Laboranleitung für das Labor Grundlagen Messtechnik Bachelor Studiengang: MEC Prof. Dr.-Ing. S. Beißner Prof. Dr.-Ing. M. Kesting Prof. Dr.-Ing. M. Koch Prof. Dr.-Ing. M. Lassahn Dipl.-Ing. A. Lieker Dipl.-Ing. R. Schicht Prof. Dr.-Ing. D. Stolle Stand: 12.09.2017 Anleitung Labor Grundlagen elektrische Messtechnik -2- Allgemeine Hinweise Ziel des Labors Grundlagen der Messtechnik ist es, die in der Vorlesung Grundlagen der Messtechnik dargestellten Zusammenhänge begleitend auch praktisch zu erlernen. Es wird vorausgesetzt, dass die Teilnehmer den Inhalt der Lehrveranstaltung „Gleichstromtechnik“ beherrschen. Die Versuche sind prinzipiell einfach durchzuführen. Trotzdem ist eine Vorbereitung zu dem jeweiligen Labortermin unbedingt erforderlich, da Sie den Versuch ansonsten nicht in der vorgesehenen Zeit beenden können. Bevor Sie das Labor beginnen, müssen Sie die Laborordnung http://www.f1.hs-hannover.de/fachgebiete/elektrische-messtechnik/labore/index.html zur Kenntnis genommen haben. Hier werden Sicherheitshinweise und die geltenden Verhaltensregeln im Laborbereich des Fachgebietes elektrische Messtechnik dargelegt. Ziel ist es die Sicherheit und die Unversehrtheit von Personen und Einrichtungen zu gewährleisten. Im Labor sind im Studiengang MEC drei Versuche (nur Versuch 3, 4 und 6) im Semester durchzuführen. Die Versuchstermine werden gemäß gesonderter Terminplanung im Mittel in ca. 2 bis 3 wöchigen Abständen jeweils in zwei Doppelstunden durchgeführt. Die konkreten Termine werden durch einen Aushang im Messtechnik-Kasten und im Intranet auf den Seiten des Fachgebietes http://www.f1.hs-hannover.de/fachgebiete/elektrische-messtechnik/labore/laborplaene/index.html bekannt gegeben. Die Durchführung erfolgt in der Regel in Zweier-Gruppen. Dabei ist für jeden Versuchstermin ein Verantwortlicher zu bestimmen. Zu den Versuchen ist es erforderlich, anhand der Versuchsanleitung ein Messprotokoll vorzubereiten, in das Sie dann während des Versuches die von Ihnen ermittelten Messwerte eintragen. Deshalb sind Tabellen und eine zeichnerische Darstellung der Schaltung vorzubereiten. Weiterhin sollten Sie die verwendeten Geräte in eine Inventarliste eintragen. Empfehlung: Verwenden Sie eine laufende Nummer oder eine eindeutige Kennzeichnung Bsp.: R1 für das eingesetzte Gerät bzw. das eingesetzte Element. Nur so können Sie einfach einen eindeutigen Bezug zwischen den verwendeten Geräten und den Positionen in der Schaltung herstellen. Beispiel: Sie haben zwei Spannungsmesser. Es muss ersichtlich sein welchen Spannungsmesser Sie wo eingesetzt haben. Dies ermöglicht erst ein eindeutiges Nachmessen falls es erforderlich sein sollte. Die ermittelten Messwerte sind sofort in ein Diagramm einzutragen, damit Sie schnell sehen können, ob die Messwerte plausibel sind und in welchen Bereichen der Messkurve noch weitere Messwerte aufzunehmen sind, weil z. B. dort die Messkurve nichtlinear ist. Achten Sie bitte auf korrekte Darstellung der Kurven. Zur direkten Darstellung der Messkurven bringen Sie bitte kariertes Papier oder einen Rechner mit entsprechendem Tabellenkalkulationsprogram mit. Je Teilnehmer des Studiengangs Mechatronik (MEC) ist ein Laborbericht und als Gruppe ein Laborprotokoll anzufertigen. Der Bericht ist dann 14 Tage nach der Durchführung beim nächsten Labortermin abzugeben. Der Laborbericht soll den in der Industrie üblichen technischen Berichten entsprechen und sollte auch nach den entsprechenden Richtlinien verfasst werden. Lesen Sie hierzu bitte noch mal das Kapitel 2.7 des Skriptes Elektrische Messtechnik 1 „Technische Berichte“ und die Hinweise unter: http://www.f1.hs-hannover.de/fachgebiete/elektrische-messtechnik/labore/protokollbericht/index.html bzw. http://www.f1.hs-hannover.de/fileadmin/media/doc/f1/emt/Hinweise_Protokolle_V1_1.pdf durch. Stand 12.09.2017 Anleitung Labor Grundlagen elektrische Messtechnik -3- Der Bericht ist vom jeweiligen Verantwortlichen der Gruppe anzufertigen. Bitte kennzeichnen Sie den Namen deutlich und vermerken den Namen des Betreuers, damit eine Zuordnung erfolgen kann. Diese Protokolle sollten um die wesentlichen Versuchsergebnisse ergänzt werden. Es ist anzustreben, dass Sie diese Messprotokolle bereits bis zum Ende des Labortermins fertig stellen. Bringen Sie bitte zum Labortermin ein Deckblatt für das Protokoll mit, das