Pelikan Aktiengesellschaft, Berlin Zusammengefasster

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Pelikan Aktiengesellschaft, Berlin
Zusammengefasster Lagebericht der Pelikan AG sowie des Konzerns
für das Geschäftsjahr 2015
A.
Vorbemerkung..................................................................................................... 3
1.
2.
3.
4.
5.
B.
Veränderungen zum Vorjahr .............................................................................. 3
Organisationsstruktur und Geschäftsmodell ...................................................... 3
Strategien und Ziele .......................................................................................... 4
Steuerungssysteme ........................................................................................... 5
Forschung und Entwicklung ............................................................................... 7
Geschäftsentwicklung ........................................................................................ 8
1.
2.
C.
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung und Entwicklung der PBS-Branche............. 8
Geschäftsverlauf................................................................................................ 9
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Pelikan Konzerns........................ 10
1.
2.
3.
4.
D.
Vermögenslage ............................................................................................... 10
Finanzlage ....................................................................................................... 11
Ertragslage ...................................................................................................... 12
Gesamtaussage zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Pelikan
Konzerns ......................................................................................................... 14
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Pelikan AG ................................... 14
1.
2.
3.
5.
Vermögenslage ............................................................................................... 14
Finanzlage ....................................................................................................... 15
Ertragslage ...................................................................................................... 16
Gesamtaussage zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Pelikan AG .... 17
E.
Nachtragsbericht............................................................................................... 17
F.
Prognosebericht................................................................................................ 17
G.
Chancen- und Risikobericht ............................................................................. 21
1.
2.
3.
4.
Ziele des Chancen- und Risikomanagementsystems ...................................... 21
Organisation des Chancen- und Risikomanagementsystems .......................... 21
Wesentliche Chancen ...................................................................................... 22
Wesentliche Einzelrisiken ................................................................................ 22
a. Finanzrisiken ............................................................................................... 23
b. Strategische Risiken .................................................................................... 24
c. Compliance-Risiken..................................................................................... 25
d. Im Vergleich zum Vorjahr veränderte Risiken .............................................. 25
5. Risiken aus der Verwendung von Finanzinstrumenten .................................... 25
6. Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem bezogen auf den
Rechnungslegungsprozess ............................................................................. 26
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7.
Beurteilung der Chancen und Risiken.............................................................. 27
H.
Übernahmerechtliche Angaben ....................................................................... 27
I.
Erklärung zur Unternehmensführung .............................................................. 29
J.
Bericht zur Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat .................................. 29
1.
2.
K.
Vorstandsvergütung ........................................................................................ 29
Aufsichtsratsvergütungen ................................................................................ 31
Schlusserklärung zum Abhängigkeitsbericht ................................................. 32
Versicherung der gesetzlichen Vertreter ................................................................ 33
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A.
Vorbemerkung
Die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts für den Jahresabschluss und
den Konzernabschluss der Pelikan AG erfolgt gemäß § 289, § 315 und § 315a HGB.
1. Veränderungen zum Vorjahr
Mit Wirkung zum 30. April 2015 wurden eine Sachkapitalerhöhung sowie die Umfirmierung der Herlitz AG in Pelikan AG wirksam. Im Rahmen der Sachkapitalerhöhung
wurden von der Pelikan International Corporation Berhad, Shah Alam, Selangor Darul
Ehsan, Malaysia („PICB“), sowie von der PICB nahestehenden Unternehmen zehn
Gesellschaften eingebracht („eingebrachte Gesellschaften“ oder „Einbringung“), die
seit dem 1. Mai 2015 von der Pelikan AG konsolidiert werden („Pelikan Konzern“).
Hinsichtlich der ebenfalls vertraglich vereinbarten Einbringung der Logistikimmobilie
der MOLKARI Vermietungsgesellschaft mbH Objekt Falkensee KG (MOLKARI) in die
Pelikan AG ist die Kapitalerhöhung am Bilanzstichtag zwar vollzogen, die Sacheinlage
mangels dinglichen Vollzugs jedoch noch ausstehend. Die Erträge aus der Immobilie
stehen vertraglich seit dem 1. Januar 2015 der Pelikan AG zu, die auch die liquiditätswirksamen Aufwendungen trägt. Nach Durchführung der Kapitalerhöhung wurden die
Miet- und Bewirtschaftungsverträge entsprechend auf die Pelikan AG umgestellt. Für
die Zeit vom 1. Januar bis 30. April 2015 hat die Pelikan AG einen Ausgleich in Höhe
des Mietüberschusses von der MOLKARI erhalten.
Eine darüber hinaus vorgenommene Barkapitalerhöhung von EUR 124.402 wurde am
25. August 2015 wirksam.
Zum 31. Dezember 2015 hielten die PICB 26,54 %, die Pelikan Holding AG 51,36 %,
die Pelikan Nederland B.V 0,46 % sowie die MOLKARI Vermietungsgesellschaft mbH
Objekt Falkensee KG (MOLKARI) 20,64 % der Anteile des im Handelsregister eingetragenen Grundkapitals und der Stimmrechte der Pelikan AG.
Weiterhin wurde rückwirkend zum 1. Januar 2015 die Susy Card GmbH auf die
Muttergesellschaft Pelikan AG verschmolzen. Der Bestand an Fertig- und Handelswaren, das betriebsnotwendige Anlagevermögen, die Verträge mit Lieferanten sowie die
nicht in der Produktion beschäftigten Mitarbeiter und die auf sie entfallenden Rückstellungen waren vorab im Rahmen eines Asset Deals auf die Pelikan Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG („PVG“) übertragen worden.
2. Organisationsstruktur und Geschäftsmodell
Die Pelikan AG ist das zum Konzern der „PICB“ gehörende Mutterunternehmen des
Pelikan-Konzerns. Dieser umfasst nach der im Geschäftsjahr 2015 erfolgten Einbringung insgesamt 23 Gesellschaften.
Der Pelikan-Konzern ist weltweit aufgestellt. In den meisten Ländern, in denen der
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Konzern mit lokalen Tochterunternehmen vertreten ist, sind die Marken „herlitz“ und
„Pelikan“ führend bei Qualitätsprodukten im Bereich Papier-, Büro- und Schreibwaren
(„PBS“). Hinzu kommen Papeterieartikel unter der Marke „Susy Card“ sowie Bürotechnik der Marke „Geha“. Das Sortiment umfasst insgesamt mehrere tausend Artikel und
wird über unterschiedliche Vertriebskanäle wie große Lebensmitteleinzelhändler,
Warenhäuser, Fachgeschäfte, Drogerieketten, Discounter, Großhändler und Internetversandhändler vertrieben.
Die Schwerpunkte der Geschäftsaktivitäten liegen im Vertrieb und der Produktion von
PBS-Artikeln. Zudem bieten die Gesellschaften eCom Logistik GmbH und Co. KG
(eCom) und die POS Servicegesellschaft mbH (POSS) logistische Dienstleistungen an.
Darüber hinaus ist die Tochtergesellschaft Mercoline GmbH (Mercoline) Anbieter von
IT-Dienstleistungen. Diese Dienstleistungen haben aufgrund der veränderten Struktur
und des Schwerpunkts der Geschäftstätigkeit des Konzerns nach der Einbringung
Unterstützungsfunktion für die Vertriebsprozesse. Die Gesellschaften sind auch für
externe Kunden tätig.
Das Geschäft des Pelikan-Konzerns ist in die regionalen Segmente „Deutschland“,
„Europa ohne Deutschland“, „Lateinamerika“ sowie „Asien und Mittlerer Osten“
gegliedert. Die Pelikan AG selbst nimmt Holdingaufgaben wahr und betreibt eine
Eigenfertigung für Papierprodukte.
3.
Strategien und Ziele
Im Vorjahr bezogen sich die Strategien und Ziele auf das inländische Dienstleistungsgeschäft und die ausländische Vertriebsleistung.
Nach der Einbringung verfolgt der Pelikan-Konzern die Strategie, seine Position als
führender Markenanbieter von Qualitätsprodukten aus den Bereichen Papier-, Büround Schreibwaren und Papeterie sowie bei den hochwertigen Schreibgeräten auf
globaler Ebene weiter auszubauen. Dafür sind drei Kernstrategiefelder „Marke“,
„Produkt“ und „Distribution“ mit nachfolgenden Schwerpunkten definiert:
Marke:
Weitere Stärkung der Marken – Konzentration auf Kernmarken
Die Pelikan AG verfügt über ein herausragendes, international angesehenes Markenportfolio, das verschiedene Zielgruppen anspricht. Angeführt von den Marken „Pelikan“ und „herlitz“ runden die Sortimente der
Papeteriemarke „Susy Card“ sowie die auf technische Büroprodukte
spezialisierte Marke „Geha“ das Produktportfolio ab. Im Rahmen einer
Mehrmarkenstrategie sollen diese Marken, jeweils unterschiedlich positioniert und gezielt weiterentwickelt werden. Ziel ist es, über diese
Mehrmarkenstrategie in ausgewählten Märkten zusätzliche Marktanteile
des Gesamtportfolios, z.B. durch Ausnutzung von potentiellen Synergien
im Vertrieb zwischen den Marken, zu erlangen.
Produkt:
Fokussierung auf das PBS-Geschäft – Innovation als integraler Bestandteil
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Im Zentrum unserer unternehmerischen Handlungen stehen die Verbraucher, die Kenntnisse über die unterschiedlichen Konsumentenbedürfnisse und die Nähe zum Handel. In diesem Umfeld sind nicht nur
qualitativ hochwertige, sondern auch innovative und unverwechselbare
Produkte und Konzepte entscheidend. Neuartige Produktlösungen in
den jeweiligen Bereichen Schule, Büro, hochwertiges Schreiben und
Papeterie müssen die Verbraucher qualitativ, funktional und designtechnisch überzeugen. Ziel ist dabei der Ausbau des Markengeschäftes mit
qualitativ hochwertigen und unverwechselbaren Produkten. Innovationen
beziehen sich dabei nicht nur auf die Produkte, sondern auch auf die
Kernprozesse des Unternehmens sowie begleitenden Service. Dabei
steht die Kundenzufriedenheit im Fokus.
Distribution:
Stärkung und Ausbau der Marktposition in relevanten Märkten
Durch die Einbringung ist der Pelikan-Konzern heute außerhalb von
Deutschland mit 14 Landes- und Vertriebsgesellschaften global aufgestellt. Angestrebt wird, in allen Märkten, in denen der Konzern heute vertreten ist, die erreichte Marktposition zu halten und auszubauen. Auf
Makro- und Mikroebene werden dafür die Märkte analysiert und anschließend die spezifischen regionalen Gegebenheiten in der jeweiligen
Produkt-, Preis-, Kommunikations- und Vertriebsstrategie verarbeitet.
Es ist der Anspruch der Pelikan AG, die Wege zum Kunden zu optimieren und die Verbraucher durch ein flächendeckendes Vertriebsnetz, sowohl online als auch stationär, zu erreichen.
Im Rahmen der Strategie- und Zieldefinition wurden für den Konzern eine Vision, ein
Mission Statement sowie Unternehmenswerte formuliert und kommuniziert, die derzeit
weiter konkretisiert werden.
Die konsequente und nachhaltige Umsetzung der beschriebenen Marken-, Produktund Distributionsstrategien erfordert eine einheitliche Führungsstruktur, die es dem
Konzern ermöglicht, diese strategische Ausrichtung auf allen Märkten einheitlich
operativ umzusetzen. Nach Schaffung der rechtlichen und organisatorischen Voraussetzungen steuert der Vorstand der Pelikan AG zusammen mit dem Managementteam
die weltweite Geschäftstätigkeit und die wichtigsten Kernprozesse rund um das
Markengeschäft zentral aus einer Hand, mit dem Ziel, Wachstum und Ertrag zu
steigern. Durch die Vereinheitlichung und Verschlankung von wertschöpfenden und
administrativen Prozessen sollen zudem über den gesamten Konzern hinweg Effizienzsteigerungen erzielt werden.
4.
Steuerungssysteme
Für die Steuerung des Konzerns durch den Vorstand stehen verschiedene Systeme
zur Verfügung, die sich neben konsolidierten Konzerninformationen auf Einzelgesellschaften, Segmente sowie gesonderte Sachverhalte beziehen.
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Die wesentlichen Kennzahlen für die operative Steuerung der Ertragslage der Tochtergesellschaften sind die Umsatzerlöse sowie das Ergebnis vor Zinsen und Steuern. Auf
Basis dieser Kennzahlen erfolgt die monatliche Analyse und Steuerung aller Unternehmen im Konzern. Dabei werden auch für die jeweiligen Geschäftsaktivitäten
relevante Einflussfaktoren analysiert.
Für die Steuerung der einzelnen Tochtergesellschaften ist ein monatliches Management-Reporting implementiert. Es stellt in einheitlicher Form umfassende Informationen
zur Vermögens-, Finanz- und Ertragssituation aller Konzerngesellschaften bereit. Das
Management-Reporting analysiert als wesentliche Kennzahlen Umsatzerlöse und EBIT
auf Ebene der Segmente. Im Rahmen dieses Reportings erfolgt auch eine monatliche
Überwachung der Eigenkapitalausstattung aller Tochtergesellschaften und der Pelikan
AG.
Darüber hinaus etabliert der Konzern ein zentrales Management zur Steuerung der
Kapital- und Liquiditätsausstattung sowie von Zins- und Währungseffekten. Dabei
werden vor allem die Positionen des Working Capitals analysiert. Dieses Finanzmanagement verfolgt das Ziel, einen angemessenen Finanzierungsrahmen für die
operative Geschäftstätigkeit des Konzerns unter der Berücksichtigung und Optimierung
von Kosten- und Risikoaspekten sicherzustellen.
Turnusmäßig werden für die wichtigsten Tochtergesellschaften rollierende Liquiditätsvorschauen erstellt, die auch zu einer Konzernsicht konsolidiert werden. Sie liefern mit
einem Zeithorizont von drei Monaten insbesondere Informationen über die Ausstattung
der Gesellschaften mit liquiden Mitteln. Damit wird eine umfassende Steuerung der
Liquidität sowie des gebundenen Kapitals ermöglicht und sichergestellt, dass alle
Konzerngesellschaften ihren Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen können.
Eine vor Beginn eines Geschäftsjahres aufgestellte integrierte und detaillierte Konzernplanung für das kommende Geschäftsjahr sowie eine Planung über zwei weitere
Jahre liefern Erkenntnisse über die künftige Entwicklung der einzelnen Gesellschaften
und des Konzerns über die kommenden drei Jahre.
Die Einbringung bedeutet für den Pelikan-Konzern eine bedeutsame und nachhaltige
Veränderung seines Geschäftsmodells und damit auch der bestehenden Steuerungssysteme. Im Rahmen der in Punkt 3. beschriebenen Strategie wird im Konzern ein
umfassendes prozessorientiertes Steuerungssystem der wichtigsten Kernprozesse
etabliert. Dieses wird neben den finanziellen auch nicht-finanzielle Leistungsindikatoren
umfassen. Derzeit wird dieses System unter der Führung des Vorstandes und des
Managementteams erarbeitet; es soll bis zum Ende des Jahres 2016 zur Verfügung
stehen.
Die Analyse- und Steuerungsinstrumente werden regelmäßig von den Entscheidungsträgern auf Anpassungsbedarf untersucht, damit dem Vorstand sowie dem Management geeignete Instrumente zur Messung des Erreichungsgrads der angestrebten
Ziele zur Verfügung stehen. Das monatliche Berichtswesens ermöglicht unterjährig und
zeitnah eine hinreichend detaillierte Überwachung der Vermögens-, Finanz- und
Ertragsziele.
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5.
Forschung und Entwicklung
Neue Produkte und ständige Produktverbesserungen sind ein erfolgskritischer Faktor
für das aktuelle Geschäft des Konzerns. Ausgangspunkt dafür sind die Beobachtung
der Märkte, die Analyse von Konsumentenbedürfnissen sowie die Einhaltung aller
gesetzlichen Regelungen. Dafür sind konzernweit Mitarbeiter im Bereich Produktentwicklung beschäftigt; die an der Entwicklung neuer, zielgruppengerechter Produkte
arbeiten und nach verbesserten Rezepturen, umweltschonenderen Verfahren und
besseren Materialien suchen, um die Produktqualität weiter zu verbessern und/oder die
Kosten der Herstellung zu senken. Um einzelnen Trends und Anforderungen noch
besser gerecht zu werden, bezieht der Konzern teilweise auch Lieferanten, Forschungsinstitute oder externe Experten in die Produktentwicklung mit ein.
Im Konzern wurden im Geschäftsjahr 2015 Aufwendungen in Höhe von EUR 0,6 Mio.
für Forschung und Entwicklung getätigt. Im Vorjahr waren aufgrund der Fokussierung
auf das Dienstleistungsgeschäft keine derartigen Aufwendungen angefallen. Aktivierungen im Anlagevermögen haben weder im abgelaufenen noch im Vorjahr stattgefunden.
Beispiele aus der Produktentwicklung sind bei der Marke „Pelikan“ der ergonomische
griffix® stylus für die kindgerechte Bedienung von Touchscreens sowie der neue
space+® Premium-Farbkasten. Zudem kann bei der Marke „herlitz“ das einzigartige
my.book flex Notizbuch mit wiederverwendbaren Schutzhüllen und auswechselbaren
Papiereinlagen sowie der motion Schulrucksack mit stufenlos höhenverstellbaren
ergoActive® Rückensystem genannt werden.
Mit Innovationen und fortschrittlichen Designs stehen die Produkte des Konzerns für
besondere Lösungen, die teilweise auch mit nationalen und internationalen Designpreisen wie zum Beispiel dem Red Dot Award, IF Award, Best Brand Award, Good
Design Award oder World Luxury Award ausgezeichnet wurden.
Im Konzern existieren sogenannte Trendteams, die sich auf die jeweiligen definierten
Zielgruppen spezialisiert haben. Dies stellt sicher, dass künftige Kollektionen (z.B. bei
Motiven für Ordner, Hefte oder Kalender) beim Produktlaunch den aktuellen Bedürfnissen der Verwender entsprechen.
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B.
Geschäftsentwicklung
1. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung und Entwicklung der PBS-Branche
In der für den Pelikan-Konzern wichtigsten Region Deutschland verlief die Konjunkturentwicklung im Jahr 2015 erfreulich. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wie
geringer Ölpreis, niedrige Zinsen, schwacher Euro und überdurchschnittliche Entgeltzuwächse haben für eine gute Verbrauchskonjunktur gesorgt (Quelle: Bundesbank
Monatsbericht Dezember 2015). In der PBS-Branche war das Jahr 2015 für die
Markenunternehmen umsatzseitig erfolgreich. Die gute Nachfrage der Konsumenten
nach Büro- und Schreibwaren wird auf Jahressicht voraussichtlich zu einem Umsatzwachstum von 4 % im Vergleich zum Vorjahr führen (Quelle: Verband der PBSMarkenindustrie, Veröffentlichung, Herbst 2015). Das Exportgeschäft nach Russland
wurde dagegen in Folge der vorangegangenen Währungsschwankungen von einer
rückläufigen Nachfrage beeinträchtigt.
