SIP 3 Widgets Beurteilung eines innovativen Marketingkonzeptes Rick Juling Matrikelnummer: 0510027 Studiengang: Konzeption- und Projektmanagement (KP/MW12) Erstprüfer: Prof. Dr. Leisenberg Anschrift: Artur-Ladebeck-Straße 89, 33617 Bielefeld Telefon: 01776822584 E-Mail: [email protected] Datum: 18. Februar 2008 Widgets I Rick Juling Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis .......................................................................................................... I Abbildungsverzeichnis .................................................................................................. II Glossar ......................................................................................................................... II 1. Einleitung ............................................................................................................... 1 2. Begriff Widget ........................................................................................................ 2 2.1. Technische Grundlagen .................................................................................. 3 2.1.1. XML ......................................................................................................... 3 2.1.2. JavaScript ................................................................................................ 4 2.1.3. AJAX ....................................................................................................... 5 2.1.4. API .......................................................................................................... 6 2.1.5. RSS ......................................................................................................... 6 2.2. Historie ........................................................................................................... 7 2.3. OpenSocial ..................................................................................................... 8 2.4. UWA ............................................................................................................. 11 3. State-oft-the-Art ................................................................................................... 13 4. Online Marketing.................................................................................................. 14 5. 4.1. Rahmenbedingungen ................................................................................... 14 4.2. Netzwerkeffekte ............................................................................................ 15 4.3. Virales Marketing .......................................................................................... 15 Marktanalyse ....................................................................................................... 17 5.1. Widget-Fallstudien ........................................................................................ 17 5.1.1. Case Study 1 – CLIQ ............................................................................. 17 5.1.2. Case Study 2 – ‘Vampire’ Facebook Widget .......................................... 18 5.1.3. Case Study 3 – Amazing Growing Virtuell Sunflower ............................. 19 5.1.4. Zusammenfassung ................................................................................ 20 5.2. Situationsanalyse ......................................................................................... 21 5.2.1. Chancen ................................................................................................ 22 5.2.2. Risiken................................................................................................... 23 6. Umsetzung .......................................................................................................... 25 7. Fazit..................................................................................................................... 28 Litheraturverzeichnis ................................................................................................... 30 Widgets 1 Rick Juling 1. Einleitung Das Internet ist laut comScore1 in Nordamerika Kommunikations- und InformationsMittel die „Nummer eins“ am Arbeitsplatz und die „Nummer zwei“ zuhause. In Deutschland wird ein ähnlicher Trend verzeichnet. Nachforschungen belegen, dass das WorldWideWeb auch weiterhin wachsen wird2. Besonders online agierende Unternehmen sollten sich diesbezüglich der stätigen Änderungen der digitalen Landschaft bewusst sein. Die Begriffe Web 2.0, interaktives Web-Marketing und Sozial Media interpretieren Marketingstrategien und Erfolgskriterien des Onlinemarketings neu. Webmarketing reicht schon länger über Firmen-Homepages und Suchergebnisse hinaus. Das Internet ist kein „read-only“ Medium, denn im Gegensatz zu gewöhnlichen Medien kann die Website interaktiv gestaltet werden, um eine neue Interessendynamik zu fördern. Die Strategie verlagert sich vom Push- zum Pull-Marketing. Konzentrierte man sich noch auf Click-Through-Rates (CTR) und hohem Traffic auf der Hauptplattform, liegt der Focus nun auf Viral Branding, Customer-to-Customer und Customer-to-Business – Kommunikation. Wird das Web 2.0 im technischen und wirtschaftlichen Aspekt als „major bugfix“3 beschrieben, stellen insbesondere Unternehmen die Frage nach dem zu erwarteten Nutzen. Die Primärziele sind nach wie vor dieselben, sprich mit minimalen Kosten möglichst viele Online-Kontakte zu erreichen, Produkte und Dienstleistungen an den Kunden zu bringen und die Marke bekannt zu machen. Doch damit geben sich die Strategen heute nicht mehr zufrieden, da sie mehr über ihre Zielgruppe erfahren und die Nutzer animieren wollen, selbst Inhalte zu erstellen und zu bewerten. Sie wollen mit dem Nutzer kommunizieren und auch zur Gemeinschaft gehören. Sie wollen die Weisheit der Masse nutzen und Nischen-Absatzmärkte realisieren. Dafür ist man bereit Gegenleistungen anzubieten. Trackbacks sind die kleineren Gesten und frei zugänglicher Inhalt und API’s sind die wertvolleren Belange. So wandert der Inhalt durch das Netz und leistet weitere Rückbezüge.4 So wie die Produkte und Dienste im Web, wie die Anbieter und Nutzer, die Netzwerke und Anwendungen so scheinen auch die Online-Marketingstrategien und Werkzeuge einen „langen Schwanz“ zu haben.5 Die Werbestrategen können aus einem gewaltigen Index aus Werbemaßnahmen wählen, doch vorerst sollte das Ziel identifiziert werden, um danach einen Plan zu entwickeln. Anschließend werden die geeigneten Instrumente dafür ausgewählt. Einzelne Marketingmaßnahmen sind in den seltensten Fällen erfolgreich. Die Chance auf einen Werbeimpuls ist erst gegeben, wenn die Elemente kombiniert und strategisch angewendet werden. Hier wäre noch einmal anzumerken, dass die Strategie nicht auf die Mittel, sondern auf das Endergebnis fokussiert wird: „people connecting other people.“6 1 comScore, führendes Unternehmen im messen der digitalen Umwelt, www.comscore.com Vgl. o.V. [PriceWaterhouseCoopers.de] (2006): (Web) 3 Vgl. – Quelle unbekannt 4 Vgl. Leisenberg M. (2007) 5 Vgl. Anderson C. (2006) 6 Vgl. Owyang, J. (2008a): (WEB) 2 Widgets 2 Rick Juling Diese Arbeit widmet sich einem innovativen Mittel, dem des Social Media Marketings beziehungsweise dem Marketing mit Kundengruppen. In der vorliegenden Arbeit werden die Funktionsweisen von Widgets, im Hinblick auf den unternehmerischen Einsatz, erläutert und die aktuellen Veränderungen des Online-Werbemarktes funktional und wirtschaftlich beschrieben. Für eine Einführung in diesen Bereich sollen kurz die Arbeitsweise der Widgets und die technischen Grundlagen vorgestellt werden. Zusätzlich wird die chronologische Entwicklung der Widget-Technologie aufgezeigt, um anschließend den Blickwinkel auf Initiativen zur Vereinheitlichung und Standardisierung des Marktes zu lenken. Nach einer State of the Art Anaylse werden die wirtschaftlichen Faktoren dieses Feldes verdeutlicht, indem auf das virale Marketing, Netzwerkeffekte und dazugehörige Rahmenbedingungen theoretisch Bezug genommen wird. Zur beispielhaften Vertiefung dieser Erkenntnisse werden Fallstudien vorgestellt, die den Einsatz des WidgetMarketings zeigen. Im Vordergrund der Strategieentwicklung steht die Frage, wie ein Widget beschaffen sein muss, um möglichst viele Besucher auf die eigene Webseite zu lenken und/oder um einen weitreichenden viralen Effekt zu erzielen. Dafür werden die Chancen und Risiken in einer Situationsanalyse gegenübergestellt und anschließend die praktische Umsetzung verdeutlicht. Die Arbeitet endet mit einer kritischen Gesamtbetrachtung des Widget-Marketings und dessen effektiven Einsatz für Unternehmen. 2. Begriff Widget Widget; window gadget , zu deutsch: Ding, Grafikobjekt [comp].7 Ein Widget ist ein meist Online-basiertes grafisches Desktop-Tool beziehungsweise eine -Anwendung, welche einfache Funktionen oder Anzeigen übernimmt und über eine grafische Benutzeroberfläche (GUI) bedient werden kann. Dabei wird unterschieden zwischen Applikationen, die direkt (offline) auf dem Desktop laufen und Applikationen, welche Webinhalte abrufen und syndizieren. Widgets erzeugen bannerähnliche Anzeigen und können auf der Basis ihres HTML-Codesatzes ohne größeren Aufwand in beliebige auf Strukturbeschreibungssprachen, wie HTML, basierende Plattformen, ob Webseite, Blog oder anderes Modul, überführt oder installiert werden. Sie sind vergleichbar mit Plugins oder Erweiterungen in DesktopProgrammen. Im Kontext des Web 2.0 werden durch Widgets üblicherweise vom Nutzer erzeugte Inhalte präsentiert. Populär sind beispielsweise Flickr-Widgets oder Flash-Videos von YouTube. Das dezentrale Einbinden der Fotos bzw. Videos steigerte auf einer Vielzahl von sozialen Netzwerken massiv die Bekanntheit des jeweiligen Dienstes. Ebenso wurde die Möglichkeit des Einbettens zu einem wichtigen Kriterium für das Ermessen des bevorzugten sozialen Netzwerkes (Social Network). Warum lange Zeit nicht jedes beliebige Widget in einem Netzwerk eingebunden werden konnte und warum Bewegungen zur einheitlichen Standardisierung auf Kritik stoßen, wird im Kapitel (2.2 2.4) erklärt. 7 Vgl. Dict.cc-Wörterbuch, [http://www.dict.cc] (Abruf: 01.02.2008) Widgets 3 Rick Juling Die Portale von heute sind vom Geist des beschreibbaren beziehungsweise programmierbaren Webs erfüllt. Widgets erlauben dem Anwender, seine Arbeitsumgebung nach eigenen Wünschen zu gestalten - sie sehen schick aus und sind des öfteren praktisch. Der Informations-Strom eines Dienstes fließt vorwiegend per Ajax in die Oberfläche der Widgets, dabei werden in der Regel RSS-Feeds, Webservices oder andere Arten von XML angezeigt.8 Doch werden Widgets nicht nur verwendet, um Daten darzustellen, sondern auch um kleine Funktionen auszuführen. Von Microsoft und Google als ‚Gadget‘ bezeichnet, weisen erfolgreiche Widgets eine größere Funktionalität auf. Dabei wird immer darauf geachtet, dass die Bedienung einfach und selbsterklärend ist. Kleine Spiele, Wettbewerbe oder Anwender zu Anwender Interaktion führen dazu, dass mehr Zeit mit den Widgets verbracht wird. Interaktion wird zum Schlüsselfaktor für Víralität, der Erfolgsfaktor für das soziale Netzwerk Facebook. . 