Der Italienzug Heinrichs VII., Geschichte Europa

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Geschichte
Hilal Akin
Der Italienzug Heinrichs VII.
Studienarbeit
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung.........................................................................................................................................2
2. Biografie Heinrichs VII. bis zur Königskrönung und seine Regentschaft in Deutschland..............4
3. Gründe und Vorbereitungen für seinen Romzug..............................................................................5
4. Politische Situation in Italien und die Haltung einzelner italienischer Städte gegenüber dem
römisch-deutschen König.....................................................................................................................7
5. Der Romzug (1310-1313)...............................................................................................................10
5.1 Der Aufstand in Mailand und die eiserne lombardische Krone...............................................11
5.2 Aufstand in Cremona und Brescia und deren Unterwerfung...................................................12
5.3 Der Kampf in Rom und die Kaiserkrönung.............................................................................13
5.4 Seine Italienpolitik nach der Kaiserkrönung...........................................................................14
6. Fazit................................................................................................................................................14
7. Quellen- und Literaturverzeichnis..................................................................................................17
1. Einleitung
Kaiser Heinrich VII. entstammte aus dem Hause Luxemburg und war Graf von Luxemburg
sowie
La
Roche
und
Markgraf
von Arlon.
Heinrich
steht
in
der
deutschen
Geschichtsforschung im Schatten seiner beiden Nachfolger Kaiser Ludwig IV. und seinem
Enkel Kaiser Karl IV., obwohl er ihnen den Weg nach Italien gewiesen hat und als Erneuerer
des Kaisertums in die Annalen eingegangen ist.1 In der Regierungszeit Heinrichs gelangte das
Königreich Böhmen in den Besitz des Hauses Luxemburg, welches den Grundstein für die
spätere Hausmacht gelegt hat. Er hielt sich nach seiner Krönung 1308 nur zwei Jahre in
Deutschland auf bevor er im Herbst 1310 seinen Italienzug anbrach um sich die Kaiserkrone
zu holen. Im deutschen Reichsteil hatte er für sichere Verhältnisse gesorgt und damit eine
wichtige Voraussetzung für seine weitgespannte Imperialpolitik geschaffen. 2 Nach Friedrich
II. war Heinrich seit 100 Jahren der erste römisch-deutsche König auf italienischem Boden. Er
zielte eine Restaurationspolitik an, die auf Ausgleich zwischen den verfeindeten Gruppen in
Reichsitalien beruhte. Außerdem wollte er dir kaiserlichen Rechte in Italien wiederherstellen.
Das
Kaisertum sollte als weltliche Universalmacht wieder gelten. Doch diese Pläne stellten
eine besondere Herausforderung dar.3 War König Heinrichs Truppe auch stark genug um
Widerstände zu brechen, die in dem, der kaiserlichen Herrschaft entwöhnten, Italien auf ihn
warteten? Würden die derzeitig herrschenden Parteien bzw. Familien bereit sein ihre
Verbannten wieder aufzunehmen und ihre Herrschaft mit diesen zu teilen? Würden die
autonomen italienischen Städte Heinrich und seine Änderungen akzeptieren und annehmen?
Wie wollte Heinrich sein christlich- kaiserliches Vorhaben in die Tat umsetzen? Und gelang es
ihm letztendlich seine Politik durchzusetzen oder scheiterte er kläglich? 4 Der Fokus dieser
Arbeit liegt auf der letzten Frage: Gelang es Kaiser Heinrich VII. seine Italienpolitik
durchzusetzen? Falls nicht, woran ist sie gescheitert? Besonders hilfreiche Werke waren
hierbei einmal von Roland Pauler (s.u.), die Dissertation von Maria Elisabeth Franke (s.u.)
und Friedrich Schneiders Monografie (s.u.) An Quellen habe ich mich mit Albertino Mussatos
Bericht über den Italienzug auseinandergesetzt, der gilt als der ausführlichste zeitgenössische
Bericht. Die Abfassungszeit wird zwischen den Zeitraum 24. August 1313 (Tod des Kaisers)
1 Vgl. Pauler, R., Einleitung des Herausgebers, in: Roland Pauler (Hrsg.) Das Leben Kaiser Heinrichs VII.
Berichte der Zeitgenossen über ihn, Neuried 1999, S. 9.
