Zusammenfassung Zusammenfassung der letzten LVA Modus Ponens A→B B Einführung in die Theoretische Informatik A MP Definition Christina Kohl Alexander Maringele Georg Moser Michael Schaper Manuel Schneckenreither Axiome für die Aussagenlogik nach Frege und Lukasiewicz Institut für Informatik @ UIBK Wintersemester 2015 (1) A → (B → A) (2) (A → (B → C )) → ((A → B) → (A → C )) (3) (¬A → ¬B) → (B → A) Satz Das Axiomensystem mit Inferenzregel MP ist korrekt und vollständig für die Aussagenlogik: A1 , . . . , An |= B gdw. A1 , . . . , An ` B GM (IFI) Einführung in die Theoretische Informatik 65/1 Übersicht Zusammenfassung Konjunktive und Disjunktive Normalformen Inhalte der Lehrveranstaltung Einführung in die Logik Definition Syntax & Semantik der Aussagenlogik, Formales Beweisen, Konjunktive und Disjunktive Normalformen Eine Wahrheitsfunktion f : {T, F}n → {T, F} ist eine Funktion, die n Wahrheitswerten einen Wahrheitswert zuordnet Einführung in die Algebra Definition Boolesche Algebra, Universelle Algebra, Logische Schaltkreise 1 Formel A ist in konjunktiver Normalform (KNF), wenn A eine Konjunktion von Disjunktionen von Literalen ist 2 Formel A ist in disjunktiver Normalform (DNF), wenn A eine Disjunktion von Konjunktionen von Literalen ist Einführung in die Theorie der Formalen Sprachen Grammatiken und Formale Sprachen, Reguläre Sprachen, Kontextfreie Sprachen Einführung in die Berechenbarkeitstheorie Folgerung Algorithmisch unlösbare Probleme, Turing Maschinen, Registermaschinen Für jede Formel A existiert eine DNF D und eine KNF K , sodass A ≡ D ≡ K gilt. Einführung in die Programmverifikation GM (IFI) Einführung in die Theoretische Informatik Prinzipien der Analyse von Programmen, Verifikation nach Hoare 66/1 GM (IFI) Einführung in die Theoretische Informatik 67/1 Algebraische Strukturen Algebraische Strukturen Algebraische Strukturen Definition Seien A und B algebraische Ausdrücke Definition (Algebra) • A und B sind äquivalent, wenn ∀ Instanzen A0 und B 0 gilt: A0 = B 0 Eine Algebra A = hA1 , . . . , An ; ◦1 , . . . , ◦m i besteht aus 1 Träger (oder Trägermengen) A1 , . . . , An 2 • Wenn A äquivalent zu B ist, schreiben wir kurz A≈B Operationen ◦1 , . . . , ◦m auf den Trägern Definition Wenn der Träger von A endlich ist, dann nennen wir A endlich Nullstellige Operationen werden auch Konstanten genannt; wir fixieren eine unendliche Menge von Variablen x1 , x2 , . . . Beispiel Definition (Algebraische Ausdrücke) Wir definieren die algebraischen Ausdrücke einer Algebra A induktiv: 1 Konstanten und Variablen sind algebraische Ausdrücke. 2 Wenn A1 , . . . , An algebraische Ausdrücke, ◦ eine Operation, dann ist ◦(A1 , . . . , An ) ein algebraischer Ausdruck GM (IFI) Einführung in die Theoretische Informatik 68/1 Algebraische Strukturen Sei A = {a, b, c, d} und ◦ durch folgende ◦ a b c a a b c b b c d c c d a d d a b GM (IFI) Einführung in die Theoretische Informatik 69/1 Algebraische Strukturen Nullelement, neutrales Element, Inverses Halbgruppen, Monoide und Gruppen Definition Definition Sei ◦ eine binäre Operation auf A Eine Algebra A = hA; ◦i heißt • Wenn 0 ∈ A existiert, sodass für alle a ∈ A • Halbgruppe, wenn ◦ assoziativ a◦0=0◦a=0 • Monoid, wenn A = hA; ◦, 1i eine Halbgruppe mit Einselement 1 für ◦ • Gruppe, wenn A ein Monoid ist und jedes Element ein Inverses hat dann heißt 0 Nullelement für ◦ Eine Halbgruppe, ein Monoid oder eine Gruppe heißt kommutativ, wenn ◦ kommutativ ist • Wenn 1 ∈ A existiert, sodass für alle a ∈ A a◦1=1◦a=a dann heißt 1 Einselement (neutrales Element) für ◦ Beispiel • Sei 1 das neutrale Element für ◦ und für a ∈ A, existiert b ∈ A, Die im vorigen Beispiel definierte Algebra A hat folgende Eigenschaften: sodass a◦b =b◦a=1 Dann heißt b das Inverse (Komplement) von a GM (IFI) Operationstabelle definiert: d d a c c Einführung in die Theoretische Informatik 70/1 1 a ist das neutrale Element von ◦ 2 Jedes Element besitzt ein Inverses 3 ◦ ist nicht kommutativ GM (IFI) Einführung in die Theoretische Informatik 71/1 Algebraische Strukturen Algebraische Strukturen Eigenschaft des neutralen Elements Eigenschaft des Inversen Lemma Lemma Jede binäre Operation hat maximal ein neutrales Element Wenn A = hA; ◦, 1i ein Monoid ist, dann ist das Inverse eindeutig Beweis. Beweis. 