zu fernen Welten

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Astronomie und Praxis: Astrofotografie
Mit langer Brennweite zu fernen Welten
Deep-Sky-Fotografie unter Stadtlicht
In einer kleinen Beobachtungsstation im Süden Leipzigs gelang es einem begeisterten
Astrofotografen, zu Himmelsobjekten mit geringen Flächenhelligkeiten vorzudringen.
Die Fotografie von Galaxien und galaktischen Nebeln mit langer Brennweite erbrachte
unter dem aufgehellten Nachthimmel der Großstadt ästhetische Ansichten dieser
Objekte.
Von Wolfram Fischer
A
ls begeisterter Astrofotograf
ich auf 13 Jahre Astrofotografie in Sohland
klein geratene Öffnungsverhältnis 1 : 16.
sehe ich mich mit der Frage
an der Spree zurückblicke, wo ich in der
Die Anforderungen an die Genauigkeit
konfrontiert, welche Himmels­
Sternwarte eine Acht-Zoll-Schmidt-Kame­
der optischen Flächen sind bei einem
objekte ich fotografisch errei­
ra mit kurzer Brennweite nutzte. Dort, im
kleinen Öffnungsverhältnis viel gerin­
chen kann und was dafür wirklich not­
Südosten von Sachsen, entwickelte ich be­
ger, da die lineare Abbildungsgröße der
wendig ist. Groß ist die Versuchung, nach
reits in jungen Jahren meine Leidenschaft
Beugungsscheibchen, welche die Auf­
Teleskopen mit immer größerer Öffnung
zur Astrofotografie. Nachdem ich lange
lösung begrenzen, größer ist. So fiel die
und vergleichsweise kurzer Brennweite,
Zeit mit einem Teleskop kurzer Brennwei­
Realisierung meines Vorhabens einfacher,
also nach Optiken mit einem großen Öff­
te gearbeitet hatte, reizte mich der Einsatz
weniger aufwändig und entsprechend
nungsverhältnis, zu streben – getreu der
einer langen Brennweite. Ich erhoffte mir
kostengüns­tiger aus, als es im Fall einer
Binsenweisheit »viel Öffnung gleich viel
davon, zu lichtschwächeren Objekten mit
größeren Öffnung gewesen wäre.
Licht«. Diesem Trend steht aber die Frage
geringer Winkelausdehnung vordringen
Bei meinem Cassegrain-System wählte
der Realisierbarkeit gegenüber, mit der
und diese detailreich abbilden zu können.
ich für den Primärspiegel eine elliptische
sich jeder Amateurastronom auseinan­
Hätte ich die lange Brennweite mit
Form, um den konvexen Sekundärspiegel
dersetzen muss, um nicht dem »Öffnungs­
einem großen Öffnungsverhältnis ver­
kugelförmig herstellen zu können. Der vor
wahn« zu verfallen. Die Beschaffung der
binden wollen, so hätte die Öffnung ge­
dem Brennpunkt des Hauptspiegels an­
nötigen Beobachtungsinstrumente droht
radezu riesig sein müssen. Ein derartiges
gebrachte Sekundärspiegel lenkt die ein­
sonst zum Selbstzweck und zu einem rui­
Instrument könnte ich als Einzelkämpfer
fallenden Lichtstrahlen durch den in der
Mitte durchbohrten Hauptspiegel nach
Nachdem ich lange Zeit mit kurzer Brennweite gearbeitet
hatte, reizte mich der Einsatz einer langen Brennweite.
außen in den Cassegrain-Fokus. Auf diese
Weise lässt sich bei kurzer Baulänge des
Teleskops die Systembrennweite vergrö­
ßern. Die so entstandene selbst geschlif­
nösen Hobby zu werden. Meine Erfahrung
weder selbst herstellen noch montieren
fene Optik zeichnet sich durch großzügige
zeigt, dass sich mit einem kleinen Öff­
oder finanzieren. Daher wagte ich Mitte
Herstellungstoleranzen
nungsverhältnis sogar in der Großstadt,
der 1990er Jahre einen Kompromiss: Ich
stellende Abbildungseigenschaften sowie
wo der Nachthimmel durch die Lichtver­
verband eine lange Brennweite mit einer
einen geringen Justier- und Fokussierauf­
schmutzung stark aufgehellt ist, Deep-
bescheidenen Öffnung und schliff eine
wand aus.
