[Version 8, 10/2012] ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES TIERARZNEIMITTELS 1 1. BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS Bayselen E - Injektionssuspension für Tiere 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG 1ml enthält: Wirkstoffe: α-Tocopherolacetat Kaliumselenat 68 mg 1,5 mg Sonstige Bestandteile: Benzylalkohol 20 mg Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Injektionssuspension weiße Suspension 4. 4.1 KLINISCHE ANGABEN Zieltierarten Rind, Schaf, Schwein. 4.2 Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierarten Zur Therapie von Vitamin E sowie Selen-Mangelerkrankungen (wie z.B. Myopathien, Muskeldegenerationen, Muskeldystrophie, Maulbeerherzkrankheit) und zur Substitution bei erhöhten Bedarf. 4.3 Gegenanzeigen Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen oder einem der sonstigen Bestandteile. Bayselen E darf wegen des Gehalts an Benzylalkohol nicht bei neugeborenen Tieren während der ersten Lebenswochen angewendet werden. 4.4 Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart Keine. 4.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren Bei gleichzeitiger Verabreichung anderer Selen-hältiger Präparate (auch Futtermittel) ist darauf zu achten, dass die gesamt verabreichte Selenmenge nicht zu hoch wird. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender Bei versehentlicher Selbstinjektion ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen. 4.6 Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere) Lokale Reaktionen an der Injektionsstelle sind möglich. Gelegentlich können allergische oder so genannten pseudo-allergischen Überempfindlichkeitsreaktionen, speziell bei Rindern auftreten. Diese können sowohl zeitlich wie auch im Ausmaß unterschiedlich verlaufen (Blutdruckabfall, Kreislaufstörungen, Dyspnoe, Hyperthermie). Gegebenenfalls sind geeignete symptomatische Maßnahmen (Antihistaminika, Glukokortikoide, Kreislaufmittel) einzuleiten. Weitere Nebenwirkungen könnten eventuell als Folge einer zu hohen Selen-Gesamtsubstitution 2 auftreten. Siehe dazu auch Abschnitt „Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Überdosierung“. 4.7 Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode Die Anwendung während der Trächtigkeit und Laktation ist möglich. 4.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen Keine bekannt. 4.9 Dosierung und Art der Anwendung Zur intramuskulären Injektion. Schwein, Ferkel: 1ml / 25 kg Körpergewicht (KGW) Schaf: 2 ml / 45 kg KGW Lamm: 0,5 ml - 1ml / Tier Kalb: 1 ml – 2 ml / 45 kg KGW Rind: 8 ml – 10 ml / Tier Vor Gebrauch schütteln! Einmalige Anwendung, falls notwendig kann die Behandlung nach 2 - 4 Wochen wiederholt werden. 4.10 Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel), falls erforderlich Aufgrund des relativ hohen toxischen Potential von Selen treten bei höheren Dosierungen Intoxikationen auf. Bei Anzeichen einer Selenüberdosierung (Erbrechen, Speicheln, Inappetenz, Störung des Nervensystems, Ataxien, Dyspnoe, Sehstörungen, Diarrhoe, Muskelschwäche, Alopezie) ist das Tierarzneimittel sofort absetzen. Die Behandlung erfolgt symtomatisch. 4.11 Wartezeiten Rind, Schaf, Schwein: Essbares Gewebe Rind, Schaf: Milch Null Tage Null Tage 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN Pharmakotherapeutische Gruppe: Selen-haltige Kombinationspräparate, ATCvet-Code: QA12CE99 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Vitamin E ist eine Sammelbezeichnung für eine Gruppe verschiedener Tocopherole, von denen das alpha–Tocopherol die größte biologische Aktivität besitzt. Selen und Vitamin E haben essentielle Bedeutung für den Stoffwechsel in den Zellen des tierischen Körpers. Beide Stoffe ergänzen sich im Organismus