wgev datenband fliessgewässer 2006

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WGEV DATENBAND FLIESSGEWÄSSER
2006
Methodik
A. Aschauer
I. Zieritz
R. Wimmer
K. Deutsch
A. Chovanec
Wien, 2006
AutorInnen
A. Aschauer
I. Zieritz
R. Wimmer
K. Deutsch
A. Chovanec
Diese Publikation wurde im Auftrag vom BMLFUW, Referat VII/1a erstellt.
Datenband Fließgewässer, Methodik
INHALT
1
EINLEITUNG ................................................................................. 4
2
BERICHTSAUFBAU ...................................................................... 5
2.1
Stammdaten.................................................................................. 6
2.1.1
Flussgebietseinheit.......................................................................... 6
2.1.2
Planungsraum ................................................................................. 6
2.1.3
Gewässer ....................................................................................... 7
2.1.4
Gemeinde ....................................................................................... 7
2.1.5
Lagekarte........................................................................................ 7
2.1.6
Foto ............................................................................................... 7
2.1.7
Koordinaten..................................................................................... 7
2.1.8
Messstellenstatus ........................................................................... 7
2.1.9
Beobachtungsbeginn – Beobachtungsende ........................................ 7
2.1.10 Bioregion ........................................................................................ 8
2.1.11 Flusskilometer................................................................................. 8
2.1.12 Flussordnungszahl........................................................................... 8
2.1.13 MQ (m³/s)....................................................................................... 8
2.1.14 Ökoregion ....................................................................................... 8
2.1.15 Höhenlage (m.ü.A.).......................................................................... 8
2.1.16 Größe Einzugsgebiet (km²)............................................................... 8
2.1.17 Abflussregimetyp............................................................................. 8
2.1.18 Typologische Messstellenbeschreibung ............................................. 8
2.1.18.1
2.1.18.2
2.1.18.3
2.1.18.4
2.1.18.5
2.1.18.6
2.1.18.7
2.1.18.8
2.1.18.9
Linienführung/Flusstyp................................................................................................…9
Angabe des Gefälles (Abkürzung G) ............................................................................10
Fließverhalten (Abkürzung F) ........................................................................................10
Angabe der dominierenden Substratzusammensetzung (Abkürzung C wie
Choriotop) ......................................................................................................................11
Angabe der Tiefen- und Breitenvariabilität (Abkürzung T bzw. B) ...............................11
Morphologische Ausprägung der Gewässersohle (Abkürzung S)...............................11
Ausprägung der Ufer (Abkürzung U) ............................................................................11
Böschungsneigung (Abkürzung B) ...............................................................................12
Vegetation (Abkürzung V).............................................................................................12
2.2
Qualitätsdaten..............................................................................12
2.2.1
BSB5 .............................................................................................12
2.2.2
DOC..............................................................................................13
2.2.3
NO3-N............................................................................................13
2.2.4
O-PO4............................................................................................13
2.2.5
AOX..............................................................................................13
2.2.6
NH4-N ............................................................................................13
2.2.7
Gewässergüte................................................................................13
2.2.8
Modul1 ..........................................................................................15
3
LITERATUR................................................................................. 16
3
Datenband Fließgewässer, Methodik
1
EINLEITUNG
Anlässlich des Jubiläumsjahres „15 Jahre Wassergüte -Erhebung in Österreich“ im Jahr 2006 wurde das Umweltbundesamt vom Bundesministerium für
Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft beauftragt, einen
Datenband Fließgewässer zu erstellen.
Inhalt des Berichtes ist die Darstellung und Beschreibung von 383 Messstellen, welche im Rahmen der Überwachung (gemäß Wassergüteerhebungsverordnung) an österreichischen Fließgewässern im Zeitraum 1991 bis 2004
beprobt wurden.
Der Bericht soll sowohl ein kurzes Porträt der einzelnen Messstellen anhand
ihrer Charakteristik als auch die chemische Entwicklung ausgewählter Parameter im Laufe der Zeit darstellen.