In Europa ohne Deutschland (im EU-Raum) waren 2015 alle Länder, mit Ausnahme
von Griechenland, weiter auf Wachstumskurs. Der niedrige Ölpreis und der rückläufige
Außenwert des Euros sowie der Anstieg der verfügbaren Einkommen haben auch in
den meisten übrigen europäischen Ländern zu einem erneuten Anstieg der privaten
Konsumausgaben geführt (Quelle: Autumn 2015 Forecast, EU Kommission, 2015).
Allerdings gab es in den für den Pelikan-Konzern relevanten europäischen Ländern in
der PBS-Branche nur ein leichtes Wachstum.
In den lateinamerikanischen Ländern, in denen Pelikan-Gesellschaften vertreten sind,
war die wirtschaftliche Entwicklung unterschiedlich. Im Hauptmarkt Mexiko ist die
Wirtschaft im abgelaufenen Jahr trotz ungünstiger Rahmenbedingungen wie niedrigen
Exportpreise für Rohstoffe und fallenden Kursen der einheimischen Währungen um 2 3 % gewachsen. Einen ähnlich hohen Anstieg des Bruttoninlandsproduktes konnte
auch Kolumbien erzielen, während die argentinische Wirtschaft stagnierte und
weiterhin mit einer hohen Inflationsrate zu kämpfen hatte. Der private Konsum
insgesamt sowie auch die Nachfrage nach PBS-Produkten waren in den genannten
Ländern stabil bis leicht wachsend.
Als Teil der Region Asien und Mittlerer Osten, in der der Pelikan-Konzern ebenfalls
vertreten ist, zeigte Japan ein geringes Wachstum, das auch hier durch den privaten
Konsum getrieben wurde (Quelle: Bundesbank Monatsbericht November 2015). Der
Bereich der hochwertigen Schreibgeräte, in dem die japanische Tochtergesellschaft
überwiegend tätig ist, hat vom allgemeinen Trend zu Luxusgütern profitiert. Die
gesamtwirtschaftliche Entwicklung im Mittleren Osten litt zwar unter dem niedrigen
Ölpreis und den Auswirkungen der geopolitischen Konflikte in den benachbarten
Ländern, zeigte aber weiterhin positive Wachstumsraten, die maßgeblich von der
Nachfrage in Bereich der Nichtölwirtschaft getragen wurden (Quellen: Country Profile,
Euromonitor International Ltd., 2015; Internet-Fiche Vereinigte Arabische Emirate,
Schweizerische Eidgenossenschaft, Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, Juli 2015).
Branchenseitig war die Region eher von Stagnation bis hin zu Rückgängen gekennzeichnet, was auch auf fehlende Devisen aus dem Ölgeschäft zurückzuführen war.
Bezüglich der Markt- und Wettbewerbsbedingungen sind mehrere globale Entwicklungen zu verzeichnen. Bei den weltweit vertretenen Handelsketten hält der Trend zu
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Eigenmarken im Austausch zu bekannten Fremdmarken weiter an. Außerdem gewinnt
der Online-Handel auch in der PBS-Branche zunehmend an Bedeutung. Dies betrifft
besonders den deutschen Markt.
2.
Geschäftsverlauf
Die eingebrachten Gesellschaften haben den Geschäftsverlauf des Konzerns seit Mai
des abgelaufenen Jahres wesentlich verändert. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit lag ab diesem Zeitpunkt in der Produktion und im weltweiten Vertrieb von PBSArtikeln. Zuvor war der Konzern in Deutschland überwiegend als Logistikdienstleister
und in Osteuropa im Produktgeschäft tätig.
Der Geschäftsumfang hat sich aufgrund der hinzugekommen Tochtergesellschaften
deutlich erhöht. Die eingebrachten Gesellschaften haben nicht nur einen Anstieg der
Umsatzerlöse bewirkt, sondern auch die Ertragslage erheblich verbessert. Darüber
hinaus hat sich die Zusammenführung der Marken „Pelikan“ und „herlitz“ im Jahr 2015
positiv in den Umsatzerlösen bemerkbar gemacht. Hierzu hat auch der Ansatz,
„Pelikan“-Artikel stärker im Massenmarkt und „herlitz“-Produkte stärker im Fachhandel
zu platzieren, beigetragen.
Der Konzern weist nach vielen Jahren mit Verlusten wieder ein positives operatives
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von EUR 9,1 Mio. aus. Darüber
hinaus hat die Sachkapitalerhöhung zu einer deutlichen Stärkung der Eigenkapital- und
Finanzierungsbasis geführt. Die guten Ergebnisse und soliden Eigenkapitalquoten in
den meisten Gesellschaften haben zudem positive Effekte auf die externen Finanzierungsmöglichkeiten der Konzernunternehmen.
Die im Geschäftsjahr 2015 im Konzern erzielten Umsatzerlöse von EUR 206,2 Mio.
liegen um rd. 10 % über den im Lagebericht des Vorjahres prognostizierten Werten.
Das um die Effekte aus der Kaufpreisallokation (EUR - 3,9 Mio.) bereinigte EBIT
beläuft sich 2015 auf EUR 13,0 Mio. und liegt damit innerhalb der vorhergesagten
Spanne von EUR 11 bis 14 Mio., die ebenfalls ohne diese Effekte ermittelt wurde.
Der Geschäftsverlauf der Pelikan AG war ebenfalls stark von den erfolgten strukturellen Änderungen geprägt. Die Umsätze resultieren nunmehr überwiegend aus der
eigenen Produktion, darunter nach erfolgter Verschmelzung auch Susy Card-Artikel.
Weiterhin erfolgt die Vermietung der Produktions- und Logistikimmobilie in Falkensee
seit 2015 durch die Pelikan AG, was sich deutlich in den Erträgen und Aufwendungen
sowie einem positiven Vermietungsergebnis niederschlägt. Die Beteiligungserträge
haben sich im Geschäftsjahr rückläufig entwickelt, da nur in einem geringen Umfang
Ausschüttungen vorgenommen wurden. Das Jahresergebnis ist 2015 erneut negativ.
Im Lagebericht des Vorjahres wurden aufgrund der umfangreichen strukturellen
Änderungen für die Pelikan AG keine konkreten Prognosen finanzieller Leistungsindikatoren abgegeben, sondern auf die eingetretene Erhöhung der Finanzanlagen und
des Eigenkapitals durch die Sacheinlagen hingewiesen.
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C.
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Pelikan Konzerns
Die meisten Positionen in der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des PelikanKonzerns haben sich im Vergleich zu 2014 hauptsächlich durch die eingebrachten
Gesellschaften wesentlich verändert und sind somit nur eingeschränkt vergleichbar.
1. Vermögenslage
Die Bilanzsumme des nach IFRS aufgestellten Konzernabschlusses hat sich gegenüber dem 31. Dezember 2014 im Wesentlichen durch die eingebrachten Gesellschaften um EUR 295,7 Mio. auf EUR 329,5 Mio. erhöht.
Die langfristigen Vermögenswerte belaufen sich am Bilanzstichtag auf EUR 167,6 Mio.
und haben sich damit gegenüber dem Vorjahr um EUR 161,9 Mio. erhöht. Der Anstieg
resultiert vornehmlich in Höhe von EUR 162,2 Mio. aus den eingebrachten Gesellschaften. Insbesondere sind am 31. Dezember 2015 unter den immateriellen Vermögenswerten Markenrechte von EUR 70,7 Mio. und Geschäfts- oder Firmenwerte von
EUR 66,2 Mio. bilanziert. Darüber hinaus werden erstmalig Darlehensforderungen
gegen mittelbar verbundene Unternehmen von EUR 5,3 Mio. ausgewiesen.
Im Geschäftsjahr 2015 wurden im Konzern Investitionen von insgesamt EUR 2,2 Mio.
(Vorjahr EUR 0,7 Mio.) getätigt. Davon entfielen auf das Segment „Deutschland“
EUR 0,5 Mio. (Vorjahr EUR 0,3, Mio.), auf das Segment „Europa ohne Deutschland“
EUR 0,3 Mio. (Vorjahr EUR 0,4 Mio.), sowie auf das Segment „Lateinamerika“
EUR 1,4 Mio. (Vorjahr EUR 0,00).
Die kurzfristigen Vermögenswerte sind im Vergleich zum Vorjahr um EUR 133,8 Mio.
auf EUR 161,9 Mio. angestiegen, wovon EUR 93,6 Mio. auf die eingebrachten
Gesellschaften entfallen. Dies betrifft alle Darlehensforderungen gegen nahestehende
Unternehmen. Des Weiteren besteht am Bilanzstichtag eine Forderung gegen
MOLKARI auf die eingeforderte ausstehende Einlage aus dem Einbringungsvertrag
von EUR 50,0 Mio.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen in Höhe von EUR 5,9 Mio.
gegen nahestehende Unternehmen (Vorjahr EUR 8,5 Mio.). In den übrigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten sind zum 31. Dezember 2015 Forderungen gegen
die CommerzFactoring GmbH in Höhe von EUR 6,8 Mio. (Vorjahr EUR 0,3 Mio.)
enthalten. Die Zunahme betrifft die eingebrachte Vertriebsgesellschaft PVG. Die
Erhöhung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente im Berichtsjahr um
EUR 6,2 Mio. auf EUR 8,6 Mio. resultiert in Höhe von EUR 4,4 Mio. aus den zum
30. April 2015 im Rahmen der Einbringung erworbenen liquiden Mitteln.
Das Konzerneigenkapital hat sich aufgrund der Einbringung im Rahmen der Kapitalerhöhung um EUR 225,0 Mio. erhöht. Es beträgt am Bilanzstichtag EUR 233,3 Mio.
(Vorjahr EUR 8,1 Mio.). Die Eigenkapitalquote verbessert sich dadurch auf 71 %
(Vorjahr 24 %).
Die langfristigen Schulden in Höhe von EUR 27,1 Mio. (Vorjahr EUR 0,2 Mio.) entfallen
nahezu vollständig auf die eingebrachten Gesellschaften. Darin enthalten sind
Darlehensverbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen (EUR 14,1 Mio.)
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sowie die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (EUR 10,1 Mio.).
Die sonstigen Rückstellungen betreffen personalbezogene Themen. Darüber hinaus
sind am Bilanzstichtag passive latente Steuern in Höhe von EUR 2,3 Mio. (Vorjahr
EUR 0,00) im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Einbringung bilanziert.
Die kurzfristigen Schulden sind im Vergleich zum Vorjahr um EUR 43,6 Mio. auf
EUR 69,1 Mio. angestiegen. Davon betreffen EUR 54,5 Mio. die eingebrachten
Gesellschaften. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten dienen sowohl der
Eigenfinanzierung der Konzernunternehmen als auch der Finanzierung anderer
Gesellschaften des PICB-Konzerns. Von den kurzfristigen Darlehen gegenüber
nahestehenden Unternehmen (EUR 14,4 Mio.; Vorjahr EUR 6,2 Mio.) entfallen
EUR 10,1 Mio. auf die eingebrachten Gesellschaften und EUR 4,3 Mio. (Vorjahr
EUR 6,2 Mio.) auf die Pelikan AG. Die übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten von
EUR 18,3 Mio. (Vorjahr EUR 1,4 Mio.) betreffen im Wesentlichen mit EUR 8,7 Mio. den
Vertriebsbereich und EUR 6,3 Mio. den Personalbereich. Die sonstigen Rückstellungen
betreffen in Höhe von EUR 1,3 Mio. (Vorjahr EUR 0,2 Mio.) personalbezogene
Aufwendungen.
2. Finanzlage
Die Kapitalstruktur des Pelikan-Konzerns hat sich durch die eingebrachten Gesellschaften positiv entwickelt. Das Eigenkapital belief sich am Bilanzstichtag auf
EUR 233,3 Mio. (Vorjahr EUR 8,1 Mio.). Im Hinblick auf die Fristigkeiten waren von
den Gesamtschulden in Höhe von EUR 96,1 Mio. (Vorjahr EUR 25,7 Mio.) 28 %
(Vorjahr 1 %) als langfristig und demzufolge 72 % (Vorjahr 99 %) als kurzfristig
eingestuft.
Im Vergleich zum Vorjahr besteht durch die eingebrachten Gesellschaften verursacht
am Bilanzstichtag eine höhere Anzahl von Finanzierungsvereinbarungen auch mit
nahestehenden Unternehmen. Bezogen auf die Darlehensbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen weist der Konzern erstmalig Forderungen in Höhe von EUR 19,7
Mio. und Verbindlichkeiten von EUR 28,5 Mio. (Vorjahr EUR 6,2 Mio.) aus. Am
31. Dezember 2015 stehen den Konzerngesellschaften im Gegensatz zum Vorjahresstichtag insgesamt ungenutzte Banklinien in Höhe von rd. EUR 8 Mio. zur Verfügung.
Die im Vorjahr ausgewiesene Eventualverbindlichkeit der Pelikan AG aus einer
selbstschuldnerischen Bürgschaft ist aufgrund von Verjährung entfallen.
Zum 31. Dezember 2015 weist der Konzern Nettofinanzverbindlichkeiten (Zahlungsmittel abzüglich Bankverbindlichkeiten und derivativer Finanzinstrumente) in Höhe von
EUR 1,0 Mio. (Vorjahr Bankguthaben EUR 1,1 Mio.) aus. Unter Berücksichtigung der
frei verfügbaren Mittel aus dem Factoring in Höhe von EUR 0,2 Mio. (Vorjahr EUR 0,3
Mio.) ergibt sich eine Nettofinanzverbindlichkeit von EUR 0,8 Mio. (Vorjahr Nettofinanzvermögen EUR 1,4 Mio.).
Durch die eingebrachten Gesellschaften hat sich das Factoring-Volumen im Vergleich
zum Vorjahr erhöht. Neben den bereits im Jahr 2014 bestehenden Verträgen der
eCom und der Mercoline (Laufzeit bis 30. Juni 2016) existiert ein weiterer FactoringVertrag seitens der PVG mit der CommerzFactoring GmbH (Laufzeit bis 31. August
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2016). Bezüglich des letztgenannten Vertrages stehen die Verhandlungen über die
Prolongation kurz vor dem Abschluss.
Die Einbringung war bis auf in diesem Zusammenhang angefallene Beratungskosten
und den Zugang der Zahlungsmittelbestände der eingebrachten Gesellschaften nicht
zahlungswirksam, da sie gegen Ausgabe neuer Aktien erfolgte.
Im Jahr 2015 belief sich der positive Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit auf
EUR 7,7 Mio. (Vorjahr negativ EUR 12,1 Mio.). Dieser Mittelzufluss ist im Wesentlichen
entstanden aus dem positiven Jahresergebnis und dem Abbau der Vorräte in den
eingebrachten Gesellschaften, der überwiegend saisonal bedingt im Zeitraum von Mai
(Erstkonsolidierung) bis Dezember 2015 stattgefunden hat.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit zeigt einen Mittelzufluss in Höhe von
EUR 0,4 Mio. (Vorjahr EUR 1,4 Mio.). Darin enthalten sind Auszahlungen für Investitionen und der Zufluss aus dem Zugang der Zahlungsmittelbestände der eingebrachten
Gesellschaften.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ist mit EUR -1,2 Mio. negativ (Vorjahr
positiv EUR 0,3 Mio.), was vor allem auf Auszahlungen im Zusammenhang mit
Darlehen mit nahestehenden Unternehmen zurückzuführen ist.
Zum Vorjahresstichtag ergibt sich eine positive Liquiditätsveränderung im Konzern von
EUR 6,9 Mio. (Vorjahr negativ EUR 10,4 Mio.). Der Pelikan-Konzern verfügt am
31. Dezember 2015 über einen Finanzmittelfonds von EUR 8,6 Mio. (Vorjahr EUR 2,4
Mio.).
Die Finanzierung des laufenden Geschäfts erfolgt aus dem laufenden Ergebnis sowie
im Wesentlichen über liquide Mittel, Mittel aus dem Factoring sowie Darlehen von
nahestehenden Unternehmen. Auf Basis der vorhandenen und erwarteten Liquidität ist
der Konzern in der Lage, seinen Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachzukommen.
3. Ertragslage
Die eingebrachten Gesellschaften haben zu einer deutlichen Ausweitung des Geschäftsumfangs im Vergleich zum Vorjahr geführt. Die Vorjahreswerte entsprechen
denen der fortgeführten Geschäftsbereiche des Konzerns vor Einbringung.
Die Umsatzerlöse im abgelaufenen Geschäftsjahr betrugen EUR 206,2 Mio. Der
Anstieg gegenüber dem Vorjahr von EUR 112,1 Mio. ergab sich im Wesentlichen aus
dem zusätzlichen Umsatz der eingebrachten Gesellschaften ab 1. Mai 2015.
Die sonstigen betrieblichen Erträge haben sich im Vorjahresvergleich um EUR 3,4 Mio.
auf EUR 9,4 Mio. erhöht. Hauptursache hierfür sind Einmaleffekte im abgelaufenen
und im vorangegangenen Geschäftsjahr. Für 2015 sind in diesem Zusammenhang
zusätzliche Erträge aus Wechselkursumrechnungen, mehrheitlich bei den eingebrachten Gesellschaften (EUR 2,4 Mio.), aus Versicherungserstattungen in der argentinischen Tochtergesellschaft (EUR 1,6 Mio.) sowie die Erträge aus der Übernahme des
Bewirtschaftungsergebnisses der Logistikimmobilie der MOLKARI (EUR 1,0 Mio.) zu
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nennen. Im Jahr 2014 war ein Ertrag aus dem Verkauf einer konsolidierten Gesellschaft (EUR 0,8 Mio.) enthalten.
Der Personalaufwand ist im Jahr 2015 auf EUR 50,3 Mio. angestiegen (Vorjahr
EUR 28,6 Mio.). Neben der durch die eingebrachten Gesellschaften bedingten
Erhöhung um EUR 23,4 Mio. hatten vor allem Personalabbaumaßnahmen in den
übrigen Konzerngesellschaften zu einem Rückgang von EUR 1,7 Mio. geführt. Im
Durchschnitt waren im Geschäftsjahr 1.854 Mitarbeiter(innen) im Pelikan-Konzern
beschäftigt (Vorjahr 887).