2.1. Technische Grundlagen Die Professionalisierung des Web-Designs und die verstärkte kommerzielle Nutzung des Internets, als Kommunikationskanal und als Plattform für neuartige Geschäftsmodelle, haben dazu geführt, dass sich bestimmte Technologien im World Wide Web als Standard etabliert haben und von den meisten modernen Browsern hinreichend unterstützt werden. Auf dieser Basis entstanden in der jüngsten Vergangenheit interaktive, webbasierte Anwendungen mit denen die Lücke zwischen Desktop und Internet effektiv überbrückt werden kann.9 Ein Standard10 Widget unterscheidet sich im Aufbau nur wenig von einer interaktiven Webseite. Es werden grundlegende Web-Technologien und Programmier-Sprachen im Textformat verwendet. Allerdings ist es auch möglich spezifischere Bausteine in ein Widget einzubauen, um die Funktionalität zu erhöhen. Hier seien die wesentlichen Elemente eines Widgets aufgeführt: 2.1.1. XML Die Extensible Markup Language (engl. für „erweiterbare Auszeichnungssprache“), abgekürzt XML, ist eine Programmiersprache aus Textzeichen und ist damit „humanreadable“. XML ist ein Anwendungsprofil beziehungsweise eine eingeschränkte Form von SGML, der Standard Generalized Markup Language [ISO 8879], aus der es hervorgegangen ist. Die XML-Spezifikation wurde im Februar 1998 vom World Wide Web Consortium (W3C) herausgegeben. Sie definiert eine Metasprache von deren Syntax sich viele formale Sprachen bedienen. Hier wären RSS, XHTML, MathML, GraphML, XSP oder RDF zu nennen. So ist XML ein wesentliches Instrument, um eine offene, für Mensch und Maschine verständliche Informationslandschaft (semantisches Web) zu schaffen. Ein Ziel ist der Austausch von Daten zwischen unterschiedlichen ITSystemen, speziell über das Internet, zu ermöglichen. 8 Vgl., Braun, H. (2007b) S.166ff. Vgl. Bergmann O. (2005), S.6 10 Entsprechend dem UWA Standard (siehe Kapitel 2.4) 9 Widgets 4 Rick Juling XML-Dokumente sind aus Speicherungseinheiten aufgebaut, genannt Entities, die entweder analysierte (parsed) oder nicht analysierte (unparsed) Daten enthalten. Analysierte Daten bestehen aus Zeichen, von denen einige Zeichendaten und andere Markups darstellen. Beispiel einer XML-Datei <?xml version="1.0" encoding="utf-8" standalone="yes"?> <SIP Quellen> <titel>Literaturverzeichnis</titel> <eintrag> <autor>Tim Bray</autor> <titel>world wide web consortium</titel> <url>http://www.edition-w3c.de/TR/REC-xml</url> <datum>01.02.2008</datum> </eintrag> <eintrag> <autor>k.a.</autor> <titel>AJAX</titel> <verlag>taia</verlag> <datum>2005</datum> </eintrag> </SIP Quellen> XML erlaubt es ein neues Dokumentenformat zu definieren, indem man andere Formate kombiniert oder wiederbenutzt, welches die Einführung von AJAX ermöglichte. 2.1.2. JavaScript JavaScript ist eine objektbasierte Skriptsprache mit Elementen aus den prozeduralen Programmiersprachen. Es ist eine sehr kompakte Sprache und der Umfang ist überschaubar, was das Erlernen vergleichbar einfach macht. Die Syntax ähnelt der von C. Da es sich um eine Scriptsprache handelt, ist kein Compiler zum Interpretieren erforderlich. Sie ist ferner „human readable“ und so reichen ein Text-Editor und ein JavaScript fähiger Browser, um mit ihr zu arbeiten. Sie wurde geschaffen, um HTMLAutoren ein Werkzeug in die Hand zu geben, mit dessen Hilfe Webseiten sich optimieren lassen. JavaScript kann direkt in eine HTML Datei eingebunden werden oder als separate Datei stehen. JavaScript wird überwiegend clientseitig eingesetzt, dadurch können Inhalte generiert werden, deren Erscheinungsbild sich bei Nutzerinteraktion ändern, wie beispielsweise die Farbe eines Hyperlinks, sobald sich der Mauszeiger über dem Link befindet. So lassen sich Webseiten realisieren, die herkömmlichen Desktop-Applikationen in Funktionalität und Bedienungskomfort nicht nachstehen. JavaScript findet neben Webseitenoptimierung noch viele weitere Anwendungsgebiete, so wird sie für Interaktivität in Dokumenten, für das Automatisieren von Programmen und ebenfalls als Scriptsprache für Spiele verwendet. Die Sprache bietet die Möglichkeit beliebige Daten aus Dateien zu lesen und in diese zu schreiben, was unerfreulicher Weise auch Hackerangriffe begünstigte.11 1995 wurde JavaScript von Netscape eingeführt und lizensiert. Die European Computer Manufacturers Association (ECMA) deklarierte die Grundlagen als Industriestandard, welche in der Spezifikation ECMA-262 festgeschrieben wurden. Das 11 Vgl. Flanagan D. (2006): S.10ff Widgets 5 Rick Juling W3 Konsortium (W3C) versuchte JavaScript zu standardisieren und entwickelte das Document Object Model (DOM), welches sich als Ergänzungssprache zu Auszeichnungssprachen wie HTML versteht.12 Grundsätzlich können mit JavaScript interessantere, interaktivere und besser auf den Leser zugeschnittene Seiten gestaltet werden. 2.1.3. AJAX Die Weiterentwicklung der technischen Infrastruktur sowie ein gestiegenes Qualitätsbewusstsein bei der Gestaltung von Benutzungsschnittstellen und im Software-Entwicklungsprozess haben zur Ausprägung bestimmter Entwurfsmuster geführt, die heute oft mit dem Schlagwort AJAX beschrieben werden. Ursprünglich ein Akronym für die Wortfolge Asynchronous Javascript And XML, jedoch umfasst dieser Begriff mittlerweile eine abstrakte Klasse von Methoden und Werkzeugen, die keineswegs auf JavaScript und XML beschränkt sind. Diese Technik ermöglicht in erster Linie eine asynchrone Datenübertragung zwischen einen Server und einem Browser. So ist es möglich innerhalb einer HTML-Seite eine HTTP-Anfrage durchzuführen, ohne die Seite komplett neu laden zu müssen. Das Besondere ist, dass nur gewisse Teile einer HTML-Seite oder reine Nutzdaten sukzessiv bei Bedarf nachgeladen werden. Hierdurch wird der Eindruck vermittelt, als wenn das Problem der zustandslosen Webanwendung behoben sei. Die eingesetzten Technologien führen zu einer neuen Art von webbasierten Anwendungen, zu einer Zusammensetzung zwischen der Informationsvielfalt des World Wide Web und der interaktiven Nutzbarkeit von lokalen Anwendungen. Diese Technik basiert auf XML als Grundlage für XHTML, Document Object Model (DOM) zur Repräsentation der Daten und Inhalte sowie JavaScript zur Manipulation des DOM und zur dynamischen Darstellung der Inhalte. JavaScript dient ferner als Schnittstelle zwischen einzelnen Komponenten. AJAX wird zum Beispiel in den Produkten von Google genutzt, wie Google Mail, Google Maps, Google Suggest oder Google Groups. Zusätzlich kann die AJAX-Technologie zum Parsen und Bearbeiten von XMLDokumenten eingesetzt werden. Wie bei DHTML13 handelt es sich bei AJAX also nicht um eine neuartige Technologie, sondern um einen Sammelbegriff für bestimmte Techniken zur systematischen und effizienten Ausnutzung bestehender Funktionalität, die das World Wide Web heute bereitstellt.14 12 Vgl. o.V. [Selfhtml.org] (2007): (WEB) Dynamic HTML, Begriff mit dem Webseiten bezeichnet werden, die gegenüber normalen, statischen Seiten erweiterte Funktionalität oder Anzeigeeffekte aufweisen. 14 Vgl. Bergmann O. (2005): S.10ff 13 Widgets 6 Rick Juling Abbildung ildung 1: Ajax Modell einer Web-Anwendung Quelle: www.Wikipedia.org/ajax 2.1.4. API API (englisch: application programming interface; interface deutsch: „Schnittstelle zur Anwendungsprogrammierung“) ist eine genormte Schnittstelle, die es Programmen ermöglicht auf Funktionen eines Betriebssystems Betriebssystem zuzugreifen. Der wesentliche Vorteil einer API-Schnittstelle Schnittstelle ist, dass das nicht der direkte Weg über die Hardware genommen werden muss, wodurch das Portieren von Programmen auf andere Systeme entscheidend erleichtert wird. Im Gegensatz zu einer Binärschnittstelle (ABI) definiert eine API nur die Verwendung der Schnittstellen auf Quelltextebene. Neben dem Zugriff auf Datenbanken (dateiorientiert) und die Hardware (funktionsorientiert) sind APIs bei Webanwendungen oft objektorientiert bzw. protokollorientiert und ermöglichen das Erstellen von Komponenten der grafischen Benutzeroberfläche. Benutzero Nachdem immer mehr Organisationen ihren Service als public API anboten und so die Kultur der Mashups ermöglichten, n, wurden Online APIs sehr populär15. 2.1.5. RSS RSS steht für “Really Simple Syndication” und ist ein plattformunabhängiges lattformunabhängiges Nachrichtenformat ormat das auf XML basiert. Ähnlich eines Nachrichtentickers dienen die sogenannten RSS Feeds dazu, schnell und effektiv Webseiten auf Änderungen und aktuelle Inhalte zu prüfen, ohne die Seite direkt besuchen zu müssen.. Zum Lesen der RSS Dateien dienen herkömmliche Webbrowser oder spezielle Programme und Widgets, die RSS-Aggregatoren, Aggregatoren, RSS-Reader RSS oder Feedreader genannt werden. Im Gegensatz zu HTML Seiten sind RSS Dateien sehr logisch und ohne zusätzliche Layout-Elemente Elemente aufgesetzt16. Feeds werden in der Regel mittels angebotenen 15 16 Vgl. Hitchcliffe D. (2008): (Web) Vgl. o.V [http://www.rss-verzeichnis.de/] verzeichnis.de/] (2005): (Web) Widgets 7 Rick Juling Buttons automatisch abonniert, aber sie können auch durch Eingeben der Adresse in den Feedreader erstellt werden. Desweiteren sind Programme bekannt, die jeden beliebigen Teil einer Webseite zu einen RSS Feed konvertieren können. 