Antrag auf Akkreditierung des Studiengangs Fach-Bachelor Sozialwissenschaften mit dem Abschluss Bachelor of Arts der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Bezeichnung des Studiengangs: Fach-Bachelor Sozialwissenschaften Zu verleihender Hochschulgrad (Abschluss): Bachelor of Arts Regelstudienzeit: 3 Studienjahre Kreditpunkte: 180 KP Jährliche Aufnahmekapazität: insgesamt im BA Sozialwissenschaften ca. 100 Studienbeginn/Ersteinrichtung des Studiengangs: WS 2007/2008 Gebühren/Entgelte: keine Oldenburg, Oktober 2007 46 1. Beschreibung der Lehreinheit Die Lehreinheit ist am Anfang des fachspezifischen Teils beschrieben. 2. Beschreibung des Studiengangs Fach-Bachelor, Fach: Sozialwissenschaften 2.1 Begründung für die Einrichtung des Studiengangs Der Fach-Bachelorstudiengang Sozialwissenschaften ist einer der vom Institut für Sozialwissenschaften angebotenen grundständigen Studiengänge. Dieser Studiengang, den alle Studierenden mit dem Interessensgebiet Sozialwissenschaften belegen können, eröffnet als polyvalenter Studiengang drei Perspektiven: 1) Der Fach-Bachelor Sozialwissenschaften mit einem fachwissenschaftlichen Studienumfang von 120 KP erfüllt die Eingangsbedingung für den FachmasterStudiengang Sozialwissenschaften. Berufsziel: Ein in den Sozialwissenschaften ausgebildeter Master mit beruflichen Perspektiven in wissenschaftlichen und wissenschaftsverwertenden Bereichen. 2) Der Fach-Bachelor Sozialwissenschaften erfüllt die Eingangsbedingung für den Master-Studiengang Democratic Citizenship Education. Berufsziel: Politische Bildner im außerschulischen Bereich, etwa Bildungseinrichtungen, Stiftungen, Verbände, NGOs, Museen, Gedenkstätten, Volkshochschulen oder freie Träger. 3) Studienabschluss als Bachelor. Darüber hinaus ist es grundsätzlich im Sinne der Polyvalenz möglich, zu jedem Zeitpunkt aus dem Fach-Bachelor in den Zwei-Fächer-Bachelor-Studiengang zu wechseln. Über die dann zusätzlich in einem zweiten Fach nachzuholenden Leistungen wird im Einzelfall entschieden. Im Unterschied zu dem ebenfalls angebotenen Zwei-Fächer-Bachelor, der durch seinen Aufbau eine breite Ausbildung in beiden Fächern ermöglicht, kann der Fach-Bachelor Sozialwissenschaften stärker fachwissenschaftlich fokussieren. Sowohl das deutlich tiefere Fachverständnis, das durch größere Wahlmöglichkeiten angestrebt wird, als auch die zusätzlichen Anforderungen auf theoretischem und methodischem Gebiet ermöglichen die Ausbildung sozialwissenschaftlicher ExpertInnen, die auf dem Arbeitsmarkt durch spezifische Kompetenzen bestehen können. 47 Obwohl nämlich dem Studienfach Sozialwissenschaften auf dem aktuellen Arbeitsmarkt nach wie vor nur wenige Berufsfelder direkt zugeordnet sind, werden die Anforderungen vieler Stellenprofile aufgrund der Ausbildungsinhalte von sozialwissenschaftlichen AbsolventInnen erfüllt und diese Stellen auch regelmäßig an qualifizierte SozialwissenschaftlerInnen vergeben. Die hierzu im Studium vermittelten Qualifikationen sind vor allem die breite politikwissenschaftliche und soziologische Grundbildung, eine weiterführende fachliche Spezialisierung anhand persönlicher Interessen, die Fähigkeit zur Bearbeitung des Sozialen auf verschiedenen Abstraktionsgraden und daraus resultierend die Fähigkeit zur Reflexion des eigenen Handelns im Kontext sozialer Zusammenhänge. Als besonders ausgebildete Schlüsselkompetenzen sind weiterhin Reflexions- und Argumentationsfähigkeit, ein solides und multiperspektivisches methodisches Grundwissen sowie soziale Kompetenz und Kreativität zu nennen. Neben der klar umrissenen Tätigkeit im klassischen Berufsfeld der Arbeit an Hochschulen sind aus den genannten Gründen Tätigkeiten in allen Bereichen der Medienlandschaft, dem außerschulischen Bildungswesen, bei Behörden, Verbänden und im politischen Bereich gängige Arbeitsgebiete für SozialwissenschaftlerInnen. Hinzu kommen in jüngster Zeit verstärkt Beschäftigungen in Presse, Redaktion und Publizistik, in Unternehmensberatungen, Werbung und Personalwesen sowie in den Bereichen Unternehmens-, Kultur- und Wissenschaftsmanagement. 