die Versuchsnummer, die Mitglieder der Gruppe, die Gruppennummer, den Namen des Laborbetreuers und das Datum des Versuches enthält. Sie können hierzu das Deckblatt auf der Fachgebietsseite verwenden. Am Ende des Versuchstermins erfolgt ein kurzes Gespräch über die von Ihnen erzielten Messergebnisse, die Sie dem Laborbetreuer näher erläutern sollen. Das Gespräch schließt mit einem Testat ab, das dann auf dem Deckblatt bestätigt wird. Bitte fügen Sie das Protokoll mit dem vom Laborbetreuer unterschriebenen Deckblatt Ihrem Laborbericht bei. Wir behalten uns vor, die durchzuführenden Versuchsteile zu Beginn des Versuches abzuändern. Am Ende aller Versuche werden die Laborberichte zurückgegeben. Bitte holen Sie sich die Berichte ab und kopieren die Berichte für den jeweiligen Laborpartner / die Laborpartnerin, damit Sie Ihre Erfahrungen langfristig dokumentiert haben. Technische Hinweise - Grundschaltungen und Schaltungsaufbau Die Spannungsmessung Bei der Spannungsmessung wird das Messinstrument zum Messobjekt parallel geschaltet. Beispiel: Messen einer Gleichspannung U V Ra A V A OFF 10 A Stand 12.09.2017 μA mA Ω COM V Rb Anleitung Labor Grundlagen elektrische Messtechnik Die Strommessung: -4- Der Strommesser wird in den Stromkreis eingeschaltet. Er wird in Reihe mit dem Messobjekt gebracht. U Beispiel: Messen eines Gleichstroms < 300 mA Bei Strömen > 300 mA muss die Buchse 10 A beschaltet werden. V Ra A V A OFF 10 A μA mA Ω COM V Die Widerstandsmessung Bei der Widerstandsmessung ist folgendes zu beachten: 1. Am Messobjekt darf keine Spannung anliegen! 2. Achten Sie darauf, dass der Rest der Schaltung abgetrennt ist! V Rx A V A OFF 10 A Stand 12.09.2017 μA mA Ω COM V Rb Anleitung Labor Grundlagen elektrische Messtechnik Allgemeine Hinweise zu Messgeräten -5- Welche Funktion hat die Buchse COM bzw. die LO? Die Buchse COM (engl. Common = gemeinsam (dt.)) ist die gemeinsame Buchse für Spannungsund Strommessung des Digitalmultimeters und ist bei Messgeräten der negative Bezugspunkt. Die Buchse LO (engl. LOW = niedrig (dt.)) ist beschreibt die Seite mit dem niedrige Potential. Abschalten des Messgerätes Bei Handmultimetern, die batteriebetrieben sind, schaltet sich, zur Verlängerung der BatterieLebensdauer, das Gerät nach einiger Zeit (z. B. ca. 10 Minuten) nach dem letzten Betätigen einer Taste ab. Zur Wiederaufnahme des Messbetriebes ist eine beliebige Taste zu betätigen. Anschlüsse von Tischmultimeter Die Anschlussbelegung von Tischmultimetern unterscheidet sich zum Teil von den Handmultimetern. Nachfolgend ist hierzu ein Beispiel für ein Agilent U3402A gegeben. + Strommessung bis 500 mA - Strommessung ab 500 mA + + Spannungs- und Widerstandsmessung - Stand 12.09.2017 Anleitung Labor Grundlagen elektrische Messtechnik Wie verdrahte ich eine Schaltung? -6- Im Sinne einer größtmöglichen Übersichtlichkeit sind zu beachten: Der +Pol der Quelle und das angeschlossene Bauelement werden mit roter Messleitung verbunden Der -Pol der Quelle und das angeschlossene Bauelement werden mit blauer Messleitung verbunden Die Farben Rot und Blau werden nur benutzt, wenn das Messgerät oder das Bauteil direkt mit der Spannungsquelle verbunden sind Zum weiteren Verdrahten werden die Farben der Messleitung so gewählt, dass die Schaltung für einen Außenstehenden übersichtlich wird Messleitung soll knickfrei und so kurz wie möglich verwendet werden Messleitungen müssen isoliert verlegt werden (Bild 1) Bild 1: Der Stecker der Messleitung darf aus Sicherheitsgründen (Gefahr bei Berührung von Spannungen) nicht ohne Isolierung auf dem Labortisch liegen. Es sollen maximal zwei Stecker auf einer Buchse stecken (Bild 2) Bild 2: Eine Steckeranhäufung an einer Buchse ist aus mechanischen Gründen zu vermeiden Anschluss eines Schiebewiderstands mit Schleifkontakt (Bild 3) C C A B A B Bild 3: Schiebewiderstand mit Schleifkontakt Nachdem die Schaltung verdrahtet ist, wird sie vom aufsichtführenden Personal überprüft. Erst danach darf die Spannungsversorgung eingeschaltet werden! Stand 12.09.2017 Anleitung Labor Grundlagen elektrische Messtechnik -7- So wird folgende Messschaltung verdrahtet: B Rp C S1 A Uq 1 2 V Ug L1 R1 A I1 A I2 Bild 4: Stromlaufplan der Messschaltung Tabelle 1: Geräteliste Lfd. Nr. Bezeichnung Identifikation Kennung 1 2 3 … Spannungsversorgung Potentiometer Digitalmultimeter