Der Linde Finanzbericht 2008.

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Kurs halten.
Der Linde Finanzbericht 2008.
Linde in Zahlen
in Mio. €
Januar bis
Dezember
2008
2007
Veränderung
in Prozent
– 33,8
Aktie
Schlusskurs
€
59,85
90,45
Höchstkurs
€
97,90
91,75
6,7
Tiefstkurs
€
46,51
75,26
– 38,2
10.084
15.046
– 33,0
Marktkapitalisierung (zum Jahresschlusskurs)
Angepasstes Ergebnis je Aktie 1
€
5,46
5,02
8,8
Ergebnis je Aktie
€
4,27
5,87
– 27,2
168.492
166.347
1,3
12.663
12.306
2,9
Operatives Ergebnis 2
2.555
2.424
5,4
EBIT vor Abschreibung auf aufgedeckte stille Reserven und Sondereinflüsse
1.703
1.591
7,0
Ergebnis nach Steuern
776
1.013
– 23,4
Anzahl der Mitarbeiter
51.908
50.485
2,8
Umsatz
9.515
9.209
3,3
Operatives Ergebnis
2.417
2.314
4,5
3.016
2.750
9,7
267
240
11,3
Anzahl ausstehender Aktien (in Tsd. Stück)
Umsatz
Gases Division
Engineering Division
Umsatz
Operatives Ergebnis
1
Bereinigt um die Einflüsse der Kaufpreisallokation und Sondereinflüsse.
2
EBITDA vor Sondereinflüssen inklusive des anteiligen Ergebnisses aus assoziierten Unternehmen und Joint Ventures.
Unternehmensprofil
The Linde Group
The Linde Group ist ein weltweit führendes Gase- und Engineeringunternehmen, das mit annähernd 52.000 Mitarbeitern in rund 100
Ländern vertreten ist und im Geschäftsjahr 2008 einen Umsatz von
12,663 Mrd. EUR erzielt hat. Die Strategie der Linde Group ist auf
ertragsorientiertes und nachhaltiges Wachstum ausgerichtet. Der
gezielte Ausbau des internationalen Geschäfts mit zukunftsweisenden Produkten und Dienstleistungen steht dabei im Mittelpunkt.
Linde handelt verantwortlich gegenüber Aktionären, Geschäftspartnern, Mitarbeitern, der Gesellschaft und der Umwelt – weltweit, in
jedem Geschäftsbereich, jeder Region und an jedem Standort. Linde
entwickelt Technologien und Produkte, die Kundennutzen mit einem
Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung verbinden.
Organisation
Das Unternehmen ist in drei Divisionen aufgeteilt: Gases und Engineering (Kerndivisionen) sowie Gist (Logistikdienstleistungen). Die
größte Division Gases gliedert sich innerhalb der vier operativen
Segmente Westeuropa, Amerika, Asien & Osteuropa sowie Südpazifik & Afrika in neun Regional Business Units (RBUs). Darüber hinaus
umfasst die Gases Division die beiden Global Business Units (GBUs)
Healthcare (Medizinische Gase) und Tonnage (On-site) sowie die
zwei Business Areas (BAs) Merchant & Packaged Gases (Flüssig- und
Flaschengase) und Electronics (Elektronikgase).
Gases Division
Die Linde Group nimmt im internationalen Gasemarkt eine weltweit
führende Position ein. Wir bieten eine breite Palette an Druck- und
Flüssiggasen sowie Chemikalien und sind damit ein wichtiger und
verlässlicher Partner für unterschiedlichste Industrien. Unsere Gase
werden beispielsweise im Energiesektor, in der Stahlproduktion, der
Chemieverarbeitung, dem Umweltschutz, dem Schweißen sowie in
der Lebensmittelverarbeitung, der Glasproduktion und der Elektronik
eingesetzt. Darüber hinaus bauen wir die wachstumsstarke Sparte
Healthcare, also das Geschäft mit medizinischen Gasen, konsequent
aus und sind zudem in der Weiterentwicklung der umweltfreundlichen Wasserstoff-Technologie weltweit führend.
Engineering Division
Unsere Engineering Division ist mit der Fokussierung auf die zukunftsträchtigen Marktbereiche Olefin-Anlagen, Erdgas-Anlagen, Luftzerlegungs-Anlagen sowie Wasserstoff- und Synthesegas-Anlagen weltweit erfolgreich. Im Unterschied zu fast allen Wettbewerbern können
wir bei der Planung, der Projektierung und dem Bau von schlüsselfertigen Industrie-Anlagen auf eigenes, umfassendes verfahrenstechnisches Know-how zurückgreifen. Linde Anlagen werden für Projekte
in den verschiedensten Bereichen eingesetzt: in der Petrochemie
und der chemischen Industrie, bei Raffinerien und Düngemittelfabriken, für die Gewinnung von Luftgasen, zur Erzeugung von Wasserstoff und Synthesegasen, zur Erdgasbehandlung sowie für die pharmazeutische Industrie.
Kurs halten. Der Linde Finanzbericht 2008.
Umschlag Innenseite:
Linde in Zahlen und Unternehmensprofil.