2.2 Qualifikationsziele des Studiengangs Für die Sozialwissenschaften steht der Zusammenhang zwischen sozialen Phänomenen im Mittelpunkt des Interesses. Das Soziale an diesen Phänomenen äußert sich in einer über die Individualität einzelner Akteurinnen und Akteure hinausgehenden Gemeinsamkeit – die Produktion von Sinn als emergente Eigenschaft des Sozialen. Hierbei wird jedoch implizit oder explizit auf individuelles Handeln rekurriert, das sowohl als Folge als auch als Ursache sozialer Phänomene auftritt. Das zentrale Ziel des grundständigen sozialwissenschaftlichen Fach-Studiums ist daher die Fähigkeit zur Reflexion des eigenen Handelns im Kontext des Sozialen auf verschiedenen Emergenzebenen. Die Sozialwissenschaften - verstehen soziologische und politische Phänomene als Aggregationen des Sozialen in unterschiedlichen Abstraktionen: Während das Problem der Emergenz in der Soziologie 48 als Bedingung und Folge individuellen Handelns formuliert wird, entsteht es für die Politikwissenschaft als Problem kollektiven Handelns sowie dessen Bedingungen und Folgen, - entwickeln ihre Fragestellungen daher aus dem Spannungsverhältnis zwischen individuellen Handlungen und sozialen Strukturen, die als Leitdifferenz des Lehr- und Forschungsprofils gesetzt werden, - sind prinzipiell offen und verändern und erweitern ihre Gebiete kraft ihrer internen Dynamik und dank der immer neuen grundsätzlichen Fragen, die auch von anderen Disziplinen an sie herangetragen werden. Als Qualifikationsziele für die Studierenden ergeben sich aus diesem Selbstverständnis sowohl Kriterien auf fachlicher wie auch auf persönlicher Ebene. Ziele sind - einen Überblick über die zentralen Gebiete der traditionellen Disziplinen Politikwissenschaft und Soziologie zu gewinnen, - ausgewählte Theorien der Disziplinen zu erfassen, - ein tiefgehendes Verständnis für die fachlichen Zusammenhänge innerhalb eines begrenzten Fachspektrums zu erlangen, - theoretische Ansätze so zu analysieren, dass sie in Übereinstimmungen und Differenzen verstanden sind und einander ergänzend eingesetzt werden können, - methodisch fundiert sowohl mit Quellen und Texten, als auch mit quantitativen und qualitativen empirischen Daten umgehen zu können, - auf Basis der eigenen Interessen ein individuelles fachbezogenes Wissensportfolio innerhalb des Fachkanons auszubilden, das im Sinne einer Profilbildung die persönliche Fachausrichtung begründet, - didaktische Kompetenz im Bezug auf fachliche Inhalte, aber auch auf eigene Gedankengänge zu entwickeln, - kritischen Umgang mit Quellen, Daten und Inhalten zu erlernen, der mit argumentativer Klarheit und Genauigkeit sowohl schriftlich als auch mündlich angewendet wird und auf Bereiche außerhalb der Fachwissenschaft übertragen werden kann. Ziel des gesamten Fach-Bachelor-Studiengangs ist es, die geschilderten sozialwissenschaftlichen und persönlichen Ziele auf einem sehr guten grundständigen und fortgeschrittenen akademischen Niveau zu realisieren. Dabei wird die fachspezifische Ausbildung so umfassend und umfangreich gestaltet, dass sie zu einer Fortsetzung der Ausbildung in den verschiedenen Master-Studiengängen auf gehobenem wissenschaftlichen 49 Niveau befähigt. Die vorgestellten Ziele und die damit implizit verbundenen persönlichen Kompetenzen machen den Bachelor auch zu einem berufsqualifizierenden Abschluss für diejenigen, die mit diesem Abschluss in einen Beruf oder andere Bereiche wechseln möchten. 