HGL-3275 … EML 18624 EML 15337 EML 12493 … Uq Rp Ug … Die Bauteile werden so auf den Labortisch platziert, wie sie im Stromlaufplan eingezeichnet sind. Bild 5: Platzierung der Bauteile Wenn Sie keine Erfahrung mit dem Verdrahten von Schaltungen haben, dann sollten Sie einen Verdrahtungsplan erstellen. Im Verdrahtungsplan wird angegeben, von wo nach wo eine Verbindung mit welcher Farbe der Messleitung ausgeführt wird. Stand 12.09.2017 Anleitung Labor Grundlagen elektrische Messtechnik -8- Tabelle 2: Verdrahtungsplan Farbe von nach Rot Rot Blau Blau Blau Blau Schwarz Gelb Gelb Grün Grün Spannungsmesser, +Pol Schiebewiderstand, Buchse B Spannungsmesser, -Pol Schiebewiderstand, Buchse A Strommesser A1, -Pol Strommesser A2, -Pol Schalter S1, Eingang Lampe L1, Buchse A Strommesser A1, +Pol Widerstand R1, Buchse A Strommesser A2, +Pol Netzteil, +Pol Spannungsmesser, +Pol Netzteil, -Pol Spannungsmesser, -Pol Schiebewiderstand, Buchse A Strommesser A1, -Pol Schiebewiderstand, Buchse C Schalter S1 - Stellung 1, Ausgang Lampe L1, Buchse B Schalter S1 - Stellung 2, Ausgang Widerstand R1, Buchse B B C Rp S1 A Uq 1 2 V Ug Bild 6: Stromlaufplan mit Farbkennzeichnung der Messleitungen Bild 7: Vollständig verdrahtete Messschaltung Stand 12.09.2017 L1 R1 A I1 A I2 Anleitung Labor Grundlagen elektrische Messtechnik -9- Versuch 3: Kalibrieren und Messen von U, I, R Bei der Messung ist neben der Ermittlung der Messwerte auch die Beurteilung der Messwerte hinsichtlich der Unsicherheit und möglicher systematischer Fehlereinflüsse wichtig. In diesem Versuch sollen Sie Erfahrungen im Umgang mit Messgeräten gewinnen, mögliche systematische Fehlereinflüsse zahlenmäßig ermitteln und Messunsicherheiten quantitativ beurteilen. Das Kalibrieren von Messgeräten ist insbesondere im Hinblick auf Qualitätsprüfungen von Produkten (ISO 9000) eine wesentliche Aufgabe von Prüfingenieuren. Der Versuch soll deutlich machen, dass nur mit kalibrierten Geräten gemessen werden darf und wie eine derartige Kalibrierung durchzuführen ist. Man kann ein Messgerät entweder mit einer sehr genauen Strom- oder Spannungsquelle oder mit einem sehr guten Messgerät (Referenzmessgerät) vergleichen. Dabei ist zu beachten, dass das Referenzmessgerät mindestens eine um den Faktor 10 geringere Fehlergrenze haben sollte als das zu kalibrierende Messgerät (Betriebsmessgerät). Durch die Kalibriermessung erfolgt eine Übertragung der Fehlergrenzen des Referenzmessgerätes auf das Betriebsmessgerät, wenn bei jeder späteren Messung die Fehlerkurve berücksichtigt wird. In der Praxis erfolgt dies jedoch häufig nicht, so dass das Ergebnis der Kalibrierung lediglich die Feststellung der weiteren Eignung des Betriebsmessgerätes ist. Zu beachten ist, dass sowohl das Referenzmessgerät als auch das Betriebsmessgerät jeweils mit derselben Messgröße beaufschlagt werden müssen. Ermitteln Sie die Herstellerangaben zu den Fehlergrenzen für alle Messgeräte und dokumentieren Sie diese. Zur Versuchsvorbereitung: Man unterscheidet absolute und relative Abweichungen: Absolute Abweichung (absolute Größen häufig großer Buchstabe): (3.1) bzw. Index a - angezeigter Messwert xa minus Index w - wahrer Messwert xw Relative Abweichung (relative Größen häufig kleiner Buchstabe): (3.2) bzw. die Abweichung A wird auf den Messwert bezogen. Herstellerangaben zu Fehlergrenzen: Bei der Angabe der Fehlergrenzen von Messgeräten (engl. accuracy) gibt der Hersteller an welche maximalen Abweichungen das Messgerät nicht überschreitet. Fehlergrenzen von Messgeräten sind in der Regel als ± Werte zu verstehen, da der Hersteller das Vorzeichen meist nicht einschränken kann. Die Hersteller unterscheiden bei den Angaben zwischen analogen und digitalen Messgeräten. Bei analogen Messgeräten wird meist die Klassengenauigkeit k in % angegeben. Diese bezieht sich auf den Messbereichsendwert xmax (Maximalwert im Messbereich). Die Fehlergrenze ergibt sich dann aus (3.3) Bei digitalen Messgeräten geben die Hersteller meist einen relativen Anteil (Bsp. 0.3% der Ablesung) an, der sich auf den angezeigten Messwert des Messgerätes bezieht. Dieser wird noch Stand 12.09.2017 Anleitung Labor Grundlagen elektrische Messtechnik - 10 um einen im Messbereich konstanten zusätzlichen Anteil erweitert, der häufig in Form von Vielfachen (beispielsweise als counts, Digits oder LSB‘s), der