aufgrund ihres synergistischen, antioxidativen Effektes, indem sie bei zwei aufeinander folgenden Schritten in den Zellstoffwechsel eingreifen. Die verschiedenartigen Funktionen des Vitamins E beruhen auf seiner Eigenschaft, als fettlösliches Antioxidans (mehrfach) ungesättigte Fettsäuren zu stabilisieren und damit die Bildung toxischer Peroxide und freier Radikale zu verhindern. Damit sichert es die Stabilität der Zellmembran und ihrer Bestandteile, der Lipoproteine und des Depotfetts. Die Glutathion-Peroxydase des Organismus ist in der Lage, vorhandene Peroxyde zu spalten, und damit Lipide der Zellmambranen vor Oxidation zu schützen. Dieses Enzym kann ohne Vorhandensein von Selen nicht gebildet werden. Darüber hinaus ist Selen Bestandteil aller Sgruppenhaltigen Proteine. 3 Selen ist ein essentielles Spurenelement, dessen physiologische Funktion eng mit der des Vitamin E und der schwefelhaltigen Aminosäuren verbunden ist. Während Vitamin E die Bildung zellschädigender Peroxyde hemmt, baut die mit Selen als Co-Faktor funktionierende Glutathion-Peroxydase die aus Fettsäuren entstehenden toxischen Peroxide ab. In gleicher Weise reduziert sie das bei marginaler Vitamin E Versorgung im Organismus entstehende toxische Wasserstoffperoxid zu ungiftigen Hydroxyfettsäuren. Die Toxizität von Vitamin E ist gering. Erst nach extrem hohen Dosen wird retardiertes Wachstum beobachtet. Dahingegen ist der Bereich zwischen Bedarf und toxischer Wirkung bei Selen eng. Die akut toxische Dosis von Natriumselenit beträgt 4 – 5 mg / kg Körpergewicht. Für Vitamin E und für Selen gibt es keine Hinweise auf teratogene, kanzerogene oder mutagene Eigenschaften. 5.2 Angaben zur Pharmakokinetik Selen wird größtenteils im Plasma an Proteine gebunden und kommt durch den Einbau in verschiedene Selenoproteine zur Wirkung. Selen wird intermediär zu Dimethylselenid metabolisiert und in erster Linie renal eliminiert. Vitamin E wird nach Resorption an ein Lipoprotein gebunden und im ganzen Körper verteilt. Es können in der Leber und im Fettgewebe größere Depots angelegt werden. Nur in geringem Umfang gelangt Vitamin E über die Plazenta in den Fetus. Die Ausscheidung von Vitamin E erfolgt vorwiegend biliär. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Verzeichnis der sonstigen Bestandteile Natriumdihydrogenphosphat Dinatriumhydrogenphosphat Polysorbat 80 Wasser für Injektionszwecke 6.2 Inkompatibilitäten Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden. 6.3 Dauer der Haltbarkeit Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 2 Jahre Haltbarkeit nach Anbruch des Behältnisses: 4 Wochen 6.4 Besondere Lagerungshinweise Nicht über 25°C lagern. Nach dem ersten Öffnen des Behältnisses im Kühlschrank lagern (2C – 8° C). Nicht einfrieren. Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. 6.5 Art und Beschaffenheit des Behältnisses Braunglas-Durchstechflaschen, Glasart II mit Brombutylkautschuk-Stopfen und Bördelkappe aus Aluminium. Packungen zu 50 ml, 100 ml oder 12x 100 ml Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht. 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle Nicht verwendete Tierarzneimittel oder davon stammende Abfallmaterialien sind entsprechend den nationalen Vorschriften zu entsorgen. 7. ZULASSUNGSINHABER Bayer Austria Ges.m.b.H., Herbststraße 6-10, A-1160 Wien 4 Tel.: 01 71146 2850 Fax: 01 71146 2800 E-Mail: [email protected] 8. ZULASSUNGSNUMMER Z. Nr.: 8-00246 9. DATUM DER ERTEILUNG DER ERSTZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 23.06.1995 / {TT Monat JJJJ} 10. STAND DER INFORMATION Oktober 2014 VERBOT DES VERKAUFS, DER ABGABE UND/ODER DER ANWENDUNG Nicht zutreffend. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Rezept- und apothekenpflichtig. 5