Für die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) bzw. des Wasserrechtsgesetzes (WRG) wird ab 2007 ein adaptiertes FließgewässerMessnetz
beprobt. Somit stellt dieser Bericht auch einen guten zusammenfassenden
Überblick über die bisher untersuchten Messstellen und deren zeitliche
Entwicklung anhand ausgewählter Parameter dar.
4
Datenband Fließgewässer, Methodik
2
BERICHTSAUFBAU
Der Gesamtbericht ist in einen Methodik-Teil und in weitere 15 Teilberichte
gegliedert. Die Messstellen wurden entsprechend ihrer Lage in den Flussgebieten bearbeitet und in Teilberichte zusammengefasst. Die Messstellen an
der Donau wurden in einem extra Teilbericht zusammengefasst, um – über
die Flussgebiete hinweg - einen besseren Überblick über den Verlauf der
Gütesituation entlang der Donau zu erhalten. Demnach liegen folgende Teilberichte vor:
1. Methodik
2. Teilbericht „Donaumessstellen“
3. Teilbericht „Flussgebiet Donau oberhalb des Inn“
4. Teilbericht „Flussgebiet Donau vom Inn bis zur Traun“
5. Teilbericht „Flussgebiet Donau vom Kamp bis zur Leitha (ohne
March); Moldau“
6. Teilbericht „Flussgebiet Donau von der Traun bis zum Kamp (ohne
Enns)“
7. Teilbericht „Flussgebiet Drau“
8. Teilbericht „Flussgebiet Enns“
9. Teilbericht „Flussgebiet Inn bis zur Salzach“
10. Teilbericht „Flussgebiet Inn unterhalb der Salzach“
11. Teilbericht „Flussgebiet Leitha“
12. Teilbericht „Flussgebiet March“
13. Teilbericht „Flussgebiet Mur“
14. Teilbericht „Flussgebiet Rabnitz und Raab“
15. Teilbericht „Flussgebiet Rhein“
16. Teilbericht „Flussgebiet Salzach“
17. Teilbericht „Flussgebiet Traun“
Am Beginn jedes Teilberichtes befindet sich eine Überblickskarte über das
jeweilige Flussgebiet bzw. über die Donau. Daran anschließend ist jede
Messstelle auf einer Seite anhand von Lagekarten, Messstellenfoto, Stammund Qualitätsdaten beschrieben.
Die einzelnen Messstellen-Seiten sind mit der Überblickskarte verlinkt und
können so direkt über die Karte angesteuert werden.
5
Datenband Fließgewässer, Methodik
2.1
Stammdaten
Unter Stammdaten werden jene Informationen zusammengefasst, welche die
Messstelle anhand prägender abiotischer Kenngrößen beschreiben. Der
Großteil der verwendeten Stammdaten wurde aus der WGEV-Datenbank entnommen. Die Sicherung von Vollständigkeit und Richtigkeit der Daten liegt im
Zuständigkeitsbereich der Ämter der Landesregierungen bzw. dem
BAW/IWG1. Diese übermitteln zu vereinbarten Stichtagen den aktuellen und
auf Vollständigkeit überprüften Stand der Daten an den Bund (BMLFUW &
Umweltbundesamt, 2005). Räumliche Zuordnungen bzw. Verschneidungen via
GIS (Geographisches InformationsSystem) werden zentral durch das Umweltbundesamt durchgeführt und ebenfalls in die WGEV-Datenbank eingespielt.
Für diesen Bericht wurde der dem Umweltbundesamt vorliegende Datenstand
mit Stand Juli 2006 verwendet.
In Folge werden die verwendeten Stammdatenparameter kurz beschrieben.