Auflösung (Wertigkeit des kleinsten unterscheidbaren Anzeigewertes) angegeben wird. Dieser Fehleranteil wird meist Digitfehler genannt. Aus der Addition beider Anteile ergibt sich dann die Fehlergrenze des Messgerätes für eine Messung. Die Fehlergrenze ergibt sich dann aus % ∗ ∗ ö (3.4) oder wenn nur ein Absolutwert Angabe (Bsp. 5mV) vorliegt % ∗ . (3.5) Beispiel zu Herstellerangaben: a) ±(0,4% of Reading + 3 digits) Hier muss noch die Auflösung aus dem Datenblatt des Herstellers ermittelt werden um die Fehlergrenze bestimmen zu können. b) ±1,2% ± 7 mV Hier ergibt sich die Fehlergrenze mit der angezeigten Spannung Ua zu 1,2% ∗ 7 Die relative Unsicherheit einer Messung kann dann für den gemessenen Wert mit (3.6) (3.7) berechnet werden. Im Gegensatz zu Gl. (3.2) setzt man hier im Nenner den Anzeigewert xa ein, da man den wahren Wert nicht kennt. Informieren Sie sich zu systematischen Fehlern selbstständig, wenn dieses Thema noch nicht in der Vorlesung behandelt wurde. Stand 12.09.2017 Anleitung Labor Grundlagen elektrische Messtechnik - 11 - 3.1 Kalibrieren eines digitalen Spannungsmessgerätes Ermitteln Sie bereits während des Labortermins die Abweichungen für das Messgerät, welche Basis für die zu erstellende Kalibrierkurve (d.h. den Wert des Referenzmessgerätes als Funktion des Wertes des Betriebsmessgerätes), ist. Stellen Sie außerdem die Kurve der absoluten Abweichungen als Funktion des Wertes des Betriebsmessgerätes dar. Zeichnen Sie die Fehlergrenzen des Betriebsmessgerätes und die Fehlergrenzen des Referenzmessgerätes mit in die Kurve ein. Für den Bericht erstellen Sie außerdem die Kurve der relativen Abweichungen als Funktion des Betriebsmessgerätes. Das digitale Betriebsmessgerät ist mit einer Spannungsquelle zu speisen (siehe Bild 3.1). Als Referenzmessgerät soll ein 5½ stelliges Präzisionsvoltmeter verwendet werden. Der Bereich von 0,5 V bis 6 V ist (in 0,5 Volt Schritten) zu prüfen. USP V UB V UP Bild 3.1: Versuchsaufbau zur Kalibrierung eines Spannungsmessers (Index SP – Spannungsquelle; Index P – Prüfgerät; Index B – Betriebsmessgerät) 3.2 Messen von U,I Eine reale Spannungsquelle wird dargestellt durch eine ideale Spannungsquelle Uq mit einem künstlichen Innenwiderstand Rx1 (Bild 3.2). Stellen Sie Uq 2 V ein und messen Sie die Leerlaufspannung der realen Spannungsquelle mit einem digitalen Messgerät. 3.2.1 Messen Sie den Kurzschlussstrom IK der Reale Rx1 Spannungsquelle und bestimmen Sie mit Spannungsquelle den gemessenen Größen den Wert des Innenwiderstandes der Spannungsquelle. Uq Ua a) Wie groß ist der tatsächliche Wert des Innenwiderstandes und des Kurzschlussstromes? b) Wie groß ist die relative systematische Bild 3.2: Messung der Leerlaufspannung Messabweichung des Innenwiderstandes? c) Mit welcher Fehlergrenze haben Sie den Strom, die Spannung und den Innenwiderstand bestimmt? 3.2.2 Messen Sie den Strom Ia und die Spannung Ua mit den digitalen Messgeräten spannungsrichtig an einem einstellbaren Widerstand Ra (Bild 3.3) mit 0 < Ra < 100 a) Stellen Sie die Kurve Ia = f(Ua) dar. b) Zeichnen Sie ebenfalls die normierten Pa Ra Ia Ra f Kurven f und P max Rx1 Ik Rx1 Stand 12.09.2017 Reale Spannungsquelle Uq Rx1 Ia Ra Bild 3.3: Messung der Lastspannung Ua Anleitung Labor Grundlagen elektrische Messtechnik - 12 - Wobei für Rx1 der nicht korrigierte Messwert aus 3.2.1 zu verwenden ist. Erläutern Sie die Ergebnisse. 3.3 Messen von Widerständen Nun sollen mit einer Strom-Spannungsmessung der Wert von zwei unbekannten Widerständen ermittelt werden. Messen Sie hierzu sowohl in der „spannungsrichtigen“ (Bild 3.4) als auch in der „stromrichtigen“ (Bild 3.5) Schaltung. Die zu verwendenden Messgeräte sind in der Tabelle 3.1 bzw. Tabelle 3.2 angegeben. Ia Uq A A V Ua Bild 3.4: Messung (spannungsrichtig) Rx Uq V Ia Ua Rx Bild 3.5: Messung (stromrichtig) 3.3.1 Stellen Sie für den Widerstand Rx2 eine Spannung am Messgerät von 1V ein. Führen Sie die in Tabelle 3.1 aufgeführten Messungen durch. Hinweis: Evtl. ist die Spannung Uq nachzustellen. Tabelle 3.1 Einstellhinweise für die Messung von Rx2 Messung Messart Ua/V Analoges Gerät 1 Messbereich 1 spannungsrichtig 1 1V - Bereich 2 spannungsrichtig 1 3V - Bereich 3 stromrichtig 1 1V - Bereich Analoges Gerät 2 Messbereich optimaler Strombereich optimaler Strombereich optimaler Strombereich 3.3.2 Stellen Sie für den