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betrugen im Geschäftsjahr EUR 41,0 Mio.
und haben damit im Vergleich zum Vorjahr um EUR 17,2 Mio. zugenommen, wovon
EUR 17,0 Mio. auf die eingebrachten Gesellschaften entfielen.
Das positive Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug im Geschäftsjahr EUR 9,1
Mio. Im Jahr 2014 war noch ein negatives Ergebnis in den fortgeführten Geschäftsbereichen von EUR 1,6 Mio. entstanden. Von dem EBIT vor Konsolidierung im Jahr 2015
entfallen auf das Segment „Deutschland“ EUR -0,9 Mio. (Vorjahr EUR -3,0 Mio.), auf
das Segment „Europa ohne Deutschland“ EUR 2,0 Mio. (Vorjahr EUR 0,9 Mio.), auf
das Segment „Lateinamerika“ EUR 6,3 Mio. (Vorjahr EUR 0,00), sowie auf das
Segment „Asien und Mittlerer Osten“ EUR 0,8 Mio. (Vorjahr EUR 0,00). Die Vorjahreswerte wurden an die Form der neuen Segmentberichterstattung angepasst. Ohne die
Einbringung und die damit einhergehenden Bewertungseffekte (Kaufpreisallokation)
hätte das EBIT EUR 13,0 Mio. betragen.
Das Zinsergebnis hat sich gegenüber dem Vorjahr um EUR 0,1 Mio. auf EUR -0,5 Mio.
verbessert.
Der Steueraufwand belief sich 2015 auf EUR 2,7 Mio. Die Erhöhung im Vorjahresvergleich um EUR 2,5 Mio. entfällt im Wesentlichen auf die eingebrachten Gesellschaften.
Von der Summe des Steueraufwandes entfallen EUR 0,5 Mio. (Vorjahr EUR 0,00) auf
latente Steuerträge und EUR 3,3 Mio. (Vorjahr EUR 0,2 Mio.) auf laufende Steueraufwendungen.
Das positive Ergebnis nach Zinsen und Steuern betrug EUR 5,8 Mio. und hat sich
gegenüber dem negativen Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen des
Vorjahres hauptsächlich in Folge der eingebrachten Gesellschaften um EUR 8,3 Mio.
erhöht. Ohne die Effekte aus der Einbringung ergäbe sich für den Konzern ein
Jahresergebnis von EUR 9,1 Mio.
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4. Gesamtaussage zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des PelikanKonzerns
Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage für das Jahr 2015 war wesentlich durch die
eingebrachten Gesellschaften gekennzeichnet. Diese haben zu einer signifikanten
Erhöhung des Geschäftsumfangs, der Bilanzsumme und zu einer nachhaltigen
Verbesserung der Finanzierungs- und Ergebnissituation beigetragen. Die Ergebnisentwicklung hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert. Die Vermögensund Finanzlage war sowohl zum Bilanzstichtag als auch zum Zeitpunkt der Aufstellung
zufriedenstellend.
D.
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Pelikan AG
Die Aufstellung des Jahresabschlusses der Pelikan AG erfolgt nach den Bilanzierungsvorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) und des deutschen Aktiengesetzes (AktG).
Die eingebrachten Gesellschaften haben die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der
Pelikan AG des Geschäftsjahres 2015 erheblich beeinflusst. Bezüglich der vertraglich
vereinbarten Einbringung der Produktions- und Logistikimmobilie in Falkensee ist am
Bilanzstichtag die Kapitalerhöhung vollzogen. Die Sacheinlage ist wegen des noch
fehlenden dinglichen Vollzugs ausstehend. Die Immobilie betreffende liquiditätswirksame Aufwendungen und Erträge werden jedoch seit Beginn des Jahres 2015 von der
Pelikan AG übernommen.
Zusätzliche Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft hatte die
Verschmelzung der Susy Card GmbH rückwirkend zum 1. Januar 2015.
Die meisten Positionen in der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Pelikan AG
haben sich im Vergleich zu 2014 hauptsächlich durch die vorgenannten Sachverhalte
wesentlich verändert und sind somit nur eingeschränkt vergleichbar.
1. Vermögenslage
Das bilanzielle Gesamtvermögen der Pelikan AG betrug am 31. Dezember 2015
EUR 253,4 Mio. und hat sich damit um EUR 233,5 Mio. im Vergleich zum Vorjahr
erhöht. Hauptursache dieses Anstiegs sind die eingebrachten Gesellschaften, die das
Finanzanlagevermögen um EUR 180,7 Mio. erhöht haben.
Bei den Forderungen gegen verbundene Unternehmen wurde zusätzlich die oben
beschriebene Forderung auf die ausstehende Einlage gegen MOLKARI in Höhe von
EUR 50,0 Mio. ausgewiesen. Eine Verringerung zeigte sich in den Darlehensforderungen an verbundene Unternehmen auf EUR 0,7 Mio. (Vorjahr EUR 4,4 Mio.). Dafür
verantwortlich ist die Verschmelzung der Susy Card GmbH auf die Pelikan AG im
abgelaufenen Geschäftsjahr, wodurch das ausgereichte Darlehen in Höhe von
EUR 4,0 Mio. entfallen ist.
Die Pelikan AG verfügt am Bilanzstichtag über einen Bestand an liquiden Mitteln in
Höhe von EUR 1,5 Mio. (Vorjahr EUR 1,2 Mio.).
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Das gezeichnete Kapital der Pelikan AG hat sich durch die Kapitalerhöhungen auf
EUR 242,3 Mio. erhöht (Vorjahr EUR 10,9 Mio.). Das Eigenkapital der Pelikan AG
betrug am 31. Dezember 2015 EUR 236,0 Mio. (Vorjahr EUR 6,5 Mio.). Der Jahresfehlbetrages betrug EUR 1,8 Mio. (Vorjahr EUR 2,1 Mio.). Die Eigenkapitalquote hat
sich von 33 % auf 93 % erhöht.
Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von EUR 1,6 Mio. (Vorjahr EUR 2,8 Mio.)
betreffen ausstehenden Rechnungen mit EUR 0,5 Mio. (Vorjahr EUR 1,0 Mio.), den
Personalbereich wie im Vorjahr mit EUR 0,3 Mio. die Bewertung eines freistehenden
Zinsderivats mit EUR 0,4 Mio. (Vorjahr EUR 0,7 Mio.) sowie sonstige Sachverhalte mit
EUR 0,3 Mio. (Vorjahr EUR 0,3 Mio.). Rückstellungen für Erlösschmälerungen
zugunsten von Kunden bestehen wegen des Wegfalls des Produktvertriebs nicht mehr
(Vorjahr EUR 0,5 Mio.).
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen in Höhe von
EUR 14,4 Mio. (Vorjahr EUR 9,4 Mio.). Darunter ausgewiesen ist die kurzfristige
Darlehensverbindlichkeit gegenüber der PICB (EUR 4,3 Mio.; Vorjahr EUR 6,2 Mio.),
die wiederum aufgelaufene Zinsen von EUR 0,3 Mio. (Vorjahr EUR 2,2 Mio.) enthält.
2. Finanzlage
Die Muttergesellschaft Pelikan AG nutzt im Rahmen ihres Finanzmanagements
insbesondere die Instrumente Cash-Pooling sowie interne Darlehen und Darlehen von
bzw. an Tochtergesellschaften. Am Bilanzstichtag werden keine Derivate zur Risikoabsicherung eingesetzt. Beim Management der Kapitalstruktur der Gesellschaft steht
die Schaffung und Erhaltung einer für die Holding-Funktion optimalen Eigenkapitalbasis im Mittelpunkt. Sie bildet die Grundlage für eine gute Vertrauensbasis vor allem in
Richtung der Lieferanten, Finanzierungsgeber und Aktionäre.
Der Mittelabfluss aus der betrieblichen Tätigkeit belief sich im Geschäftsjahr auf
EUR 2,7 Mio. (Vorjahr EUR 11,0 Mio.) und resultiert vor allem aus dem negativen
Jahresergebnis vor Steuern.
Der positiven Cashflow aus der Investitionstätigkeit von EUR 0,8 Mio. (Vorjahr EUR 1,8
Mio.) ist hauptsächlich aus der erhaltenen Dividende der polnischen Tochtergesellschaft Herlitz Spolka Z.O.O (EUR 0,4 Mio.) sowie erhaltenen Zinsen (EUR 0,4 Mio.)
entstanden.
Der positive Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug EUR 2,3 Mio. (Vorjahr
EUR 0 Mio.) ergab sich im Wesentlichen aus einem Mittelzufluss aus der Darlehensaufnahme von nahestehenden Unternehmen (EUR 4,1 Mio.) sowie aus einem Mittelabfluss aus der Tilgung von Darlehen von verbundenen Unternehmen (EUR 2,1 Mio.).
Die Pelikan AG verfügt am Bilanzstichtag über einen Finanzmittelfonds von EUR 1,5
Mio. (Vorjahr EUR 1,2 Mio.) Zum Bilanzstichtag erfolgt eine kurzfristige Finanzierung
durch die Tochtergesellschaften; die entsprechenden kurzfristigen Verbindlichkeiten
übersteigen die kurzfristigen Forderungen um EUR 10,9 Mio. Die Einbringung war für
die Gesellschaft bis auf in diesem Zusammenhang angefallene Beratungskosten nicht
zahlungswirksam, da sie gegen Ausgabe von neuen Aktien erfolgt ist.
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Die Finanzierung erfolgt derzeit im Wesentlichen über ein Darlehen der PICB, das sich
zum 31. Dezember 2015 auf EUR 4,0 Mio. (Vorjahr EUR 4,0 Mio.) zuzüglich EUR 0,3
Mio. aufgelaufener Zinsen (Vorjahr EUR 2,2 Mio.) belief. Außerdem stehen von
verbundenen Unternehmen erstmalig langfristige Darlehen in Höhe von EUR 2,1 Mio.
und kurzfristige Darlehen in Höhe von EUR 1,4 Mio. einschließlich aufgelaufener
Zinsen zur Verfügung.
3. Ertragslage
Der Rückgang der Umsatzerlöse von EUR 22,4 Mio. auf EUR 13,1 Mio. wurde im
Wesentlichen durch den Verkauf des Produktvertriebsgeschäftes an die PVG ab März
2014 verursacht. Daraus ergab sich bei den Umsatzerlösen ein entsprechender
Rückgang mit Drittkunden (EUR 13,6 Mio.) und den Tochtergesellschaften in Osteuropa (EUR 1,5 Mio.). Daneben war nach der Verschmelzung der Susy Card GmbH auf
die Pelikan AG 2015 ein Anstieg der Umsätze mit der PVG (EUR 5,7 Mio.), im
Wesentlichen mit Susy Card-Artikeln, zu verzeichnen. Der Hauptabnehmer der
eigenen Produktion ist ab März des Vorjahres die PVG.
Die sonstigen betriebliche Erträge lagen mit EUR 10,5 Mio. in etwa auf dem Niveau
von 2014 (EUR 10,3 Mio.). Der Vorjahreswert beinhaltete Erträge aus dem Verkauf des
Produktvertriebsgeschäfts an die PVG (EUR 4,0 Mio.) und dem Verkauf einer Tochtergesellschaft (EUR 1,3 Mio.). Demgegenüber sind die Erträge aus Mieten (EUR 4,0
Mio.; Vorjahr EUR 1,0 Mio.) sowie aus Geschäftsbesorgungen und weiterbelasteten
laufenden Kosten (EUR 4,3 Mio.; Vorjahr EUR 2,1 Mio.) angestiegen. Dies ist im
Wesentlichen die Folge der Umsetzung der vertraglichen Regelungen zur Einbringung
im Hinblick auf die wirtschaftliche Wirkung der Übertragung der Logistikimmobilie der
MOLKARI auf die Pelikan AG.
Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um EUR 2,8 Mio. auf
EUR 11,2 Mio. betraf insbesondere die Bereiche Fremdpersonal und Vertrieb und
korrespondiert mit den Entwicklungen auf der Umsatzseite. Darüber hinaus ist ein
sonstiger betrieblicher Aufwand aus der Bildung von Wertberichtigungen auf Forderungen gegen Tochterunternehmen in Höhe von EUR 2,1 Mio. entstanden.
Die Personalaufwendungen sind im Wesentlichen aufgrund von zwei gegenläufigen
Effekten von EUR 5,1 Mio. auf EUR 5,3 Mio. angestiegen. Der Übergang von Mitarbeitern zur PVG im Zuge des Verkaufs des Produktvertriebsgeschäftes hat zu einer
Verringerung und die Übernahme von Mitarbeitern der Susy Card GmbH im Zuge der
Verschmelzung zu einer Erhöhung der Personalaufwendungen im Vergleich zum
Vorjahr geführt.
Das Finanzergebnis ist mit EUR 1,0 Mio. positiv (Vorjahr EUR 0,5 Mio.). Darin enthalten ist eine aus dem Ergebnisabführungsvertrag resultierende Gewinnabführung der
Mercoline (EUR 0,4 Mio.; Vorjahr EUR 0,9 Mio.). und eine Ausschüttung der Tochtergesellschaft Herlitz Polen in Höhe von EUR 0,4 Mio. (Vorjahr EUR 0,8 Mio.). Zinserträge aus verbundenen Unternehmen sind mit EUR 0,4 Mio. (Vorjahr EUR 0,7 Mio.) und
Zinsaufwendungen an verbundene Unternehmen mit EUR 0,3 Mio. (Vorjahr EUR 0,4
Mio.) angefallen.
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Die Gewinn- und Verlustrechnung der Pelikan AG weist für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Jahresfehlbetrag von EUR 1,8 Mio. (Vorjahr Jahresfehlbetrag
EUR 2,1 Mio.) aus.
5. Gesamtaussage zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Pelikan AG
Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Geschäftsjahr 2015 war geprägt von den
positiven Auswirkungen der Einbringung und der damit verbundenen Kapitalerhöhung.
Die Ertragslage hat sich verbessert, ist aber weiterhin negativ und damit nicht zufriedenstellend. Dessen ungeachtet ist die Vermögenslage sowohl zum Bilanzstichtag als
auch zum Zeitpunkt der Aufstellung zufriedenstellend. Hinsichtlich der Finanzlage
besteht eine Abhängigkeit von der weiteren Zurverfügungstellung von Liquidität durch
die Tochtergesellschaften.
E.
Nachtragsbericht
Es sind nach dem Stichtag keine Ereignisse eingetreten, welche eine wesentliche
Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Pelikan Konzerns haben
könnten.
F.
Prognosebericht
Das Geschäftsjahr 2016 wird – im Vergleich zum 8-Monatszeitraum des Jahres 2015 –
das erste vollständige Geschäftsjahr des neu aufgestellten Pelikan-Konzerns auf dem
internationalen Schreibwarenmarkt sein, mit Beteiligungen in ganz Europa sowie in
Latein-Amerika und Asien.
Nach der strukturellen Neuausrichtung wird sich der Pelikan-Konzern nun auf die
Umsetzung der im Rahmen der Strategie definierten Ziele konzentrieren. Gestützt auch
auf öffentlich verfügbare Vorhersagen für die wirtschaftliche Entwicklung auf den
jeweiligen Märkten geht der Vorstand des Pelikan-Konzerns von nachfolgenden
Erwartungen für die einzelnen Segmente und den gesamten Konzern aus:
Für den Hauptmarkt Deutschland erwartet die Deutsche Bundesbank für das kommende Jahr einen Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,8 %. Unsicherheit
besteht, inwieweit sich die negative Entwicklung in einigen Schwellenländern sowie die
Folgen der Flüchtlingszuwanderung auf das Wirtschaftswachstum auswirken werden.
Treibende Kraft der positiven Entwicklung in Deutschland ist weiterhin die Binnennachfrage. Günstige Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt und steigende Einkommen sollten
trotz eines leichten Preisanstiegs für ein gutes Konsumklima sorgen. Auch für das Jahr
2017 wird derzeit von einer weiteren Erhöhung des BIP um 1,7 % ausgegangen
(Quelle: Deutsche Bundesbank Monatsbericht Dezember 2015).
Auf dem PBS-Markt in Deutschland ist die Stimmung insbesondere bei den Markenunternehmen für das Jahr 2016 im Bereich Schreiben/Malen/Basteln zuversichtlich. Die
anhaltend gute Nachfrage bei privaten Kunden und die auch wieder positiven Signale
aus dem Bereich der gewerblichen Kunden könnten für ein Umsatzwachstum in der
Branche um durchschnittlich 4 % sorgen. Dies beinhaltet sowohl das Inlands- als auch
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das Exportgeschäft. Die Entwicklung in den einzelnen PBS-Bereichen ist allerdings
unterschiedlich. Während der Bereich Papier mit der wachsenden Digitalisierung zu
kämpfen hat, sind die Bereiche Büro und Schreiben gut aufgestellt. Darüber hinaus
haben sich Kreativprodukte als neuer Trend bei Privatkunden entwickelt, von dem auch
im kommenden Jahr weiter positive Umsatzbeiträge zu erwarten sind (Quelle: Verband
der PBS-Markenindustrie, Veröffentlichung, Herbst 2015).
Für den deutschen PBS-Markt erwartet der Vorstand für 2016 eine Fortsetzung der
stabilen Geschäftsentwicklung des Jahres 2015.
Für Europa ohne Deutschland (im EU-Raum) wird von einem eher bescheideneren
Wirtschaftswachstum ausgegangen. Es wird auch erwartet, dass die bisher konjunkturbelebenden Effekte grundsätzlich weiter ihre leicht positive Wirkung behalten
werden, weswegen auch eine Fortsetzung der guten Konsumnachfrage zu erwarten
ist. Dabei werden für die Nicht-Euro-Länder höhere BIP-Wachstumswerte erwartet als
für die Euro-Länder. Dies betrifft insbesondere Polen und Rumänien (Quelle: Autumn
2015 Forecast, EU Kommission, 2015). Der Vorstand geht für die Tochtergesellschaften in dieser Region davon aus, dass Produkte der Marke „Pelikan“, insbesondere im
Bereich Schule, zukünftig auch in Osteuropa zu einer leicht verbesserten Geschäftsentwicklung beitragen könnten.
Für die relevanten Länder Lateinamerikas sind die gesamtwirtschaftlichen Aussichten
positiv. Auch im kommenden Jahr ist zwar davon auszugehen, dass Mexiko und
Kolumbien der niedrige Ölpreis weiter zu schaffen machen wird. Trotzdem wird für
Mexiko hinsichtlich des Wirtschaftswachstums eine Spitzenposition in Lateinamerika
erwartet. Auch für Kolumbien gehen die Prognosen wegen der guten Rahmenbedingungen im Land von einer dynamischen Wirtschaftsentwicklung aus. In Argentinien ist
anzunehmen, dass nach dem politischen Neuanfang auch wieder ein wirtschaftlicher
Aufschwung einsetzen wird (Quelle: Germany Trade and Invest - Gesellschaft für
Außenwirtschaft und Standortmarketing GmbH). Von den lateinamerikanischen
Tochtergesellschaften erwartet der Vorstand auch im kommenden Jahr positive
Wachstumsimpulse, wobei damit gerechnet wird, dass Währungsschwankungen die
Umrechnung von Umsätzen und Ergebnissen der Tochtergesellschaften erheblich
beeinflussen können. Aufgrund der Schwächung der lokalen Währungen sollen vor
allem die Exportaktivitäten erhöht werden. In Argentinien ist dagegen eine Stärkung
des inländischen Geschäfts geplant.