2.1.1 Flussgebietseinheit
Eine Flussgebietseinheit ist ein als Hauptteil für die Bewirtschaftung festgelegtes Landgebiet oder Meeresgebiet, das aus einem oder mehreren
benachbarten Einzugsgebieten und den ihnen zugeordneten Grund – und
Küstengewässern besteht. Eine internationale Flussgebietseinheit ist gegeben, wenn ein Einzugsgebiet auf dem Hoheitsgebiet von mehr als einem
Staat liegt. Österreich hat Anteil an den internationalen Flussgebietseinheiten
Donau, Rhein und Elbe (s. WRG 1959, idF BGBl. I Nr. 87/2005).
2.1.2 Planungsraum
Zu Bearbeitungs- und Koordinationszwecken werden Flusseinzugsgebiete in
Planungsräume untergliedert (s. WRG 1959, idF BGBl. I Nr. 87/2005).
Folgende Planungsräume sind in Österreich zu unterscheiden:
•
•
•
•
•
•
•
•
1
6
Donau bis Jochenstein (DBJ)
Donau unterhalb Jochenstein (DUJ)
Drau (DRA)
Elbe (ELB)
Leitha, Raab und Rabnitz (LRR)
March (MAR)
Mur (MUR)
Rhein (RHE)
Bundesamt für Wasserwirtschaft, Institut für Wassergüte
Datenband Fließgewässer, Methodik
2.1.3 Gewässer
Dieser Parameter gibt den Namen des Gewässers an, an dem die Messstelle
liegt.
2.1.4
Gemeinde
Die Gemeinde, in der die Messstelle liegt, wird anhand der von den Ländern
bzw. dem IWG übersandten Lageangaben (Koordinaten) und einer räumlichen
Verschneidung mittels GIS am Umweltbundesamt ermittelt.
2.1.5 Lagekarte
Unter dieser Bezeichnung wird auf einer Überblickskarte die Lage der
Messstelle auf Grundlage der ÖK50 dargestellt.
2.1.6 Foto
Von den Ämtern der Landesregierungen bzw. BAW/IWG übermittelte Fotos
der Messstellen, bearbeitet durch das Umweltbundesamt.
2.1.7 Koordinaten
Von den Ämtern der Landesregierungen bzw. BAW/IWG übermittelte Lageangaben der Messstellen, teilweise bearbeitet durch das Umweltbundesamt
und umgerechnet in das Bundesmeldenetz.
2.1.8 Messstellenstatus
Als „Messstelle in Beobachtung“ wird eine Messstelle zwischen Beobachtungsbeginn und Beobachtungsende bezeichnet. Nach dem Beobachtungsende gilt sie als „aufgelassene Messstelle“.
2.1.9 Beobachtungsbeginn – Beobachtungsende
Die WGEV-Parameter Beobachtungsbeginn und Beobachtungsende beinhalten die Information, wann mit dem WGEV - konformen Monitoring an der jeweiligen Messstelle begonnen wurde bzw. wann dieses Monitoring zum letzten Mal durchgeführt wurde.
Für diesen Bericht wurden diese Parameter von den ursprünglich in der
WGEV verwendeten „Turnussen“ in ihre entsprechende Jahreszahl umgewandelt (vgl. BMLFUW & Umweltbundesamt, 2005).
7
Datenband Fließgewässer, Methodik
2.1.10 Bioregion
Eine Bioregion wird von typischen Lebensgemeinschaften (Biozönosen)
besiedelt, deren Zusammensetzung und funktionelle Struktur innerhalb einer
Bioregion mehr Ähnlichkeit aufweist als zwischen den Bioregionen (Moog et
al., 2001).
2.1.11 Flusskilometer
Angabe des Flusskilometers, an dem die Messstelle liegt.
2.1.12 Flussordnungszahl
Angabe der Flussordnungszahl des Gewässers an der Messstelle (vgl.
Wimmer & Moog, 1994).
2.1.13 MQ (m³/s)
Mittelwasserführung nach Hydrografischem Jahrbuch.
2.1.14 Ökoregion
Einteilung der Gewässer in Ökoregionen nach Moog et al. (2001), basierend
auf Illies (1978).