2.3 Zugang/Zulassungsvoraussetzungen Zulassungsvoraussetzung für den Fach-Bachelor-Studiengang Sozialwissenschaften ist eine entsprechende Hochschulzugangsberechtigung sowie der Nachweis des Englischen in Wort und Schrift, nachgewiesen z. B. durch mindestens vier Jahre Schulenglisch mit als „ausreichend“ bewertetem Erfolg. Implizit vorausgesetzt werden ausreichende Deutschkenntnisse, die eine Absolvierung des primär deutschsprachigen Lehrangebots ermöglichen. Weitere Kenntnisse moderner Fremdsprachen werden empfohlen, sind aber keine Zulassungsvoraussetzung. 2.4 Curriculum Art des Lehrangebots Das Lehrangebot im Fach-Bachelor-Studium Sozialwissenschaften ist als Vollzeitstudium mit einer Dauer von drei Studienjahren/sechs Semestern konzipiert. Es lässt sich aber auch als Teilzeitstudium mit entsprechend verlängerter Studiendauer absolvieren. Das Bachelorstudium Sozialwissenschaften ist als Präsenzstudium ausgelegt: Da der Besuch der angebotenen Lehrveranstaltungen in der Workloadberechnung der einzelnen Module als Präsenzzeit einbezogen ist, wird von den Studierenden die regelmäßige Teilnahme erwartet. Darüber hinaus wird die Präsenzphase der Veranstaltungen durch umfangreiche Selbststudienzeiten und praktische Anwendungen ergänzt. Teilweise wird hierfür auch die internetbasierende Plattform Stud.IP genutzt, die als Diskussionsforum, zur Vorbereitung von Veranstaltungen oder zur Verteilung von Unterrichtsmaterialien genutzt wird. Verhältnis von Präsenzzeiten und Selbststudium Alle Module des Bachelor-Studiengangs Sozialwissenschaften sind bei einem Lehrveranstaltungsumfang von zwei Veranstaltungen (=4 SWS) mit 6 KP bewertet. Hieraus ergibt sich in jedem Modul ein Verhältnis von Lehrveranstaltungsstunden zu Selbststudium von 56 zu 124 Stunden. 50 Im Modul AM 2 Einführung in die soziologische Theorie werden die Lehrveranstaltungen ergänzt durch verpflichtende studentische Arbeitsgruppen. Der Umfang dieser Arbeitsgruppen ist variabel, sollte aber mindestens 2 SWS betragen. Hieraus ergibt sich für dieses Modul ein Verhältnis von Präsenzzeit zu Selbststudium von (mindestens) 84 zu (maximal) 96 Stunden. Struktur des Curriculums Im Fach-Bachelor Sozialwissenschaften wird das Fach Sozialwissenschaften mit einem Umfang von 120 KP studiert. Der Fach-Bachelor Sozialwissenschaften hat eine Regelstudienzeit von sechs Semestern. Während aller Studiensemester werden Lehrveranstaltungen besucht, die Bachelor-Arbeit wird im letzten Semester verfasst. Inhaltlich gliedert sich der Studiengang in drei curriculare Stufen: - Erste Stufe ist das Basiscurriculum mit einem Umfang von 30 KP. Dieser Studienabschnitt muss von allen BA-Studierenden belegt werden und wird in der Regel im ersten Studienjahr absolviert. - Zweite Stufe ist das Aufbaucurriculum, das mit einem Umfang von weiteren 30 KP belegt wird. Es wird in der Regel im zweiten bzw. zweiten und dritten Studienjahr belegt. - Dritte Stufe ist das Akzentsetzungscurriculum, in dem 60 KP erworben werden. Die enthaltenen Pflichtmodule werden parallel zum Basis- und Aufbaucurriculum belegt, die Wahlpflichtmodule als Spezialisierungen im Anschluss an das Aufbaucurriculum. Der Studienverlauf ist unter dem Punkt 2.5 als Schaubild enthalten. Basiscurriculum (30 KP) Das für alle BA-Studierenden verpflichtende Basiscurriculum vermittelt Grundlagenkenntnisse in den Fächern Soziologie und Politikwissenschaft und führt in die Didaktik der Politischen Bildung ein. Damit ist auch der Erwerb einer basalen Methodenkompetenz sowie grundlegender Techniken wissenschaftlichen Arbeitens verbunden. Im Basiscurriculum werden insgesamt fünf