Netzwerke Teil 7: TCP/IP

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Netzwerke
Teil 7: TCP/IP - Teil I
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
16.10.13 1
Übersicht
• Geschichte des Internets
• Internet-Protokoll (IP)
• Transportprotokolle TCP und UDP
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
2
Geschichte des Internets (Auszug) I
1969
4 Hosts
1971
ARPANET
1972
Telnet
1973
FTP (File Transfer Protocol)
1974
TCP (Transmission Control Protocol)
1980
Weltweite Ausdehnung
1981
IP (Netzwerkschicht)
1982
TCP/IP-Protokollstack/Suite
1983
Abspaltung des MILNET
1984
DNS (Domain Name Service)
1991
EBONE Europäisches Backbone
1992
Weltweiter Durchbruch durch Web
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3
Geschichte des Internets (Auszug) II
Aus http://www.zakon.org/robert/internet/timeline/
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
4
Ziele des Internets
•
•
•
•
•
•
Weltweite Verbindung zwischen Netzen (Inter-Net)
Möglichst unabhängig von Herstellern
Möglichst freie eigene Definition der Protokolle und Dienste
Offenheit und Flexibilität
Jeder darf Zugang (zu allen Informationen) haben
Basis der Kommunikation zwischen allen Menschen
Diese Ziele stehen im Gegensatz zu Netzen von Firmen. Ursprünglich
für militärische Anwendungen gedacht wurde das Internet während
der ersten Hälfte seiner Geschichte nur in der Wissenschaft benutzt.
Die Kommerzialisierung erfolgte erst ab Mitte der 90er Jahre.
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5
Struktur des Internets
Benutzer B3
LAN 3
LAN 2
Netz N2
LAN 4
LAN 1
Netz N3
Netz N1
.....
Internet
.....
Netz Nn
LAN 5
Benutzer B2
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Benutzer B1
6
Protokollübersicht I
IP
Internet Protocol
TCP
Transmission Control Protocol
UDP
User Datagram Protocol
ICMP
Internet Control Message Protocol
ARP
Address Resolution Protocol
NAT
Network Address Translation (kein Protokoll)
DHCP
Dynamic Host Configuration Protocol
Anwendungsprotokolle
• FTP - File Transfer Protocol
• HTTP - Hypertext Transfer Protocol (Web)
• Telnet
• Secure Shell (SSH)
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7
Protokollübersicht II - OSI-Einbindung
Anwendung
DHCP
DNS
Transport
TCP
UDP
ICMP
Vermittlung
IP
ARP
Sicherung
LAN bzw. WLAN
Übertragung
Der Kern des Internets ("das Internet") deckt lediglich nur zwei Schichten ab.
Die Netzwerkschicht ist in drei Teilschichten aufgeteilt.
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8
Internet Protocol (IP)
• RFC 791, MIL-Std. 1777
• Es wird hier das Internet Protocol der Version 4 vorgestellt: IPv4.
• Ende der 90er Jahre wurde die Version 6 (IPv6) entwickelt, die
sich heute (2013) noch nicht allgemein durchgesetzt hat.
• Ab 2013 wird der Umstieg auf IPv6 beginnen, da nun alle 32-bitAdressen der Version 4 vergeben sind.
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9
Adressen I
• Jeder Internet-Knoten hat eine eindeutige 32 Bit-Adresse.
• Diese werden durch vier Dezimalzahlen, die jeweils 8 Bit
repräsentieren ("dotted decimal"), dargestellt, z.B.
192.14.17.231.
• Die Adressen werden in 5 Klassen aufgeteilt:
–
–
–
–
–
Klasse
Klasse
Klasse
Klasse
Klasse
A: Große Netze mit max. 224-2 Adressen
B. Mittlere Netze mit max. 216-2 Adressen
C: Kleine Netze mit max. 28-2 Adressen
D: Multicast-Adressen
E: Reservierte Adressen
• Einige Adresswerte haben besondere Bedeutungen, z. B. alle
Werte auf 0 oder 1 - daher ist der Adressraum jeweils um 2
reduziert.
• Darüber hinaus sind noch spezielle Bereiche reserviert.