2.1.15 Höhenlage (m.ü.A.)
Angabe der Höhe des Messpunktes in Meter über Adria.
2.1.16 Größe Einzugsgebiet (km²)
Größe des Einzugsgebietes oberhalb der Messstelle.
2.1.17 Abflussregimetyp
Angabe des Abflussregimetyps entsprechend Mader et al. (1996)
2.1.18 Typologische Messstellenbeschreibung
Ergänzend zu den oberhalb angeführten typologischen Parametern der
Stammdaten, werden noch folgende gewässercharakteristische Merkmale
angegeben.
8
Datenband Fließgewässer, Methodik
2.1.18.1
Linienführung/Flusstyp
Die Linienführung oder der Flusstyp charakterisiert den Flusslauf im Grundriss.
Abkürzung
Parameter
Erklärung
La
aktuelle Linienführung
aktuelle Grundrissausprägung
Ln
natürliche Linienführung
natürliche
Grundrissausprägung
(Rekonstruktion mit Hilfe alter Landesaufnahmen etc.)
La = Ln
aktuelle Linienführung entspricht weitgehend der natürlichen Linienführung
Folgende Grundrisstypen werden unterschieden:
gestreckt
•
•
•
•
geringe Laufentwicklung, geringe Sohlbreiten
Gerinneform durch hohes Gefälle und enge Talform bedingt
nur kleinräumige Geschiebeanlandungen
geologisch-morphologisch bedingt oft scharfe Richtungsänderungen
(im Grundriss)
meist in den Talformen „Kerbtal“ und „Klamm“ vorkommend
•
verzweigt (furkierend)
•
•
•
•
•
Gewässer meist in zahlreiche Rinnen aufgeteilt
mittleres bis hohes Gefälle, mit hohem Geschiebetrieb
Ufer- und Gerinneausbildung vor allem nach Hochwässer verändert
mehrere Unterformen unterscheidbar
o Typ 1 - sehr hohe Umlagerungsaktivität, Geschiebebänke
unbestockt, „Wildflusscharakter“
o Typ 2 - bestockte, eher immobile Inseln; Spezialfall Umlagerungsstrecken vor Engstellen und Geländebrüchen
meist in Sohlenkerb-, Sohlen-, oder Muldentälern
pendelnd
•
meist Ausnutzung der gesamten Talsohlenbreite (Gewässer pendelt
von einer Talflanke zur anderen)
meist kleine Bäche des Hügellandes im Oberlauf. Gefälle ist für die
Ausbildung eines gestreckten Gerinnes zu gering, für die Ausbildung
von Bögen zu hoch bzw. es steht zu wenig Raum zur Verfügung
meist in Muldentälern
•
•
gewunden
•
•
Übergangsform zwischen furkierendem und mäandrierendem Flusstyp
bogiger Verlauf, im Regelfall nicht von Talflanke zu Talflanke
9
Datenband Fließgewässer, Methodik
•
•
•
geringere Sohlbreiten als beim mäandrierenden Typ
außenbogenorientierter Hauptstromstrich, Kolk-Furt-Abfolgen, Kiesund Sandbänke in den Innenbögen
meist in Sohlen- und Muldentälern
mäandrierend
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Gewässer durchmisst aufgrund des geringen Gefälles oft den gesa mten Talraum
geringeres Gefälle als beim verzweigten Flusstyp
die Gewässer fließen meist leicht erhöht zwischen sandigen Uferwällen, „Dammuferfluss“
Kies- und Sandbänke in den Gleitufern, Unterspülungen an den
Außenbögen, Kehrströmungen
Fließrichtung teilweise "rückläufig", entgegengesetzt zur allgemeinen
Richtung des Talgefälles
kontinuierliche Verschiebung des Fließgewässerlaufes bis zur
Selbstabschnürung von Gewässerschlingen (Altarme)
Vielzahl von Altarmen und Nebengewässern mit unterschiedlichstem
Vernetzungsgrad
Es sind frei bewegliche alluviale Flussmäander, von oft tief ins
Gestein eingeschnittenen Talmäandern (seitliches Einschneiden
durch Talflanken unterbunden), zu unterscheiden.
meist in Talebenen oder Sohlentälern
2.1.18.2
Angabe des Gefälles (Abkürzung G)
Gefälleklasse (G)
hoch
mittel
gering
2.1.18.3
Gefälle in ‰
>6
2–6
<2
Fließverhalten (Abkürzung F)
Unterschieden wird zwischen homogenem und heterogenem Fließverhalten.