Module angeboten, die verpflichtend belegt werden müssen. Im ersten Wintersemester werden grundlegend die beiden fachspezifischen Module BM 1 Einführung in die Soziologie und BM 2 Einführung in die Politikwissenschaft belegt. Sie bestehen aus jeweils einer Vorlesung und einer begleitenden 51 Übung, in welchen Überblicke über die Bandbreite der Fächer und Einblicke in die spezifischen Denkweisen vermittelt werden. Im folgenden Semester wird dies weitergeführt durch die Module BM 3 Politisches System Deutschlands und der EU, BM 4 Einführung in die Sozialstruktur Deutschlands und BM 5 Einführung in die Politikdidaktik. In BM 3 und BM 4 werden die Grundlagen des politischen Systems und der Sozialstruktur Deutschlands dargestellt und in historischer und europäischer Perspektive verortet. Hierdurch werden für das ganze Studium wichtige Basiselemente wie die verschiedenen politischen Institutionen und konstituierende Elemente der Sozialstruktur eingeführt und können als Schlüsselbegriffe vorausgesetzt werden. Das Modul BM 5 schließlich vermittelt eine strukturierte Einführung in die Begriffe, Gegenstände, Reflexionsebenen und Aufgabenfelder der Politikdidaktik. Aufbaucurriculum (30 KP) Im Aufbaucurriculum ist es Ziel, neben der Vermittlung grundlegender inhaltlicher und methodischer Kenntnisse der Fächer Soziologie und Politikwissenschaft ein Studium der theoretischen Ansätze der Sozialwissenschaften und ausgewählter Anwendungsfelder zu ermöglichen, wodurch die Kompetenz zur analytischen Durchdringung gesellschaftlicher und politischer Strukturen vermittelt wird. Vertieft werden in diesem Kontext auch die didaktischen Fähigkeiten der Studierenden. Strukturell besteht das Lehrangebot im Aufbaucurriculum aus zwei Pflichtmodulen und vier Wahlpflichtmodulen, von denen drei belegt werden müssen. Im Pflichtbereich wird ansetzend an die Kenntnisse aus dem Basiscurriculum durch die Module AM 1 Einführung in die Politische Theorie und Ideengeschichte und AM 2 Einführung in die Soziologische Theorie ein erster Zugang zu Theorien und Theoriebildung eröffnet. Mittels der Wahlpflicht-Module AM 4 Soziologische Theorien, AM 5 Politische Theorien, AM 6 Internationale Beziehungen und AM 7 Didaktik der politischen Bildung können die Studierenden schließlich nach eigenen Präferenzen erste Wahlmöglichkeiten nutzen. Werden sie im Aufbaucurriculum nicht gewählt, können je nach Studienumfang die Module AM 4, AM 5 und AM 6 später im Akzentsetzungsbereich belegt werden. Akzentsetzungscurriculum (60 KP) Das Akzentsetzungscurriculum für den Fach-Bachelor Sozialwissenschaften kann strukturell in einen Wahlpflicht- und eine Pflichtbereich unterteilt werden: 52 a) Akzentsetzung als Spezialisierung (Wahlpflichtbereich) Im Rahmen des Akzentsetzungscurriculums werden auf der Basis der vermittelten grundlegenden Kenntnisse in den Sozialwissenschaften vertiefte theoretische, analytische und didaktische Kompetenzen erworben, die es erlauben, die sozialen und politischen Strukturen gesellschaftlicher Systeme zu erfassen, zu vergleichen und darzustellen. Insgesamt soll das Verhältnis von politikwissenschaftlichen und soziologischen Modulen im Studienverlauf ausgeglichen sein, das heißt, es sind von den Aufbau- und Akzentsetzungsmodulen mindestens vier politikwissenschaftliche und vier soziologische Module zu absolvieren. Die acht Wahlpflicht-Module, die im Rahmen des Akzentsetzungscurriculums angeboten werden, dienen der fachlichen Spezialisierung. Insgesamt müssen hieraus fünf Module belegt werden. Neben den Modulen des Aufbaucurriculums AM 4, AM 5 und AM 6 werden zur weiteren Spezialisierung die Module AS 1 Politische Systeme im Vergleich, AS 2 Entwicklung und Theorien moderner Gesellschaften, AS 