Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 1 Willkommen bei Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Wolfgang Zagler © 2007-2008 Zagler Für den Gebrauch im Unterricht an der TU Wien Quellangaben für Zitate im Skriptum Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen 3. BLOCK 9 Wiederholung Kap A3: Behinderungen (medizinisch) Motorische Behinderungen 10 Kap A3: Behinderungen (medizinisch) Verbale und vokale Behinderungen Intellektuelle und psychische Behind. Mehrfachbehinderungen, Syndrome 11 Kap A3: Behinderungen (medizinisch) Altersbedingte Behinderungen 12 Kap A4: Demographie Bevölkerungs-/ Altersstruktur Zählmethoden Österreich, Europa, USA, Welt Seite 2 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen 3. BLOCK 9 Wiederholung Kap A3: Behinderungen (medizinisch) Motorische Behinderungen 10 Kap A3: Behinderungen (medizinisch) Verbale und vokale Behinderungen Intellektuelle und psychische Behind. Mehrfachbehinderungen, Syndrome 11 Kap A3: Behinderungen (medizinisch) Altersbedingte Behinderungen 12 Kap A4: Demographie Bevölkerungs-/ Altersstruktur Zählmethoden Österreich, Europa, USA, Welt Seite 3 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 4 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.6: Motorische Behinderungen Systematik Obere Extremitäten Beeinträchtigung der Manipulation Untere Extremitäten Beeinträchtigung der Mobilität Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 5 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.6: Motorische Behinderungen Lähmungen Ausfall oder Leistungsminderung eines Organs Plegie: allgemein (bzw. auch für vollständig) Parese: unvollständig Paralyse: vollständig Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 6 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.6: Motorische Behinderungen Tetraparese Paraparese Hemiparese Tetraparalyse Paraparalyse Hemiparalyse unvollständig vollständig Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 7 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.6: Motorische Behinderungen Lähmungen Schlaff / schlaffe Lähmung (kein Muskeltonus) Spastisch ( = krampfhaft) Ataxisch ( = schlechte Bewegungskoordination, geringe Richtungssicherheit) Athetotisch ( = schwankender Muskeltonus, ziellose, wurmartige Bewegungen) Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 8 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.6: Motorische Behinderungen Angeborenes Fehlen von Gliedmaßen Amelie Vollständiges Fehlen der Extremität; eventuell auch Unterentwicklungen im Schulter und Beckenbereich Phokomelie Hände und Füße setzen direkt am Rumpf an; Arme und Beine fehlen vollständig Peromelie Fehlende Entwicklung am distalen Ende der Extremität; Fehlen von Hand oder Fuß; Stumpfbildung Ektromelie Unterentwicklung von Röhrenknochen der Arme oder Beine; Verkürzung und Fehlstellung der Extremität Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 9 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.6: Motorische Behinderungen Amputationen Traumatisch (spontan) durch Unfall operativ Skelettschädigungen Glasknochenkrankheit Knochennekrose Knochenerweichung Osteoporose Osteosklerose Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 10 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.6: Motorische Behinderungen Schädigungen der Gelenke Arthritis = Gelenksentzündungen Arthrose = Degeneration von Gelenken, Erosion der Gelenksknorpel Morbus Bechterew = greift Gelenke, Bänder und Muskeln an (Autoimmunkrankheit) Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 11 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.6: Motorische Behinderungen Schädigungen des Nervensystems angeboren Infantile Zerebralparese (frühkindlicher Hirnschaden, nicht progressiv, z.B. durch Hypoxie bei der Geburt) Minimale zerebrale Dysfunktion Embryopathien (z.B. Rötelnembryopathie) Durch Krankheit oder genetisch erworben Poliomyelitis (spinale Kinderlähmung) Multiple Sklerose (MS) Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 12 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.6: Motorische Behinderungen Läsionen des Gehirns Hirntumoren (pathologisches Gewebe) Apoplexie (Schlaganfall) - ischämisch (Verschluß) - hämorrhagisch (Massenblutung, Gefäßriß) Schädelhirntrauma (SHT) Hypoxie (Sauerstoffmangel) Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 13 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.6: Motorische Behinderungen Läsionen des Rückenmarkes Wirbelbrüche Bandscheibenvorfall Tumoren Querschnittläsionen sind - vollständig - teilweise Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 14 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.6: Motorische Behinderungen – C1 und C2 C3 und C4 C5 Tetraplegie C6 C7 C8 bis Th1 Tödlicher Ausgang Atemvolumen sehr stark reduziert (Atemschrittmacher) Sitzen im Spezial-Elektrorollstuhl vollständige Abhängigkeit Atemvolumen vermindert Beugen im Ellbogengelenk möglich kurze, ebene Strecken im Rollstuhl möglich vollständige Abhängigkeit Atemvolumen vermindert Beugung im Ellenbogengelenk, Streckung im Handgelenk relativ gute Manipulation des Rollstuhls vollständige Abhängigkeit Atemvolumen vermindert