In den Ländern des Mittleren Ostens, die in der Region Asien und Mittlerer Osten
geführt werden, wird davon ausgegangen, dass sich an dem niedrigen Ölpreis und den
politischen Konfliktherden 2016 voraussichtlich wenig verändern wird; allerdings
verspricht sich die Region gute Wachstumschancen von der Öffnung des Irans.
Im Hinblick auf die in der Region aktiven Gesellschaften geht der Vorstand für Japan
wegen der anhaltend guten Nachfrage nach hochwertigen Schreibgeräten und für die
Vereinigten Arabischen Emirate vornehmlich wegen der sich eröffnenden Exportchancen, insbesondere nach Afrika, von einer im Vergleich zu 2015 weiter verbesserten
Geschäftsentwicklung aus.
Auf der Grundlage der derzeit vorhandenen Informationen wird für das Geschäftsjahr
2016 die nachfolgende Entwicklung der Umsatzerlöse mit Dritten und der Ergebnisse
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vor Zinsen und Steuern (EBIT), basierend auf den Einzelabschlüssen der Konzerngesellschaften, prognostiziert:
Der Vorstand erwartet für 2016 mit 23 bis 29 % einen deutlichen Anstieg der Umsätze
mit Dritten gegenüber dem Vorjahr, in das die eingebrachten Gesellschaften nur für
den Zeitraum vom 1. Mai bis 31. Dezember einbezogen waren. Bereinigt um den sich
hieraus ergebenden Effekt ergibt sich im Vergleich zum 12-Monats-Zeitraum des
Vorjahrs ein Anstieg im mittleren einstelligen Millionenbereich, der vor allem von den
Segmenten 'Europa ohne Deutschland', 'Lateinamerika' und 'Asien und Mittlerer
Osten' getragen wird. Im Segment Deutschland wird für das kommende Jahr im
Vergleich zum 12-Monats-Zeitraum des Vorjahrs mit einem Umsatzrückgang in
ebenfalls einstelliger Millionenhöhe gerechnet, der aus der Umstellung des Geschäftsmodells eines Großkunden resultiert und nicht kurzfristig aufgefangen werden kann.
Gegenüber dem Vorjahr erwartet der Vorstand einen Anstieg des EBIT um ca.
EUR 2,5 bis 3,5 Mio. (bezogen auf das um die Effekte aus der Kaufpreisallokation
bereinigte EBIT), der zu rund einem Drittel auf den zeitlichen Effekt aus der Einbringung zum 30. April 2015 zurückzuführen ist. Zum Anstieg tragen alle Segmente bei,
wobei sich im Segment Deutschland aufgrund der voraussichtlich schwachen Entwicklung des Geschäfts mit sonstigen Dienstleistungen ein negatives EBIT ergibt, das von
der soliden positiven Entwicklung des Ergebnisses des Produktgeschäfts nicht
vollständig kompensiert werden wird.
Das für Deutschland prognostizierte EBIT spiegelt die gegensätzliche Entwicklung der
deutschen Konzerngesellschaften wider. Während die Vertriebsgesellschaft PVG ein
deutlich positives EBIT in einstelliger Millionenhöhe erwartet, wird für die Servicegesellschaften sowie die Muttergesellschaft Pelikan AG von, im Vergleich zum Vorjahr
geringeren, negativen Ergebnisbeiträgen ausgegangen.
Die Prognose der Beschaffungspreise hängt für den Pelikan-Konzern im Wesentlichen
von der Entwicklung der Faktoren Rohstoffpreise, Lohnniveau und Kurs des US-Dollars
ab. Die Rohstoffpreise werden sich voraussichtlich aufgrund gegenläufiger Tendenzen
nur leicht verändern. Während der Rohölpreis sinkt, wird mit einem leichten Preisanstieg bei Kunststoffgranulaten und Metallen sowie Papier gerechnet. Bei Papier ist im
Vergleich zu 2015, bedingt durch die Schließung von Produktionsstätten und die
daraus entstehende Verknappung, ein Aufwärtstrend zu erwarten. Beim Lohnniveau ist
in Europa von erneuten Steigerungen auszugehen. Im abgelaufenen Jahr hat der
schwache Euro im Verhältnis zum US-Dollar zu Steigerungen der Kosten der von
Konzernunternehmen importierten Handelswaren, insbesondere aus Fernost, geführt.
Auch 2016 ist nach derzeitigem Kenntnisstand eine Verbesserung dieser Wechselkursrelation nicht zu erwarten.
Die Finanzierung des Konzerns erfolgt aktuell aus Eigenmitteln, externen Bankkrediten, Factoring und Darlehen von nahestehenden Unternehmen. Die Einbringung hat zu
einer Verbesserung der Ausstattung mit finanziellen Mittel sowie zur flexibleren
Nutzung der Finanzierungsmöglichkeiten geführt. Positive Ergebnisse und gute
Eigenkapitalquoten führen bei einigen wichtigen Tochtergesellschaften zu guter Bonität
und erweitern damit den Spielraum für externe Finanzierungen. Der Vorstand geht
deshalb davon aus, dass die im kommenden Geschäftsjahr zur Verfügung stehenden
Finanzmittel ausreichen, um den operativen Geschäftsbetrieb sowie die Umsetzung
der Ziele und strategischen Maßnahmen zu finanzieren.
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Der Vorstand erwartet für den Pelikan-Konzern insgesamt im Geschäftsjahr 2016
Umsatzerlöse in einer Spanne von EUR 253 Mio. bis EUR 266 Mio. und ein Ergebnis
vor Zinsen und Steuern (EBIT) von EUR 14 bis 16 Mio.
Für die Muttergesellschaft Pelikan AG geht der Vorstand für das kommende Geschäftsjahr von einer stabilen Eigenkapital- und Finanzierungsbasis aus. Im Hinblick
auf die Ergebnisentwicklung wird ein positives Jahresergebnis nach Zinsen und
Steuern in der Größenordnung zwischen EUR 0,5 Mio. und EUR 1,5 Mio. bei erwarteten Beteiligungserträgen von rd. EUR 3,9 Mio. prognostiziert.
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G.
Chancen- und Risikobericht
1. Ziele des Chancen- und Risikomanagementsystems
Der Pelikan-Konzern ist in einem dynamischen internationalen Marktumfeld tätig. Die
dabei auftretenden Chancen und Risiken müssen frühzeitig erkannt und systematisch
bearbeitet werden. Im Rahmen der Geschäftsentwicklung strebt der Konzern ein
ausgewogenes Verhältnis von Chancen und Risiken an. Die konsequente Nutzung
bestehender Potenziale bei gleichzeitiger Vermeidung hoher Risiken, ist eine wesentliche Voraussetzung, um nachhaltig positive Ergebnisse erzielen zu können und damit
den Unternehmenswert zu steigern.
2. Organisation des Chancen- und Risikomanagementsystems
Die Chancen- und Risikolage des Konzerns sowie der Pelikan AG hat durch die im
Geschäftsjahr erfolgte Einbringung erhebliche Änderungen erfahren.
Die Zusammenführung der Marken Pelikan und herlitz ist mit Blick auf sich daraus
ergebende Chancen, insbesondere im Zusammenspiel beider Marken auf ihren
jeweiligen Hauptmärkten sowie erkannte Synergiepotenziale erfolgt. Damit einhergehend sind zu den bisherigen Risiken, die sich bis zur Einbringung vor allem auf das
herlitz-Geschäft sowie die Servicegesellschaften bezogen, neue, sich aus dem
weltweiten Vertrieb der Pelikan-Produkte ergebende Risiken hinzugekommen.
Die Risiken werden mit Hilfe eines nach der Einbringung erweiterten und technisch
veränderten Risikomanagementsystems einzeln und systematisch aus der Organisation heraus erfasst. Das Risikomanagementsystem ist darauf ausgerichtet, Risiken
frühzeitig zu erkennen und zu erfassen, um geeignete Maßnahmen zur Vermeidung
bzw. Reduzierung der möglichen Risiken einzuleiten.
Angestoßen vom Risikokoordinator erfolgt regelmäßig eine Inventarisierung aller
bestehenden Einzelrisiken durch designierte Risikobeauftragte in den Tochtergesellschaften. Dabei werden die bestehenden Risiken einer Neubewertung unterzogen und
gegebenenfalls neue Risiken identifiziert. Bei wesentlichen oder möglicherweise
bestandsgefährdenden Risiken findet die Aktualisierung auch in kürzeren Abständen
statt. Zu jedem Einzelrisiko sind Maßnahmen zu dessen Reduzierung zu dokumentieren. Jedes Risiko wird von den Risikobeauftragten den Risikoarten Finanzrisiken,
operative Risiken, strategische Risiken oder Compliance-Risiken zugeordnet. Die
identifizierten und beschriebenen Einzelrisiken werden anschließend hinsichtlich ihrer
Eintrittswahrscheinlichkeit und ihrer möglichen Konsequenzen für den Konzern
kategorisiert. Die Einordnung erfolgt je nach Risikoart unterschiedlich anhand von
finanziellen oder nicht finanziellen Kriterien.
Somit ergibt sich für jedes Einzelrisiko eine Positionierung auf der sogenannten
Risikomatrix. Auf dieser Basis erstellt der Risikokoordinator abschließend den Risikobericht, in dem alle Risiken verdichtet dargestellt werden.
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Der letzte Risikobericht wurde turnusgemäß zum Jahresabschluss 2015 erstellt und
dem Prüfungsausschuss zugeleitet, der die Risikoberichte regelmäßig diskutiert.
Hierzu steht der Vorstand im Dialog mit den Mitgliedern des Prüfungsausschusses.
Darüber hinaus stellt der Risikokoordinator zusammen mit dem Vorstand dem Rechnungswesen den erstellten Risikobericht vor, das die für den Rechnungslegungsprozess relevanten Risiken identifiziert und auf mögliche Auswirkungen auf den Jahresund Konzernabschluss und Lagebericht bewertet.
Chancen werden außerhalb des Risikomanagementsystems, insbesondere im
Rahmen der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Konzernstrategie erfasst und
beurteilt.
3. Wesentliche Chancen
Die 2014 begonnene Neustrukturierung des Konzerns hat nicht nur zu einer nachhaltigen Stabilisierung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt, sondern eröffnet
darüber hinaus eine Vielzahl von Chancen im Hinblick auf die Geschäftsentwicklung:
•
Die Kombination des Know-hows hinter den Marken Pelikan und herlitz schafft
eine breitere Basis für die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb bestehender und neuer Produkte und bietet die Chance, durch Synergieeffekte zahlreiche Unternehmensprozesse zu verbessern und Effizienzsteigerungspotenziale
zu heben.
•
Die nun mögliche Mehrmarkenstrategie bietet gute Chancen, insbesondere
außerhalb Deutschlands zusätzliche Marktanteile dazu zu gewinnen.
•
Die weltweite Präsenz ermöglicht den Zugriff auf lokale Produktsortimente und
verbessert die Reaktionsmöglichkeit auf Änderungen von Kundenwünschen.
•
Durch eine einheitliche und zentrale Führungsstruktur können potentielle
Wachstumsfelder wirkungsvoller erkannt und erschlossen werden.
•
Die weltweiten Aktivitäten des Konzerns sorgen für eine Risikostreuung und
Stabilisierung im Hinblick auf unter anderem Absatz- und Währungsrisiken.
4. Wesentliche Einzelrisiken
Der im Rahmen des unter Punkt G.2. beschriebenen Risikomanagementsystems zum
Bilanzstichtag aktualisierte Risikoatlas weist für den Konzern nachfolgend dargestellte
wesentliche Risiken aus:
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a. Finanzrisiken
Währungsrisiken
Aufgrund der weltweiten Geschäftsaktivität ist der Pelikan-Konzern Wechselkursrisiken
ausgesetzt. Dies betrifft den Handelswareneinkauf, der zu einem wesentlichen Teil in
Asien auf US-Dollar-Basis stattfindet. Es besteht das Risiko, dass ein gegenüber dem
US-Dollar schwacher Euro den Einkauf verteuert, während der Verkauf an Kunden auf
Euro-Basis nur geringe Möglichkeiten der Weitergabe der Kostensteigerung bietet.
Diese Währungsrisiken werden als sehr hoch eingestuft mit finanziellem Auswirkungen
von bis zu EUR 1 Mio. Es wird durch die globale Streuung der Aktivitäten mit teilweise
gegenläufigen Effekten abgemildert. Wegen des großen Transaktionsvolumens betrifft
dieses Risiko im Wesentlichen das Segment Deutschland.
Außerdem können auch die Aktivitäten und Transaktionen in anderen Nicht-EuroRegionen, insbesondere in Lateinamerika, Vermögens- und Ertragsrisiken sowie
Liquiditätsschwankungen im Konzern verursachen.
Die für den Konzern wichtigen Wechselkurse werden laufend intensiv beobachtet, um
bei sich abzeichnenden negativen Entwicklung für den Konzern mögliche Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Dabei kommen zum Beispiel Preisgleitklauseln,
Kontrahierung in anderen Währungen oder Sicherungsgeschäfte in Frage.
Liquiditätsrisiken
Liquiditätsrisiken, die vor allem aus der starken Saisonabhängigkeit des Geschäfts
resultieren, aber auch durch unerwartete Zahlungsverpflichtungen ausgelöst werden
könnten, werden insgesamt als hoch eingeschätzt. Befristete Finanzierungsverträge
können ebenfalls ein Liquiditätsrisiko darstellen, sofern die fristgerechte Verlängerung
oder die Refinanzierung wesentlicher Verträge nicht möglich sein sollte. Dies schätzt
der Vorstand im Hinblick auf 2016 zur Verlängerung anstehende Finanzierungserträge
angesichts des derzeitigen Verhandlungsstandes als unkritisch ein.
Der Verkauf von Papier-, Büro- und Schreibwaren (PBS) unterliegt in großen Teilen
einer ausgeprägten Saisonabhängigkeit. Im wichtigen Schulanfangsgeschäft in
Deutschland erfolgt die Finanzierung der Einkäufe insbesondere der Handelswaren
überwiegend in der ersten Jahreshälfte, während der Geldeingang aus den Kundenumsätzen größtenteils in der zweiten Jahreshälfte stattfindet. Aus diesem Vorfinanzierungsbedarf könnte sich das Risiko möglicher Liquiditätsengpässe ableiten.
Die Liquiditätsrisiken werden durch die Einführung einer konzernweiten rollierenden
Liquiditätsvorschau minimiert. Aufgrund der weltweiten Geschäftsaktivitäten ergeben
sich zum einen aus den unterschiedlichen Saisonverläufen ohnehin zeitlich versetzte
Vorfinanzierungbedarfe. Zum anderen können einige Tochtergesellschaften lokale
Quellen zur Fremdfinanzierung nutzen. Diese Konstellation bietet vielfältige konzerninterne Finanzierungsoptionen, um Liquiditätsengpässen zu begegnen.
Die Liquiditätsrisiken, die mit finanziellen Auswirkungen von über EUR 2 Mio. als hoch
eingeschätzt werden, betreffen aufgrund des größten Geschäftsvolumens in diesem
Bereich vor allem das Segment Deutschland.
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b. Strategische Risiken
Innovations- und Entwicklungsrisiken
Der wirtschaftliche Erfolg von wesentlichen Teilen des PBS-Geschäftes hängt neben
dem Verkaufspreis auch davon ab, inwieweit die Produkte den aktuellen Geschmack
der Kunden treffen. Dabei spielen neben Form, Farbe und Funktionalität auch Originalität und Innovationsgrad eine wichtige Rolle. Laufen die Wünsche der Kunden und die
angebotenen Artikel in großem Umfang auseinander, besteht das Risiko von Umsatzeinbußen und damit der nachhaltigen Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation
des Konzerns. Zur Verringerung des Risikos wurden Prozesse implementiert, die die
Bedürfnisse der unterschiedlichen Kunden kontinuierlich erfassen und auswerten, um
sie in die Gestaltung der neuen Produkte einfließen zu lassen. Der Eintritt des Risikos
wird für möglich gehalten. Daher sowie aufgrund der finanziellen Auswirkungen (bis
EUR 1 Mio.) wird es als ‚hoch‘ eingeschätzt.
Der Schwerpunkt der Produktentwicklung im Konzern findet in Deutschland statt,
betrifft aber über die Vertriebsfunktion alle Segmente.
Mitarbeiterbezogene Risiken
Die Prozesse im arbeitsteiligen Pelikan-Konzern erfordern an bestimmten Schlüsselstellen spezialisiertes und erfahrenes Fachpersonal. Es kommt darauf an, qualifizierte
Mitarbeiter zu halten sowie im Bedarfsfall gewinnen zu können. Die Pelikan AG
begegnet diesem Risiko mit Entwicklungs- und Weiterbildungsprogrammen und
adäquaten Vergütungsmodellen.
Dieses Risiko, dessen Eintritt als wahrscheinlich, jedoch mit moderaten Konsequenzen
(TEUR 100) gewertet wird, betrifft grundsätzlich alle Segmente, aber aufgrund der
Holdingfunktion mit zentralen Steuerungsaufgaben insbesondere das Segment
Deutschland.
Längere Zahlungsziele der Kunden
Auf der Kundenseite, insbesondere im Key Account-Bereich, setzt sich weltweit der
Trend zu Unternehmenszusammenschlüssen oder -kooperationen fort. In Folge dieses
Konzentrationsprozesses besteht das Risiko, dass Kunden ihre gestiegene Marktmacht auch zu Verhandlungen über eine Verlängerung der Zahlungsziele nutzen
könnten. Längere Zahlungsziele haben eine negative Auswirkung auf die Finanzierungssituation der Vertriebsgesellschaften im Konzern. Zur Abfederung des Risikos
wird dieser Effekt bereits bei der Planung der notwendigen Finanzmittel berücksichtigt.
Der Eintritt dieses Risikos wird als möglich eingeschätzt mit wesentlichen Konsequenzen (bis zu TEUR 500). Es betrifft grundsätzlich alle Segmente, ist aber aufgrund der
im Konzern vergleichsweise hohen Vertriebsleistung der PVG besonders für das
Segment Deutschland relevant.