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10
Adressen II
1
Klasse A
7 bit
0 Netzwerk-ID
2
Klasse B
Klasse C
1 0
16 bit
Netzwerk-ID
Host-ID
3
21 bit
8 bit
1 1 0
Netzwerk-ID
Host-ID
1 1 1 0
4
Klasse E
Host-ID
14 bit
4
Klasse D
24 bit
1 1 1 1
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Praktisch relevant
sind nur die Klassen
A, B und C.
28 bit
Multicast-Adressen
28 bit
Reservierte Adressen
11
Adressaufbau
• Jede Adresse hat zwei Teile:
– Der Vordere Teil ist die Adresse/Name des Netzes (Netz-ID)
– Der hintere Teil ist die Adresse/Name einer Station (Host-ID)
• Wird der Host-ID-Bereich auf 0 gesetzt, wird der Name des
Netzwerks erhalten. Gleichzeitig bedeutet dies, dass der eigene
Rechner in dem Netz gemeint ist.
• Wird der Netz-ID-Bereich auf 0 gesetzt, ist die Adresse einer
Station im eigenen Netz gemeint.
• Werden die Host-ID-Bits der Identifikation auf 1 gesetzt,
entsteht die Broadcast-Adresse des Netzes mit der
angegebenen Netz-ID.
• Sind alle Bits auf 1 gesetzt, so bedeutet dies Broadcast auf dem
gesamten eigenen (lokalen) Netz.
Broadcast im Internet gibt es nicht – warum wohl?
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Adressen III
• Die Adresse 127.0.0.1 wird als Loopback-Adresse reserviert
(symbolische Bezeichnung: localhost).
Wird ein Paket mit dieser Adresse gesendet, wird das Paket
unmittelbar empfangen; dies dient zu Testzwecken.
• Darüber hinaus gibt es noch reservierte Bereiche, die nur
innerhalb lokaler Netze benutzt werden können:
– Klasse A: 10.0.0.0 bis 10.255.255.255
– Klasse B: 172.16.0.0 bis 172.31.255.255
– Klasse C: 192.168.0.0 bis 192.168.255.255
Diese Adressen werden im Internet nicht vermittelt und können
daher nur lokal verwendet werden; wer eigene IP-Adressen
lokal vergibt, sollte sich möglichst an diese Adressbereiche
halten, aber nie mit diesen im Internet arbeiten.
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13
Subnetting (Bilden von lokalen Teilnetzen)
• Die Unterscheidung zwischen Netz- und Hostadresse erfolgt
über ein Subnetzmaske, die den Bereich der Bits der Netz-ID
als 1en markiert (dient als Bit-Maske).
Beispiel:
B-Netz:172.17.0.0 mit Netzmaske 255.255.0.0
• Das Aufteilen der Adressbereiche der Stationen innerhalb des
Adressbereiches in weitere Unterbereiche wird Subnetting
genannt.
Beispiel:
B-Netz:172.17.13.0 mit Netzmaske 255.255.255.0
Dies bedeutet, dass 256 Subnetze aus maximal 254 Stationen
adressiert werden können.
Die Aufteilung der unteren 16 Bits eines B-Netzes kann aber
auch anders erfolgen.
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
14
Subnetting – Beispiel für bis zu 256 Subnetze
Hier werden als Beispiel in einer Organisation bis zu 256 Teilnetze definiert. Die Entscheidung, dass die Subnetz-ID eine 8 bitBreite hat, ist nur ein Beispiel, es hätte auch eine 6 bit-Breite o.ä.
sein können.
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15
Bemerkungen zu den Begriffen
Im TCP/IP-Kontext werden OSI-Begriffe anders verwendet:
Begriff
Erklärung
Host
Rechner, an dem der Benutzer (Client) arbeitet
Segment
Segment bedeutet hier dasselbe wie Nachricht oder
PDU
Fragmentierung
Verfahren zur Aufteilung langer PDUs auf kleinere
PDUs, synonym zu Segmentierung
Fragmente
Durch Fragmentierung entstandene PDUs,
synonym zu Segment (im üblichen Sinne)
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16
Internet Protocol (IP) Version 4
• Das Internet Protocol ist die Basis des ganzen Internets.