002
Linde Finanzbericht 2008
inhalt
Inhalt
Der Vorstand
U 1
Linde in Zahlen
U 1
Unternehmensprofil
Der Aufsichtsrat
004 – 007
034 – 093
004
006
035
037
039
Der Vorstand
Mitglieder des Vorstands
Brief an die Aktionäre
Corporate Governance
008 – 015
Der Aufsichtsrat
008
010
Mitglieder des Aufsichtsrats
Bericht des Aufsichtsrats
Die Aktie
016 – 029
Konzernlagebericht
Corporate Governance
017
022
Corporate Governance Bericht
Vergütungsbericht
Konzernabschluss
030 – 033
Die Aktie
Konzernanhang
Weitere Angaben
1
Umschlagseiten, vorne.
Konzernlagebericht
Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
Branchenspezifische Rahmenbedingungen
Wertorientierte und operative Unternehmenssteuerung
041 Geschäftsverlauf des Linde Konzerns
043 Gases Division
050 Engineering Division
057 Sonstige Aktivitäten
058
061
061
062
064
065
066
070
077
085
088
089
090
Vermögens- und Finanzlage
Kapitalflussrechnung
Gesamtbewertung Geschäftsjahr 2008
Finanzierung und Liquiditätssicherung
Investitionen
Beschaffung
Forschung und Entwicklung
Corporate Responsibility
Risikobericht
Angaben gem. § 315 Abs. 4 HGB
und erläuternder Bericht
Nachtragsbericht
Dividende
Prognosebericht
Linde Finanzbericht 2008
003
195
196
197
198
Mitgliedschaften in anderen Kontrollgremien
Mandate des Aufsichtsrats
Mandate des Vorstands
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
200
202
Führungsorganisation
Jahresrückblick
Konzernanhang
204
Impressum und Kontakt
107
121
U 2
Finanzkalender
U 2
Fünfjahresübersicht
U 2
Glossar
100
102
Grundsätze
Erläuterungen zur Konzern-Gewinnund Verlustrechnung
Erläuterungen zur Konzernbilanz
Sonstige Angaben
Erklärung des Vorstands
Bestätigung des Abschlussprüfers
Weitere Angaben
Konzernanhang
Konzernabschluss
126
157
192
193
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Konzernbilanz
Aufstellung der erfassten Erträge
und Aufwendungen
Konzern-Kapitalflussrechnung
Segmentinformationen
Weitere Angaben
Corporate Governance
095
096
098
194 – 204
Die Aktie
Konzernabschluss
Konzernlagebericht
094 –193
Der Aufsichtsrat
Der Vorstand
inhalt
2 Umschlagseiten,
hinten.
004
Linde Finanzbericht 2008
DER vorstand – Die Vorstandsmitglieder
Der Vorstand
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Professor Dr. Wolfgang Reitzle
geboren 1949
Doktor der Ingenieurwissenschaften (Dr.-Ing.),
Diplom-Wirtschaftsingenieur
Vorsitzender des Vorstands
Verantwortlich für Gist, die Global- und Zentralfunktionen
Innovationsmanagement, Kommunikation & Investor Relations,
Organisation & Informatik, Personal, Recht, Revision, SHEQ
(Safety, Health, Environment, Quality), Six Sigma,
Unternehmensentwicklung
Mitglied des Vorstands seit 2002
Corporate Governance
Dr. Aldo Belloni
geboren 1950
Doktor der Ingenieurwissenschaften (Dr.-Ing.)
Verantwortlich für die Engineering Division, die operativen
Segmente Westeuropa und Asien & Osteuropa, die Global
Business Unit Tonnage (On-site) sowie die Business Area
Electronics (Elektronikgase)
Mitglied des Vorstands seit 2000
J. Kent Masters
geboren 1960
BS Chemical Engineering,
MBA Finance
Verantwortlich für die operativen Segmente Amerika und
Südpazifik & Afrika, die Global Business Unit Healthcare
sowie die Business Area Merchant & Packaged Gases
(Flüssig- und Flaschengase)
Mitglied des Vorstands seit 2006
Georg Denoke
geboren 1965
Diplom-Informationswissenschaftler,
Diplom-Betriebswirt (BA)
Verantwortlich für die Global- und Zentralfunktionen
Beschaffung, Bilanzen, Controlling, Finanzen, Investitionen,
Mergers & Acquisitions, Growth & Performance,
Risikomanagement, Steuern
Arbeitsdirektor
Mitglied des Vorstands seit 2006
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
Von links nach rechts: Georg Denoke, Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle, J. Kent Masters, Dr.-Ing. Aldo Belloni.
006
Linde Finanzbericht 2008
der vorstand – Brief an die Aktionäre
Brief an die Aktionäre
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
das Jahr 2008 stand im Zeichen der beginnenden Finanz- und Wirtschaftskrise. Auch unser Unternehmen hat
die Auswirkungen der weltweiten Rezession zu spüren bekommen. Gegen Ende des Jahres hatten wir in einigen Regionen einen deutlichen Nachfragerückgang zu verzeichnen. Dennoch konnten wir unsere Ziele für
das gesamte Geschäftsjahr 2008 in vollem Umfang erreichen. Wir haben den Konzernumsatz währungsbereinigt um 8,4 Prozent auf 12,663 Mrd. EUR gesteigert und das operative Konzernergebnis – ebenfalls währungsbereinigt – um 10,3 Prozent auf 2,555 Mrd. EUR verbessert. Wir sind also weiter gewachsen und haben,
wie angekündigt, unsere Ertragskraft überproportional zum Umsatz gestärkt. Auch bei den anderen wichtigen
Konzernkennzahlen hat Linde deutliche Steigerungsraten erzielt. Der ROCE hat sich auf 12,4 Prozent (Vj. 10,3
Prozent) erhöht, und beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis je Aktie war ein Plus von fast 9 Prozent auf
5,46 EUR (Vj. 5,02 EUR) zu verbuchen.
