Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2014 Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2014 157. Geschäftsjahr Inhalt Rechtsform und Träger Organe der Sparkasse Geschäftsstellen 4 5 6 Bericht des Vorstands Entwicklung der Bilanzsumme 8 8 Lagebericht für das Geschäftsjahr 2014 9 1 1.1 1.2 1.3 1.4 2 Grundlagen der Sparkasse Geschäftsmodell Ziele und Strategien Steuerungssystem IKS – Rechnungslegungsprozess 9 9 10 11 11 2 2.1 2.2 2.2.1 2.2.2 2.2.3 2.2.4 2.2.5 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 Wirtschaftsbericht Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Rahmenbedingungen Geschäftsverlauf Bilanzsumme und Geschäftsvolumen Aktivgeschäft (inklusive Passiv-Posten 1 unter dem Strich) Passivgeschäft Dienstleistungen Derivate Vermögenslage Finanzlage Ertragslage Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Gesamtaussage und Beurteilung 12 12 15 15 15 17 18 18 19 20 21 24 25 3 3.1 3.2 3.3 3.4 3.4.1 3.4.2 3.4.3 3.4.4 3.5 Risikobericht Risikomanagementsystem der Sparkasse Phasen des Risikomanagementprozesses Risikotragfähigkeitskonzept Risikostrategie Management der Adressenausfallrisiken Management der Marktpreisrisiken Management der Liquiditätsrisiken Management der operationellen Risiken Zusammenfassende Risikobeurteilung 25 25 28 28 30 30 37 39 41 42 4 Nachtragsbericht 43 5 5.1 5.1.1 5.1.2 5.2 5.2.1 5.2.2 5.2.3 5.3 Prognosebericht Erwartete Konjunkturentwicklung 2015 und 2016 Gesamtwirtschaftliche Perspektive Regionale Perspektive Erwarteter Geschäftsverlauf 2015 und 2016 Bilanzsumme und Geschäftsvolumen Aktivgeschäft (inklusive Passiv-Posten 1 unter dem Strich) Passivgeschäft Ertragslage 43 43 43 45 46 46 46 47 48 Bericht des Verwaltungsrats 51 Jahresabschluss Jahresbilanz Gewinn- und Verlustrechnung Anhang 52 52 54 55 3 Rechtsform und Träger Gegründet 1857 Rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts Zum 19. Juli 2005 entfiel die Gewährträ­ gerhaftung gemäß § 5 Absatz 2 des Saar­ ländischen Sparkassengesetzes (SSpG). Gem. § 47 Absatz 1 SSpG haftet der Kreis Merzig-Wadern als Träger weiterhin unbeschränkt für die Erfüllung sämtlicher vor diesem Zeitpunkt vereinbarten Verbind­ lichkeiten. Unsere Sparkasse ist als Mitglied im Sparkassenstützungsfonds des Sparkas­ senverbandes Saar dem Sicherungs­system der Deutschen Sparkassenorga­nisation angeschlossen. Damit sind die Ansprüche unserer Kunden auch zukünftig in voller Höhe sichergestellt. Die Sparkasse und ihr Eigentümer sind Mitglieder des Sparkassenverbandes Saar und über diesen dem Deutschen Spar­ kassen- und Giroverband e.V. (DSGV), Berlin, angeschlossen. 4 Organe der Sparkasse Verwaltungsrat (Stand 31.12.2014) Kreditausschuss Vorsitzende: Daniela Schlegel-Friedrich, Merzig-Besseringen Daneben hat der Verwaltungsrat einen Kreditausschuss, bestehend aus der Vorsitzenden und sechs weiteren Mit­ gliedern, aus seiner Mitte bestellt. Stellvertretender Vorsitzender: Konrad Pitzius, Beckingen Vorstand Mitglieder Vorsitzender des Vorstands: Maria Bänsch-Schnur, Merzig (ab 16.09.2014) Werner Barbian, Wadern Jürgen Bolldorf, Merzig (ab 16.09.2014) Ute Faßbender, Sierck-les-BainsWaldwisse (bis 15.09.2014) Daniel Hoffmann, Wadern (ab 16.09.2014) Armin Jakobs, Beckingen-Honzrath Michael Jakobs, Merzig (ab 16.09.2014) Alois Justinger, Rehlingen (bis 15.09.2014) Birol Karatas, Merzig (bis 15.09.2014) Jutta Kiefer, Mettlach-Orscholz Manfred Klein, Merzig-Bietzen Alfons Kratz, Merzig-Brotdorf (bis 15.09.2014) Edmund Kütten, Perl-Oberleuken Helma Kuhn-Theis, Weiskirchen-Thailen Werner Lauer, Wadern-Nunkirchen Francis Lefèvre, Merzig-Besseringen Wolfgang Maring, Wadern-Löstertal Evi Maringer, Merzig-Besseringen Alwin Mertes, Losheim am See Gisbert Schreiner, Mettlach Hans-Georg Stritter, Mettlach Bernd-Helmut Wagner, Merzig-Brotdorf Frank Jakobs Sparkassenbetriebswirt Sparkassendirektor, Losheim am See 5 Weiteres Vorstandsmitglied: Wolfgang Fritz Dipl. Sparkassenbetriebswirt Sparkassendirektor, Losheim am See (ab 01.03.2014) Volker Becker Dipl. Sparkassenbetriebswirt Sparkassendirektor, Mettlach-Orscholz (bis 28.02.2014) Stellvertreter des Vorstands: Jürgen Junges Abteilungsdirektor, Merzig Wolfgang Fritz Abteilungsdirektor, Losheim am See (bis 28.02.2014) Klaus-Peter Schumacher Abteilungsdirektor, Beckingen Geschäftsstellen Hauptsitz Merzig Hauptstelle Schankstr. 7 66663 Merzig Telefon (0 68 61) 99 19-00 Telefax (0 68 61) 99 19-90 00 E-Mail: [email protected] Internet: www.SparkasseMerzig-Wadern.de x = SB-Geschäftsstelle • = S-ec Geldautomat Geschäftsstellen • Marktbereich Merzig: Stadtmitte Trierer Straße Bietzen Brotdorf Kirchplatz Schankstraße (Hauptstelle) Besseringen Hilbringen Schwemlingen Hauptbahnhof Kaufland-Markt SHG-Klinik REWE-Markt Marktbereich Beckingen: Beckingen Düppenweiler Haustadt Honzrath Reimsbach Marktbereich Losheim: Losheim Globus-Markt Bachem Wahlen Britten, Wohnstift Myosotis Stausee Losheim 6 • • • • x• • • • • x• x• x• x• • • • • • x• • • x• x• Marktbereich Mettlach / Orscholz / Perl: Mettlach • Saarhölzbach • Baucenter Walter, Mettlach x• Orscholz • Tünsdorf Weiten • Reha-Klinik x• Perl • Besch Nennig • Casino Schloss Berg x• Marktbereich Wadern: Wadern HACO-Einkaufszentrum Marienhausklinik St. Elisabeth Büschfeld Lockweiler Nunkirchen Steinberg Wadrill Weiskirchen Hochwald-Kliniken Weiskirchen Rappweiler Thailen 7 • x• x• Fahrbare Geschäftsstelle Standort: Schankstr. 7, 66663 Merzig Haltestellen Merzig: Mechern, Merchingen, Mondorf, Wellingen Mettlach: Bethingen, Faha, Nohn, Wehingen Losheim: Britten, Hausbach, Mitlosheim Perl: Borg, Eft, Oberleuken, Sinz, Tettingen Wadern: Bardenbach, Löstertal, Morscholz Weiskirchen: Konfeld • • • • x• Stand 31.12.2014 Bericht des Vorstands Entwicklung der Bilanzsumme in Mio. € 1.600 1.440 1.400 1.406 1.375 2007 2008 1.345 1.477 1.482 2010 2011 1.574 1.553 1.581 2012 2013 2014 1.303 1.200 1.000 800 600 400 200 0 2005 8 2006 2009 Lagebericht für das Geschäftsjahr 2014 1 Grundlagen der Sparkasse 1.1 Geschäftsmodell Rechtliche Rahmenbedingungen Die Sparkasse Merzig-Wadern ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts. Sitz der Sparkasse ist die Kreis­ stadt Merzig. Wir betreiben alle banküblichen Geschäfte, soweit es das Saar­ ländische Sparkassengesetz (SSpG), die aufgrund dieses Gesetzes erlassenen Rechts­verordnungen oder die Satzung der Sparkasse vorsehen. Träger der Sparkasse ist der Kreis Merzig-Wadern. Geschäftsmodell Direkt vor Ort und dadurch kundennah, trifft die Sparkasse schnelle und an den In­ teressen unseres Geschäftsgebiets (Land­ kreis Merzig-Wadern) orientierte Ent­ scheidungen, bei denen sie die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Verhältnisse in der Region berücksichtigt. Damit verbinden sich Kunden­nähe, Effizienz und Sachkompetenz. Als selbstständiges Wirtschaftsunternehmen verfolgt die Sparkasse das Ziel, auf Grundlage der Markt- und Wettbewerbserfordernisse vorrangig in ihrem Geschäftsgebiet den Wettbewerb zu stärken und die angemessene und ausreichende Versorgung aller Bevölkerungskreise, der Wirtschaft und der öffentlichen Hand mit geld- und kreditwirtschaftlichen Leistungen auch in der Fläche sicherzustellen. Um diesem Auftrag gerecht zu werden, unterhalten wir zum 31. Dezember 2014 eine Hauptstelle, 32 stationäre 9 Ge­schäftsstellen, 14 SB-Geschäftsstellen sowie eine fahrbare Geschäftsstelle in unserem Landkreis. Insgesamt beschäftigt die Sparkasse 396 Mitarbeiter. Sicherheit ist seit Ausbruch der Finanz­ marktkrise ein großes Anliegen. Un­se­ re Sparkasse ist als Mitglied im Spar­ kassenverband Saar (SVSaar) über dessen Sparkassenstützungsfonds dem Si­che­ rungssystem der Deutschen Spar­kas­ sen­organisation angeschlossen. Dieser Haftungsverbund sichert den Bestand aller Sparkassen und damit in vollem Umfang auch die Einlagen der Kunden. Dieser Schutz gilt für Einlagen privater und gewerblicher Anleger ohne betragsmäßige Begrenzung. Organisationsstruktur Organe der Sparkasse sind der Verwal­ tungsrat und der Vorstand. Der Verwal­ tungsrat überwacht die Geschäftsführung des Vorstandes und erlässt Geschäftsan­ weisungen für den Kreditausschuss, den Vorstand und die Innenrevision. Er setzt sich aus insgesamt 18 Mitgliedern zusammen. Der Kreditausschuss, den der Verwaltungsrat gemäß § 13 a Abs. 1 SSpG aus seiner Mitte gebildet hat, besteht aus der Vorsitzenden des Verwaltungsrates und sechs weiteren Mitgliedern. Er beschließt über die Zustimmung zur Ge­währung von Krediten nach der Ge­schäfts­anweisung. Der Vorstand, bestehend aus zwei Mit­ gliedern, leitet die Sparkasse in eigener Verantwortung. Er vertritt die Sparkasse gerichtlich und außergerichtlich und führt ihre Geschäfte. Im Geschäftsjahr 2014 bildeten die Ge­schäftsbereiche Markt (Firmenkunden, Privat­kunden, Individualkunden, Handel) und Marktfolge (Überwachung) im We­sen­tlichen die Organisationsstruktur der Sparkasse. Im Geschäftsbereich des Markt­folgevorstands liegt auch die Ver­ antwortlichkeit für die Stabsab­teilungen. 1.2 Ziele und Strategien Für die Sparkasse gilt es, unsere strukturbedingte besondere Flächenpräsenz und Kundennähe in konkrete Vertriebserfolge umzusetzen. Auf diesen Grundlagen darf die Sparkasse sich beim Markterfolg bei den Kunden von keinem anderen Wett­ bewerber übertreffen lassen, weshalb Marktanteile von über 50 % auch zukünftig angestrebt werden. Das Geschäftsmodell der Sparkasse ist dabei nicht auf Kostenführerschaft angelegt. Unser Ziel ist vielmehr, unseren Kunden eine besondere Qualität zu bieten, die den Kostennachteil überkompensiert. Dazu müssen wir zum einen unsere traditionell herausragende Ver­ trauenswürdigkeit noch stärker mit Inno­ vation und Modernität verbinden und für den Kunden so den „Mehrwert Sparkasse erlebbar machen“. Unsere Kunden müssen spüren, dass sich die Sparkasse vor allem durch höchste Qualität und ein besonderes Serviceniveau auszeichnet. Zum zweiten braucht es Begeisterung – aber auch Konsequenz – bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, um den Anspruch als Nummer 1 täglich neu einzulösen. Dies setzt eine konsequente Vertriebsausrichtung und ein stringentes Führungsverhalten auf allen Ebenen voraus. 10 Aus diesen grundlegenden Überlegungen und unter Beachtung unseres öffentlichen Auftrages wurden übergeordnete strategische Leitlinien/Ziele abgeleitet und dabei den Ebenen Finanzen, Kunde/Markt, Prozesse und Mitarbeiter zugeordnet, die in einem wechselseitigen Verhältnis zueinander stehen und sich letztlich auf die Finanzebene auswirken. Zwecks Si­cher­stellung der Qualitätsführerschaft bzw. einer exzellenten Beratungs- und Servicequalität setzt die Sparkasse z. B. innerhalb ihrer kundenbedarfsorientier­ ten und umfassenden Beratungsphiloso­ phie für den Bereich Kunde/Markt u. a. die qualitativ hochwertigen S-Finanzkon­ zep­te ein. Im Zuge der angestrebten gemeinwohl­ orientierten und nachhaltigen Aufgaben­ wahrnehmung ist ferner auch die CostIncome-Ratio (CIR) als Kennzahl der operativen Aufwands-Ertragsrelation zu beachten. Sie soll bis zum Jahr 2016 unter 66 % liegen und zwischenzeitlich eine festgesetzte Obergrenze von 69 % (berechnet nach dem Schema des „Betriebsvergleichs“ der Sparkassenorganisation) nicht übersteigen. Daneben soll u. a. die Rendite auf Gesamtrisikoposition, die das Ergeb­nis vor Steuern in Relation zu dem Ge­samt­ risikobetrag setzt, einen Wert von mindes­ tens 0,9 % erzielen. Die Überprüfung der Zielerreichung der strategischen Kennzahlen für 2014 zeigte, dass die Zielwerte bei allen Kennzahlen erreicht wurden bzw. sich im kurz- respektive mittelfristigen Zielkorridor befinden. So konnte 2014 z. B. eine Rendite auf Gesamtrisikoposition von 1,5 % erreicht werden. 1.3 Steuerungssystem Kennzahlensystem Die Erreichung der Ziele wird kontinu­ier­­lich im Rahmen des Soll-Ist-Vergleichs mittels Bilanz-, Wachstums-, Marktanalysen und Ergebnisvorschaurechnung überwacht. Zur Steuerung werden operative Kenn­­zahlen der Gewinn- und Verlust­rech­ nung, des Betriebsvergleichs der Spar­ kassenorganisation, verschiedene Bilanz­ kenngrößen und bankaufsichtsrechtliche Kennzahlen verwendet. In einem vorgeschalteten Planungspro­ zess werden durch den Vorstand jährlich Zielgrößen für die verschiedenen Kennzahlen festgelegt. Als wesentlichste Leistungsindikatoren in diesem Unternehmenssteuerungs­pro­ zess dienen dabei die Ergebnisgröße Bilanzielles Kundengeschäft und die Ent­ wicklung des Betriebsergebnisses. Die Einhaltung der Geschäftsplanung wird durch die Abteilung Unternehmens­ controlling regelmäßig monatlich überwacht. Die Tabellen im Bereich 2 – Wirtschafts­ bericht geben einen Überblick über die erreichten und prognostizierten Leis­ tungsindikatoren der Sparkasse. 1.4 IKS – Rechnungslegungsprozess Internes Kontrollsystem bezogen auf den Rechnungslegungsprozess 11 Zur Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Buchführung und Rechnungslegung verfügt die Sparkasse über ein internes Kontrollsystem (IKS) im Hinblick auf die Rechnungslegungsprozesse. Ziel ist die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Jahresabschluss der Sparkasse richtig und vollständig darzustellen. Die Rechnungslegung übernimmt im Wesentlichen die dem Marktfolgevorstand zugeordnete Abteilung Bilanzierung & Steuern. Verantwortlich für den Rech­ nungslegungsprozess sowie für die Wirk­samkeit der Sicherungs- und Kontroll­ maßnahmen, die Bestandteil des Rech­ nungslegungsprozesses sind, ist der Vor­stand. Er stellt sicher, dass Risiken im Rechnungslegungsprozess frühzeitig erkannt und adäquate Sicherungs- und Kontrollmaßnahmen zeitnah ergriffen werden. Dafür besteht ein internes Über­ wachungssystem, das prozessintegrierte und prozessunabhängige Maßnahmen umfasst. Der Einsatz folgender Arbeitsmittel dient der Unterstützung gleichbleibender Qua­ lität in der Rechnungslegung: • Arbeitsanweisungen im Rechnungs­ wesen, einschließlich der Erstellung des Jahresabschlusses, sind im Organi­ sationshandbuch festgehalten. • Der Kontenrahmen der deutschen Spar­ kassenorganisation bildet die Grund­ lage für die einheitliche Buchung der Geschäftsvorfälle und ist in Aufbau und Gliederung ausgerichtet auf die Herleitung des Jahresabschlusses aus der Buchhaltung. Er gewährleistet einen einheitlichen Bilanzierungs­stan­ dard und -prozess. • Die IT-Abwicklung des Rechnungswe­ sens der Sparkasse erfolgt im We­­ sentlichen über die Finanz Informatik (FI) mit Sitz in Frankfurt am Main als ITDienstleister der Sparkassen-Fi­nanz­ gruppe. Von der FI werden zur Ab­wick­ lung der Finanzbuchhaltung die An­wendung „KORE“ und zur Erstellung des Jahresabschlusses das IT-System „OBR“ eingesetzt. Das System „OBR“ gestattet durch die Verarbeitung der Konten der Finanzbuchhaltung und durch die maschinelle Durchführung ggf. erforderlicher Umsetzungen zwischen einzelnen Ausweispositionen eine weitgehend automatisierte Er­stellung der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung. Die Arbeitsanweisungen werden regelmäßig auf ihre Aktualität überprüft. Der Kontenrahmen wird ebenfalls laufend aktualisiert. Auf die vorhandenen Informationen können die betreffenden Mitarbeiter zugreifen und sich über die geltenden Regelungen informieren. Im Rahmen der Berücksichtigung neuer sowie sich ändernder Standards der Rech­ nungslegung sowie der Einführung neuer Produkte oder Prozessabläufe obliegt es der Abteilung Bilanzierung & Steuern, deren Auswirkungen zu analysieren und geeignete Umsetzungsmaßnahmen hinsichtlich der Rechnungslegung einzuleiten. Bei der Festlegung von Institutspara­ metern, die einen wesentlichen Teil der 12 Steuerung des IKS übernehmen, ist ein Verfahren implementiert, bei dem sichergestellt ist, dass die Änderungen kompetenzgerecht genehmigt, kontrolliert und nachvollziehbar dokumentiert werden. Die Aufgaben und Kompetenzen sind orga­nisatorisch eindeutig zugeordnet, genau abgegrenzt und folgen dem Prinzip der Funktionstrennung. Tätigkeiten, die nicht vereinbar sind, wie die Änderung von Stammdaten und die Anweisung von Zah­lungen, sind voneinander ge­trennt. Die Buchungsmöglichkeit auf Haupt­buch­ konten wurde über die Vergabe von speziellen Berechtigungen eingeschränkt auf die Mitarbeiter der Abteilung Bilanzierung & Steuern. Geschäftsvorfälle werden auf Grundlage des Kontenplans im Hauptbuch bzw. in den Nebenbüchern erfasst. 