Jahresrückblick 2016

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Jahresrückblick 2016
©Ikram N‘gadi/MSF,
Wirkungsvolle Hilfe dank Ihrer Unterstützung
Für uns zählt bei allen Einsätzen nur eins: Menschenleben zu retten –
­unparteiisch, unabhängig und neutral. Ärzte ohne Grenzen hilft seit
45 Jahren dort, wo die medizinische Versorgung z­usammen­gebrochen ist.
Bei Naturkatastrophen, bewaffneten Konflikten oder Epidemien sind unsere
Teams oft als Erste vor Ort, um medizinische Nothilfe nach den humanitären
Prinzipien zu leisten und ein Sprachrohr für Menschen in Not zu sein.
1999 haben wir dafür den Friedens­nobelpreis erhalten.
Nigeria
©P.K. Lee/MSF
Sierra Leone
2016 im Einsatz für Menschen in Not
Das Jahr 2016 war ein ereignisreiches und herausforderndes Jahr für die
­Einsatzteams von Ärzte ohne Grenzen. Angesichts der vielen Krisen weltweit
wurde unsere Hilfe für Menschen in Not an vielen Orten dringend benötigt.
141 Einsatzmitarbeiter und Einsatzmitarbeiterinnen aus medizinischen und
nicht-medizinischen Berufen gingen 2016 über die österreichische Sektion von
Ärzte ohne Grenzen auf Einsatz. Sie leisteten in 199 Einsätzen lebensrettende
Hilfe in 45 Ländern*.
* Stand 11.01.2017
Weltfrauentag
Ukraine
Seit Beginn des Konfliktes in der Ost-Ukraine hat Ärzte
ohne Grenzen über 350 Gesundheitseinrichtungen
mit medizinischer Ausrüstung und Medikamenten zur
Behandlung von Kriegsverletzten, chronisch Kranken
und Schwangeren unterstützt. Zusätzlich betreibt die
Organisation mobile Kliniken an 40 unterschiedlichen
Orten im Umkreis von Mariupol und Artemovsk.
Februar
März
© Jodi Hilton
Jänner
©Alva White/MSF
©Misha Friedman
Familiäre und sexuelle Gewalt
ist eine medizinisch-humanitäre
Notlage mit schwerwiegenden
Folgen. Aus diesem Grund hat
Ärzte ohne Grenzen die Hilfe für
Betroffene in viele medizinische
Hilfsprogramme integriert und
betreibt, wie in Kamrangirchar/
Bangladesh, medizinische und
­psychologische Programme für
Opfer sexueller Gewalt.
Griechenland
An der griechisch-mazedonischen Grenze verteilen Einsatzkräfte von
­Ärzte ohne Grenzen im stark überfüllten Flüchtlingslager Idomeni an
­einem einzigen Tag über 2.000 Decken, 35.000 Mahlzeiten und
1.500 Hygienekits. Weiters bietet die Organisation Flüchtlingen
medizinische Grundversorgung und psychologische Hilfe an, führt
­Impfkampagnen durch und verteilt Hilfsgüter.
© Albert Masias/MSF
Ecuador
Nach dem schweren Erdbeben der Stärke 7,8 am 16. April an der Westküste
­Ecuadors entsendet Ärzte ohne Grenzen Teams in die betroffene Region, um
­medizinische und psychologische Hilfe zu leisten. Weiters werden Hilfs­güter
wie ­Materialien zur Errichtung von Notunterkünften oder Hygieneartikel an die
­betroffenen Familien verteilt.
Mai
Juni
© Giorgos Moutafis/SOS MEDITERRANEE
April
Schlangenbisse
© Pierre-Yves Bernard/MSF
Ärzte ohne Grenzen schlägt Alarm:
Der französische Arzneimittelproduzent
Sanofi-Pasteur stellt die Produktion des
Schlangenbiss-Gegengifts FAV-Afrique ein,
während in Ländern wie dem Südsudan
viele Patientinnen und Patienten von
Ärzte ohne Grenzen auf eben dieses
­Gegengift angewiesen sind. Ohne Behandlung verläuft einer von zehn Bissen tödlich
oder hat langfristige Konsequenzen.