10
Datenband Fließgewässer, Methodik
2.1.18.4
Abkürzung
Angabe der dominierenden Substratzusammensetzung
(Abkürzung C wie Choriotop)
Substratbezeichnung
MGL
Megalithal
Verbale Beschreibung
Große Steine, Blöcke und anstehender
Fels
Durchmesser
> 40 cm
Grobes Blockwerk, etwa kopfgroße
MAL
Makrolithal (Blöcke)
Steine bis maximal 40 cm Durchmesser
vorherrschend mit variablen Anteilen
20 - 40 cm
von Steinen, Kies und Sand
MSL
Mesolithal (Steine)
MIL
Mikrolithal (Grobkies)
Faust- bis handgroße Steine mit
variablem Kies- und Sandanteil
6,3 - 20 cm
Grobkies (Taubenei- bis
Kinderfaustgröße) mit Anteilen von
2 - 6,3 cm
Mittel- und Feinkies sowie Sand
AKL
Akal (Kies)
Fein- und Mittelkies
PSM
Psammal (Sand)
Sand
PEL
Pelal
Schlick, Schluff und Schlamm
2.1.18.5
0,2 - 2 cm
0,063 - 2 mm
< 0,063 mm
Angabe der Tiefen- und Breitenvariabilität
(Abkürzung T bzw. B)
Als Maß für die Variabilität der morphometrischen Verhältnisse wird v.a. der
Variationskoeffizient (bzw. die Varianz der Breiten und Tiefen herangezogen).
Je höher der Variationskoeffizient bzw. die Varianz, desto größer sind die
Breiten- und Tiefenunterschiede und umso besser ist die Strukturausstattung.
Die Variabilität der Breite und Tiefe wird mit hoch, mittel und gering angegeben.
2.1.18.6
Morphologische Ausprägung der Gewässersohle
(Abkürzung S)
Angeführt wird die prägende morphologische Ausprägung der Gewässersohle,
wie
•
•
•
Kolke, Furten
Große Steine
Totholz
2.1.18.7
Ausprägung der Ufer (Abkürzung U)
Angabe zur Uferstruktur, beispielhaft sind folgende Ausprägungen möglich:
•
Die Abflussdynamik lässt sich insbesondere an Uferanbrüchen,
Unterspülungen sowie angeschwemmten Totholz erkennen.
11
Datenband Fließgewässer, Methodik
•
•
•
•
•
•
•
•
Ins Wasser gestürzte Bäume, Totholz an den Ufern, Anrisse und
frisch aufgeworfene Sedimentbänke am Böschungsfuß zeugen von
der erhaltenen Hochwasserdynamik.
Am strömungsabgewandten Ufer findet man kleinflächige Kiesbänke
mit Moos-überzogenen Blöcken, dahinter hat sich durch den Anschnitt von z.B. Schwemmkegeln eine relativ steile Böschung gebildet.
Die Auflösung der Uferlinie ist deutlich. Es existiert ein reiches Angebot an Anrissen, Unterspülungen, frei gespülten Wurzeln und ins
Wasser reichenden Gehölzteilen.
Durch kleinräumige Uferanbrüche, Unterspülungen, frei gespülte
Wurzeln gut strukturierte Uferlinie. Bereichsweise Buchtsituation
durch anstehenden Fels.
Heterogener stark strukturierter Wasser-Land-Verzahnungsbereich.
Es dominieren schmal ausgebildete Kiesbänke der Gleitufer.