3 Spezielle Soziologie I, AS 4 Internationale Beziehungen II und AS 5 Spezielle Soziologie II angeboten. Diese Module sind in sich noch deutlich weiter differenziert. Dies geschieht innerhalb von zwei Strukturformen: Die Module AS 1, AS 2 und AS 4 differenzieren durch verschiedene Veranstaltungsthemen, die jeweils ein Spezialgebiet des übergeordneten Modulthemas darstellen. Die Module AS 3 und AS 5 differenzieren über das parallele Angebot mehrerer dieser Module, bei der jeweils das ganze Modul eine Spezialisierung mit mehreren Veranstaltungen darstellt. Um die Erklärungen hierzu nicht unnötig zu verlängern sei an dieser Stelle auf die Modulübersicht unter Punkt 2.6 verwiesen, anhand derer die beschriebenen Strukturen nachvollziehbar sind. Bemerkt werden muss abschließend jedoch noch, dass die dargestellte inhaltliche Differenzierungsbreite an die in der Lehreinheit verfolgten Forschungsziele gekoppelt ist. Die angegebenen Spezialisierungen sind daher eine Momentaufnahme und werden dynamisch der Personalstruktur angepasst. b) Akzentsetzung als begleitende Vertiefung (Pflichtbereich) Zusätzlich zu den beschriebenen Wahlpflichtmodulen sind im Akzentsetzungsbereich fünf Pflichtmodule zu belegen, die parallel zu Basis- und Aufbaucurriculum (Semester 1 bis 4) besucht werden. Die Module AS 6 Statistische Methodenlehre I und AS 7 Statistische Methodenlehre II legen hier den Grundstein für eine methodische Ausbildung, welche einerseits die fachliche Ausbildung flankiert, andererseits als Basis für einen verstärkt 53 empirischen Bezug unerlässlich ist. Die weiterführenden Module AM 3 Einführung in die Methoden der empirischen Sozialforschung und AS 8 Empirisches Forschungspraktikum können dann in den folgenden Semestern auf diese früh erworbenen Methodenkompetenzen zurückgreifen. Wesentlicher Vorteil dieser begleitenden Vertiefung im Akzentsetzungsbereich ist, dass neben der ausführlichen Methodenausbildung in der parallelen fachlichen Ausbildung der Aufbau- und Akzentsetzungscurricula die Wahlmöglichkeiten weiter ausgebaut werden können. Durch die Bündelung der begleitenden Veranstaltungen in einem Pflichtbereich ist es möglich, die Wahlmodule so auszuschöpfen, dass im Aufbau- und Akzentsetzungsbereich zusammen acht Wahlpflichtmodule belegt werden können. Um diese großen Wahlmöglichkeiten, besonders im Bezug auf die Speziellen Soziologien in AS 3 und AS 5 vorzubereiten, ist als zusätzliches inhaltliches Pflichtmodul das AS 9 Institutionen und Organisationen im dritten Semester zu belegen. Es führt in die aktuellen Grundlagen von Institutions- und Organisationstheorie ein, die später zu einem erweiterten Analysezugang in den Speziellen Soziologien genutzt werden können. In der vorgestellten Studienstruktur sind das Verfassen der Bachelorarbeit und der Besuch des dazugehörigen Abschluss-Kolloquiums für das sechste Semester vorgesehen. Für die Bachelorarbeit sind 12 KP angesetzt, für das Kolloquium zur Arbeit 3 KP. Das Institut für Sozialwissenschaft unterstützt Studierende bei der Durchführung von Auslandssemestern, die sich je nach individuellem Studienplan für das dritte oder vierte Semester anbieten. Obwohl ein Auslandssemester von Seiten der Lehreinheit empfohlen wird, ist dies nicht obligatorisch, da finanzielle oder persönliche Gründe sonst den gesamten Studienerfolg gefährden könnten. Lehr- und Lernmethoden Die Lehr- und Lernmethoden, die im Fach-Bachelor Sozialwissenschaften verwandt werden, orientieren sich soweit als möglich an Methoden des interaktiven, dialogischen und aktivierenden Lehrens und Lernens. - Die klassischen Lehrmethoden Vorlesung und Seminar werden im Rahmen der vorstehenden Prinzipien interpretiert. Für Vorlesungen bedeutet