2 Wirtschaftsbericht 2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Rahmen­- bedingungen Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedin­ gungen Der Welthandel ist 2014 etwas langsamer expandiert als 2013, und die Weltproduktion ist 2014 ungefähr im gleichen Tempo gewachsen wie im Jahr zuvor. Dabei fiel das Ausmaß der Expansion in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich aus. Das zuvor insgesamt sehr starke Wachstumsfeld der Schwellenländer hat sich etwas abgeschwächt und zuletzt weiter aufgefächert. China wuchs etwas langsamer aber immer noch mit hohen Raten. Brasilien musste dagegen im Sommer 2014 sogar eine Rezession durchstehen. Russland hatte erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen aus dem politisch und militärisch eskalierten Konflikt der Ukraine zu tragen; gegen Jahresende litt Russland zunehmend unter dem Ölpreisverfall. Unter den Industrieländern sind vor allem die USA und das Vereinigte Königreich 2014 stark gewachsen. Japan steckte dage­gen weiter in Schwierigkeiten. Der Euro­raum blieb ebenfalls anfällig. Zwar setzte sich hier zunächst die im Frühjahr 2013 begonnene Erholung fort, doch geriet sie im Frühjahr 2014 aufgrund geopolitischer Risiken (Osteuropa, Islamischer Staat, Ebola etc.) wieder ins Stocken. Für das Gesamtjahr 2014 wurde in der ersten amtlichen Schätzung ein deutsches Wirtschaftswachstum von 1,5 % gemeldet. Das ist deutlich besser als die mageren Raten der Jahrgänge 2012 und 2013 (+0,4 % bzw. +0,1 %) und liegt sogar über dem Potenzialwachstum für Deutschland, das meist in der Größenordnung von gut 1 Prozent verortet wird. Getragen wurde das deutsche Wachstum breit von allen Verwendungskomponen­ ten, vor allem von der Binnennachfrage. Die privaten Konsumausgaben legten 2014 in preisbereinigter Rechnung um 1,1 % zu. Die Bruttoanlageinvestitionen wurden – unter Schwankungen im Jahres­ verlauf – unter dem Strich real um 3,1 % ausgeweitet. Dazu trugen sowohl die Ausrüstungsinvestitionen als auch die Bauten mit einem fast identischen Wachs­ tumstempo bei. Die Güterexporte legten real um 3,7 % zu, die Importe um 3,3 %. Damit steuerte auch der Außenbeitrag 2014 einen Wachstumsimpuls zu. 13 Die Anzahl der Erwerbstätigen in Deutsch­ land stieg 2014 noch einmal um 371 Tausend auf einen Jahresdurchschnitt von 42,7 Mio. und erreichte damit einen neuen Rekordstand. Die Arbeitslosenquote in der national üblichen Berechnung nahm um 0,2 Prozentpunkte auf 6,7 % ab. Der deutsche Staatssektor erzielte 2014 wie schon in den beiden vorangegangenen Jahren einen leichten Finan­zie­ rungsüberschuss, zu dem neben Gemein­ den und Sozialversicherungen nun auch der Bund beitrug. Nur die Länder weisen in ihrer Summe noch ein leichtes Defizit auf. Auf gesamtstaatlicher Ebene löste sich der Saldo von der „schwarzen Null“ und die – diese Bezeichnung nun verdienende – Überschussquote stieg sogar auf 0,4 %. Der Preisauftrieb war 2014 weiter sehr schwach. Die Verbraucherpreise stiegen in Deutschland im Jahresdurchschnitt um 0,9 %. Der Ölpreis hat sich Laufe des zweiten Halbjahres mehr als halbiert. Auf Ebene des Euroraumes lag die Stei­ gerungsrate der harmonisierten Ver­ braucherpreise im Jahresdurchschnitt bei +0,4 %, im Dezember dagegen bei -0,2 %. Die Kernraten unter Herausrechnung des Ölpreisverfalls liegen ein gutes Stück höher. Die Lage ist deshalb nicht als eine Deflation mit sich selbst verstärkenden Teufelskreisen zu bewerten. Der Sicher­ heitsabstand zu deflationären Gefahren ist allerdings kleiner geworden. Die Ziel­inflationsrate der Europäischen Zen­ tralbank (EZB) von „unter, aber nahe bei zwei Prozent“ ist auf absehbare Zeit nicht erreichbar. Die EZB hat deshalb im Laufe des Jahres 2014 weitere expansive geldpolitische Schritte eingeleitet. Die zuvor schon auf Rekord-Niedrigständen befindenden Leit­zinsen wurden im Juni und im Sep­ tember in zwei Stufen nochmals weiter abgesenkt. Der Satz für die Hauptrefin­ anzierungsgeschäfte erreichte damit 0,05 %. Der Zinssatz für die Einlagenfazilität wurde mit -0,2 % sogar negativ. Ferner hat die EZB neue Langfristtender aufgelegt, die über vier Jahre zum Festzins laufen. Seit Herbst 2014 kauft sie zudem Covered Bonds und Asset Backed Securities (ABS) unter neuen Programmen an. (Quelle: „Gesamtwirtschaftlicher Jahres­ rückblick“, Abteilung Volkswirtschaft und Finanzmärkte, DSGV) Regionale Rahmenbedingungen Nach zwei schwierigen Jahren war das Jahr 2014 für die saarländische Wirtschaft ein Aufholjahr. Die IHK rechnet mit einem Saar-Wachstum von knapp 2 %, das heißt gut einem halben Prozentpunkt mehr als bundesweit. der Maschinenbauer wirkten sich auch die Fokussierung auf Hochqualitätsstähle, die konsequente Kundenorientierung und die hohe Fertigungsproduktivität positiv aus. Die saarländische Bauwirtschaft meldete im bisherigen Jahresverlauf eine un­einheitliche Geschäftstätigkeit. Im Bau­hauptgewerbe nahmen die Auftrags­ eingänge (+1,2 %) leicht zu, während die Umsätze (-6,1 %) erneut deutlich zurückgingen. Das Ausbaugewerbe verzeichnete unterdessen einen Umsatzsprung von 14,8 %. Der Anstieg der Verbraucherpreise hat sich im Saarland weiter verlangsamt. Im Durchschnitt der Monate Januar bis November 2014 ist das Preisniveau um 1,0 % gegenüber dem gleichen Vor­jahres­ zeitraum gestiegen. Wichtigster Wachstumstreiber war in 2014 die Industrie. Sie verzeichnete in den ersten drei Quartalen des Jahres ein Umsatzplus von 5,3 % (Bund 2,2 %) ge­genüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Während die Inlandsumsätze um 6,4 % zulegen konnten, verbesserte sich das Auslandsgeschäft um 4,2 %. Die privaten Haushalte zeigen sich weiterhin in einer konsumfreudigen Stimmung. Beim Einzelhandel (ohne KFZ) sorgten sie in den ersten neun Monaten des Jahres für eine Umsatzsteigerung von 2,4 %. Der Handel mit Kraftfahrzeugen, der im Vorjahr um fast 40 % eingebrochen ist, verharrt jedoch weiter auf niedrigem Niveau (-0,7 %). Hervorzuheben ist in diesem Jahr allerdings das Gastgewerbe, wo vor allem der Bau eines großen Ferienparks dem saarländischen Tourismus einen höchst willkommenen Auftrieb verschafft. Innerhalb der Industrie legten vor allem der Fahrzeugbau (5,9 % Umsatzzuwachs) und der Maschinenbau (+12 %) zu. Auch das dritte Schwergewicht der Saarindustrie - die Stahlindustrie - konnte in dem Jahr 2014 anders als die Stahlindustrie im Bund erstmals wieder zulegen. Neben der guten Autokonjunktur und der Stahlnachfrage Erfreulich hat sich auch der Arbeitsmarkt entwickelt. Die Arbeitslosigkeit hat gegenüber dem Vorjahr weiter abgenommen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag im September mit rund 2.300 Stellen über dem Vorjahreswert und erreichte mit insgesamt über 377.000 einen neuen Rekordstand. Die 14 Arbeitslosenquote sank damit von 6,9 % auf 6,8 %. Der im Saarland seit 2012 zu beobachtende Rückgang der Unternehmensinsolvenzen hat sich in diesem Jahr fortgesetzt. Bis Ende September wurden vom zuständigen Amtsgericht 245 gewerbliche Insolvenzen gemeldet, das sind elf Verfahren bzw. 4,3 % weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Auch im Jahr 2014 wurde das gesamtwirtschaftliche Geschehen von einer rückläufigen Bevölkerungsentwicklung begleitet. (Quellen: Presseartikel „Saarwirtschaft bleibt weiter auf Wachstumskurs, IHK Saarland; Pressemitteilung „Entwicklung der saarländischen Wirtschaft im Jahr 2014“, Statistisches Amt Saarland) 2.2 Geschäftsverlauf 2.2.1 Bilanzsumme und Geschäfts-­ volumen Bestand Veränderungen Prognose 31.12.2014 Mio. € 2014 Mio. € 2014 % 2013 % 2014 % Geschäftsvolumen1) 1.617,9 27,4 1,7 -1,4 0,5 Bilanzsumme 1.581,4 28,6 1,8 -1,4 0,5 1) Bilanzsumme zuzüglich Eventualverbindlichkeiten Mit dem Verlauf des Geschäftsjahres 2014 konnte die Sparkasse Merzig-Wadern die zufrieden stellende Entwicklung der Vor­ jahre weiterhin fortsetzen. Trotz hohem Konkurrenz- und Wettbewerbsdruck konnten wir unsere Position als führende Bank in der Region weiter festigen und ausbauen. Ausschlaggebend für die positive Entwicklung von Geschäftsvolumen und Bilanz­summe war der moderate Anstieg un­serer Kundeneinlagen. Auf der anderen Seite waren höhere Bestände bei den Forderungen an Kreditinstitute zu verzeichnen. Das Bilanzsummenwachstum lag leicht über unserer Erwartung und unter dem Durchschnitt der saarländischen Spar­ kassen. 2.2.2 Aktivgeschäft (inklusive Passiv Posten 1 unter dem Strich) Bestand Kundenkreditvolumen darunter: Bürgschaften und Gewährleistungen Kontokorrent /Dispokredite Sonstige Darlehen Forderungen an Kreditinstitute Wertpapiervermögen Beteiligungen 15 Veränderungen Prognose 31.12.2014 Mio. € 2014 Mio. € 2014 % 2013 % 2014 % 1.297,7 -7,4 -0,6 1,6 1,2 36,5 -1,2 -3,2 -0,8 0,0 156,7 -3,8 -2,4 6,2 -8,4 1.104,5 -2,4 -0,2 1,1 2,5 45,5 28,1 162,2 -76,8 -9,2 217,1 9,2 4,4 4,6 0,0 14,8 -0,6 -3,6 25,5 1,2 Kundenkreditvolumen Das Kundenkreditvolumen (inkl. Eventual­ verbindlichkeiten) reduzierte sich 2014 bedingt durch erhöhte Tilgungen um 0,6 % (Prognose: +1,2 %) und lag in seiner Entwicklung unter dem Durchschnitt der Sparkassen unseres saarländischen Verbandsgebietes. Die Sparkasse hat im Geschäftsjahr 2014 neue Darlehen in Höhe von insgesamt 216,6 Mio. Euro zugesagt (Vorjahr 227,1 Mio. Euro). Das gestiegene Interesse am Erwerb von Immobilieneigentum führte zu Zusagen bei den Wohnungsbaudarlehen in Höhe von 100,2 Mio. Euro (Vorjahr 94,3 Mio. Euro), wodurch deren Bestände um 1,9 % auf 513,7 Mio. Euro gesteigert werden konnten. Der Zuwachs wurde durch historisch niedrige Baufinanzierungszinsen und ein erfolgreiches Immobilienvermitt­ lungsgeschäft gestützt. Vor dem Hinter­ grund der verhaltenen Investitionsneigung vieler Unternehmer in 2014 fielen die Zusagen für Investitionskredite auf 52,9 Mio. Euro (Vorjahr 60,2 Mio. Euro). Dane­ ben wurden weitere Schuldscheindar­ lehen in Höhe von 5,0 Mio. Euro (Vorjahr 10,0 Mio. Euro) gezeichnet. Im Umfeld einer im Jahresverlauf noch niedriger und flacher gewordenen Zinsstrukturkurve haben viele Kreditnehmer bei ihren Fi­nan­zierungen auf eine langfristige Zins­bindung gesetzt. In Folge sank der Bestand an Variablen Darlehen, bei einem Neugeschäft in Höhe von 19,0 Mio. Euro (Vorjahr 40,6 Mio. Euro), um 11,0 % auf 94,3 Mio. Euro. Die Zusagen an Konsumentenkrediten lagen mit 18,0 Mio. Euro auf Vorjahresniveau (2013 18,0 Mio. 16 Euro). Es wurden zinsgünstige Darlehen aus öffentlichen Förderprogrammen in Höhe von 10,5 Mio. Euro für den Woh­ nungsbau und in Höhe von 15,2 Mio. Euro für Investitionen vermittelt. Insgesamt waren zum Bilanzstichtag 518,0 Mio. Euro an gewerbliche Kunden (ohne öffentliche Haushalte) und 639,3 Mio. Euro an Privatkunden ausgereicht. Wir werden unsere risikobewusste Kre­ ditvergabepolitik im Geschäftsjahr 2015 fortsetzen und rechnen mit einer leicht steigenden Entwicklung des Kunden­ kreditvolumens. Forderungen an Kreditinstitute Der deutliche Anstieg der Forderungen an Kreditinstitute um 28,1 Mio. Euro resul­ tiert insbesondere aus der Erhöhung von Festgeldanlagen im Rahmen der Ge­samt­ disposition. Aufgrund des Zuwach­ses der Kundeneinlagen wurden entgegen der ursprünglichen Prognose (Forderungen an Kreditinstitute – 9,2%) die Bestände erhöht. Wertpapiervermögen Das Wertpapiervermögen wurde gegenüber dem Vorjahr um 9,2 Mio. Euro erhöht. Es setzt sich insbesondere aus variabelsowie festverzinslichen Wertpapieren erstklassiger Adressen zusammen und dient vor allem der Liquiditätsreserve. Neben Corporate Bonds als Anlageschwerpunkt im Spezialfonds, der vom Fondsmanagement professionell verwaltet wird, tragen Aktien, High Yields und Emerging Market Bonds als Beimischung sowie Immobilienfonds zur Diversifikation des Vermögens der Spar­kasse und damit zur Risikostreuung bei. 2.2.3 Passivgeschäft Beteiligungen Kundeneinlagen Der Rückgang der Beteiligungen um 0,6 Mio. Euro ist ausschließlich auf die Neufestsetzung der Einzelanteile am Stammkapital des Sparkassenverbands Saar zurückzuführen. Bestand Veränderungen 31.12.2014 Mio. € 2014 Mio. € 1.224,7 25,0 637,1 37,0 Spareinlagen Eigenemissionen darunter: Sichteinlagen / Tagesgelder Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2014 % 2,1 -4,0 0,2 52,7 9,0 -4,5 10,0 -2,9 -7,3 -6,3 2,2 396,6 -39,5 -9,1 -8,6 -11,8 153,6 14,8 10,7 18,5 -4,1 197,8 -4,3 -2,1 11,7 0,1 Mittelaufkommen von Kunden Die Kundeneinlagen (einschließlich ver­briefter Verbindlichkeiten) stiegen moderat um 2,1 % (Vorjahr -4,0 %). Dieser prozentuale Anstieg liegt unter dem Verbandsdurchschnitt der saarländischen Sparkassen und über dem zu Jahresbeginn prognostizierten Einlagen­ zuwachs von 0,2 %. Die Zunahme steht im Zusammenhang mit der positiven Entwicklung der Sichteinlagen und Tages­ gelder; mit unseren Produkten im Bereich der S-Zins-Konten konnten wir weiterhin vom ungebrochenen Kundentrend zu liquiditätsnahen Anlagen profitieren. Bei den täglich fälligen Geldern verzeichnen wir eine Steigerung um 52,7 Mio. Euro bzw. 9,0 % auf 637,1 Mio. Euro. Demgegenüber hatten wir in den Spareinlagen vor dem Hintergrund der anhaltenden Niedrigzinsphase nochmals deutliche Rückgänge um 39,5 Mio. Euro bzw. 9,1 % auf 396,6 Mio. Euro zu verbuchen. Sehr erfreulich hingegen verlief die Entwicklung der Eigenemissionen als mittelfristiges Anlageprodukt mit einem Wachstum von 10,7 %, was insbesondere das große Vertrauen unserer Kunden in 17 Prognose 2013 % Termineinlagen 2014 % das sichere und solide Geschäftsmodell der Sparkasse verdeutlicht. Wir rechnen im Geschäftsjahr 2015 mit einem moderaten Anstieg der Kunden­ein­ lagen. Verbindlichkeiten gegenüber Kredit­ instituten Die Verbindlichkeiten gegenüber Kredit­ instituten konnten im Jahresverlauf leicht um 2,1 % reduziert werden. Dabei steht in der Hauptsache einer Rückzahlung von Tagesgeldaufnahmen bei der Landes­bank in Höhe von 19,0 Mio. Euro der Ab­schluss neuer Refinanzierungen in Höhe von 15,0 Mio. Euro gegenüber. Zu der Ge­samt­ position zählen insbesondere wei­ter­ gereichte Mittel aus öffentlichen Förder­ programmen, die der Finanzierung des langfristigen Kreditgeschäfts dienen und mittlerweile den überwiegenden Teil ausmachen. 2.2.4 Dienstleistungen Das Wertpapiergeschäft ist weiterhin ge­prägt von den Auswirkungen der Staats­ schuldenkrise und anhaltenden Un­sicher­ heiten an den Finanzmärkten. Die aufgrund der Niedrigzinsphase erforderlichen, umfangreichen Beratungen der Anleger mit Blick auf bessere Er­tragschancen haben zu einem deutlich höheren Bruttoabsatz von Wertpapieren in Höhe von 44,0 Mio. Euro (Vorjahr 33,9 Mio. Euro) geführt. Insgesamt ergab sich ein positiver Nettoabsatz von 6,7 Mio. Euro (Vorjahr -2,3 Mio. Euro). Gute Ergebnisse konnten erneut bei der Vermittlung von Produkten unserer 18 Verbundpartner SaarLB, LBS, SAARLAND Versicherungen und Deutsche Leasing für Sparkassen und Mittelstand GmbH erzielt werden. Dabei hat sich der Einsatz unserer ImmobilienCenter, in denen Immo­ bilien- und Versicherungsspezialisten tätig sind, bewährt. Im Immobilienver­ mittlungsgeschäft lag das Ergebnis über dem Vorjahreswert. Es wurden insgesamt 106 Objekte (Vorjahr 87 Objekte) mit einem Volumen von 13,8 Mio. Euro (Vorjahr 13,0 Mio. Euro) vermittelt. Das Ergebnis ist überdurchschnittlich im Verbandsvergleich und resultiert teilweise aus der Immobilienvermittlung an Grenzgänger bzw. an Luxemburger Bürger. An Leben- und Rentenversicherungen konnten 1.268 Verträge (Vorjahr 1.117 Verträge) mit einer Beitragssumme von 15,4 Mio. Euro (Vorjahr 12,2 Mio. Euro) vermittelt werden. Sehr erfreulich war die Entwicklung bei den Sachversicherungen mit einem weiteren Anstieg der Bei­ tragssumme um 4,0 % (Vorjahr 7,4 %). Im Bereich des Bausparens wurden 1.169 Verträge (Vorjahr 1.137 Verträge) mit einer Vertragssumme von 50,3 Mio. Euro (Vorjahr 40,0 Mio. Euro) abgeschlossen. Dies entspricht einem Anstieg um 25,8 % gegenüber dem Neugeschäftsvolumen des Vorjahres. Das Abschlussvolumen von Leasingver­ trägen lag mit 7,3 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert (Vorjahr 10,2 Mio. Euro). 2.2.5 Derivate Die im Eigengeschäft abgeschlossenen Zinsswaps dienen ausschließlich der Steuerung des Zinsbuches. 2.3 Vermögenslage in % des Mio. € Geschäftsvolumens 31.12.2014 31.12.2014 2013 Kundenkreditvolumen 1.297,7 1.305,1 80,2 82,1 45,5 17,3 2,8 1,1 Forderungen an Kreditinstitute Wertpapiervermögen 2013 217,1 207,9 13,4 13,1 Anlagevermögen 26,8 27,9 1,7 1,8 Sonstige Vermögenswerte 30,8 32,3 1,9 2,0 1.224,7 1.199,7 75,7 75,4 197,8 202,1 12,2 12,7 79,8 76,4 4,9 4,8 115,5 112,3 7,1 7,1 Kundeneinlagen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Sonstige Passivposten (einschl. Eventualverbindlichkeiten, Rückstellungen und Fonds für allgemeine Bankrisiken gem. 340 g HGB) Eigene Mittel Die Vermögenslage unserer Sparkasse ist gegenüber dem Verbandsdurchschnitt durch überdurchschnittliche Anteile des Kundenkreditvolumens gekennzeichnet. Demgegenüber sind die eigenen Wertpapieranlagen unterdurchschnittlich ausgeprägt. Die Entwicklung der aufsichtsrechtlichen Kennzahlen zu den Eigenmitteln stellt sich wie folgt dar: Mit einem Anteil am Geschäftsvolumen von 75,7 % sind die Kundeneinlagen weiterhin unsere Hauptrefinanzierungs­ quelle. Ergänzungskapital Die Vermögenslage der Sparkasse MerzigWadern ist geordnet. 