2.2. Historie Das Konzept, das sich mit der Entwicklung der Widgets beschäftigte, kam das erste Mal in den 1990ern auf. Der Neuanbieter PointCast versuchte einen Service zu promoten, welcher Daten aus dem Netz auf den Desktop „pushte“ ohne dass ein Browser nötig war. Wie es bei solchen Innovationen üblich ist, wurde dieser Gedanke von einigen als „das nächste große Ding“ angesehen, während ihn andere verspotteten oder sich nicht vorstellen konnten, warum sich jemand mit Daten vollstopfen lassen wollte. Die begrenzte Technologie zu jener Zeit machte die Sache unerfreulicher. Die großen Datenmengen, die durch die Netzwerke gedrängt wurden, verlangsamten diese. Wenn Anwender den Service von PointCast nutzten, sahen Unternehmen ihre Netzwerke in einem kritischen Zustand und verhinderten diesen daraufhin. Auch hatte die Mehrheit der Privatnutzer Probleme mit der Bandbreite, da sie immer noch mit langsamen Modem-Verbindungen arbeiteten. All dies schien sich 2000 zu ändern, nachdem WeatherBug herauskam. Ein sehr kleines Programm, optisch wie auch funktional, das sich auf dem Desktop befand und ausschließlich das Wetter vorhersagte. In den ersten acht Monaten wurde es von 1,5 Millionen Anwendern herunter geladen. Heute sind mehr als 65 Millionen Menschen für diesen Service registriert. Ein erstes Anzeichen, dass den Widgets eine wirtschaftliche Bedeutung beigemessen werden kann, kam im Juli 2005 auf, nachdem die Organisation Konfabulator für eine ungenannte Summe von Yahoo gekauft wurde. Dieses neue Unternehmen erstellte Widgets für den Macintosh. Yahoo wagte den Schritt die Konfabulator Software frei zur Verfügung zu stellen, um den Anwendern die Möglichkeit zu geben ihre Widgets selbst zu programmieren. Die beachtenswerte Suchmaschine bot nun die Yahoo-WidgetEngine und tausende Widgets für Windows und Macintosh zum Download an. Nicht nur Yahoo war an Widgets interessiert auch MySpace kaufte im Juni 2007 den Foto-tausch-Service Photobucket für $300M. Vor dieser Fusion hatten die beiden Unternehmen einen Disput, denn der Service fügte Werbung in die eingebetteten Fotos und Videos der MySpace Nutzer ein. So wurden mit der Fusion, nach dem Motto: „kannst du sie nicht besiegen, verbünde dich mit Ihnen“, 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen.17 Ebenso kaufte der MySpace Besitzer Fox Interactive Media das Miniprogramm Flextor, womit Benutzer ihre eigenen Videos, Fotos und anderes mischen und als Widgets einbetten können. Der MySpace Rivale Facebook brachte die Dinge richtig ins Rollen, nachdem man die Facebook Application Plattform18 im Mai 2007 eröffnete. Werbetreibende und 17 Vgl. Wells T. (2007): (Web) Eine offene Programmierschnittstelle mit der Bezeichnung FBML (Facebook Markup Language) 18 Widgets 8 Rick Juling Entwickler konnten nun jegliche Sorte Widget erstellen, welche einfach im Facebook Netzwerk verbreitet werden können. Die Einkommen, die durch Verkäufe und Werbebotschaften der Programme erzielt werden, dürfen die Macher behalten. Dies führte zu einem Hype und schon nach einem Monat konnten über 300 Widgets jeweils mehr als 1000 Benutzer aufweisen. Auch wollte Google nicht den Trend verschlafen und rief die Initiative Google Gadgets ins Leben, welche sich vorerst auf Desktop Widgets fokussierte und bald auch mit dem Personalisierungs-Service iGoogle forcierte. Auch hier konnten Entwickler einfache Widgets selbst erstellen. Aber um die Schaffung der Widgets noch weiter anzukurbeln, wurde Google Gadget Ventures eingeführt. Ein Programm das Zuschüsse und Investitionen für Entwickler und Nutzer der Google Gadget API anbot. Vielversprechende Gadgets, die eine gewisse Anzahl an wöchentlichen Views aufwiesen, wurden mit $5K prämiert. Und sollte ein Teilnehmer erfolgreich ein Unternehmen um die Google Gadget Plattform herum aufbauen, würden ihm $100K Startkapital zugesprochen werden. 2.3. OpenSocial Facebook startete die Widget Ökonomie in sozialen Netzwerken und machte sie für alle interessierten Entwickler zugänglich. Den Programmierern wird erlaubt Applikationen für die 32 Millionen Facebooknutzer zu schreiben und die damit erwirtschafteten Gewinne ohne Abgaben an Facebook zu behalten. Facebook bietet dabei nicht nur den Zugang zum Publikum, sondern auch zu den benötigten Werkzeugen an. Konkurrierende Netzwerke und andere Widget-Anbieter zogen mit einer eigenen API nach oder kündigten zumindest eine an. Die erstellten Anwendungen waren aber nur auf den jeweiligen Plattformen einsatzfähig, da sie stark auf plattformspezifische Funktionen zurückgreifen mussten. Dieses schränkte Entwickler leidlich ein, da sie ihre Anwendungen für Dutzende von Diensten hätten neu schreiben müssen. Abbildung 2: OpenSocial – Vorteil für Entwickler Quelle: http://code.google.com/apis/opensocial/ Widgets 9 Rick Juling Die Chance ergreifend führte Google seine OpenSocial Plattform ein und unternahm den Versuch ein universelles Ökosystem für Widgets zu kreieren. Das OpenSocial API verspricht eine einheitliche Umgebung für die grundlegenden Funktionen der verbündeten sozialen Netzwerke. Der OpenSocial Bewegung schlossen sich unter anderen die sozialen Netzwerke Xing, Ning, Friendster, Bebo, Hi5, Googles Orkut und Marktführer MySpace an. Auch Entwickler wie RockYou, Slide und NetVibes gehören der Gemeinschaft an19, denen es nun vereinfacht wird Widgets für alle Mitgliederseiten zu kreieren, indem gemeinsame APIs bereitgestellt werden. Google betont diesbezüglich das Ziel den Programmiervorgang allgemein zu vereinfachen. Ähnlich wie Google Gadgets betten OpenSocial-Anwendungen HTML und JavaScript in einen XML-Container ein. Wenn JavaScript und HTML einigermaßen beherrscht werden, ist es nicht schwer eine Web-Applikation und Webseiten in eine OpenSocial Anwendung zu modellieren20. Damit wird den Entwicklern ermöglicht den größten Teil ihres existierenden Codegerüst zu nutzen und einfach für OpenSocial anpassen. Die von Google bereitgestellten JavaScript-Anwendungen ermöglichen den Programmierern von Social Software, in drei Dimensionen die Informationen aus den bestimmten Netzwerken abzurufen: Profil-Informationen (Name, Adresse, Beruf), Informationen der Kontakte („Freunde”) sowie Aktivitäten (z.B. Feeds). Der Netzwerkbetreiber willigt ein die API-Nachfragen zu akzeptieren und die geforderten Daten bereitzustellen. OpenSource beschrängt sich jedoch auf die gebräuchlichsten Informationen, allerdings bleibt der Zugang zu speziellen Daten dem Betreiber vorbehalten. Dieser bestimmt zusätzlich auch die Regeln für die Nutzung der bereitgestellten Daten. Dimension2K ist begeistert: “Zumindest aus Entwicklersicht bietet OpenSocial fast unendlich viele Möglichkeiten, Applikationen für diverse Networks zu schreiben, ohne sich dabei ständig mit neuen Markup-Sprachen auseinandersetzen zu müssen.”21 Um den Kontext dieser Initiative zu verstehen, sollte das Augenmerk auf Googles Intention gerichtet werden. Google lebt überwiegend von Werbung, welche kontextsensitiv zum Inhalt auf der Webseite eingeblendet wird. Dies ist aber nur eine Zwischenlösung, denn die Werbung richtet sich nicht an den Interessen des Besuchers sondern orientiert sich ausschließlich am Inhalt. Ein Werbetreibender richtet seine Botschaft aber an den Besucher der Webseite und nicht an die Webseite. Für die qualitativ hochwertigere Methode ist es erforderlich die Interessen der Webseitenbesucher zu kennen. In sozialen Netzwerken ist dies möglich. Hier lassen sich viele differenzierte Nutzerprofile für gezielte Werbevermarktung verwenden. Die persönlichen Daten lassen sich exzellent für personalisierte Werbung nutzen. Würde die Identifizierung der Internetnutzer und die Verknüpfung von Verhaltensinformationen einen extremen Aufwand erfordern, stellt sich OpenSocial als sehr geschickter strategischer Schachzug zur indirekten Erschließung der sozialen Netzwerke dar. Unabhängige Programmierer erstellen weltweit eine exorbitante Menge an Anwendungen für OpenSocial, erschließen dabei die Informationen der sozialen Netzwerke. Dabei partizipiert Google über die Vermarktung der Werbeflächen in den Widgets an dieser qualitativ hochwertigen Methode der Werbeeinblendung. 19 Vgl. Braun, H. (2007b): S.168 Vgl. Andreessen M. (2007): (Web) 21 o.V. [www.dimension2k.de] (2007): (Web) 20 Widgets 10 Rick Juling Hier wird die Kritik an Googles Initiative deutlich. Die Betreiber der sozialen Netzwerke sehen sich von 2 Seiten annektiert. Die Plattformen finanzieren sich noch überwiegend durch Werbung, aber über die Anwendungen kommt externe Werbung auf Ihre Seiten, über die sie kein Einfluss haben und von denen sie nicht profitieren. Die Mitglieder erhalten allerdings die Möglichkeit eine Vielzahl von Anwendungen nutzen zu können, ohne sich gleich bei einer Vielzahl von Anbietern anmelden zu müssen und können auf diesen Weg auch mit Mitgliedern anderer Netzwerke kommunizieren. Sogar ein Login beim Betreiber einer zentralen Kommunikations- und Informationsanwendung würde genügen. Abbildung 3: OpenSocial Model Quelle: Dion Hinchcliffe, http://web2.socialcomputingmagazine.com Das Google Gremium ist geneigt der Angst vor finanzieller und funktionaler Interoperabilität mit Authentifizierungsmechanismen entgegen zu wirken22. Solange die Netzwerke noch den alleinigen Zugang zu den wertvollen Informationen haben, sind sie handlungsfähig und nicht unter großem Zugzwang und auch solange ist das Ziel, sich als Netz der Netze durchzusetzen, für OpenSocial ungewiss. Doch Spekulationen gehen in die Richtung, dass Facebook als führendes Widget Ökosystem von 22 Vgl. o.V. [Opensocial Blog] (2008), (Web). Widgets 11 Rick Juling OpenSocial überholt wird. Nüchtern betrachtet dienen Facebook und OpenSocial momentan lediglich als Ergänzungsplattformen für Entwickler und Werbetreibende. Relevanter sind Bemühungen, wie Standards und Schlüsselkriterien zu finden, um Widgets nicht nur Netzwerk- sondern auch System-Plattform-übergreifend zu verbreiten. Um eine Werbebotschaft effektiv im Sinne des viralen Marketing zu verbreiten, wäre es von Interesse, wenn ein Benutzer sie auf seiner persönlichen Webseite, seinem Netzwerk Profil, Blogs, seinem Desktop und sogar auf seinem mobilen Endgerät einbetten könne. Um die Entwicklung zu forcieren, stellt nun NetVibes ein Rahmenwerk vor, dass die Entwicklung von Widgets für alle diese Plattformen vereinfachen soll: Die Universal Widget Architecture (UWA). 