Prallufer steil bis senkrecht, oft mit Anrissen und Unterspülungen; ein
typisches Merkmal sind frei gespülte Wurzelsäume.
Die senkrechten, unterspülten Uferböschungen sind durch Seitenerosion ständigen Umlagerungsprozessen unterworfen.
2.1.18.8
•
•
•
•
Böschungsneigung (Abkürzung B)
flach (<10°, entspricht einer Neigung von 1:5 und flacher)
mittel (10°-30° entspricht einer Neigung von 1:5 bis 1:1,6)
steil (>30° entspricht einer Neigung von 1:1,6 und steiler)
senkrecht
2.1.18.9
Vegetation (Abkürzung V)
Angabe zur begleitenden Vegetation der Uferböschung und des Umlands.
2.2
Qualitätsdaten
Neben den Stammdaten werden in diesem Bericht auch ausgewählte
Qualitätsdaten-Parameter über den gesamten verfügbaren Zeitraum ausgewertet und dargestellt. Für alle Parameter wurden Werte kleiner der Nachweis-grenze als 0, Werte kleiner der Bestimmungsgrenze als 0,75 x Bestimmungsgrenze gesetzt und für die weitere Aggregation pro Jahr verwendet.
2.2.1 BSB5
Der BSB5 (biochemischer Sauerstoffbedarf nach 5Tagen) wird verwendet, um
die Belastung eines Gewässers mit biologisch abbaubaren organischen
Substanzen zu beurteilen.
Für jedes Jahr wurden die vorliegenden Daten als 90%-Perzentil aggregiert
und dargestellt.
12
Datenband Fließgewässer, Methodik
2.2.2 DOC
Der DOC (gelöster organischer Kohlenstoff) ist ein Maß für den Gehalt an
gelösten organischen Wasserinhaltsstoffen.
Die Einzelwerte werden pro Jahr als 90%-Perzentil aggregiert und dargestellt.
2.2.3 NO3-N
Erhöhte NO3-N (Nitrat-Stickstoff) Konzentrationen in Fließgewässern lassen
auf Einträge durch landwirtschaftliche Düngung schließen und werden in diesem Bericht als 90%-Perzentil pro Jahr dargestellt.
2.2.4 oPO4-P
In natürlichen Gewässern ist Phosphor meist der limitierende Nährstoff aquatischer Pflanzen und somit für die Eutrophierungsprozesse in Gewässern
ausschlaggebend. Orthophosphat-Phosphor (oPO4-P) ist in Gewässern die
bedeutendste Phosphor-Verbindung, die von Pflanzen direkt genutzt werden
kann.
Für diesen Bericht wurden die Konzentrationen als 90%-Perzentile pro Jahr
dargestellt.
2.2.5 AOX
Unter dem Summenparameter AOX (adsorbierbare organisch gebundene
Halogene) wird die Gesamtheit der Halogene, die in organischen Verbindungen enthalten sind, im Gewässer gemessen. Grundsätzlich ist jedes Vorkommen dieser Stoffe in Gewässern als Beeinträchtigung zu werten.
Für AOX wurden in diesem Bericht die Jahresmittelwerte berechnet und
dargestellt.
2.2.6 NH4-N
NH4-N (Ammonium-Stickstoff) ist ein Zwischenprodukt beim Abbau stickstoffhaltiger organischer Substanz. Der Eintrag an Ammonium erfolgt häufig über
Kläranlagenabläufe oder ähnliche Quellen. Bei hoher AmmoniumKonzentration und einsetzenden Nitrifikationsvorgängen kann der Sauerstoffhaushalt im Gewässer erheblich belastet werden.
Für diesen Bericht wurden die Konzentrationen als Jahresmittelwerte dargestellt.
2.2.7 Gewässergüte
Die besondere Aussagekraft der biologischen Gewässeruntersuchungen liegt
vor allem in der Möglichkeit der Erfassung von langfristigen Qualitätsverände-
13
Datenband Fließgewässer, Methodik
rungen eines Gewässers. Die methodische Grundlage liefert die Richtlinie für
die Bestimmung der saprobiologischen Gewässergüte (BMLF, 1999).
