Freie Presse, Erscheinungstag 20080701, Seite LSZB03

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Schwarzenberg
Dienstag, 1. Juli 2008
NACH R ICH TE N
Museumstag rund
um Rot-Kreuz-Arbeit
Beierfeld. DRK-Ortsverein und
Rot-Kreuz-Museum laden anlässlich der 800-Jahr-Feier von Beierfeld morgen zum Museumstag
ein. Von 10 bis 18 Uhr ist ein Besichtigen des Museums, einschließlich der Sonderausstellung „Die Frauen im Roten
Kreuz“, möglich. Ab 15 Uhr werden alte und neue Fahrzeuge
präsentiert, man kann das Archiv besichtigen und auch in
Vorträgen mehr zur Rot-KreuzGeschichte erfahren. (STL)
Nazisymbole an
Gebäude geschmiert
Oberwiesenthal. Das ehemalige Zielgebäude an der Oberwiesenthaler Rennrodelbahn ist mit
Nazisymbolen beschmiert worden. Laut Polizei wurden ein etwa 1,40 m großes Hakenkreuz
und SS-Runen vorgefunden. Die
Beamten waren am Samstag informiert worden. Nun laufen Ermittlungen wegen Verwendens
von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. (aho)
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Freie Presse − Seite 13
Familienglück
liegt gut im Trend
Zahl der Geburten in Kliniken Erlabrunn steigt auffallend
Rund zwei Dutzend mehr Babys als im Vergleichszeitraum
des Vorjahres sind im ersten
Halbjahr 2008 in Erlabrunn geboren worden. Auch immer
mehr Väter möchten ihre kleinen Lieblinge in den ersten Lebenstagen begleiten. Deshalb
gibt es jetzt ein weiteres Familienzimmer in der Klinik für
Gynäkologie und Geburtshilfe.
Von Ute Schwichtenberg
Erlabrunn. Seit zwei Jahren steigt
die Zahl der Entbindungen in der
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe in Erlabrunn auffallend.
Chefärztin Daniela Hegenbarth
führt das auf neu entwickelte Angebote, wie das Fünf-Sterne-Familienglück, aber auch auf die ausgezeichnete Arbeit des Pflegepersonals und
die Kompetenz der Fachärzte zurück. Sie räumt jedoch ein, dass die
Geburtenzahlen auch sachsenweit
im ersten Halbjahr 2008 um etwa
vier Prozent gestiegen sind.
„Unser Produkt ‚Fünf-Sterne-Fa-
milienglück‘ bietet den Eltern die
Möglichkeit, nach der Geburt ihres
Kindes die ersten Tage gemeinsam
auf der Wochenstation zu verbringen. Die Nachfrage nach unserem
Familienzimmer war so groß, dass
wir vor wenigen Tagen ein zweites
eingerichtet haben“, so Hegenbarth.
Ziel sei es, neben ärztlicher und pflegerischer Rundumbetreuung eine
entspannte Wohlfühl-Atmosphäre
zu schaffen. Entschließt sich der Vater – möglich wäre auch eine andere
Begleitperson sowie ein Geschwisterkind – bei Mutter und Neugeborenem zu bleiben, können alle in einem Zimmer wohnen. Ob es verfügbar ist, sollten Interessenten spätestens bei der Anmeldung erfragen.
Das kostet für den Gast pro Nacht
inklusive Frühstück 17,50 Euro. Für
junge Väter, die vier bis sieben Tage
bleiben, gibt es ein Pauschalangebot
(175 Euro). Inklusive sind dann neben Vollverpflegung ein romantisches Candle-Light-Dinner, Fernsehgerät und Telefon (Gesprächskosten
exklusiv) sowie täglich eine aktuelle Ausgabe der „Freien Presse“.
Doch zum Wohlfühl-Klima, das
die Erlabrunner Klinik immer be-
Kaum ein paar Tage auf der Welt, darf die süße kleine Naemi, hier mit Mutti Heike Wagner, im neu eingerichteten
zweiten Familienzimmer der Geburtshilfeklinik Erlabrunn schon mal als Fotomodell posieren. –Foto: Wolfgang Freund
gehrter macht, gehören noch mehr.