dies den regelmäßigen Einsatz von Visualisierungen, die Möglichkeit zur Rückfrage und eine Struktur, die auf Basis von Alltagsbezügen das Verstehen fördert. Seminare werden weitgehend 54 dialogisch durchgeführt, die Inhalte werden nach Möglichkeit visualisiert und durch eine offene Atmosphäre werden die Studierenden zu kritischen Gedanken angeregt. - Klassische Lehrmethoden werden möglichst umfangreich durch Übungen, Tutorien und Arbeitsgruppen ergänzt. Diese bieten einerseits die Möglichkeit, den Stoff der Veranstaltungen in studentischer Atmosphäre zu rekapitulieren, andererseits kann dieser Stoff in selbstorganisierter, interessengeleiteter Form vertieft werden. - Innerhalb der dargestellten Veranstaltungsformen wird allgemein auf Methoden des aktivierenden Lehrens und Lernens Bezug genommen: Gruppenarbeiten und Gruppendiskussionen werden ebenso regelmäßig genutzt wie kleine eigenständige Projekte und studentische Präsentationen. - Die Lehrenden der Sozialwissenschaften fördern die Verbindung von Forschung und Lehre in ihren Seminaren. Wenn es möglich ist, vor allem in fortgeschrittenen Semestern, werden etwa kleinere Evaluations- und Forschungsprojekte innerhalb von thematisch passenden Veranstaltungen bearbeitet. Den Studierenden wird hierdurch die Möglichkeit gegeben, in Themen, die sie aus Interesse besuchen, auch erste praktische Forschungserfahrung zu sammeln. - Für fortgeschrittene StudentInnen werden regelmäßig Kolloquien angeboten, in denen aktuelle Arbeiten thematisch besonders intensiv und auf die Interessen abgestimmt diskutiert und bearbeitet werden können. Hier haben Studierende unabhängig von ihrem Ausbildungsgrad die Möglichkeit, ihre Bachelor-, Master- und Promotionsprojekte vorzustellen und im kleinen Kreis mit einer HochschullehrerIn ihrer Wahl zu diskutieren. Prüfungsformen Im Fach-Bachelorstudiengang Sozialwissenschaften gibt es zwei Typen von Prüfungen: die Modulprüfungen, mit denen der erfolgreiche Abschluss der absolvierten Module des Curriculums nachgewiesen wird, sowie am Ende des Studiums die Bachelorarbeit. Modulprüfungen In den Curricula des Fach-Bachelorstudiengangs Sozialwissenschaften wird eine große Spannbreite verschiedener Prüfungsleistungen angeboten. Sind in der Prüfungsordnung mehrere Prüfungsformen zur Auswahl gestellt, entscheiden die Modulverantwortlichen 55 immer im Bezug zu den jeweiligen Veranstaltungskonzeptionen und geben die gültigen Prüfungsformen in den Modulbeschreibungen bekannt. Als Prüfungsformen sind je nach Modul möglich: Klausuren, Portfolios, Hausarbeiten, Präsentationen, Referate mit Ausarbeitung, Berichte und spezielle Kollektivleistungen. Im Sinne der Modulkonzeptionen werden die Modulprüfungen je nach Modul auch als Summe abgeschichteter Prüfungsteilleistungen erbracht. In der Mehrzahl der Module ist es möglich, die notwendigen Prüfungsleistungen durch Hausarbeiten, Präsentationen und/oder Referate zu erbringen. Aus didaktischen Gründen wird, in Rückkopplung zu den Lehr- und Lernmethoden, vor allem auf die Nutzung der letzten beiden Prüfungsformen Wert gelegt, da durch sie neben der fachlichen Ausbildung die persönliche Präsentationskompetenz gefördert werden kann. Generell wird versucht, die Häufung vieler Prüfungen in einem kleinen Zeitraum, die so genannte Prüfungswoche, zu vermeiden. Aus diesem Grund wird, soweit möglich, auf Klausuren verzichtet, da Hausarbeiten oder Referate nicht an einen festen Zeitpunkt im Semester gebunden sind, sondern von den Studierenden individuell und semesterbegleitend absolviert werden können. Sind Klausuren aufgrund der Anzahl der Studierenden oder aufgrund der Veranstaltungskonzeption notwendig, werden sie nach Möglichkeit als Prüfungsteilleistung mit anderen Teilleistungen kombiniert. Der Vorteil für die Studierenden liegt darin, dass einerseits der Umfang der Klausur reduziert ist, andererseits nicht die ganze Bewertung von einer einzigen punktuellen Leistung abhängig ist. Bachelorarbeit Die Bachelorarbeit bildet mit dem zugehörigen Kolloquium den Abschluss des Bachelorstudiums Sozialwissenschaften. 