19 Mio. € 31.12.2014 2013 Prognose 2014 Eigenmittel 141,7 139,2 141,5 Kernkapital 134,0 123,2 133,8 7,7 16,0 7,7 957,5 987,3 1.042,7 Gesamtkapitalquote / Gesamtkennziffer 14,8 14,1 13,6 Kernkapitalquote 14,0 12,5 12,8 Gesamtrisikobetrag / Risikoaktiva Kennzahlen in % Nach der durch den Verwaltungsrat noch zu beschließenden Zuführung aus dem Bilanzgewinn wird sich die Sicher­ heitsrücklage auf 114,9 Mio. Euro belaufen – dies entspricht einem Plus von 2,9 % gegenüber dem Vorjahr. Die Kernkapitalquote, welche seit Jahres­ anfang nach den Vorschriften der CRD IV / CRR berechnet wird, ist deutlich von 12,5 % auf 14,0 % gestiegen. Neben der Sicherheitsrücklage verfügt die Sparkasse über ergänzende Eigenkapitalbestand­ teile. Die Gesamtkapitalquote beträgt zum 31. Dezember 2014 14,8 %. Damit liegen die Kapitalquoten deutlich oberhalb der qualitativ und quantitativ gestiegenen aufsichtsrechtlichen Anforderungen. Die positiven Abweichungen der Kapitalquoten zur Prognose resultieren nicht zuletzt aus Basel III-Sondereffekten in Bezug auf die Berechnung des Risikogesamtbetrags. Die Eigenmittelausstattung im Verlauf der letzten fünf Jahre stellt sich wie folgt dar: Gesamtkapitalquote / Gesamtkennziffer und Kernkapitalquote in % 16,0 14,8 15,0 13,6 14,0 13,0 12,0 13,4 14,0 12,0 12,5 11,0 10,0 14,1 11,1 11,6 10,2 9,0 8,0 2010 2011 2012 2013 2014 Gesamtkapitalquote / Gesamtkennziffer Kernkapitalquote Basis: Bilanzstatistik Die gute Eigenkapitalbasis liegt über dem Durchschnitt der saarländischen Spar­ kassen und bildet die Grundlage für eine zukünftige Geschäftsausweitung. In den bilanzierten Aktivwerten, insbesondere im Wertpapierbestand, sind stille Reserven enthalten. Außerdem haben wir gemäß § 340 f HGB zur Sicherung gegen die besonderen Risiken des Geschäftszweigs der Kreditinstitute Vorsorge getroffen und 20 zusätzlich den Passivposten „Fonds für allgemeine Bankrisiken“ gemäß § 340 g HGB weiter aufgestockt. Die Sparkasse geht nach ihrem derzeitigen Kenntnisstand davon aus, dass sie den nach Basel III zukünftig weiter steigenden Eigenkapitalanforderungen gerecht werden wird. 2.4 Finanzlage Die Zahlungsfähigkeit der Sparkasse war im Geschäftsjahr aufgrund einer planvollen und ausgewogenen Liquiditätsvorsorge jederzeit gegeben. Zur Überwachung unserer Zahlungsbereitschaft bedienen wir uns kurz- und mittelfristiger Finanzpläne. Der Prognosezeitraum der Finanzplanung beginnt am 1. Januar des Geschäftsjahres und endet zum Jahresultimo des vierten Folgejahres. Die eingeräumten Kredit- bzw. Disposi­ tionslinien bei Landesbanken wurden zeitweise in deutlicher Höhe in Anspruch genommen. Das zur Erfüllung der Min­ destreservevorschriften notwendige Gut­ haben wird in der erforderlichen Höhe bei der zuständigen Zentralbank unterhalten. Zum Jahresende errechnete sich für die Liquiditätskennziffer gemäß Liqui­ ditätsverordnung (LiqV), die zur bankauf­ sichtlichen Beurteilung der Liquiditäts­ lage dient, ein Wert von 2,8. Die gesetzli­ chen Anforderungen der Liquiditätskenn­ ziffer in Höhe von 1 wurden 2014 jederzeit deutlich überschritten. Entwicklung der Liquiditätskennzahl: Dezember 2013 – Dezember 2014 3,5 3,0 2,8 3,3 3,3 3,3 2,7 2,8 2,8 Jan 14 Feb 14 2,9 2,9 2,9 3,0 2,9 2,8 2,8 2,8 Nov 14 Dez 14 2,5 2,3 2,0 Dez 13 Mrz 14 Apr 14 Mai 14 Jun 14 Jul 14 Aug 14 Sep 14 Okt 14 Basis: Bilanzstatistik Auch die für die weiteren Beobachtungs­ zeiträume (Laufzeitbänder bis zu zwölf Mo­­ naten) zu berechnenden Kennzahlen deuten nicht auf zu erwartende Engpässe hin. Die Sparkasse geht nach ihrem derzeitigen Kenntnisstand davon aus, dass sie den nach Basel III zukünftig geltenden Liqui­ ditätsanforderungen gerecht werden wird. 2.5 Ertragslage Darstellung nach der Gewinn- und Verlustrechnung 2014 Mio. € 2013 Mio. € 2014 2014 Veränderung (%) Prognose (%) Zinsüberschuss (inklusive GuV-Positionen 3, 4 und 17) 38,4 39,9 -3,7 -2,1 Provisionsüberschuss 9,6 9,1 5,3 -0,1 Verwaltungsaufwand Personalaufwand Sachaufwand 23,4 8,8 22,2 8,4 5,3 4,4 4,7 0,0 Nettoergebnis aus Finanzgeschäften 0,0 0,0 0,0 0,0 sonstige ordentliche Erträge und Aufwendungen -2,6 -2,0 34,2 23,8 Ergebnis vor Bewertung 13,1 16,4 -19,7 -14,4 Bewertungsergebnis 1,2 -3,6 -132,4 68,7 Ergebnis nach Bewertung 14,3 12,8 11,6 -37,5 Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken gem. § 340 g HGB -6,0 -5,0 20,0 -60,0 Außerordentliches Ergebnis 0,0 0,0 0,0 0,0 Steuern -4,4 - 3,9 12,6 -31,5 Jahresüberschuss und Bilanzgewinn 3,9 3,9 -0,3 -14,6 21 Die sich auf Basis der durchschnittlichen Bilanzsumme (Summe monatlicher Bi­lanz­ summen dividiert durch 12) ergebenden Kennziffern zur Ertragslage haben sich wie folgt entwickelt: Ertragskennziffern in % der durchschnittlichen Bilanzsumme 2014 % 2013 % 2014 Prognose Zinsüberschuss (inklusive GuV-Positionen 3, 4 und 17) 2,40 2,54 2,47 Provisionsüberschuss 0,60 0,58 0,58 Verwaltungsaufwand 2,01 1,95 2,01 Ergebnis vor Bewertung 0,82 1,04 0,89 Ergebnis nach Bewertung 0,89 0,82 0,51 Jahresüberschuss und Bilanzgewinn 0,24 0,25 0,21 Unsere bedeutendste Ertragsquelle bleibt nach wie vor unser Zinsüber­schuss. Vor dem Hintergrund des sich im Jahresver­ lauf verschärften Niedrigzinsum­felds ist das Zinsergebnis unter Druck geraten. Zusammen mit den im Ver­gleich zum Vorjahr geringeren Erträ­gen aus Beteiligungen (in 2013 Sonder­aus­schüt­ tungen von der Sparkassenfördergesell­ schaft Saar in Höhe von 0,7 Mio. Euro) ging der Zinsüberschuss um insgesamt 1,5 Mio. Euro bzw. 3,7 % auf 38,4 Mio. Euro zurück. Damit fiel der Rückgang etwas stärker als erwartet aus. Mit 2,40 % der DBS (durchschnittliche Bilanzsumme) liegt der Zinsüberschuss deutlich über dem Durchschnitt der Saarländischen Sparkassen. Der spürbare Anstieg des Provisionsüber­ schusses um 5,3 % auf 9,6 Mio. Euro resultiert in erster Linie aus der Vermittlung von Produkten unserer Verbundpartner. Unser Provisionsüberschuss setzt sich fast ausschließlich aus Entgelten im Giroverkehr und Erträgen aus Vermittlungen im Ver­ bund­geschäft zusammen. 22 Der Personalaufwand einschließlich der sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung liegt bei 23,4 Mio. Euro und damit deutlich um 5,3 % höher als im Vorjahr. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf den Tarifabschluss für Privatbanken und Öffentliche Banken in 2014 sowie einer höheren Zuführung zu der Pensions­ rückstellung zurückzuführen. Der Sachaufwand stieg im Vergleich zum Vorjahr moderat um 4,4 % auf 8,8 Mio. Euro, was vor allem auf höhere Ausgaben für Unternehmensberatungen im Rahmen von Projektbegleitungen sowie gestiege­ ne Instandhaltungsaufwendungen zu­rückzuführen ist. Insbesondere aufgrund der Begleichung zahlreicher Rückforderungsansprüche von Bearbeitungsgebühren in Verbrau­cher­ darlehensverträgen i. S. e. Schadensfalls im Bereich der operationellen Risiken hat sich der negative Saldo aus sonstigen ordentlichen Erträgen und Aufwendungen um 0,6 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr verschlechtert. Die Cost-Income-Ratio als Kennzahl der operativen Aufwands-Ertragsrelation verschlechterte sich merklich von 65,2 % auf 71,0 % und ist damit etwas schlechter als der prognostizierte Wert von 69,4 %. Das Ergebnis vor Bewertung liegt um 3,3 Mio. Euro bzw. 19,7 % unter dem Vorjahreswert. Die ursprüngliche Progno­ se zur Entwicklung des operativen Er­geb­ nisses ist – unter Elimierung des Son­der­ fak­tors aus Schadensfällen – eingetroffen. Aufgrund der konjunkturellen Entwicklung sowie der Zinsentwicklung an den Geldund Kapitalmärkten konnte per Saldo ein positives Bewertungsergebnis erzielt werden, so dass die tatsächliche Entwicklung erheblich besser als - unter der Festlegung vorsichtiger kaufmännischer Maßstäbe geplant verlief. Aus dem Betriebsergebnis 2014 wurden 6,0 Mio. Euro (Vorjahr 5,0 Mio. €) in den Passivposten „Fonds für allgemeine Bankrisiken“ nach § 340 g HGB zur Sicherung gegen die besonderen Risiken des Geschäftszweigs und zur Stärkung des aufsichtsrechtlichen Kernkapitals eingestellt. Nach Berücksichtigung der Bewertungs­ maßnahmen haben wir ein zufriedenstellendes Ergebnis nach Bewertung erzielt, welches deutlich über dem Vorjahresniveau liegt und die originäre Prognose übertrifft. Für die zum Jahresbeginn 2014 zur Ver­ fü­gung stehende Summe aus bilanziellem Eigenkapital und dem Fonds für allgemeine Bankrisiken errechnet sich 23 auf Basis des Vorsteuerergebnisses vor Veränderung der Vorsorgereserven gem. § 340 f bzw. § 340 g HGB für das abgelaufene Jahr eine bilanzielle Eigen­kapi­ talrendite von 10,6 % (Vorjahr: 10,1 %). Die Eigenkapitalverzinsung liegt da­mit deutlich über dem Erwartungswert von 5,9 %. Der ausgewiesene Jahresüberschuss mit 3,9 Mio. Euro (Vorjahr: 3,9 Mio. Euro) ermöglicht eine weitere Stärkung des auf­­sichtsrechtlichen Kernkapitals und ge­währleistet damit eine stetige Ge­schäftsentwicklung. Die gem. § 26a Abs. 1 Satz 4 KWG zu ermittelnde Quote (Jahresüberschuss/ Bilanzsumme) beträgt zum 31.12.2014 0,2 % (Vorjahr: 0,3 %). Zur weiteren Analyse der Ertragslage unseres Hauses setzen wir für interne Zwecke den sogenannten „Betriebsvergleich“ der Sparkassenorganisation ein, in dem eine detaillierte Aufspaltung und Auswer­­ tung des Ergebnisses unserer Spar­kasse in Relation zur Durchschnitts­bilanz­sum­ me erfolgt. In das Betriebsergebnis vor Bewertung gehen die ordentlichen Erträge aus Zins-, Dienstleistungs- und Handelsgeschäften ein. Nach Berück­ sichtigung des Bewertungsergeb­nisses ergibt sich das Betriebsergebnis nach Bewertung. Unter Berücksichtigung des neutralen Ergebnisses und der Steuern verbleibt der Jahresüberschuss. Das Betriebsergebnis vor Bewertung unserer Sparkasse liegt auf dem zweiten Platz im Verbandsvergleich der saarländischen Sparkassen und das Betriebsergebnis nach Bewertung ist das Beste. 2.6 Nichtfinanzielle Leistungs-­ indikatoren Mitarbeiter Die Gesamtzahl der durchschnittlich Be­­ schäftigten lag 2014 bei 396 (Vorjahr 390). Siebzehn Auszubildende haben ihre zweieinhalbjährige Berufsausbildung zum Bankkaufmann/-kauffrau begonnen und sechs weitere Mitarbeiter wurden in 2014 neu eingestellt. Nach erfolgreicher Been­ digung ihrer Ausbildung haben wir sieben junge Bankkaufleute in das Angestellten­­ verhältnis übernommen. Die Ausbildungs­ quote betrug 10,2 % (Vorjahr 7,6 %), gemessen am gesamten Personalbe­ stand und liegt damit über dem Verbands­ durchschnitt. Die gezielte Förderung und Entwicklung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bildet einen Schwerpunkt unserer Perso­ nalarbeit. Durch flexible Arbeitszeitregelungen wird ein effizienter Arbeitseinsatz ermöglicht. So können unsere Mitarbeiter unterschiedliche Modelle, wie variable Arbeitszeit, Teilzeitarbeit und Altersteilzeit nutzen. Erklärtes Ziel unserer Arbeitsschutzpolitik ist es, die Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Arbeitszufriedenheit der Mitarbei­ terinnen und Mitarbeiter zu erhalten und nach Möglichkeit auch zu fördern. Die Gesundheit zu schützen und zu fördern ist nicht nur soziale Verpflichtung, sondern auch ökonomische Notwendigkeit. Der Schwerpunkt unserer mit lokalen Trägern durchgeführten Programmen liegt auf vor­ beugenden Maßnahmen. 24 Wesentliche Baumaßnahmen Die Sparkasse Merzig-Wadern hat im vergangenen Jahr wieder umfangreich in ihr Geschäftsstellennetz investiert. Im Mit­tel­ punkt stand die Fertigstellung des Neu­ baus der Geschäftsstelle Nunkirchen. Mit dieser Investition bekennt sich die Spar­ kasse zu diesem traditionellen Standort. Außerdem haben wir, um die Versorgung unserer Kunden in einigen ländlichen Re­gio­nen mit Bankdienstleistungen nachhaltig sicherzustellen, in eine neue fahrbare Geschäftsstelle investiert. Für das Geschäftsjahr 2015 sind weitere Investitionen in die Hauptstelle sowie in verschiedene Geschäftsstellen geplant. Kundenbeziehungen Wir stellen das Interesse der Kunden in den Vordergrund und orientieren unsere internen Maßstäbe konsequent an den Be­dürfnissen, Erwartungen und Wünschen unserer Kunden. Für die Sparkasse hängt der wirtschaftliche Erfolg von der Kunden­ zufriedenheit ab. Daher wollen wir neue Kundenbedürfnisse frühzeitig erkennen und insbesondere durch unsere Produktpalette die Kunden­ zufriedenheit weiter erhöhen. Soziale Verantwortung Die Übernahme von sozialer Verantwor­ tung betrachten wir seit jeher als einen Eckpfeiler unserer Unternehmenskultur. Mit Spenden und durch Sponsoring fördern wir die wirtschaftliche Entwicklung und Attraktivität der Region. Es wurden soziale Einrichtungen unterstützt und das kulturelle und sportliche Leben gefördert. aufbau- und ablauforganisatorischen Re­ge­lungen stetig an. 2.7 Die Sparkasse hält bezüglich ihrer Stra­ tegien und der implementierten Prozesse die Mindestanforderungen an das Risi­ko­ management (MaRisk) ein. Gesamtaussage und Beurteilung Die geschäftliche Entwicklung und die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage können unter Berücksichtigung der gesamtwirtschaftlichen sowie branchenspezifischen Entwicklung als zufriedenstellend beurteilt werden. 3 Risikobericht 3.1 Risikomanagementsystem der Sparkasse Da die bewusste Übernahme, aktive Steu­ e­rung und gezielte Transformation von Risiken unter Berücksichtigung eines risiko- und ertragsadäquaten Einsatzes des Eigenkapitals Kernfunktionen von Kreditinstituten sind, wurde als Bestand­ teil der Unternehmenssteuerung von der Geschäftsleitung der Sparkasse ein Risikomanagement installiert, das der Iden­tifizierung, Beurteilung, Steuerung, Überwachung und Kommunikation der Risiken dient. Die risikorelevanten Steu­erungsinformationen dienen als Grund­lage für operative und strate­gi­­ sche Geschäftsentscheidungen. Klare Auf­gabenteilung und ein enges Zusam­ menspiel zwischen den beteiligten Ge­schäftsbereichen der Sparkasse ermöglichen eine effiziente Umsetzung der risikopolitischen Steuerungsimpulse. Um den Anforderungen sich ständig verändernder Rahmenbedingungen zu begegnen, passen wir unsere Strategien, Konzepte, Verfahren, Instrumente und 25 Auf der Grundlage einer Risikoinventur stufen wir als wesentliche Risiken für unser Haus die − Adressenausfallrisiken, insbesondere im Beteiligungs-, Handels- und Kun­ denkreditgeschäft, − Marktpreisrisiken, hier vor allem das Zinsänderungsrisiko und die Kursrisi­ ken im Wertpapiergeschäft, − Liquiditätsrisiken, − und die operationellen Risiken ein. Der Verwaltungsrat bestimmt die Richt­ linien für die Geschäfte der Sparkasse und erlässt Geschäftsanweisungen für den Vorstand, den Kreditausschuss sowie die Interne Revision und überwacht die Tätigkeit des Vorstands. Er wird über die Geschäfts- und Risikostrategie sowie die Teilstrategien Adressenausfallrisiken und Marktpreisrisiken und anhand eines vier­ teljährlichen Risikoberichts über alle we­sentlichen Risikoarten bzw. die Risiko­ situation und das Risikoprofil umfassend informiert. Der Vorstand legt neben der geschäftspolitischen Zielsetzung die wesentlichen strategischen und methodischen Aus­ richtungen fest und bestimmt die Höhe des zur Risikoabdeckung zur Verfügung stehenden Risikodeckungspotenzials so­wie dessen Verteilung auf die einzelnen Risikoarten. Die Aufgabe der Risiko­ steuerung wird dann dezentral durch verschiedene Fachbereiche wahrgenommen. Die Abteilungen Unternehmenscontrol­ ling und Risikocontrolling sind verantwort­ lich für die Analyse und Quantifizierung der wesentlichen Risiken. Sie übernehmen ferner das Berichtswesen an den Vorstand und die zuständigen Geschäftsbereiche sowie die Vorbereitung geschäftspoli­ tischer Entscheidungen. Beide Abteilungen stellen vom Markt und Handel aufbauorganisatorisch unabhängige Einheiten dar. Die Steuerung der Adressenausfallrisiken erfolgt durch die Abteilung Risikocontrol­ ling. Die Kreditbewilligungsbefugnisse des Vorstands sind in einer Geschäfts­ anweisung, die durch den Verwaltungsrat erlassen wird, geregelt. Kredite, die die dort festgelegten Grenzen überschreiten, bedürfen der Zustimmung des Kre­ditausschusses der Sparkasse. Unter­­ halb dieser Grenzen wurden vom Vor­ stand Kreditbewilligungsbefugnisse auf den Markt und die Marktfolge delegiert. Auf Basis der jeweiligen betragsabhängigen Kreditkompetenzen gibt der Marktbereich in Form eines Erstvotums eine Risikoeinschätzung ab. Die Markt­ fol­geeinheit „Kreditanalyse“ nimmt im Rahmen des Zweitvotums die Kredit­ analyse und -überwachung auf Einzel­ geschäftsebene wahr. Die Überwachung und Kommunikation der Marktpreisrisiken erfolgt durch die Abteilung Risikocontrolling, insbesondere in Bezug auf die Kursrisiken der Wertpapiere der Liquiditätsreserve und der Adressenausfallrisiken aus Handels­ geschäften, sowie die Abteilung Unter­ nehmenscontrolling in Bezug auf die Zinsänderungsrisiken im Anlagebuch. 