Sky-Objekte ablichten lassen.
und
zufrieden
Cassegrain-Optik mit einer Öffnung von
Dass mir die Spiegel recht gut gelan­
Die Vorzüge eines großen Öffnungsver­
zehn Zoll. Nach ihrer Vollendung betrug
gen, dafür spricht auch eine Aufnahme
hältnisses sind mir durchaus vertraut, da
die Brennweite 4107 Millimeter und das
des Mars, die in einer klaren Oktobernacht
78
August 2011
Sterne und Weltraum
Alle Bilder: Wolfram Fischer
Durch dieses Zehn-Zoll-Cassegrain-Teleskop
blickt der Autor in klaren Nächten gen
Himmel. Die Brennweite der Optik wählte
er möglichst lang, um Deep-Sky-Objekte
mit kleiner Winkelausdehnung zu fotografieren. Das oben wiedergegebene Foto der
51 Millionen Lichtjahre entfernten
Spiralgalaxie NGC 4536 im Virgo-Galaxienhaufen belegt, dass mit dieser Optik und
einer empfindlichen CCD-Kamera auch aus
einer Großstadt heraus kontrastreiche
Deep-Sky-Aufnahmen möglich sind.
im Jahr 2005 in meinem Garten in Leipzig
Vielzahl von Objekten mit geringer Win­
entstand (siehe Bild rechts). Seit dem Jahr
kelausdehnung. Eine entsprechend emp­
2004 befindet sich das von mir konstru­
findliche CCD-Kamera und lange Belich­
ierte Cassegrain-Teleskop in einer kleinen
tungszeiten sollten für die erwünschte
unscheinbaren Station in meinem Schre­
Tiefe der Aufnahmen sorgen.
bergarten im Süden von Leipzig, nachdem
Im Zeitalter empfindlicher CCD-Chips
es zunächst in Sohland stationiert war.
lassen sich bereits mit bescheidenen
Das Unterfangen »Deep Sky«
helligkeiten er­zielen. Diese Möglichkei­
Für schnelle und tiefe Aufnahmen von
ten auszuschöpfen, ist allerdings eine
galaktischen Nebeln und Galaxien nutzen
Herausforderung, die mit großen Mühen
Amateurastro­no­men meist Optiken mit
verbunden ist. Ich las einmal, dass eine
einem mög­lichst großen Objektiv- oder
CCD-Kamera hinter einem Acht-Zoll-Tele­
Spiegeldurchmesser, verbunden mit einer
skop innerhalb von einer Minute Belich­
verhältnismäßig kurzen Brennweite. Bei
tungszeit Sterne bis zu einer Grenzhel­
Das mit dem Programm »Giotto« bearbei-
der Fotografie von Deep-Sky-Objekten ist
ligkeit von 18 mag erreichen kann, nach
tete Summenbild des Planeten Mars setzt
diese Methode sicherlich unübertrefflich.
Von den für die Deep-Sky-Fotografie eher
einer Gesamtbelichtungszeit von sieben
sich aus 4190 Einzelbildern zusammen,
Stunden bereits sehr viel lichtschwächere
deren Belichtungszeiten jeweils nur einen
unüblichen Abmessungen meines Casse­
Sterne bis 21 mag. Für mich als Amateur­
Sekundenbruchteil betrugen. Deutlich lässt
grain-Teleskops versprach ich mir einen
astronom, den lange Belichtungszeiten
der Rote Planet Strukturen erkennen, wobei
großen Abbildungsmaßstab und dadurch
nicht schrecken, sind das begeisternde
das Mare Cimmerium die Marslandschaft
einen lohnenswerten Zugang zu einer
und absolut befriedigende Aussichten.
beherrscht.
www.astronomie-heute.de
Te­leskopöffnungen erstaunliche Grenz­
August 2011
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Diese fein abgestimmte Aufnahmeeinheit
Teleskop
ermöglicht detailreiche Fotografien von
entfernten Galaxien und Nebeln. Direkt
Fadenkreuzokular
hinter dem Teleskop befindet sich ein
Fadenkreuzokular, in das sich mittels eines
Klappspiegels Licht lenken lässt. Daran
schließt sich eine Nachführkamera an.
Nachführkamera
Dahinter folgt eine Filterlade und schließlich die CCD-Aufnahmekamera.