2 Vgl. Menzel, M., Die Zeit der Entwürfe. 1273-1347 (Gebhardt. Handbuch der Geschichte) , Stuttgart 2012,
S. 141f.
3 Vgl. Nord, A., Die Via Francengia- Die mittelalterliche Kaiserstraße? Überlegungen zum Romzug Heinrichs
VII. und seiner Nachfolger, in: Ellen Widder (Hrsg.), Vom luxemburgischen Grafen zum europäischen
Herrscher. Neue Forschungen zu Heinrich VII., Luxemburg 2008, S. 150ff.
4 Vgl. Schneider, F., Kaiser Heinrich VII. Dantes Kaiser, New York u.a. 1973, S. 24.
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und 29.9.1314 (Tod des französischen König Philipps IV.) geschätzt. Sein Werk ist also nicht
synchron, sondern rückblickend verfasst worden, er hatte somit genügend Zeit, die
Geschehnisse zu überarbeiten. Aufgrund seiner guelfischen (pro-päpstlich) Gesinnung ist stets
vor Augen zu halten, dass sein Werk an manchen Stellen Ausschmückungen und Wertungen
anstatt klaren Fakten enthalten könnte, zum Beispiel bezeichnet Mussato den Tod Heinrichs
als Gottes Strafe, weil er sich dem Papst widersetzt habe, da er einen Angriff auf König
Robert von Neapel gegen päpstlichen Willen gestartet hat. Eine weitere Quelle, die ich als
Vergleich zu Rate gezogen habe, ist die Erzählung Johannes de Cermenate, der ghibellinische
(pro-kaiserlich) war. Die Abfassungszeit seines Werkes wird zwischen den Jahren 1317 und
1322 einkategorisiert. Trotz seiner kaiserfreundlichen Haltung ist er keinesfalls verschlossen
Kritik am Herrscher und seinen Gefolgsleuten auszuüben, zum Beispiel bemängelte er, dass
ihm die kaiserliche und christliche Milde fehle bei seinem Vorgehen gegenüber den
Ceremonesen. Obwohl sich Cermenate über die Guelfen spöttisch äußert, wie es von einem
Ghibellinen zu erwarten ist, wirkt das Werk nicht eintönig, da er auch seine eigene Partei
kritisiert.5 Ein weiteres Werk, aus dem ich zwar nichts direkt in die Hausarbeit entnommen
habe, ist die Bilderchronik Balduins von Trier. Diese hat mir sehr geholfen den Romzug
nachvollziehen und mir bildlich vorstellen zu können. Und um sicher zu sein, dass Heinrichs
Itinerar auch wirklich so verlaufen ist, wie in der Literatur angegeben, ist das Regesta Imperii
(6) von Johann Friedrich Böhmer perfekt zum Nachschlagen. Wie zu erkennen ist, hat weder
die Literatursuche noch die Quellensuche ein besonderes Hindernis dargestellt um meine
Hausarbeit mit genügend Informationen füllen zu können.
Im ersten Teil meiner Hausarbeit habe ich mich mit der Person Heinrichs und seiner
Regentschaft in Deutschland beschäftigt, da diese eine Voraussetzung seiner folgenden
Italienpolitik bildet. In dem darauf folgenden Teilen habe ich mich mit den Vorbereitungen
und seinen Beweggründen für seine Italienzug befasst, gefolgt von der Situation in Italien und
der Haltung der einzelnen Städte dem König gegenüber um die Reaktionen zu verstehen, die
sein Italienzug ausgelöst hat. Und zum Schluss, vor dem Fazit, befindet sich der essentielle
Teil der Arbeit, nämlich die Schilderung seines Romzugs und die Hindernisse, die damit
verbunden waren.
5 Vgl. Friedenburg, W., Einleitung des Übersetzers (1897), in: Roland Pauler (Hrsg.) Das Leben Kaiser
Heinrichs VII. Berichte der Zeitgenossen über ihn, Neuried 1999, S. 14ff.
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