2.4. UWA „Moderne Webseiten sind immer mehr aus verschiedensten Bestandteilen zusammen gesetzt – und ein immer wichtiger Bestandteil sind dabei die Widgets. Wir haben uns nun mit zahlreichen Partnern zusammen getan, um einen offenen, universalen Standard zu schaffen, mit dem Anbieter von Medieninhalten ihre Inhalte problemlos und schnell gleichzeitig über alle Widget-Plattformen verteilen können”, sagt Tariq Krim, CEO und Gründer von NetVibes.23 Abbildung 4: Universal Widget API - runs on: Quelle: www.Netvibes.com 23 Tariq Krim zitiert nach o.V. [Pressebox] (2007): (WEB) Widgets 12 Rick Juling Mit dem Universal Widget API (UWA) von NetVibes können Entwickler mit nur wenigen Programmzeilen und in kurzer Zeit Universal Widgets bauen. Diese werden automatisch über das neu gestaltete Ökosystem von NetVibes, dem größten, gemeinschaftlich betriebenen Verzeichnis von Widgets und RSS Feeds im Web, verteilt.24 Im Grunde ist das Universal Widget eine Erweiterung der Mini Module API mit wesentlichen Änderungen und neuen Möglichkeiten. Ein Widget im UWA-Standard ist ein XML-Dokument. Es enthält Metadaten, Einstellungen und den aktiven Teil geschrieben in JavaScript. Besonders die Einstellungen sind interessant, denn über diese können widgetspezifische Parameter angepasst werden. Im Kern besteht die UWA Anwendung aus XHTML. Dieses muss korrekt und pedantisch geschrieben sein. Der Webautor sollte überdies bestimmte Regeln einhalten, denn es wird die UTF-8 Kodierung verlangt und ausschließlich die Programmiersprachen AJAX und JavaScript dürfen zum Senden und Empfangen der Daten verwendet werden25. Die UWA API ist ein Open-Source Projekt und bietet interessanter Weise eine sehr moderne, öffentliche JavaScript Bibliothek an, die dazu beiträgt, dass die UWA auf allen Java unterstützenden Plattformen läuft. Allerdings müssen eigene Skripte im WidgetDokument eingebettet sein, denn externe Skripte werden nicht ausgeführt. Die UWA bringt zudem ein fertiges Stylesheet mit, das mit seiner kompakten Darstellung gut an die Bedürfnisse eines Widget-Entwicklers angepasst ist. NetVibes lässt alle Möglichkeiten offen die Schnittstelle mit weiteren, öffentlichen Service zu erweitern. So unterstützt es die Nutzung von öffentlichen und privaten APIs. Geplant ist auch ein Werkzeug, das die Widgets portieren und lokalisieren kann.26 Abbildung 5: Installationsauswahl für ein Widget Quelle: www.Netvibes.com Um es den Entwicklern so einfach wie möglich zu machen, gibt es auf der NetVibes Homepage Beispiele mit Erklärung, Schritt-für-Schritt Tutorials, ein Forum und sogar ein Trick-Index. Die Entwicklung des UWA schreitet zügig voran, denn bereits heute lassen sich die wichtigsten Widget-Plattformen ansprechen. Über das Widget Repository, eine Art gewaltiges Widget-Archiv, können fertige Widgets der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Die Zusammenarbeit mit wichtigen Anbietern von Medieninhalten und führenden Widget-Plattformen gewährleistet eine schnelle Verbreitung der Anwendungen. 24 Vgl. o.V. [Pressebox] (2007): (Web) Vgl. Braun H. (2007b): S.166-168 26 Vgl. o.V. [Netvibes.com] (2007): (WEB) 25 Widgets 13 Rick Juling 3. State-oft-the-Art Widgets wie Slide, Youtube, Weatherbug, Last.Fm oder die vielen Applikationen auf Facebook, die das Informations-, Unterhaltungs- und Beziehungsmanagement in den zum Teil öffentlichen Gesellschaften hypertextueller und sozialer Netzwerke unterstützen27, erreichen monatlich Millionen von Internetnutzern. Die Anwendungen erzielen teilweise hohe Werbeumsätze und werden selbst vom Kapitalmarkt hoch bewertet. Es ist weniger erheblich, ob sich einzelne Anwendungen als eine Modeerscheinung entpuppen oder ob sie langfristigen Bestand haben28. Wesentlich relevanter sind der Beziehungsaufbau und die Kommunikation in einem sozialen Kontext. Man orientiert sich an spezifischen Prinzipien, wie Selbstorganisation, sozialem Feedback, Verknüpfung von Inhalten und Transparenz von Unternehmen, Beziehungen, Inhalten und Bewertungen.29 Neu im Web ist der Trend der Personalisierung. Anstatt individuelle Seiten für verschiedene Arten, Information oder Unterhaltung aufzurufen, kreieren Nutzer zunehmend ihre eigenen online Domizile. Inhalte aus verschiedenen Quellen werden in Blogs, Profilseiten und nun auch in „Webtops“ zusammengestellt. Dieses sind Webseiten auf denen alle Arten Widgets gesammelt und organisiert werden können. Der Nutzer baut sich hier aus persönlich relevanten Quellen sein eigenes MiniaturInternet zusammen. “Netscape browsed the Web, Yahoo organized it, Google searched it, […] Facebook made it social“30 and now NetVibes personalize it. Widgets werden nicht nur von Anwendern installiert, um relevante Inhalte und Funktionen übersichtlich anzusammeln, sondern auch Webseitenbetreiber nutzen Widgets gern auf Ihren Seiten. Mit Widgets fügen sie ohne großes Fachwissen Funktionalität und einen gewissen Anreiz hinzu. Richtig interessant werden Widgets, wenn man sie aus der wirtschaftlichen Sicht betrachtet. Vielerorts werden sie anstatt Bannerwerbung und Anzeigen eingesetzt. Sie bieten Interaktivität und eine viel wichtigere Eigenschaft – Viralität. Die Möglichkeit sie einfach zu kopieren und anderorts einzubetten, macht sie zu einem beliebten Marketingtool mit einen weitaus höheren Return of Investment (ROI) als herkömmliche online Werbung. Die Menschen, die Werbetreibende ansprechen wollen, halten sich immer mehr auf Webseiten auf, in denen Werbung wenig greift. Um weiterhin erfolgreich zu vermarkten, müssen sie einen Weg finden an der Konversation teilzunehmen. Dabei liegt der Fokus darauf, den Nutzer kontinuierlich mit dem Marketingwerkzeug in Verbindung zu halten und Markentreue aufzubauen. Die erfolgreichsten Kampagnen überzeugen zuerst den Kunden, binden ihn mittels Interaktivität und „belohnen“ ihn schließlich, indem er sich das Widget auf seine Seite packen „darf“. Die Frage, die sich aus den aktuellen Entwicklungen ergibt, ist zum einen, wie können Unternehmen Widgets optimal für sich nutzen, um ihre unternehmerischen Ziele zu erreichen, ob nun aus der Sicht des Entwicklers oder des Sponsors. Zu anderen versucht der Autor herauszufinden, wie der Markt der Widgets geschaffen ist in Bezug auf Einsatzgebiete, Teilnehmer und Zielgruppen. 27 Vgl. Schmidt J.(2007): Social Software, Facilitating Information-, Identity and Relationshipmanagement. In: Burg Th. / Schmidt J. (2007): S.39 28 Vgl. Pfeil Th. (2007): S. 10 29 Vgl. Leisenberg M. (2007), Web 2.0: Soziale Prozesse bringen Geld. 30 Seth Goldstein, Mitgründer von SocialMedia (Widgetentwickler). Zitiert nach Blakley L. (2007): (Web) Widgets 14 Rick Juling 4. Online Marketing 4.1. Rahmenbedingungen Vor der Zeit des Web 2.0 war der Begriff des Internetmanagement und der damit verbundenen Geschäftsmodelle relativ klar definiert: Unternehmen versuchten entweder ihre Produkte an den Endverbraucher zu verkaufen und so den Unterhalt ihrer Webpräsenz gegen zu finanzieren, oder sie boten möglichst interessanten, selbst erstellten Inhalt an, um für Werbepartner möglichst attraktiv zu sein. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit lag also primär auf der Erstellung und den Absatz von digitalen Medieninhalten oder Produkten über das Internet. Vorherrschend waren Business to Consumer Beziehungen. Wie in den vorherigen Abschnitten bereits deutlich geworden ist, hat sich das Web jedoch besonders in den letzten Jahren deutlich verändert. Der Internetmediensektor hat sich zusehends differenziert, womit sich auch die Rahmenbedingungen für gewerbliche Aktivitäten im Internetbereich geändert haben: Das Internet bietet schon jetzt einen riesigen Markt und es befindet sich noch immer in einer „ausgeprägten Wachstumsphase“31 Dies verdeutlicht beispielhaft die folgende Entwicklung: Von 2000 bis zum Dezember 2004 steigerte sich die Anzahl der Internet-Nutzer um 125,2 % auf weltweit ca. 812,9 Millionen32. Ein Ende dieser rasanten Entwicklung ist nicht abzusehen. Mit steigenden Nutzerzahlen und den vorher beschriebenen Veränderungen der Nutzerpräferenzen jedoch, nimmt das Internet immer mehr einen Sozialisationscharakter an: Im „Sozialen Web“ herrschen heute Consumer to Consumer Beziehungen vor. Schon längst und auch immer öfter erstellen Nutzer ihre eigenen Inhalte in Form von User-Generated-Content und tauschen diese dann mit anderen Nutzern aus. Die Rolle der Internetplattformen verschiebt sich daher im Bereich des Web 2.0 zusehends von der Rolle des Inhalte-Produzenten hin zur Rolle eines virtuellen Treffpunktes. Die Betreiber einer Online-Community stellen lediglich den Speicherplatz und eine Oberfläche für die von den Mitgliedern selbst angelegten Inhalte bereit. Betreiber von reinen Web 2.0 Plattformen haben folglich immer weniger Einfluss auf die Attraktivität ihrer Seite für potenzielle Werbepartner, da sie die Inhalte nicht mehr selbst produzieren und darüber hinaus häufig mit einer Zielgruppe zu tun haben, die für Werbung wenig Akzeptanz zeigt. Und da die Web 2.0 Applikationen in den allermeisten Fällen keinen Produktverkauf an die Nutzer betreiben, fehlen den Gewerbetreibenden im Bereich des Web 2.0 diese beiden charakteristischen Finanzierungsstandbeine fast vollkommen. Damit ergeben sich für Neuanbieter hohe Markteintrittsbarrieren durch neue Kostenstrukturen und einer hohen Flopgefahr. So entstehen sunk costs, irreversible Kosten nach einem Misserfolg33, aufgrund einer unsicheren Finanzierungssituation. Der Web 2.0 Markt kann – trotz seiner Größe – darüber hinaus als relativ neuer Markt angesehen werden. Jene Unternehmen also, die es verstanden haben ihre innovativen Geschäftsideen und Ziele als erste zu formulieren und konsequent zu verfolgen, zeichnen sich daher im jeweiligen Bereich oft als absolute Marktführer aus und haben bereits hohe Netzwerkeffekte34 erzielt. Sie haben des Weiteren bereits starke Marken herausgebildet, welche die stärkste strategische Markteintrittsbarriere für Neueinsteiger darstellt. Dies verstärkt erneut die Flopgefahr, da sogenannte Economies of Scale, also 31 Vgl. Wirtz B. (2006): S. 566 Vgl. Wirtz B. (2006): S. 566 33 Vgl. Sjurts I. (2004): S. 215 34 Vgl. Sjurts I. (2004): S.428 32 Widgets 15 Rick Juling eine Stückkostendegression, erst nach einer Etablierung auf dem Markt und bei steigenden Nutzerzahlen ausgenutzt werden können35. Der Web 2.0 Markt ist in populären Bereichen bereits von einer starken AnbieterKonzentration gekennzeichnet und birgt aufgrund unsicherer Finanzierungssituation und hoher Flopgefahr viele Risiken für Neuanbieter. 4.2. Netzwerkeffekte Einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren und auch eine strukturelle Markteintrittsbarriere, besonders für neu errichtete Internetpräsenzen, sind die zu erzielenden Netzwerkeffekte36. Als Netzwerkeffekte bezeichnet man allgemein das Phänomen, dass Nutzen und Nutzerzahlen sich gegenseitig quantitativ in die Höhe treiben: Ein hoher Produktnutzen zieht in einem hohen Maße neue Nutzer an, was wiederum den Nutzen der Applikation für die bestehenden Nutzer weiter erhöht37. Dieser gesteigerte Nutzen wirkt nach außen attraktiver für potentielle Nutzer. Die BusinessCommunity XING beispielsweise wäre längst nicht so attraktiv, wenn nicht bekannt wäre, dass sie bereits über 1 Million registrierte Nutzer hat, mit denen man als neu angemeldeter Nutzer potentiell in Kontakt treten könnte. Dies verursacht nach außen hin einen immer stärker werdenden Sog für Neuanmeldungen. Andere Plattformen mit einem ähnlich inhaltlichen Konzept werden es mittlerweile schwer haben gegen diesen enormen Netzwerkeffekt zu bestehen. Besonders auf dem noch relativ unerschlossenen und ungesättigten Markt der Web 2.0 Applikationen, von denen täglich dutzende online gehen, führen hohe Netzwerkeffekte schnell zu einer Marktdominanz, wie beispielsweise XING im Bereich der deutschsprachigen Businessnetzwerke. Neu entstehende Applikationen sollten deshalb möglichst von vorne herein auf ein schnelles Wachstum ausgerichtet sein, um so die zum Bestehen nötigen Netzwerkeffekte zu erreichen38. 