Widerstand Rx3 einen Strom am Messgerät von 100 mA ein. Führen Sie die in Tabelle 3.2 aufgeführten Messungen durch. Hinweis: evtl. ist der Strom nachzustellen. Tabelle 3.2 Einstellhinweise für die Messung von Rx3 Messung Messart Ia/mA Analoges Gerät 1 Messbereich 4 spannungsrichtig 100 1V - Bereich 5 stromrichtig 100 100 mA - Bereich 6 stromrichtig 100 300 mA - Bereich Digitales Gerät 2 Messbereich mA – Bereich V – Bereich V – Bereich Auswertung: a) Berechnen Sie für jede Messungen den Widerstand Rx2 und Rx3. b) Korrigieren Sie die jeweiligen systematischen Abweichungen. c) Bestimmen Sie die Fehlergrenzen der Messungen für Rx2 und Rx3. d) Erläutern Sie warum sich die Messwerte am Messgerät 2 bei Wechsel des Messbereiches am analogen Messgerät (Messung 1 und 2 bzw. 5 und 6) ändern. Stand 12.09.2017 Anleitung Labor Grundlagen elektrische Messtechnik - 13 - Versuch 4: Anwendungen der Brückenschaltung 4.1 Ausschlagmessbrücke Beim Betrieb einer Messbrücke (Bild 4.1) als Ausschlagmessbrücke ist die in der Messdiagonalen ermittelte Spannung Um0 ein Maß für die Verstimmung der Brücke und damit ein Maß für eine Widerstandsänderung. Es sind im Folgenden verschiedene Varianten dieser Messbrücke aufzubauen. a) b) Zunächst ist eine Viertelbrücke aufzubauen. Die Brücke besteht aus einem einstellbaren Widerstand R1 und drei Widerständen R2 = R3 = R4 = R = 100 , sowie Rabgl1 = 2 und Rabgl2 = 100 . In der Brückendiagonale ist ein Isp empfindliches Spannungsmessgerät zu verwenden. Bei einer Speisespannung von USP = 2 V ist die R1 R3 Ri Diagonalspannung Um0 zu messen für R1 = R ± R Rabgl2 mit 0 < R < 100 . Rabgl1 Usp V Das Diagramm Um0 = f(R/R) ist graphisch Um0 darzustellen. Wiederholen Sie den Versuch bei Stromeinspeisung mit ISP = 20 mA. Vergleichen Sie R2 R4 die Ergebnisse. Wozu dienen die Abgleichwiderstände? Bild 4.1: Viertelbrücke mit Abgleichwiderständen Der Versuch ist für eine Halbbrücke für U = konst. zu wiederholen. Dabei gilt, dass der Widerstand R1 = R + R und R2 = R - R ist. Das heißt, dass die Widerstände um denselben Betrag vergrößert bzw. verkleinert werden. Es gilt: R3 = R4 = R = 100 . c) Wiederholen Sie nun den Versuch für eine Halbbrücke bei der jedoch R1 = R + R und R3 = R - R gilt. d) Wiederholen Sie nun den Versuch für eine Halbbrücke bei der jedoch R1 = R + R und R4 = R + R gilt. Stellen Sie die Ergebnisse aus 4.1 b; c und d in ein Diagramm Um0 = f(R/R) graphisch dar und vergleichen Sie die Kurven. 4.2 Abgleichmessbrücke Bei einer Abgleichmessbrücke werden die Widerstände so eingestellt, dass die Diagonalspannung Um0 Null ist. Der Vorteil hierbei ist, dass kein Strom in der Brückendiagonalen fließt. a) Bestimmen Sie nun den Widerstandswert von drei unbekannten Widerständen. Hierzu ist die Brücke als Abgleichbrücke zu betreiben. Der unbekannte Widerstand ist anstelle von R2 einzusetzen. Bauen Sie die Brückenschaltung sinnvoll auf. Stand 12.09.2017 Anleitung Labor Grundlagen elektrische Messtechnik b) - 14 - Als weitere Anwendung ist der Fehlerort (Erdschluss) auf einer Zweidrahtleitung zu bestimmen, indem man den Anfang und das Ende einer Leitung zu einer Brückenschaltung ergänzt. Dabei dient ein genaues Potentiometer bzw. Drahtwiderstand (Walzendraht) als veränderliche Widerstände R1 und R2 (Abgleichelement Bild 4.2). Die Widerstände R3 und R4 der Brücke werden durch die zu untersuchende Leitung gebildet Durch Vertauschen der Anschlüsse sowie Vertauschen der Einspeisung erhält man vier Messungen. Mittels einer anschließenden Mittelwertbildung kann eine eventuelle Messungenauigkeit eliminiert werden. Der Vorteil ist weiterhin, dass lediglich die Widerstandsverhältnisse maßgeblich sind und direkt auf die Längenverhältnisse übertragen werden können. Zunächst ist die Leitung eingangsseitig mit der Brücke zu verbinden und ausgangsseitig kurz zu schließen. Das bei Abgleich an dem Walzdraht eingestellte Widerstandsverhältnis entspricht dem Längenverhältnis. R1 R 3 2 l lx ~ R2 R4 lx R1 Leitungsnachbildung Um0 R3 USp R4 R2 lx Länge l Bild 4.2: Brückenschaltung zur Fehlerortbestimmung Bestimmen Sie die Länge lx zum Fehlerort und geben Sie die Fehlergrenze Ihrer Messung an. Stand 12.09.2017 Anleitung Labor Grundlagen elektrische Messtechnik - 15 - Versuch 6: Oszilloskop 6.1 Einleitung Das Oszilloskop ist eines der wichtigsten Messgeräte in der Elektrotechnik. Es ist universell einsetzbar. Mit einem Oszilloskop kann man nur Spannungen direkt messen. Im yt-Betrieb lässt sich der zeitliche Verlauf der Eingangsgröße u(t) darstellen. Im xy-Betrieb wird eine Spannung y als Funktion einer anderen Spannung x dargestellt. Hiermit lassen sich beispielsweise Bauteilkennlinien abbilden. In diesem Versuch soll der sichere Umgang mit dem Oszilloskop erlernt werden, und es sollen die Möglichkeiten, die dieses Messgerät bietet, aufgezeigt werden. 