26 Die Abteilung Risikocontrolling koordiniert den Prozess zur Ermittlung der operationellen Risiken, überprüft das eingesetzte Instrumentarium, analysiert bzw. überwacht die Entwicklung der eingetretenen Schäden und erstellt den Risikoreport. Darüber hinaus überwacht das Unterneh­ menscontrolling die Liquiditätsrisiken. Die marktunabhängigen mit der Risi­ko­ controlling-Funktion betrauten Abtei­ lungen Risikocontrolling und Unter­neh­ menscontrolling haben insgesamt die Auf­ gabe, die Adressenausfall-, Marktpreis-, Liquiditätsrisiken und operationellen Risiken zu identifizieren, zu beurteilen, zu überwachen und darüber zu berichten. Den Abteilungen obliegt die Überprüfung der Angemessenheit der eingesetzten Methoden und Verfahren. Zusätzlich verantworten die Abteilungen die Umsetzung der aufsichtsrechtlichen und gesetzlichen Anforderungen, die Erstellung der Risi­ko­ tragfähigkeitsberechnung und die Über­ wachung der Einhaltung von Risikolimiten. Darüber hinaus hat die Sparkasse – anknüpfend an die mit der vierten MaRiskNovelle in die MaRisk eingeflossenen EBALeitlinien zur Internen Governance, die die Bedeutung des Risiko­controllings und insbesondere der Leitung dieser Funktion stärken – die Leitung der RisikocontrollingFunktion implementiert. Die Leitung der Risikocontrolling-Funktion ist bei wichtigen risikopolitischen Entscheidungen der Geschäftsleitung zu beteiligen (AT 4.4.1, Tz. 4 MaRisk). Die Aufgaben und Anforderungen im Zusammenhang mit der Leitung der RisikocontrollingFunktion sind in den entsprechenden Organisationsrichtlinien im Detail erläutert. Die Leitung der Risikocontrolling- Funk­tion wurde der Bereichsleitung Unter­­nehmenssteuerung übertragen. Der Be­reich Unternehmenssteuerung beinhal­ tet die Einheiten Risikocontrolling sowie Unternehmenscontrolling. Die Vor­sit­ zen­de des Aufsichtsorgans verfügt über ein unmittelbares Auskunftsrecht bei der Leiterin der Risikocontrolling-Funk­ tion, ebenso wie sie auch beim Lei­ter der Innenrevision direkt Auskünfte einholen kann. Die Leiterin der Risiko­con­ trolling-Funktion wird, sofern die Vor­ sitzende des Aufsichtsorgans von ihrem direkten Auskunftsrecht Gebrauch macht, den Vorstand und den Leiter der Innen­ revision über Art und Inhalt derartiger Auskunftsersuchen in Kenntnis setzen. Zwecks Ausübung der RisikocontrollingFunktion wurden den mit der Risiko­ controlling-Funktion betrauten Mit­ar­ bei­tern umfassende Informations­rechte im Institut eingeräumt, d. h. Befugnisse und ein uneingeschränkter Zugang zu allen Informationen, die zur Erfüllung ihrer Aufgaben erforderlich sind. Dies erstreckt sich insbesondere auch auf Informationen, die grundlegend für die Risikobeurteilung des Instituts sind, aber für die die Risikocontrolling-Funktion keine unmittelbare Verantwortung trägt, z. B. Planungsdaten des Rechnungswesens. Der uneingeschränkte Zugang zu Infor­ mationen bedeutet dabei auch, dass die Risikocontrolling-Funktion initiativ Infor­ mationen erhält, die für die Beurteilung der Risikolage des Hauses notwendig sind. Weiterhin impliziert diese Vorschrift auch, dass die Leitung der RisikocontrollingFunktion die benötigten Informationen (z. B. Daten, Berichte, Zulieferungen von Teilberichten) sowohl innerhalb als auch außerhalb der Funktion in der erforderlichen Güte anfordern kann. 27 Um die Risiken aus neuen Produkten oder neuen Märkten korrekt einschätzen zu können, werden die Konsequenzen aus deren Einführung durch die beteiligten Bereiche in Koordination des NPPBeauftragten analysiert und in einer Beschlussvorlage an den Vorstand dargestellt. Bei Handelsgeschäften wird vor dem laufenden Handel grundsätzlich eine Testphase unter Einbindung der betroffenen Organisationseinheiten durchgeführt. Erst bei erfolgreichem Test und Vorhandensein geeigneter Risikosteue­ rungsinstrumente beginnt nach Entschei­ dung des Vorstands der laufende Handel. Vor einer geplanten Veränderung betrieblicher Prozesse und Strukturen werden die Auswirkungen auf die Kontrollverfahren und die Kontrollintensität durch das MaRiskCompliance-Gremium erhoben und analysiert. Die Compliance-Funktion wurde mit dem Ziel eingerichtet, Risiken, die sich aus der Nichteinhaltung rechtlicher Regelungen und Vorgaben ergeben können, entgegenzuwirken. Die Interne Revision unterstützt als pro­ zessunabhängige Stelle in ihrer Über­ wachungsfunktion den Vorstand und die anderen Führungsebenen der Sparkasse. Grundlage hierfür ist ein risikoorientierter Prüfungsplan, der vom Vorstand genehmigt wurde. Er bildet die Grundlage, auf der die Interne Revision grundsätzlich alle Betriebs- und Geschäftsabläufe prüft und bewertet. Hierzu zählen auch die Prüfung des Risikomanagements sowie die Einhaltung interner und externer Regelungen. Der Fokus liegt hierbei auf den Prozessen und Methoden unter Beachtung der Grundsätze von Sicher­heit, Ordnungsmäßigkeit sowie Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit. Dies trägt wesentlich zur Einhaltung definierter Prozesse bei und unterstützt die Weiterentwicklung und Verbesserung der Risikomanagementprozesse. Wesentliche Feststellungen mit Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- bzw. Ertragslage haben sich im Geschäftsjahr 2014 nicht ergeben. Vorschläge der Internen Revision bezüglich Verbesserungen werden unverzüglich umgesetzt. 3.2 Phasen des Risikomanagement­prozesses Mit dem Ziel der Entwicklung eines einheitlichen und in sich geschlossenen Systems zur Analyse und Quantifizierung der bestehenden Adressenausfall-, Markt­preis- und Liquiditätsrisiken sowie operationellen Risiken unterscheiden wir vier Phasen im Risikomanagementprozess: Zuerst sollen im Rahmen der Risikoidentifikation bestehende und zukünftige wesentliche Risiken identifiziert werden, um davon ausgehend eine Klassifizierung durchführen zu können. Hierzu zählen beispielsweise die bei neuen Produkten oder komplexen Geschäften bestehenden Risiken und deren Integration in das bestehende System. Mit wesentlichen Risiken verbundene Risikokonzentrationen werden im Rahmen der Risikoidentifikation berücksichtigt. Ziel der Risikobeurteilung ist die Messung und Bewertung der identifizierten Risiken. Dabei werden für die wesentlichen Risiken angemessene Risikomessungen, z. B. über Risikomodel­ le oder Szenariobetrachtungen, durchgeführt. Die Risikosteuerung stellt sich als Gesamtheit der Maßnahmen dar, die darauf abzielen, Risiken einzugehen, zu 28 verringern, zu begrenzen, zu vermeiden oder zu übertragen. Die letzte Phase des Prozesses ist die Überwachung der vom Vorstand festgelegten Limite und das Re­porting der Risikokennziffern sowie der Ana­lyseergebnisse an den Vorstand und die zuständigen Geschäftsbereiche. Ne­­ ben der turnusmäßigen Berichterstattung über die wesentlichen Risiken gemäß MaRisk erfolgt auch eine bedarfsgerechte Ad-hoc-Berichterstattung. Darüber hi­n­ aus werden auch die Methoden der vor­ herigen Prozessphasen und die Güte der verwendeten Daten bzw. Ergebnisse kontrolliert sowie validiert. 3.3 Risikotragfähigkeitskonzept Im Rahmen der vierteljährlich durchzu­ führ­enden Risikotragfähigkeitsberech­ nung stellt die Sparkasse ihr Risiko­ deckungspotenzial den eingegangenen Risiken gegenüber. Dabei stellen die installierten Verfahren zur Messung und Steuerung der Risiken sicher, dass die wesentlichen Risiken jederzeit durch das vorhandene Risikodeckungspotenzial ab­gedeckt sind und damit die Risiko­ tragfähigkeit gegeben ist. Die Sparkasse setzt ein auf periodischer Sichtweise ba­sierendes Risikotragfähigkeitskonzept ein. Sie richtet sich dabei an einem GoingConcern-Ansatz aus, wonach sichergestellt ist, dass auch bei Verlust des zur Risikoabdeckung eingesetzten Risikodeckungspotenzials (=Risiko­kapi­ tal) die Mindestkapitalanforderungen gem. CRR erfüllt werden können. Der Vor­stand legt für das Geschäftsjahr fest, welcher Teilbetrag vom maximalen Risikodeckungspotenzial zur Abdeckung der wesentlichen anzurechnenden Risi­ ken zur Verfügung stehen soll. Wesen­ tliche Bestandteile des eingesetzten Risi­kodeckungspotenzials sind ein Teil des geplanten Betriebsergebnisses nach Bewertung und nach Steuern des laufenden Jahres sowie die Vorsorgereserven nach § 340 f HGB. Anschließend werden die quantifizierbaren wesentlichen Risiken auf die aus dem zur Verfügung gestellten Risikodeckungspotenzial abgeleiteten Limite angerechnet. Ab der Mitte des Geschäftsjahres nimmt die Sparkasse auch eine Betrachtung der Risikotragfähigkeit für das Folgejahr vor. Informationen zum Risikodeckungs­po­ ten­zial und zum daraus abgeleiteten Limitsystem sowie dessen Auslastung erhalten Vorstand und Verwaltungsrat im Rahmen der vierteljährlichen Risiko­ berichterstattung. Das periodische Risikodeckungspotenzial sowie das zur Verfügung gestellte Risiko­ deckungspotenzial (=Risikokapital) stellt sich wie folgt dar: 31.12.2014 in TEUR Maximales periodisches Risikodeckungspotenzial 181.422 Zur Verfügung gestelltes Risiko- deckungspotenzial (=Risikokapital) 34.809 Das Risikotragfähigkeitskonzept ist aufgrund der handelsrechtlichen Perspektive auf das Ende des laufenden Geschäftsjahrs ausgerichtet. Um die Risikotragfähigkeit auch über diesen Stichtag hinaus sicherstellen zu können, stellt die Sparkasse ab dem 30.06. eine Betrachtung bis zum übernächsten Bilanzstichtag an. Mit Blick auf die steigenden quantitativen und qualitativen Mindestkapitalanfor­ derungen gem. CRD IV / CRR haben wir Berechnungen zur Quantifizierung des voraussichtlichen Eigenkapitalbedarfs bis zum Jahr 2020 aufgestellt. Dabei wurden diverse Annahmen über die künftige Ergebnisentwicklung sowie den künftigen Kapitalbedarf getroffen, wie z. B. rückläufige Betriebsergebnisse aufgrund einer anhaltenden Niedrigzinsphase, steigende Verwaltungsaufwendungen sowie eine Mindesteigenkapitalquote ab dem Jahr 2019 von 13,5 %. Da zur Darstellung der Risikotragfähigkeit keine Bestandteile der Eigenmittel gem. CRR herangezogen wurden, haben die bis 2020 sinkenden freien Kapitalüberschüsse keinen Einfluss auf unser zur Verfügung gestelltes Risikokapital. Auf Basis des aktuellen Risikoszenarios wäre die Risikotragfähigkeit damit weiterhin problemlos darstellbar. Das eingerichtete Limitsystem stellt sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar: Summe 29 Eingetretener Verlust 2014 in TEUR Gesamtbanklimit 2014 in TEUR Auslastung in % -2.059 29.800 6,9% 3.4 Risikostrategie Der Vorstand der Sparkasse hat auf Grundlage der Risikotragfähigkeit eine allgemeine Risikostrategie festgelegt und diese durch detaillierte Teil­strate­gien (Adressenausfallrisiken, Markt­preis­risiken) ergänzt. Die Risiko­strategie ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet: – Der Vorstand trägt die Gesamt­ver­ antwortung für die Risiken und für die Umsetzung der Risikostrategie und baut dabei auf das risikobewusste Ver­ halten aller Mitarbeiter. − Die Risikostrategie berücksichtigt die in der Geschäftsstrategie niedergelegten Ziele und Planungen der wesentlichen Geschäftsaktivitäten und die Risiken wesentlicher Auslagerungen. Sie umfasst auch die Ziele der Risi­ko­ steuerung der wesentlichen Geschäfts­ aktivitäten sowie bestehende Risikound Ertragskonzentrationen. − Mit Hilfe installierter Risikolimite und effizienter Kontrollsysteme soll der Ertrag sichergestellt und das Vermö­ gen der Sparkasse geschützt werden. Durch die Festlegung von Risiko­ toleranzen wurde bestimmt, zu welchen Bedingungen die Sparkasse bereit ist, Risiken einzugehen. − Unser guter Ruf als verlässlicher Part­ ner unserer Kunden muss, auch durch den Einsatz des Risikomanagements, gefestigt und erhalten werden. − Bei neuen Geschäftsaktivitäten sind an­gemessene Analysen hinsichtlich or­­ ga­nisatorischer Umsetzbarkeit, recht­ licher Konsequenzen und deren Risiko­ gehalt durchzuführen. 30 − Die zuständigen Entscheidungsträger müssen die erforderlichen Informa­tio­ nen vollständig und zeitnah zur Ver­ fügung gestellt bekommen. − Aufsichtsrechtliche und gesetzliche Nor­men müssen jederzeit erfüllt werden. − Grundsätzlich sind alle Betriebsabläufe durch die Interne Revision zu prüfen. − Die Risikostrategie sowie die diese kon­kretisierenden Teilstrategien Adres­­ senausfallrisiken sowie Marktpreis­risi­ ken werden jährlich überprüft und sukzessive weiterentwickelt. Anpassungen der Strategien werden dem Verwal­ tungsrat vom Vorstand detailliert er­ör­ tert, wobei alle Strategien der Spar­ kasse dem Verwaltungsrat regelmäßig auch im Detail zur Verfügung gestellt werden. In Verbindung mit dem bei der Sparkasse implementierten Berichts­ wesen bezüglich der Risiken der Spar­­kasse und dem vorliegenden Lagebe­richt ist es dem Verwaltungsrat somit – neben dem Vorstand – möglich, sich einen detaillierten Überblick über die Strategien, das Risikoprofil bzw. die Risikosituation, Risikotoleranzen und die Angemessenheit der Risiko­ managementsysteme bzw. -verfahren als auch deren Zusammenwirken zu verschaffen. 3.4.1 Management der Adressenausfallrisiken Als Adressenausfallrisiken bezeichnet man die Gefahr eines teilweisen oder vollständigen Ausfalls vertraglich zugesagter Leistungen durch die Geschäftspartner. Da das Kreditgeschäft ein wesentliches Kerngeschäft der Sparkasse bildet, ist das Eingehen von Adressenausfallrisiken sowie die Kontrolle und Steuerung dieser Risiken von besonderer Bedeutung für die Sparkasse. Adressenausfallrisiken werden bewusst – unter Abwägung von Chancen und Risiken – zur Erzielung von Mehrerträgen eingegangen und im Rah­men der Risikotragfähigkeit als we­sentliche Risikoart limitiert. Die Steuerung der Adressenausfallrisiken des Kreditgeschäfts geschieht unter besonderer Berücksichtigung der Größen­ klassenstruktur, der Bonitäten, der Bran­ chen, der gestellten Sicherheiten sowie des Risikos der Engagements. Der Vor­ stand räumt der Risikobegrenzung im Kreditgeschäft den absoluten Vor­ rang ein. Der Begrenzung wird da­durch Rechnung getragen, dass bei den Unter­nehmenszielen für zukünftige Geschäfts­ jahre eine moderate Wachstumsrate fest­gelegt wurde, weil unverändert die Qualität, d. h. ein möglichst risikominimiertes Kreditgeschäft, im Vordergrund steht. Daneben sind im Kundenkreditgeschäft u. a. auch entsprechende Regelungen zwecks Begrenzung der Blankokreditvergabe bzw. der absoluten Höhe der Kredite an einen Kreditnehmer implementiert. Der Gesamtbetrag der Risikopositionen, aufgeschlüsselt nach den für den KSA vorgegebenen Risikopositionsklassen gem. Artikel 112 CRR, stellt sich zum 31.12.2014 wie folgt dar: 31 Gesamtbetrag der Risikopositionen nach Risikopositionsklassen 31.12.2014 Betrag der Risiko- positionen Mio. € Zentralstaaten oder Zentralbanken Regionale oder lokale Gebietskörperschaften Jahresdurch- schnittsbetrag der Risikopositionen Mio. € 16,1 13,9 240,2 229,8 Öffentliche Stellen 9,7 9,7 Institute 141,2 123,2 Unternehmen 455,4 455,2 Mengengeschäft 453,9 510,1 Durch Immobilien besicherte Positionen 501,6 447,4 Ausgefallene Positionen 33,4 27,4 Positionen in Form von gedeckten Schuldverschreibungen 20,5 31,8 Investmentfonds (OGA-Fonds) 42,9 42,9 Sonstige Posten 27,2 26,4 Gesamt 1.942,1 1.917,8 Dabei besteht eine für Sparkassen typische Verteilung auf geographische Haupt­ gebiete: geografische Hauptgebiete Deutschland EWR (ohne Deutschland) 31.12.2014 Mio. € Mio. € 0,0 Sonstige (ohne Deutschland und EWR) Mio. € Zentralstaaten oder Zentralbanken 16,1 0,0 Regionale oder lokale Gebietskörperschaften 240,2 0,0 0,0 Öffentliche Stellen 9,7 0,0 0,0 Institute 141,2 0,0 0,0 Unternehmen 453,4 1,0 1,0 Mengengeschäft 445,3 8,0 0,6 Durch Immobilien besicherte Positionen 494,0 7,2 0,4 Ausgefallene Positionen 33,1 0,1 0,2 Positionen in Form von gedeckten Schuldverschreibungen 20,5 0,0 0,0 Investmentfonds (OGA-Fonds) 42,9 0,0 0,0 Sonstige Posten 27,2 0,0 0,0 Gesamt 1.923,6 16,3 2,2 31.12.2014 Mio. € Mio. € Mio. € Zentralstaaten oder Zentralbanken 16,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 239,6 0,6 Öffentliche Stellen 5,1 0,0 0,0 0,0 141,2 0,0 0,0 0,0 Unternehmen 0,0 0,0 0,0 1,9 Mengengeschäft 0,0 0,0 0,0 2,1 Durch Immobilien besicherte Positionen 0,0 0,0 0,0 0,2 Ausgefallene Positionen 0,0 0,0 0,0 0,0 20,5 0,0 0,0 0,0 0,0 42,9 0,0 0,0 27,2 0,0 0,0 0,0 210,1 42,9 239,6 4,8 Positionen in Form von gedeckten Schuldverschreibungen Investmentfonds (OGA-Fonds) Sonstige