Mittelmeer
Ärzte ohne Grenzen ist seit 2015 mit drei
Rettungsschiffen im Mittelmeer im Einsatz, um
Bootsflücht­linge vor dem Ertrinken zu retten
und sie medizinisch zu versorgen. Allein Mitte
Juni haben unsere Teams innerhalb von
36 Stunden 1.300 Menschen aus Seenot g­erettet.
Nigeria und Region Tschadsee
Jemen
Am 15. August findet ein Luft­
angriff auf das von Ärzte ohne
Grenzen unterstützte Krankenhaus
in Abs statt. Die Organisation zieht
sich daraufhin aus sechs Kranken­
häusern im nördlichen Jemen
zurück, unterstützt sie aber
weiterhin durch Medikamenten­
lieferungen. In ­anderen Teilen
Jemens setzen Teams ihre medizinische Nothilfe fort.
August
September
© Dieter Telemans
Juli
© Atsuhiko Ochiai
© Benoit Finck/MSF
Über 2,7 Millionen Menschen sind aufgrund des
Konflikts mit Boko Haram in den Ländern rund
um den Tschadsee auf der Flucht. Ihre Lage ist
äußerst besorgniserregend, vor allem viele Kinder
sind akut mangelernährt. Ärzte ohne Grenzen
­startet im Juli in Nord-Nigeria einen umfangreichen
­Nothilfeeinsatz: Hilfsgüter werden verteilt, Kinder
mit t­ herapeutischer Fertignahrung behandelt und
medizinische Behandlungen durchgeführt.
Demokratische Republik Kongo
Ärzte ohne Grenzen unterstützt eine Gelbfieber-Impfkampagne für mehr als 10 Millionen
­Menschen. Die Großaktion ist mit logistischen Herausforderungen verbunden: So muss
­sicher­gestellt werden, dass die Impfstoff-Kühlkette reibungslos funktioniert und Teams an
­verschiedenen Orten täglich 4.000 Packungen Eis für die Kühlboxen zur Verfügung stellen.
© Jeanty Junior Augustin
Haiti
Hurrikan „Matthew“ trifft Haiti Anfang Oktober schwer: 1,4 Millionen Menschen benötigen
Hilfe. Einsatzteams von Ärzte ohne Grenzen behandeln Verletzte und Kranke in mobilen Kliniken,
­errichten Wasser-Reservoirs, verteilen therapeutische Nahrung für Kleinkinder sowie hundert­
tausende Tabletten zur Wasser­aufbereitung.
Oktober
November
Irak
Nach einem von Ärzte ohne Grenzen durch­
geführten Komplettumbau wird am 19. Novem­
ber die Intensivstation des ­Sulaymaniyah
­Krankenhauses wieder ­eröffnet. Das Kranken­
haus ist nach Jahren voller anhaltender
Kämpfe und um sich ­greifender Gewalt das
einzige Trauma­zentrum im Gouvernement
­Sulaymaniyah für Schwerverletzte und kritisch
Kranke.
Im Zuge der Evakuierung von Ost-Aleppo verteilt
Ärzte ohne Grenzen über 45 Tonnen Hilfsgüter
wie Decken und Hygieneartikel. Weiters liefern
unsere Teams ab dem 15.12. mindestens 23
Kubikmeter Medikamente und medizinisches
Material an mehrere Krankenhäuser. Rund 200
evakuierte Patienten und Patientinnen werden in
Krankenhäuser in der Türkei zur Weiterbehandlung überwiesen. Weitere 800 Menschen werden
in Gesundheitseinrichtungen in den Provinzen
Idlib und Aleppo versorgt.
© MSF
© MSF
Syrien/Aleppo
Dezember
©Diana Zeyneb Alhindawi,
Demokratische Republik Kongo
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Redaktion: Paulina Bugajski-Hochriegl, Michaela Bruckner; Grafik: Monika Kollarz; Produktion: ZMG
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