Die Richtlinie unterscheidet je nach Fragestellung und Arbeitsaufwand
verschiedene Module, die aufeinander aufbauen.
Im Rahmen der WGEV wird die vierstufige Güteskala angewendet. Die in der
WGEV-Datenbank eingegebenen Werte werden mit einem höheren Detaillierungsgrad geliefert und sind für diesen Bericht den üblichen vier Stufen (und
drei Zwischenstufen) zugeordnet worden (siehe Tabelle 1).
Tabelle 1: Zuordnung der vorliegenden Werte in der WGEV-Datenbank zu Haupt- und
Zwischenklassen (in arabischen Ziffern geschrieben).
Gewässergüte bzw. Modul 1 Güte_Zahl
I
1
I/I-II
1
I-II
1,5
I-II/II
1,5
II
2
II/I-II
2
II/II-III
2
II-III
2,5
II-III/II
2,5
II-III/III
2,5
III
3
III/III-IV
3
III-IV
3,5
III-IV/III
3,5
Grundsätzlich wird ein Mal im Jahr entweder die biologische Gewässergüte
(WGEV-Parameter F122) oder „Gewässergüte nach Modul 1“ (WGEVParameter F563) im Rahmen der WGEV untersucht. Für Jahre, an denen für
eine Messstelle mehr als ein Messwert pro Parameter vorliegt, wurden die
Einzelwerte ebenfalls gemittelt2.
2
Das bedeutet, dass in den Säulendiagrammen Werte zwischen den in Tabelle 1 angeführten
0,5er Schritten vorkommen können.
14
Datenband Fließgewässer, Methodik
2.2.8 Modul1
Für diesen Parameter gilt im Prinzip dasselbe wie für den Parameter
„Gewässergüte“. Die „Gewässergüte nach Modul 1“ (WGEV-Parameter F563)
stellt jedoch nur einen orientierenden saprobiologischen Überblick dar,
mit geringerer Genauigkeit als der Parameter „Gewässergüte“.
15
Datenband Fließgewässer, Methodik
3
LITERATUR
BUNDESMINISTERIUM FÜR LAND UND FORSTWIRTSCHAFT (1999): Richtlinie zur Bestimmung
der saprobiologischen Gewässergüte von Fließgewässern. Wien.
BUNDESMINISTERIUM
FÜR
WASSERWIRTSCHAFT
LAND&
UND
FORSTWIRTSCHAFT,
UMWELTBUNDESAMT
(2005):
UMWELT
UND
Arbeitsgrundlage
–
Formblätter und Erläuterungen zur Erhebung der Wassergüte in Österreich. Wien.
ILLIES, J. (Ed.) (1978): Limnofauna Europea. 2., überarbeitete und ergänzte Auflage,
G. Fischer Verlag, Stuttgart, New York.
MADER H., STEIDL T. & WIMMER R. (1996): Abflussregime österreichischer Fließgewässer.
Monographien Bd. 82, Umweltbundesamt, Wien.
MOOG,
O.,
SCHMIDT-KLOIBER,
A.,
OFENBÖCK,
T.,
GERRITSEN,
J.
(2001):
Aquatische Ökoregionen und Fließgewässer-Bioregionen Österreichs – eine Gliederung nach geoökologischen Milieufaktoren und Makrozoobenthos-Zönosen. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft. Wien.
WASSERRECHTSGESETZ (WRG 1959, idF BGBl. I Nr. 87/2005)
WIMMER, R. & MOOG, O. (1994): Flussordnungszahlen österreichischer Fließgewässer.
Monographien Bd. 51, Umweltbundesamt, Wien.
WASSERRAHMENRICHTLINIE (2000/60/EG): Richtlinie des Europäischen Parlaments und des
Rates vom 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen
der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik.
16
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