• Es realisiert:
– Datagramme:
PDUs ohne Verbindungen, d.h. in sich geschlossene
Dateneinheiten, die ohne Zusicherung der Reihenfolge auch auf
unterschiedlichen Wegen zum Ziel gebracht werden
– Keine Bestätigungen:
Keine PDU wird auf der IP-Ebene bestätigt; falls Bestäti-gungen
erforderlich sind, muss dies auf den höheren Ebenen erfolgen.
– (Fast) keine Prüfsummen:
Nur ein kleiner Teil der IP-PDU und auch der nur rudimentär wird
auf Bitfehler geprüft.
In diesem Sinne realisiert IP einen verbindungslosen,
unzuverlässigen Dienst auf der Netzwerk-Ebene.
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17
Aufbau des IP-Pakets I
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
18
Aufbau des IP-Pakets II
•
•
•
Version (4 bit): 4 oder 6
IHL (Internet Header Length, 4 bit): Länge des Kopfes in Vielfachen
von 4 byte (Wertebereich 5..15)
Type of Service (8 bit): Qualität
Werte für das Vorrangfeld
3 bit
Vorrang
5 bit
D
T
R
C
0
Weg zu niedrigen Kosten
Weg mit hoher Sicherheit
Weg mit hohem Durchsatz
Kurze Verzögerung
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
Wert
Bedeutung
0
Normal
1
Priorität
2
Immediate
3
Flash
4
Flash override
5
Critical
6
Internet Control
7
Network Control
19
Aufbau des IP-Pakets III
•
•
•
•
Paketlänge (16 bit): Länge des gesamten Pakets in byte
Hier wird meist der MTU-Wert von meist ca. 1.500 byte benutzt.
MTU = Maximum Transmission Unit
Kennung (16 bit): Kennzeichnung fragmentierter Pakete, die zu einem
nicht-fragmentierten Paket gehören
Flags (3 bit): Steuerung der Fragmentierung:
0
DF
MF
More-Bit: zeigt, ob noch weitere Fragmente kommen
Do-not-Fragment: Fragmentierungsverbot
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
20
Fragmentieren I
• Das Zerlegen und Zusammensetzen eines längeren IP-Pakets in
eine Sequenz kleinerer Pakete wird Fragmentieren genannt.
• Es ist bei Übergängen zwischen Netzen unterschiedlicher
maximaler Paketlängen erforderlich.
Max. Paketlängen (MTU = Maximum Transmission Unit):
–
–
–
–
IEEE 802.3
4 Mbit/s-Token Ring
16 Mbit/s-Token Ring
IEEE 802.11 (WiFi)
1.492 byte
4.464 byte
17.914 byte
2.312 byte
• Das Fragmentieren führen in der Regel die Router an den
Netzübergängen durch.
• Der Empfänger sammelt die Pakete und setzt sie zusammen.
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
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Fragmentieren II - Beispiel
M=0
Offset
0
IP-Header
Daten
0
1023
1. Fragmentierung
M=1
Daten
Offset
IP-Header
0
0
M=0
511
IP-Header
Offset
512
2. Fragmentierung
M=1
IP-Header
0
M=1
IP-Header
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
0
Offset
256
255
IP-Header
Daten
256
512
Offset
512
M=0
511
1023
2. Fragmentierung
M=1
Daten
Offset
Daten
IP-Header
Daten
512
Offset
768
767
Daten
768
1023
22
Fragmentieren III
• Alle Fragmente haben dieselbe Kennung, wobei diese keine
Reihenfolge definiert. Die Kennungen sollten sich nur nach
längeren Zeitabständen wiederholen (um nicht mit verspäteten
Paketen in Konflikt zu kommen).
• Zu fragmentierende Pakete mit don't-fragment-Flags werden
verworfen, da sie nicht in das nächste Netzwerk geleitet
werden können.
Es wird eine ICMP-Meldung an den Absender geschickt.
• Knoten, die alle Fragmente eines IP-Pakets innerhalb einer
bestimmten Zeitspanne (i.d.R. 30-40s) zum Zusammensetzen
nicht erhalten, verwerfen alle schon empfangenen Pakete.
Kommen dann noch die verspäteten Pakete, so werden auch
diese verworfen.
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
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Aufbau des IP-Pakets IV
• Fragment-Offset (13 bit): Position der Fragmente in Einheiten
zu 8 byte, so dass max. 216-1 Bytes transportiert werden
können.