Halten und Manipulieren kleiner Gegenstände mit Behelfen möglich Lenken eines angepaßten PKW möglich relative Abhängigkeit Atemvolumen vermindert Rollstuhl unentbehrlich, stehen mit Hilfsmitteln möglich Lenken eines angepaßten PKW möglich relative Abhängigkeit, minimale persönliche Hilfe erforderlich Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 15 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.6: Motorische Behinderungen Th1 bis Th2 Th3 bis Th9 Paraplegie Th10 bis L3 L5 bis S4 Atemvolumen vermindert vollständige Unabhängigkeit vollständige Unabhängigkeit vollständige Unabhängigkeit Rollstuhl entbehrlich, Gehen mit Schienen und orthopädischen Schuhen Unterarm-Stützkrücken oder Stöcke Lenken eines PKW mit Handbedienung vollständige Unabhängigkeit Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 16 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.6: Motorische Behinderungen Muskuläre Ursachen Progressive Muskeldystrophien Myositiden (entzündliche Muskelerkrankungen) Myasthenien (Muskelschwäche) Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen 3. BLOCK 9 Wiederholung Kap A3: Behinderungen (medizinisch) Motorische Behinderungen 10 Kap A3: Behinderungen (medizinisch) Verbale und vokale Behinderungen Intellektuelle und psychische Behind. Mehrfachbehinderungen, Syndrome 11 Kap A3: Behinderungen (medizinisch) Altersbedingte Behinderungen 12 Kap A4: Demographie Bevölkerungs-/ Altersstruktur Zählmethoden Österreich, Europa, USA, Welt Seite 17 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 18 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.7: Verbale und vokale Behinderungen Behinderung der Sprache Ursachen: Zentrale Sprachstörung - Audimutismus - Aphasie Verzögerte Sprachentwicklung Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 19 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.7: Verbale und vokale Behinderungen Aphasie nach dem Spracherwerb auftretende Schädigungen der sprachlichen Kommunikation bei Perzeption oder Produktion von Sprache bei gesprochener und/oder geschriebener Sprache – auch bei Gesten und Gebärden Sensorische Aphasie (Lexikon und Semantik betroffen) Motorische Aphasie (Syntax und Phonologie ist betroffen) Amnesische Aphasie (Wortfindung betroffen) Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 20 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.7: Verbale und vokale Behinderungen Paraphasie (Auslassungen und Umstellungen) Dysphasie (sprachliche Einschränkung, v.a. Verben betroffen) Agrammatismus, Dysgrammatismus (Telegrammstil) Alexie, Dyslexie (Lese- und Rechtschreibstörung) Akalkulie, Dyskalkulie (Rechenstörung) Agraphie (Schreibstörung) Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 21 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.7: Verbale und vokale Behinderungen Behinderung des Sprechens Dysarthrie (Koordinationsstörung der Sprechmuskulatur) Anarthrie (keine Artikulation) Aphonie, Dysphonie (Störung der Phonation) Dyslalie (Phoneme verändert oder ersetzt) Echolalie (Nachsprechen von Gehörtem) Bradylalie (Verlangsamung des Sprechens) Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 22 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.8: Intellektuelle und psychische Behinderungen Einteilung nach ICIDH: Intellektuelle Schädigungen Schädigungen von Intelligenz, Erinnerung, Denken Andere Schädigungen Schädigungen von Bewußtsein, Perzeption, Emotion, Willen, Verhalten Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 23 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.8: Intellektuelle und psychische Behinderungen Schädigungen der Intelligenz (Retardierung) Grad der Retardierung IQ Beschreibung, Kennzeichen leicht 50-70 mäßig 35-49 schwer 20-34 Personen, die durch eine besondere Ausbildung praktische Fertigkeiten und Fähigkeiten des funktionalen Lesens und Rechnens erwerben und sozial integriert werden können. Personen, die einfache Kommunikation, elementare Gewohnheiten sowie einfache manuelle Fertigkeiten erlernen können, aber keine Fortschritte im funktionale Lesen und Rechnen erreichen. Personen, die aus einem Training von Gewohnheiten Nutzen ziehen können. hochgradig < 20 Personen, die auf ein Training der Fertigkeiten zum Gebrauch von Beinen, Händen und Kiefern ansprechen. Demenz (siehe später) Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 24 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.8: Intellektuelle und psychische Behinderungen Schädigungen des Erinnerungsvermögens: Amnesie Retrograde Amnesie (vor dem Ereignis) Anterograde Amnesie (nach dem Ereignis) Kongrade Amnesie (Zeit während des Ereignisses) Konfabulationen Erzählen belangloser Einfälle (Gedächtnislücken) Erinnerungstäuschungen Verfälschung von Erinnerungsinhalten Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 25 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.8: Intellektuelle und psychische Behinderungen Schädigungen des Denkens Formale Denkstörungen (z.B. Verlangsamung, Zerfahrenheit, ungerechtfertigtes, unlogisches Beharren ...) Inhaltliche Denkstörungen (z.B. Wahnvorstellungen, Verarmung des Denkinhaltes ...) Andere intellektuelle Schädigungen Agnosie (Störungen