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31
Rohstoffe: bislang noch kein Rückgang.
D
Die meisten Rohstoffe konnten bislang
ihr Kursniveau im ersten Quartal verteidigen, wobei Rohöl noch am besten abschnitt. Das Industriemetall Kupfer wie
auch Gold waren in einer engen Zone
gefangen. Thema bleibt, inwieweit sich
kurzfristig der Abwärtstrend aus dem
Jahr 2011 wieder etablieren kann, oder
ob es sich hier um eine Konsolidierung
handelt, die sich wieder nach oben auflöst. Technisch gesehen sind die Spekulanten zwar in den Rohstoffen engagiert, aber nicht übermäßig. Die Wahrscheinlichkeit einer globalen Rezession
ist gering, die Liquidität am Kapitalmarkt immens und eine Rallye des US$, unter der Rohstoffpreise regelmäßig
leiden, steht im Augenblick nicht an.
Grafik 27
Währungen: CAN-$ - neuer Star unter
den G7-Ländern.
Bis 2016 will Finanzminister Flaherty
das Fiskaldefizit Kanadas um 25 Mrd.
CAN-$ mehr als bislang reduzieren. Bereits 2014/15 und damit ein Jahr früher
soll es den ersten ausgeglichenen Haushalt geben. Dieser weitere Baustein ergänzt die ohnehin lange Liste von Gründen, warum der CAN-$ sich besser als
seine Kollegen im Kreis der G7-Länder
entwickeln sollte. Kanada steht mit der
geringsten Verschuldung im Vergleich
quasi an der Schwelle zu Budgetüberschüssen. Die Zentralnotenbank wird –
anders als in Europa und den USA –
bald zu einem Normalniveau in der Notenbankpolitik zurückzukehren, was
wiederum laufzeitenunabhängig höhere Zinsen mit sich bringen dürfte. Spurlos geht eine solche Entwicklung nicht
an der Währung vorbei, zumal sich dadurch die Zinsdifferenz zum großen
Nachbarn USA ausweiten dürfte. Mit
hohen Kapitalzuflüssen ist aber nicht
nur aus diesem Grund zu rechnen, denn
steigende Rohstoffpreise könnten zusätzliche Anreize bieten. Unter 0,91
US-$ würde der CAN-$ ein neues Langfristhoch gegen den US-$ erreichen.
Grafik 28
Quelle: Kalirei, Harvinder (Hrsg.); Foreign Exchange
Strategy, Weekly Bulletin, BCA Research, Montreal,
30.03.2012, S. 6
Quelle: Abramson, David (Hrsg.); Commodity & Energy Strategy, Weekly Bulletin, BCA Research, Montreal,
10.04.2012, S. 1
32
II. Quartal 2012
I.C.M. Bulletin
In eigener Sache: reiner Anleihefonds neu aufgelegt.
Der Mischfonds Leonardo UI erhält einen Kollegen – den reinen Anleihefonds
„Lebenswerte Zukunft UI“(WKN A0HG2L).
Diversifikation tut Not – gerade in turbulenten Zeiten wie diesen. Mit dieser
Maxime steht der Vermögensverwalter
immer im Zielkonflikt zwischen Kosten
und Risikostreuung, was bei Anleihen
bereits mit kleineren fünfstelligen Ordergrößen dazu führt, dass schnell die
1%-Marke überschritten wird und an
der Performance knabbert.
Der alte und neue Lösungsansatz heißt
„Investmentfonds“, der quasi Kundengelder für dieses Anlagesegment in einem Depot vereint und damit schon
aufgrund des Umfangs eine wesentlich
breitere Diversifikation als im vergleichsweise kleinen Kundendepot ermöglicht. Hinzu kommen die Abwicklungskosten, die in der Regel bis zu 75%
günstiger ausfallen als im Kundendepot. Die Verwahrungs- und Administrationskosten eines solchen Fonds stehen diesen finanziellen Vorteilen gegenüber, aber überwiegen sie nicht.
Was bleibt, ist ein ansonsten mit rund
30 statt 10 Titeln geringeres Risiko, das
der Anleger tragen muss – und dieser
Effekt zählt.