• Time to live (TTL, 8 bit): Noch zulässige Anzahl von Sprüngen
über Router (Hops) bzw. Zeitdauer in Sek.
typisch: 30-64 Hops bzw. Sekunden
• Protokoll (8 bit): Nummer des übergeordneten Protokolls
• Headerquersumme (16 bit): wird nach jeder Änderung des
Kopfes neu berechnet, insbesondere bei neuem TTL-Wert;
primitives, aber schnelles Verfahren
• Optionen/Füllbits: bis zu 40 byte endend an 32-bit-Grenze
Optionen dienen zu Routing-, Statistik-, Debugging und
Sicherheitsfunktionen
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
24
Nummer des übergeordneten Protokolls I
Das Protocol-Feld der IP-PDU enthält eine Nummer, die das
Transport-Protokoll - nicht den Port - benennt.
Die Liste der Nummern ist in RFC 1700 definiert.
Hier ein Auszug:
Nummer
Bedeutung
0
reserviert
1
ICMP
2
IGMP
6
TCP
8
EGP (Routing Protocol)
17
UDP
29
ISO Transport Class 4 Protocol
88
IGRP (Routing Protocol)
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
25
Nummer des übergeordneten Protokolls II
ip
icmp
ggp
tcp
egp
pup
udp
hmp
xns-idp
rdp
rvd
0
1
3
6
8
12
17
20
22
27
66
IP
ICMP
GGP
TCP
EGP
PUP
UDP
HMP
XNS-IDP
RDP
RVD
#
#
#
#
#
#
#
#
#
#
#
Internet Protocol
Internet Control Message Protocol
Gateway-Gateway Protocol
Transmission Control Protocol
Exterior Gateway Protocol
PARC Universal Packet Protocol
User Datagram Protocol
Host Monitoring Protocol
Xerox NS IDP
"Reliable Datagram" Protocol
MIT Remote Virtual Disk
Zuordnung zu den Protokollen steht in folgenden Dateien, z.B.:
•
•
•
UNIX: /etc/protocol
Windows XP: \%Systemroot%\system32\drivers\etc\protocol
Win 7: \%Systemroot%\System32\drivers\etc\protocol
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
26
Time to live (TTL)
• Im TTL-Feld wird mit einer 8-bit-Zahl die maximale Zeitdauer
der Existenz eines IP-Pakets während der Übertragung in
Sekunden angegeben.
• Jeder Router arbeitet wie folgt:
– Wird das Paket innerhalb 1s weiter geleitet, so wird um 1
dekrementiert.
– Liegt das Paket länger als 1s beim Router, so wird der Zähler
entsprechend erniedrigt.
In der Praxis wird TTL bei jedem Passieren eines Routers um 1
erniedrigt ohne die Zeit zu messen, so dass TTL die maximale
Anzahl der Router-Passagen (Hops) angibt.
• Ist der TTL-Wert nach der Erniedrigung auf 0, so wird das IPPaket verworfen und an den Absender mit dem ICMP-Protokoll
eine Fehlermeldung gesendet.
Dies verhindert ewig kreisende Pakete.
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
27
Transmission Control Protokoll (TCP)
•
•
•
•
•
RFC 793, MIL-Std. 1778
OSI-Ebene 4 (Transport)
Verbindungsorientiert (Virtueller Kanal)
Flusssteuerung
Fehlererkennung und Korrektur
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28
Protokoll und Ports
Ports sind Schnittstellen zu Entities höherer Schichten als 4.
Diese Entities können Server- oder Client-Prozesse sein.