des Erkennens) Apraxie (Störungen bei der Ausführung zweckgerichteter Bewegungen) Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 26 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.8: Intellektuelle und psychische Behinderungen Andere psychische Schädigungen Epilepsie (Anfallsartige übermäßige Entladung von Neuronen im Gehirn, Krämpfe, Bewußtseinsstörungen, Halluzinationen) Schädigungen der Perzeption - Veränderung der Intensität der Wahrnehmung - Entstellung der Wahrnehmung - Störungen der Perzeption von Zeit und Raum - Störungen der Realitätsprüfung - Schädigungen der Aufmerksamkeit Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 27 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.9: Mehrfachbehinderungen, Syndrome Mehrfachbehinderungen Von 1.000 Personen mit einer Behinderung ... 1.000 700 530 ... sind zusätzlich eingeschränkt bei/durch Mobilität 150 1.000 160 Sehen 230 380 1.000 Hören 320 220 200 Rheuma 20 30 10 Epilepsie 270 150 170 Herzkrankheiten ... der Mobilität ... des Sehens ... des Hörens Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 28 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.9: Mehrfachbehinderungen, Syndrome Down-Syndrom Freie (vollständige) Trisomie 21 Down-Syndrom TranslokationsVariante (Verwachsenes Chromosom 21) Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 29 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.9: Mehrfachbehinderungen, Syndrome Mosaik-Down-Syndrom Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 30 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.9: Mehrfachbehinderungen, Syndrome Gregg Syndrom (Rötelnembryopathie) Schwanger schaftsmonat 1 Schwerpunkt Augen kongenitaler Grauer Star Grüner Star kleine Augen (Mikrophthalmie) Augenhintergrundveränderungen Herz Herzscheidewanddefekte ZNS geringes Hirnvolumen (Mikrozephalie) Retardierung, Epilepsie Bewegungsstörungen 2 3 Auftretende Symptome Innenohr sensorineurale Schwerhörigkeit Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 31 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.9: Mehrfachbehinderungen, Syndrome Weitere Syndrome (1) Parkinson Syndrom (Degeneration von Neuronen) - Leise monotone Stimme - Verkürzte Bewegungen, kleine Handschrift - Steifigkeit und Ruhetremor Angelmann Syndrom (Defekt im Chromosom 15) - Verzögerte Entwicklung (auch bei der Sprache) - Steifer Gang, Ataxie - unmotiviertes Lachen (happy puppet) Syndrom des fragilen X-Chromosoms -Verzögerte Entwicklung -Autismus, Epilepsie Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 32 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.9: Mehrfachbehinderungen, Syndrome Weitere Syndrome (2) Rett-Syndrom (Hirnatrophie) - nur bei Mädchen - Verzögertes Wachstum - Stereotype Handbewegungen (waschend) - steifer Gang, Apraxie - Verlust der verbalen Kommunikation Usher-Syndrom - progrediente Schwerhörigkeit - Retinopathia Pigmentosa - > daraus folgend Taubblindheit - Gleichgewichtsstörungen Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 33 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.9: Mehrfachbehinderungen, Syndrome Wachkoma (PVS) Wachkoma = Apallisches Syndrom, Coma vigile, Persistent Vegetative State (PVS) klinischer Zustand, bei dem sich der Patient / die Patientin in vollständiger Wahrnehmungslosigkeit über sich und seine / ihre Umwelt befindet. Autonome Funktionen des Hypothalamus und des Hirnstammes bleiben vollständig oder teilweise erhalten. Ein EEG ist vorhanden und im weiteren Verlauf normal. Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 34 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.9: Mehrfachbehinderungen, Syndrome Das Wachkoma ist zu unterscheiden von: Koma: Tiefe Bewußtlosigkeit, länger als 1 Stunde. Gehirntod: Permanentes Fehlen jeglicher Gehirntätigkeit. Locked-in Syndrom: Bewußtsein und Wahrnehmung ist vorhanden, kann aber nicht erwidert werden. PET Scans zeigen wesentlich höhere metabolische Werte als bei PVS. Demenz: Progressiver, multidimensionaler Verlust von kognitiven Funktionen. Ein Fortschreiten bis in einen PVS als Endstadium ist möglich. Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 35 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.9: Mehrfachbehinderungen, Syndrome Zustand Selbstwahrnehmung SchlafWachZyklus Motorische Funktionen Wahrnehmung des Leidens Atmung EEG Aktivität GehirnStoffwechsel nein normal delta oder theta, manchmal alpha um 50% oder mehr reduziert Wachkoma fehlt intakt Keine kontrollierte Bewegung Koma fehlt fehlt keine kontrollierte Bewegung nein reduziert, verschieden delta oder theta um 50% oder mehr reduziert Gehirntod fehlt fehlt keine oder nur spinale Reflexe nein fehlt kein EEG fehlt intakt vollständige Lähmung, nur Augenbewegung ja normal normal oder geringe Abweichung geringfügig reduziert intakt unterschiedlich, progressive Abnahme ja, jedoch abnehmend normal verlangsamt unterschiedlich reduziert Locked-in Syndrom vorhanden Demenz vorhanden, geht später verloren Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 36 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.9: Mehrfachbehinderungen, Syndrome Ursachen für Wachkoma Akute Ursachen Traumatisch: Schädelhirntrauma z.B. durch Unfall oder Schußverletzung. nicht traumatisch: Hypoxie durch Kreislaufstillstand oder Ertrinken, Gehirnschlag, Meningitis, Tumoren oder Vergiftungen). Nicht-akute Ursachen Mißbildungen im Gehirn (Anenzephalie, Mikroenzephalie, Hydranenzephalie, angeborener Hydrozephalus. Erkrankungen wie Alzheimer, Creutzfeldt-Jacob, Chorea Huntington, Parkinson oder Multi-Infarkt-Demenz. Bei Kindern Gangliosidosen (Lipidspeicherkrankheiten) Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 37 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.9: Mehrfachbehinderungen, Syndrome ERWACHSENE KINDER Grad der verbleibenden Behinderung 100 80 schwer leicht keine 70 60 50 Zustand nach 12 Monaten 40 verstorben Wachkoma Bewußtsein 30 20 10 Behinderung nicht traumatisch Behinderung traumatisch Behinderung nicht traumatisch Behinderung 0 traumatisch [in % der PVS Patienten] Zustand nach 12 Monaten 90 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 38 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.9: Mehrfachbehinderungen, Syndrome Locked-in Syndrom: Patienten/innen bei Bewußtsein ohne jegliche Bewegungsmöglichkeit. "klassischen" Form: vertikale Augenbewegungen und Lidschlag bleiben erhalten. "totales" Locked-in Syndrom: auch diese Bewegungen fehlen, Kommunikation ist – wenn überhaupt – nur über Brain Computer Interface möglich. Ursachen: fortgeschrittene ALS, Hirnstamm-Infarkt, Infarkt in der Brücke, beidseitiger Infarkt der inneren Kapsel, Tumoren, Enzephalitis, Schädelhirntrauma Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen 3. BLOCK 9 Wiederholung Kap A3: Behinderungen (medizinisch) Motorische Behinderungen 10 Kap A3: Behinderungen (medizinisch) Verbale und vokale Behinderungen Intellektuelle und psychische Behind. Mehrfachbehinderungen, Syndrome 11 Kap A3: Behinderungen (medizinisch) Altersbedingte Behinderungen 12 Kap A4: Demographie Bevölkerungs-/ Altersstruktur Zählmethoden Österreich, Europa, USA, Welt Seite 39 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 40 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Altern stellt einen komplexen, irreversiblen Vorgang dar, der durch organisch bedingte Veränderungen im Bereich der Lebensfunktionen charakterisiert ist. Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 41 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Bei der Alterung unterscheiden wir: den stetigen biologischen Alterungsprozeß (Biomorphose) die im fortschreitendem Lebensalter wesentlich stärker ausgeprägten degenerativen Veränderungen und funktionellen Verluste (Seneszenz) Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 42 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Ageing is universal but not uniform Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 43 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Gerontologie Gerontechnologie Verhinderung von Problemen Vergrößerung der persönlichen Fähigkeiten Kompensation von Ausfällen Stärkung der Pflege, wo erforderlich Einbeziehung alter Menschen in die Forschung Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 44 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Behinderung in Abhängigkeit des Alters (USA) 80,0 Anteil der Personen [% in der Altersstufe] 70,0 60,0 50,0 generell behindert 40,0 30,0 schwer behindert 20,0 Schwierigkeit mit ADL 10,0 0,0 15-21 22-44 45-54 55-64 Alter in Jahren 65-79 80+ Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 45 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Bedarf an Hilfestellung im Alltag (USA) Personen, die Hilfe benötigen [% in der Altersstufe] 60,0 50,0 40,0 30,0 20,0 10,0 0,0 65-69 70-74 75-79 Alter in Jahren 80-84 85+ Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 46 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Beeinträchtigung der Sehleistung Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 47 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Zunahme von Augenerkrankungen (USA) Alter [in Jahren] Katarakt (Grauer Star) [%] Makulopathie (altersbedingt) [%] Glaukom (Grüner Star) [%] 52-64 5 2 1 65-74 18 11 5 75-85 46 28 7 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 48 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen 20 50 18 45 16 40 14 35 12 30 10 25 8 20 6 15 4 10 2 5 0 0 Blinde Personen [Promille der Altergruppe] Bevölkerung [Millionen] Zunahme von Erblindungen (USA) Gesamtbevölkerung Blinde Personen 0-4 5-19 20-44 45-64 Alter in Jahren 64-74 75-84 85+ Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 49 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Abnahme der Sehleistung (Visus) 1,2 1,1 1 0,9 Visus 0,8 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 korrigiert 0,1 unkorrigiert 0 30 35 40 45 50 55 60 Alter in Jahren 65 70 75 80 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 50 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Abnahme des Akkommodationserfolges Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 51 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Bereich des scharfen Sehens (bei 40 cm) Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 52 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Zunahme