Diese sehr solide Geschäftsentwicklung in einem Jahr, das vor allem gegen Ende von einem zunehmend
schwierigen Umfeld geprägt war, bestätigt: Unser umfassender Konzernumbau zahlt sich aus. Wir haben die
BOC-Integration zügig vollzogen und sind durch die Konzentration auf das weltweite Gase- und Anlagen-Baugeschäft weniger abhängig von Konjunkturzyklen als in unserer früheren Aufstellung.
Konzernlagebericht
Das laufende Geschäftsjahr 2009 wird uns – wie alle anderen Unternehmen auch – vor große Herausforderungen stellen. Die Konjunkturforscher rechnen damit, dass die Weltwirtschaft 2009 den deutlichsten Rückgang
seit dem Zweiten Weltkrieg erleben wird. Wir alle müssen uns auf ein schrumpfendes globales Bruttoinlandsprodukt einstellen. In diesem Umfeld tun wir alles dafür, unsere Produktivität und unsere Prozesse stetig weiter zu verbessern. Wir haben zusätzliche Anstrengungen unternommen und bereits zu Beginn des Jahres 2008
ein neues Programm zur nachhaltigen Effizienzsteigerung eingeleitet: HPO (High Performance Organisation).
Mit diesem ganzheitlichen Konzept werden wir unser Unternehmen zu einer Hochleistungsorganisation entwickeln. HPO wird in den kommenden vier Jahren – ab dem laufenden Geschäftsjahr 2009 – zu einer Bruttokostensenkung in Höhe von insgesamt 650 Mio. EUR bis 800 Mio. EUR führen. Deutliche Kosteneinsparungen
werden wir beispielsweise in den Bereichen IT und Einkauf erzielen. HPO folgt unmittelbar auf unser Synergieprogramm aus der BOC-Akquisition, mit dem wir die angestrebten Kostensynergien in Höhe von 250 Mio.
EUR jährlich erstmals in diesem Geschäftsjahr vollständig realisieren wollen.
Konzernabschluss
Die Aktie
Diese Kontinuität spiegelt sich auch, wie es bei Linde bewährte Tradition ist, in unserer ertragsorientierten
Dividendenpolitik. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 15. Mai 2009 vorschlagen,
eine Dividende von 1,80 EUR je Stückaktie auszuschütten. Im Vergleich zum Vorjahr (1,70 EUR) entspricht dies
einer Erhöhung um annähernd 6 Prozent.
Konzernanhang
Weitere Angaben
Allerdings: Eine präzise Prognose für den Geschäftsverlauf unseres Unternehmens in diesem Jahr ist vor dem
Hintergrund der unsicheren weltwirtschaftlichen Entwicklung kaum möglich. Wir planen deshalb in unterschiedlichen Szenarien. Diese Planungen reichen von einem Konzernumsatz und -ergebnis leicht über oder
auf dem Niveau des Jahres 2008 bis hin zu einem Rückgang. Abhängig von der Nachfrageentwicklung wird
sich der Umsatz- und Ergebnistrend erst in der zweiten Jahreshälfte 2009 verfestigen. Durch unsere umfassenden Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz ist es jedoch unser Ziel, einen möglichen Rückgang beim Konzernergebnis weitestgehend zu begrenzen. Auf der Basis der Schätzungen zur globalen Konjunkturentwicklung gehen wir derzeit davon aus, unsere mittelfristigen Ziele für das Geschäftsjahr 2010 – ein ROCE von 13
Prozent und ein operatives Konzernergebnis von mindestens 3 Mrd. EUR – erst später erreichen zu können.
Linde Finanzbericht 2008
007
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle
Vorsitzender des Vorstands der Linde AG
Konzernabschluss
Konzernanhang
Wir haben also alle Voraussetzungen, um auch weiterhin Kurs halten zu können.
Weitere Angaben
Grundsätzlich aber gilt: Wir haben in den vergangenen Jahren bei Linde ein stabiles Fundament gelegt. Wir
können durch unsere globale Aufstellung und auf der Basis unserer führenden Positionen in den aufstrebenden Märkten auch regional ungünstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen besser abfedern als zuvor. Die
stark differenzierte Kundenstruktur im Gasegeschäft verleiht uns ein vergleichsweise hohes Maß an Robustheit. Zugleich profitieren wir von den vielfältigen Synergien zwischen unseren beiden Unternehmenssäulen
Gase und Engineering und von den globalen Megatrends Energie und Gesundheit. Gerade auf diese zukunftsträchtigen Bereiche zielen wir mit einer Vielzahl unserer Produkte und Dienstleistungen. Auf der Grundlage
von HPO werden wir uns zusätzlich wetterfest machen und unsere Effizienz und Leistungsfähigkeit nach­
haltig stärken.