56 Studienverlaufsplan Bachelor (Fach-Bachelor, 120 KP) Semester SoSe 6 WiSe 5 Modulbelegung SoWi AS 1-5 6 KP SoWi AS 1-5/AM 4-6 6 KP SoSe 4 WiSe 3 SoSe 2 WiSe 1 KP Bachelor-Abschlussmodul 12 KP + 3 KP LV Modul PB 27 KP 6 KP SoWi AS 1-5 6 KP SoWi AS 1-5 6 KP SoWi AS 1-5 6 KP Berufsfeldbezogenes Praktikum 31,5 12 + 3 KP SoWi AM 4-7 6 KP SoWi AM 4-7 6 KP SoWi AM 4-7 6 KP SoWi AS 8 6 KP SoWi AM 1 6 KP SoWi AM 2 6 KP SoWi AM 3 6 KP SoWi AS 9 6 KP Modul PB SoWi BM 3 6 KP SoWi BM 4 6 KP SoWi BM 5 6 KP SoWi AS 7 6 KP Modul PB SoWi BM 1 6 KP SoWi BM 2 6 KP SoWi AS 6 6 KP 31,5 30 KP 6 KP 30 KP 6 KP Modul PB Modul PB 6 KP 6 KP 30 KP 57 2.6 Modulübersicht Modul / zugehörige Veranstaltungen BM 1 Einführung in die Soziologie Einführung in die Soziologie Workload (in Zeitstunden) LehrveranSelbst- CP Modulbeauftragte staltungsstudium Stunden (Stunden) Sem. Prüfungsformen 1 Klausur und Portfolio 56 124 6 Kittel 1 Klausur oder Hausarbeit oder Präsentation 56 124 6 Grunenberg 2 Klausur oder Hausarbeit oder Präsentation 56 124 6 Naßmacher 2 Klausur, Hausarbeit und Präsentation 56 124 6 Heidenreich 2 Klausur oder Hausarbeit oder Präsentation 56 124 6 Lange 3 Hausarbeit oder Referat 56 124 6 Grunenberg Übung zu: Einführung in die Soziologie BM 2 Einführung in die Politikwissenschaft Einführung in die Politikwissenschaft (VL) Einführung in die Politikwissenschaft (SE) BM 3 Politisches System Deutschlands und der EU Politisches System Deutschlands und der europäischen Union Regieren in der Kanzlerdemokratie Verbände und Parteien in Deutschland BM 4 Einführung in die Sozialstruktur Deutschlands Einführung in die Sozialstruktur Deutschlands Übung zu: Einführung in die Sozialstruktur Deutschlands BM 5 Einführung in die Politikdidaktik Einführung in die Politikdidaktik Grundlagen Politischer Bildung AM 1 Einführung in die Politische Theorie und Ideengeschichte Einführung in die Politische Theorie und Ideengeschichte (VL) Einführung in die Politische Theorie und Ideengeschichte (SEM) 58 AM 2 Einführung in die Soziologische Theorie Einführung in die Soziologische Theorie (VL) Übung zu: Einführung in die Soziologische Theorie Arbeitsgruppen AM 3 Einführung in die Methoden der Empirischen Sozialforschung 3 Referat, Hausarbeit und Präsentation 56 124 6 Lindemann 3 Hypothesenformulier ung, Fragebogenkonstrukt ion und Durchführung eines Interviews 56 124 6 Weismann 4 Referat, Hausarbeit und Präsentation 56 124 6 Lindemann 4 Hausarbeit oder Referat mit Ausarbeitung 56 124 6 Grunenberg 4 Klausur oder Referat mit Ausarbeitung 56 124 6 Mires Einführung in die Methoden der Empirischen Sozialforschung Übung zu: Einführung in die Methoden der Empirischen Sozialforschung AM 4 Soziologische Theorien Soziologische Theorien im systematischen Vergleich Übung zu: Soziologische Theorien im systematischen Vergleich AM 5 Politische Theorien Politische Theorie (VL) Politische Theorie A Politische Theorie B AM 6 Internationale Beziehungen Internationale Beziehungen (VL) Die internationale Politik der lateinamerikanischen Länder Merkmale heutiger transnationaler Politik Gender and Politics in the Arab World Internationalisierung der Zivilgesellschaft Staatszerfall und Konfliktökonomien in Afrika 59 AM 7 Didaktik der politischen Bildung Konzepte und Methoden Politischer Bildung Lernfelder der Politischen Bildung AS 1 Politische Systeme im Vergleich