der Akkommodationszeit Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 53 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Veränderung der spektralen Empfindlichkeit Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 54 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Lichtbedarf, Pupillendurchmesser (1) min. (Tag) max. (Nacht) Alter [Jahre] Ø [mm] f Ø [mm] f 20 4,7 4 8,0 2 40 3,9 4 6,0 2,8 60 3,1 5,6 4,1 4 80 2,3 8 2,5 5,6 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 55 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Lichtbedarf, Pupillendurchmesser (2) Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 56 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Minimale lesbare Buchstabengröße [pt] Beleuchtungsstärke und Lesbarkeit im Alter 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 10 lx 100 lx 1000 lx 20-30 50-60 60-70 Alter in Jahren 70-80 80+ Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 57 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Optimale Beleuchtungsstärken Augenerkrankung Gesundes Auge Myopie Katarakt, senil Makuladegeneration, senil juvenil Retinopathia pigmentosa optimale Beleuchtungsstärke [lx] 1.000 – 10.000 10.000 1.000 – 3.000 10.000 380 – 1.000 380 – 1.000 Diabetische Retinopathie 1.000 Glaukom 10.000 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 58 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Zunahme des Kontrastbedarfs Kontrast Multiplikator 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 25 35 45 55 Alter in Jahren 65 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 59 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Abnahme der Toleranz gegen Blendungen Leuchtdichte [cd/m²] 10000 1000 10 20 30 40 50 Alter in Jahren 60 70 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 60 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Beeinträchtigung der Hörleistung Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 61 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Zunahme der Hörbehinderungen (Holland) Hörbehinderungen [% in der Altersstufe] 60,0 50,0 40,0 30,0 20,0 10,0 0,0 45-54 55-64 65-74 Alter in Jahren 75-84 85+ Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 62 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Hörschwelle: Alter und Frequenzen 10 Hörverlust [dB] 0 -10 -20 1 KHz 5 kHz 10 kHz -30 -40 -50 -60 -70 18-24 25-34 35-44 45-54 Alter in Jahren 55-64 65-74 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 63 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Beeinträchtigung des Tastsinns Wahrnehmungsschwelle (Zweipunktdiskrimination) steigt um 1% je Lebensjahr Braille-Leser/innen 20 Jahre: 0,5 mm 70 Jahre: 1mm Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 64 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Beeinträchtigung des Geruchs- und Geschmacksinns Geschmack „süß“ unverändert „salzig“ und „bitter“ nimmt ab Geruch Generelle Abnahme bei Geruchswahrnehmung Weniger Freude am Essen Risiko durch Gas oder verdorbenes Essen Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 65 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Beeinträchtigung der Kraft, Bewegung und Mobilität Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 66 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Abnahme der Greifkraft Greifkraft [%] 100 90 80 70 60 50 15-19 25-29 35-39 45-49 55-59 Altersgruppe [Jahre] 65-69 75-79 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 67 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Gehgeschwindigkeit (gesunde Personen) Gehgeschwindigkeit Alter [Jahre] [m/s] [km/h] Männer Frauen Männer Frauen 20 - 50 1,42 1,42 5,11 5,11 60 - 79 1,21 1,16 4,36 4,18 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 68 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Gehgeschwindigkeit (alte Personen mit und ohne mit Gehhilfen) Alter 70 – 80 Jahre Gehgeschwindigkeit [m/s] [km/h] min. max. min. max. gesund 0,84 1,58 3,02 5.69 mit Gehhilfe 0,18 0,68 0,65 2,45 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 69 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Probleme mit der Mobilität (allgemein) Alter [Jahre] Männer [%] Frauen [%] 65 - 74 25 23 75 - 84 31 52 (!) Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 70 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Probleme mit Stufen und Stiegen Alter [Jahre] Männer [%] Frauen [%] 65 - 74 13,6 17,9 75 - 84 23,3 33,8 (!) Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 71 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Geistige Leistungen, Intelligenz Bei alten Menschen schwindet die rasche Auffassungsgabe Dafür wächst die Weisheit Hirnforscher unterscheiden mittlerweile: die emotionale von der kognitiven Intelligenz Letztere wird wiederum unterteilt in eine „fluide“ und eine „kristalline“ Intelligenz (Raymond B. Cattell) Die „kristalline“ Intelligenz dagegen soll Leistungen beschreiben, die auf Sprachverständnis und erfahrungsgeleitetem Sachwissen beruhen (Sabine Etzold, „Die Zeit“ 2002) Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 72 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Tote und Schwerverletzte [je 10 Millionen gefahrene Meilen] Lenken eines Fahrzeuges – Unfallstatistik (USA) 14 12 10 8 6 4 2 0 60-64 65-69 70-74 75-79 80-84 Alter des Fahrers / der Fahrerin in Jahren 85+ Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 73 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Kognitive Faktoren Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 74 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Längere Reaktionszeiten Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 75 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Längere Reaktionszeiten besonders dann, wenn die geforderte Reaktion nicht der gewohnten Art zu reagieren entspricht Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 76 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Altersgruppe 60-69 70-79 ns eh er Fe r Te le ph on at (A TM W as ) ch m as ch in e (V CR ) 80-89 Ba nk om co rd er Vi de or e Anteil der Personen, die Probleme mit dem Gerät haben Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 77 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Demenz Progrediente (fortschreitende) degenerative Veränderung des Gehirns Auswirkung in drei Hauptbereichen: Kognitive Beeinträchtigungen: Gedächtnis (vornehmlich Kurzzeitgedächtnis) Einschränkungen des Urteilsvermögens Schwierigkeit konkrete Abläufe zu erinnern Probleme beim Sprechen und beim Benennen Desorientierung in Bezug auf Datum, Zeit, Wohnort (Gefahr des „Wanderns“) Räumliche Desorientierung (Unvermögen, einen bestimmten Raum zu finden - WC, Bad etc.). Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 78 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Emotionen, Verhalten, Persönlichkeitsbild: Depression Angst Streitsucht Psychosen Halluzinationen Schlafstörungen. Physische Beeinträchtigungen Unsicherer Gang Tendenz zum Fallen Inkontinenz. Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 79 Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen Typische Verlauf der Demenz in mehreren Stufen: Beginn der Erkrankung, keine Symptome. Vergeßlichkeit, Verirren, Verlegen von Gegenständen, Wortfindungsprobleme. Mehrstufige Aufgaben können nicht mehr ohne fremde Hilfe bewältigt werden. Störungen in der Wahrnehmung der Umwelt, Sprachverlust, motorische Verluste. Pseudodemenz (Hospitalisierungs-Demenz) z.B. wenn Personen in fortgeschrittenem Alter durch einen Krankenhausaufenthalt aus gewohnter Umgebung herausgerissen werden. Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 80 Personen mit Alzheimer Krankheit in den USA [in Millionen] Kapitel 3: Behinderungen aus medizinischer Sicht 3.10: Altersbedingte Funktionseinschränkungen 16 14 12 10 8 6 4 2 0 1950 1975 2002 2050 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen 3. BLOCK 9 Wiederholung Kap A3: Behinderungen (medizinisch) Motorische Behinderungen 10 Kap A3: Behinderungen (medizinisch) Verbale und vokale Behinderungen Intellektuelle und psychische Behind. Mehrfachbehinderungen, Syndrome 11 Kap A3: Behinderungen (medizinisch) Altersbedingte Behinderungen 12 Kap A4: Demographie Bevölkerungs-/ Altersstruktur Zählmethoden Österreich, Europa, USA, Welt Seite 81 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 82 Kapitel 4: Behinderungen - Demographie 4.1: Bevölkerungs- und Altersstruktur Bevölkerungspyramiden (BRD) 1910 1961 2030 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 83 Kapitel 4: Behinderungen - Demographie 4.1: Bevölkerungs- und Altersstruktur Anteil der Bevölkerung über 65 Jahre [% der Gesamtbevölkerung] Zunahme der alten Bevölkerung (65+) in Europa 35 30 25 20 15 10 5 0 1900 1994 2000 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 84 Kapitel 4: Behinderungen - Demographie 4.1: Bevölkerungs- und Altersstruktur 35 Anteil der Bevölkerung über 65 Jahre [% der Gesamtbevölkerung] Zunahme der alten Bevölkerung (65+) in Japan 30 25 20 15 10 5 0 1950 1995 2025 2050 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen 100% 80% 60% Bevölkerung im Ruhestand 40% 20% Aktive Bevölkerung Großbritannien Belgien Frankreich Österreich Deutschland Irland 0% Niederlande Anteil der Bevölkerung über 65 Jahre [% der Gesamtbevölkerung] Kapitel 4: Behinderungen - Demographie 4.1: Bevölkerungs- und Altersstruktur Verhältnis „aktiv“ zu „Ruhestand“ in Europa Seite 85 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Kapitel 4: Behinderungen - Demographie 4.1: Bevölkerungs- und Altersstruktur Personen mit Pflegebedarf (Japan) Personen mit Pflegebedarf [Mio] 6 5 4 3 2 1 0 1998 2000 2025 Seite 86 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Kapitel 4: Behinderungen - Demographie 4.1: Bevölkerungs- und Altersstruktur Altersverteilung in Österreich Seite 87 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 88 Kapitel 4: Behinderungen - Demographie 4.1: Bevölkerungs- und Altersstruktur A decrease in young working power and an increasing demand for better quality of life in service delivery makes Assistive Technology indispensable. Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 89 Kapitel 4: Behinderungen - Demographie 4.2: Zählmethoden und Probleme Klare Trennung zwischen Krankheit, Schädigung und Beeinträchtigung (ICIDH) fehlt oft Verwendung unterschiedlicher Gradmesser Beschränkung auf „Hauptkategorien“ und Vernachlässigung von z.B. Sprach- und Sprechbehinderungen, intell. Behinderungen Bewertung und Zählung von chron. Krankheiten Zählung aller oder nur der Hauptbehinderungen Umgang mit persönlichen Daten Einbeziehung von Heimen und Anstalten Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 90 Kapitel 4: Behinderungen - Demographie 4.3: Österreich Mikrozensus Dezember 1995, „Körperlich beeinträchtigte Personen“ Stichprobenerhebung, 1% (etwa 30.000) der österreichischen Haushalte Nicht berücksichtigt sind alle in Anstalten Personen mit beeinträchtigtem Sehvermögen Personen mit beeinträchtigtem Hörvermögen Personen mit beeinträchtigtem Bewegungsvermögen Durch chronische Krankheit beeinträchtigte Personen Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 91 Kapitel 4: Behinderungen - Demographie 4.3: Österreich Körperliche Beeinträchtigung, Österreich (1995) Österreich Bevölkerung 1995 Pers. i.T. % Schädig. i.T. % Gesamtbevölkerung 7.119 100 ohne Behinderung oder chron. Kr. 4.994 70,1 von Behinderung betroffen / Behinderungen 1.355 19,0 1.595 100 Sehschädigung 407 5,7 532 33,4 Hörschädigung 456 6,4 506 31,7 15 0,2 15 1,0 476 6,7 541 33,9 1.663 23,4 2.556 877 12,3 Sprach-/Sprechschädigung Motorische Schädigung von chronischer Krankheit betroffen davon Behinderung UND chronischen Kr. Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 92 Kapitel 4: Behinderungen - Demographie 4.3: Österreich Beeinträchtigtes Sehvermögen, Österreich (1995) Sehbeeinträchtigung bzw. Ursache dafür Grauer Star Personen absolut % der Bevölkerung 115.500 1,6 100.400 1,4 Alterssichtigkeit 95.800 1,4 Weitsichtigkeit 87.000 1,2 Grüner Star 35.000 0,5 Volle Blindheit an einem Auge 30.600 0,4 Farbenblindheit 9.800 0,1 Praktische Blindheit 7.800 0,1 Volle Blindheit an beiden Augen 4.600 0,1 Kurzsichtigkeit Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 93 Kapitel 4: Behinderungen - Demographie 4.3: Österreich Beeinträchtigtes Hörvermögen, Österreich (1995) Hörbeeinträchtigung bzw. Auswirkungen Personen absolut % der Bevölkerung Schwerhörigkeit an beiden Ohren 177.700 2,5 Schwerhörigkeit an einem Ohr 137.200 1,9 Probleme, einem Gespräch zu folgen 96.300 1,4 Hörgeräusche (Tinnitus) 43.500 0,6 Taubheit an einem Ohr 41.800 0,6 9.100 0,1 Taubheit an beiden Ohren Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 94 Kapitel 4: Behinderungen - Demographie 4.3: Österreich Bewegungsbeeinträchtigungen, Österreich (1995) Bewegungsbeeinträchtigung bzw. Ursache Ein Bein fehlt Personen absolut % der Bevölkerung 15.200 0,2 Beide Beine fehlen 14.100 0,2 Halbseitige Lähmung 14.000 0,2 Ein Fuß fehlt 10.600 0,1 Beide Füße fehlen 8.200 0,1 Ein Arm fehlt 6.900 0,1 Querschnittlähmung 4.100 0,1 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 95 Kapitel 4: Behinderungen - Demographie 4.3: Österreich Chronische Krankheiten, Österreich (1995) Chronische Krankheiten Personen absolut % der Bevölkerung Wirbelsäulenschäden 563.300 7,9 Hoher Blutdruck (Hypertonie) 324.200 4,6 Rheuma, Gicht, Ischias 290.700 4,1 Allergie 238.300 3,4 Durchblutungsstörungen 221.400 3,1 Herzkrankheiten 182.900 2,6 Niederer Blutdruck (Hypotonie) 140.200 2,0 Asthma 139.500 2,0 Zuckerkrankheit (Diabetes) 117.100 1,6 Schlaganfall 53.800 0,8 Hautkrankheit 48.100 0,7 Sprechstörungen 15.400 0,2 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 96 Kapitel 4: Behinderungen - Demographie 4.3: Österreich Anteil in % Anteil körperlich beeinträchtigter Personen nach dem Alter 1976, 1986 und 1995 100 90 84,9 1976 1986 1995 80 70 78,7 80,3 71,9 59,8 62,4 63,4 60 48,7 50 40 34,8 49,5 37,5 29,3 30 18,3 20 10,9 10 46,9 4,8 19,2 21,8 12,2 12,9 6,0 0 bis 29 30-39 40-49 50-59 60-69 Alter (in vollendeten Jahren) 70-79 80+ Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 97 Kapitel 4: Behinderungen - Demographie 4.3: Österreich Körperliche Beeinträchtigung, Alter und Geschlecht 100 90 86,3 Männer 81,5 Anteil in % 80 70 70,9 72,4 Frauen 60,4 59,3 60 49,9 47,6 50 40 30,7 30 20 28 19 17,7 11,4 10,3 10 0 bis 29 30-39 40-49 50-59 60-69 Alter (in vollendeten Jahren) 70-79 80+ Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Kapitel 4: Behinderungen - Demographie 4.3: Österreich Seite 98 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 99 Kapitel 4: Behinderungen - Demographie 4.4: Europa Behinderte Personen in Europa (1992 - 1995) EU-12 Bevölkerung 1992/1995 Personen i.T. % % Gesamtbevölkerung 347.276 100,0 ohne Behinderung 282.285 81,3 64.991 18,7 100,0 Sehschädigung 8.665 2,5 13,3 Hörschädigung 9.955 2,9 15,3 10.715 3,1 16,5 8.460 2,4 13,0 27.195 7,8 41,8 von Behinderung betroffen Sprach-/Sprechschädigung Intellektuelle Schädigung Motorische Schädigung Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 100 Kapitel 4: Behinderungen - Demographie 4.4: Europa Schädigungen / Fähigkeitsstörungen in Europa (1) Schädigung / Fähigkeitsstörung Absolut [Mio., gerundet] Anteil [%, gerundet] schwerhörig 80,0 10,00 benötigen Gehhilfe 45,0 5,63 intellektuell behindert 30,0 3,75 dyslexisch 25,0 3,13 eingeschränkte Kraft 22,5 2,80 sehbehindert 11,5 1,44 eingeschränkte Koordination 11,5 