Sekundarschule - Primarschule Gachnang

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Übertrittsquoten Primar- / Sekundarschule
Walter Bichsel / Die Frage, wie viele Schüler aus der 6. Primarklasse in die Sekundarschule E
(frühere Sekundarschule) oder die Sekundarschule G (frühere Realschule) übertreten, gibt
immer wieder zu Diskussionen Anlass.
Spätestens in der 6. Klasse werden die Eltern mit der Frage des Übertrittes in die Sekundarschule
konfrontiert. Die Lehrpersonen geraten vor dem Übertritt unter einen gewissen Druck, möglichst
viele Kinder für die Sekundarschule E empfehlen zu können. Es ist daher sicher interessant, sich
mit der Frage von Übertrittsquoten auseinander zu setzen. Welches sind die statistisch ermittelten
Übertrittsquoten in der Sekundarschule Frauenfeld? Liegen die statistischen Werte in der
Sekundarschule Frauenfeld im kantonalen Mittel und wie sieht der Vergleich über die Kantone
hinaus aus?
Die Frage, wie hoch der Anteil der Sekundarschüler E sein soll, ist in erster Linie eine politische
Frage und wird in den verschiedenen Kantonen sicher unterschiedlich beurteilt. Indirekt bestimmen
die vom Kanton festgelegten Lernzielanforderungen die Übertrittsquoten in die nächste, höhere
Stufe. Eine Einflussnahme der Schulbehörden auf die Festlegung der Lernzielanforderungen ist
nicht gegeben. Die Aufgabe der Schulbehörden besteht darin, Übertrittsquoten zu überprüfen und
mit kantonalen Werten in Beziehung zu bringen. Zeigen sich unbefriedigende Werte, stellen sich
grundsätzliche Fragen wie: Sind die Schüler nicht genügend auf den Übertritt in die nächste, höhere
Stufe vorbereitet? Bestehen ungenügende Rahmenbedingungen, um eine möglichst gute
Schulqualität zu gewährleisten oder wird die Messlatte bezüglich Lernzielanforderungen in der
Sekundarschule zu hoch angesetzt?
Aus der Sekundarschulgemeinde Frauenfeld liegen uns detaillierte statistische Werte mit kantonalen
Vergleichszahlen von 1989 bis 2001 vor. Für die späteren Jahre fehlen uns die differenzierten
kantonalen Werte, da gemäss Informationen der Sekundarschulgemeinde Frauenfeld keine
entsprechenden Daten mehr erhoben werden. Für die Jahre 2002 bis 2006 liegen uns somit nur die
detaillierten statistischen Daten der Sekundarschulgemeinde Frauenfeld vor. Wegen der Gefahr
falscher Schlussfolgerungen werden solche statistischen Daten nicht umfassend veröffentlicht. Für
einen Vergleich über Schulgemeinden wären z.B. auch Aspekte wie die soziodemografische
Zusammensetzung der Bevölkerung zu berücksichtigen.
Die statistischen Werte der Sekundarschule Frauenfeld von 1989 bis 2001 zeigen, dass die
Übertrittsquoten minimal über dem kantonalen Durchschnitt lagen. Gesamthaft betrug der Anteil der
Sekundarschüler E in Frauenfeld während dieser Zeit etwas über 58%, wobei fast 51% der Schüler
den direkten Sprung von der Primarschule in die Sekundarschule E nahmen - die restlichen 7% der
Schüler mit dem Umweg über ein Zusatzjahr in der Realschule. Mit den Jahren 2000/01 zeigt sich in
der Sekundarschule Frauenfeld jedoch eine Abnahme des Anteils der Schüler der Sekundarschule
E. Der Anteil der Sekundarschüler E sank in den folgenden Jahren auf einen Durchschnittswert von
gut 52%, also um sechs Prozentpunkte. Da die Anzahl der Schüler mit dem Umweg über die
Realschule in etwa konstant geblieben ist, musste folglich auch der Prozentsatz der Schüler mit
direktem Sprung von der Primarschule in die Sekundarschule E um sechs Prozentpunkte, auf 45%
gefallen sein. Die Gründe für diese Entwicklung konnten von der Sekundarschule Frauenfeld nicht
genannt werden, da entsprechende Untersuchungen fehlen.
Für die Primarschule Gachnang kann keine Abnahme des Schüleranteils in der Sekundarschule E
nach den Jahren 2000/01 festgestellt werden. In Gachnang nehmen nach wie vor durchschnittlich
über 51% der Schüler den direkten Sprung von der Primarschule in die Sekundarschule E. Aufgrund
der geringen Schülerzahlen und somit der geringen statistischen Datenmenge treten grössere
Abweichungen von bis zu 10% zwischen den Jahrgängen auf.
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