Filterlade
CCDAufnahmekamera
Dennoch ahnte ich von Anfang an,
chemischen Fotografie war dies völlig
lar, das die Bildmitte des Aufnahmefelds
dass ich mit meinem kleinen Öffnungs­
undenkbar. Da ich seit dem Jahr 2004 aus
meiner CCD-Kamera markiert, oder im
verhältnis in der Deep-Sky-Fotografie auf
der Großstadt Leipzig heraus den Himmel
umgeklappten Zustand zur CCD-Aufnah­
Schwierigkeiten stoßen würde. Ich erwar­
fotografiere, kam mir diese Überlegung
mekamera. Ein scharfer Blick durch das
tete zwar, bei den Sternen eine beachtliche
zugute, und so erreichte ich erstaunliche
Fadenkreuzokular stimmt nahezu exakt
Grenzhelligkeit erzielen zu können, sofern
Grenzhelligkeiten.
mit der Fokussierung der Aufnahmekame­
die Nachführung gut gelingt – denn das
Der Einsatz einer Cassegrain-Optik
Öffnungsverhältnis beeinflusst in der Re­
mit langer Brennweite birgt allerdings
Vor der CCD-Aufnahmekamera befindet
gel nicht die Intensität, mit der das Licht
auch einige Probleme: Der im Teleskop
sich ein Off-Axis-Guider zur Nachführung,
von punktförmigen Objekten, beispiels­
sichtbare Himmelsausschnitt ist relativ
der mit Hilfe eines kleinen Spiegels stän­
weise von Sternen, abgebildet wird. Die
klein, und daher ist es schwierig, einen
dig ein wenig Licht aus dem Strahlengang
Punkthelligkeiten hängen ausschließlich
für die Nachführung geeigneten Leitstern
senkrecht zur Teleskopachse herauslenkt,
von der Größe der Teleskopöffnung ab. Ob
zu finden. Zudem erfordert die Fotografie
wo sich eine Nachführkamera befindet. Die
die Abbildungsintensität des Sternlichts
mit einem derartigen Gerät eine hohe
Nachführkamera und die CCD-Aufnahme­
nicht vielleicht doch mit dem Öffnungs­
Nachführgenauigkeit, denn anderenfalls
kamera liefern homofokale Bilder, sie bil­
verhältnis zusammenhängt, untersuchte
würde bei langen Belichtungszeiten das
den also die mit dem Teleskop anvisierten
ich während meiner Anfänge in der Astro­
Bild verschmieren. Ein Erfolg stellt sich
Himmelsobjekte nach der Fokussierung
fotografie einst selbst mit einem Experi­
nur dann ein, wenn es gelingt, das heikle
der Optik gleichzeitig scharf ab. Zwischen
ment: Ich fotografierte einen künstlichen
Unterfangen auf den Punkt zu bringen.
dem Off-Axis-Guider und der CCD-Kamera
ra überein.
Stern mit unterschiedlichen Brennweiten
Im Nacken saß mir während der Beob­
befindet sich zudem eine Filterlade, die es
und gleicher Öffnung. Die Schwärzungen
achtungsnächte stets die Zeit. Bis ich die
mir ermöglicht, unterschiedliche Filter in
waren völlig identisch. Damals, in den
Instrumente meiner Aufnahmeeinheit
den Strahlengang zu bringen, beispiels­
1970er Jahren, benutzte ich noch analoge
genügend empfindlich eingerichtet hatte,
weise, um Farbkomposite herzustellen.
Plattenkameras für meine fotografischen
verstrich in der Anfangsphase beinahe
Aufnahmen.
Die erforderliche Nachführgenauigkeit
die halbe Nacht. Da ich möglichst lange
erreichte ich, indem ich ein 288-Milli­
Dank der CCD-Technik werden die Be­
belichten wollte, bestand die Gefahr, dass
meter-Schneckengetriebe des Herstellers
lichtungen nicht wie einst durch den Hin­
das anvisierte Objekt dann nicht mehr
Gierlinger einbauen ließ. Das auf einem
tergrund limitiert. Auch bei aufgehelltem
hoch genug am Himmel stand oder das
Notebook installierte Programm »Guide­
Himmel gilt: Nach vierfacher Belichtung
Fernrohr an der Montierung anstieß.
master« steuert die automatische Nach­
wird sich das Rauschen des Hintergrundes
führung. Es wertet die Signale der Nach­
gegenüber der Quelle halbieren. Mit wach­
Unentbehrliche Aufnahmeeinheit
sender Belichtung wird das Signal des
Ich entwickelte eine fein abgestimmte Auf­
sie per FS2-Fernrohrsteuerung an das Tele­
gewünschten
immer
nahmeeinheit, die sich ähnlich wie eine
skop. Die Beherrschung dieses Nachführ­
besser! Dies – zusammen mit der enormen
Spiegelreflexkamera bedienen lässt (siehe
systems bleibt jedoch tückisch und hängt
Empfindlichkeit des CCD – ist der eigent­
Bild oben). Ein Klappspiegel lenkt das Licht
stark von der Luftunruhe und den damit
liche Grund, weshalb aus der Stadt heraus
aus dem Strahlengang entweder recht­
verbundenen
solche Aufnahmen möglich sind. In der
winklig nach außen in ein Fadenkreuzoku­
der Lichtstrahlen ab.