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c. Compliance-Risiken
Anwendung neuer gesetzlicher Regelungen
Insbesondere nach der Einbringung haben sich Anzahl und Komplexität der für den
Geschäftsbetrieb des Konzerns gültigen gesetzlichen Regelungen vor allem im
Handels- und Steuerrecht deutlich erhöht. Risiken können sich daraus ergeben, dass
es bei der Anwendung bzw. Änderung von Regeln zu Fehleinschätzungen oder
Versäumnissen kommt. Zur Vermeidung des Risikos, das als wahrscheinlich mit
moderaten Konsequenzen (TEUR 100) eingestuft wird, sind Qualitätskontrollen
etabliert. Bei Bedarf werden externe Berater einbezogen.
d.
Im Vergleich zum Vorjahr veränderte Risiken
Das zum 31. Dezember 2014 beschriebene Risiko „Integration von Unternehmensfunktionen von Herlitz Tschechien in der Herlitz Slowakei“ ist durch die Umsetzung
geeigneter Maßnahmen nicht mehr relevant. Das Risiko der „Abhängigkeit von einem
Großkunden“ besteht durch die Einbringung der PVG nicht mehr. Die sich aus der
„Kapazitätsauslastung im Logistikbereich“ ergebenden Risiken sind nach der Einbringung für den Konzern nicht mehr wesentlich. Auch die im Vorjahr genannten, sich aus
„Umfeld und Konsumklima“ ergebenden Risiken haben nicht zuletzt aufgrund einer sich
erholenden Wirtschaftslage in Europa an Bedeutung verloren.
5. Risiken aus der Verwendung von Finanzinstrumenten
Im Hinblick auf die Risiken aus der Verwendung von Finanzinstrumenten sind nachfolgende Risiken im Pelikan-Konzern von Bedeutung:
Bei den Zinsrisiken können steigende Marktzinssätze die Höhe der Zinsaufwendungen
für variabel verzinsliche Bankdarlehen in die Höhe treiben. Bei einigen Gesellschaften
dämpft eine hohe Eigenfinanzierungsquote das Risiko; zudem werden Zinssicherungsgeschäfte in Betracht gezogen. Die am Bilanzstichtag bilanzierten Zinsswaps dienen
nicht der Absicherung bestehender Finanzinstrumente.
Wechselkursrisiken ergeben sich in Folge nachteiliger Wechselkursveränderungen.
Relevant für den Konzern sind in diesem Zusammenhang Handelswareneinkäufe aus
Fernost sowie Währungsschwankungen in Ländern mit Tochtergesellschaften außerhalb des Euro-Raumes. Für den Konzern sind diese Risiken, bedingt durch Geschäftsmodell und Konzernstruktur, nur eingeschränkt zu vermeiden.
Kreditrisiken entstehen, wenn Kunden ihre Verbindlichkeiten nicht der Zahlungskondition entsprechend oder gar nicht begleichen. Diesem Risiko begegnet der Konzern
durch Bonitätsprüfungen und Warenkreditversicherungen.
Liquiditätsrisiken ergeben sich, wenn der Konzern seinen finanziellen Verpflichtungen
nicht mehr nachkommen kann. Wesentliche Quellen zur Sicherung der Liquidität bilden
neben dem erwarteten positiven EBIT Darlehen von externen und nahestehenden
Unternehmen sowie Factoring-Finanzierungen. Ziel dabei ist die langfristige Sicherung
des Finanzmittelbedarfs mit Hilfe flexibler und unterschiedlichster Finanzierungsquel-
Seite 25 von 33
len. Zur Steuerung der Liquidität werden eine Reihe von Instrumenten eingesetzt.
Insbesondere die rollierenden Liquiditätsvorschauen liefern auf Ebene von Einzelgesellschaften und des Konzerns die wesentlichen relevanten Steuerungsinformationen.
6. Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem
Rechnungslegungsprozess
bezogen
auf
den
Das eingerichtete interne Kontroll- und Risikomanagementsystem bezogen auf die
Rechnungslegung soll sicherstellen, dass der Jahres- und Konzernabschluss und der
Lagebericht gesetzeskonform aufgestellt werden. Dabei werden die mittels des
beschriebenen Risikomanagementsystems erlangten Erkenntnisse berücksichtigt.
Die Pelikan AG hat ein auf die Größe des Konzerns abgestimmtes System implementiert und evaluiert regelmäßig Anpassungsbedarf und Verbesserungspotenziale.
Nachfolgende organisatorische Regelungen und Prozesse sind implementiert, um die
Normenkonformität der Rechnungslegung zu gewährleisten:
•
Im Konzern existieren einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden,
die in einem Handbuch zusammengefasst sind. Das Handbuch wird regelmäßig
aktualisiert und bildet die Basis für die Einzelabschlüsse der Konzerngesellschaften, die in den Konzernabschluss eingehen.
•
Die mit Hilfe des Risikomanagementsystems gewonnenen Erkenntnisse werden im Hinblick auf ihre Relevanz für Buchführung, Bilanzierung und Berichterstattung beurteilt und entsprechend berücksichtigt.
•
Konzerninterne Lieferungs- und Leistungsbeziehungen werden entsprechend
konzerneinheitlicher Regelungen abgestimmt und im Rahmen der Konsolidierung kontrolliert.
•
Die Buchhaltungen der ausländischen Tochtergesellschaften werden vom Beteiligungscontrolling des Konzerns überwacht. Dabei werden Abweichungsanalysen erstellt und die Einhaltung der abschlussrelevanten Konzernrichtlinien
sichergestellt.
•
Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt in der Konzernabschlussabteilung nach einem einheitlichen Abschlusskalender. In ihm sind alle wichtigen
Tätigkeiten und deren Termine definiert.
•
Die Konsolidierung der Einzelabschlüsse gemäß IFRS erfolgt mithilfe eines
Standard-Konsolidierungsprogramms, das von geschulten und berechtigten
Mitarbeitern angewendet wird.
•
Monatsabschlüsse aller Konzerngesellschaften werden gemeinsam von der
Konzernabschlussabteilung, dem Beteiligungscontrolling sowie der kaufmännischen Leitung analysiert, um Abweichungen und Fehler zeitnah erkennen und
abstellen zu können.
Seite 26 von 33
•
Die Ermittlung von abschlussrelevanten Positionen, die Steuern beinhalten,
erfolgt unter Mitwirkung externer Steuerberater.
•
Die Funktionstrennung bei der Buchführung ist sichergestellt. Durch das 4Augen-Prinzip, das in Unterschriftenrichtlinien definiert ist, werden Kontrollen im
Prozess von Buchführung und Jahresabschlussaufstellung sichergestellt.
•
Über eine fest definierte Führungs- und Berichtsorganisation sind alle in den
Konzern einbezogenen Einheiten eingebunden. Die dafür notwendigen
Grundsätze, die Aufbau- und Ablauforganisation sowie Prozessdefinitionen sind
dokumentiert und werden stets den aktuellen Entwicklungen angepasst.
7. Beurteilung der Chancen und Risiken
Auf Ebene des Konzerns und für die Pelikan AG als Gesellschaft haben die Risiken
weder einzeln noch in ihrer Gesamtheit bestandsgefährdenden Charakter.
Die Einbringung der Gesellschaften hat auf der einen Seite mit ihrem Produktgeschäft
neue Risiken in den Konzern gebracht oder bestehende Risiken in ihrer Bedeutung
verändert. Auf der anderen Seite ist der Vorstand davon überzeugt, dass die sich
daraus ergebenden Chancen deutlich überwiegen und sich damit die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage des Konzerns und der Pelikan AG dauerhaft verbessern wird.
H.
Übernahmerechtliche Angaben
Die Pelikan AG, als Mutterunternehmen des Pelikan-Konzerns, nimmt einen organisierten Markt im Sinne des § 2 Abs. 7 des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes
(WpÜG) durch die von ihr ausgegebenen stimmberechtigten Aktien in Anspruch und
berichtet daher im Folgenden gemäß § 289 Abs. 4 HGB bzw. § 315 Abs. 4 HGB:
1.
Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beträgt EUR 242.256.637. Es ist
eingeteilt in 242.256.637 nennwertlose Stückaktien. Die Aktien lauten auf den Inhaber. Bei den Aktien handelt es sich ausnahmslos um Stammaktien, verschiedene Aktiengattungen sind nicht vorgesehen. Jede der Aktien ist ab dem Zeitpunkt der Entstehung stimmberechtigt und erstmals für das Jahr, in dem sie
entsteht, dividendenberechtigt. Grundsätzlich gewährt jede Stückaktie in der
Hauptversammlung eine Stimme. Das gilt nach § 71b AktG nicht, sofern durch
die Gesellschaft eigene Aktien gehaltenen werden. Aktuell hält die Gesellschaft
keine eigenen Aktien.
2.
Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffend,
auch solche aus Vereinbarungen zwischen Gesellschaftern, bestehen nach
Kenntnis des Vorstandes nicht.
3.
Die Anteile am Grundkapital und der Stimmrechte der Pelikan AG werden auf
Basis der öffentlich bekannten Informationen zu 51,36 % von der Pelikan Holding
AG, Schweiz (entspricht 124.423.635 Stückaktien), zu 26,54 % von der Pelikan
International Corporation Berhad, Malaysia (entspricht 64.304.108 Stückaktien),
zu 20,64 % von der MOLKARI Vermietungsgesellschaft mbH Objekt Falkensee
Seite 27 von 33
KG, Deutschland (entspricht 50.000.000 Stückaktien), und zu 0,46 % von der Pelikan Nederland B.V., Niederlande (entspricht 1.110.000 Stückaktien), gehalten.
Damit hält die PICB unmittelbar und mittelbar 99,00 % der Anteile am Konzern.
Weitere direkte oder indirekte Beteiligungen, die 10 % der Stimmrechte überschreiten, liegen daher nicht vor.
4.
Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, bestehen nicht.
5.
Eine Stimmrechtskontrolle am Kapital beteiligter Arbeitnehmer besteht nicht.
6.
Der Vorstand der Pelikan AG besteht aktuell aus vier Mitgliedern. Die Ernennung
und die Abberufung der Mitglieder des Vorstandes richten sich nach §§ 84 f.
AktG. Der Aufsichtsrat kann gemäß § 7 der Satzung auch stellvertretende Vorstandsmitglieder bestellen.
Die Beschlüsse des Aufsichtsrates werden mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst, soweit nicht gesetzlich etwas anderes zwingend vorgeschrieben ist. Der Aufsichtsrat bestellt einen Vorsitzenden des Vorstandes. Satzungsänderungen werden grundsätzlich durch die Hauptversammlung
vorgenommen (§ 179 Abs. 1 Satz 1 AktG). Die Hauptversammlung hat in § 15
der Satzung von der in § 179 Abs. 1 Satz 2 AktG eingeräumten Möglichkeit Gebrauch gemacht, dem Aufsichtsrat die Befugnis zu Änderungen, die nur die Fassung der Satzung betreffen, zu übertragen.
Beschlüsse der Hauptversammlung zu einer Satzungsänderung werden gemäß
§ 21 Abs. 1 der Satzung in der Regel mit einfacher Stimmenmehrheit und, soweit
eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Kapitalmehrheit gefasst, sofern
nicht zwingende Vorschriften des Gesetzes oder die Satzung etwas anderes vorschreiben. Das Gesetz schreibt zwingende Kapitalmehrheiten von drei Vierteln
des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals zum Beispiel für Satzungsänderungen vor, die mit wesentlichen Kapitalmaßnahmen einhergehen,
wie etwa Beschlüsse über die Schaffung von genehmigtem oder bedingtem Kapital.
7.
Am Bilanzstichtag besteht ein genehmigtes Kapital. Der Vorstand der Pelikan AG
ist mit Zustimmung des Aufsichtsrates für die Dauer von fünf Jahren ermächtigt,
das Grundkapital der Pelikan AG um insgesamt EUR 32.867.765 gegen Bareinlage durch Ausgabe von bis zu 32.867.765 neuen, auf den Inhaber lautenden
Stückaktien zu erhöhen (genehmigtes Kapital 2015/I). Diese Erhöhung kann
einmal oder auch mehrmals in Teilbeträgen erfolgen. Den Aktionären ist ein Bezugsrecht einzuräumen, wobei Spitzenbeträge ausgenommen werden können.
Der Vorstand kann ferner den weiteren Inhalt der Aktienrechte der zu schaffenden Aktien und die Bedingungen der Aktienausgabe festlegen. Darüber hinaus
bestehen keine Befugnisse des Vorstandes, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen. Der Konzern verfügt zum Stichtag über keine eigenen Aktien der Pelikan
AG. Das genehmigte Kapital ist im Jahr 2015 mit EUR 124.402 in Anspruch genommen worden, sodass das verbleibende genehmigte Kapital zum
31. Dezember 2015 und zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Lageberichts
EUR 32.743.363 beträgt.
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8.
Die Pelikan AG hat keine Vereinbarungen getroffen, die unter der Bedingung
eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen.
9.
Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft für den Fall
eines Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstandes oder Arbeitnehmern.
I.
Erklärung zur Unternehmensführung
Der Vorstand der Pelikan AG hat die Erklärung zur Unternehmensführung im Dezember 2015 abgegeben und auf der Internetseite der Pelikan AG veröffentlicht. Auf die
unter www.Pelikan-AG.com veröffentlichte Erklärung wird hiermit Bezug genommen.
Weitere Informationen über unsere Corporate Governance finden Sie im CorporateGovernance-Bericht, der im Geschäftsbericht enthalten ist (www.Pelikan-AG.com).
J.
Bericht zur Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat
Der Vergütungsbericht erläutert die für das Geschäftsjahr geltenden Grundlagen für die
Festlegung der Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie deren Höhe und
Struktur.
1. Vorstandsvergütung
Torsten Jahn wurde mit Wirkung zum 30. März 2015 als weiteres Vorstandsmitglied
der Pelikan AG bestellt und ist für das Ressort „Marketing und Vertrieb Deutschland,
Österreich und Schweiz“ verantwortlich.
Der Vorstandsvertrag mit Frauke Wandrey enthält fixe und variable Vergütungsbestandteile. Die variable Vergütung ist an die Erreichung wirtschaftlicher Zielstellungen
in Form von Ergebniskennziffern des Unternehmens gebunden. Die Vergütung wird
hierdurch auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet. Der Vorstandsvertrag mit Hooi Keat Loo weist keine variablen Anteile auf. Für das Vorstandsmitglied
Claudio E. Seleguan besteht ein Geschäftsführer-Dienstvertrag mit Pelikan Mexico
S.A. de CV. und für das Vorstandsmitglied Torsten Jahn ein GeschäftsführerDienstvertrag mit der PVG.
Im Konzernabschluss werden 2015 für Claudio E. Seleguan und Torsten Jahn jeweils
die Gesamtbezüge in beiden Tochtergesellschaften als Vorstandsvergütung gezeigt,
während im Jahresabschluss der Pelikan AG nur die in der Pelikan AG angefallenen
Aufwendungen dargestellt sind.
Die Zielvereinbarungen für die variablen Vergütungsbestandteile werden vom Aufsichtsrat mit dem Vorstand geschlossen. Die Einschätzung der Zielerreichung erfolgt
ebenfalls durch den Aufsichtsrat. Eine mehrjährige Bemessungsgrundlage für die
variable Vergütung des Vorstands wird aufgrund der erfolgten Umstrukturierung und
Seite 29 von 33
den sich daran anschließenden, noch nicht abgeschlossenen organisatorischen
Anpassungen im Jahr 2016 für die Folgejahre vorgegeben werden.
Im Übrigen überprüft der Aufsichtsrat regelmäßig die Angemessenheit der Vergütung
der Vorstandsmitglieder.
Außerdem existiert ein von der PICB aufgelegtes anteilsbasiertes Vergütungsmodell
namens „Executivesʼ Share Option Scheme“ („ESOS“). Die aktuelle Laufzeit des
„ESOS“ endet am 28. Februar 2018. Im Rahmen dieses Vergütungsmodells hat PICB
ausgewählten Mitarbeitern Optionen auf die Zeichnung neuer Stammaktien der PICB
zu einem Wert von RM 1,00 pro Stück gewährt. Zu den ausgewählten Mitarbeitern
gehören im Pelikan-Konzern die Vorstandsmitglieder der Pelikan AG sowie einzelne
Mitarbeiter der oberen Führungsebene der Pelikan AG und ihren Tochtergesellschaften. Die Gesamtzahl der nach ESOS auszugebenden Aktien unterliegt verschiedenen
Beschränkungen in Bezug auf die Höhe des Anteils am Grundkapital der PICB. Der
Optionspreis für eine Aktie entspricht dem gewichteten durchschnittlichen Kurs der
Aktien der PICB, der an den fünf dem Zeitpunkt des Optionsangebots unmittelbar
vorangegangenen Markttagen an der Bursa Malaysia Securities Berhad notiert war,
wobei ein Nachlass von höchstens 10 % gewährt wird. Ist der Nennwert der Aktien der
PICB von jeweils RM 1,00 höher, so ist dieser maßgeblich. Da der Wert der ausgegebenen Optionen sich in Summe für alle Teilnehmer im Pelikan-Konzern am Bilanzstichtag auf einen unwesentlichen Betrag beläuft, sind diese in der folgenden Darstellung
nicht enthalten.
Die Aufwendungen für die Vergütung des Vorstandes setzen sich im Geschäftsjahr wie
folgt zusammen:
2015
Fixe
Vergütung
TEUR
Variable
Geldwerter
Vergütung Vorteil/Sonstiges Gesamt
TEUR
TEUR
TEUR
Claudio E. Seleguan
Hooi Keat Loo
Torsten Jahn
Frauke Wandrey
517
180
223
191
1.111
2014
Fixe
Vergütung
TEUR
Variable
Vergütung
TEUR
Geldwerter
Vorteil
TEUR
0
180
188
368
0
0
36
36
0
0
9
9
Claudio E. Seleguan
Hooi Keat Loo
Frauke Wandrey
192
0
68
50
310
32
0
24
7
63
741
180
315
248
1.484
davon
Pelikan AG
TEUR
205
180
21
248
654
Gesamt
TEUR
0
180
233
413
Seite 30 von 33
Den Vorstandsmitgliedern wurden keine Leistungen für den Fall einer vorzeitigen
Beendigung der Tätigkeit zugesagt. Für den Vorstandsvorsitzenden Claudio E.
Seleguan besteht eine Pensionszusage (TEUR 485) bei einer Zuführung zur Rückstellung im Berichtsjahr von TEUR 21, die in der Gesamtvergütung enthalten ist.
Den Vorstandsmitgliedern wurden weder Kredite noch Vorschüsse erteilt.
Ehemalige Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebene erhielten im Geschäftsjahr
keine Bezüge.