6.2 Grundlagen 6.2.1 Aufbau analoger Oszilloskope Obwohl digitale Oszilloskope eine immer weitere Verbreitung finden, ist das Verständnis der Funktionsweise eines analogen Oszilloskops für die Nutzung hilfreich, da die Bedienung der Geräte ähnlich ist. Die Elektronenstrahlröhre des analogen Oszilloskops erzeugt einen Elektronenstrahl, der auf dem Bildschirm als Punkt abgebildet wird. Da es sich bei dem Elektronenstrahl um bewegte Ladungen handelt, verändert dieser Punkt seine Lage auf dem Bildschirm bei Anlegen einer vertikalen bzw. horizontalen Ablenkspannung (Bild 6.1). Bild 6.1: Elektronenstrahlröhre Legt man an die Platten zur x-Ablenkung eine ansteigende Spannung an, so bewegt sich der Punkt horizontal über den Bildschirm. Ist der Punkt am Ende des Bildschirms angekommen, so muss der Vorgang erneut beginnen. Hierfür muss die x-Ablenkspannung schlagartig zurückgesetzt werden. Der zeitliche Verlauf der horizontalen Spannung entspricht damit einer Sägezahnspannung (siehe Bild 6.3 Mitte). Während des Rücksetzens der Ablenkspannung wird der Elektronenstrahl ausgeschaltet, damit der rücklaufende Punkt das Schirmbild nicht stört. Die Horizontalablenkung erzeugt zunächst nur eine waagerechte Linie. Die Geschwindigkeit, mit der der Punkt über den Bildschirm läuft, ist über die Steigung der Sägezahnspannung einstellbar. Damit ist die für den Bildschirmdurchlauf erforderliche Zeit festgelegt. Der Sägezahngenerator wird daher auch als Zeitbasis bezeichnet. Die zeitlich veränderliche Amplitude des Messsignals soll eine Lageveränderung des Punktes in vertikaler Richtung (y-Richtung) bewirken. Dazu wird das Messsignal an die y-Platten gelegt. Bewegt sich der Lichtpunkt nun von links nach rechts und gleichzeitig entsprechend dem Signal in y-Richtung, so entsteht das Abbild des zeitlichen Verlaufs des Signals auf dem Bildschirm. Stand 12.09.2017 Anleitung Labor Grundlagen elektrische Messtechnik - 16 Hat der Lichtpunkt den rechten Rand des Bildschirms erreicht, so springt er wieder zurück. Wird jedoch direkt anschließend das periodische Signal wieder dargestellt, und sind die Frequenzen des Signals und der Sägezahnspannung nicht identisch, erfolgt die Darstellung des nächsten Signals etwas nach links oder rechts verschoben. Bei häufiger Wiederholung lässt sich kein stehendes Bild mehr erkennen. Um ein stehendes Bild zu erzeugen, muss die x-Ablenkung so lange warten, bis das Messsignal wieder die gleiche Startposition hat wie bei dem ersten Durchlauf. Nur dann schreibt der Lichtstrahl das nächste Bild wieder genau über das Vorherige. Diese Aufgabe erfüllt das Triggersystem des Oszilloskops. 6.2.2 Aufbau digitaler Oszilloskope Bei digitalen Oszilloskopen werden die Spannungsverläufe durch schnelle Analog-Digital-Wandler erfasst und in einen Speicher geschrieben, wobei jedem gespeicherten Wert ein Messzeitpunkt zugeordnet wird (Bild 6.2). Die gespeicherten Werte werden dann auf einem Bildschirm dargestellt. Auch mit digitalen Oszilloskopen ist eine zeitabhängige y(t)-Darstellung und eine x(y)-Darstellung möglich. In der y(t)-Darstellung werden die gespeicherten Zeit/Messwert-Paare auf dem Bildschirm dargestellt. Bild 6.2: Vereinfachtes Blockschaltbild eines Digitaloszilloskops. Mit digitalen Oszilloskopen lassen sich transiente (einmalige) Vorgänge in einfacher Weise messen. Hierfür verwendete man den sogenannten single-shot-Modus. Da die Messwerte in digitaler Form vorliegen, lassen sie sich leicht speichern, drucken und mathematisch weiterverarbeiten. Stand 12.09.2017 Anleitung Labor Grundlagen elektrische Messtechnik - 17 - 6.2.3 Triggersystem Das Triggersystem sorgt dafür, dass auf dem Bildschirm des Oszilloskops ein stehendes Bild erzeugt wird. Hierzu wird die Horizontalablenkung immer genau dann gestartet, wenn das abzubildende periodische Signal einen bestimmten, vorher eingestellten Wert, die sogenannte Triggerspannung durchläuft (Bild 6.3). Bild 6.3 : Oben: Darzustellendes Signal mit eingezeichnetem Triggerlevel. Mitte: Zeitlicher Verlauf der Ablenkspannung an den X-Platten. Unten: Hieraus erzeugtes Oszillogramm. 