So können die Wöchnerinnen seit
einiger Zeit nicht nur morgens, sondern auch abends ihre Speisen ganz
nach Lust und Laune vom Buffet
wählen. „Überhaupt bemühen wir
uns, mit den Frauen individuell umzugehen, geben ihnen auch viel Unterstützung, etwa beim Stillen. Unsere Schwestern verfügen alle über
gutes psychologisches Einfühlungsvermögen. Das ist manchmal besonders gefragt, etwa wenn bei einer Patientin Krebs diagnostiziert wird
oder wenn eine Frau eine Totgeburt
hatte“, erklärt die Chefärztin. „Man-
che Jahre kommt das zum Glück
nicht vor, aber 2007 dreimal. Selbstverständlich lassen wir die Mütter
dann nicht auf Station 7 zusammen
mit den anderen Müttern und Säuglingen, sondern betreuen sie auf Station 4, der Gynäkologie, weiter. Wir
lassen den Angehörigen reichlich
Zeit, damit sie in Ruhe Abschied
nehmen und die Beerdigung vorbereiten können. Bei Bedarf stehen
auch Kollegen aus unserer Klinik
für Psychotherapie bereit, um Gespräche zu führen.“ Außerdem pflegen die Ärzte und Schwestern der
Frauenklinik eine enge Zusammen-
arbeit mit Hebamme Iris Weißflog
aus Lößnitz, die eine Selbsthilfegruppe für betroffene Eltern leitet,
die „Initiative Regenbogen“.
Neben steigenden Geburtenzahlen kann Daniela Hegenbarth auf eine wachsende Zahl gynäkologischer
Operationen verweisen. „In den vergangenen zwei Jahren sind wir hinsichtlich der Operationsmethoden
variabler geworden. Vor allem unsere Kompetenzen beim Behandeln
von Senkungen der weiblichen Geschlechtsorgane haben wir ausgebaut, wenden auch neue Methoden
an, wie das Einsetzen von Netzen.“
Sachsens größte Zeitung
PRÄSENTIERT
zur
800-Jahr-Feier
Beierfeld
4. Juli • 21 Uhr
Floyd Dream präsentiert
THE
W ALL
in der
Spiegelwaldhalle
Beierfeld
gebührenfreie Tickethotline
t 0800 80 80 123
Klinikposten versüßt Abschied von politischer Bühne
Landrat Albrecht Kohlsdorf wird Geschäftsführer der Krankenhaus-Holding im Erzgebirge – Mit 75.000 Euro Jahresgehalt plus Dienstauto
Der Abschied von der politischen Bühne wird dem Landrat
des Mittleren Erzgebirgskreises, Albrecht Kohlsdorf
(54/CDU), versüßt: Kohlsdorf
erhält den Geschäftsführer-Posten der neuen kommunalen
Krankenhaus-Holding im Erzgebirge – für 75.000 Euro Jahresgehalt plus Dienstwagen.
Annaberg/Aue-Schwarzenberg.
Dieses „Abschiedsgeschenk“ ist
Kohlsdorf durch die Annaberger
Kreisräte bei der letzten Sitzung der
Bürgervertretung vor der Großkreis-
Inthronisation gemacht worden –
allen Bedenken zum Trotz.
Vor allem in Stollberg hatte sich
Widerstand gegen die KohlsdorfPersonalie geregt, weil man einen
Postenschacher vermutete. Der Verdacht: Kohlsdorf verzichtete dafür
zugunsten des Sosaers Frank Vogel
(51/CDU) auf eine aussichtsreiche
Kandidatur für den Landratsposten
im Erzgebirgskreis und bewahrte
damit die frisch gebackene Erzgebirgs-CDU vor einer peinlichen
Kampfabstimmung. Der Stollberger
Kreistag hatte deshalb vor drei Wochen die Empfehlung gegeben, den
Geschäftsführerposten auszuschreiben. Umsonst. Nach den Marienber-
ger Kreisräten haben nun auch die
Annaberger das Vertragswerk beschlossen – und den Weg für Kohlsdorfs Geschäftsführer-Zukunft frei
gemacht. Versuche der Annaberger
Linken, einige Änderungen durchzusetzen, wurden abgeschmettert.