Konzernlagebericht
Die Aktie
Corporate Governance
Der Aufsichtsrat
Der Vorstand
der vorstand – Brief an die Aktionäre
008
Linde Finanzbericht 2008
Der aufsichtsrat – Mitglieder des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat
(Stand 31. Dezember 2008)
Mitglieder des Aufsichtsrats
Der Vorstand
Dr. rer. pol. Manfred Schneider
Vorsitzender
Vorsitzender des Aufsichtsrats
der Bayer AG
Der Aufsichtsrat
Katte 1
Hans-Dieter
stellv. Vorsitzender
Vorsitzender des Betriebsrats
des Betriebs Pullach
der Engineering Division
der Linde AG
Corporate Governance
Michael Diekmann
weiterer stellv. Vorsitzender
Vorsitzender des Vorstands
der Allianz SE
Dr. rer. pol. Clemens Börsig
Vorsitzender des Aufsichtsrats
der Deutsche Bank AG
Klaus-Peter Müller
Vorsitzender des Aufsichtsrats
der Commerzbank AG
Gernot Hahl 1
Vorsitzender des Betriebsrats
des Betriebs Worms der Gases Division
der Linde AG
Jens Riedel 1
Vorsitzender des Betriebsrats
des Betriebs Leuna der Gases Division
der Linde AG
Dipl.-Soziologe Thilo Kämmerer 1
Gewerkschaftssekretär beim
Vorstand der IG Metall Frankfurt
Xaver Schmidt 1
(seit 8. September 2008)
Vorstandssekretär der IG Bergbau,
Chemie, Energie, Hannover
Matthew F. C. Miau
(seit 3. Juni 2008)
Vorsitzender der MiTAC-SYNNEX-Group,
Taiwan
Dr. jur. Gerhard Beiten
Rechtsanwalt
Dipl.-Kfm. Josef Schregle 1
Leiter Finanzen und Controlling
der Engineering Division
der Linde AG
Die Aktie
Konzernlagebericht
Ausschüsse des Aufsichtsrats
Mitglieder zum 31. Dezember 2008
Vermittlungsausschuss gemäß
§ 27 Abs. 3 MitbestG
Konzernabschluss
Dr. rer. pol. Manfred Schneider
(Vorsitzender)
Katte1
Hans-Dieter
Michael Diekmann
Gernot Hahl 1
Ständiger Ausschuss
Prüfungsausschuss
Dr. rer. pol. Manfred Schneider
(Vorsitzender)
Dr. rer. pol. Clemens Börsig
(Vorsitzender)
Hans-Dieter Katte1
Michael Diekmann
Gernot Hahl 1
Klaus-Peter Müller
Gernot Hahl 1
Hans-Dieter Katte1
Klaus-Peter Müller
Dr. rer. pol. Manfred Schneider
Konzernanhang
Nominierungsausschuss
Dr. rer. pol. Manfred Schneider
(Vorsitzender)
Weitere Angaben
Michael Diekmann
Klaus-Peter Müller
1 Als
Vertreter der Arbeitnehmer.
Linde Finanzbericht 2008
009
der aufsichtsrat – Mitglieder des Aufsichtsrats
Prof. Dr. jur. Jürgen Strube
(bis 3. Juni 2008)
Vorsitzender des Aufsichtsrats
der BASF SE
Dipl.-Ing. Siegried Friebel 1
(bis 3. Juni 2008)
Vorsitzende des Betriebsrats
der Linde-KCA-Dresden GmbH
Josef Schuhbeck 1
(bis 3. Juni 2008)
Vorsitzender des Betriebsrats
des Betriebs Schalchen
der Engineering Division der Linde AG
Wilfried Woller 1
(bis 31. August 2008)
Mitglied des geschäftsführenden
Hauptvorstands, Vorstandsbereich 5
der IG Bergbau, Chemie, Energie 2
Der Aufsichtsrat
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Gerhard Full
(bis 3. Juni 2008)
ehemaliger Vorsitzender des
Vorstands der Linde AG
1 Als
Vertreter der Arbeitnehmer.
2 Bis
31. Juli 2008.
Mitgliedschaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien finden Sie auf den Seiten
195 bis 196.
Weitere Angaben
Konzernanhang
Konzernabschluss
Konzernlagebericht
Die Aktie
Corporate Governance
Dr. rer. oec. Karl-Hermann Baumann
(bis 3. Juni 2008)
ehemaliger Vorsitzender
des Aufsichtsrats der Siemens AG
Der Vorstand
Im Geschäftsjahr 2008 ausgeschiedene Mitglieder des Aufsichtsrats
010
Linde Finanzbericht 2008
Der aufsichtsrat – Bericht des Aufsichtsrats
Bericht des Aufsichtsrats
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
als Aufsichtsrat haben wir uns im Geschäftsjahr 2008 eingehend mit der Lage, den Perspektiven und der
strategischen Weiterentwicklung der Gesellschaft, mit der künftigen langfristigen Positionierung des Linde
Konzerns sowie mit wesentlichen Einzelmaßnahmen befasst. Wir haben den Vorstand bei der Leitung des
Unternehmens beraten und seine Geschäftsführung entsprechend den uns nach Gesetz, Satzung und
Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben überwacht. Der Vorstand hat uns in unseren Sitzungen und durch
schriftliche Berichte regelmäßig, zeitnah und umfassend über den Geschäftsverlauf, die wirtschaftliche Lage
und die Planung der Gesellschaft und ihrer Tochterunternehmen unterrichtet. In Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung für das Unternehmen war der Aufsichtsrat eingebunden. Hierzu gehören Maßnahmen und
Geschäfte des Vorstands, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen. Dazu zählen insbesondere das Jahresinvestitionsprogramm, größere Akquisitionen, Desinvestitionen und Finanzmaßnahmen. Darüber hinaus hat
sich der Vorsitzende des Aufsichtsrats fortlaufend über die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage, wesentliche Geschäftsvorfälle und Entscheidungen des Vorstands, u. a. anhand der Vorstandsprotokolle, in Kenntnis setzen lassen. Er stand in einem engen Informations- und Gedankenaustausch mit dem Vorsitzenden des
Vorstands und hat mit ihm die Unternehmensstrategie, die Risikolage und das Risikomanagement regelmäßig
beraten. Der Aufsichtsrat hat sich auf der Grundlage der Berichte des Vorstands sowie des vom Abschlussprüfer erstatteten Berichts von der Leistungsfähigkeit des gemäß § 91 Abs. 2 AktG eingerichteten Risikoüberwachungssystems überzeugt. Er hatte zu keiner Zeit Beanstandungen gegen die Ordnungsmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der Unternehmensführung.