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
29
Ports I
• Port = Schnittstelle zu einem Dienst/Applikation
• Es gibt maximal 216-1 Ports, die in folgende Klassen eingeteilt
sind:
1..255 Reserviert für TCP/IP-Dienste
256..1023 Reserviert für Anwendungen
1024..49151 Registriert
49152..65535 Dynamisch
• Zuordnung zu den Diensten steht in folgenden Dateien:
– UNIX: /etc/services
– Windows XP: \%Systemroot%\system32\drivers\etc\services
– Win 7: \%Systemroot%\System32\drivers\etc\services
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
30
Ports II – Auszug aus services
echo
echo
chargen
chargen
ftp-data
ftp
telnet
smtp
time
time
rlp
nameserver
nameserver
nicname
domain
domain
tftp
gopher
finger
http
7/tcp
7/udp
19/tcp
19/udp
20/tcp
21/tcp
23/tcp
25/tcp
37/tcp
37/udp
39/udp
42/tcp
42/udp
43/tcp
53/tcp
53/udp
69/udp
70/tcp
79/tcp
80/tcp
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
ttytst source
ttytst source
#Character generator
#Character generator
#FTP, data
#FTP. control
mail
timserver
timserver
resource
name
name
whois
#Simple Mail Transfer Protocol
#Resource Location Protocol
#Host Name Server
#Host Name Server
#Domain Name Server
#Domain Name Server
#Trivial File Transfer
www www-http
#World Wide Web
31
Ports III
• Die Portnummern adressieren Prozesse.
• Einige Portnummern sind für die Protokolle TCP und UDP doppelt
vergeben.
• IP-Adresse+Portnummer+Protokoll definiert damit exakt einen
Dienst bzw. eine Applikation im Internet.
Beispiele für Portnummern (RFC 1700):
Portnummer
TCP
UDP
21 FTP (Filetransfer)
FTP (Filetransfer)
23 telnet (rlogin)
telnet (rlogin)
53 DNS (Namensdienst)
DNS (Namensdienst)
80 HTTP (Web)
110 POP3 (Mail)
119 NNTP (News)
512 exec
biff
513 rlogin
who
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32
Ports und Verbindungen I
FTP-Server
FTP-Client
FTP-Client
FTP-Client
21
5033
6304
2121
Host 1
Host 2
TCPVerbindung
6
TCPVerbindung
....
6
....
Multiplexing
IP-Netzwerk
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
IP-Netzwerk
33
Ports und Verbindungen II
• Mehrere Verbindungen mit derselben Portnummer auf demselben
System sind nicht zu unterscheiden, so dass für jedes Programm,
das eine eigene Verbindung benötigt, auch eine neue, eindeutige
Portnummer benutzt werden muss.
• Ausnahmen sind Server, die über einen fest definierten Port von
außen angesprochen werden.
• D.h. die Kombination (IP-Adresse, Portnummer, Protokoll) muss
für jedes System eindeutig sein.
• Eine Verbindung wird durch zwei dieser Tripel weltweit eindeutig
identifiziert.
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
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Aufbau des TCP-Pakets I
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
35
Aufbau des TCP-Pakets II
• Quell-/Zielport (je 16 bit): diese beiden Werte als Paar
identifizieren eine TCP-Verbindung: Die ID einer Verbindung
wird durch die ersten 32 bit des TCP-Pakets definiert.
• Sequenznummer (32 bit): Nummer des 1. Bytes des
Datenfeldes im Paket
• Acknowledge-Nummer (32 bit): alles bis zur Acknowledgenummer-1 wird bestätigt, wenn das ACK-Flag gesetzt wird.
• Data Offset (4 bit): Länge des Headers in 32-bit-Blöcken
• Urgent-Flag: Paket mit dringlichen Vorrangdaten
(Paket gehört dann nicht zum eigentlichen Strom)
• Urgent-Pointer zeigt auf das Ende der Vorrangdaten.
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
36
Aufbau des TCP-Pakets III
•
•
•
•
•
Acknowledge-Flag (ACK): Kennzeichnet eine Bestätigung durch
Acknowledge-Nummer
Push-Flag: Verhindert das Zwischenpuffern in der TCP-Schicht
Reset-Flag: Sofortiger Abbau der Verbindung
Final-Flag (FIN): Kennzeichnung zum Abbau der Verbindung
Synchronization-Flag (SYN): Aufbau beim 3-Wege-Handshake
URG ACK PSH RST SYN
FIN
Final Flag
Synchronization Flag
Reset Flag
Push Flag
Acknowledge Flag
Urgent Pointer Flag
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
37
Aufbau des TCP-Pakets III
• Es gibt keine besonderen Formen für
Aufbau-/Abbau-/Bestätigungspakete etc., sondern nur eine
Paketform, wobei die Flags die Bedeutung des Pakets festlegen.