So hatte Fraktionschef Frank Dahms
gefordert, für den Geschäftsführer
eine Probezeit festzulegen, sein monatliches Dienstwagen-Limit von
1000 auf 400 Euro zu senken und
sein Gehalt von 75.000 auf 40.000
Euro zu reduzieren. „Ich bin nicht
dafür, eine gut bezahlte ABM-Stelle
für den Ex-Landrat zu schaffen“, erklärte Dahms. Außerdem müsse das
Geld, das ein Geschäftsführer erhält,
dem Ertrag der Gesellschaft angemessen sein. „Genau das ist es nicht.
Den rund 200.000 Euro geplanten
Umsatzerlösen stehen ab 2009
145.000 Euro Personalkosten gegenüber“, so der Frontmann der Linken.
Die Dachgesellschaft – auch Holding genannt – wird für das Krankenhaus Stollberg (275 Betten), das
Erzgebirgsklinikum Annaberg (365)
und die Kliniken Mittleres Erzgebirge (420) mit Standorten in Zschopau und Olbernhau gegründet. Derzeit erzielen die Häuser zusammen
104,5 Millionen Euro Umsatz und
831.000 Euro Gewinn. In Lohn und
Brot stehen dort 1782 Menschen,
die sich 1401 Vollzeitstellen teilen.
Die kreislichen Kliniken rücken in
der Holding zusammen, die wiederum gehört anschließend zu 100 Prozent dem neuen Erzgebirgskreis.
Der Landkreis Aue-Schwarzenberg ist an dem Verfahren zur Bildung der Holding nicht beteiligt,
weil er kein Krankenhaus in kommunaler Obhut hat. Neu-Landrat
Frank Vogel wird deshalb auch
kaum ändern können, was seine Vorgänger Udo Hertwich (Stollberg), Jürgen Förster (Annaberg) und Albrecht
Kohlsdorf (Mittleres Erzgebirge) da
eingebrockt haben. „Ich schaue mir
die Verträge an. Wenn nichts Sittenwidriges drin steht, haben sie Bestand“, sagt der Sosaer. (mas/TRÖ)
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Theater sucht
Sänger für
Festkonzert
Sommerfeste mit
Gaudi und Promis
Unter dem Motto „Damals war’s“
haben die Mitarbeiter des AwoPflegeheims „Da wohn ich“ zum
Sommerfest in Breitenbrunn ihre
Gäste zurück in die 1950er Jahre
versetzt. Nicht nur die Kleidung
der Mitarbeiter und Bewohner,
sondern auch Waschfrau, Bürstenmann und Leierkastenmann, die
als Statisten fungierten, hielten
am Thema fest. Besonderer Gaudi
am Nachmittag war die von den
Mitarbeitern gespielte Interpretation des Titels „Mein kleiner grüner Kaktus“ (Foto links). Zum ereignisreichen Sommerfest im Alterswohnsitz Gut Förstel Langenberg sorgten prominente Gäste für
ein rappelvolles Festzelt: die
Schlagersänger Monika Hauff (auf
dem rechten Foto links) und KlausDieter Henkler. Fürs begeisterte
und treue Publikum des Duos gab
es mehrere Zugaben und Auto–Fotos: Wolfgang Freund
gramme.
Großes Vorsingen am 8. Juli
Annaberg-Buchholz. Wer Lust
hat, im Advent mal nicht nur schöne Musik zu hören, sondern selbst
bei der Aufführung eines festlichen
Konzerts mitzuwirken, der sollte
sich jetzt im Eduard-von-Winterstein-Theater in Annaberg-Buchholz bewerben. Dort sucht man
nämlich Sängerinnen und Sänger in
allen Stimmlagen.