1 Sei ◦ eine binäre Operation auf der Menge A 2 Angenommen e und u sind neutrale Elemente für ◦ 3 Wir zeigen, dass e = u e =e ◦u =u GM (IFI) Sei a ∈ A und seien b, c Inverse von a. Wir zeigen b = c: b =b◦1 1 ist neutrales Element = b ◦ (a ◦ c) c ist Komplement von a da u Einselement = (b ◦ a) ◦ c Assoziativität von ◦ da e Einselement =1◦c b ist Komplement von a =c 1 ist neutrales Element Einführung in die Theoretische Informatik 72/1 Algebraische Strukturen GM (IFI) Einführung in die Theoretische Informatik 73/1 Boolesche Algebra Ringe und Körper Definition (Boolesche Algebra) Eine Algebra B = hB; +, ·, ∼, 0, 1i heißt Boolesche Algebra wenn gilt: Definition (Ring) Eine Algebra A = hA; +, ·, 0, 1i heißt Ring, wenn 1 hA; +, 0i eine kommutative Gruppe 2 hA; ·, 1i ein Monoid 3 · distribuiert über + (von links und von rechts), das heißt für alle a, b, c ∈ A gilt: a · (b + c) = (a · b) + (a · c) 1 hB; +, 0i und hB; ·, 1i sind kommutative Monoide 2 Die Operationen + und · distribuieren übereinander. Es gilt also für alle a, b, c ∈ B: a · (b + c) = (a · b) + (a · c) 3 Für alle a ∈ B gilt (b + c) · a = (b · a) + (c · a) a + ∼(a) = 1 a + (b · c) = (a + b) · (a + c) a · ∼(a) = 0 Das Element ∼(a) heißt das Komplement oder die Negation von a Definition (Körper) Konventionen Eine Algebra A = hA; +, ·, 0, 1i heißt Körper, wenn 1 Wenn A ein Ring ist 2 hA \ {0}; ·, 1i eine kommutative Gruppe GM (IFI) Einführung in die Theoretische Informatik • Wir lassen · oft weg und schreiben ab statt a·b • Wir verwenden die folgende Präzedenz: ∼ bindet stärker als + und · 74/1 GM (IFI) Einführung in die Theoretische Informatik 75/1 Boolesche Algebra Boolesche Algebra Mengenalgebra Definition (Boolescher Ausdruck) Sei M eine Menge; P(M) bezeichnet die Potenzmenge von M, also Sei eine unendliche Menge von Variablen x1 , x2 , . . . gegeben; diese Variablen heißen Boolesche Variablen P(M) := {N | N ⊆ M} Wir definieren Boolesche Ausdrücke induktiv: Definition 1 0, 1 und Variablen sind Boolesche Ausdrücke 2 Wenn E und F Boolesche Ausdrücke sind, dann sind Wir betrachten die Algebra hP(M); ∪, ∩, ∼, ∅, Mi ∼(E ) (E · F ) (E + F ) Boolesche Ausdrücke Beispiel 1 ∪ die Mengenvereinigung 2 ∩ die Schnittmenge 3 ∼ die Komplementärmenge Diese Algebra nennt man Mengenalgebra. Die folgenden Ausdrücke sind Boolesche Ausdrücke: x1 x2 x1 + x2 x1 · x2 Lemma x1 · (x1 + x2 ) x1 (x1 + x2 ) x1 ∼(x1 + x2 ) Die Mengenalgebra ist eine Boolesche Algebra GM (IFI) Einführung in die Theoretische Informatik 76/1 Boolesche Algebra GM (IFI) Einführung in die Theoretische Informatik 77/1 Boolesche Algebra Binäre Algebra Sei Frm die Menge der aussagenlogischen Formeln Definition Sei B := {0, 1}, wobei 0, 1 ∈ N Wir betrachten die Algebra Frm Definition hFrm; ∨, ∧, ¬, False, Truei Wir betrachten die Algebra Wobei die Zeichen wie in der Aussagenlogik interpretiert werden hB; +, ·, ∼, 0, 1i wobei die Operationen +, ·, ∼ wie folgt definiert: · 1 0 1 1 0 0 0 0 + 1 0 1 1 1 0 1 0 Lemma ∼ 1 0 0 1 Die Algebra Frm ist eine Boolesche Algebra Diese Algebra nennt man binäre Algebra Lemma Die binäre Algebra ist eine Boolesche Algebra GM (IFI) Einführung in die Theoretische Informatik 78/1 GM (IFI) Einführung in die Theoretische Informatik 79/1