Sitzungen des Aufsichtsrats
Konzernlagebericht
Im Geschäftsjahr 2008 fanden vier turnusgemäße Aufsichtsratssitzungen und eine konstituierende Aufsichtsratssitzung statt. Kein Mitglied des Aufsichtsrats hat an weniger als der Hälfte der Sitzungen teilgenommen.
Interessenkonflikte der Aufsichtsratsmitglieder traten im Berichtsjahr nicht auf.
Konzernabschluss
In unseren Sitzungen haben wir uns neben der aktuellen Geschäftsentwicklung, der Risikolage, der Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen sowie der unternehmensinternen Richtlinien („Compliance“) und wichtigen geschäftlichen Einzelvorgängen mit zustimmungspflichtigen Maßnahmen des Vorstands beschäftigt. Nach
gründlicher Prüfung und Erörterung der vorgelegten Unterlagen und der jeweiligen Anträge des Vorstands hat
der Aufsichtsrat alle erforderlichen Zustimmungen erteilt.
Konzernanhang
Weitere Angaben
Im Zentrum der Beratungs- und Überwachungstätigkeit des Aufsichtsrats standen vor allem die wirtschaftliche
Lage und die Entwicklungsperspektiven des Konzerns, der einzelnen Bereiche und von Tochtergesellschaften.
Dabei wurden insbesondere Fragen der verfolgten unternehmerischen und strategischen Ziele sowie deren
Realisierbarkeit, deren wirtschaftlicher Bedeutung und der zu erwartenden Einflüsse auf die finanzielle Situation unseres Unternehmens intensiv mit dem Vorstand diskutiert. In diesem Zusammenhang haben wir auch
die Auswirkungen der Konjunktureintrübung im In- und Ausland sowie der aus der Finanz- und Immobilienkrise in den USA resultierenden Wirtschaftskrise auf den Linde Konzern gründlich erörtert. Wir haben uns auf
Basis mündlicher Sonderberichte des Vorstands davon überzeugt, dass Strukturen und Prozesse fortlaufend
überprüft und gestrafft werden, um die Wettbewerbsfähigkeit aller Bereiche des Unternehmens zu verbessern
und langfristig abzusichern. Den Status der Integration des in 2006 erworbenen britischen Gaseunternehmens
BOC sowie der hieraus generierten Kostensynergien hat der Vorstand uns ebenso ausführlich dargestellt wie
ein in 2008 eingeleitetes bedeutendes Programm zur nachhaltigen Prozessoptimierung und Produktivitätssteigerung.
Linde Finanzbericht 2008
011
Am 28. November 2008 wurden uns vom Vorstand neben der aktuellen Geschäftsentwicklung die Vorschau
auf den Jahresabschluss 2008, das Budget für das Geschäftsjahr 2009 und die mittelfristige Unternehmensplanung einschließlich Finanz-, Investitions- und Personalplanung vorgelegt. Abweichungen der tatsächlichen Entwicklung des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen und Zielen hat uns der Vorstand unter
Angabe von Gründen dargelegt. Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Rezession hat der Vorstand uns
Konzernabschluss
In unserer Sitzung am 23. September 2008 informierte der Vorstand detailliert über die wirtschaftliche Lage
des Linde Konzerns und seiner Divisionen. Außerdem erhielten wir einen Ausblick auf das Gesamtjahr 2008.
Ferner standen der Status der Strategieumsetzung und die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens
im Fokus der Sitzung. Diskutiert wurden insbesondere Fragen der strategischen Positionierung und Ausrichtung des Unternehmens und seiner Divisionen im internationalen Wettbewerbsumfeld. Des Weiteren erläuterte der Vorstand eine vorab zur Verfügung gestellte Beschlussvorlage zu einem zustimmungspflichtigen
Geschäft: Nach Überprüfung der Unterlagen und Befragung des Vorstands erteilten wir die Zustimmung zu
dem vom Vorstand beantragten Erwerb der restlichen 50 Prozent der Anteile an einem australischen FlüssigPropangas-Unternehmen.