6.2.4 Eingänge Die Masseanschlüsse aller Eingänge sind im Oszilloskop miteinander verbunden. Bei netzbetriebenen Oszilloskopen besteht in der Regel auch eine Verbindung der Masseanschlüsse zum Schutzleiter. Werden mehrere Eingänge verwendet, so muss man stets darauf achten, dass über die Masseanschlüsse kein Kurzschluss erzeugt wird. 6.2.5 Kopplung Die Eingänge können in verschiedenen Kopplungs-Modi betrieben werden: GND: Ground, dient zum Einstellen der Nulllinie. DC: Direct Coupling, Das Messsignal wird direkt weiterverarbeitet. Gleich- und Wechselspannungen werden dargestellt. AC: Alternate Coupling, das Messsignal wird über einen in Reihe geschalteten Kondensator geführt. Nur der Wechselanteil wird weiterverarbeitet. Zumeist verwendet man die DC-Kopplung. Die AC-Kopplung wird angewandt, wenn man sich nur die Wechselanteile, die einer Gleichspannung überlagert sind, genauer anschauen möchte. 6.2.6 Tastköpfe Wenn man größere Spannungsamplituden messen muss, als das Oszilloskop darstellen kann (typisch ±20 V), so werden diese Spannungen mit einem Spannungsteiler herunter geteilt. Derartige Stand 12.09.2017 Anleitung Labor Grundlagen elektrische Messtechnik - 18 Teiler gibt es in kompakter Bauform mit der üblichen Bezeichnung Tastkopf (engl. Probe). Der Spannungsteiler, der sich aus dem Widerstand R1 im Tastkopf und dem Eingangswiderstand R2 des Oszilloskops ergibt, ist in Bild 6.4 dargestellt. Das Spannungsteilerverhältnis muss den meisten Oszilloskopen über das Bedienungsmenü mitgeteilt werden. Bild 6.4: Tastkopf am Oszilloskopeingang. Um den Einfluss der Kapazitäten auf die Signalform zu beseitigen, ist im Tastkopf die einstellbare Kapazität C1 untergebracht. Mit ihr lässt sich der Tastkopf abgleichen. Die richtige Einstellung lässt sich durch ein bekanntes Eingangssignal, das alle Frequenzen enthält, vornehmen. Verwendet wird ein Rechtecksignal, dass in der Regel von dem Oszilloskop selbst zur Verfügung gestellt wird. Nur wenn das Bild auf dem Oszilloskop ebenfalls eine Rechteckspannung darstellt, ist der Tastkopf richtig abgeglichen. Andernfalls ergeben sich die Bilder für einen unter- oder überkompensierten Tastkopf (Bild 6.5). Bild 6.5: Oszillogramm eines über einen Tastkopf gemessenen Rechtecksignals. 6.3 Inbetriebnahme Oszillografieren Sie die von dem Rechteckgenerator des Oszilloskops an dem Anschluss Demo2 zur Verfügung gestellte Rechteckspannung mit Hilfe des bereitgestellten 10/1-Tastkopfes. Speichern Sie hierbei jeweils ein Oszillogramm eines unterkompensierten sowie eines überkompensierten Tastkopfes. Nutzen Sie anschließend die Rechteckspannung zum Abgleich des zur Verfügung stehenden Tastkopfes. Speichern Sie das Oszillogramm eines kompensierten Tastkopfes. Das Oszilloskop kann im Triggermodus „Auto“ oder im Triggermodus „Normal“ betrieben werden. Prüfen Sie das Verhalten des Oszilloskops in den beiden Modi jeweils wenn der Triggerlevel das Signal schneidet, und wenn er es nicht schneidet. Erläutern Sie in Ihrem Laborbericht den Unterschied zwischen den beiden Triggermodi. 6.4 Mischspannung Erzeugen Sie mit dem separaten Funktionsgenerator eine Mischspannung mit einem Gleichanteil von 2 V und einer überlagerten Sinusspannung mit einer Amplitude von 1 V bei einer Frequenz von Stand 12.09.2017 Anleitung Labor Grundlagen elektrische Messtechnik - 19 100 Hz. Verbinden Sie hierzu den Ausgang des Funktionsgenerators mit einem der Kanäle des Oszilloskops. Oszillografieren Sie die Spannung jeweils einmal mit DC- und einmal mit ACKopplung. Welchen Unterschied stellen Sie fest? Koppeln Sie das Signal jetzt über einen 1,5 µF Kondensator in der Signalleitung an das Oszilloskop an. Was messen Sie jetzt mit DC-Kopplung? Was für eine Schaltung wird von dem 1,5 µF Kondensator und dem Eingangswiderstand des Oszilloskops gebildet? Welche Grenzfrequenz entsteht hierbei? 