4.3. Virales Marketing Aus marketingtechnischer Sicht kommt den Web 2.0 Anwendungen entscheidend zu Gute, dass sie per se auf eine kommunikations- und sozialisationsfreudige Nutzergruppe abzielen und in hohem Maße auf deren intensive Interaktion und Partizipation setzen39. Ein Nutzer, der eine Web 2.0-Anwendung besucht, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf anderen, kommunikationsintensiven Plattformen präsent sein und seinen positiven Eindruck, von der soeben besuchten Seite, gegebenenfalls mit dorthin tragen und auch publik machen. Somit lassen sich im Web 2.0 im Gegensatz zu vielen anderen Bereichen ohne größeren finanziellen Aufwand enorme virale Marketingeffekte erzielen40. Unter Viralem Marketing versteht man die Bekanntmachung einer Marke, eines Produktes oder einer Kampagne via einer positiven Mundpropaganda, also der Kommunikation zwischen den Nutzern. Die Botschaft verbreitet sich im Idealfall epidemisch, wie ein Virus. Angesichts der sehr aktiven Bloggerwelt, der vielen Communities, Chats und Foren lässt sich so in relativ kurzer Zeit eine enorme 35 Vgl. Wirtz B. (2006): S. 572 Vgl. Wirtz, B. (2006): S.584 37 Vgl. o.V.[wikipedia.org/wiki/Netzwerkeffekt] (Abruf: 12.01.2007): (Web) 38 Vgl. Wirtz, B. (2006): S.584 39 Vgl. Wirtz, B. (2006): S.612 40 Vgl. o.V. [www.abseits.de] (2006): (Web) 36 Widgets 16 Rick Juling Bekanntheit erreichen. Voraussetzung hierfür ist selbstverständlich, dass der Besucher der Seite diesen positiven Eindruck erhält. Dies, unteranderen durch angebotenen Nutzen, Aktualität, und allgemein die Hochwertigkeit des Angebots sicherzustellen, ist die essentielle Grundlage eines erfolgreichen Marketings41. Anzustreben sind im weiteren Verlauf Maßnahmen, die die Bekanntheit eines neuen Produktes fördern und besonders auch jene, die auf die weitere Bindung des bestehenden Nutzerstamms an die Plattform ausgerichtet sind42. Besonders effektiv sind in diesem Zusammenhang solche Maßnahmen, die den Nutzen der Plattform möglichst auf Bereiche außerhalb des Internets ausdehnen43. Der Fokus liegt dabei meist auf unterhaltsamen Inhalt, wodurch die Marke leicht in den Hintergrund gerät, denn der Mechanismus, der geschaffen wird, sorgt allein auf Grund seiner Form für die Verbreitung der Botschaft. Mit anderen Worten ist der Verbreitungserfolg unabhängig von dem tatsächlichen Wert oder Wahrheitsgehalt der verbreiteten Information. Genau genommen ist virale Werbung in ihrer Effektivität mit Mundpropaganda nicht gleichzusetzen, denn Mundpropaganda bietet Kaufempfehlungen von neutraler Seite und hilft dabei gut informierte Kaufentscheidungen zu treffen. So bleibt virale Werbung eine Werbung im eigentlichen Sinne, denn wer unterhaltsame Werbung weiterleitet, gibt damit noch lange keine Kaufempfehlung ab. Des Weiteren muss immer beachtet werden, dass der jeweilige Sender die virale Marketingbotschaft mit einer eigenen Tendenz oder Sichtweise versehen kann. Diese ist unter diesen Umständen anders interpretierbar und kann sich von der eigentlichen Nachricht abkoppeln. Schließlich ist der Erfolg von viraler Werbung deutlich weniger berechenbar als der Erfolg der herkömmlichen Werbung, was ein nicht unerhebliches Risiko birgt44. Bei der Auswertung viraler Kampagnen muss eine andere Vorgehensweise implementiert werden als bei klassischer Bannerwerbung. Es zählen weniger die Anzahl der Klicks oder Views der viralen Botschaft als die Verbreitung dieser. Eine qualitative Auswertung kann über die sogenannte Social Network Analysis (SNA) erfolgen, bei der insbesondere Foren, Blogs und Webseiten auf Weiterleitung der Botschaft und die ausgelöste Mundpropaganda untersucht werden. Quantitativ wäre die automatisierte Methode des Online Viral Trackings (OVT) denkbar. Sie gibt unter anderem Aufschluss über die Verbreitung und Abrufzeiten der Botschaft und Herkunft der Rezipienten. Für ein effektives, virales Marketing sind Taktiken gefragt, die die Nutzer ansprechen, interessieren und sie anregen die Nachricht weiterzuleiten. MarketingSherpa hat dazu eine Umfrage ausgewertet, die die folgende Abbildung darstellt45: 41 Vgl. Wirtz, B. (2006): S.618 Vgl. Wirtz, B. (2006): S.610 43 Vgl. Wirtz, B. (2006): S.611 44 Vgl. o.V. [Wikipedia.org/wiki/Virales Marketing], (abgerufen am 28.01.08) 45 Vgl. o.V.[ MarketingSherpa], (2007a): (Web) 42 Widgets 17 Rick Juling Which Viral Tactics Get ‘Great Results’? Cool microsites Online games/quizzes/polls Video clips Audio clips test persons Tell-afriend afriend boxes on site Offering e-cards cards Encouraging email forwarding 0% 10% 20% 30% 40% Abbildung 6: Which Viral Tactics Get ‘Great Results’? Quelle http://www.marketingsherpa.com/ Quelle: 5. Marktanalyse 5.1. Widget Widget-Fallstudien Im Folgenden werden drei Fallstudien vorgestellt bei denen Widgets als Mittel des viralen Marketings verwendet wurden. Die Fallstudien beziehen sich auf englischsprachige Anbieter aus dem Zeitraum 2006 bis 2007. Die im Folgenden genannten Anbieter von Widgets kommen zum großen Teil aus dem amerikanischen Raum. 5.1.1. Case Study 1 – CLIQ46 CLIQ ist ein Widget, welches hilft den Inhalt von Blogs auszutauschen und miteinander zu verbinden. Hierzu installieren die Teilnehmer das Widget auf ihren Blogs. CLIQ analysiert die Blog Posts und verbindet sie mit weiteren relevanten Posts, welche auf dem Widget des gegenwärtigen Artikels präsentiert werden.. Der Autor hat die Möglichkeit zu entscheiden, welche Posts er verbinden möchte und welche nicht. Für den Herausgeber des Blogs Bl bedeutet eine größere Verbreitung mehr Leser. Da CLIQ den gesamten Blog analysiert, werden auch relevante ältere Posts angezeigt. So ist der komplette Katalog guter Posts offen und leichter zugänglich, zugänglich auch für Besucher anderer Blogs. Dies könnte zusätzlichen zusät Traffic auf die Posts bewirken. Die Blogger werden so mit qualitativen Inhalt von anderen Bloggern verbunden. Auch wenn Leser einem Link zu einem anderen Blog folgen, birgt dies trotzdem höheren Wert und Qualität für diesen Blog. 46 Enge E. (2007): (WEB) Widgets 18 Rick Juling Zum Zweck der Fallstudie nahmen 3 Blogs an CLIQ teil. Diese Seiten waren: The Side is Dead, Optimize & Prophesize and gr.otto. Alle 3 Blogs thematisierten Aspekte und Strategien des Internet Marketing und so sind auch alle 3 Herausgeber an dem Effekt des Widgets interessiert. Während der Testperiode wurden die Seitenaufrufe um durchschnittlich 14% erhöht. Die geringste Erhöhung der Seitenaufrufe belief sich auf 9% und die größte Auswirkung erzielte eine Steigerung von 17%. Wichtig ist zu erwähnen, dass alle Blogs einen höheren Traffic verzeichneten. Die Besucher die mit CLIQ agierten, verbrachten 150% mehr Zeit als andere auf dem Blog. Zudem konnte eine kleinere Abbruchrate bei den CLIQ Nutzern um 55% verzeichnet werden. CLIQ erreichte das Ziel den Traffic zu erhöhen, indem der Wert des Blogs für den Autor und dem Besucher erhöht wurde. Ein Vorteil für jeden Teilnehmer ist ein Erfolgsfaktor der Widgets. Mit diesem Widget wurden effektiv Search Engine Optimization mit Social Media Optimization vereint. Abbildung 7: CLIQ Widget Das CLIQ-Widget veröffentlicht relevante Inhalte in einer Quelle: www.jeffro2pt0.com klaren und direkten Art und Weise und führt den BlogInhalt direkt zu neuen Lesern. 5.1.2. Case Study 2 – ‘Vampire’ Facebook Widget47 Abbildung 8: ‚Vampire‘ Widget Quelle: http://www.web-strategist.com/blog/ In der ‘Vampire’ – Anwendung von RockYou, können die Spieler sich ‚beißen‘ und ‚duellieren‘ um Punkte zu erlangen. Dieses Spiel ist schon länger bekannt und verzeichnete über 3 Millionen Installationen auf Facebook. Sony Pictures nutze diese 47 Owyang J. (2008b): (WEB) Widgets 19 Rick Juling Anwendung, um für den Vampir-Horror-Film „30 Days of Night“‘ zu werben. Man startete ein Gewinnspiel, um Registrierungen zu generieren und um Informationen zusammen zutragen. Es wurden Allrad-Fahrzeuge und $1500 verlost. In der Anwendung wurde Bannerwerbung implementiert, die den Film als auch das Gewinnspiel bewarben. Die Kampagne wurde nur für 3 Wochen geschaltet, erreichte aber 59.100 Wettbewerbseinträge. Das Ziel war lediglich 10.000 Einträge. Auf der ‚Bite‘-Seite wurden 11.642.051 Aufrufe48 und auf der ‚Stats‘-Seite 17.652.567 Aufrufe verzeichnet. Die Ergebnisse überstiegen Sonys Erwartungen und die Nutzer der Anwendung wurden mit der Werbung nicht übermäßig penetriert. Mit dieser Strategie wand sich Sony an eine schon existierende Community, die zugleich eine sehr involvierte Zielgruppe darstellte, anstatt zu versuchen etwas vollkommen Neues einzuführen49. Man wandte sich nicht an eine gemeine Werbeagentur, sondern nutzte einen Spezialisten, der sich auf dieser Plattform auskennt, Erfahrungen hat und der in dieser Community schon vorher bekannt war. Sony hat die 3 Millionen Nutzer nicht mit viel Reklame konfrontiert, sondern den Wert der Anwendung durch Preise und einem Corporate Design erhöht. OWYANG ist der Auffassung, dass die Kampagne erfolgreicher gewesen wäre, wenn man sie länger als 3 Wochen hätte laufen lassen. Anstatt nur das Design zu ändern, hätte Sony Pictures bestimmte Elemente aus dem Film mit in das Spiel integrieren können. Auch neben dem Spiel hätten Zusatzprodukte angeboten und vertrieben werden können. Es gibt jedoch nur wenige Applikationen auf Facebook, die so populär geworden sind, deshalb sollte man nicht davon ausgehen, dass diese Ergebnisse jedes Mal erreichbar sind. 5.1.3. Case Study 3 – Amazing Growing Virtuell Sunflower50 Der Bio-Einzelhandel Sunflower Market ließ zur Markteinführung ein Widget entwerfen, das dem Nutzer eine virtuelle Sonnenblume anbauen lässt. Die „Amazing Growing Virtuell Sunflower“ kann realitätsgetreu gepflegt oder zerstört werden, je nachdem wie man sie mit Wasser, Licht und Dünger behandelt. Man kann über die Anwendung nicht nur das Widget an Freunde verschicken, sondern ihnen auch regelmäßig berichten wie sich die eigene Pflanze entwickelt. 48 Zugriffe auf eine Webseite die auch von derselben IP-Adresse kommen können. Vgl. Zyman S. (2004): S. 75 50 51 , Vgl. o.V. [MarketingSherpa], (2007b): (Web) 49 Widgets 20 Rick Juling Abbildung 8: Virtuell Sunflower Quelle: http://www.marketingsherpa.com/viralawards2007/1.html Sunflower Market wollte mittels ausgeklügelter Marketingmethoden sich als moderner, innovativer Bio-Spezialist auf diesem schwierigen Markt etablieren. Die erwarteten Ziele wurden schon nach kurzer Zeit übertroffen. Das Widget verzeichnete über 1.631.800 Kopien. Mit einer Kirsche über ihrem eigenen Logo würdigten die lokalen Medien die Mühen der Kampagne. Im ersten Monat wurden die Verkaufserwartungen um 18% übertroffen, in der ersten Woche sogar um 24%. Der Umsatz pro Kauf belief sich auf durchschnittlich $25, welcher 67% über den Erwartungen des Händlers lag. Bei den Kundenregistrierungen klickten über zwei Drittel auf die Option den Newsletter für weitere Marketingmaßnahmen zu empfangen. Für die Zukunft plant Sunflower Market weitere Standpunkte im ganzen Land zu eröffnen. Es kann leider nicht genau gesagt werden, inwiefern das Widget für den Erfolg verantwortlich war, da viele andere Marketingmaßnahmen parallel liefen. Die Idee erreichte aber Platz 1 in der MarketingSherpa „Viral Hall of Fame 2007“51. 