Mitarbeiterführung Prof. Dr. Fred G. Becker, Universität Bielefeld © 2006 Prof. Dr. Fred G. Becker 6. Mitarbeiterführung: Die Alternative!? 39/54 Leistungszulagen und Mitarbeiterführung a) Mitarbeiterführung: Die Qual der Wahl b) Menschenbilder c) Theorien des Misstrauens und des Vertrauens d) Bedeutung der Mitarbeiterführung e) Richtung der Mitarbeiterführung f) Perspektiven der Mitarbeiterführung g) Formen der Mitarbeiterführung © 2006 Prof. Dr. Fred G. Becker 6. Mitarbeiterführung: Die Alternative!? 40/54 Mitarbeiterführung: Methodensuche … Quelle: Aus Braukmann u. a. 1995 (Illustration durch H. Schulmeyer) © 2006 Prof. Dr. Fred G. Becker 6. Mitarbeiterführung: Die Alternative!? 41/54 Menschenbilder p Menschenbilder: vereinfachte, standardisierte Muster über menschliche Verhaltensweisen p Komplexitätsreduktion p „Schubladendenken“ p Reduktion der Vielfalt auf wenige Grundformen © 2006 Prof. Dr. Fred G. Becker 6. Mitarbeiterführung: Die Alternative!? 42/54 Principal-Agent-Theorie Individuelle Ziele des Mitarbeiters und Unternehmungsziele Unvollständigkeit des Arbeitsvertrages Informationsasymmetrien Diskretionärer Handlungsspielraum der Parteien Heribert Schulmeyer Problemlösung: variable Entgeltsysteme & Kontrolle © 2006 Prof. Dr. Fred G. Becker Mögliche Zieldivergenzen der Parteien Gefahr von opportunistischem Verhalten „hidden information“ „hidden action“ Motivationsprobleme Quelle: In enger Anlehnung an Jost (2000) S. 489. 6. Mitarbeiterführung: Die Alternative!? 43/54 Mitarbeiter sind die 1. Kunden! Anreiz-Beitrags-Theorie p Erst bieten, dann fordern/erwarten! p Höhe Mitarbeiterbeiträge = Höhe wahrgenommener Anreize p Materielle wie immaterielle Anreize © 2006 Prof. Dr. Fred G. Becker 6. Mitarbeiterführung: Die Alternative!? 44/54 Verträge und ihre Konsequenzen Arbeitnehmer Arbeitnehmer Psychologische Verträge Wenn Erwartungen erfüllt werden: • hohe Arbeitszufriedenheit • hohe Leistung • Commitment, Loyalität und umgekehrt Arbeitgeber Juristische Verträge Arbeitgeber © 2006 Prof. Dr. Fred G. Becker 6. Mitarbeiterführung: Die Alternative!? Wenn Erwartungen erfüllt werden: • Förderung • Karriere ansonsten: • Disziplinierung • ggf. Entlassung 45/54 Zur Bedeutung der Mitarbeiterführung R. Wunderer (HSG) zum Ergebnis einer empirischen Studie: Mitarbeiterführung hat höchste Bedeutung für die Führungskraft 2001 Thesen: ) Virtualisierung verändert Mitarbeiterführung ) Anerkennung als Schlüsselfaktor (Demotivationsabbau und –prophylaxe) ) Defizite in der Führungsqualifikation ) Dominanz von “soft factors” der strukturellen Führung (vor direkter Einflussnahme und “hart factors”) ) Veränderte Führungsbeziehungen (weg von rein hierarchischer Führung) ) “Managing the boss” (zielorientierte Einflussnahme auf Vorgesetzte) ) “Leader” und “net-worker” zentrale Rollen (statt “manager” u. “professional”) ) Transformationale Führung (Inspiration, Visionen, Anregung) © 2006 Prof. Dr. Fred G. Becker 6. Mitarbeiterführung: Die Alternative!? 46/54 Führung ist keine Einbahnstraße Richtungen Hierarchische Führung © 2006 Prof. Dr. Fred G. Becker Laterale Führung 6. Mitarbeiterführung: Die Alternative!? Führung von unten 47/54 Perspektiven der Mitarbeiterführung Objekt: Arbeitsgruppe Aufgaben: GruppenzuObjekt: Einzelne/r Aufgaben: Personalaus- sammenstellung, -größe, -ziele etc. wahl, -entwicklung, Mitarbeiterführung etc. Individualebene - Biografische Merkmale - Persönlichkeit - Motive - Fähigkeiten - ... personal © 2006 Prof. Dr. Fred G. Becker Objekt: Unternehmen Aufgaben: Organisationsstruktur, Entscheidungsprozesse, Unternehmenskultur u. Gruppenebene - Gruppenstruktur - Konflikte - Macht - Kommunikation - ... interpersonal 6. Mitarbeiterführung: Die Alternative!? Organisation - Organisationsstruktur - Prozesse - Technologien - Personalarbeit - ... a-personal 48/54 Ebenen der Mitarbeiterführung … mittels Strukturund Prozessgestaltung (Planung, Organisation, Unternehmensimage, Beförderungsregeln u. a.) Strukturelle Führung … mittels „klassischer“ Personalführung (Wahrnehmen, informieren, kommunizieren, delegieren, motivieren, entscheiden, entwickeln u. a.) © 2006 Prof. Dr. Fred G. Becker Direkte Führung Kulturelle Führung 6. Mitarbeiterführung: Die Alternative!? … mittels konsistenter Ausrichtung „weicher“ Faktoren (Symbole, Führungskultur, Modellverhalten u. a.) 49/54 Transaktionale Führung (Bass) o Führungskräfte haben ziel- und ergebnisorientierte Aufgaben ihren Mitarbeitern gegenüber o Vorgehensweise (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) Definition/Vereinbarung klarer und operationaler Ziele Analyse der Verträglichkeit von Mitarbeiter- und Betriebszielen Analyse und Berücksichtigung der Aufgabenneigungen Stärkung der Erfolgserwartungen der Mitarbeiter (Erwartungen) Förderung wichtiger Fähigkeiten (Personalentwicklung) Gestaltung einer fördernden Arbeitssituation (Arbeitsbedin- gungen) Belohnung der Zielerreichung o eher rationale Führung o Management by Objectives für Mitarbeiter © 2006 Prof. Dr. Fred G. Becker 6. Mitarbeiterführung: Die Alternative!? 50/54 Ideal: Transformationale Führung (Bass) Antoine de Saint-Exupery „Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht die Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten und Aufgaben zu vergeben, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem endlos weiten Meer.“ o Baut auf transaktionaler (≈ zielorientierter, sachlicher) Führung auf o Vision und Mission im Mittelpunkt o Wertorientierte Delegationsform (Veränderung/Transformation von Werten und Motiven der Geführten) o Zielgruppenorientierte wie individualisierte Förderung o Intention: - höhere Leistung durch erhöhte Anstrengungserwartung, - durch Erkennen der Bedeutung der Aufgaben, - durch Änderung von Motiven © 2006 Prof. Dr. Fred G. Becker 6. Mitarbeiterführung: Die Alternative!? 51/54 Vortrag: Leistungsorientierte Vergütung Topics 1. Allgemeines: Motivation und Anreizfunktionen 2. Anreize – Vergütung – Variable Vergütung 3. Variable Vergütung: Erfolgs- und/oder leistungsorientiert 4. Leistungsbeurteilung mit Entgeltzulage 5. Zur Problematik der (variablen) Vergütung 6. Mitarbeiterführung: Die Alternative!? 7. Was nun und tun? © 2006 Prof. Dr. Fred G. Becker 52/54