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Himmelsobjekts
August 2011
führkamera ALCCD5 aus und übermittelt
Richtungsschwankungen
Sterne und Weltraum
Obwohl ich bei der Montierung, in der
Nachführgenauigkeit
und
Bildbearbei­
tung auf zahlreiche Schwierigkeiten stieß,
belegen meine Ergebnisse, dass der hier
skizzierte Weg zu guten Deep-Sky-Aufnah­
Deep-Sky-Aufnahmen mit kleinem Öffnungsverhältnis
A
ls Wolfram Fischer Mitte der 1990er Jahre eine Cassegrain-Optik mit langer Brenn-
men führt.
Meine CCD-Kamera Nova 1603, ein
frühes Modell der Firma Astroelektronik
weite schliff, verfolgte er das Ziel, Deep-Sky-Objekte mit kleiner Winkelausdehnung
kontrastreich zu fotografieren. Er schuf ein Zehn-Zoll-Cassegrain-Teleskop mit rund vier
Fischer, arbeitet seit dem Jahr 2005 zuver­
Meter Brennweite und einem Öffnungsverhältnis von 1 : 16. Nach einer langen Zeit des
lässig. Ihr Chip ist 13,8  9,2 Millimeter
Tüftelns an der Feinabstimmung seiner Aufnahmeeinheit gelangen dem Amateuras-
groß, die Pixelgröße beträgt neun Mikro­
tronomen dank empfindlicher CCD-Technik und langen Belichtungszeiten die ersten
meter. Der Einsatz dieser Kamera und
Bilder von Galaxien und Nebeln, die seinen Ansprüchen genügten. Die unten und auf
das Zusammenfassen – das binning – von
den folgenden beiden Seiten vorgestellten Aufnahmen aus den Jahren 2009 und 2010
jeweils 2  2 Pixeln liefern eine ausrei­
entstanden unter dem aufgehellten Himmel am Stadtrand von Leipzig. Dafür nutzte der
chende Empfindlichkeit und einen Abbil­
Sternfreund eine CCD-Kamera vom Typ Nova 1603. Die Winkelausdehnung der abgelich-
dungsmaßstab von 0,9 Bogensekunden
teten Objekte beträgt bis zu zehn Bogenminuten.
pro Pixel. Damit ergibt sich ein Aufnah­
mebildfeld von 11,55  7,7 Bogenminuten,
mit dem sich zahlreiche Deep-Sky-Objekte
M 109
ablichten lassen.
Meine Aufnahmen zeigen, dass es
durchaus möglich ist, aus der Großstadt
heraus und trotz eines kleinen Öffnungs­
verhältnisses Himmelsobjekte mit ge­
ringen Flächenhelligkeiten zu fotografie­
ren (siehe Bild auf S. 79 oben und Kasten
rechts). Um zu diesen fernen Objekten
vorzudringen, sind allerdings mehrstün­
dige Belichtungen im Luminanzkanal er­
forderlich. Meine Einzelbelichtungszeiten
betragen daher meist eine Stunde.
Einige meiner Resultate verglich ich
auch mit dem im Internet verfügbaren digi­
talisierten Palomar Observatory Sky Survey
(POSS), einer Himmelsdurchmusterung,
NGC 4051
die mit dem Oschin-Schmidt-Teleskop des
US-amerikanischen
Palomar-Observato­
riums, auch Big Schmidt genannt, aufge­
nommen wurde. Die Grenzhelligkeit und
Bildschärfe dieser klassischen Aufnahmen
mit dem großen Schmidt-Teleskop sind
meist noch etwas besser. Aber schließlich
ist mein Teleskop im Verhältnis geradezu
winzig und steht nicht auf dem Mount Pa­
lomar. Dank leistungsstarker CCD-Technik
kann ich mich nun aber meinem Traum
widmen: den fernen Galaxien!
Wolfram Fischer beschäftigt sich seit seinem 13. Lebensjahr mit der Astronomie und Astrofotografie.
Eine mehr als 40-jährige
Beobachtungstätigkeit an
der Sternwarte in Sohland
an der Spree prägten ihn. Beruflich arbeitet er
seit dem Jahr 1978 als Musiker am Leipziger
Zwei Galaxien im Großen Bären
Die Balkenspiralen M 109 und NGC 4051 gehören zum Ursa-Major-Galaxienhaufen.