5.1.4. Zusammenfassung Die drei Fallstudien zeigen, dass Widgets erfolgreich für Marketing und Kommunikationszwecke eingesetzt werden können. Mit geringem Aufwand lassen sich, richtig angewendet, viele Anwender erreichen. Offensichtlich lassen sich mit diesem Werkzeug nicht nur Produkte bewerben und Nutzerinformationen generieren, sondern auch ein erstaunlicher Nutzen für beide Seiten herstellen. Eine Win-Win Situation für Anbieter und Anwender zu erzielen, erscheint durchaus machbar. Im Gegensatz zu allen anderen Online Reklamen zielen Widgets weniger darauf ab Traffic zu erzeugen als eine definierte Gruppe zu binden, die schon irgendwo online agiert. Vielmehr ist die Strategie auf Unterhaltung oder einem gewissen Nutzen gerichtet als nur auf Sponsoring. Umso mehr Erfolg verspricht ein Widget, wenn es einen Nutzen bietet, der mit der Marke in Verbindung steht. Dabei kann an einen schon existierenden Nutzen angeknüpft werden beziehungsweise ein besserer Zugang zu schon existierenden Inhalt hergestellt werden. Oder es wird mit einem Widget neuer Nutzen beziehungsweise neuer Inhalt kreiert. Die effektive Umsetzung dieser Strategie erfordert genaue Zielgruppenkenntnis. Um die Zielgruppe zu definieren und zu lokalisieren, empfehlen Marketingforscher sich mit der Umgebung vertraut zu machen: „Fish where the Fish are“52. Dazu bietet es sich an einen Spezialisten zu konsolidieren, der essentielle Erfahrungen aufweist und das Aktionsfeld kennt. So arbeitete Sony 52 Vgl. Zyman S. (2004): S.75f Widgets 21 Rick Juling Pictures erstmalig mit dem Widget Hersteller RockYou zusammen, statt eine herkömmliche Agentur zu beauftragen. Search Engine Optimization (SEO)- und Sozial Media Optimization (SMO)- Strategien lassen sich hervorragend auf Widget Strategien ableiten und vereinen. Da Widgets die gleichen Eigenschaften wie Webseiten aufweisen, kann davon ausgegangen werden, dass SEO- und SMO- Taktiken übernommen und mit der nützlichen Besonderheit der Übertragbarkeit ergänzt werden können. Dazu muss es dem Nutzer leicht gemacht werden das Widget weiter zu empfehlen und in seiner Umgebung einzubetten. 5.2. Situationsanalyse Widgets sind zwar noch immer eine neue Technologie im Online Universum, aber wegen der einfachen Konstruktion schon zahlreich vorhanden und bezüglich der Übertragbarkeit weltweit verbreitet. Allein Google bietet laut Finjan53 derzeit 3.720 Widgets an, auf der Webseite von Apple gibt es 3.197 und bei Facebook sind derzeit 3.959 dieser kleinen Programme zu finden. Laut ComScore54, ein führender Internet Analytiker, gab es im April 2007 ungefähr 178 Millionen Widget Nutzer weltweit (21% aller Internetnutzer). Davon kommen 40% aus Nordamerika und zirka 24% aus Westeuropa. In den Erhebungen von ComScore wurde der Fokus auf individuell genutzte Widgets gelegt, Widget Anbieter und Desktop Widgets wurden außen vor gelassen. Die Analyse der 10 beliebtesten Widgets ergab, dass die Foto-bezogenen Widgets dominieren. Slide war im April 2007 das meist verbreitete Widget mit einer weltweiten Reichweite von mehr als 117 Millionen Nutzern beziehungsweise 13.8% der weltweiten Internetnutzer. Das RockYou Foto Widget erreichte 82 Millionen Nutzer und PictureTrail immerhin noch 30.6 Millionen Nutzer. Besonders beliebt sind Widgets bei jungen Nutzern zwischen 9 - 17 Jahre, die die Widgets gern auf ihren Profilseiten auf sozialen Netzwerken einsetzen. Top Web Widgets Worldwide April 2007 Source: comScore Widget Metrix Unique Viewers (000) Widget Percent of Worldwide Online Audience All Widgets 177,777 21.0% Slide 117,072 13.8% RockYou 82,045 9.7% PictureTrail 30,647 3.6% Photobucket 28,189 3.3% BunnyHeroLabs 24,984 3.0% BlingyBlob 21,614 2.6% Poqbum 18,697 2.2% Brightcove 16,866 2.0% Layoutstar 15,348 1.8% Musicplaylist.us 15,089 1.8% Tabelle 1: Top Web Widgets Worldwide Quelle: http://www.comscore.com/ 53 54 Vgl. o.V. [securitymanager.de], (2007): (Web) Vgl. Lipsman A. (2007): (Web) Widgets 22 Rick Juling 5.2.1. Chancen In Anbetracht solcher hohen Kontaktzahlen sind Widgets nicht nur allein für Fotodienstleister und Inhalteanbieter interessant. Besonders die Werbeindustrie hat hohes Interesse ihre Werbebotschaften mittels Widgets zu verbreiten. In den USA erreichten die Ausgaben für Online-Werbung einen neuen Rekord. PricewaterhouseCoopers zufolge wurden 2006 in den Vereinigten Staaten $16.900M für Marketingzwecke im Internet investiert. Dies ist eine Steigerung um 35% zum Vorjahr und auch für 2007 war dieser Trend zu verzeichnen55. In Deutschland wurden immerhin €332M für Internet Werbung ausgegeben56. Hinsichtlich dieser Daten suchen Webseitenbetreiber verstärkt ihren Platz für Werbung anzubieten, die immer mehr zur Haupteinnahmequelle wird. Man bietet immer mehr Inhalt außerhalb des kostenpflichtigen Abonnements an oder löst das Premium-Modell ganz auf. Sogar das Wall Street Journal, das erfolgreichste Abonnement-Unternehmen im Netz, diskutiert darüber sein Geschäftsmodell zu ändern und eine gänzlich von Werbung finanzierte Seite zu werden. Entgegen all der Begeisterung, birgt der entwickelnde Markt Herausforderungen für Neueinsteiger und etablierte Anbieter gleichermaßen. Standards und bewährte Taktiken müssen sich den neuen Medien wie online Video und RSS anpassen. Blogs, soziale Netzwerke und andere Web2.0 Einrichtungen stehen in direkter Konkurrenz mit Webseitenanbietern um Werbe-Dollar und Aufmerksamkeit. Traditionelle Erfolgskriterien und Werbemodelle verändern sich als Reaktion auf die Gepflogenheiten der Internet Nutzer. Um das Verhalten der Nutzer zu analysieren, sind Widgets besonders gut geeignet. Aus einem Widget können eine Menge relevanter Informationen gewonnen werden. Es lässt sich gut herausfinden, wie oft und wo das Widget kopiert und in Webseiten eingebettet wurde. Zusätzlich kann in Erfahrung gebracht werden auf welcher Art und Weise, wie oft und wie lange ein Konsument ein Widget und dessen Funktionen nutzt. Diese Informationen geben Aufschluss über das Verhalten des Anwenders nach dem Einbetten. Diese Daten sollten nach den verschiedenen Plattformen und sozialen Netzwerken segmentiert werden, um zu bestimmen welche Nutzerbasis die besten Ergebnisse für ein Widget verspricht. Die ‚Brand Exposure Duration Metric‘ (BXDM) ist ein Maßstab, der genutzt wird, um die Markenprägung bei dem Nutzer zu errechnen. Die beobachtete Gesamtzeitspanne, die mit einem vermarkteten Element verbracht wird, wird mit typischen Impressionsdaten, verschiedenen Daten des Wiederaufrufes und den Nutzerreaktionen gegenübergestellt. Mit diesen Werten kann beurteilt werden, wie viel Eindruck eine Marke bei dem Nutzer in einer bestimmten Zeit hinterlassen hat. Sie kann zum Bewerten der Werbeflächen in bestimmten Anwendungen und anderen interaktiven Elementen herangezogen werden. Während Werbetreibende auf die Markenprägung beim Nutzer achten, interessieren sich Anbieter von Inhalten eher für die Reichweite des Widgets. Hooman Radfar, CEO von Clearspring Technologies, gab an Widgets entworfen zu haben, die die Reichweite seiner Klienten um mehr als 50% erhöhten. „We are talking about hundreds of thousands of page views per Day. “57 55 Vgl. o.V. [PriceWaterhouseCoopers.com], (2006): (Web) Vgl. o.V. [PriceWaterhouseCoopers.de], (2006): (Web) 57 Hooman Radfar zitiert nach: o.V. [MarketingSherpa], (2007c): (Web) 56 Widgets 23 Rick Juling Wirtschaftlich gesehen bietet dieses Marketingwerkzeug einen sehr guten ROI, da Nutzung und Verbreitung des Widgets nichts kosten. Und weil das Einbetten so einfach ist, werden die Nutzer zu einem effektiven ‚Marketing-Team‘. Protegierte Links in interaktivem Inhalt bieten erstaunlich hohe CTRs im Vergleich zu Bannerwerbung. Selbst Links in pre-roll58 Werbung von Videos bieten laut Kyoo Kim59 CTRs von 1% - 2% und sind somit effektiver als herkömmliche Bannerwerbung. In Markenwirkung und Kaufabsicht ist Fernsehwerbung mit online Videowerbung homogen. Neues Potential wird mit ‚Overlay‘-Werbung in Videos erwartet. Eine Methode bei der die Werbung keine Unterbrechung oder Störung des Medienerlebnisses darstellt, aber den interessierten Kunden trotzdem die Möglichkeit bietet bei Wunsch die Botschaft zu rezipieren oder mit dem Produkt in Kontakt zu treten. Ein weiterer Vorteil offenbart sich, wenn man beachtet, dass Onlinewerbung entweder willkürlich, kontextuell oder örtlich60 orientiert verbreitet wird und Widgets sich durch die Nutzer selbst verbreiten und dadurch sehr von den Interessen des Konsumenten abhängen. Wie schon erwähnt wird hier eine genaue Zielgruppenkenntnis vorausgesetzt, um das Widget in einer relevanten Umgebung vorzustellen. Auch innerhalb der Widgets lassen sich Zielgruppen identifizieren. In einem WetterWidget zum Beispiel kann Werbung aus dem eingestellten Gebiet (location targeting), nach Wetterlage, wie Regenschirme bei nassem Wetter (condition targeting) oder auch nach Interesse, Werbung für Antiallergika bei Nutzern, die sich den Pollenflug anzeigen lassen (interest targeting), effektiv eingeblendet werden. Ein weiteres Beispiel sind ILike oder das Flixter Movie Widget, welche den sozialen Aspekt des Internets und der sozialen Netzwerke unterstützen. Hier können die Nutzer ihre beliebtesten Musiker, Titel, Videos und andere Interessen eintragen und bewerten. Auch können sich Freunde mitteilen, zu welchen Konzerten und Veranstaltungen sie gehen wollen und erhalten die Möglichkeit die Tickets bei dem entsprechenden Anbieter zu erwerben. Der Service erhält Einnahmen für relevante Werbung und Links und bekommt Provisionen für Verkäufe. Widgets können Menschen helfen sich zu sozialisieren oder sich darzustellen (Vgl. RockYou ‚Vampire‘ Widget). Nutzer identifizieren sich mit den Widgets und dessen Marken, die sie auf ihren Seiten einbetten. 