• Window-Größe: Anzahl der Bytes, die ohne Bestätigung gesendet
werden dürfen
Hiermit wird eine variable Fenstergröße eines Sliding WindowVerfahrens seitens des Empfängers definiert.
Da im Duplex-Modus kommuniziert wird, gibt es für jede Richtung
eine eigene Fenstergröße.
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
38
Sequenznummer (SN)
• Bei TCP werden nicht die Pakete, sondern die übertragenen
Bytes durchnummeriert, wobei Pakete ohne Daten als 1 Byte
gezählt werden.
• Wenn das ACK-Flag gesetzt ist, wird das Feld AcknowledgeNummer (AN) als Bestätigung aller Bytes vor der angegebenen
Nummer interpretiert, m.a.W. die AN gibt die Nummer des
nächsten nicht-bestätigten Bytes an.
• Wenn alles Empfangene bestätigt werden soll:
AN = Sequenznummer des letzten Pakets+1
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
39
Aufbau durch 3-Wege-Handshake
Station A
Station B
SN=921
Sende=302
Erwartet=?
Sende=921
Erwartet=?
SYN, SN=921, kein ACK
SYN, SN=302, ACK=922
Sende=302
Erwartet=922
SN=302
ACK=922
Sende=922
Erwartet=303
SN=922
ACK=303
SN=922, ACK=303
Sende=923
Erwartet=303
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
Sende = Nummer des
nächsten zu sendenden
Bytes
Erwartet = Nummer des
Sende=303
nächsten zu empfangenen
Erwartet=923
Bytes
40
Bestätigter Datentransfer
Station A
Sende=196
Erwarte=407
SN=196
ACK=407
Gesamter Datenstrom
besteht aus 5 byte
Station B
Sende=407
Erwarte=196
Bestätigung bis
406
SN=196, ACK=407
5 byte Daten
Sende=201
Erwarte=407
Bestätigung der 5 byte
SN=407
ACK=201
SN=407, ACK=201
4 byte Daten
Sende=411
Erwarte=201
SN=201
ACK=411
Sende=202
Erwarte=407
SN=201, ACK=411
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
41
Kontrollfluss
Station A
Station B
100 byte Daten
Window Size = 200
200 byte Daten
Stopp!
Window Size = 0
Geht wieder!
Window Size = 400
400 byte Daten
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
42
Abbau der Verbindung
Station A
Station B
SN=296
ACK=507
Sende=507
Erwarte=296
FIN, SN=296, ACK=507
SN=507
ACK=297
FIN, SN=507, ACK=297
Verbindung A->B beendet
FIN, SN=508, ACK=297
SN=297
ACK=509
FIN, SN=297, ACK=509
Verbindung B-> A beendet
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
Verbindungen werden
für jede Richtung
getrennt abgebaut,
Ausnahme: Reset.
43
User Datagram Protokoll (UDP)
• RFC 768
• Eigenschaften (wie IP)
– Verbindungslos
– Unbestätigt
– Ohne jede Fehlerkorrektur
• UDP kann auch als eine Art leere Transportschicht mit
Durchgriff auf IP angesehen werden.
Portnummer
TCP
UDP
15
Netstat
23 telnet (rlogin)
Netbios
69
TFTP (Filetransfer)
161
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
Simple Network Management Protokoll
44
Protokoll und Ports
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
45
Aufbau des UDP-Pakets
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
46
Vergleich von IP, TCP und UDP
Eigenschaft
IP
UDP
TCP
Verbindungsorientierung
Nein
Nein
Ja
Nachrichtenbegrenzung
Ja
Ja
Nein
Prüfsumme über Paket
Nein
Nein
Ja
Bestätigung
Nein
Nein
Ja
Timeout mit erneuter Übertragung
Nein
Nein
Ja
Erkennen doppelter Übertragungen
Nein
Nein
Ja
Reihenfolge wird beibehalten
Nein
Nein
Ja
Datenflusssteuerung
Nein
Nein
Ja
Checksumme über Daten
Nein
Ja
Ja
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
47
Nach dieser Anstrengung etwas Entspannung....
Netzwerke – WS 2013/14 - Teil 7/TCP-IP I
48
Zugehörige Unterlagen
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