2. Aufsichtsratsvergütungen
Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in § 16 der Satzung der Pelikan AG geregelt. Die
Aufsichtsräte erhalten für ihre Tätigkeit eine feste jährliche Vergütung von EUR 12.500,
die nach Ablauf des Geschäftsjahres zahlbar ist. Der Vorsitzende erhält das Doppelte
und sein Stellvertreter das Anderthalbfache des vorgenannten Betrages.
Sämtliche Auslagen, die im Zusammenhang mit der Aufsichtsratstätigkeit anfallen,
sowie die auf die Bezüge anfallende Umsatzsteuer werden den Aufsichtsratsmitgliedern ersetzt.
Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten keine Kredite.
Ehemalige Aufsichtsratsmitglieder und deren Hinterbliebene erhielten im Geschäftsjahr
keine Bezüge.
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K.
Schlusserklärung zum Abhängigkeitsbericht
Wir erklären gemäß § 312 Abs. 3 AktG, dass die Pelikan AG bei den im Bericht über
die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäfte nach
den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem das Rechtsgeschäft
vorgenommen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung
erhalten hat.
Es sind keine Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse des herrschenden oder
eines mit ihm verbundenen Unternehmens getroffen oder unterlassen worden.
Berlin, den 29. April 2016
Claudio E. Seleguan
Hooi Keat Loo
Torsten Jahn
Frauke Wandrey
Der Vorstand
Pelikan Aktiengesellschaft
Seite 32 von 33
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss und der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
der Gesellschaft bzw. des Konzerns vermitteln und im zusammengefassten Konzernlagebericht und Lagebericht der Pelikan AG der Geschäftsverlauf einschließlich des
Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Berlin, den 29. April 2016
Claudio E. Seleguan
Hooi Keat Loo
Torsten Jahn
Frauke Wandrey
Der Vorstand
Pelikan Aktiengesellschaft
Seite 33 von 33
Pelikan Aktiengesellschaft
(vormals: Herlitz Aktiengesellschaft), Berlin
Bilanz zum 31. Dezember 2015
AKTIVA
EUR
31.12.2015
EUR
31.12.2014
TEUR
PASSIVA
EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
A. EIGENKAPITAL
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
I.
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen
Rechten und Werten
II. Kapitalrücklage
II.
Sachanlagen
1.
2.
3.
Technische Anlagen und Maschinen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Geistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
13.877,00
7
Gezeichnetes Kapital
III. Verlustvortrag
IV. Jahresfehlbetrag
802.581,00
207.110,81
116.400,00
865
225
0
31.12.2015
EUR
31.12.2014
TEUR
242.256.637,00
10.908
20.778.118,81
20.778
-25.211.261,83
-23.093
-1.829.333,22
-2.118
235.994.160,76
6.475
B. RÜCKSTELLUNGEN
1.126.091,81
1.090
III. Finanzanlagen
1.
2.
Anteile an verbundenen Unternehmen
Beteiligungen
195.389.493,38
1,00
10.326
0
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
2. Steuerrückstellungen
3. Sonstige Rückstellungen
8.724,00
0,00
1.609.930,01
6
40
2.845
1.618.654,01
195.389.494,38
10.326
196.529.463,19
11.423
2.891
C. VERBINDLICHKEITEN
B. UMLAUFVERMÖGEN
I.
Vorräte
1.
2.
3.
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Unfertige Erzeugnisse
Fertige Erzeugnisse und Waren
II.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1.
2.
3.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
Sonstige Vermögensgegenstände
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
3. Sonstige Verbindlichkeiten
davon aus Steuern EUR 115.431,71 (Vj. TEUR 356)
619.114,65
54.129,24
167.537,78
458
46
45
840.781,67
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
45.428,94
53.538.329,53
946.829,34
1.097.376,60
14.432.762,24
276.620,60
294
9.435
757
15.806.759,44
10.486
253.419.574,21
19.852
549
94
6.181
336
54.530.587,81
6.611
1.495.880,08
1.221
56.867.249,56
8.381
22.861,46
48
253.419.574,21
19.852
Pelikan Aktiengesellschaft
(vormals: Herlitz Aktiengesellschaft), Berlin
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr
vom 01. Januar 2015 bis zum 31. Dezember 2015
EUR
1. Umsatzerlöse
2. Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
3. Sonstige betriebliche Erträge
2015
2014
EUR
TEUR
13.146.242,18
22.448
128.125,34
-1.917
10.479.757,97
10.331
23.754.125,49
30.862
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
-9.091.262,02
-12.772
-463.209,02
-1.343
-9.554.471,04
-14.115
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
-4.482.861,53
-4.434
-836.158,86
-716
davon für Altersversorgung EUR 365 (Vj. TEUR 4)
-5.319.020,39
-5.150
-254.607,89
-259
-11.196.658,20
-13.967
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen
8. Erträge aus Beteiligungen
429.748,12
799
9. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen
437.164,48
1.023
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
399.256,40
688
0,00
-1.133
-3.334,06
-348
-252.810,23
-495
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 429.748,12 (Vj. TEUR 799)
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 399.256,40 (Vj. TEUR 688)
11. Abschreibungen auf Finanzanlagen
12. Aufwendungen aus Verlustübernahme
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
davon an verbundene Unternehmen EUR 251.306,69 (Vj. TEUR 444)
14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
16. Sonstige Steuern
17. Jahresfehlbetrag
1.010.024,71
534
-1.560.607,32
-2.095
0,00
0
-268.725,90
-23
-1.829.333,22
-2.118
Pelikan Aktiengesellschaft
(vormals: Herlitz Aktiengesellschaft), Berlin
ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2015
A.
Vorbemerkung
Im Geschäftsjahr wurden eine Sachkapitalerhöhung (EUR 231.224.500) und eine
Barkapitalerhöhung (EUR 124.204) vollzogen und die Firma geändert. Mit der Eintragung in das Handelsregister am 30. April 2015 sind die Sachkapitalerhöhung sowie die
Umfirmierung der Herlitz AG in Pelikan AG wirksam geworden. Im Rahmen der
Sachkapitalerhöhung wurden von der Pelikan International Corporation Berhad
(„PICB“) sowie der PICB nahestehende Unternehmen zehn Gesellschaften („Einbringung“) in die Pelikan AG eingebracht. Alle eingebrachten Gesellschaften wurden ab
dem 1. Mai 2015 als Finanzanlagen bilanziert. Im Zusammenhang mit der im Einbringungsvertrag zusätzlichen vereinbarten Einbringung der Logistikimmobilie der
MOLKARI Vermietungsgesellschaft mbH und Co. Objekt Falkensee KG (MOLKARI) in
die Pelikan AG ist am Bilanzstichtag die Kapitalerhöhung zwar vollzogen, jedoch die
Sacheinlage mangels des dinglichen Vollzugs noch ausstehend. Die Barkapitalerhöhung wurde mit Eintragung ins Handelsregister am 26. August 2015 mit einem Betrag
von EUR 124.402 wirksam.
Zum 31. Dezember 2015 halten die Pelikan Holding AG 51,36 %, die PICB 26,54 %,
die MOLKARI 20,64 % sowie die Pelikan Nederland B.V 0,46 % der Anteile des im
Handelsregister eingetragenen Grundkapitals und der Stimmrechte der Pelikan AG.
Mit Eintragung ins Handelsregister am 28. September 2015 wurde die Susy Card
GmbH rückwirkend zum 1. Januar 2015 auf die Muttergesellschaft Pelikan AG
verschmolzen. Die Verschmelzung erfolgte zu Buchwerten. Der dabei entstandene
Verschmelzungsverlust von TEUR 47 wird unter sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.
Aufgrund der im Berichtsjahr erfolgten Sachkapitalerhöhung und der Verschmelzung
der Susy Card GmbH sowie des im Vorjahr zum 1. März 2014 erfolgten Verkaufs des
deutschen und österreichischen Vertriebsgeschäfts ist ein Vergleich des Geschäftsjahres 2015 mit dem Vorjahr nur bedingt möglich.
B.
Allgemeine Angaben
Der Abschluss der Pelikan AG ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches
(HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Die Gesellschaft hat die für eine
große Kapitalgesellschaft (§ 267 Abs. 3 Satz 2 HGB) geltenden Grundsätze zu
beachten.
Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.
Seite 1 von 21
Die Pelikan AG bildet mit ihren Tochterunternehmen einen Konzern im Sinne der § 290
ff. HGB, für den zum 31. Dezember 2015 ein Konzernabschluss nach IFRS aufgestellt
wird.
Alle Angaben erfolgen in TEUR.
C.
Ergebnisabführungsverträge
Zwischen der Pelikan AG und der Convex Schreibwaren-Handels GmbH besteht ein
Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag und mit der Mercoline GmbH ein
Gewinnabführungsvertrag.
D.
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die folgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden unverändert auf den
Jahresabschluss der Gesellschaft angewendet.
1. Anlagevermögen
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten bewertet und, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer
Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen linear über fünf Jahre abgeschrieben.
Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet
und entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben.
Nutzungsdauer
in Jahren
____________________________
Technische Anlagen und Maschinen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Fahrzeuge
3 bis 15
3 bis 15
6 bis 9
Geringwertige Wirtschaftsgüter, deren Anschaffungs- oder Herstellungskosten
zwischen EUR 150 und EUR 1.000 betragen, werden in einem Sammelposten aktiviert
und linear über 5 Jahre abgeschrieben (so genannte Poolabschreibung).
Bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen werden auf Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.
Bei den Finanzanlagen werden die bilanzierten Anteilsrechte zu Anschaffungskosten
bzw. niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt, soweit der fortgeführte Buchwert
den beizulegenden Wert übersteigt und eine dauerhafte Wertminderung anzunehmen
ist. Zuschreibungen aufgrund des Wertaufholungsgebots werden bis zu den ursprünglichen Anschaffungskosten vorgenommen, wenn die Gründe für eine dauerhafte
Wertminderung nicht mehr bestehen.
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2. Umlaufvermögen
Die Bewertung der Gegenstände des Vorratsvermögens erfolgte grundsätzlich zu
Anschaffungs- oder Herstellungskosten unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips.
Die Bestände der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Handelswaren werden mit dem
gleitenden Durchschnittspreis bewertet. Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse
werden zu Herstellkosten bewertet, wobei neben den Fertigungs- und Materialeinzelkosten auch angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten berücksichtigt werden. Aufwendungen der allgemeinen Verwaltung und für
freiwillige soziale Leistungen sowie für betriebliche Altersversorgung werden nicht
aktiviert. Zinsen für Fremdkapital, das zur Finanzierung der Herstellung verwendet
wird, werden nicht angesetzt.
Das Vorratsvermögen ist verlustfrei bewertet. Alle erkennbaren Risiken, die sich aus
überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und Reichweitenanalysen ergeben, sind durch angemessene Abwertungen berücksichtigt.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zu ihren Nennwerten
angesetzt. Allen erkennbaren Risiken wird durch die Bildung angemessener Wertberichtigungen Rechnung getragen.
Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden erkennbare Einzelrisiken durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Pauschalwertberichtigungen werden nicht gebildet. Kurzfristige Fremdwährungsbeträge werden mit
dem zum Bilanzstichtag gültigen Devisenkassamittelkurs angesetzt.
Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten sind mit dem Nennbetrag
angesetzt. Die Umrechnung der täglich fälligen Guthaben in Fremdwährung erfolgt
zum Devisenkassamittelkurs.
Als Rechnungsabgrenzungsposten auf der Aktivseite werden gemäß § 250 Abs. 1
HGB Ausgaben vor dem Bilanzstichtag ausgewiesen, die Aufwendungen für eine
bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.
3. Latente Steuern
Latente Steuern werden auf Differenzen zwischen den handelsrechtlichen und
steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten gebildet, sofern sich diese in den Folgejahren voraussichtlich
abbauen. Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge werden berücksichtigt, sofern eine
Verrechnung mit steuerpflichtigem Einkommen innerhalb der nächsten fünf Jahre
realisierbar und wahrscheinlich ist. Ergibt sich aus der Gegenüberstellung der Wertansätze eine Steuerbelastung, werden passive latente Steuern gebildet.
Der Überhang an aktiven latenten Steuern wird nicht bilanziert.
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Die Bewertung von latenten Steuern erfolgt auf der Grundlage des geltenden Körperschaftsteuersatzes sowie der relevanten Gewerbesteuersätze.
4. Rückstellungen
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen betreffen Sterbegelder
und sind gemäß § 253 HGB auf Basis versicherungsmathematischer Gutachten
bewertet.
Die sonstigen Rückstellungen tragen allen erkennbaren Risiken und sonstigen
ungewissen Verpflichtungen Rechnung. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger
kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages anzusetzen unter
Berücksichtigung künftiger Preis- und Kostensteigerungen. Rückstellungen mit einer
Restlaufzeit von über einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden
durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre, der von der
Bundesbank ermittelt und bekannt gegeben wird, abgezinst.
5. Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.
Auf Fremdwährung lautende kurzfristige Verbindlichkeiten werden zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet.
6. Derivative Finanzinstrumente
Für die bestehenden derivativen Finanzinstrumente ist die Bildung von Bewertungseinheiten wegen fehlender Voraussetzungen gemäß § 254 HGB nicht möglich. Bei der
Bilanzierung der derivativen Finanzinstrumente werden daher für negative Marktwerte
Rückstellungen für drohende Verluste gebildet. Über die Anschaffungskosten hinausgehende positive Marktwerte werden nicht angesetzt. Bewertungsänderungen der
Finanzinstrumente werden ergebniswirksam erfasst.
7. Währungsumrechnung
Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten sowie die damit zusammenhängenden Erträge und Aufwendungen werden nach Maßgabe des Wechselkurses zum
Entstehungstag der Forderung oder Verbindlichkeit erfasst. Zum Bilanzstichtag erfolgt
die Bewertung der Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten mit Restlaufzeiten unter einem Jahr mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag; ansonsten
gelten das Realisations- bzw. Niederstwertprinzip.
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E.
Erläuterungen zur Bilanz
1. Anlagevermögen
Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im Anlagenspiegel dargestellt, der als
Anlage A diesem Anhang beigefügt ist.
Bei den Anlagezugängen aufgrund der Verschmelzung der Susy Card GmbH mit
Buchwerten von TEUR 145 werden in der Entwicklung des Anlagevermögens die
ursprünglichen Anschaffungskosten und die kumulierten Abschreibungen des übertragenden Rechtsträgers jeweils in Sonderspalten gezeigt.
Unter den Finanzanlagen am 31. Dezember 2015 werden Anteile an verbundenen
Unternehmen in Höhe von TEUR 195.389 (Vorjahr TEUR 10.326) ausgewiesen. Der
Anstieg gegenüber dem 31. Dezember 2014 wurde durch die unter Punkt A. erläuterte
Einbringung im Rahmen der Sachkapitalerhöhung verursacht. Die Anschaffungskosten
hieraus, die den Buchwerten zum 31. Dezember 2015 entsprechen, stellen sich wie
folgt dar:
31.12.2015
TEUR
Pelikan Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG, Hannover, Deutschland
Pelikan Vertrieb Verwaltungs-GmbH, Hannover, Deutschland
Pelikan Mexico S.A. de CV, Puebla, Mexiko
Pelikan Colombia S.A.S., Bogota, Kolumbien
Pelikan Argentina S.A., Buenos Aires, Argentinien
Pelikan N.V./S.A., Groot-Bijgaarden, Belgien
Pelikan Japan K.K., Tokio, Japan
66.000
50
79.003
1.730
146
9.580
10.865
Pelikan (Schweiz) AG , Feusisberg, Schweiz
3.570
Pelikan Middle East FZE, Sharjah, Vereinigte Arabische Emirate
8.675
Pelikan Italia S.p.a., Mailand, Italien
1.110
180.729
Im Geschäftsjahr 2015 fand zudem eine Erhöhung der Beteiligung an der Pelikan
Vertriebsgesellschaft mbH und Co. KG (PVG) durch Einlage in Höhe von TEUR 4.334
statt.
Alle eingebrachten Gesellschaften vertreiben Papier-, Büro- und Schreibwaren (PBS).
In den Ländern Kolumbien und Mexico existiert zusätzlich eine Produktion von PBSArtikeln.
Weitere Angaben zum Anteilsbesitz befinden sich in der Aufstellung des Anteilsbesitzes in der Anlage B zum Anhang.
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2. Vorräte
Die Pelikan AG weist zum Bilanzstichtag Vorräte in Höhe von TEUR 841 (Vorjahr
TEUR 549) aus. Der Anstieg zum Vorjahr ist im Wesentlichen bedingt durch die
Verschmelzung mit der Susy Card GmbH.
3. Forderungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen zum Bilanzstichtag in Höhe
von TEUR 45 (Vorjahr TEUR 94). Einzelwertberichtigungen sind zum 31. Dezember
2015 nicht erfasst (Vorjahr TEUR 16).
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 53.538 (Vorjahr
TEUR 6.181) enthalten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von
TEUR 541 (Vorjahr: TEUR 590). Darüber hinaus bestehen Forderungen gegen
inländische Tochtergesellschaften aus dem Verrechnungsverkehr in Höhe von
TEUR 2.248 (Vorjahr TEUR 1.191). Kurzfristige Gesellschafterdarlehen wurden gegen
die Herlitz Slovakia s.r.o. mit TEUR 449 (Vorjahr TEUR 0) und gegen Herlitz Hungaria
Kft mit TEUR 300 (Vorjahr TEUR 400) ausgewiesen. Das am Vorjahresstichtag
vorhandene Darlehen gegen die Susy Card GmbH in Höhe von TEUR 4.000 ist durch
die Verschmelzung auf die Pelikan AG nicht mehr bilanziert. Am Bilanzstichtag sind
Forderungen aus eingeforderter ausstehender Einlage auf das gezeichnete Kapital
gegen die MOLKARI in Höhe von TEUR 50.000 (Vorjahr TEUR 0) bilanziert.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind mit TEUR 5.990 (Vorjahr
TEUR 4.512) wertberichtigt.
4. Sonstige Vermögensgegenstände
Die sonstigen Vermögensgegenstände in Höhe von TEUR 947 (Vorjahr TEUR 336)
enthalten sonstige Forderungen in Höhe von TEUR 210 (Vorjahr TEUR 210) gegen
einen Kreditversicherer, die als Sicherheit für eine Warenkreditversicherung dienen.
Des Weiteren bestehen sonstige Forderungen in Höhe von TEUR 41 (Vorjahr
TEUR 55) gegen Lieferanten sowie in Höhe von TEUR 494 (Vorjahr: TEUR 0) gegen
verbundene Unternehmen.
Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 2.200 haben eine
Restlaufzeit von über einem Jahr. Alle übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.