5.2.2. Risiken Den Vorteilen, Funktionen und Möglichkeiten stehen die Nachteile der Widgets gegenüber. Die Eingangsbarrieren sind vergleichsweise hoch. Jedes Unternehmen kann sich über Werbung in die Medien einkaufen, aber Widgets müssen „eingeladen“ werden, ein Privileg, das für kein Werbe-Budget geboten werden kann61. So bleiben viele unbekannt und erreichen nicht die kritische Masse, aber die, die es schaffen, genießen hohen Status und erzielen eine profitable Kommunikation. Noch ist diese Technologie relativ neu und der Markt überschaubar, aber in naher Zukunft könnte der Konkurrenzdruck steigen und ein größeres Pensum an Ressourcen muss aufgebracht werden, um ein Widget erfolgreich zu implementieren. Es bleibt abzuwarten wie sich 58 Werbung, die dargestellt wird, bevor das eigentliche Video beginnt. Kyoo Kim, VP Sales, MSNBC.com; Vgl. o.V. [MarketingSherpa], (2007c): (Web) 60 An der IP Adresse des Nutzers wird der Standort erkannt und automatisch Orts-relevante Anzeigen eingeblendet 61 Vgl. Pishevar S. (2006): (Web) 59 Widgets 24 Rick Juling die Standards durchsetzen und ob Widgets weitgehend bei allen Nutzergruppen akzeptiert werden. Widgets können eine große Bandbreite benötigen, wenn sie multimedialen Inhalt anbieten, wie YouTube oder Slide. Hohe technische Leistung ist bei diesen Services unabdingbar. Dies setzt eine bestimmte Grundinvestition voraus und trägt dazu bei, dass die Eintrittsbarrieren sich weiter erhöhen. Allerdings werden bestimmte Ressourcen immer günstiger und erlangen eine zweitrangige Relevanz. Doch der Erfolg ist in der Regel auf wenige Unternehmen begrenzt („winner takes it all“ -Geschäftsmodelle) und Nachahmer haben es sehr schwer einen genügend großen Bekanntheitsgrad zu erlangen. Da Widgets frei verbreitbar sind, kann die Platzierung für das Widget unvorteilhaft sein, beispielsweise auf einer Pornografieseite. Dies könnte im Konflikt mit der Botschaft und dem Image der Marke stehen. Nicht sicher ist die Auswirkung des Widgets auf den Traffic zur Homepage. Das gleiche kann über die Markenprägung gesagt werden. Wenn jeder Anwender das Widget nur nutzt und das Medienerlebnis lediglich ausbeutet, dann wäre diese Methode eventuell ungeeignet. Webseiten-Traffic und Markenprägung müssen sich stetig verbessern. Ohne diese Wirkung könnte ein negativer ROI gemessen werden. Neue Technologien im Netz bargen seither gefährliche Risiken. Sicherheitslücken und unausgereifte Codes führten zu einer ganzen Reihe von Angriffen durch Hacker und Internetspione. So ist es auch nicht den Widgets erspart geblieben mit großen Schlagzeilen über Hacker-Attentate in den Medien publik zu werden62. Gerade weil Widgets von mehreren Millionen Nutzern eingesetzt werden, können Kriminelle auf einen Schlag ein Millionenpublikum erreichen. Im Web Security Trends Report des ITSicherheitsunternehmen Finjan werden Sicherheitslücken auf vielen Plattformen und in diversen Widget-Diensten aufgezeigt. Der Bericht zeigt, dass viele Widgets einen verwundbaren Code enthalten und schon zum Teil in der Default-Konfiguration verwundbar sind. „In dem Maße, in dem sich Widgets in den meisten modernen Computerumgebungen durchsetzen – von Betriebssystemen bis hin zu Webportalen – steigt ihre Bedeutung, die ihre Existenz für die Sicherheit hat.“63 Laut Finjan stellen neue Attacken eine unmittelbare Bedrohung auf die ganze Wirtschaft dar, weil der Angriffsvektor eine Vielzahl neuer Aufgaben im Bereich Sicherheit ins Spiel bringt. Durch entsprechende Lücken erhalten die Angreifer die Kontrolle über die Computer der Anwender. Dazu meint Itzhak: „Organisationen benötigen Sicherheitslösungen, […] die ihnen die Möglichkeit geben, aktiven Code in Echtzeit zu analysieren und auch bösartige aktive Programme innovativer Art zuverlässig zu erkennen und adäquat abzuwehren.“ Die wachsende Popularität der interaktiven Elemente in Portalen und sozialen Netzen, könnte dazu führen, dass sie in Zukunft noch häufiger für Angriffe genutzt werden als bisher. 62 63 Vgl. o.V. [TECchannel.de], (2007): (Web) Yuval Ben-Itzhak, CTO Finjan. Zitiert nach o.V. [securitymanager], (2007): (Web) Widgets 25 Rick Juling Im Report von Finjan wird von einer Sicherheitslücke im Contacts-Widget des Windows Vista Betriebssystem berichtet. Sie erlaubt es Angreifern einen beliebigen Code auf dem entsprechenden Rechner laufen zu lassen. Dazu wird ein nicht standardmäßiges, geformtes Kontaktdetail-Objekt eingeschleust, das einwandfrei funktioniert und einen komplett unverdächtigen Eindruck macht. Dieses Objekt muss nur angezeigt werden, damit der darüber eingeschleuste Code ausgeführt wird, ganz ohne weitere Aktivität des Anwenders oder Überprüfung des Codes.64 Eine ähnliche Lücke wurde im YahooContacts-Widget gefunden. Der RSS-Reader von Live.com erlaubt es Hackern wichtige Informationen aus den Daten des Nutzers zu lesen. Dabei konnte das Angriffstool sogar als legitimer Nutzer agieren und die Kontrolle des Browsers übernehmen. Warnungen wie diese veranlasste Microsoft und Yahoo Sicherheitshinweise und Patches herauszugeben und eine Überholung des Sicherheitsmodells in Angriff zu nehmen. Die erste Anwendung, die für Googles Initiative Open-Social geschrieben wurde, geriet in den Focus, nachdem sie schon innerhalb von 45 Minuten gehackt wurde. Google nahm diese Warnung sehr ernst und konzentrierte sich auf die Sicherheit und Stabilität der entsprechenden Schnittstelle.65 Beim Umgang mit Widgets empfiehlt Finjan unzuverlässige Widgets von Dritt-Anbietern zu vermeiden. Auch ist besondere Vorsicht bei interaktiven Widgets geboten, da sie den Schadcodes einen sehr leichten Zugang auf das System bieten. Das SicherheitsUnternehmen gab demzufolge einige weitere Sicherheits-Tipps für die Nutzung der Widgets heraus. In denen wird geraten strikte Regeln für die Nutzung der Widgets und deren Engines im eigenen Unternehmen durchzusetzen. Der Einsatz sollte begrenzt werden oder relevante Dateitypen sollten sogar schon am Gateway geblockt werden, um den Download in die Firmennetze zu unterbinden. 6. Umsetzung Um den Markt der Widgets vorteilhaft zu nutzen, bieten diverse Unternehmen und Initiativen eine Vielzahl von Diensten und Werkzeugen für Entwickler und Werbetreibende. RockYou, Clearspring oder Eyewonder entwickeln Widgets und bieten für diese Marketingstrategien an. Facebook, NetVibes, OpenSocial und Widgetbox stellen Entwicklerplattformen, Script-Bibliotheken, APIs und Software zum Erstellen eigener Widgets zur Verfügung. NetVibes, Widgetbox und iGoogle haben große Widgetarchive in denen man seine Widgets präsentieren und anbieten kann und Unternehmen wie ComScore, Appaholic.com, Gigya oder Google Analytics geben Analysen und Werkzeuge heraus mit denen die Widgets nach Beliebtheit, Anwendung, Verbreitung und Markenwirkung gemessen und bewertet werden können. Entwickler, Inhaltsanbieter und Marketingleute sehen ihr Primärziel darin ihre Reichweite zu erhöhen und Traffic zu generieren, welches sie dann wirtschaftlich zu verwerten suchen. Mit Widgets als Mittel sind Betreiber in der Lage ihre eigenen anspruchsvollen Werbe-Netzwerke zu generieren und den Seiten Inhalt und Werte anzubieten, die sich dem Netzwerk anschließen. Ein Widget sollte nicht nur die Marke darstellen wie andere Werbeformate, da es von essentieller Bedeutung ist, dass das Widget Funktionen und Nutzen anbietet, die die Marke unterstützen und hervorheben. Zum Beispiel wird ein Widget mit Kalenderfunktion einen Schokoladenhersteller nicht 64 65 Vgl. o.V. [securitymanager], (2007): (Web) Vgl. Widmann B. (2007): (Web) Widgets 26 Rick Juling helfen können Schokolade zu verkaufen, hier wäre ein Widget wie FoodFight eine bessere Variante. Dabei muss darauf geachtet werden, dass Widgets nicht nur der relevanten Zielgruppe der Marke genügen, sondern es müssen auch die Interessen der Nutzer und Verbreiter angesprochen werden, die das Widget kopieren und einbetten. Dafür muss ein Widget eine gewisse Ästhetik aufweisen und darf nicht zu kompliziert sein. Ist ein Widget nicht einfach macht es den Grund, ein Widget zu haben, zunichte. Der Nutzen stellt dabei meist das Hauptkriterium eines Widgets dar. Ist es nicht nützlich, wird es niemand kopieren und nutzen. Der Nutzen muss selbsterklärend und gut erkennbar sein. Ein Nutzen kann entstehen aus einer Funktionalität, Quelle für Informationen bzw. Inhalt, einem neuen Erlebnis, Möglichkeit der Sozialisierung oder um sich selbst auszudrücken. In einem Widget ist nicht allzu viel Platz für Werbung, deshalb sollte das Widget selbst das Produkt aufzeigen. So wie zum Beispiel Flixter für Netflix oder Vampires für Sony Pictures. Je länger Nutzer sich mit dem Widget beschäftigen, desto höher ist der Wert des Widgets für Unternehmen, denen es vorwiegend um Markenprägung geht. Um dies zu erreichen haben sich besonders Spiele und Quizze als Mittel erwiesen. Widgets können auch dabei helfen mit Hilfe von Links den PageRank der eigenen oder einer Partnerseite zu erhöhen, dabei muss jedoch beachtet werden, dass Suchmaschinen die Flash-Sprache nicht lesen können und daher müssen Links in der HTML Datei enthalten sein. Idealerweise empfehlen die Nutzer untereinander Online-Werbespots weiter und verstärken so die Marketingwirkung. Da die Internetnutzer die Art und den Zeitpunkt der Nachfrage von Inhalten selbst bestimmen, ist auch die konkrete Situation der Inhaltsvermittlung zu berücksichtigen. Sofern eine Botschaft situationsgerecht positioniert und zeitlich richtig platziert wird, kann diese entscheidend verstärkt werden. Gleichzeitig verlieren Unternehmen jedoch die Kontrolle über ihre Werbebotschaften. Denn sie können nicht genau planen welche Nachricht, welcher Kunde, wann und mit welcher Intensität, nachfragen wird. Eine Herausforderung besteht darin potentielle Kunden für die Marketingziele einzubeziehen. Nutzer, die die Produkte oder Dienstleistungen positiv erwähnen, müssen identifiziert und gefördert werden, um sie zu „Anhängern“ der Marke zumachen. Blogs und Community-Seiten sollten ausgiebig recherchiert und genutzt werden, um Meinungsmacher zu adressieren und zu überzeugen. Die Verbreitung der Botschaft wird dann von einem System übernommen, das die Nutzer selbst geschaffen haben und dem sie vertrauen.66 Hierbei kommt Unternehmen die zunehmende Offenheit und Auskunftswilligkeit der Nutzer sowie die Organisation von Menschen in Netzwerken mit gleichen Interessen zugute. Einerseits können sie die gesammelten Informationen nutzen, um nutzergerechte Werbebotschaften zu gestalten. Andererseits bietet sich die Einbindung der Kunden auch in der Produktentwicklung an: Ideen lassen sich bereits in der Entstehungsphase einbeziehen, um eine Kunden- und Marktakzeptanz sicherzustellen. Die Nutzer können für eine Beteiligung an solchen Entscheidungen adäquat belohnt werden. Ein erstes Publikum kann erreicht werden, indem man die Widgets auf der eigenen Seite und Seiten mit ähnlichem Kontext darstellt. E-Mail Kampagnen und Posts in relevanten Blogs wären weitere Möglichkeiten. Aber auch viele Widget Plattformen und Webtops bieten Entwicklern an die Widgets in ihren Archiven zu veröffentlichen. Allerdings muss das Widget hierfür entsprechend angepasst sein und einem gewissen Standard genügen. Um die 66 Vgl. Leisenberg M. (2007) Widgets 27 Rick Juling Anhänger zu überzeugen, müssen sie glauben, dass die Marke oder das Unternehmen etwas Einzigartiges in Bezug auf Preis, Qualität, Funktionalität und so weiter anbietet. Auch hilft es den Nutzern glauben zu lassen, dass der Anbieter ihre Werte versteht, ihnen zuhört und ihre Prinzipien teilt. In bestimmten Situationen kann Anhängern auch verschiedene Anreize geboten werden, wie ein kostenloses Basis-Abonnement, um das Programm zum Starten zu bringen. Immer wichtiger werden soziale Funktionen, wie eine Möglichkeit mit Freunden in Kontakt zu treten. Dies hat gleich mehrere Vorteile, zum einen werden die Widgets so schneller weiter empfohlen und zum anderen agieren die Nutzer länger mit dem Widget. ‚Do it your self‘-Widgets werden zunehmend beliebter, diesbezüglich könnte ein Mechanismus eingebaut werden, womit die Nutzer das Widget personalisieren können. Auch ist von Vorteil, wenn besonders Jugendliche mit dem Widget angesprochen werden, da sie einen wesentlichen Teil der Nutzer ausmachen. Das Business 2.0 Magazine beschreibt vier Möglichkeiten, um mit Widgets Geld zu verdienen. 