Projekt „Musik verbindet“

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Projekt „Musik verbindet“
Vom 4.-9. Mai 2016 fand das Projekt „Musik verbindet“ vom Deutsch-Russischen Kulturinstitut e.V.
statt: Junge Nachwuchsmusiker vom College des Rimskij-Korsakow-Konservatoriums (St. Petersburg)
und dem Sächsischen Landesgymnasiums für Musik (Dresden) erarbeiteten ein gemeinsames Konzert,
welches am 7. Mai im Kulturrathaus mit großem Erfolg aufgeführt wurde.
Ausgangsidee war, im Jahr des Deutsch-Russischen Jugendaustauschs eine deutsch-russische
Jugendakademie im Bereich Kultur ins Leben zu rufen. Der völkerverbindende Charakter, das
Zusammenarbeiten junger Talente, sollte im Vordergrund stehen. So entstand das Projekt „Musik
verbindet“ - junge talentierte Musiker aus den beiden musikalischen Hochburgen und Partnerstädten
erarbeiten ein Konzert und führen dieses in deutsch-russischen Ensembles auf.
Das Deutsch-Russische Kulturinstitut e.V. nahm Kontakt mit dem Sächsischen Landesgymnasium auf
und Prof. Marlies Jacob war sofort von diesem Projekt begeistert. Von Petersburger Seite
kontaktierte das Deutsch-Russische Kulturinstitut e.V. Prof. Regina Glazunova, die Leiterin der
Abteilung Internationale Beziehungen am Rimskij-Korsakow-Konservatorium. In Absprache mit der
Dresdner Dozentin Oksana Weingardt-Schön legten die Petersburger das Konzertprogramm und die
Teilnehmer fest. Bis Mai bereiteten beide Seiten getrennt voneinander das Programm für die
gemeinsamen Proben vor.
Am 4. Mai kamen die Petersburger Gäste in Dresden an und probten von nun an intensiv jeden Tag
mit den Dresdner Schülern unter Anleitung ihrer Mentoren sowohl im Landesgymnasium als auch in
der Hochschule für Musik. Sprachprobleme gab es kaum, da Prof. Ivanov Deutsch und Oskana
Weingardt-Schön Russisch sprechen und so beide Seiten betreuen konnten.
Am 7. Mai war es schließlich soweit: Im Kulturrathaus Dresden fand das Konzert des Projekts „Musik
verbindet“ statt. Mit Schumanns Märchenbildern op. 113, Nr. 1 eröffneten Sofia Gazieva am Klavier
und Anne-Sophie Bertsch an der Viola das gut besuchte Konzert. Daraufhin verzauberten Stepan
Repnikov am Waldhorn und Hanna Kunze am Klavier das Publikum mit Tschaikowskijs
melancholischem Herbstlied. Die Violistin Elizaveta Glazunova (sie ist die Urenkelin des russischen
Komponisten Alexander Glazunov und bereits international sehr erfahren) und Michail Ryndyk am
Klavier spielten aus Franz Schuberts Sonate in g-Moll das Menuett und Allegro moderato. Mathilde
Salzmann (Oboe), Elizaveta Glazunova (Geige), Anne-Sophie Bertsch (Viola) und Michail Granov
(Cello) spielten Mozarts Oboenquartett in F-Dur – die Virtuosität des Oboenspiels sowie die heiteren
Melodien erfreuten das Publikum sehr und es gab danach tosenden Applaus für das deutschrussische Quartett. Michail Ryndyk und Sofia Gazieva spielten vierhändig aus Griegs „Peer Gynt“Suite die bekannten Melodien „Der Morgen“ und „Anitras Tanz“. Anschließend boten Manja Ernert
an der Geige, Michail Granov am Cello und Elizaveta Marchenko am Klavier Sergej Rachmaninows
Klaviertrio Nr. 1 in g-Moll auf beeindruckende und emotionsvolle Weise dar.
Nicht zufällig fand das Konzert am 7. Mai statt – am Vorabend des Gedenktags an die Befreiung und
das Ende des Krieges in Europa stellte das Konzert auch in Hinblick auf die aktuelle politische
Situation ein deutliches Signal der Völkerverständigung dar. Dr. Wolfgang Schälike,
Vorstandsvorsitzender des DRKI, erläuterte den Zuschauern den Hintergrund des Konzerts und
bedankte sich bei den Förderern des Projekts – bei der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, der
Stiftung West-Östliche Begegnungen sowie dem Europa-Referat der Stadt Dresden.
An dem Konzertabend waren auch sowjetische Kriegsveteranen, Blockadeüberlebende und
ehemalige Arbeitsarmee-Angehörige zugegen, die von Herrn Anton Jermakov vom Russischen
Generalkonsulat in Leipzig persönlich begrüßt wurden und Glückwunschbriefe aus dem Kreml
überreicht bekamen. Für die Veteranen hatten die Petersburger extra ein kleines Programm
bekannter russischer Melodien vorbereitet, welches von den Gästen mit dankbarem und
überschwänglichem Applaus gewürdigt wurde.
Am Vormittag des 8. Mai nahmen die Petersburger Gäste an den traditionellen Kranzniederlegungen
beim Sowjetischen Ehrendenkmal am Olbrichtsplatz und auf dem Sowjetischen Garnisonfriedhof teil.
Auch die Dresdner Kulturbürgermeisterin Annekathrin Klepsch sowie Angehörige der Bundeswehr
waren bei dieser Gedenkveranstaltung anwesend. Nach den Feierlichkeiten unterhielten sich Dr.
Schälike, Frau Glazunova und Herr Ivanov mit Frau Klepsch über das Projekt.
Auf den Spuren russischer Komponisten
Mittags gab es für die Gäste ein unterschiedliches Programm: Einige erforschten die Spuren
russischer Künstler bei einem letzten Stadtspaziergang, andere nahmen an einem Ausflug in die
Sächsische Schweiz teil. Auf der Festung Königstein und der Bastei erahnten die Musiker, wie sich
damals musikalische Größen wie Alexander Skrjabin bei ihrem Aufenthalt in der Sächsischen Schweiz
gefühlt haben mussten. Die markante Formation der Basteifelsen hatte Skrjabin zu seiner „BasteiPrelude“ angeregt.
Alles in allem war es ein spannendes und sehr gelungenes erstes Projekt zwischen den musikalischen
Hochschulen koordiniert vom DRKI e.V.
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