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5. Eigenkapital
Das Eigenkapital hat sich wie folgt entwickelt:
Gezeichnetes
Kapital
TEUR
Stand: 31.12.2014
Kapitalrücklage
TEUR
Bilanzverlust
TEUR
Summe
TEUR
10.908
20.778
-25.211
6.475
Jahresfehlbetrag
Kapitalerhöhung
0
231.349
0
0
-1.829
0
-1.829
231.349
Stand: 31.12.2015
242.257
20.778
-27.041
*
*
235.994
*
Rundungsdifferenz TEUR 1
6. Gezeichnetes Kapital
Das Grundkapital der Pelikan AG beträgt nach der Kapitalerhöhung
EUR 242.256.637,00 (Vorjahr EUR 10.907.735,00). Die Kapitalerhöhung setzt sich
zusammen aus einer Sachkapitalerhöhung von EUR 231.224.500,00 und einer
Barkapitalerhöhung von EUR 124.402,00. Das Grundkapital ist eingeteilt in
242.256.637 Stückaktien (Vorjahr 10.907.735) mit einem Nennwert wie im Vorjahr von
EUR 1,00 je Aktie. Sie lauten auf den Inhaber. Durch den Beschluss der Hauptversammlung vom 19.06.2015 ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital bis zum
06.08.2020 um bis zu 32.867.765 EUR zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2015/I).
Diese Erhöhung kann einmal oder auch mehrmals in Teilbeträgen erfolgen. Den
Aktionären ist ein Bezugsrecht einzuräumen, wobei Spitzenbeträge ausgenommen
werden können. Der Vorstand kann ferner mit Zustimmung des Aufsichtsrates den
weiteren Inhalt der Aktienrechte der zu schaffenden Aktien und die Bedingungen der
Aktienausgabe festlegen.
Von dieser Ermächtigung wurde im Rahmen der Barkapitalerhöhung im August 2015 in
Höhe von EUR 124.402,00 Gebrauch gemacht. Das verbleibende Genehmigte Kapital
beträgt somit zum 31. Dezember 2015 und zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses
Jahresabschlusses EUR 32.743.363,00.
7. Kapitalrücklage
Die Kapitalrücklage enthält in Höhe von TEUR 25.914 Aufgeld aus der Begebung von
Genussrechtskapital, welches als Wandlungsrecht im Sinne des § 272 Abs. 2 Nr. 2
HGB zu klassifizieren war sowie in Höhe von TEUR 1.198 aus einer Kapitalherabsetzung und in Höhe von TEUR 382 aus dem Aufgeld aus einer Kapitalerhöhung im Sinne
des § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB. Weiterhin wurde der Verlust des Jahres 2011 in Höhe von
TEUR 6.716 mit der Kapitalrücklage verrechnet, sodass sich diese zum 31. Dezember
2015 wie am Vorjahresstichtag auf TEUR 20.778 beläuft.
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8. Bilanzverlust
Im Geschäftsjahr 2015 ist ein Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 1.829 (Vorjahr
Jahresfehlbetrag TEUR 2.118) entstanden. Zusammen mit dem Verlustvortrag des
Vorjahres ergibt sich ein Bilanzverlust zum 31. Dezember 2015 in Höhe von
TEUR 27.041.
9. Rückstellungen
Die sonstigen Rückstellungen betragen TEUR 1.610 (Vorjahr TEUR 2.845). Darin
enthalten sind insbesondere TEUR 303 (Vorjahr TEUR 282) für den Personalbereich,
TEUR 457 (Vorjahr TEUR 982) für ausstehende Rechnungen, TEUR 419 (Vorjahr
TEUR 702) für Drohverluste aus Forwardzinsswaps, TEUR 105 (Vorjahr TEUR 118) für
die Aufbewahrung der Geschäftsunterlagen und TEUR 94 (Vorjahr TEUR 118) für
Aufsichtsratsvergütungen. Die Rückstellungen für den Vertriebsbereich haben sich
aufgrund des Verkaufs des Produktvertriebs auf TEUR 2 (Vorjahr TEUR 527) reduziert.
Die Berechnung der Jubiläums- und Sterbegeldrückstellung basiert auf dem Anwartschaftsbarwertverfahren mit einem Zinssatz der Deutschen Bundesbank von 3,89 %
(Marktzinssatz bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren), einer Gehaltsdynamik von 2,5 % und der „Richttafel 2005 G“ von Prof. Dr. Klaus Heubeck.
Es bestehen zwei Forwardzinsswaps mit einem Gesamtvolumen von EUR 10 Mio. Für
einen Zeitraum von 5 Jahren ab Januar 2012 wurden die Nominalzinsaufwendungen
des 3-Monats-Euribor mit einem Zinssatz von 3,15 % getauscht. Die vertragliche
Restlaufzeit der derivativen finanziellen Verbindlichkeiten aus den Zinsswaps beträgt
13 Monate. Die negativen Zeitwerte der Swaps aus zukünftigen Zahlungsströmen
belaufen sich zum Stichtag auf TEUR 419 (Vorjahr TEUR 702). Im Geschäftsjahr
wurden Zahlungen in Höhe von TEUR 315 geleistet. Dem steht die ertragswirksame
Verbesserung des Zeitwertes in Höhe von TEUR 283 (Vorjahr TEUR 143) gegenüber.
10. Verbindlichkeiten
Unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen mit einem Betrag von
TEUR 1.097 (Vorjahr TEUR 294) werden Verbindlichkeiten gegen Dritte ausgewiesen.
Der Anstieg ist hauptsächlich auf unterschiedliche Zahlungsausgangstermine am
Jahresende zurückzuführen.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen belaufen sich auf
TEUR 14.433 (Vorjahr TEUR 9.435). Diese beinhalten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von TEUR 394 (Vorjahr TEUR 804), aus dem Verrechnungsverkehr von TEUR 1.903 (Vorjahr TEUR 2.395) sowie eine kurzfristige Darlehensverbindlichkeit gegenüber dem Gesellschafter PICB von TEUR 4.316 (Vorjahr TEUR 6.236),
welches auf Anforderung rückzahlbar ist und mit 6 % verzinst wird. Die aufgelaufenen
Zinsen für dieses Darlehen werden dem Darlehensbetrag hinzugerechnet; die Zinsverbindlichkeiten betragen zum Bilanzstichtag TEUR 316 (Vorjahr TEUR 2.236). Darüber
hinaus werden in dieser Position weitere Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von
TEUR 3.486 (Vorjahr TEUR 0) ausgewiesen, von denen TEUR 2.119 (Vorjahr TEUR 0)
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als langfristig eingestuft sind. Aus Kapitalerhöhungen sind Verbindlichkeiten gegenüber
der PVG TEUR 4.334 (Vorjahr TEUR 0) bilanziert.
Sonstige Verbindlichkeiten bestehen in Höhe von TEUR 277 (Vorjahr TEUR 757).
Davon entfallen TEUR 115 (Vorjahr TEUR 356) auf Verbindlichkeiten gegenüber dem
Finanzamt aus Umsatz-, Lohn- und Kirchensteuer sowie TEUR 46 (Vorjahr TEUR 311)
auf debitorische Kreditoren. Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit
bestehen wie im Vorjahr nicht.
Die Fristigkeiten der Verbindlichkeiten sind nachfolgend dargestellt:
kurzfristig
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
Sonstige Verbindlichkeiten
langfristig
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
31.12.2015
TEUR
31.12.2014
TEUR
1.097
12.314
277
13.688
294
9.435
757
10.486
2.119
15.807
0
10.486
11. Latente Steuern
Die Ermittlung der latenten Steuern beruht zum einen auf einem steuerlichen Verlustvortrag, der mit einem Körperschaftsteuersatz von 15,83 % (einschließlich Solidaritätszuschlag) sowie einem Gewerbesteuersatz von 12,25 % bewertet wurde, wobei
innerhalb des Planungszeitraums von drei Jahren von keiner Verlustverrechnung
auszugehen ist. Zum anderen wurden Differenzen zwischen Handels- und Steuerbilanz
mit dem durchschnittlichen Ertragsteuersatz von 28,08 % bewertet. Diese temporären
Differenzen entstehen einerseits aus Anteilen an verbundenen Unternehmen, die zur
Bildung von passiven latenten Steuern führen, und andererseits überwiegend aus
Rückstellungen, die zur Bildung von aktiven latenten Steuern führen. Die Höhe der mit
passiven Latenzen verrechneten steuerlichen Verlustvorträge beträgt TEUR 2.980.
Von dem Wahlrecht zum Ansatz des aktiven Steuerüberhangs aufgrund sich ergebender Steuerentlastungen nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wird kein Gebrauch gemacht.
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12. Haftungsverhältnisse
Am Bilanzstichtag bestanden erstmalig Eventualverbindlichkeiten aus gesamtschuldnerischen Haftungen der Pelikan AG im Zusammenhang mit einem Kreditvertrag des
verbundenen Unternehmens PVG mit der Commerzbank AG in Höhe von TEUR 3.000
sowie mit einem Kreditvertrag der PVG und zwei weiteren nahestehenden Unternehmen mit der Commerzbank AG in Höhe von TEUR 6.000. Außerdem hat die
Pelikan AG eine Bürgschaft an eine italienische Geschäftsbank zur Absicherung von
Zahlungsverpflichtungen der Tochtergesellschaft Pelikan Italia S.p.A. aus deren
Kreditvereinbarung bis zu maximal TEUR 400 ausgereicht.
Die Pelikan AG schätzt das Risiko einer Inanspruchnahme aufgrund der aktuellen
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie den Unternehmensplanungen der
betroffenen verbundenen Unternehmen als unwahrscheinlich ein.
Nachstehend aufgelistet werden Patronatserklärungen zu Gunsten von verbundenen
Unternehmen sowie deren Laufzeiten:
eCom Logistik GmbH & Co. KG
POS Service GmbH
bis 31. Dezember 2016
bis 31. Dezember 2016
Mit diesen im März 2016 bis zum 31. Dezember 2017 verlängerten Patronatserklärungen versichert die Pelikan AG, dass sie den Tochtergesellschaften die Liquidität zur
Verfügung stellt, die sie zur Erfüllung ihrer finanziellen Verpflichtungen benötigt. Im
Rahmen unserer Finanzplanungen gehen wir davon aus, dass wir den Tochtergesellschaften in dem genannten Zeitraum weitere finanzielle Mittel auf Darlehensbasis zur
Verfügung stellen werden.
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13. Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte
a.
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Zum Bilanzstichtag hatte die Pelikan AG nachfolgend dargestellte sonstige finanzielle
Verpflichtungen:
31.12.2015
TEUR
31.12.2014
TEUR
bis 1 Jahr
Gebäude
Kraftfahrzeuge
Technische Anlagen und Maschinen
Übrige
1 bis 5 Jahre
Gebäude
Kraftfahrzeuge
Technische Anlagen und Maschinen
Übrige
mehr als 5 Jahre
0
31
155
284
470
505
46
155
278
984
0
26
142
0
168
505
44
297
0
846
0
638
0
1.830
Finanzielle Verpflichtungen aus Gebäudemieten bestehen am Bilanzstichtag nicht
mehr, da die Pelikan AG von der MOLKARI im Hinblick auf die eingeforderte Einlage
der Produktions- und Logistikimmobilie in Falkensee so gestellt wird, als wäre sie
bereits Eigentümer. Übrige Verpflichtungen stehen im Wesentlichen im Zusammenhang mit Dienstleistungsverträgen.
Verträge über Kraftfahrzeug-Leasing haben eine Laufzeit von 12 bis 48 Monaten. Der
Leasinggegenstand wird nach Vertragsende wieder an den Leasinggeber zurückgegeben. Änderungen in der Höhe der monatlichen Leasingraten sind während der
Vertragslaufzeit nicht vorgesehen. Einzahlungen aus Sub-Leasing-Verträgen bestehen
nicht.
Operating-Leasing für Kraftfahrzeuge, technische Anlagen und Maschinen hat für die
Gesellschaft insbesondere Vorteile hinsichtlich der Liquiditätsbelastung, der Eigenkapitalquote infolge der Bilanzneutralität und der Planungs- und Kalkulationssicherheit
durch feste Leasingvertragsparameter. Wesentliche Risiken aus den genannten
Operating-Leasing-Verträgen bestehen nicht.
b.
Sicherungsübereignung von Vermögensgegenständen
Sicherungsübereignungen von Vermögensgegenständen bestehen am Bilanzstichtag
nicht.
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F.
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
1. Umsatzerlöse
Die Erlöse im Geschäftsjahr 2015 stellen sich wie folgt dar:
Umsatzerlöse mit Dritten
Umsatzerlöse mit verbundenen Unternehmen
2015
2014
TEUR
TEUR
44
13.102
13.146
13.628
8.820
22.448
Der Rückgang und die veränderte Struktur der Umsatzerlöse sind im Wesentlichen die
Folge des Verkaufs des Produktvertriebsgeschäftes an die PVG ab März 2014.
Dadurch sind aus diesem Geschäft nur noch im Vorjahr Umsatzerlöse mit Dritten in
Höhe von TEUR 13.583 und mit den osteuropäischen Tochtergesellschaften in Höhe
von TEUR 1.508 entstanden. Der Anstieg der Umsatzerlöse mit verbundenen Unternehmen im Berichtsjahr ist vor allem auf die Verschmelzung der Susy Card GmbH
zurückzuführen.
2. Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen
Mieten
Geschäftsbesorgungen
Übrige weiterbelastete Kosten
Weiterbelastete Kosten aus der Kapitalerhöhung
Auflösung von Wertberichtigungen
Auflösung von Rückstellungen
Marktbewertung der derivativen Finanzinstrumente
Periodenfremde Erträge
Währungsumrechnung
Abgang von Anlagevermögen
Veräußerung des Produktgeschäftes
Sonstige Erlöse
2015
2014
TEUR
TEUR
3.960
3.161
1.127
768
612
337
282
108
50
40
0
35
10.480
956
1.624
453
574
138
780
143
263
35
1.372
3.969
24
10.331
Der Anstieg der Erträge aus Mieten, Geschäftsbesorgungen sowie der weiterbelasteten Kosten ist im Wesentlichen die Folge der Umsetzung der vertraglichen Regelungen
zur wirtschaftlichen Nutzung der Produktions- und Logistikimmobilie der MOLKARI auf
die Pelikan AG im Hinblick auf die eingeforderte Einlage.
Seite 12 von 21
Die Erträge aus Geschäftsbesorgungen entfallen wie im Vorjahr in voller Höhe auf
verbundene Unternehmen. Von den Erträgen aus weiterbelasteten Kosten betreffen
TEUR 1.540 (Vorjahr TEUR 950) verbundene Unternehmen und TEUR 355 (Vorjahr
TEUR 77) Dritte.
3. Personalaufwendungen
Die Personalaufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
Löhne und Gehälter
Sozialversicherungsbeiträge und Aufwendungen für
Altersversorgung
2015
2014
TEUR
TEUR
4.483
4.434
836
5.319
716
5.150
Der Anstieg der Personalaufwendungen resultiert im Wesentlichen aus zwei gegenläufigen Effekten, nämlich dem Übergang von Mitarbeitern zur PVG im Zuge des Verkaufs
des Produktvertriebsgeschäftes ab März 2014 sowie der Verschmelzung mit der Susy
Card GmbH ab 1. Januar 2015.
Durchschnittlich waren im Geschäftsjahr 103 Mitarbeiter (ohne Auszubildende) bei der
Pelikan AG beschäftigt (Vorjahr 88).
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4. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen teilen sich wie folgt auf:
Wertberichtigung auf Forderungen
Energie
Fremdpersonal
Kosten der Kapitalerhöhung
Rechts- und Beratungskosten
Instandhaltung
Mieten
IT
Periodenfremder Aufwand
Aufwendungen aus derivativen Finanzinstrumenten
Reisekosten
Versicherungen
Wachdienst
Freiwillige soziale Leistungen
KFZ-Kosten
Lizenzen
Werbung
Frachten
Übrige
2015
2014
TEUR
TEUR
2.141
1.278
1.248
1.187
901
785
778
589
370
318
213
201
177
157
104
25
24
12
689
11.197
2.625
192
3.097
888
467
349
1.906
481
591
296
227
160
0
180
330
176
166
998
838
13.967
Von den sonstigen betrieblichen Aufwendungen wurden TEUR 2.981 (Vorjahr
TEUR 6.691) von verbundenen Unternehmen an die Pelikan AG weiterbelastet.
5. Erträge aus Beteiligungen an verbundenen Unternehmen
Die Erträge aus Beteiligungen in Höhe von TEUR 430 (Vorjahr TEUR 799) resultieren
aus einer Ausschüttung von Herlitz Spolka z.o.o., Polen.
6. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen mit verbundenen Unternehmen
Gemäß dem bestehenden Gewinnabführungsverträgen wurde der Jahresüberschuss
der Mercoline GmbH (TEUR 437; Vorjahr TEUR 907) abgeführt. Im Vorjahr wurde
zusätzlich der Gewinn der Convex GmbH abgeführt (TEUR 116).
Seite 14 von 21
7. Aufwendungen aus Verlustübernahme bei verbundenen Unternehmen
Der Jahresfehlbetrag der Convex GmbH in Höhe von TEUR 3 (Vorjahr TEUR 0) wurde
gemäß dem bestehenden Ergebnisabführungsvertrag übernommen. Im Vorjahr war
zusätzlich mit TEUR 348 die Verlustübernahme von der Susy Card GmbH bilanziert.
8. Zinsen und ähnliche Erträge
Die Zinserträge in Höhe von TEUR 399 (Vorjahr TEUR 688) entfallen wie im Vorjahr
vollständig auf verbundene Unternehmen und betreffen Darlehen und den Verrechnungsverkehr.
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Von den Zinsaufwendungen in Höhe von TEUR 253 (Vorjahr TEUR 495) entfallen
TEUR 251 (Vorjahr: TEUR 444) auf verbundene Unternehmen und davon TEUR 212
(Vorjahr TEUR 435) auf Zinsaufwendungen für das Gesellschafterdarlehen der PICB.
Zinsaufwendungen im Rahmen des Factorings sind wegen des Auslaufens des
Vertrages nicht mehr angefallen (Vorjahr TEUR 50). Die Aufwendungen aus Abzinsungen sind wie im Vorjahr kleiner TEUR 1.
10. Steueraufwand
Aufwand für sonstige Steuern sind im Wesentlichen für Grundsteuer (TEUR 148;
Vorjahr TEUR 0) und Stromsteuer (TEUR 121; Vorjahr TEUR 0) angefallen.
11. Ergebnisverwendung
Es ist beabsichtigt, den Jahresfehlbetrag auf neue Rechnung vorzutragen.
G.