67 1. Werbung verkaufen Eigentlich kann jedes Widget im Werbemarkt agieren, aber nur die mit dem größten Publikum machen ausreichend Gewinn. Verschiedene Werbe-Netzwerke bieten einfache Anzeigen, die pro Seitenaufrufe oder Kaufabwicklung bezahlt werden. Bis heute verdienten die Applikationen weniger als $1 pro 1000 Seitenaufrufe. Diese Summe wird infolge demografischer Zielgruppenbestimmung zunehmen, auch weil Werbemaßnahmen sich weniger auf Seitenaufrufe als auf gemessene Markenwirkung konzentrieren. So zielt beispielsweise Lookery.com darauf ab demographisch-spezifische Werbung anzubieten, welche einen ertragshöheren Erlös verspricht. Userplane, ein Unternehmen von AOL, berechnet Werbeerlöse bevorzugt an der Zeit, die mit dem Widget aufgebracht wurde, als nur per Seitenaufruf. So sind besonders Funktionen wie Spiele für dieses Modell lukrativ. BLAKELY rät die Nutzer aber nicht mit Werbung zu „bombardieren“, denn dies kann sie verschrecken und auf langer Sicht schaden. Auch sollten verschiedene Werbeanbieter angeworben werden, damit man es sich leisten kann wählerisch zu sein. Wichtig ist aber immer, dass das Nutzererlebnis nicht unter der Werbung leidet 2. Sponsoren anlocken Mittlerweile werden viele Programme von Unternehmen gesponsert. Dies stellt eine lukrative Methode dar ein nützliches Programm als Werbeträger anzubieten. Doch selbst wenn das Widget weit verbreitet ist, muss es den Unternehmen eine nachvollziehbare Möglichkeit geben mit den Kunden zu kommunizieren. Mit Unternehmen direkte Beziehungen aufzubauen erfordert zwar mehr Zeit und Aufwand, bedeutet aber qualitativere Werbung und größere Kontrolle wie Nutzer damit umgehen. Üblicherweise wird dieses Modell besser vergütet. Aber auch hier muss eine große Fangemeinde nachgewiesen werden. Für diese Methode ist es essentiell ausreichend Informationen über die Nutzer zu besitzen. Google Analytics gibt nützliche Grundinformationen und der Service von Gigya oder Appaholic wertet die Beliebtheit des Programmes und Adaption der Nutzer aus und misst sogar die Viralität am Traffic eines einzigen Tages, was für neue Werbekampagnen sehr informativ sein kann. 67 Vgl. Blakely L.(2007) Widgets 28 Rick Juling Wenn man bei der Auswahl des Sponsors nach den Bevorzugten Marken der Nutzer geht, wird dies sie noch mehr binden. Aber zu viel Marketing wird auch hier Nutzer vertreiben und negative Auswirkungen haben. 3. Service verkaufen Da Nutzen relevanter als Spaß geworden ist, bieten sich immer mehr Gelegenheiten Dienste mit nachhaltigem Wert profitabel abzusetzen. Nicht selten erwerben Nutzer Dienste ohne ihren Webtop oder ihre Profilseite zu verlassen. So bietet das Widget Files von Box.net online Speicher an, der beliebig erweiterbar ist und im Vergleich genauso viel kostet wie eine externe Festplatte. Ein Service kann auch kostenfrei sein und trotzdem Gewinn bringen. So erweitert Last.Fm mit seinem Widget den Nutzerstamm und bekommt Provisionen von Amazon und anderen Partnern. Die beste Strategie ist mit einer kostenlosen Version zu starten und dann eine kostenpflichtige Erweiterung anzubieten. Dies sollte aber geschehen ohne dass der Nutzer die Umgebung, in der sich das Widget befindet, verlassen muss. 4. Produkte verkaufen Das Internet ist ein mächtiger Marktplatz geworden, ob nun für digitale Güter oder andere Produkte. Immer mehr Menschen erwerben ihre Produkte online. Diesen Trend folgen Anbieter, indem sie Widgets wie kleine Marktbuden erscheinen lassen. Virtual CD Rack lässt Nutzer ein virtuelles CD Regal durchstöbern. Die meisten Entwickler gehen Partnerprogramme (Affiliate-Systeme) mit Amazon oder iTunes ein, um Provisionen zu erhalten. Andere verkaufen direkt an den Nutzer, wie etwa Klingeltöne oder T-Shirts. Oft locken diese Anbieter mit „Kostproben“ – eine effiziente Methode des viralen Marketing. 7. Fazit Widgets sind nicht nur ein kurzweiliger Trend, denn durch sie wurden viele neue Wege der Kommunikation geschaffen, die sich im Zuge der weltweiten Verbreitung zu einer bedeutenden Marketingstrategie entwickelt haben. Virale Werbeformen sind oftmals nicht nur kostengünstiger, sondern auch effektiver als das herkömmliche Verbreiten von Werbebotschaften. Sie erreichen genau die Nutzer, die sich für ein bestimmtes Produkt oder Unternehmen interessieren und ermöglichen so eine punktgenaue Platzierung. Teure Streuverluste können vermieden und Nutzer zielgerichtet mit Werbung adressiert werden.68 Der Nebeneffekt, dass die Internetdienste nicht nur Menschen mit Daten, sondern auch Menschen untereinander in Kontakt gebracht werden können, hat dem Phänomen Web 2.0 erst zum Durchbruch verholfen. Und schließlich geben sich viele Webdienste gegenüber Entwicklern besonders offen, indem sie ihre Schnittstellen für die Programmierung eigener Anwendungen freigeben. Ähnlich öffnen sich auch die zahlreichen sozialen Netzwerke, um den Programmierern das Potential ihrer Mitgliederschaft zu offenbaren. 68 Vgl. o.V. [PriceWaterhouseCoopers.de], (2007): S.5 Widgets 29 Rick Juling Den Hintergrund bilden Reichweitenerhöhung und Wertsteigerung. Open Source und Creative Common Lizenzen regeln den Rechtsstreit – Selbstregulierung der Sozialen Netze.69 Widgets stellen keine Marketingstrategie da, sondern sind ein Marketingwerkzeug. Allerdings macht die Eigenschaft, ein Widget einfach zu „greifen“ (grab) und anderorts einzubetten (embed), sie zu einem besonderen Mittel eine Werbebotschaft zu verbreiten. Vergleichbar mit Flyern, die ihre Botschaft von Hand zu Hand der Kunden weitergeben, sind auch Widgets virale, handliche „Dinger“. Tatsächlich sind Widgets aber nicht nur „interaktive Flyer“, sondern ihre Funktionalität und Analogie zu Anwendungsprogrammen macht sie eher zu „online PCs“. Fragwürdig bleibt wohin sich Widgets entwickeln. Noch sind sie eine neue Erweiterung des Internets, aber so wie die Auswahl, so wird auch die Konkurrenz größer. Und Unternehmen entwickeln der Einfachheit halber Widgets für ihre Marke selbst, so wie Volkswagen ihr Rabbit Widget. Immer attraktiver werden Widgets für den mobilen Markt, wegen ihrer Schlichtheit und Brauchbarkeit sind sie die idealen Erweiterungen auf einem Handy70. Vor allem in Europa laufen Unternehmen in Gefahr, dass Trends nicht rechtzeitig wahrgenommen werden. Und auch deutsche Unternehmen sollten sich beeilen, denn hier haben die Web 2.0 - Anbieter die kritische Masse noch nicht erreicht. Demzufolge müssen die potenziellen Auswirkungen von Web 2.0 auf das eigene Unternehmen untersucht und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden. Dies ist gerade vor dem Hintergrund, dass das Web 2.0 das Geschäft erheblich stützen kann, notwendig.71 Internetnutzer entscheiden selbst wann und wie sie Inhalte rezipieren. Im günstigsten Fall empfehlen Nutzer untereinander Online-Werbespots weiter und verstärken so die Marketingwirkung. Aber darauf kann von Seiten der Werbetreibenden wenig Einfluss genommen werden. Verstärkend kommt hinzu, dass die Inhalte verfremdet oder selbst gestaltet werden können. Aufgrund dieser Unwägbarkeiten scheuen viele Unternehmen, vor allem große Markenhersteller, noch den Werbeauftritt im Web 2.0. Vielleicht sind Widgets nur die Vorboten einer neuen Bewegung. Während Puristen über Widgets die Nase rümpften, ergriffen zahllose Webentwickler die Chance erstmals lokale Anwendungen zu schreiben. Wie zum Beispiel angepasste WebClients für bestimmte Dienste, die sich komfortabel installieren lassen, in Optik und Bedienung reinen Webanwendungen überlegen sind und auf lokale Dateien zugreifen können - eine Verschmelzung des Internets mit dem lokalen Betriebssystem. Google Gears und Adope AIR sind nur die ersten auf dem Markt.72 69 Vgl. Anderson C. (2006): S 25ff Vgl. Moll A. (2007): S. 22 71 Vgl. o.V. [PriceWaterhouseCoopers.de], (2007): S.6 72 Braun H. (2007a): S. 90 70 Abbildungsverzeichniss: Abbildung 1: Ajax Modell einer Web-Anwendung Quelle: www.Wikipedia.org/ajax Abbildung 2: OpenSocial – Vorteil für Entwickler Abbildung 3: Abbildung 4: Quelle: http://code.google.com/apis/opensocial/ OpenSocial Model Quelle: Dion Hinchcliffe, http://web2.socialcomputingmagazine.com Universal Widget API - runs on: Quelle: www.Netvibes.com Abbildung 5: Installationsauswahl für ein Widget Quelle: www.Netvibes.com Abbildung 6: Which Viral Tactics Get ‘Great Results’? Quelle: http://www.marketingsherpa.com/ Abbildung 7: CLIQ Widget Quelle: www.jeffro2pt0.com Abbildung 8: ‚Vampire‘ Widget Quelle: http://www.web-strategist.com/blog/ Abbildung 9: Virtuell Sunflower Quelle: http://www.marketingsherpa.com/viralawards2007/1.html Glossar: HTML: Hyper Text Markup Language Link: Verweis auf eine Adresse in der Sprache HTML User-Generated-Content: Vom Endnutzer erstellter Medieninhalt. Z.B. Text, Video, Applikationen Viralität Eine Eigenschaft die die Tauglichkeit einer Botschaft oder eines Werbemittels für soziale Kommunikation beschreibt Mashups Applikationen die aus verschiedenen online APIs zusammengestellt (gemischt) sind. Blog Post: Ein Eintrag in einem Blog. Er hat einen Titel und Möglichkeiten für Kommentare. Traffic: Anzahl der Zugriffe auf eine Webseite/ Datenstrom Engine: Die Plattform die notwendig ist um das Programm arbeitsfähig zu machen. Click-Through-Rate (CTR) Anzahl der Zugriffe auf einen Link Browser: Programm zum Anzeigen von Webseiten PageRank Ein Verfahren zum qualitativen Bewerten von Webseiten Flash: Ein Format für interaktiven Inhalt. Z.B. Videos, Webseiten, Programme Markup Eine Beschreibung der Aufteilung auf peicherungseinheiten und der logischen Struktur des Dokuments. Trackback: Eine automatischer Informationsaustausch von Literaturverzeichnis Anderson, Chris. 2006. The Long Tail. Der Lange Schwanz. München : Carl Hanser Verlag, 2006. 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