Pressemitteilung des Deutschen Konsortiums für Translationale

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Pressemitteilung des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung
Nr. 01b
8. Januar 2016 (AM)
DKTK Tübingen: Wissenschaftliche Spitzenleistung eröffnet neue
Therapiemöglichkeiten
Der diesjährige Ernst-Jung-Preis für Medizin geht an den DKTK-Wissenschaftler
Professor Dr. Hans-Georg Rammensee. Für jeden Krebspatienten eine individuell
wirksame Therapie? Der Immunbiologe Hans-Georg Rammensee hat die Medizin
diesem Ideal durch seine Forschung entscheidend näher gebracht. Der DKTKWissenschaftler des Partnerstandortes Tübingen zählt zu den Pionieren auf dem
Fachgebiet der personalisierten Krebsimmuntherapie. Für seinen herausragenden
Forschungsbeitrag erhält Hans-Georg Rammensee den mit 300.000 Euro dotierten
Ernst-Jung Preis für Medizin, einen der höchst dotierten Medizinpreise Europas. Im
Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) verbindet sich das
Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg als Kernzentrum langfristig
mit onkologisch besonders ausgewiesenen Universitätskliniken in Deutschland.
„Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung“, sagt Hans-Georg Rammensee. „Sie ist ein
Ansporn, auch alle noch vor uns liegenden Hürden zu nehmen. Die personalisierte
Krebstherapie hat in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht und rückt nun in
greifbare Nähe.“
Die Diagnose Krebs wird heutzutage immer häufiger gestellt. Der aktuellen Statistik „Krebs in
Deutschland“ zufolge erkrankt jeder Zweite im Lauf seines Lebens daran. Zwar sind die
Heilungs- und Überlebenschancen heute so gut wie nie zuvor. Aber es gibt mehr als 200
Krebsarten, die unterschiedliche Gewebearten befallen können, und jede dieser
Krebserkrankungen entwickelt sich beim betroffenen Individuum anders. Die
Herausforderung ist es, Behandlungen zu entwickeln, die gezielt gegen genau den Krebs der
einzelnen Patientin und des einzelnen Patienten wirken. Hier setzen die Arbeiten von HansGeorg Rammensee an. Er erforscht die molekularen Peptid-Strukturen auf der
Zelloberfläche, die das Immunsystem über den Zustand im Zellinneren informieren. Gelingt
es, für Krebszellen spezifische Peptide zu identifizieren und eine Immunantwort gegen diese
Zellen hervorzurufen, kann man den Krebs sehr gezielt bekämpfen. Und das umso
erfolgreicher, wenn man dabei personalisiert vorgehen kann, denn die krebsspezifischen
Peptide sind bei jedem Patienten individuell.
Zahlreiche Arbeiten des Tübinger Wissenschaftlers konnten bereits in die klinische Praxis
übertragen werden, wie beispielsweise die moderne Impfbehandlung bei Tumoren. Seit 2011
engagiert sich Hans-Georg Rammensee im Deutschen Konsortium für Translationale
Krebsforschung (DKTK). Sein großer Wunsch für die Zukunft ist, die Umsetzungsprozesse
zu beschleunigen, die notwendig sind, um Forschungsergebnisse für neue Therapiemodelle
nutzen zu können. „Wir brauchen neue Strukturen, damit Forschungsergebnisse auch so
schnell wie möglich beim Patienten ankommen. Darum ist die translationale Forschung in
der Medizin so wichtig“, erklärt er.
Hans-Georg Rammensee erforscht seit fast dreißig Jahren das Immunsystem und wie man
es im Kampf gegen den Krebs nutzen kann. Nach Stationen in den USA, in der Schweiz
sowie am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg erhielt er im Jahre 1996 den
Ruf an die Universität Tübingen für den Lehrstuhl Immunologie und leitet derzeit die
Abteilung Immunologie am Interfakultären Institut für Zellbiologie.
Am 8. Januar 2016 jährt sich der Todestag des Hamburger Reeders, Philanthropen und
Stifters Ernst Jung zum 40. Mal. Im Andenken an den großen Förderer der medizinischen
Wissenschaft gibt die von ihm ins Leben gerufene Hamburger Jung-Stiftung für Wissenschaft
und Forschung an diesem Tag die Empfänger ihrer diesjährigen Preise und der Ernst JungMedaille 2016 bekannt. Die Ernst Jung-Medaille für Medizin in Gold 2016 erhält der
amerikanische Wissenschaftler Professor Peter Libby MD von der Medizinischen Fakultät
der Harvard University. Mit dem Ernst Jung-Karriere-Förderpreis für medizinische
Forschung 2016 wird der Münchener Tumor-Forscher Privatdozent Dr. med. Sebastian
Kobold ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet statt am 21. Mai 2016 in Hamburg.
Bildmaterial unter: http://www.jung-stiftung.de/de/presse-downloads/pressebilder/2016
Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) verbindet sich das Deutsche
Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg als Kernzentrum langfristig mit onkologisch besonders
ausgewiesenen Universitätskliniken in Deutschland. Am Kernzentrum DKFZ und den sieben Partnerstandorten
Berlin, Dresden, Essen/Düsseldorf, Frankfurt/Mainz, Freiburg, München und Tübingen arbeiten insgesamt
zwanzig Einrichtungen zusammen. Vorrangiges Ziel der im DKTK kooperierenden Wissenschaftler und Ärzte ist
es, die Ergebnisse der Grundlagenforschung möglichst rasch in neue Ansätze zur Prävention, Diagnostik und
Behandlung von Krebserkrankungen zu übertragen. Dazu werden an allen Partnerstandorten gemeinsame
Translationszentren aufgebaut. Patienten sollen für innovative Studien gemeinsam rekrutiert, Daten einheitlich
erfasst und Labormethoden harmonisiert und innerhalb des Konsortiums verfügbar werden. Dafür bietet das
DKTK den Partnern eine gemeinsame Infrastruktur für die Forschung. Aufgabe des DKTK ist es weiterhin, junge
Mediziner und Naturwissenschaftler in der Krebsmedizin und der translationalen Krebsforschung auszubilden.
Das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung ist eine gemeinsame Initiative des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der beteiligten Bundesländer, der Deutschen Krebshilfe und des
Deutschen Krebsforschungszentrums. Es zählt zu den sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung
(DZG).
Ansprechpartner für die Presse:
Dr. Stefanie Seltmann
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
Tel.: +49 6221 42-2854
Fax: +49 6221 42-2968
E-Mail: [email protected]
www.dkfz.de
Dr. Alexandra Moosmann
Deutsches Krebsforschungszentrum
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
Phone: +49 6221 42 2254
Email: [email protected]
www.dkfz.de/de/dktk
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