Vergleich politischer Systeme: Demokratien Demokratien im Vergleich: Israel, Niederlande, Österreich Wirtschaftspolitik im Vergleich: Deutschland und Großbritannien Partizipation: "Demokratie von unten" Parteienfinanzierung im internationalen Vergleich AS 2 Entwicklung und Theorien moderner Gesellschaften Entwicklung und Theorien moderner Gesellschaften (VL) Entwicklung und Theorien moderner Gesellschaften (SEM) Sozialstruktur postindustrieller Dienstleistungsgesellschaften AS 3 Spezielle Soziologie I: Bildungssoziologie Bildungssoziologie (VL) Bildungssoziologie (SEM) AS 3 Spezielle Soziologie I: Stadtsoziologie Einführung in die Stadtsoziologie Aktuelle Probleme der Stadtentwicklung AS 3 Spezielle Soziologie I: Familie und Gesellschaft Familie und Gesellschaft: Einführung in die Familiensoziologie Hausarbeit oder Referat 4./6. oder Präsentation 56 124 6 Lange 5 Klausur oder Hausarbeit oder Referat 56 124 6 Naßmacher 5 Klausur oder Hausarbeit und/oder Referat 56 124 6 Heidenreich 4 Klausur und/oder Hausarbeit und/oder Referat und/oder Portfolio 56 124 6 Daxner 4 Klausur und/oder Hausarbeit und/oder Referat und/oder Portfolio 56 124 6 Gestring 4 Klausur und/oder Hausarbeit und/oder Referat und/oder Portfolio 56 124 6 Matthias-Bleck/ Schlegel 60 Übung zu: Familie und Gesellschaft AS 3 Spezielle Soziologie I: Arbeit und Organisation im internationalen Vergleich Konsumsoziologie Einführung in die Organisationssoziologie AS 3 - Spezielle Soziologie I: Sozialwissenschaftliche Europastudien Einführung in den europäischen Gesellschaftsvergleich Übung: Arbeit und Management im internationalen Vergleich AS 4 Internationale Beziehungen II 4 Klausur und/oder Hausarbeit und/oder Referat und/oder Portfolio 56 124 6 Heidenreich 4 Klausur und/oder Hausarbeit und/oder Referat und/oder Portfolio 56 124 6 Heidenreich 5 Klausur oder Hausarbeit oder Referat 56 124 6 Potts 3 Klausur und/oder Hausarbeit und/oder Referat und/oder Portfolio 56 124 6 Gestring 5 Klausur und/oder Hausarbeit und/oder Referat und/oder Portfolio 56 124 6 Nollmann Internationale Beziehungen - Aktuelle Fragen Gender and Diversity European and Middle Eastern Perspectives Gender and the Politics of Genocide Irak und die Folgen Lateinamerika: Soziale Bewegungen und politische Parteien Planspiel Iran Menschenrechte. Verwirklichung oder Utopie? AS 5 Spezielle Soziologie II: Stadtsoziologie Stadt und Migration Zur Soziologie des Fremden AS 5 Spezielle Soziologie II: Arbeit und Organisation im internationalen Vergleich Arbeit, Beruf und Karrieren in der postindustriellen Dienstleistungsgesellschaft 61 Übung "Arbeit und Management im internationalen Vergleich" Arbeits- und Wirtschaftssoziologie AS 5 Spezielle Soziologie II: Soziologie der Geschlechter Interdisziplinäre Ringvorlesung Gender Studies Übung zu: Interdisziplinäre Ringvorlesung Gender Studies AS 6 Statistische Methodenlehre I Statistische Methodenlehre I (Deskriptive Statistik) Übung zur Statistischen Methodenlehre I AS 7 Statistische Methodenlehre II Statistische Methodenlehre II (Induktive Statistik) Übung zur Statistischen Methodenlehre II AS 8 Empirisches Forschungspraktikum SPSS-Kurs Auswertung und Interpretation AS 9 Institutionen und Organisationen Einführung in die Institutions- und Organisatioinstheorie Seminar zur Vorlesung Berufsbezogenes Praktikum Kolloquium Bachelor-Abschlussmodul Kolloquium 5 Klausur und/oder Hausarbeit und/oder Referat und/oder Portfolio 56 124 6 Ebeling 1 Klausur und Hausarbeit 56 124 6 Kittel 2 Klausur und Hausarbeit 56 124 6 Kittel 4 Bericht 56 124 6 Weismann 3 Klausur und entweder Hausarbeit oder Präsentation 56 124 6 Heidenreich 28 422 15 n.n. 28 422 Hochschul15 lehrende 4, 5 Bericht 6 Bachelorarbeit 62