Posten Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Privatpersonen Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung, Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und Aquakultur Gesamt Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Zentralstaaten oder Zentralbanken 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Regionale oder lokale Gebietskörperschaften 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Öffentliche Stellen 0,0 0,0 0,0 2,0 0,0 Institute 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Unternehmen 5,4 34,9 52,1 26,7 42,4 31.12.2014 Mengengeschäft 11,5 2,2 24,4 29,4 299,8 Durch Immobilien besicherte Positionen 3,8 0,6 4,6 19,9 410,8 Ausgefallene Positionen 0,9 0,0 1,7 2,9 15,3 Positionen in Form von gedeckten Schuldverschreibungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Investmentfonds (OGA-Fonds) 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Sonstige Posten 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 21,6 37,7 82,8 80,9 768,3 Gesamt 32 Orgnisationen ohne Erwerbszweck Mio. € Regionale oder lokale Gebietskörperschaften Institute Industrieunternehmen und Privatpersonen Öffentliche Haushalte Offene Investmentvermögen (incl. Geldmarktfonds) Finanzinstitute und öffentlicher Sektor Banken Nachfolgende Übersicht der Hauptbran­ chen spiegelt die Struktur der Wirtschaft in unserem Geschäftsgebiet wider und zeigt, dass die Ausleihungen an Privatpersonen mit 39,6 % den Schwerpunkt bilden: Handel, Instandhaltung, Reparatur von Kraftfahrzeugen Verkehr und Lagerei, Nachrichtenüber­mittlung Finanz- und Versicherungsdienstleistungen Grundstücks- und Wohnungswesen Sonstiges Dienstleistungsgewerbe Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Mio. € Zentralstaaten oder Zentralbanken 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Regionale oder lokale Gebietskörperschaften 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Öffentliche Stellen 0,0 0,1 0,0 2,5 0,0 Dienstleistungsunternehmen 31.12.2014 Institute 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Unternehmen 82,1 10,1 21,6 93,1 85,1 Mengengeschäft 24,7 3,6 1,7 13,4 41,2 Durch Immobilien besicherte Positionen 12,0 2,0 2,5 14,1 31,1 Ausgefallene Positionen 3,0 1,2 0,1 3,2 5,0 Positionen in Form von gedeckten Schuldverschreibungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Investmentfonds (OGA-Fonds) 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Sonstige Posten 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 121,8 17,0 25,9 126,3 162,4 Gesamt Dabei zeigt unser Kreditportfolio eine für Sparkassen typische Größenklassen­glie­ derung. Mit einem Anteil von 52,5 % über­wiegen kleinere Engagements bis zu einem Obligo von 1 Mio. €. Die Übersicht zu den Forderungsklassen nach Restlaufzeiten zeigt, dass die Auslei­ hungen im Kreditgeschäft überwiegend den langfristigen Bereich betreffen: Restlaufzeiten < 1 Jahr 31.12.2014 Mio. € Zentralstaaten oder Zentralbanken > 5 Jahre bis unbefristet Mio. € 16,1 0,0 0,0 148,1 59,6 32,5 4,5 5,1 0,1 55,8 51,6 33,8 Unternehmen 124,9 112,9 217,6 Mengengeschäft 176,9 55,1 221,9 27,4 49,3 425,0 4,2 2,7 26,4 10,5 5,0 5,0 0,0 0,0 42,9 15,2 0,0 12,0 583,6 341,3 1.017,2 Regionale oder lokale Gebietskörperschaften Öffentliche Stellen Institute Durch Immobilien besicherte Positionen Ausgefallene Positionen Positionen in Form von gedeckten Schuldverschreibungen Investmentfonds (OGA-Fonds) Sonstige Posten Gesamt 33 1 Jahr bis 5 Jahre Mio. € Die Sparkasse verfügt über Steuerungs­ instrumente, um frühzeitig Adressen­aus­ fallrisiken bei Kreditengagements zu erkennen, zu steuern, zu bewerten und im Jahresabschluss durch Risikovorsorge (Einzelwertberichtigungen, Rückstel­lun­ gen) abzuschirmen. Die Kreditengage­ ments werden regelmäßig dahingehend überprüft, ob Risikovorsorgebedarf be­steht. Zentrale Bedeutung für die kre­ dit­nehmerbezogenen Adressen­ausfall­­risiken hat die Bonitätsbeurteilung. Zur Steuerung der Kreditrisiken setzen wir die zentralen Ratingverfahren der S-Fi­nanz­gruppe (z. B. das Sparkassen Stan­ dardrating, das Immobiliengeschäfts­ rating, das Kundenkompaktrating, das Kundenscoring und das RSU-Rating) sowie externe Ratings (z. B. Standard & Poors, Moody´s oder Fitch) ein, in die aktuell unser gesamtes Kreditportfolio einbezogen ist. Das geratete Kreditvolumen ist zu 86,1 % in den Ratingklassen „1 bis 9“ eingestuft. Die nachstehende Übersicht zeigt die prozentuale Verteilung unseres mit Rating- und Scoringverfahren beurteilten Kreditportfolios nach Ratingklassen zum 31.12.2014: Ratingnote 31.12.2014 in % 1-5 70,7 6-9 15,4 10-12 5,1 13-15 3,9 16-18 2,8 Ungeratete 2,1 34 Die Bonitätsbeurteilung im Kundenkre­dit­ geschäft erfolgt durch erfahrene Kredit­ analysten unter Einbeziehung der Infor­ mationen der Firmenkundenbetreuer. Soweit uns Informationen vorliegen, die auf eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse hinweisen, erfolgt eine außerordentliche Überprüfung. In einer internen Watch-List, die dem Kun­ denberater monatlich vorgelegt wird, werden problembehaftete bzw. ausfallgefährdete Engagements geführt und erforderlichenfalls an die Sanierung abgegeben bzw. notleidende Engagements werden durch die Abwicklung betreut. Entscheidend für die Bonitätseinstufung sind die Einkommens- und Vermögens­ verhältnisse und die daraus ermittelte Zahlungsfähigkeit. Darüber hinaus werden im Kundenkreditgeschäft neben der reinen Kundenbonitätsbeurteilung auch die Sicherheiten bei der Risikoklassifizierung berücksichtigt. Die Höhe der im Einzelfall zu bildenden Risikovorsorge orientiert sich zum einen an der Wahrscheinlichkeit, mit der der Kreditnehmer seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann. Basis hierfür sind die Beurteilung der wirtschaftlichen Verhältnisse und das Zahlungsverhalten des Kunden. Zusätzlich erfolgt eine Bewertung der Sicherheiten mit ihrem wahrscheinlichen Realisationswert, um einschätzen zu können, welche Zahlungen nach Eintritt von Leistungsstörungen noch zu erwarten sind. Die Wertberichtigungen, Rückstellungen und Direktabschreibungen werden per Antrag kompetenzgerecht entschieden. Es erfolgen eine regelmäßige Überprüfung der Angemessenheit und ggf. daraus re­sul­tierende Anpassungen. Bei nachhal­ tiger Verbesserung der wirtschaftlichen Verhältnisse des Kreditnehmers, die eine Kapitaldienstfähigkeit erkennen lassen, oder bei einer zweifelsfreien Kreditrück­ führung aus vorhandenen Sicherheiten erfolgt eine Auflösung der Risikovorsorge. Die Erfassung, Fortschreibung und Auflö­ sung der Risikovorsorge erfolgt bei der Sparkasse u. a. in der Anwendung Risiko­ kreditbearbeitung (RKB). Für latente Aus­­fallrisiken bildet die Sparkasse Pau­schal­ wertberichtigungen. Darüber hinaus be­ste­hen Vorsorgen für allgemeine Bank­risiken nach § 340 f HGB. In den Arbeits­anweisungen sind die Berech­nungs­weisen sowie die Prozesse zur Geneh­migung der Risikovorsorgen geregelt. Wir berechnen das Adressenausfallrisiko für die Risikotragfähigkeit ratingbasiert. Ausgehend von den Ausfallwahr­schein­ lichkeiten, die den aktuellen Ra­ting­ein­ stu­fungen zugrunde liegen, wird u. a. eine Verschlechterung der Ratings aller Kreditnehmer unterstellt. Die Entwicklung der Risikovorsorge im Be­richts­jahr 2014 zeigt nachstehende Tabelle: Für außergewöhnliche Marktentwicklun­ gen werden quartalsweise Stresstests durch­geführt und darüber berichtet. Dabei 31.12.2014 Das Kreditportfolio unserer Sparkasse ist gekennzeichnet durch eine gute Diver­ sifizierung sowohl nach Branchen, Grö­ßen­ klassen und Ratingklassen. Die Länder­ risiken sind vor dem Hintergrund ihrer Größe als nicht wesentlich einzustufen. Risikokonzentrationen sehen wir keine. Vor dem Hintergrund der sich aus den Bonitätsbeurteilungssystemen ergeben­ den Erkenntnisse stufen wir die Ent­ wicklung unserer Risikolage aus dem Kreditgeschäft als relativ günstig ein. Entwicklung der Risikovorsorge im Berichtsjahr 2014 Anfangs- bestand der Periode Mio. € Fort- Auf- Ver- schreibung lösung brauch in der Periode Mio. € Mio. € Mio. € Wechselkurs- Endbedingte und bestand sonstige Ver- der änderungen Periode Mio. € Mio. € EWB 26,8 2,4 3,7 5,7 0,0 19,8 ZAKP 4,8 0,5 0,2 1,4 0,0 3,7 Rückstellungen 0,2 0,0 0,1 0,0 0,0 0,1 PWB 1,9 0,2 0,0 0,0 0,0 2,1 35 werden u. a. unerwartete Kreditausfälle bei Annahme gleichzeitig sinkender Ver­ wertungs- und Einbringungsquoten be­trachtet. Als Ergebnis dieser Simula­ tionen ist festzuhalten, dass auch bei unerwartet hohen Kreditausfällen die Risikotragfähigkeit gegeben ist. Auch Adressenausfallrisiken aus Handels­ geschäften werden in die Stresstestbe­ trachtung einbezogen. So wird für verzinsliche Wertpapiere eine Spreadausweitung in Anlehnung an die historisch höchsten Spreadaufschläge simuliert. Zur Begrenzung der Adressenausfallrisi­ ken aus Handelsgeschäften bestehen u. a. Limite je Partner (Emittenten- und Kontra­hentenlimite). Die Risiken werden durch die sorgfältige Auswahl unserer Vertragspartner nach einer umfassenden Kreditwürdigkeitsprüfung begrenzt. Die Auslastung der Limite wird durch die Abteilung Risikocontrolling überwacht. Die Handelsgeschäfte umfassen dabei u. a. Schuldverschreibungen und Anleihen, Wertpapierspezialfonds sowie sonstige Investmentfonds. Insgesamt ist bei den Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften von einer als relativ günstig einzustufenden Risikosituation auszugehen. Die Gefahr eines finanziellen Verlustes aufgrund von Wertminderungen der Beteiligungen des Beteiligungsportfolios wird als Beteiligungsrisiko bezeichnet. Neben dem Risiko eines potenziellen Wertverlusts besteht das Risiko der Unoder Unterverzinslichkeit der Anlagen. Bei den Beteiligungen der Sparkasse han­delt es sich im Wesentlichen um 36 stra­tegische Beteiligungen bzw. Funk­ tionsbeteiligungen. Sie dienen insbesondere der Stärkung des Sparkassen­ finanzverbundes bzw. der Spezialisierung und Bündelung betrieblicher Aufgaben und damit der Unterstützung des Spar­ kassenbetriebes. Teilweise werden die Beteiligungen auch indirekt über den SVSaar gehalten. Das Beteiligungscontrolling erfolgt durch die Abteilung Risikocontrolling. In den Strategien hat die Sparkasse die Rahmenbedingungen für die Beteiligun­ gen festgelegt. Die Beteiligungsrisiken werden angemessen in das Risikotrag­ fähigkeitskonzept und Berichtswesen der Sparkasse einbezogen. Daneben wer­­den die Beteiligungsrisiken zusätzlich über Stressszenarien abgebildet. Die Steuerungs- und Überwachungssysteme gewährleisten, dass die Sparkasse ausreichend über die Situation bei den einzelnen Beteiligungsunternehmen unterrichtet ist. Insgesamt betrachtet konzentriert sich das Beteiligungsrisiko der Sparkasse derzeit vor allem auf die großen Verbund­ beteiligungen. Der Notwendigkeit eines angemessenen und zeitnahen Risikoinformationswesens tragen wir durch den Adressenausfallrisi­ kobericht als einem Teil des Risiko­ge­ samtberichtes Rechnung, der dem Vor­ stand und dem Verwaltungsrat vierteljährlich vorgelegt wird. Der Adressen­aus­ fallrisikobericht bildet mit den anderen eingesetzten Systemen die Basis unserer Kreditentscheidungsprozesse und ermög- licht es uns, das Risikoportfolio bzw. Risi­ ko­profil zu bewerten und zu steuern. Er beinhaltet u. a. folgende Darstellungen und ggf. erforderliche Kommentierungen: • zur Portfoliozusammensetzung nach Bonitätsklassen bzw. Ratingkennzif­ fern, Branchen, unter besonderer Be-­ rücksichtigung von Risikokonzentra­ tionen, • zu den festgelegten internen Limiten, • zu den Stresstestergebnissen, • zu Beteiligungen. 3.4.2 Management der Marktpreis­- risiken Marktpreisrisiken sind mögliche Ertrags­ einbußen, die sich aus den Veränderungen der Marktpreise für Wertpapiere und Devisen, aus Schwankungen der Zinssätze und Kurse sowie aus den hieraus resultierenden Preisänderungen der Derivate er­geben. Marktpreisrisiken werden ge­steuert mit dem Ziel, Ertragschancen wahr­zunehmen, ohne die finanziellen Res­ sourcen unangemessen zu belasten. Marktpreisrisiken der Liquiditäts­ reserve (Eigengeschäfte) Für Handelsgeschäfte der Sparkasse werden die Marktpreisrisiken täglich auf Basis aktueller Marktpreise und möglicher Marktpreisveränderungen durch die Abteilung Risikocontrolling ermittelt und auf die aus dem Risikotrag­fä­ higkeitskonzept abgeleiteten Limite angerechnet. Die potenziellen negativen Marktpreisveränderungen aus Handels­ geschäften werden periodisch ermittelt. Zur Überwachung des Marktpreisrisikos wird im Risikocontrolling das Programm SimCorp Dimension (SCD) eingesetzt. 37 An den Auslastungsgrad der Limite wurden Ad-Hoc-Berichterstattungspflichten geknüpft, so dass frühzeitig Maßnahmen eingeleitet werden können. Der Bestand an bilanzwirksamen Handelsgeschäften hat sich gegenüber dem Vorjahr um 4,4 % erhöht. Für die Simulation des Gesamtportfolios der Sparkasse werden fixierte Parameter­ einstellungen verwendet. So erfolgt u. a. beim Portfolio „Verzinsliche Wertpapiere“ die Prognose eines zukünftig möglichen Verlustes über eine Szenarioanalyse, bei der ein Zinsanstieg um 100 Basispunkte unterstellt wird. Durch regelmäßiges Back­ testing wird die Qualität des Risikomodells überprüft und ggf. die Parameter angepasst. Die Marktpreisrisiken bewegten sich 2014 jederzeit innerhalb des Rahmens des vom Vorstand vorgegebenen Limitsystems. Für außergewöhnliche Marktentwick­lun­ gen werden quartalsweise Stresstests durchgeführt und reportet. Eingesetzt werden hierbei Szenariorechnungen. Für verzinsliche Wertpapiere wird ein Zinsanstieg von bis zu 200 BP simuliert. Für Fonds werden weitere Stressfaktoren unterstellt. Als Ergebnis dieser Simulationen ist festzuhalten, dass auch bei unerwartet hohen Marktpreisschwankungen die Risikotragfähigkeit gegeben ist. Währungsrisiken sind bei der Sparkasse von untergeordneter Bedeutung. Offene Positionen wurden in der Regel durch gegenläufige Geschäfte abgesichert. Folgende Daten bzw. Unterlagen werden dem Vorstand bzw. dem Anlageausschuss als Risikoinformation mittels des Markt­ preisrisikoberichts „Handels­geschäfte“ durch das Risikocontrolling bankarbeitstäglich zur Verfügung gestellt: • Marktpreisrisiken der Liquiditäts­re­ser­ ve, • Risiko- und Ergebnisentwicklung der einzelnen Portfolien des Handels­ge­ schäfts, • Bedeutende Limitüberschreitungen, • Änderungen der wesentlichen Parameter. Der Notwendigkeit eines angemessenen und zeitnahen Risikoinformationswesens tragen wir ferner auch durch den Risiko­ bericht Marktpreisrisiken als einem Teil des Risikogesamtberichtes Rechnung, der dem Vorstand und dem Verwaltungsrat vierteljährlich vorgelegt wird. Er beinhaltet u. a. folgende Darstellungen und ggf. erforderliche Kommentierungen: • zur Risiko- und Ergebnisentwicklung der mit Marktpreisrisiken behafteten Positionen, • zu bedeutenden Limitüberschreitun­ gen, • zu Änderungen der wesentlichen An­nahmen oder Parameter, die den Verfahren zur Beurteilung der Markt­ preisrisiken zu Grunde liegen. Stresstestergebnisse werden im Rahmen des Risikoberichts ebenfalls vierteljährlich reportet. Gesamtinstitutsbezogenes Zinsände­ rungs­risiko Zum Jahresende 2014 lässt sich kein Ver­ pflichtungsüberschuss aus der Bewertung von zinsbezogenen Geschäften des Bank­ buchs (Zinsbuch) erkennen, dem wir durch Bildung einer Drohverlustrückstellung 38 begegnen müssten. Ergänzend verweisen wir auf die Ausführungen im Anhang des Jahresabschlusses. Die Sparkasse setzt im Rahmen der institutsspezifischen Risikosteuerung bei der periodischen Ermittlung des Zins­span­ nenrisikos des Gesamtinstituts regel­ mäßig das Simulationstool GuV-Planer, mit dem mögliche Entwicklungen des Zinsüberschusses unter verschiedenen Zins­szenarien aufgezeigt werden können, seitens der Abteilung Unterneh­ menscontrolling ein. Dabei wurde ein Zinsrückgang um 100 BP unterstellt und Annahmen für Risiken aus impliziten Op­tionen getroffen. Aufgrund des vorhandenen Geschäftsumfangs und dem bestehenden Risikogehalt erfolgt eine vierteljährliche Bewertung und Ermittlung des Zinsänderungsrisikos für das laufende Jahr und fünf Folgejahre. 2014 bewegten sich die Risiken jederzeit innerhalb des vom Vorstand vorgegebenen periodischen Limitsystems. Zins­änderungsrisiken bestehen in erster Linie bei steigenden Marktzinsen. Zur Risikobegrenzung werden wir auch weiterhin unsere Ausleihungen weitgehend fristenkongruent refinanzieren. Für außergewöhnliche Marktentwick­lun­ gen werden quartalsweise Stresstests durchgeführt und reportet. Eingesetzt werden hierbei Szenariorechnungen. Als Ergebnis dieser Simulationen ist festzuhalten, dass auch bei unerwartet hohen Zinsschwankungen die Risikotragfähigkeit gegeben ist. Zur wertorientierten Quantifizierung und Steuerung mittels des Risikomaßes Valueat-Risk setzt die Abteilung Unter­neh­ menscontrolling die Anwendung sDIS Plus ein. Dabei werden ein Konfidenz­niveau von 95 %, eine Haltedauer von 3 Monaten und der Beobachtungszeitraum von 19882013 zugrunde gelegt. Die der Bewertung zugrunde liegenden Daten werden regelmäßig überprüft bzw. aktualisiert. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Zins­ änderungsrisiken (wertorientiert) anhand des Value-at-Risk im Vergleich zum Vorjahr: in Mio. € Zinsänderungsrisiken Value at Risk (Konfidenzniveau 95 %, Haltedauer 3 Monate) 31.12.2014 2013 9,0 9,1 Der Zinsrisikokoeffizient gemäß § 25 a Abs. 1 Satz 7 KWG in Verbindung mit dem BaFin-Rundschreiben 11/2011 (Ermittlung der Auswirkungen einer plötzlichen und unerwarteten Zinsänderung um +/- 200 Basispunkte) belief sich zum 31. Dez­em­ ber 2014 auf 19,1 % (Verhältnis der Bar­ wertänderung des Zinsbuchs zu den regulatorischen Eigenmitteln). Im Rahmen der Gesamtbanksteuerung wurden zur Feinsteuerung der Zinsände­ rungsrisiken neben bilanzwirksamen Instrumenten auch derivative Finanz­ins­ trumente in Form von Zinsswaps (Nomi­ nalbetrag: 220,0 Mio. EUR) eingesetzt. Die Risiken bewegen sich innerhalb des Rahmens der geschäftspolitischen Ziel­ setzungen. Folgende Daten bzw. Unterlagen werden dem Vorstand und dem TreasuryAusschuss als Risikoinformation mittels des Marktpreisrisikoberichts „S-Treasury“ durch das Unternehmenscontrolling mo­­ natlich zur Verfügung gestellt: 39 • Entwicklung des barwertigen Zinsän­ derungsrisikos, • Risiko- und Ergebnisentwicklung (wert­ orientiert), • Bedeutende Limitüberschreitungen, • Änderungen der wesentlichen Annah­ men oder Parameter, • Entwicklung des Zinsrisikokoeffizien­ ten. Der Notwendigkeit eines angemessenen und zeitnahen Risikoinformationswesens tragen wir ferner auch durch den Risiko­ bericht Marktpreisrisiken als einem Teil des Risikogesamtberichtes Rechnung, der dem Vorstand und dem Verwaltungsrat vierteljährlich vorgelegt wird. Stresstestergebnisse der periodischen Simulationen werden dort ebenfalls vierteljährlich reportet. Aufgrund der anhaltenden bzw. verschärften Niedrigzinsphase bestehen erhöhte Risiken für die weitere Entwicklung, die sich wesentlich auf die Ertragslage unserer Sparkasse auswirken können. Für das laufende und das kommende Jahr gehen wir nur von einer leichten Verschlechterung des Zinsergebnisses gegenüber dem ab­geschlossenen Geschäftsjahr aus. Eine Stärkung der Eigenkapitalbasis ist auf­ grund der von uns geplanten Geschäfts­ entwicklung weiterhin möglich. 3.4.3 Management der Liquiditäts­- risiken Das Risiko, Zahlungsverpflichtungen zum Zeitpunkt der Fälligkeit nicht nachkommen zu können (Termin- und Abrufrisiken; Liquiditätsrisiken im engeren Sinne) sowie die Gefahr, im Falle unzureichender Marktliquidität in einzelnen Produkten nicht oder nicht zu erwarteten Konditio­ nen kontrahieren zu können (Marktliqui­ ditätsrisiken), wird zwecks Vermeidung des Eintritts dieser Risiken ebenfalls im Rahmen des Risikomanagements und -controllings gesteuert. Das Refinan­zie­ rungsrisiko repräsentiert die Gefahr, dass erforderliche Anschlussfinanzierungen nicht oder nur zu ungünstigen Konditio­ nen beschafft werden können. Dem Liquiditätsrisiko wird durch eine ausreichende Liquiditätsvorsorge und eine verantwortungsvolle Strukturierung der Aktiva und Passiva vorgebeugt. Als Grundlage der Planung und Steuerung der Liquidität dienen der Sparkasse der Liquiditätsstatus und die Liquiditäts­ übersicht gemäß Liquiditätsverordnung (LiqV). Der aktuelle Liquiditätsstatus wird auf täglicher Basis durch die Abteilung Treasury-Eigenhandel gemessen und dient der Disposition der täglichen Liqui­dität. Um Engpasssituationen frühzei­tig zu erkennen, haben wir zusätzlich ein Schwellenwertsystem für die Liquiditäts­kennziffer in den Über­ wachungsprozess integriert. Sofern Gegensteuerungsmaßnahmen zur Liqui­ ditätsbeschaffung einzuleiten sind, wird anhand einer Liquiditätsliste ein Maß­ nahmenvorschlag erarbeitet, der vom Gesamtvorstand zu beschließen ist. Mit Hilfe der Anwendung sDIS Plus erfolgt die Steuerung der mittelfristigen Liquidität. Auf Basis der Bestands­ entwicklung aus unserer mittelfristigen Unternehmensplanung wird quartalsweise der Liquiditätsbedarf oder -überschuss für das laufende Jahr und vier Folgejahre ermittelt. An liquiditätsengen 40 Märkten ist die Sparkasse nicht investiert. Es erfolgt eine laufende Überprüfung, inwieweit die Sparkasse in der Lage ist, einen Liquiditätsbedarf decken zu können. Handlungsalternativen für einen sich abzeichnenden Liquiditätsengpass sowie für einen Notfallplan für einen tatsächlichen Liquiditätsengpass wurden definiert. Zur Messung und Limitierung der Liqui­­ditätsreserve orientiert sich die Sparkasse an den Anforderungen des § 11 KWG in Verbindung mit der Liquidi­ tätsverordnung, den MaRisk und der CRR. Das Refinanzierungsrisiko wird auf Basis eines angenommenen Abzugs von Kundeneinlagen quantifiziert, der über den Kapitalmarkt zu gestiegenen Kosten refinanziert werden muss. Über die Liquiditätssituation erstattet die Abteilung Unternehmenscontrolling dem Vorstand monatlich Bericht. Die Sparkasse verfügt – wie auch die Liqui­ ditätskennzahl im Abschnitt Finanzlage zeigt – insgesamt über eine starke Liqui­ ditätsposition. Ausschlaggebend hierfür ist unser Bestand an hochliquiden Wertpapieren. Darüber hinaus werden bei der Deutschen Bundesbank zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften entsprechende Guthaben unterhalten. Für außergewöhnliche Marktentwicklun­ gen werden quartalsweise Stresstests durchgeführt und reportet. Eingesetzt werden hierbei Szenariorechnungen. Es wird ein Einlagenabzug von 30 % simuliert, der zu ungünstigen Konditionen (Spreadaufschlag: +200 Basispunkte) refi­nanziert werden muss. Als Ergebnis dieser Simulationen ist festzuhalten, dass auch bei unerwar- teten hohen Liquiditätsabflüs­sen die Risikotragfähigkeit gegeben ist. Daneben ermittelt die Sparkasse Sur­vival Periods, welche den Zeitraum der Überdeckung der Zahlungsmittelabflüsse durch planbare Zahlungsmittelzuflüsse angeben. Danach ist ein Zahlungsmittelüberschuss auch unter schwierigen Bedingungen für mindestens 18 Monate gegeben. Risikoinformationen werden dem Vor­ stand und dem Verwaltungsrat mittels des Liquiditätsrisikoberichts als einem Teil des Risikogesamtberichtes durch die Abteilung Unternehmenscontrolling vierteljährlich in folgendem Umfang zur Verfügung gestellt: • Mittelzu- und Mittelabflussbilanz, • Refinanzierungsstruktur (Risikokon­ zentrationen), • Liquiditätskennziffer, • Limitüberschreitungen, • Ergebnisse der Szenarioanalysen und Stresstests. Per 31.12.2014 wurde erstmalig die Aufteilung der Liquiditätskosten, -nutzen und -risiken gemäß Liquiditätskosten­ verrechnungssystem vorgenommen. Der ermittelte Liquiditätsbeitrag wird dem Vorstand vierteljährlich als Bestandteil der Ergebnisspaltung mittels des Monats­ berichts zur Verfügung gestellt. Der Verwaltungsrat nimmt Kenntnis über die Ergebnisspaltung im Rahmen der jährlichen Erörterung der Strategien. 3.4.4 Management der operationellen Risiken Unter operationellen Risiken versteht die Sparkasse die Gefahr von Schäden, 41 die infolge der Unangemessenheit bzw. des Versagens von internen Verfahren, Mitarbeitern, der internen Infrastruktur, oder infolge externer Einflüsse eintreten können und die es zu vermeiden gilt. Für den adäquaten Umgang mit operationellen Risiken ist der Vorstand verantwortlich, dem in diesem Zusammenhang die Aufgabe der Festlegung, der regelmäßigen Überprüfung und der Sicherstellung der Rahmenbedingungen mit operationellen Risiken zufällt. Bei der Sparkasse werden operationelle Risiken mindestens einmal jährlich identifiziert und dokumentiert. Zu den installierten Regelungen bzw. Verfahren zum Management der operationellen Risiken zählen insbesondere das interne Kontrollsystem, die schriftlich fixierte Ordnung für die Aufbauorganisation und die wesentlichen Arbeitsabläufe, der Einsatz von qualifiziertem Personal sowie die ständige Weiterentwicklung der Methoden und die Verbesserung der technischen Abläufe. Betriebsrisiken aus dem IT-Bereich, aus Organisations- und Bearbeitungsfehlern werden durch Vereinbarungen mit einem externen Rechenzentrum, Notfall­ konzepte, zunehmende Automatisierung, ständige Kontrollen und den Einsatz qualifizierter Mitarbeiter gemindert und zum Teil durch Versicherungen gedeckt. Rechtliche Risiken werden durch sorgfältige Prüfung der vertraglichen Grund­ lagen und den Einsatz gebräuchlicher Standardverträge reduziert. Darüber hinaus setzt die Sparkasse zur Erfassung aufgetretener Schadensfälle die OSPlus-Anwendung „Operationelle Risiken“ ein. In der Schadensfalldatenbank werden tatsächlich eingetretene Schäden aus operationellen Risiken ab einem Betrag von 1 TEUR (ex post Betrachtung) erfasst. Die auf Basis von Interviews oder Fragebögen erfolgte „Risikoinventur“ wird zur Identifizierung der wesentlichen Risiken eingesetzt. Der Umfang bzw. die Auswirkungen der ope­rationellen Risiken wird bzw. werden langfristig betrachtet als moderat eingeschätzt, wenngleich die BGH-Ent­ scheidung zur Verjährung von Rück­for­ derungsansprüchen bezüglich Be­ar­bei­ tungsgebühren bei Verbraucherdarlehens­ verträgen in 2014 zu einem erhöhten Er­stat­tungsanspruch für die Kunden führte. Für außergewöhnliche Entwicklungen werden quartalsweise Stresstests durchgeführt und reportet. Eingesetzt werden hierbei Szenariorechnungen. Als Ergebnis dieser Simulationen ist festzuhalten, dass auch bei unerwartet hohen Schäden aus operationellen Risiken die Risiko­ tragfähigkeit gegeben ist. Risikoinformationen werden dem Vor­ stand und dem Verwaltungsrat mittels des Risikoberichts „Operationelle Risiken“ als einem Teil des Risikogesamtberichtes durch die Abteilung Risikocontrolling vierteljährlich in folgendem Umfang zur Verfügung gestellt: • Eingetretene Schadensfälle, • Bedeutende Schadensfälle, • Risikoinventur (i. d. R. jährliche Überar­ bei­tung), • Risikokonzentrationen, • Limitauslastung bzw. Limitüberschrei­ tungen, 42 • Ergebnisse der Stresstests, • Ergriffene Maßnahmen. Zusätzlich erfolgt bei bedeutenden Scha­ densfällen ein Ad-hoc-Reporting an die Geschäftsleitung. 3.5 Zusammenfassende Risikobeur-­ tei­lung Unser Haus verfügt über ein dem Umfang der Geschäftstätigkeit angemessenes System zur Steuerung, Überwachung und Kontrolle der vorhandenen Risiken gemäß § 25a KWG. Durch das Risikomanagement und -controlling der Sparkasse können die wesentlichen Risiken frühzeitig identifiziert, Informationen an die zuständigen Entscheidungsträger weitergeleitet und Risiken gesteuert werden. Die Ermittlung der Risiken erfolgt in der periodischen Sichtweise über einen einheitlichen Risikobetrachtungshori­ zont von einem Jahr. In 2014 bewegten sich die Risiken jederzeit innerhalb des vom Vorstand vorgegebenen Gesamtbanklimits. Die Risikotragfähigkeit war und ist derzeit gegeben. Auch die in der periodischen Sichtweise ab Mitte des Jahres durchgeführte Risikotrag­ fähigkeitsrechnung für das Folgejahr lässt auf keine Beeinträchtigungen der Risikotragfähigkeit schließen. Die durchgeführten Stresstests zeigen, dass auch außergewöhnliche Ereignisse und Marktentwicklungen durch das vorhandene Risikodeckungspotenzial abgedeckt werden können. Die Risikolage ist insgesamt als vergleichsweise günstig einzustufen. Risiken der künftigen Entwicklung, die für die Sparkasse bestandsgefährdend sein könnten, sind nicht erkennbar. Bei Risiken, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben könnten, wird ein wirksames Risikomanagement und -controlling eingesetzt. Unter Berücksichtigung der neuen Eigen­ mittelanforderungen durch Basel III/CRR ist die Risikotragfähigkeit nach derzeitigem Planungsstand in den Geschäftsjah­ ren 2015 und 2016 angesichts der laufenden Ertragskraft und der Vermögens-/ Substanzsituation der Sparkasse gegeben. Die Sparkasse sieht sich durch das bestehende Risikomanagement sowohl für das bestehende Geschäft als auch für die kommenden Herausforderungen insgesamt gut gerüstet. 4 Nachtragsbericht Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres haben sich nicht ereignet. 5 Prognosebericht Strategische Schwerpunkte Den Leitlinien unserer Geschäftsstrategie folgend ist es unser Ziel, konkurrenzfähige Leistungen für alle Kundengruppen anzubieten und unsere Kunden langfris­ tig an uns zu binden und zufriedenzustellen. Der Fokus unserer Vertriebskraft liegt dabei im regionalen Privat- und Firmenkundengeschäft. 43 Durch den effizienten Einsatz von vorhandenen Ressourcen, die kontinuierliche Verbesserung unserer Prozesse und ein konsequentes Kostenmanagement wollen wir unsere Produktivität weiter steigern. Die Überwachung und Steuerung von Risiken in allen wesentlichen Risiko­ kategorien ist in den kommenden Jahren von besonderer Bedeutung für die geschäftspolitische Ausrichtung der Sparkasse. Das Risikomanagement hat vorrangig das Ziel, Risiken des Spar­ kassenbetriebs frühzeitig zu identifizieren, transparent und damit steuerbar zu machen. Die Sparkasse steuert ihre Eigenmittel­ ausstattung unter Berücksichtigung geltender Vorschriften. Ziel ist der Erhalt eines komfortablen Eigenmittelniveaus, welches weitere Wachstumsspielräume gewährleistet durch Eigenfinanzierung (Zuführung zur Sicherheitsrücklage und Dotierung des Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340 g HGB) oder – soweit aufsichtsrechtlich erforderlich – durch Fremdfinanzierung (Beschaffung von Nachrangmitteln). Durch die angemessene Eigenmittelausstattung wird auch in den kommenden Jahren die Risikotragfähigkeit jederzeit gewährleistet sein 5.1 Erwartete Konjunkturentwick-­ lung 2015 und 2016 5.1.1 Gesamtwirtschaftliche Perspek­ tive Die Aufschwungskräfte in Deutschland haben wieder Tritt gefasst. Deutschland lebt derzeit auf der Sonnenseite der Konjunktur. Mit Raten von 1,8 % (2015) und 2,0 % (2016) expandiert die Wirt­ schaftsleistung im Progno­se­zei­t­raum schneller als die Produktionsmöglich­kei­ten wachsen. Stimuliert wird die Kon­junktur in der ersten Hälfte des Progno­sezeitraums maßgeblich seitens der Konsumausgaben und der Wohnungsbauinvestitionen der privaten Haushalte. Im nächsten Jahr dürften die Unternehmensinvestitionen zur zweiten Säule des Aufschwungs werden. Vom Außenhandel gehen indes netto keine Expansionsimpulse aus. Die Erwerbstätigkeit steigt weiter und auch die Arbeitslosigkeit sinkt wieder deutlicher. Das Institut für Weltwirtschaft rechnet für den Jahresdurchschnitt 2015 und 2016 mit 2,8 bzw. 2,7 Mio. Arbeitslosen (Quote: 6,4 % bzw. 6,1 %). Ölpreisbedingt bleiben die Verbrau­ cherpreise im Durchschnitt des laufenden Jahres stabil, im nächsten Jahr steigt die Inflationsrate aber wieder merklich an. Die Lohnkosten (Arbeitnehmerentgelt je Arbeitnehmer) dürften in diesem und im kommenden Jahr um 3,5 % bzw. 2,4 % zulegen. Das von der EZB im März begonnene Programm zum Kauf von Staatsanleihen dürfte die Finanzierungskosten des Staates und der Unternehmen weiter senken. Die Geldpolitik der EZB wird im Prognosezeitraum gemessen an der Produktionslücke für Deutschland extrem expansiv ausgerichtet sein. Das Institut für Weltwirtschaft rechnet damit, dass die Zinsen für Bankkredite in der Tendenz etwas weiter sinken werden, da die Banken mit der Ankündigung des Anleihekaufprogramms von einem anhaltenden Niedrigzinsumfeld ausgehen. 44 Die preisliche Wettbewerbsfähigkeit dürf­te sich nicht zuletzt vor dem Hinter­ grund der kräftigen Abwertung des Wechselkurses des Euro gegenüber dem US-Dollar im Jahresverlauf merklich verbessen. Trotz der konjunkturellen Belebung wird der Budgetüberschuss im laufenden Jahr nach über 18 Mrd. Euro im Jahr 2014 merklich sinken. Maßgeblich ist die expansive Finanzpolitik und der Umstand, dass die öffentlichen Haushalte im Jahr 2014 von Einmaleffekten – wie dem hohen Bundesbankgewinn und der Welle an Selbstanzeigen wegen Einkommenssteu­ erhinterziehung – profitierten, die nun wegfallen dürften. Im Jahr 2016 wird der Budgetsaldo leicht zurückgehen, wobei die Einnahmen beschleunigt zulegen. Der prognostizierte Aufschwung in Deutsch­­land sollte nicht zu wirtschaftspolitischer Sorglosigkeit verführen. Zum einen, weil die ökonomische Entwicklung von externen Faktoren jederzeit gestört werden kann, zum anderen aber liegen die Risiken im Aufschwungsprozess selbst und den daraus oftmals resultierenden wirtschaftspolitischen Fehlschüssen. Das außenwirtschaftliche Umfeld birgt Risiken. Abwärtsrisiken bestehen insbesondere in verschärften geopolitischen Spannungen rund um den Konflikt in der Ukraine. Ferner wären mit einem kräftigen Anstieg des Rohölpreises die konsumstützenden Kaufkrafteffekte wieder verloren. Auch die Entwicklung des Außenwertes des Euro ist unsicher; eine drastische Abwertung könnte kurzfristig über den Außenhandelskanal stimulieren, damit aber zugleich das hier aufgezeigte Konjunkturmuster durcheinander brin- gen. Schließlich ist nicht auszuschließen, dass die Unternehmensinvestitionen noch schneller Tritt fassen als hier unterstellt. (Quelle: „Deutsche Konjunktur im Frühjahr 2015“, Institut für Weltwirtschaft (IfW) Kiel) 5.1.2 Regionale Perspektive Mit Blick auf die aktuelle Auftragslage in der Industrie (plus 5,3 % gegenüber dem Vorjahr) und die künftige Entwicklung des nationalen und internationalen Umfelds zeichnet sich für das Saarland 2015 erneut ein überwiegend freundliches Konjunkturbild ab. Die IHK Saarland sieht gute Chancen, dass die Kernbranchen der saarländischen Industrie ihren Erholungsprozess fortsetzen können. Auch der Handel und die meisten Dienst­ leistungsbranchen dürften weiter leicht zulegen. Insgesamt wird für 2015 ein Saar-Wachstum in der Größenordnung von 1,5 % erwartet. Das wäre erneut ein guter halber Punkt mehr, als der DIHK für den Bund prognostiziert. 