Ein Investmentfonds, der im Segment –
globale Anleihen bonitätsunabhängig –
unterwegs ist, wäre ansonsten nichts
außergewöhnliches und müsste nicht
zwingend neu aufgelegt werden, wäre
da nicht die Besonderheit, dass sich dieser schwerpunktmäßig auch dem Nachhaltigkeitsgedanken verschreibt. Er investiert vornehmlich dort, wo innovative Lösungen geboten werden, um den
globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Bevölkerungswachstum und
knapper werdende Rohstoffe zu begeg-
nen. Hierfür kommen Schuldner in Frage, die nachhaltige Lösungen zu den
Themen Energie, Rohstoffeffizienz,
Wasserwirtschaft und Mobilität offerieren. Um allerdings eine ausgewogene
und gleichzeitig chancenorientierte Zusammensetzung des Fonds sicherzustellen, können über die genannten
Vorgaben bis zu 30% des Volumens in
andere Titel investiert werden. Eine zu
einseitige Ausrichtung und die damit
verbundenen Risiken werden auf diese
Zusammensetzung des Sondervermögens (exemplarisch)
Branchen
Auswahl nach Regionen
Andere
(z.B. Banken-,
Versicherungs- und
Staatsanleihen)
Afrika, Australien
5%
Südamerika
20%
30%
Liquide Mittel
Recycling
Energieeffizienz
Erneuerbare
Energien
15%
35%
Europa
5%
5%
Asien
5%
20%
15%
10%
Wasserwirtschaft
10%
Rohstoff- und
Materialeffizienz
Mobilität
25%
Nordamerika
Die abgebildete Zusammensetzung ist beispielhaft und entspricht nicht der tatsächlichen Zusammensetzung des angelegten Sondervermögens. Die tatsächliche Zusammensetzung des Fonds ist nach Erstnotiz täglich unter der Wertpapierkennnummer XXX XXX im
Internet ersichtlich und wird darüber hinaus halbjährlich in den Berichten des Fonds veröffentlicht.
Quelle: Lorem ipsum
Weise vermieden. Von der Gewohnheit,
einmal jährlich Zinsen zu erhalten, muss
der Anleger ebenfalls nicht ablassen,
denn der Fonds ist als ausschüttende
Variante aufgelegt. Bei der Wahl der als
nachhaltig einzustufenden Geschäftsmodelle von Emittenten lässt sich die
ICM durch die NachhaltigkeitsratingAgentur IMUG unterstützen.
Aus Sicht der Bonitäten umgeht der
Fonds mit der Möglichkeit die komplette Bandbreite von Ratings uneingeschränkt nutzen zu können bzw. auch
Anleihen ohne Rating aufnehmen zu
können, das Problem sich von entsprechenden Änderungen der Ratingagenturen zu einem Verkauf von Positionen
zwingen zu lassen. Dies wiederum wäre
der Fall, wenn sich der Fonds beispielsweise nur auf die Kategorie „investment
grade“ beschränken würde.
33
Disclaimer
Dieses Dokument stellt eine unabhängige Bewertung durch die I.C.M. InvestmentBank AG dar, soweit nicht
andere Quellen angegeben sind. Alle
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diejenigen des Verfassers des Dokuments und stimmen nicht notwendigerweise mit denen dritter Parteien
überein. Die I.C.M. InvestmentBank
AG hat die Informationen, auf die sich
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einschätzt, hat aber nicht alle diese Informationen selbst verifiziert. Dementsprechend gibt die I.C.M. InvestmentBank AG keine Gewährleistung
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Real Estate Zertifikat (LBB1XW).
Weiterhin übernimmt die I.C.M. InvestmentBank AG das Management
der Top Rendite Zertifikate (LBB22P
und LBB0CZ), des China Offshore
Zertifikates (LBB12R) und des Leonardo UI-Fonds (A0MYG1). Die
I.C.M. InvestmentBank AG hat folgende Wertpapiere, über die in der
folgenden Publikation eine Meinung
geäußert wird, im Eigenbestand:
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(A0GNFE), SLM 14 (A0AVNT), Mol
15 (A0GGDD), Bk of Ireland 13
(A0GUKA), HBOR 12 (A1AL3C),
Portugal Tel 13 (A0T9A3), Mag Tel
16 (A1AQ66), Kazkommerts Bk 17
(A0LMLF).
4.
5.
