Gesund & gut drauf B unte Bilder auf der Haut zu tragen, ist längst gesellschaftsfähig geworden. Ein kleiner Delfin auf der Schulter oder eine Schlange, die sich den Arm langschlängelt ... Doch was tun, wenn man das Tattoo nach ein paar Jahren leid ist? Eine Studie geht davon aus, dass 700.000 Menschen in Deutschland vor dieser Frage stehen. Die Entfernung von Tattoos gehört in die Hände von Profis Jugendsünde Die meisten Menschen mit Tattoos lassen ihr erstes Bild mit 16 bis 20 Jahren stechen – irgendwann bekommt es dann den Status „Jugendsünde“. Oder aber man folgt einem Trend, der später peinlich ist, wie z. B. das vor 15 Jahren hippe Tribal am Steißbein, das heute als Arschgeweih verspottet wird. Glück hat, wer einfarbige Tattoos auf der Haut trägt, denn bunte sind deutlich schwieriger zu entfernen. Fotos: PR (3)/Archiv (1) Lichtblitze Als gängigste und schonendste Methode gilt heute das Lasern. Hoch energetische und extrem kurze Lichtblitze werden in das Tattoo geschossen. Wenn alles gut läuft, erwärmt und zerteilt der Laserstrahl die Farbpigmente, die der Körper dann selbst abbaut. Bei den modernsten Anzeige Lasern gilt als die beste Methode Endlich weg mit dem Tattoo! Geräten, die allerdings auch 100.000 Euro kosten, soll dabei kaum noch Wärme entstehen. Es ist aber auch möglich, Schmerzen durch kalte Luft und eine Betäubungscreme zu lindern. Um ein gutes Ergebnis zu erzielen, sind mindestens sechs bis acht Behandlungen alle vier bis sechs Wochen nötig – wenn das Tattoo einfarbig ist. Kostenpunkt: 75 bis 300 Euro pro Sitzung. Bei bunten Bildern ist der Aufwand sehr viel höher und langwieriger. Schürfwunde Nach jeder Sitzung fühlt sich die Stelle wie eine Schürfwunde an. Sie muss desinfiziert und vor Licht geschützt werden – entweder durch Kleidung oder Pflaster. Intensiver Sport ist tabu, gemütliches Schwimmen natürlich auch. Das Problem ist, einen Profi zu finden, dem man seine Haut anvertrauen kann. Denn im Gegensatz zu anderen Ländern, in denen nur Hautärzte Tattoos entfernen dürfen, kann bei uns fast jeder diesen Service anbieten. So tummeln sich auf diesem Markt nicht nur Ärzte, sondern auch Kosmetikerinnen und Betreiber von Tattoostudios. Experten raten dazu, immer nur einen spezialisierten Dermatologen aufzusuchen. Betroffene können entsprechende Adressen bei der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft (DDL) oder der Deutschen Gesellschaft für Lasermedizin (DGLM) erfragen. Die Liste von möglichen Nebenwirkungen ist lang: Wundheilungsstörungen, Verbrennungen oder ein allergischer Schock sind typische Risiken einer Tattooentfernung. Einen guten Arzt erkennen Sie daran, dass er über die möglichen Gefahren aufklärt. Außerdem macht er eine Probelaserung. Verläuft diese ohne Probleme, beginnt er erst mit der eigentlichen Behandlung. Schäden Wer sich über eine Tattooentfernung informiert, stößt auf die Empfehlung, es mit Blitzlampen oder Milchsäure zu versuchen. Davon raten Experten kategorisch ab: Beides kann zu schweren Schäden der Haut und Narben führen. Je nach Beschaffenheit des Tattoos kann der Arzt auch zu dem Schluss kommen, dass es besser wäre, sich mit dem Körperschmuck abzufinden. Denn nicht jedes Bild kann so gut entfernt werden, dass das Ergebnis schöner aussieht als das Tattoo selbst. Ein Ausweis für den Arzt Wer verschiedene Medikamente einnehmen muss, verliert über ihre Art und Dosis leicht den Überblick. Werden neue Arzneien verschrieben, können mögliche Wechselwirkungen dann nicht berücksichtigt werden. Der neue Patientenausweis DocGuard soll das verhindern: In ihm vermerkt der Patient Arzneimittel samt Dosis und kann die Liste bei Bedarf vorlegen. Erhältlich für 3 € in Apotheken. Aktuelle Infos ■ Die Erreger bakterieller Hautinfektionen werden zunehmend resistent gegen gängige Antibiotika. US-Experten entwickelten nun ein neues Antibiotikum, das die Beschwerden schon nach einer Infusion abheilen lässt. Bei uns kommt es frühestens 2015 auf den Markt. ■ Sie müssen nicht stundenlang joggen: Eine Studie zeigt, dass sich 5–10 Min. täglich auf das Herz-Kreislauf-System so günstig auswirken wie ein Wochen-Pensum von drei Stunden. Die richtige Ernährung hält Ihre Gelenke gesund Gicht gilt als Wohlstandskrankheit. Ein Blick in die Geschichte zeigt: Je größer das Angebot an tierischen Lebensmitteln, desto mehr Betroffene gibt es D och dieser Zusammenhang hat auch eine positive Seite: Mit dem richtigen Lebensstil kann jeder von uns selbst der schmerzhaften Stoffwechselerkrankung vorbeugen. So stimmt es zwar, dass die meisten Patienten eine erbliche Veranlagung mitbringen. Doch in der Regel sind es äußere Faktoren, die die Krankheit schließlich zum Ausbruch bringen – allen voran eine unausgewogene Ernährung. „Wenn Fleisch zu oft auf dem Speiseplan steht, können die darin enthaltenen Purine (Eiweißverbindungen) den Harnsäurespiegel im Blut erhöhen“ sagt Prof. Dr. Jürgen Vormann, Leiter des Instituts für Prävention und Ernährung in München. Schmerzen im Zeh Die erhöhten Werte bringen die bekannten Gicht-Probleme mit sich: Es entstehen Harnsäurekristalle in den Gelenken, insbesondere in den Zehen oder Fingern. Als ein typisches erstes Anzeichen von Gicht gelten Schmerzen im großen Zeh. Zu viel Harnsäure Doch wie kann man den Harnsäurespiegel regulieren? Zunächst einmal auf übermäßigen Fleischkonsum verzichten – Steaks, Schnitzel und Co. sollten nicht häufiger als ein- bis zweimal pro Woche in kleinen Portionen verzehrt werden. Aber auch Hülsenfrüchte oder Schalen- und Krustentiere sind purinreich und dürfen von Gicht-Patienten nur mit der gebotenen Vorsicht genossen werden. lichen Ernährung können auch basische Vitalstoffe aus der Apotheke (enthalten z. B. in Basica, rezeptfrei) dabei helfen, überschüssige Säure im Körper zu neutralisieren. Ausgewogene Ernährung ist das A & O Vitalstoffe Stattdessen gehören mehr Obst und Gemüse auf den Teller. Sie verhelfen dem Körper zu einem ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt. „Der Abbau von Säure ist auch deshalb ratsam, weil sich die für den Schmerz verantwortlichen Harnsäurekristalle nur bei einer Übersäuerung ausbilden und absetzen können“, erklärt Prof. Vormann. Neben einer mineralstoffreichen und vorwiegend pflanz- Wenn sich Harnsäurekristalle in den Gelenken einlagern, kann das zu starken Schmerzen führen Anzeige