Sonstige Erläuterungen
1. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
nach dem Schluss des Geschäftsjahres haben nicht stattgefunden.
2. Mitteilungen nach § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG
Aufgeführt sind im Folgenden die vorliegenden Mitteilungen über meldepflichtige
Beteiligungen, die der Gesellschaft nach § 21 Abs. 1 Satz 1 WpHG mitgeteilt worden
sind.
Seite 15 von 21
Die Gesellschaft hat am 11. Mai 2015 nachstehende Mitteilungen erhalten:
Die Pelikan International Corporation Berhad, Shah Alam, Malaysia, hat uns nach § 21
Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am
30.04.2015 die Schwelle von 75 % überschritten hat und zu diesem Tag 98,71 %
(239.005.643 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 72,08 % (174.520.554 Stimmrechte) nach § 22 Absatz 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen. Zugerechnete Stimmrechte
werden dabei über die von ihr kontrollierten Unternehmen MOLKARI Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Falkensee KG, Ganymed Falkensee Grundstücksverwaltungs GmbH und Pelikan Holding AG, deren Stimmrechtsanteil an der Pelikan AG
jeweils 3 % oder mehr beträgt, gehalten.
Die Pelikan Holding AG, Schindellegi, Schweiz, hat uns nach § 21 Abs. 1 WpHG
mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 30.04.2015 die
Schwellen von 3 %, 5 %, 10 %, 15 %, 20 %, 25 %, 30 % und 50 % überschritten hat
und zu diesem Tag 51,43 % (124.520.554 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 0,46 %
(1.110.000 Stimmrechte) nach § 22 Absatz 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen.
Die MOLKARI Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Falkensee KG, Falkensee,
Deutschland, hat uns nach § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an
unserer Gesellschaft am 30.04.2015 die Schwellen von 3 %, 5 %, 10 %, 15 % und
20 % überschritten hat und zu diesem Tag 20,65 % (50.000.000 Stimmrechte) beträgt.
Die Pelikan AG ist an der MOLKARI Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt
Falkensee KG mit 5,1 % beteiligt.
Die Ganymed Falkensee Grundstücksverwaltungs GmbH, Hamburg, Deutschland, hat
uns nach § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 30.04.2015 die Schwellen von 3 %, 5 %, 1O %, 15 % und 20 % überschritten hat und zu diesem Tag 20,65 % (50.000.000 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr
20,65 % (50.000.000 Stimmrechte) nach § 22 Absatz 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen. Zugerechnete Stimmrechte werden dabei über das von ihr kontrollierte Unternehmen MOLKARI Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Falkensee KG, deren
Stimmrechtsanteil an der Pelikan AG jeweils 3 % oder mehr beträgt, gehalten.
Die Gesellschaft hat am 8. Mai 2015 nachstehende Mitteilungen erhalten:
Die JOSTEMIX GmbH, Bad Homburg, Deutschland, hat uns nach § 21 Abs. 1 WpHG
mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 30.04.2015 die
Schwellen von 3 % und 5 % unterschritten hat und zu diesem Tag 0,27 % (660.650
Stimmrechte) beträgt.
Herr Matthias Werner, Deutschland, hat uns nach § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass
sein Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 30.04.2015 die Schwellen von 3 %
und 5 % unterschritten hat und zu diesem Tag 0,31 % (756.039 Stimmrechte) beträgt.
Davon sind ihm 0,27 % (660.650 Stimmrechte) nach § 22 Absatz 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG
zuzurechnen.
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3. Konzernzugehörigkeit
Der Konzernabschluss der Pelikan AG geht in den Konzernabschluss der Muttergesellschaft, der Pelikan International Corporation Berhad, Shah Alam, Selangor Darul
Ehsan, Malaysia, ein, die den Konzernabschluss für den größten und kleinsten Kreis
von Unternehmen aufstellt. Er ist am Sitz der Gesellschaft erhältlich und wird elektronisch unter www.bursamalaysia.com offen gelegt.
4. Abschlussprüferhonorar
Gemäß § 285 Nr. 17 letzter Halbsatz HGB wird auf die Angabe der Abschlussprüferhonorare im Anhang dieses Jahresabschlusses verzichtet, da eine Angabe in dem die
Gesellschaft einbeziehenden Konzernabschluss der Pelikan Aktiengesellschaft, Berlin,
enthalten ist.
5. Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen
Die Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen umfassten im Geschäftsjahr maßgeblich die Einbringungen im Rahmen der Sachkapitalerhöhung und
damit im Zusammenhang stehende Rechtsgeschäfte. Darüber hinaus waren wie im
Vorjahr Finanzierungssachverhalte und Geschäftsbesorgungen von Bedeutung.
6. Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat der Pelikan AG setzt sich wie folgt zusammen:
Tan Sri Abi Musa Asa’ari bin Mohamed Nor, Kuala Lumpur,
Malaysia;
Company Director; Vorsitzender des Aufsichtsrates;
• Direktor der Heitech Padu Bhd, Malaysia;
• Vorsitzender der Lembaga Tabung Haji, Malaysia;
• Non-Executive Director in den folgenden Firmen:
Pelikan International Corporation Berhad;
Sultan Idris Education University (UPSI), Malaysia;
Platinum Energy Sdn Bhd, Malaysia.
Jan-Peter Heyer, Berlin,
Rechtsanwalt und Notar; Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats;
• Partner der BMH Bräutigam & Partner Rechtsanwälte mbB, Berlin.
Siek Chuan Ng, Kuala Lumpur, Malaysia,
Independent Non-Executive Director;
• Non-Executive Director in den folgenden Firmen:
Hiap Teck Rsources Berhad, Malaysia;
Tune Protect Group Berhad, Malaysia;
ELK Desa Resources Berhad, Malaysia;
Nirvana Asia Limited, Hong Kong;
Deutsche Bank Malaysia Berhad, Malaysia.
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Datuk Hajah Rozaida binti Omar, Kuala Lumpur, Malaysia
(ab 19. 06. 2015);
Group Chief Financial Officer.
• Non-Executive Director der Pelikan International Corporation Berhad.
Tan Sri Ismee Ismail, Shah Alam, Malaysia (bis 19.06. 2015);
Group Managing Director and Chief Executive Officer;
• Group Managing Director und CEO der Lembaga Tabung Haji, Malaysia;
• Non-Executive Director in den folgenden Firmen:
Syarikat Takaful Malaysia Berhad, Malaysia (bis 15.12.2015);
BIMB Holdings Berhad, Malaysia (bis 09.10.2015);
TH Plantations Berhad, Malaysia;
Felda Global Ventures Holdings Berhad, Malaysia (bis 09.12.2015);
Bank Islam Malaysia Berhad, Malaysia (bis 09.10.2015);
1 Malaysia Development Berhad, Malaysia;
Trurich Resources Sdn Berhad, Malaysia;
LTH Property Holdings Limited, Jersey;
LTH Property Holdings 2 Limited, Jersey;
Edra Global Energy Berhad, Malaysia;
TH Travel & Services Sdn Berhad, Malaysia.
Die Aufsichtsratsmitglieder der Arbeitnehmer setzen sich wie folgt zusammen:
Detlef Heppe, Falkensee,
Abteilungsleiter;
Betriebsratsvorsitzender des gemeinsamen Betriebes der Pelikan AG und eCom
Logistik GmbH & Co. KG.
Sonja Hasemann, Konstanz,
Bezirksleiterin;
Konzernbetriebsratsvorsitzende der Pelikan AG sowie Betriebsratsvorsitzende der
POS Servicegesellschaft mbH.
Aufwendungen für den Aufsichtsrat sind im Geschäftsjahr in Höhe von TEUR 94
(Vorjahr TEUR 118) entstanden.
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7. Vorstand
Der Vorstand setzte sich im Jahr 2015 wie folgt zusammen:
Claudio Esteban Seleguan, Vorstandsvorsitzender (zuständig für die Märkte außerhalb
Deutschland/ Österreich/Schweiz, insbesondere die Bereiche Strategisches Business Development, Marketing und Vertrieb, Produktentwicklung, Produktsicherheit, Qualitätsmanagement sowie die Produktion)
• CEO der Pelikan Americas-Gruppe;
• Geschäftsführer und Vizepräsident des Verwaltungsrats der
Pelikan Mexico S.A. de CV, Mexiko;
• Präsident des Verwaltungsrats der Pelikan Argentina S.A.,
Argentinien;
• Präsident des Verwaltungsrats der Pelikan Colombia S.A.S.,
Kolumbien;
• Verwaltungsratsmitglied in den folgenden Firmen:
Pelikan S.A., Spanien,.
Pelikan Benelux N.V./S.A., Belgien,
Pelikan Italia S.p.a., Italien.
Torsten Jahn (ab 30.03.2015), (zuständig für die Märkte Deutschland / Österreich /
Schweiz, insbesondere die Bereiche Strategisches Business Development, Marketing und Vertrieb, Einkauf, Supply Chain Management, Public Relations)
• Geschäftsführer der Pelikan Vertriebs Verwaltungs GmbH, Hannover;
• Geschäftsführer der Kreuzer Produktion + Vertrieb GmbH, Hannover (bis
12.05.2015);
• Verwaltungsratsmitglied in den folgenden Firmen:
Pelikan Benelux N.V./S.A., Belgien;
Italia S.p.a., Italien (bis 26.04.2016);
Pelikan (Schweiz) AG, Schweiz.
Hooi Keat Loo (zuständig für Finanzen und Logistik (eCom) und Service (POSS))
• Präsident und Mitglied des Verwaltungsrates der Pelikan Holding AG, Schweiz;
• Vorstands- und Verwaltungsratsvorsitzender der Pelikan International
Corporation Berhad, Malaysia;
• Geschäftsführer der Ganymed Falkensee Grundstücksverwaltungs GmbH;
• Verwaltungsratsmitglied in den folgenden Firmen:
Pelikan Mexico S.A. de CV, Mexiko;
Pelikan Japan K.K.;
Pelikan Middle East FZE.
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Frauke Wandrey (zuständig für Personal, Recht, Compliance, Datenschutz, Risikomanagement, M & A, Group Insurance, Investor
Relations, Corporate Communication und IT (Mercoline))
• Geschäftsführerin der Pelikan Polska, Polen (bis 06.02.2015 )
• Verwaltungsratsmitglied in den folgenden Firmen:
Pelikan Holding AG, Schweiz;
Pelikan Mexico S.A. de CV, Mexiko;
Pelikan Italia S.p.a., Italien;
Pelikan Benelux N.V./S.A., Belgien (bis 21.04.2015);
Pelikan France SAS, Frankreich (bis 21.04.2015);
Pelikan S.A., Spanien (bis 01.04.2015).
Die Bezüge der Vorstände betrugen in der Pelikan AG im Geschäftsjahr TEUR 646
(Vorjahr TEUR 413) und werden im Lagebericht der Pelikan AG und des Konzerns
unter dem Gliederungspunkt „Vergütung des Vorstandes“ erläutert.
8. Erklärung zum Corporate Governance Kodex
Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung zum Corporate Governance Kodex
wurde abgegeben und durch Veröffentlichung auf der Internetseite der Gesellschaft
(www.pelikan-ag.com) und im Bundesanzeiger öffentlich zugänglich gemacht.
9. Anteilsbesitz
Angaben zu den Beteiligungen der Pelikan AG sind der Anlage B zu entnehmen.
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10. Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Die Versicherung der gesetzlichen Vertreter befindet sich im Anschluss an den
zusammengefassten Lagebericht der Pelikan AG sowie des Konzerns.
Berlin, den 29. April 2016
Claudio E. Seleguan
Hooi Keat Loo
Torsten Jahn
Frauke Wandrey
Der Vorstand
Pelikan Aktiengesellschaft
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Pelikan Aktiengesellschaft
(vormals: Herlitz Aktiengesellschaft), Berlin
ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS
im Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2015
01.01.2015
EUR
ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
Zugänge
aus Verschmelzung
Zugänge
Abgänge
EUR
EUR
EUR
31.12.2015
EUR
01.01.2015
EUR
AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN
Zugänge
aus Verschmelzung
Zugänge
Abgänge
EUR
EUR
EUR
NETTOBUCHWERTE
31.12.2015
EUR
31.12.2015
EUR
31.12.2014
EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an
solchen Rechten und Werten
5.480.853,88
128.429,90
10.659,02
18.783,50
5.601.159,30
5.474.061,88
126.351,90
5.229,02
18.360,50
5.587.282,30
13.877,00
6.792,00
7.028.558,70
4.252.024,41
0,00
528.333,68
328.497,97
0,00
31.738,42
33.102,01
116.400,00
138.478,10
212.539,14
0,00
7.450.152,70
4.401.085,25
116.400,00
6.162.911,70
4.027.261,60
0,00
429.436,68
284.454,97
0,00
176.289,42
73.089,45
0,00
121.066,10
190.831,58
0,00
6.647.571,70
4.193.974,44
0,00
802.581,00
207.110,81
116.400,00
865.647,00
224.762,81
0,00
11.280.583,11
856.831,65
181.240,43
351.017,24
11.967.637,95
10.190.173,30
713.891,65
249.378,87
311.897,68
10.841.546,14
1.126.091,81
1.090.409,81
20.975.422,29
66.979,24
0,00
0,00
185.063.427,83
0,00
25.000,01
15.850,05
206.013.850,11
51.129,19
10.649.355,73
66.976,24
0,00
0,00
0,00
0,00
24.999,00
15.848,05
10.624.356,73
51.128,19
195.389.493,38
1,00
10.326.066,56
3,00
21.042.401,53
0,00
185.063.427,83
40.850,06
206.064.979,30
10.716.331,97
0,00
0,00
40.847,05
10.675.484,92
195.389.494,38
10.326.069,56
37.803.838,52
985.261,55
185.255.327,28
410.650,80
223.633.776,55
26.380.567,15
840.243,55
254.607,89
371.105,23
27.104.313,36
196.529.463,19
11.423.271,37
II. SACHANLAGEN
1. Technische Anlagen und Maschinen
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Beteiligungen
Anlage A zum Anhang
Pelikan Aktiengesellschaft
(vormals: Herlitz Aktiengesellschaft), Berlin
Anteilsbesitz (§ 285 Nr. 11 HGB)
Anteil am
Kapital
31.12.15
in %
Eigenkapital
31.12.2015
TEUR
Jahresergebnis
2015
TEUR
Verbundene Unternehmen
Inland
Convex Schreibwaren-Handels GmbH, Berlin
100,00
108
0*
eCom Logistik GmbH & Co. KG, Falkensee
100,00
-1.525
-600
eCom Logistik Verwaltungs GmbH, Falkensee
100,00
41
0
Herlitz Papierverarbeitungs GmbH, Falkensee
100,00
1.133
-4
Mercoline GmbH, Berlin
100,00
1.010
POS Servicegesellschaft mbH, Falkensee
100,00
-4.228
-628
Herlitz Management GmbH i.L., Berlin
100,00
16
0
PBS System Vertriebs GmbH i.L., Berlin
100,00
-10
-2
Pelikan Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG, Hannover
100,00
37
-6.126
Pelikan Vertrieb Verwaltungs GmbH, Hannover
100,00
174
8
Herlitz Bulgaria EooD, Sofia / Bulgarien
100,00
252 **
44 **
Herlitz Hungaria Kft, Budapest / Ungarn
100,00
238 **
156 **
51,00
1.830 **
407 **
Herlitz Spol s.r.o., Čestlice / Tschechien
100,00
531 **
85 **
Herlitz Slovakia s.r.o., Bratislava / Slowakei
100,00
Herlitz Spolka z o.o., Przezmierowo / Polen
100,00
7.390 **
265 **
Pelikan Mexico S.A., Puebla / Mexiko
100,00
31.809 **
5.616 **
Pelikan Japan K.K., Tokyo / Japan
100,00
2.702 **
795 **
Pelikan Middle East FZE, Sharjah / VAR
100,00
1.979 **
367 **
Pelikan N.V./S.A.,Groot-Bijgaarden / Belgien
100,00
4.344
528
Pelikan (Schweiz) AG, Feusisberg SZ / Schweiz
100,00
1.116 **
201 **
Pelikan Italia S.p.A., Mailand / Italien
100,00
1.373
30
Pelikan Colombia S.A.S., Bogota / Kolumbien
100,00 ***
10.544 **
1.816 **
Pelikan Argentina S.A., Buenos Aires / Argentinien
100,00 ****
2.302 **
310 **
0*
Ausland
Herlitz Romania srl, Târgu Mures / Rumänien
*
**
***
****
-500
-188
nach Ergebnisübernahme aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages
Wechselkurse:
Bulgarien: 1:1,9659 (Eigenkapital), 1:1,9592 (Jahresergebnis)
Ungarn: 1:314,9133 (Eigenkapital), 1:312,5000 (Jahresergebnis)
Rumänien: 1:4,5319 (Eigenkapital), 1:4,4425 (Jahresergebnis)
Tschechien: 1:27,0393 (Eigenkapital), 1:27,3224 (Jahresergebnis)
Polen: 1:4,2695 (Eigenkapital), 1:4,1806 (Jahresergebnis)
Mexico: 1:18,9215 (Eigenkapital), 1:17,6056 (Jahresergebnis)
Argentinien: 1:14,1214 (Eigenkapital), 1:10,3199 (Jahresergebnis)
Kolumbien: 1:3.496,9478 (Eigenkapital), 1:3.053,4351 (Jahresergebnis)
Japan: 1:131,2948 (Eigenkapital), 1:133,3333 (Jahresergebnis)
Middle East (USD): 1:1,0906 (Eigenkapital), 1:1,1042 (Jahresergebnis)
Schweiz: 1:1,0827 (Eigenkapital), 1:1,0648 (Jahresergebnis)
davon unmittelbar 9,13%
davon unmittelbar 3,24%
Anlage B zum Anhang
Deloitte & Touche GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie
Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den mit dem Konzernlagebericht
zusammengefassten Lagebericht der Pelikan AG, Berlin, für das Geschäftsjahr vom
1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von
Jahresabschluss und zusammengefassten Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen
Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung
des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns
durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der
Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung gemäß § 317 HGB unter Beachtung der vom
Institut der Wirtschaftsprüfer festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger
Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen,
dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den
Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch
den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich
auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der
Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche
Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des
rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in
Buchführung, Jahresabschluss und zusammengefassten Lagebericht überwiegend auf der
Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten
Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die
Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten
Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere
Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
1
Deloitte & Touche GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht
der Jahresabschluss der Pelikan AG, Berlin, den gesetzlichen Vorschriften und den
ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze
ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der zusammengefasste Lagebericht
steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von
der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung
zutreffend dar.
Berlin, den 6. Mai 2016
Deloitte & Touche GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
(Bukowski)
Wirtschaftsprüfer
(Sommerfeld)
Wirtschaftsprüfer
2
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