1,45 hochgradig dyslexisch 8,0 1,00 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 101 Kapitel 4: Behinderungen - Demographie 4.4: Europa Schädigungen / Fähigkeitsstörungen in Europa (2) Schädigung / Fähigkeitsstörung Absolut [Mio., gerundet] Anteil [%, gerundet] sprachbehindert 5,6 0,70 benötigen Rollstuhl 2,8 0,35 sprechbehindert 2,3 0,29 gehörlos 1,1 0,14 blind 1,1 0,14 Finger nicht benutzbar 1,1 0,14 ein Arm nicht benutzbar 1,1 0,14 neuromuskulär geschädigt 0,3 0,04 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Kapitel 4: Behinderungen - Demographie 4.4: Europa Hörbehinderung in Holland Grad der Hörbehinderung gering Anteil der Bevölkerung [%] 3,6 mittelgradig 0,6 schwer 2,0 hochgradig 0,2 alle Grade 6,4 Seite 102 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% Norwegen Spanien Österreich Großbritannien Schweden Niederlande Polen Deutschland Italien Malta 0% Türkei Anteil der Bevölkerung mit einer Behinderung an der Gesamtbevölkerung [%] Kapitel 4: Behinderungen - Demographie 4.4: Europa Europäische Länder im Vergleich: Anteil der behinderten Bevölkerung Seite 103 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 104 Kapitel 4: Behinderungen - Demographie 4.5: USA Personen mit einer Behinderung, USA (1992) US Bevölkerung 1992 Gesamtbevölkerung > 6 Jahre (in T) ohne Behinderung oder chron. Krankheit von Behinderung betroffen / Behinderungen Sehschädigung Hörschädigung Sprach-/Sprechschädigung Intellektuelle Schädigung Motorische Schädigung Andere Schädigung von chronischer Krankheit betroffen nur Hauptursachen alle Ursachen ,. Schädigung. % Personen 237.000 % 100 199.265 10.922 84,1 4,6 16.327 100 558 654 315 1.389 7.762 244 26.813 0,2 0,3 0,1 0,6 3,3 0,1 11,3 1.294 1.175 545 1.575 11.367 371 44.716 7,9 7,2 3,3 9,6 69,6 2,3 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 105 Kapitel 4: Behinderte und alte Menschen 4.6: Vergleiche Österreich, Europa, USA 6,7% von Behinderung betroffen 70,1% ohne Behinderung bzw. chronische Krankheit Österr. 12,3% von Behinderung und chron. Krankheit betroffen 10,8% von chronischerx Krankheit betroffen Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 106 Kapitel 4: Behinderte und alte Menschen 4.6: Vergleiche Österreich, Europa, USA 81,3% ohne Behinderung Europa 18,7% von Behinderung betroffen Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 107 Kapitel 4: Behinderte und alte Menschen 4.6: Vergleiche Österreich, Europa, USA 79,4% ohne Behinderung 10,7% von leichter Behinderung betroffen USA 9,9% von schwerer Behinderung betroffen Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 108 Kapitel 4: Behinderte und alte Menschen 4.6: Vergleiche Österreich, Europa, USA 35,1% Motorische Schädigung 30,1% Sehschädigung Österr. 1,1% Sprach- / Sprechschädigung 33,7% Hörschädigung Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 109 Kapitel 4: Behinderte und alte Menschen 4.6: Vergleiche Österreich, Europa, USA 41,8% Motorische Schädigung 13,0% Intellektuelle Schädigung 13,3% Sehschädigung Europa 15,3% Hörschädigung 16,5% Sprach- / Sprechschädigung Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 110 Kapitel 4: Behinderte und alte Menschen 4.6: Vergleiche Österreich, Europa, USA 11% Sehschädigung 45% Motorische Schädigung USA 10% intellektuelle Schädigung 30% Hörschädigung 4% Sprach-/ Sprechschädigung Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 111 Kapitel 4: Behinderte und alte Menschen 4.7: Weltweite Angaben Schädigung Blindheit Hochgradige Sehbehinderung Personen [Mio.] 42 - 45 135 - 150 Gehörlosigkeit 70 Zerebrale Lähmung 15 Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 112 Kapitel 4: Behinderte und alte Menschen 4.7: Weltweite Angaben Asien: Anteil der behinderten Bevölkerung 16% 14% 12% 10% 8% 6% 4% 2% China Japan Sri Lanka Thailand Jordanien Libanon Irak angladesch Bahrein Pakistan Singapur 0% Indien Anteil der Bevölkerung mit einer Behinderung an der Gesamtbevölkerung [%] 18% Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 113 Kapitel 4: Behinderte und alte Menschen 4.7: Weltweite Angaben Afrika: Anteil der behinderten Bevölkerung 16% 14% 12% 10% 8% 6% 4% 2% Äthiopien Namibia Mali Lybien Ägypten Algerien Tunesien Kongo Marokko Kenia Südafrika 0% Nigeria Anteil der Bevölkerung mit einer Behinderung an der Gesamtbevölkerung [%] 18% Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen Seite 114 14% 12% 10% 8% 6% 4% 2% Australien Uruguay Canada USA Neuseeland Japan Chile Kolumbien Panama Philippinen Peru 0% Brasilien Anteil der Bevölkerung mit einer Behinderung an der Gesamtbevölkerung [%] Kapitel 4: Behinderte und alte Menschen 4.7: Weltweite Angaben Amerika, Japan, Australien .... : 18% Anteil der behinderten Bevölkerung 16% Elektronische Hilfen für behinderte und alte Menschen 3. BLOCK 9 Wiederholung Kap A3: Behinderungen (medizinisch) Motorische Behinderungen 10 Kap A3: Behinderungen (medizinisch) Verbale und vokale Behinderungen Intellektuelle und psychische Behind. Mehrfachbehinderungen, Syndrome 11 Kap A3: Behinderungen (medizinisch) Altersbedingte Behinderungen 12 Kap A4: Demographie Bevölkerungs-/ Altersstruktur Zählmethoden Österreich, Europa, USA, Welt Seite 115