Positive Entwicklungen am europäischen Kreditmarkt Wien, 18. Februar 2016 – Der Verkauf von Kreditportfolios der europäischen Banken erreichte im vergangenen Jahr einen Rekordwert von EUR 104 Mrd. Ein Drittel davon entfällt auf Großbritannien. Zu diesem Ergebnis kommt der KPMG-Bericht „European debt sales“. Dieser fokussiert sich einerseits auf die Entwicklung des Kreditmarktes in den letzten zwölf Monaten und zeigt andererseits Themen, die 2016 rund um den Schuldenabbau der europäischen Banken ins Zentrum rücken werden. Das zunehmende Interesse der Investoren, Kreditportfolios in Europa zu kaufen, dürfte auch 2017 anhalten. Diese Entwicklung steht im Zusammenhang mit den „bad banks“ und dem Interesse, Kreditportfolios – insbesondere in Großbritannien und Irland – weiter zurückzuschrauben. Österreich: Banken im CEE-Raum Die österreichischen Banken halten auch weiterhin einen signifikanten Marktanteil in Mittel- und Osteuropa, wie der Bericht bestätigt. 40 Prozent ihres Gewinns erwirtschaften sie im CEE-Raum. Kritik gibt es seitens der Finanzanalysten, die den hohen Anteil an notleidenden Krediten bemängeln. Darüber hinaus wurden im europäischen Vergleich in Mittelund Osteuropa – trotz anhaltender Marktlage – weniger Fortschritte verzeichnet als in den Ländern Großbritannien, Spanien oder Italien. „Die österreichischen Banken wägen zunehmend ihre Restrukturierungsstrategien ab und setzen darauf, notleidende Kredite zu veräußern. Ebenfalls erkennbar ist ein Anstieg an Transaktionen von Kreditportfolios in Österreich, unter anderem hervorgerufen durch die Entwicklung der ‚bad banks‘“, so die Einschätzung von KPMG Partner Bernhard Klingler. Erholung in Südeuropa Der intensive Wettbewerb in Großbritannien und Irland hat darüber hinaus das Interesse der Investoren auf Märkte wie Spanien und Italien gelenkt. Attraktiv sind hier insbesondere Immobilienanlagen. In Griechenland arbeiten Regierung und Banken an der Belebung des Bankensektors. Der Bedarf an zusätzlichen Finanzspritzen für Unternehmen fordert darüber hinaus den Zusammenschluss griechischer und ausländischer Banken, um damit die Unternehmensbilanz zu stabilisieren, wie aus dem Bericht hervorgeht. „Wir sehen Anzeichen dafür, dass sich Nord- und Südeuropa ausgleichen werden. Die Märkte Italiens und Spaniens haben sich im Jahr 2015 erholt. Anlass genug für den griechischen, mittel- und osteuropäischen Raum optimistisch zu sein. Studie zum Download Hier hilft ausländisches Kapital, besonders aus Private-Equity, den Banken, ihr Engagement in diesen Märkten zu reduzieren“, ist KPMG Partner Hermann Kammerlander überzeugt. Unterdessen kann der europäische Asset-Backed-Security (ABS)-Markt erneut einen Anstieg verzeichnen. Auch wenn der Stand von 2008 noch nicht erreicht wurde, zeichnet sich laut KPMG-Bericht eine weitere Belebung infolge der Lockerung der Kapitalverkehrskontrollen unter Basel III, die Standardisierung der Verbriefungen und ein extrem niedriges Zinsumfeld ab. Der Anstieg der ABS-Transaktionen steht im Einklang mit der zunehmenden Bedeutung von alternativen Kreditgebern. Grund dafür ist, dass sich Banken von den traditionellen Märkten zurückziehen, sei es geographisch oder in Bezug auf die Anlageklasse. Risiken trotz positiver Entwicklung Während die Aussichten für den Schuldenabbau der europäischen Bank positiv bleiben, beunruhigt die Volatilität der Finanzmärkte die Investoren. Abschließend meint Klingler: „Zum einen sehen wir, wie die „bad banks" ihre Schulden mittels notleidenden Krediten, die aus der letzten globalen Finanzkrise resultieren, abbauen. Zum anderen nehmen wir jedoch auch wahr, wie City Trader mit der Aussicht auf eine neue Krise den Alarmknopf drücken.“ _______________________________________ Über KPMG Die Initialen von KPMG stehen für die Gründerväter der Gesellschaft: Klynveld, Peat, Marwick und Goerdeler. Als Verbund rechtlich selbstständiger, nationaler Mitgliedsfirmen ist KPMG International mit ca. 174.000 Mitarbeitern in über 155 Ländern eines der größten Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen weltweit. In Österreich ist KPMG eine der führenden Gruppen in diesem Geschäftsfeld und ist mit mehr als 1.200 Mitarbeitern an 8 Standorten präsent. Unsere Leistungen sind in die Geschäftsbereiche Prüfung (Audit) und Beratung (Advisory & Tax) getrennt. Im Mittelpunkt von Audit steht die Prüfung von Konzern- und Jahresabschlüssen. Tax steht für die steuerberatende Tätigkeit von KPMG. 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