6.5 Spannungsteiler Bauen Sie gemäß Bild 6.6 einen Spannungsteiler aus zwei Widerständen R1 und R2 auf. Versorgen Sie diesen Spannungsteiler mit einer Spannung mit einem Effektivwert von ca. 9 V und einer Frequenz von 50 Hz aus dem bereit gestellten Steckernetzteil. Bild 6.6: Spannungsteiler 6.5.1 Niederohmiger Spannungsteiler Wählen Sie R2 zu 39 Ω. Berechnen Sie R1 so, dass sich der Spannungsteilungsfaktor U OUT 1 U IN 10 ergibt. Bauen Sie den Spannungsteiler auf. a) Oszillografieren Sie die Spannungen UIN und UOUT. Überprüfen Sie, ob der berechnete Spannungsteilerfaktor realisiert wurde. b) Lassen Sie das Oszilloskop außerdem über das mathematische Menü (Math) die Differenz U D U IN U OUT der beiden Spannungen anzeigen. Speichern Sie das Oszillogramm. c) Oszillografieren Sie die Teilspannungen an den Widerständen R1 und R2 gleichzeitig in einem Oszillogramm und speichern sie dieses. Beachten Sie dabei, dass die Masseleitungen des Oszilloskops miteinander verbunden sind. 6.5.2 Hochohmiger Spannungsteiler Wählen Sie R2 zu 1 MΩ. Berechnen Sie R1 so, dass sich der Spannungsteilungsfaktor U OUT 1 U IN 10 ergibt. Bauen Sie den Spannungsteiler auf. a) Oszillografieren Sie die Spannungen UIN und UOUT. Überprüfen Sie, ob der berechnete Spannungsteilerfaktor realisiert wurde. Speichern Sie das Oszillogramm. b) Lassen Sie das Oszilloskop außerdem über das mathematische Menü (Math) die Differenz U D U IN U OUT der beiden Spannungen anzeigen. Speichern Sie das Oszillogramm. c) Oszillografieren Sie die Teilspannungen an den Widerständen R1 und R2 gleichzeitig in einem Oszillogramm und speichern sie dieses. Beachten Sie dabei, dass die Masseleitungen des Oszilloskops miteinander verbunden sind. 6.5.3 Messung der Wechselstromleistung Wählen Sie in Bild 6.6 R1 zu 351 Ω sowie R2 als Strommesswiderstand zu 1 Ω. Stand 12.09.2017 Anleitung Labor Grundlagen elektrische Messtechnik - 20 a) Stellen Sie die Spannung an R1 sowie den Strom durch R1 auf dem Oszilloskop dar. Hierzu müssen Sie den stromproportionalen Messkanal des Oszilloskops unter den Menütasten „Tastkopf/Einheiten“ auf die Anzeigeeinheit A (Ampere) umstellen. b) Lassen Sie das Oszilloskop außerdem über das mathematische Menü (Math) den zeitlichen Verlauf der Leistung an R1 darstellen. Speichern Sie das Oszillogramm. c) Bestimmen Sie aus dem Oszillogramm die Frequenz f P , die maximale Leistung PMAX sowie den Mittelwert P der Leistung. Überprüfen Sie rechnerisch, ob der Wert für PMAX plausibel ist. d) Bestimmen Sie den Mittelwert P der Leistung zur Kontrolle über das Measure (Meas) Menü des Oszilloskops (Meas/Mittelwert-N Zyklen). Mit dieser Funktion erhalten sie den Mittelwert über eine ganze Anzahl von Perioden. 6.6 RC-Tiefpass 1. Ordnung an Sinusspannung Bild 6.7: RC-Tiefpass erster Ordnung Bauen Sie aus einem 10 kΩ-Widerstand und einem 15 nF-Kondensator gemäß Bild 6.7 einen Tiefpass auf. Berechnen Sie die Grenzfrequenz dieses Tiefpasses. Verwenden Sie als Eingangsspannung für diesen Tiefpass eine Sinusspannung mit einem Spitze-Spitze-Wert von 5 Vpp, die Sie aus dem Funktionsgenerator entnehmen. Stellen Sie die Frequenz der Eingangsspannung auf 100 Hz, 500 Hz, 1 kHz, 1,5 kHz, 2 kHz und 3 kHz ein. Oszillografieren Sie jeweils die Eingangsspannung und die Ausgangsspannung gleichzeitig auf den beiden Kanälen des Oszilloskops und speichern diese Bilder für Ihren Bericht auf einem USB-Stick. Bestimmen Sie aus jedem dieser Bilder die Amplitude der Ausgangsspannung sowie die Phasendifferenz IN OUT in Grad zwischen der Eingangs- und der Ausgangsspannung. Stellen Sie in Ihrem Bericht die normierte Ausgangsspannungsamplitude ÛOUT / ÛIN sowie die Phasendifferenz φ über der Frequenz dar. 6.7 RC-Tiefpass 1. Ordnung an Rechteckspannung Verwenden Sie als Eingangsspannung für den Tiefpass nun eine Rechteckspannung mit einer Frequenz von 10 Hz und einem Spitze-Spitze-Wert von 5 Vpp, die Sie dem Funktionsgenerator entnehmen. Stellen Sie in einem Oszillogramm die steigende Flanke der Eingangsspannung sowie die Aufladekurve des Kondensators dar und speichern Sie dieses Bild für Ihren Bericht. Bei einem Spannungssprung am Eingang des Tiefpasses lässt sich die Kondensatoraufladung über einen Widerstand nach der Formel t U OUT t U IN 1 e (6.1) beschreiben. Hierbei stellt die Zeitkonstante des Aufladevorgangs dar. Berechnen Sie die Steigung der Aufladekurve zum Zeitpunkt t = 0 s. Wie lässt sich hiermit grafisch an dem gespeicherten Bild die Zeitkonstante der RC-Kombination bestimmen? Vergleichen Sie den grafisch bestimmten Wert für die Zeitkonstante mit dem errechneten Wert. Stand 12.09.2017