HyperLinks:
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InvestmentBank AG keine Haftung für
Verluste, die durch die Verteilung und/
oder Verwendung dieses Dokuments
verursacht und/oder mit der Vertei-
Interessenkonflikte können sich aus
folgenden Sachverhalten ergeben: Die
I.C.M. InvestmentBank AG agiert als
Finanzkommissionär für Emissionen
der Landesbank Berlin in diesen Wert-
1.
3.
Die vorliegenden Empfehlungen können je nach den speziellen Anlagezielen, dem Anlagehorizont und der individuellen Vermögenslage für einzelne
Anleger nicht oder nur bedingt geeignet sein. Sie sind grundsätzlich auf
eine mittelfristige Anlagestrategie –
also einem Zeithorizont von mindestens sechs Monaten – ausgerichtet
und für Anleger geeignet, die ein höheres Verlustrisiko in ihrer Anlagestrategie in Kauf nehmen. Genannte Kursziele sind dagegen an keinen Zeitraum
für deren Erreichen geknüpft. Die in
diesem Dokument enthaltenen Empfehlungen und Meinungen wurden
von der I.C.M. InvestmentBank AG
nach bestem Urteilsvermögen abgegeben und entsprechen dem Stand
zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokuments. Sie können sich aufgrund
künftiger Ereignisse oder Entwicklungen jederzeit ändern.
2.
Dieses Dokument darf in anderen Ländern nur in Einklang mit dort geltendem Recht verteilt werden. Personen,
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gelangen, sollten sich über die dort
geltenden Rechtsvorschriften informieren und befolgen.
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34
II. Quartal 2012
I.C.M. Bulletin
Lieber Leser,
O
offensichtlich waren die Anleger im vergangenen Quartal den ständigen Unkenrufen überdrüssig geworden und
haben einfach ihr Geld in Aktien und
Anleihen gesteckt. Denn was nützt ein
inflationsbereinigt sicherer Verlust im
Tagesgeld ? Ob die Entscheidung nach
einem durchschnittlich zweistelligen
Plus auch im laufenden Quartal richtig
bleibt, wird vor allem die weitere konjunkturelle Entwicklung zeigen. Im Augenblick streiten sich die Auguren jedenfalls über die richtige Interpretation
der seit Anfang April laufenden Korrektur. Während die einen von einer Konsolidierung ausgehen, predigen die anderen ein Ende des Strohfeuers vom
ersten Quartal.
Wir werden sehen, ob uns die Krise wieder einholt.
Unsere Bewertung
Aktien Europa
Grafik 1
-
●
Aktien USA
Aktien Schwellenländer
EURO vs. USD
●
Gold
Rohstoffe
Staatsanleihen
Anleihen BBB und besser
●
●
+
●
●
●
●
●
Anleihen BB und schlechter
Ihr
Dr. Norbert Hagen
2012
2012
2012
1
Herausgeber: I.C.M. InvestmentBank AG
verantwortl. für den Inhalt: Dr. Norbert Hagen
Zuständige Aufsichtsbehörde:
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
Instituts-Nr. 117 810
Vorstand: Dr. Christian Gärtner, Dietmar Hebendanz
Vorsitzender des Aufsichtsrats: Dr. Dieter Wenzl
Datum der ersten Veröffentlichung: 26.04.2012
Sitz der Gesellschaft ist Berlin
Hauptniederlassung Berlin
Meinekestraße 26, 10719 Berlin
Fon 030/88 71 06-0, Fax 030/88 71 06-20
Ihr Ansprechpartner: Herr Dr. Reinhard Hellmuth, Durchwahl -12
e-mail: [email protected]
Niederlassung Dresden
Augustusweg 44, 01445 Radebeul
Fon 0351/4 49 45-0, Fax 0351/4 49 45-32
Ihr Ansprechpartner: Herr Mirko Schulz, Durchwahl -25
e-mail: [email protected]
Niederlassung Kassel
Neue Fahrt 2, 34117 Kassel
Fon 0561/7 00 49-0, Fax 0561/7 00 49-20
Ihr Ansprechpartner: Herr Heiko Lorenz, Durchwahl -25
e-mail: [email protected]
Niederlassung Kleve
Im Haus der wekra Finanz GmbH, Ringstraße 54, 47533 Kleve
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Ihr Ansprechpartner: Herr Gregor Schoofs, Durchwahl -30
e-mail: [email protected]
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