Diese offene Galaxienansammlung liegt im Sternbild des Großen Bären und ist reich an
Spiralgalaxien. M 109 befindet sich in der Nähe des 2,4 mag hellen Sterns Gamma
Ursae Majoris. NGC 4051 ist eine aktive Galaxie der Seyfert-Klasse. Sie zeichnet sich
durch eine leuchtkräftige Zentralregion aus, in der ein extrem massereiches Schwarzes
Loch vermutet wird. M 109: Luminanzaufnahme, gesamte Belichtungszeit: 2 Stunden 48 Minuten
NGC 4051: Luminanzaufnahme, gesamte Belichtungszeit: 3 Stunden
Gewandhausorchester.
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Der Hantelnebel
Messier 27 trägt wegen seiner Form auch
den Namen »Hantelnebel«. Der Planetarische Nebel ist einer der hellsten am
Himmel. Er befindet sich im Sternbild
Füchschen und erstreckt sich über sechs
Bogenminuten. Sein zentraler Stern
leuchtet mit einer scheinbaren Helligkeit
von 13,5 mag.
LRGB-Komposit, gesamte Belichtungszeit: 2 Stunden 34 Minuten
Stephans Quintett – eine Galaxiengruppe
NGC 7320C
Die Galaxien NGC 7317, NGC 7318A,
NGC 7318B, NGC 7319 und NGC 7320C
stehen in gravitativer Wechselwirkung und
befinden sich in rund 300 Millionen
Lichtjahren Entfernung im Sternbild
Pegasus. Die Galaxie NGC 7320 liegt
zufällig in der gleichen Blickrichtung, sie ist
aber nur rund 50 Millionen Lichtjahre von
uns entfernt.
NGC 7319
NGC 7318B
NGC 7320
NGC 7318A
NGC 7317
L-Filter, gesamte Belichtungszeit: 3 Stunden
30 Minuten
NGC 3187
NGC 3193
NGC 3190
Galaxientrio im Kopf des Löwen
Gleich drei Sternsysteme auf einmal sind in
dieser Aufnahme zu sehen. Sie liegen im
Sternbild Löwe und bilden zusammen mit
einer vierten hier nicht sichtbaren Galaxie
eine Galaxiengruppe. Links oben im Bild
befindet sich die elliptische Galaxie
NGC 3193. In der Bildmitte leuchtet die
Spiralgalaxie NGC 3190, deren Arme sich
eng um ihre Scheibe winden. Rechts
oberhalb von ihr erscheint eine weitere
Spiralgalaxie: NGC 3187, die ihre spiralförmige Struktur preisgibt. Der Hintergrund ist
übersät mit weit entfernten Galaxien.
CLS-CCD-Filter und H-alpha-Filter, Belichtung jeweils 2 Stunden
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Sterne und Weltraum
Galaxienpaar mit Wechselwirkung
Die in Wechselwirkung stehenden Galaxien
NGC 5257 und NGC 5258 im Sternbild
Jungfrau sind rund 13,5 mag hell und
400 Millionen Lichtjahre entfernt. Wie klein
die beiden Objekte erscheinen, verdeutlicht
die am unteren rechten Bildrand eingefügte
Aufnahme des mit gleicher Technik
fotografierten Planeten Jupiter.
NGC 5258
NGC 5257
CLS-CCD-Filter, gesamte Belichtungszeit: 2 Stunden 43 Minuten
Nahe Spiralgalaxie
Die nur rund zehn Millionen Lichtjahre
entfernte Spiralgalaxie NGC 6946 befindet
sich an der Grenze der Sternbilder Kepheus
und Schwan und in relativer Nähe zur
Lokalen Gruppe – einer Ansammlung von
Galaxien, zu der auch unser Milchstraßensystem gehört. Da NGC 6946 nahe unserer
galaktischen Ebene liegt, wird ihr Licht von
interstellarem Gas und Staub aus der
Milchstraße stark abgeschwächt. In dieser
Galaxie, die sich zehn Bogenminuten weit
erstreckt, ließen sich bereits neun Super­
novae beobachten.
Astronomik L-Filter, Belichtung 2 x 1 Stunde,
2 x 2-binning
Lichtschwacher Planetarischer Nebel
Der Planetarische Nebel NGC 7094 im
Sternbild Pegasus dehnt sich über nur
1,6 Bogenminuten am Himmel aus. Der
blau leuchtende Stern im Zentrum ist mit
13 mag um einiges heller als der Nebel
selbst.
RGB-Filter, gesamte Belichtungszeit: 3 Stunden 6 Minuten
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