Konzernanhang
Unmittelbar vor der Hauptversammlung am 3. Juni 2008 berichtete der Vorstand über die aktuelle Lage des
Konzerns. Außerdem diente die Sitzung der Vorbereitung des sich anschließenden Aktionärstreffens.
Weitere Angaben
In unserer Bilanz-Aufsichtsratssitzung am 11. März 2008 befassten wir uns u. a. eingehend mit dem Jahresabschluss der Linde AG und dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2007, billigten diese und stimmten dem
Gewinnverwendungsvorschlag zu. In dieser Sitzung billigten wir auch die Vergütungsstruktur des Vorstands.
Darüber hinaus verabschiedeten wir die Tagesordnung der Hauptversammlung einschließlich der Beschlussvorschläge. In diesem Zusammenhang haben wir auch die Vorlage für die Schaffung eines neuen Bedingten
Kapitals zur Ausgabe von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen beschlossen. Ferner verabschiedeten wir auf Empfehlung des Nominierungsausschusses die Wahlvorschläge an die Hauptversammlung für
die turnusgemäße Neuwahl der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat.
Konzernlagebericht
Die Aktie
Corporate Governance
Der Aufsichtsrat
Der Vorstand
der aufsichtsrat – Bericht des Aufsichtsrats
012
Linde Finanzbericht 2008
Der aufsichtsrat – Bericht des Aufsichtsrats
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
auch Planungsszenarien präsentiert und ausführlich erläutert. Die vom Vorstand getroffenen Annahmen wurden von uns intensiv hinterfragt. Hierbei standen Fragen im Hinblick auf die Chancen und Risiken des Linde
Konzerns und seiner Divisionen, das identifizierte, tendenziell höhere Risikopotenzial, die zur Verfügung stehenden Finanzierungsspielräume und die Schuldentilgung im Fokus. Wir überzeugten uns davon, dass der
Vorstand die mit dem wirtschaftlich schwierigen Umfeld verbundenen etwaigen Risiken für das Unternehmen gründlich prüft und daraus notwendige Konsequenzen zieht. Wir genehmigten das Investitionsprogramm
2009 des Linde Konzerns. Ferner ließen wir uns in dieser Sitzung vom Vorstand anhand eines gesonderten
Berichts über den Engineering-Technologiebereich „Luftzerlegungs-Anlagen“, auf den im Geschäftsjahr 2008
der größte Anteil am gesamten Auftragseingang der Division weltweit entfiel, detailliert in Kenntnis setzen.
Corporate Governance und Entsprechenserklärung
Corporate Governance
Die Umsetzung der Vorschriften des Deutschen Corporate Governance Kodex beobachten wir fortlaufend.
Am 13. März 2009 haben Vorstand und Aufsichtsrat eine aktualisierte Entsprechenserklärung nach § 161 AktG
abgegeben und diese den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft (www.linde.com) dauerhaft
zugänglich gemacht. Die Linde AG folgt sämtlichen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance
Kodex in der Fassung vom 6. Juni 2008. Weitere Informationen zur Corporate Governance bei Linde sind im
gemeinsamen Bericht von Vorstand und Aufsichtsrat auf den Seiten 017 bis 021 zu finden.
Die Aktie
Ausschüsse und deren Sitzungen
Konzernlagebericht
Der Aufsichtsrat hat unverändert vier Ausschüsse: Den Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Absatz 3 MitbestG,
den Ständigen Ausschuss, den Prüfungsausschuss und den Nominierungsausschuss. Der Aufsichtsratsvorsitzende führt in allen Ausschüssen, mit Ausnahme des Prüfungsausschusses, den Vorsitz.
Die gegenwärtige Zusammensetzung der Ausschüsse finden Sie auf Seite 008. Informationen zu den Aufgaben der Ausschüsse sind im Corporate Governance-Bericht auf den Seiten 017 bis 021 enthalten.
Konzernabschluss
Soweit gesetzlich zulässig und in der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats vorgesehen, wurden in Einzelfällen
Entscheidungsbefugnisse des Aufsichtsrats auf Ausschüsse übertragen. Dieses Verfahren hat sich in der praktischen Arbeit des Aufsichtsrats bewährt.
Konzernanhang
Der Ständige Ausschuss des Aufsichtsrats, der unter anderem für die Anstellungs-, Pensions- und sonstige
Verträge mit Vorstandsmitgliedern einschließlich der Vergütung zuständig ist und für den Aufsichtsrat die
Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern vorbereitet, trat im Berichtsjahr zu einer Sitzung zusammen. Zusätzlich wurden mehrere Beschlüsse im schriftlichen Verfahren herbeigeführt. Der Ständige Ausschuss
befasste sich im Wesentlichen mit Vorstandsangelegenheiten, insbesondere – im Rahmen der vom Aufsichtsratsplenum gebilligten Vergütungsstruktur – mit der Höhe der Vergütung und der bonus- und aktienbasierten
Vergütungskomponenten für die jeweiligen Vorstandsmitglieder. Weiterhin hat der Ständige Ausschuss notwendige, nur die Fassung betreffende Anpassungen der Satzung beschlossen.