In den geplanten Konzerten zur
Weihnachtszeit soll Musik aus dem
Weihnachtsoratorium von Johann
Sebastian Bach und aus dem „Messias“ von Georg Friedrich Händel erklingen. Am 8. Juli um 19 Uhr findet im Chorprobenraum des Erzgebirgstheaters im Haus Wilischstraße 10 in Annaberg ein Vorsingen
statt. Jeder kann dabei ein Lied seiner Wahl vortragen. (Matu)
Schule erneut „Zielscheibe“
Vandalen suchen Einrichtung auf dem Brückenberg heim
R A D E L-STO PP
Mit leichtem Gegenwind auf dem Etsch-Radweg unterwegs
Schwarzenberger Hobbyradfahrer hat Norditalien erreicht – Morgen will er den Brennerpass überqueren – Wunsiedel nächstes Etappenziel
Schwarzenberg. Die Schule für
geistig Behinderte auf dem Brückenberg in Schwarzenberg ist am Wochenende erneut zur „Zielscheibe“
für sinnlose Zerstörungswut geworden. „Die Lampen am Haupteingang wurden kaputt geschlagen
und eine gleich ganz aus der Wand
heraus gerissen“, berichtet Schulleiterin Ute Gräßler gestern.
Bereits seit Mitte März ist das
ebenerdige Gebäude, das mit seiner
Rückseite an den bewaldeten Ottenstein grenzt, nahezu regelmäßig
„unter Beschuss“. Da werden Bier-
flaschen zerschlagen und ins Gelände geworfen, Schuppen aufgebrochen und die Geräte zweckentfremdet, Jalousien beschmiert oder eingetreten, Leitungen durchtrennt
oder Zäune beschädigt. Mehrfach
hat die Schulleiterin schon Anzeige
bei der Polizei erstattet. Mittlerweile geht der Schaden in die Tausende.
Jetzt denkt man schon über eine Videoüberwachung nach und will die
Anwohner im nahen Umfeld sensibilisieren. Wer Hinweise zu den Tätern geben kann, sollte sich bitte unter Ruf 03774 1220 melden. (Matu)
Guntram Bellmann aus
Schwarzenberg radelt quer
durch Europa und will auf seiner gut 4000 Kilometer langen
Tour alle fünf Partnerstädte
von Schwarzenberg besuchen.
Gestern war wieder Zeit für einen telefonischen Radel-Stopp
mit dem 64-Jährigen.
Der wackere Pedalritter aus dem
Erzgebirge steuert und strampelt
derzeit kräftig seinem vierten Etappenziel – Wunsiedel in Franken –
entgegen. Doch um das zu erreichen, muss er schon noch einige Kilometer zurücklegen.
Gestern Mittag zeigte der Tacho
am Tourenrad des 64-Jährigen bereits 3379 Kilometer an. „Ich gehe
davon aus, dass ich die 4000 Kilometer also locker erreichen werde“,
sagt Guntram Bellmann. Das klingt
überzeugt. Keine Spur von Ermüdung oder gar Gedanken an Aufgabe. Ganz im Gegenteil – jedes Tele-
fonat vermittelt den Eindruck, dass
sein Entdeckerdrang noch immer
nicht gestillt ist. „Momentan bin ich
gerade mit etwas Gegenwind auf
dem Etsch-Radweg unterwegs, kurz
hinter Trento. Ich will heute noch
Bozen erreichen“, steckt er die Strecke ab. Läuft alles so reibungslos
weiter wie bisher, dann will der
Schwarzenberger vielleicht morgen
schon Österreich erreichen und den
Brenner-Pass überqueren.
Und er berichtet von einem „Gewaltritt“ am Samstag. Da musste er
145 Kilometer zurücklegen, denn
der Campingplatz, den er sich als
Nachtlager auf der Karte ausgeguckt hatte, existiert nicht mehr. Also schwang er sich wieder aufs Rad
und musste noch gut 40 Kilometer
weiter. „Die Campingplätze sind
sehr unterschiedlich. Manche sündhaft teuer und nicht etwa luxuriös,
andere preiswert und einfach gut“,
gibt er die neu gewonnenen Erfahrungen weiter. Und die Verständigung? „Klappt mit Händen, Füßen
und Wortfetzen“, so Bellmann. (Matu)
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