2015 kann für das Saarland also das zweite Aufholjahr in Folge werden. Bei den Exporten hält die IHK – nach der nur geringen Zunahme 2014 (rund 2 %) – im kommenden Jahr einen Zuwachs in der Größenordnung von 5 % für wahrscheinlich. Dabei kommen dem Saarland neben dem der steigenden Auslandsnachfrage auch der schwächere Euro und die gute Wettbewerbsposition des saarländischen Fahrzeug- und Maschinenbaus zugute. Positive Impulse seien zudem vom privaten Verbrauch zu erwarten, der durch weitere Zuwächse bei der Beschäftigung und steigende Reallöhne gestützt wird. 45 Von der Nachfrage nach Investitions­ gütern dürften dagegen zunächst nur geringe Wachstumsbeiträge kommen. Dämpfend auf das Saar-Wachstum wirken sich, auch die Sparzwänge bei Land und Saar-Kommunen aus. Die Investitionen der öffentlichen Hand bleiben im Saarland zunehmend hinter den Investitionen in den anderen Bundesländern zurück. Das hat negative Auswirkungen auf das Saar-Wachstum. Als wachstumshemmender Faktor wirkt auch die demografische Entwicklung. Die Bevölkerungsentwicklung im Saarland bleibt jährlich um etwa ein halbes Prozent hinter der Bundesentwicklung zurück. Der Aufbau an Beschäftigung wird im kommenden Jahr nach Einschätzung der IHK durch das Inkrafttreten des gesetzlichen Mindestlohns gebremst. Aus Sicht der IHK dürften die negativen Auswirkungen des Mindestlohns aber durch die positiven Konjunktureffekte mehr als wettgemacht werden. Die IHK betont, dass ihre insgesamt positive Prognose nur dann gilt, wenn Europa nicht in die Rezession zurückfällt, wenn sich die geopolitischen Krisen nicht weiter verschärfen und wenn die Bundesregierung den Arbeitsmarkt nicht zusätzlich reguliert. (Quelle: Presseartikel „Saarwirtschaft bleibt weiter auf Wachstumskurs“, IHK Saarland) 5.2 Erwarteter Geschäftsverlauf 2015 und 2016 5.2.1 Bilanzsumme und Geschäfts- volumen Veränderung Prognose 2014 2015 % % Prognose 2016 % Geschäftsvolumen 1,7 2,1 3,5 Bilanzsumme 1,8 2,1 3,5 Vor dem Hintergrund einer Festigung des Aufschwungs in Deutschland erwarten wir für die Geschäftsjahre 2015 und 2016 ein moderates Wachstum der Bilanzsumme, das hauptsächlich wieder von Kunden­ ein­lagen getragen werden dürfte. Auf der anderen Seite erwarten wir leichte Zuwächse im Kundenkreditvolumen und einen deutlichen Anstieg der Forderungen an Kreditinstitute. 5.2.2 Aktivgeschäft (inklusive Passiv Posten 1 unter dem Strich) Veränderung Prognose 2014 2015 % % Kundenkreditvolumen Prognose 2016 % -0,6 0,4 0,8 Bürgschaften und Gewährleistungen -3,2 0,0 0,0 Kontokorrent /Dispokredite -2,4 0,6 1,3 Sonstige Darlehen -0,2 0,4 0,7 162,2 60,7 59,1 4,4 4,3 2,0 -3,6 0,0 2,0 darunter: Forderungen an Kreditinstitute Wertpapiervermögen Beteiligungen Wir gehen im Kreditgeschäft von einem geringen Wachstum in Höhe von 0,4 % bzw. 0,8 % für die Geschäftsjahre 2015 und 2016 aus. Sollten die Unterneh­ 46 mensinvestitionen schneller Tritt fassen als erwartet, sehen wir auch positive Impulse für unser Kreditgeschäft. Zusammen mit den historisch günstigen Finanzierungsbedingungen könnte die Wachstumsrate des Kreditvolumens auch deutlich höher ausfallen. Schwächer als erwartet könnte die Entwicklung des Kreditvolumens verlaufen, wenn die Sondertilgungsoptionen von Kunden noch stärker als im Vorjahr in Anspruch genommen werden. Die Forderungen an Kreditinstitute dürften in 2015 und 2016 nochmals kräftig zulegen. In den Positionen Wertpapiervermögen und Beteiligungen sollten die Verände­ rungen in den Folgejahren nur moderat ausfallen. 5.2.3 Passivgeschäft Veränderung Prognose 2014 2015 % % Kundeneinlagen 2,1 3,4 4,2 darunter: Sichteinlagen / Tagesgelder 9,0 8,0 8,7 -7,3 4,4 14,3 Spareinlagen -9,1 -4,9 -5,8 Eigenemissionen 10,7 7,7 8,5 -2,1 -0,8 0,7 Termineinlagen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Wir rechnen in den Geschäftsjahren 2015 und 2016 mit einem moderaten Anstieg der Kundeneinlagen um 3,4 % bzw. 4,2 %. Dabei erwarten wir wieder in deutlicher Höhe Umschichtungen aus Spareinlagen zugunsten der Sichteinlagen. Das pro­ gnostizierte Einlagenwachstum könnte geringer ausfallen, wenn der Risikoappetit und die Kauflaune der Anleger an den Wertpapierbörsen weiter zunimmt oder die Sparquote sinkt. Für die Verbindlichkeiten gegenüber Kre­ ditinstituten prognostizieren wir geringfügige Veränderungen in den beiden Fol­ ge­jahren. 47 Prognose 2016 % 5.3 Ertragslage Darstellung nach der Gewinn- und Verlustrechnung Zinsüberschuss (inklusive GuV-Positionen 3, 4 und 17) Veränderung Prognose 2014 2015 % % Prognose 2016 % -3,7 -1,9 -2,1 Provisionsüberschuss 5,3 -1,8 0,0 Verwaltungsaufwand Personalaufwand Sachaufwand 5,3 4,4 2,9 -4,5 2,4 2,5 Nettoergebnis aus Finanzgeschäften 0,0 0,0 0,0 34,2 0,7 1,9 -13,7 sonstige ordentliche Erträge und Aufwendungen Ergebnis vor Bewertung -19,7 -9,1 -132,4 -663,7 0,0 Ergebnis nach Bewertung 11,6 -61,9 -30,1 Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken gem. § 340 g HGB 20,0 -98,3 -100,0 0,0 0,0 0,0 Steuern 12,6 -56,0 -25,1 Jahresüberschuss und Bilanzgewinn -0,3 -12,2 -30,8 2015 Prognose 2016 Prognose Bewertungsergebnis Außerordentliches Ergebnis Die sich auf Basis der durchschnittlichen Bilanzsumme (Summe monatlicher Bi­lanz­ summen dividiert durch 12) ergebenden Kennziffern zur Ertragslage prognostizieren wir wie folgt: Ertragskennziffern in % der durchschnittlichen 2014 Bilanzsumme Zinsüberschuss (inklusive GuV-Positionen 3, 4 und 17) 2,40 2,31 2,18 Provisionsüberschuss 0,60 0,58 0,56 Verwaltungsaufwand 2,01 1,99 1,97 Ergebnis vor Bewertung 0,82 0,73 0,61 Ergebnis nach Bewertung 0,89 0,33 0,22 Jahresüberschuss und Bilanzgewinn 0,24 0,21 0,14 48 Durch die weitere Anpassung unserer Produkt- und Dienstleistungspalette an die Markterfordernisse bietet sich die Chance eines voll umfassenden Angebots von Bankdienstleistungen für den aktiven Vertrieb. Ein Ziel hierbei ist, die Zufriedenheit unserer Kun­ den zu steigern, um sie stärker an die Sparkasse zu binden, sowie neue Kun­ den zu gewinnen. Neben den erwarteten, verbesserten Absatzchancen im Vermögensmanagement wird vor allem aus dem weiteren Ausbau der Verbundund Vermittlungsgeschäfte die Möglichkeit zu einer Verbreiterung der Ertragsbasis gesehen. Die historischen Niedrigzinsen werden die Ertragslage der Sparkasse in den Folgejahren belasten. Wir gehen in unse­ rer vorsichtigen Prognoserechnung für 2015 und 2016 von weiter rückläufigen Zinsüberschüssen aus. In der Pla­ nung 2015 und 2016 unterstellen wir ein im Jahresdurchschnitt konstantes Zinsniveau. Geringer ausfallen als erwartet könnte der Zinsüberschuss in den beiden kommenden Jahren, wenn die Zinsstrukturkurve noch weiter sinken würde. Besser ausfallen als erwartet könnte die Zinsspanne in 2015 und 2016, wenn die Zinsstrukturkurve wieder steigt. Wir erwarten einen leicht rückläufigen Provisionsüberschuss in den Folgejahren. Der Personalaufwand wird 2015 und 2016 hauptsächlich wegen höherer Personalaufwendungen im Rahmen des in 2014 abgeschlossenen Tarifvertrages moderat zunehmen. Vor dem Hintergrund 49 des proaktiven Kostenmanagements unserer Sparkasse sollte der Sachaufwand in den Folgejahren leicht unter dem Vorjahr liegen. Insgesamt rechnen wir für die beiden Folgejahre mit Betriebs­ ergebnissen vor Bewertung deutlich unter Vorjahresniveau. Die Cost-IncomeRatio als Indikator für die Effizienz eines Kreditinstituts wird sich nach unseren Prognosen in 2015 und 2016 merklich auf 73,1 % bzw. 76,3 % verschlechtern. Die Risiken im Kreditgeschäft werden neben der allgemeinen Konjunktur­ ent­wicklung auch durch die regionale Wirtschaftsentwicklung nachhaltig beeinflusst. Die saarländische Wirtschaft, die ins­ besondere von exportabhängiger Stahlund Autoindustrie geprägt ist, könnte überdurchschnittlich von den deutlich höheren Expansionsraten des deutschen Außenhandels profitieren. Daraus würden niedrigere Adressenausfallrisiken im Kundenkreditgeschäft resultieren. Wir rechnen dennoch unter Beachtung des Vorsichtsaspekts für die Jahre 2015 und 2016 mit einem Vorsorgebedarf deutlich über Vorjahresniveau. Vor dem Hintergrund einer rollierenden Wiederanlage von Wertpapieren im Zinstief sehen wir für die Geschäftsjahre 2015 und 2016 nennenswerte Risiken für Abschreibungen. Die in den Geschäftsjahren 2015 und 2016 erwartete schlechtere operative Ertrags­ lage führt zu Jahresergebnissen unter dem Niveau von 2014. Die bilanzielle Eigenkapitalrentabilität prognostizieren wir mit 3,7 % für 2015 und 2,6 % für 2016 deutlich niedriger als im Vorjahr. Die notwendige Ausstattung mit Eigen­ mitteln dürfte sich wie folgt entwickeln: Mio. € 31.12.2014 Prognose 31.12.2015 Prognose 31.12.2016 Eigenmittel 141,7 147,9 147,8 Kernkapital 134,0 143,3 146,1 Ergänzungskapital Gesamtrisikobetrag 7,7 4,7 1,7 957,5 988,8 1.008,8 Gesamtkapitalquote 14,8 15,0 14,7 Kernkapitalquote 14,0 14,5 14,5 Für das Geschäftsjahr 2015 gehen wir sowohl von einem moderaten Anstieg der Kernkapitalquote als auch der Gesamt­ kapitalquote aus. Während sich die Kern­kapitalquote in 2016 voraussichtlich konstant zeigen könnte, erwarten wir aufgrund allmählich auslaufender Nachrang­verbindlichkeiten einen leichten Rückgang der Gesamtkapitalquote. Aufgrund unserer vorausschauenden Finanzplanung gehen wir davon aus, dass auch im Prognosezeitraum die Zah­ lungsfähigkeit uneingeschränkt gewährleistet sein wird. Mit der Umsetzung von Basel III sind neue Liquiditäts- und erhöhte Eigenkapitalanforderungen verbunden. Die Sparkasse beteiligt sich an dem Meldeverfahren für die künftigen aufsichtsrechtlichen Liquiditätsanforderung­ en. Erste Proberechnungen haben ergeben, dass die Liquiditätsanforderungen nach heutigem Kenntnisstand eingehalten werden können. Auch die bis zum Jahr 2018 ansteigenden Kapitalanforderungen können erfüllt werden. 50 Bericht des Verwaltungsrats Der Verwaltungsrat hat im abgelaufenen Geschäftsjahr die Geschäftsführung des Vorstands überwacht, indem er in zehn Sitzungen die vom Vorstand erstatteten Berichte über die Geschäftsentwicklung und die wichtigsten Geschäftsvorfälle zur Kenntnis nahm und die nach Gesetz und Satzung erforderlichen Beschlüsse gefasst hat. Darüber hinaus führte der Verwaltungsrat in der Zeit vom 04.06. bis 18.06.2014 bei verschiedenen Stellen unvermutete Prüfungen durch. Jahresbilanz nebst Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang (Jahresabschluss) sowie der Geschäftsbericht zum 31. Dezember 2014 hat der Vorstand mit dem Verwaltungsrat erörtert; der Lagebericht der Sparkasse wurde gebilligt. Die Prüfungsstelle des Sparkassenverbandes Saar hat den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2014 geprüft. Durch die Erteilung des uneingeschränkten Bestätigungsvermerkes hat sie zum Ausdruck gebracht, dass die Buchführung und der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften entsprechen und der Lagebericht des Vorstands im Einklang mit dem Jahresabschluss steht. In seiner Sitzung am 03. Juni 2015 hat der Verwaltungsrat den testierten Jahresabschluss per 31. Dezember 2014 festgestellt. Dabei hat er entsprechend dem Vorschlag des Vorstands beschlossen, von dem Bilanzgewinn in Höhe von 3.865.022,35 Euro einen Teilbetrag über 653.400,65 Euro (abzüglich Steuern) an den Träger auszuschütten sowie den Restbetrag in Höhe von 3.211.621,70 Euro der Sicherheitsrücklage zuzuführen. Merzig, den 03. Juni 2015 Die Vorsitzende des Verwaltungsrates Schlegel-Friedrich Landrätin 51 Aktivseite Jahresbilanz zum 48 52 31. Dezember 2014 Passivseite 49 53 Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 50 54 Anhang Der Jahresabschluss der Sparkasse Merzig-Wadern zum 31. Dezember 2014 wurde nach den Vorschriften des Handels­ gesetzbuches (HGB) und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kredit­ institute und Finanzdienstleis­tungs­insti­ tute (RechKredV) aufgestellt. Die Gliederung der Bilanz und der Ge­winnund Verlustrechnung richtet sich nach den vorgeschriebenen Formblättern. A. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Die Bewertung der Vermögensgegen­ stände und Schulden entspricht den allgemeinen Bewertungsvorschriften der §§ 252 ff. HGB unter Berücksichtigung der für Kreditinstitute geltenden Sonder­ regelungen (§§ 340 ff. HGB). Die Forderungen an Kreditinstitute und Kunden sind grundsätzlich zum Nennwert bilanziert. Die bei der Auszahlung von Darlehen einbehaltenen Disagien werden auf die Laufzeit, längstens jedoch auf die Dauer von fünf Jahren bzw. auf deren Festzinsbindungsdauer verteilt. Für akute Ausfallrisiken im Kreditgeschäft haben wir ausreichend bemessene Ein­ zelwertberichtigungen und Rück­stel­ lungen gebildet. Soweit die Gründe für in Vorjahren gebildete Wertberichtigungen nicht mehr gegeben waren, wurden Zuschreibungen auf den höheren Zeitbzw. Nominalwert vorgenommen. Dem latenten Kreditrisiko ist durch angemessene Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen. Sie wurden nach einem Berech­ nungsschema ermittelt, das dem Erlass der Finanzverwaltung entspricht. Zur 55 Sicherung gegen die besonderen Risiken des Geschäftszweiges der Kreditinstitute ist zusätzlich Vorsorge getroffen. Die gebildeten Wertberichtigungen wurden von den korrespondierenden Aktivwerten abgesetzt. Die Wertpapiere wurden nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Wertaufholungen wurden durch Zuschrei­ bungen auf den höheren Kurs, maximal aber bis zu den Anschaffungskosten, berücksichtigt. Bei im Bestand gehaltenen Spezialfonds ist für die Bewertung grundsätzlich der nach investmentrechtlichen Grundsätzen bestimmte Rücknahmepreis maßgeblich. Die Beteiligungen sind zu Anschaffungs­ kosten oder zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Die immateriellen Anlagewerte und die Sachanlagen wurden zu Anschaffungsoder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bilanziert. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen für bis 2009 angeschaffte Güter zu den höchsten steuerlich zulässigen Sätzen – soweit zulässig – degressiv, ansonsten linear. Ein Wechsel von der degressiven Abschreibungsmethode zur linearen erfolgt dann, wenn diese zu höheren Abschreibungsbeträgen führt. Die planmäßigen Abschreibungen für ab 2010 angeschaffte Güter erfolgen linear. Geringwertige Wirtschaftsgüter und Trivialprogramme mit Anschaffungskosten von mehr als 150 € bis 1.000 € werden in einen Sammelposten eingestellt, der über fünf Jahre gewinnmindernd aufgelöst wird. Anschaffungen bis jeweils 150 € werden direkt im Sachaufwand verrechnet. Investitionen in gemieteten Räumen werden linear nach den für Gebäude geltenden Grundsätzen abgeschrieben. Die sonstigen Vermögensgegenstände der Sparkasse wurden nach den handels­ rechtlichen Vorschriften über das Umlauf­ vermögen (§ 340 e Abs. 1 Satz 2 HGB i. V. m. § 253 Abs. 1 und 4 HGB) bewertet. Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfül­ lungsbetrag passiviert. Die Disa­gien zu Verbindlichkeiten sowie die Abzin­sungs­ beträge für Sparkassenbriefe sind im Rechnungsabgrenzungsposten auf der Aktivseite enthalten. Unterschiedsbeträge zwischen Ausgabe- und Erfüllungsbetrag bei Verbindlichkeiten werden auf die Lauf­ zeit erfolgswirksam aufgelöst. Die Rückstellungen wurden in Höhe des Betrages gebildet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Soweit erforderlich, werden künftige Preis- und Kostensteigerungen berücksichtigt. Rückstellungen für Pensionsverpflichtun­ gen wurden nach versicherungsmathe­ matischen Grundsätzen auf der Grund­ lage der Richttafeln 2005 G von Dr. Klaus Heubeck entsprechend dem modi­ fi­zierten Teilwertverfahren unter Berück­ sichtigung der zukünftig erwarteten Lohn- und Gehaltssteigerungen von 2,0 % sowie Rentensteigerungen von 2,0 % er­mittelt und mit dem prognostizierten Rechnungszinssatz der Deutschen Bun­ desbank zum 31. Dezember 2014 (Stand November 2014) in Höhe von 4,54 %, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahre ergibt, abgezinst. Die anderen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verpflichtungen. Soweit sie 56 eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr haben, werden sie mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden und von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre (per Dezember 2014) abgezinst; langfristig fällige Verpflichtungen wurden pauschal mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Bei einer Restlaufzeit von 5 Jahren ergab sich ein Zinssatz von 3,45 %. Für die Sparform Zuwachssparen, bei der die Anlagebeträge im Laufe der Vertragszeit mit steigenden Zinssätzen verzinst werden, wurden auf Basis der für die Laufzeit errechneten Effektivzinssätze Rückstellungen gebildet. Soweit aus den Verpflichtungen aus den unter dem Bilanzstrich ausgewiesenen Haftungsverhältnissen und Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag mit einer Inanspruchnahme zu rechnen war, wurden entsprechende Rückstellungen gebildet. Die von der Sparkasse abgeschlossenen Zinsswapgeschäfte werden ausschließlich zur Steuerung des allgemeinen Zins­ änderungsrisikos im Rahmen der barwertigen Zinsbuchsteuerung eingesetzt. Auf eine Bewertung der Zinsswaps am Bilanzstichtag wird daher verzichtet. Der verlustfreien Bewertung im Zinsbuch liegt die barwertige Betrachtungsweise zu Grunde. Dabei ist zur Ermittlung eines handelsrechtlich relevanten Verpflichtungs­ überschusses der Barwert des Zinsbuchs dem handelsrechtlichen Buchwert der zins­tragenden Geschäfte gegenüberzu- stellen. Grundlage der Wertermittlung sind alle Festzinsgeschäfte innerhalb der jeweiligen Restlaufzeit bezogen auf die Festzinsbindung. Die Zahlungsströme variabel verzinslicher Geschäfte haben wir nach dem Verfahren der „gleitenden Durchschnitte“ aus der festgelegten Zinsanpassung sowie dem erwarteten Kundenverhalten der entsprechenden Geschäfte abgeleitet. Die zinsabhängigen Geschäfte werden mit der am Bilanzstichtag gültigen Zinsstrukturkurve abgezinst. Aus der Gegenüberstellung von dem aus dem Gesamt-Cash-Flow der Sparkasse errechneten Barwert und dem Buchwert des Zinsbuchs resultiert unter Berücksichtigung von Verwaltungs- und Risikokosten zum Bilanzstichtag insgesamt ein deutlicher Überschuss. Die Bildung einer Rückstellung war nicht erforderlich. Die Währungsumrechnung erfolgte unter Beachtung von § 340 h HGB und der Stellungnahme zur Rechnungslegung „Be­sonderheiten der handelsrechtlichen Fremdwährungsumrechnung bei Insti­tuten“(IDW RS BFA 4). Eine besondere Deckung nach § 340 h HGB wurde bei betragsmäßiger Deckung zwischen deckungs­fähigen Positionen je Währung angenommen, da in diesen Fällen ein Währungsrisiko ausgeschlossen ist und die Sparkasse ihr Währungsrisiko über eine Gesamtposition je Währung steuert. Die Umrechnung der auf fremde Währung lautenden Bilanzposten erfolgte mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag. Die Aufwendungen aus der Währungs­ umrechnung sind durchweg in der GuVRechnung berücksichtigt. 57 B. Angaben und Erläuterungen zur Bilanz/GuV Forderungen an bzw. Verbindlichkeiten gegenüber der eigenen Girozentrale Es sind enthalten in den 31.12.2014 Vorjahr Tsd. € Tsd. € Forderungen an Kreditinstitute Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 8.889 5.314 910 20.236 Wertpapiere börsenfähige Wertpapiere Tsd. € Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere davon börsennotiert nicht börsennotiert Tsd. € Tsd. € 171.685 150.919 20.766 15.133 12.736 2.397 Die Sparkasse hält folgende Anteile von mehr als 10 % am Sondervermögen i.S.d. § 1 Abs. 10 KAGB: Fonds MerWa-Fonds 1) Klassifizierung nach Anlagezielen Gemischter Fonds Marktwert per 31.12.2014 (Tsd. €) 1) Buchwert per 31.12.2014 (Tsd. €) Differenz Marktwert / Buchwert (Tsd. €) 1) Ausschüttung für 2014 32.309 30.000 2.309 300 Einschließlich des Ausschüttungsanspruchs für 2014 Eine Beschränkung der Möglichkeit der täglichen Rückgabe besteht grundsätzlich nicht. Der Fondsgesellschaft bleibt jedoch vorbehalten, die Rücknahme der Anteile auszusetzen, wenn außerordentliche Um­­ stände vorliegen, die eine Aussetzung unter Berücksichtigung der Interessen des Anlegers erforderlich erscheinen lassen. Treuhandgeschäfte Das Treuhandvermögen betrifft in voller Höhe Forderungen an Kunden. Die Treu­ handverbindlichkeiten entfallen mit 27 Tsd. € auf Verbindlichkeiten gegenüber Kre­ditinstituten und mit 120 Tsd. € auf Verbindlichkeiten gegenüber Kunden. Entwicklung des Anlagevermögens Historische Veränderungen während Kumulierte Anschaffungsdes Geschäftsjahres Abschreikosten bungen Zugänge UmbuAbgänge Zuschreizum 01.01.14 insgesamt chungen bungen Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € -6.656 Abschreibungen 2014 Buchwert zum 31.12.13 Tsd. € Tsd. € Tsd. € 14.800 0 15.357 Immaterielle Anlagewerte 1.057 19 0 37 0 1.001 38 34 53 Sachanlagen 49.814 867 0 752 0 37.936 11.993 1.399 12.529 Beteiligungen 21.456 Buchwert zum 31.12.14 Sachanlagen In den Sachanlagen sind enthalten: Tsd. € im Rahmen der eigenen Tätigkeit genutzte Grundstücke und Bauten 9.569 Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.188 Rechnungsabgrenzungsposten In den Rechnungsabgrenzungsposten sind enthalten: auf der Aktivseite 37 Tsd. € (Vorjahr 95 Tsd. €) Unterschiedsbetrag aus dem An­­ satz der Inhaberschuldverschrei­bun­gen mit ihrem Erfüllungsbetrag, soweit dieser höher ist als der Ausgabebetrag. auf der Passivseite 51 Tsd. € (Vorjahr 82 Tsd. €) Unterschiedsbetrag aus dem An­­ satz von Hypothekendarlehen und anderen Forderungen mit ihrem Nennbetrag, soweit dieser höher ist als der Auszah­ lungsbetrag oder die Anschaffungskosten und Zinscharakter hat. 58 Die Bearbeitungsgebühren bei Darlehen (456 Tsd. €) sowie die Agien bzw. Disagien bei den aufgenommenen Darlehen und Weiterleitungsmitteln (13 Tsd. € bzw. 193 Tsd. €) werden laufzeitabhängig abgegrenzt. Vermögensgegenstände und Schulden in Fremdwährung Aktive Latente Steuern Beziehungen zu Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Durch eine bilanzorientierte Betrachtung (Temporary-Konzept) wurden aktive Steu­ er­latenzen ermittelt, auf deren bilanziel­ len Ansatz verzichtet wurde. Die Dif­fe­ renzen zwischen Handels- und Steuer­ bilanz resultieren im Wesentlichen aus Bewertungsunterschieden bei den Bilanz­ positionen „Forderungen an Kunden“, „Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere“, „Beteiligungen“ sowie „Rückstellungen“. Die Ermittlung der Steuerlatenzen erfolgte pauschal mit einem Steuersatz von 30 %. Auf Fremdwährung lauten Vermögens­ gegenstände im Gesamtbetrag von 5.775 Tsd. € und Schulden im Gesamtbetrag von 5.698 Tsd. €. 31.12.2014 Vorjahr Tsd. € Tsd. € In den Forderungen an Kunden sind enthalten 14.544 14.839 In den Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Werpapieren sind enthalten 4.994 4.961 118 66 In den Verbindlichkeiten gegenüber Kunden sind enthalten Nachrangige Vermögensgegenstände Sicherheitenübertragung für eigene Verbindlichkeiten Für Verbindlichkeiten gegenüber Kredit­ instituten aus Weiterleitungs­krediten sind eigene Vermögenswerte (Forderungen) in Höhe von 145.227 Tsd. € als Sicherheit übertragen. Der Deutschen Bundesbank sind festverzinsliche Wertpapiere im Nennwert von 164,0 Mio. € in ein Pfanddepot übertragen worden. Sie dienen durch eine generelle Verpfändungserklärung als Sicherheit für Refinanzierungsgeschäfte mit der Deu­t­ schen Bundesbank. Zum Bilanz­stich­tag bestanden keine Offenmarktge­schäfte mit der Deutschen Bundesbank. 59 Nachrangige Vermögensgegenstände sind in folgenden Aktivpositionen enthalten: 31.12.2014 Vorjahr Tsd. € Tsd. € Forderungen an Kreditinstitute Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 0 147 2.397 2.397 Nachrangige Verbindlichkeiten Im Berichtsjahr sind insgesamt Auf­ wendungen (Zinsen) in Höhe von 976.468,75 € angefallen. Die nachrangigen Verbindlichkeiten sind durch folgende Merkmale gekennzeichnet: Sparkassenkapitalbriefe Betrag Währung Zinssatz Fällig am Ursprungslaufzeit 4.500.000,00 500.000,00 9.900.303,83 € € € 4,60 % p.a. 4,60 % p.a. 3,50 % p.a. 03.04.2017 03.04.2017 28.09.2017 10 Jahre 10 Jahre 6 Jahre Die Bedingungen der Nachrangigkeit dieser Mittel entsprechen § 10 Abs. 5 a KWG (a.F.). Vereinbarungen über eine vorzeitige Rück­zahlungsverpflichtung bzw. über ein außerordentliches Kündigungsrecht wurden nicht getroffen. Die Umwandlung dieser Mittel in Kapital oder eine andere Schuldform ist nicht vorgesehen. Sie dienen entsprechend Art. 484 CRR der Verstärkung unserer Eigenmittel. Von dem unter Posten 9 – Nachrangige Ver­ bindlichkeiten – ausgewiesenen Be­trag sind 15.071 Tsd. € dem Posten Passi­va 2 b) bb) mit zugehörig. Fonds für allgemeine Bankrisiken Im Berichtsjahr wurde der Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340 g HGB um 6.000 Tsd. € auf 28.500 Tsd. € aufgestockt. 60 Fristengliederung Forderungen bzw. Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von bis drei Monate Tsd. € mehr als drei Monaten bis ein Jahr Tsd. € mehr als mehr einem Jahr als fünf bis fünf Jahren Jahre mit im unbe- Folgejahr stimmter fällig Laufzeit Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Aktivposten 3 Forderungen an Kreditinstitute b) andere Forderungen 26.372 10.000 0 0 4 Forderungen an Kunden 39.054 98.992 401.437 551.853 168.999 5 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 25.350 Passivposten 1 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten b) mit vereinbarter Laufzeit oder 13.423 30.314 67.890 84.499 4.460 6.216 4.085 76 31.943 25.340 93.503 14.055 Kündigungsfrist 2 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden a) Spareinlagen ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten b) andere Verbindlichkeiten bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 3 Verbriefte Verbindlichkeiten a) begebene Schuldverschreibungen b) andere verbriefte Verbindlichkeiten 0 0 0 0 Die oben angegebenen, nach Restlaufzeiten gegliederten Beträge enthalten keine anteiligen Zinsen (Wahlrecht nach § 11 Satz 3 RechKredV). 61 3.961 C. Sonstige Angaben Derivative Finanzinstrumente Derivative Geschäfte wurden ausschließlich zur Steuerung des allgemeinen Zins­ änderungsrisikos im Rahmen der barwertigen Zinsbuchsteuerung abgeschlossen. Zum Bilanzstichtag bestanden zinsbezogene Termingeschäfte (Zinsswaps) mit No­mi­nalwerten von insgesamt 220 Mio. € (Vorjahr 268 Mio. €). Dies stellt sich nach Restlaufzeiten gegliedert wie folgt dar: Zinsswaps ≤ 1 Jahr > 1 Jahr ≤ 5 Jahre 65 Mio. € 85 Mio. € > 5 Jahre 70 Mio. € Unter den Zinsswaps (ohne anteilige Zinsen) weisen die Payer-Swaps per 31. Dezember 2014 saldiert negative Markt­ werte von 2,6 Mio. € und die ReceiverSwaps saldiert positive Marktwerte von 6,3 Mio. € auf. Bei der Ermittlung der Marktwerte wurde die Barwertmethode zugrunde gelegt. Bei den Kontrahenten handelt es sich ausschließlich um inländische Kreditins­ titute. Ruhegehalts- und Zusatzversorgungs­ kasse (ZVK) Die Sparkasse ist Mitglied der Ruhege­ halts- und Zusatzversorgungskasse des Saarlandes, Saarbrücken, (ZVK) und auf­grund des Tarifvertrages sowie der Satzung der ZVK verpflichtet, für die anspruchs­berechtigten Beschäftigten bei dieser eine zur Versorgung führende Ver­ sicherung abzuschließen. 2002 ist das 62 bisherige System der Gesamtversorgung durch ein neues Betriebsrentenmodell mit einem Punktesystem ersetzt worden. Seit dieser Umstellung werden von der ZVK sowohl Umlagen als auch Beiträge erhoben. Die Erhebung der Umlagen ist erforderlich, um die Anwartschaften und laufenden Rentenverpflichtungen aus der Zeit vor der Umstellung zu finanzieren. Der Umlagesatz beträgt seit dem Jahr 2003 7,5 % der Bemessungsgrundlage. Die Beschäftigten tragen davon 0,75 % selbst, so dass sich für die Sparkasse ein effektiver Umlagesatz von 6,75 % ergibt. Während die Leistungen ursprünglich somit allein durch Umlagen finanziert wurden, wird die Finanzierung der ZVK durch die Erhebung von Zusatzbeiträgen über einen langjährigen Zeitraum auf ein vollständig kapitalgedecktes System umgestellt. Hierzu wurde bisher neben dem regulären Umlagesatz ein einheitlicher Sanierungsbetrag durch die Sparkasse abgeführt, der sich 2009 auf 1,8 % der Bemessungsgrundlage belief. Ab 2010 wird ein auf die individuellen Verhältnisse des jeweiligen Mitglieds abgestimmter Sanierungsgeldsatz ermittelt; für 2014 wurden seitens der ZVK 1,64 % ermittelt. Im Geschäftsjahr 2014 betrug die Summe der umlage- und beitragspflichtigen Gehälter 16,1 Mio. € und die daraus für die Sparkasse resultierenden Aufwendungen 1,5 Mio. €. Mitarbeiter/-innen Im Jahresdurchschnitt 2014 wurden be­­ schäf­tigt: Vollzeitkräfte 248 Teilzeit- und Ultimokräfte 119 367 Auszubildende 29 insgesamt 396 Bezüge/Kreditgewährungen an Vorstand und Verwaltungsrat Den Mitgliedern des Vorstands wurden für ihre Tätigkeit im Berichtsjahr Gesamt­ bezüge in Höhe von 577 Tsd. € gewährt. An frühere Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene wurden Versor­ gungs­bezüge in Höhe von 620 Tsd. € gezahlt. Für diesen Personenkreis be­stan­ den am 31. Dezember 2014 Pensions­ rückstellungen von 6.454 Tsd. €. Die Gesamtvergütung für die Mitglieder des Verwaltungsrats betrug im Berichts­ jahr 105 Tsd. €. Die Sparkasse hatte Mitgliedern des Vor­ stands zum 31. Dezember 2014 Kredite in Höhe von 71 Tsd. € und Mitgliedern des Verwaltungsrats in Höhe von 828 Tsd. € gewährt. Abschlussprüferhonorar Das Abschlussprüfungshonorar für das Geschäftsjahr 2014 belief sich auf 242 Tsd. €, das Honorar für andere Bestäti­ gungsleistungen auf 30 Tsd. €. 63 Verwaltungsrat Vorsitzende: Schlegel-Friedrich, Daniela Landrätin Stv. Vorsitzender: Pitzius, Konrad Bankdirektor i.R. Weitere Mitglieder: Bänsch-Schnur, Maria (ab 16.09.2014) Barbian, Werner Bolldorf, Jürgen (ab 16.09.2014) Faßbender, Ute (bis 15.09.2014) Dr. Hoffmann, Daniel (ab 16.09.2014) Jakobs, Armin Jakobs, Michael (ab 16.09.2014) Justinger, Alois (bis 15.09.2014) Karatas, Birol (bis 15.09.2014) Kiefer, Jutta Klein, Manfred Kratz, Alfons (bis 15.09.2014) Kütten, Edmund Kuhn-Theis, Helma Lauer, Werner Lefèvre, Francis Maring, Wolfgang Maringer, Evi Mertes, Alwin Schreiner, Gisbert Stritter, Hans-Georg Wagner, Bernd-Helmut 64 Selbst. Sozialbetriebswirtin Sparkassenangestellter Sparkassenangestellter Sparkassenangestellte Selbst. Biogeograph Elektrotechniker/-meister Nemak Dillingen GmbH Sparkassenangestellter Sparkassenangestellter Leiter Gußendbearbeitung Neue Halberg-Guss GmbH Sparkassenangestellte Geschäftsführender Direktor St. Nikolaus Hospital Wallerfangen Fleischermeister i.R. Mitglied des Landtages a.D. Bevollmächtigte für Europaangelegenheiten der Landesregierung des Saarlandes Maschinenbaumeister i.R. Sparkassenangestellter Einrichtungsleiter Kinder- und Jugendhilfe St. Maria Weiskirchen Ministerialbeamtin a.D. Handelsvertreter Dipl.-Ing. (FH) / Geschäftsführer W.S.V. Beratende Ingenieure GmbH Unternehmens- und Personalberater, Mitglied des Landtages a.D. Sparkassenangestellter Vorstand Vorsitzender des Vorstands: Jakobs, Frank Mitglied: Fritz, Wolfgang (ab 01.03.2014) Becker, Volker (bis 28.02.2014) Herr Frank Jakobs ist Mitglied des Aufsichtsrats der SAARLAND Lebensversicherung AG, Saarbrücken. Merzig, den 18. Mai 2015 SPARKASSE MERZIG-WADERN – Vorstand – 65 Jakobs Fritz Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Sparkasse MerzigWadern für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2014 geprüft. Die Buch­ führung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Sparkasse. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss, unter Einbeziehung der Buchführung, und über den Lagebericht abzugeben. Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und des durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Sparkasse sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilan­ zierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sparkasse. Der Lagebericht steht im Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Sparkasse und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Saarbrücken, den 20. Mai 2015 66 Sparkassenverband Saar – Prüfungsstelle – Wald Wirtschaftsprüferin 67 Sparkasse Merzig-Wadern Schankstraße 7 66663 Merzig Telefon (0 68 61) 99 19-00 Telefax (0 68 61) 99 19-90 00 E-Mail: [email protected] Internet: www.SparkasseMerzig-Wadern.de