Weitere Angaben
Der Prüfungsausschuss hat im Berichtsjahr fünfmal getagt. Er hat in Gegenwart des Abschlussprüfers sowie
des Vorsitzenden des Vorstands und des Finanzvorstands den Jahresabschluss der Linde AG und den Konzernabschluss, die Lageberichte, den Gewinnverwendungsvorschlag und die Prüfungsberichte einschließlich des
Berichtes zu dem Prüfungsschwerpunkt sowie den mündlichen Bericht des Abschlussprüfers über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung intensiv beraten und geprüft. Außerdem erörterte er die Zwischenfinanzberichte und die Quartalsabschlüsse vor deren Veröffentlichung auf Basis der Berichterstattung des Vorstands
bzw. des Abschlussprüfers. Darüber hinaus beschäftigte sich der Prüfungsausschuss mit der Vorbereitung des
Linde Finanzbericht 2008
013
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Vorschlags des Aufsichtsrats zur Bestellung des Abschlussprüfers durch die Hauptversammlung, der Erteilung
des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer, der Festlegung des Prüfungsschwerpunktes und der Honorarvereinbarung mit dem Abschlussprüfer. Ferner überwachte der Ausschuss die Unabhängigkeit, Qualifikation,
Rotation und Effizienz des Abschlussprüfers. Ferner hat der Prüfungsausschuss in Übereinstimmung mit internen Regelungen mit dem Abschlussprüfer eine Vereinbarung über die Erbringung von Dienstleistungen, die
nicht im Zusammenhang mit der Abschlussprüfung stehen, getroffen und ließ sich durch den Abschlussprüfer
zu jeder Sitzung über die Höhe der in diesem Zusammenhang angefallenen Honorare informieren. Weiterhin
ließ sich der Prüfungsausschuss regelmäßig über die Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems und
der Compliance-Strukturen, über Compliance-Themen, etwaige rechtliche und regulatorische Risiken sowie die
Risikolage, -erfassung und -überwachung im Unternehmen unterrichten. Der Leiter der Internen Revision gab
einen Bericht bezüglich Ausstattung, Aufgaben und Verantwortlichkeiten sowie Prüfungstätigkeit der Internen Revision und legte den Prüfungsplan 2008 vor. Des Weiteren hat der Prüfungsausschuss mit dem Vorstand und dem Abschlussprüfer grundlegende Fragen der Erstellung und Prüfung des Konzernabschlusses
2008 erörtert. Besonderes Augenmerk legte der Prüfungsausschuss hierbei auf die termin- und sachgerechte
Implementierung eines neuen internen Systems der Finanzberichterstattung im Linde Konzern. Die Entwicklungen zum Regierungsentwurf des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) hat der Prüfungsausschuss
mit dem Vorstand und dem Abschlussprüfer während des gesamten Berichtsjahrs aufmerksam verfolgt und
die erforderlichen Vorbereitungen zur Umsetzung beratend begleitet.
Der Vorstand
der aufsichtsrat – Bericht des Aufsichtsrats
Der Vermittlungsausschuss musste nicht einberufen werden.
Die Aktie
Der Nominierungsausschuss bereitete Anfang 2008 die Neuwahl der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat für
die ordentliche Hauptversammlung der Linde AG am 3. Juni 2008 vor.
Die Abschlussunterlagen und die Prüfungsberichte wurden allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig zugestellt. Sie waren Gegenstand intensiver Beratungen im Prüfungsausschuss am 3. März 2009 sowie in der
Bilanz-Aufsichtsratssitzung am 13. März 2009. An den Erörterungen sowohl im Prüfungsausschuss als auch
im Plenum nahm der Abschlussprüfer teil. Er berichtete über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfungen und
stand für ergänzende Auskünfte sowie die Beantwortung von Fragen zur Verfügung. Auch der Prüfungsausschuss berichtete über das Ergebnis seiner Prüfung an uns als Gesamtaufsichtsrat. Wir haben sämtliche Vorlagen und Prüfungsberichte geprüft und eingehend diskutiert. Nach dem Ergebnis der Vorprüfung durch den
Prüfungsausschuss und nach dem abschließenden Ergebnis unserer eigenen Prüfung der von Vorstand und
Konzernabschluss
Konzernanhang
Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, (KPMG) hat den nach HGB-Grundsätzen aufgestellten
Jahresabschluss der Linde AG einschließlich des Lageberichts zum 31. Dezember 2008 sowie den nach IFRSGrundsätzen aufgestellten Konzernabschluss einschließlich Lagebericht zum 31. Dezember 2008 nach den
deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung und unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) geprüft. Der Abschlussprüfer hat bestätigt, dass der Konzernabschluss und der
Konzernlagebericht den in § 315a Abs. 1 HGB genannten Vorgaben entsprechen; er hat für beide Abschlüsse
einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Die KPMG hat auftragsgemäß die prüferische Durchsicht von Zwischenfinanzberichten im Geschäftsjahr 2008 durchgeführt. Diese hat zu keinem Zeitpunkt
zu Beanstandungen geführt. Die KPMG bestätigte ferner, dass das Risikomanagementsystem den gesetzlichen Vorschriften entspricht; bestandsgefährdende Risiken waren nicht erkennbar. Prüfungsschwerpunkt im
Geschäftsjahr 2008 war die Prüfung der Linde Altersversorgung, insbesondere die Bilanzierung und die Verwaltung der Fonds.
Weitere Angaben
Jahres- und Konzernabschluss
Konzernlagebericht
Die Ausschussvorsitzenden haben in den jeweils folgenden Plenumssitzungen ausführlich über die Arbeit der
Ausschüsse berichtet.
014
Linde Finanzbericht 2008
Der aufsichtsrat – Bericht des Aufsichtsrats
Der Vorstand
Abschlussprüfer vorgelegten Unterlagen erheben wir keine Einwendungen und schließen uns dem Ergebnis
der Abschlussprüfung durch die KPMG an. Wir billigen die vom Vorstand aufgestellten Jahresabschlüsse der
Linde AG und des Konzerns zum 31. Dezember 2008; der Jahresabschluss der Linde AG ist damit festgestellt.
Dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands stimmen wir zu.
Besetzung von Aufsichtsrat und Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Mit Ablauf der Hauptversammlung am 3. Juni 2008 endete die Amtszeit aller Aufsichtsratsmitglieder. Die tief
greifenden Veränderungen in der Konzernstruktur von Linde im Geschäftsjahr 2006 hatten auch Änderungen für den Aufsichtsrat zur Folge. Der Aufsichtsrat ist nach der Satzung und den danach ab Beendigung
der ordentlichen Hauptversammlung 2008 anwendbaren gesetzlichen Vorschriften jetzt mit zwölf (anstatt 16)
Mitgliedern besetzt. Auf Seiten der Anteilseigner gehören drei langjährige Mitglieder, die Herren Dr. KarlHermann Baumann, Gerhard Full und Prof. Dr. Jürgen Strube, auf Seiten der Arbeitnehmer zwei Mitglieder,
Frau Siegried Friebel und Herr Josef Schuhbeck, dem für fünf Jahre neu gewählten Aufsichtsrat nicht mehr
an. Als neues Mitglied der Vertreter der Anteilseigner wurde von der Hauptversammlung Herr Matthew F. C.
Miau (Taiwan) in den Aufsichtsrat gewählt. Im Übrigen wurden die für die Wiederwahl kandidierenden Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner- und Arbeitnehmerseite bei den jeweiligen Neuwahlen bestätigt. In
der konstituierenden Aufsichtsratssitzung im Anschluss an die ordentliche Hauptversammlung haben wir den
Vorsitzenden, den stellvertretenden Vorsitzenden und den weiteren stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt und die erforderlichen Ausschussbesetzungen vorgenommen. Mit Ablauf des 31. August
2008 hat Herr Wilfried Woller, Vertreter der Arbeitnehmer, sein Aufsichtsratsmandat niedergelegt. An seiner
Stelle wurde antragsgemäß Herr Xaver Schmidt durch gerichtlichen Beschluss mit Wirkung zum 8. September
2008 zum Aufsichtsratsmitglied bestellt.
Konzernlagebericht
Wir haben den ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitgliedern für ihre wertvolle Mitwirkung in unserem Gremium
gedankt und dabei insbesondere die Verdienste gewürdigt, die sich Herr Gerhard Full in seiner langjährigen
Tätigkeit im Hause Linde, zuletzt bis Ende 2002 als Vorstandsvorsitzender sowie seit Mai 2003 als Mitglied des
Aufsichtsrats, erworben hat.
Eine Übersicht über die gegenwärtige Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse sowie die
im Geschäftsjahr 2008 ausgeschiedenen Mitglieder des Aufsichtsrats finden Sie auf den Seiten 008 bis 009.
Konzernabschluss
Im Geschäftsjahr 2008 gab es keine Veränderungen in der Besetzung und in den Verantwortlichkeiten des
Vorstands. Die Verantwortungs- und Aufgabenbereiche der Vorstandsmitglieder sind der Übersicht auf der
Seite 004 dieses Geschäftsberichts zu entnehmen.
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Unternehmens für
ihre verantwortungsbewusste und engagierte Arbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008.
Konzernanhang
München, den 13. März 2009
Für den Aufsichtsrat
Weitere Angaben
Dr. Manfred Schneider
Vorsitzender
Konzernanhang
Konzernabschluss
Konzernlagebericht
Die Aktie
Corporate Governance
Der Aufsichtsrat
Der Vorstand
Linde Finanzbericht 2008
Weitere Angaben
der aufsichtsrat – Bericht des Aufsichtsrats
015
016
Linde Finanzbericht 2008
Corporate Governance
Corporate Governance
Aufsichtsrat und Vorstand bekennen sich zu guter Corporate Governance. Ihr Handeln wird seit jeher von den Grundsätzen einer verantwortungsvollen Unternehmensführung und -kontrolle bestimmt. Linde versteht Corporate Governance als
fortlaufenden Prozess und wird zukünftige Entwicklungen auch weiterhin aufmerksam verfolgen.
Corporate Governance
017 Corporate Governance Bericht
022 Vergütungsbericht
Linde Finanzbericht 2008
017
Corporate governance – Corporate Governance Bericht
Corporate Governance Bericht
Aufsichtsrat
Der paritätisch mit Vertretern der Anteilseigner und der Arbeitnehmer besetzte Aufsichtsrat der Linde AG besteht satzungsgemäß aus derjenigen Anzahl von Mitgliedern, die in den jeweils
anwendbaren gesetzlichen Vorschriften als Mindestzahl vorgesehen ist. Dies sind gegenwärtig zwölf Mitglieder. Auch die
Bestellung der Mitglieder richtet sich nach den jeweils anwendbaren gesetzlichen Vorschriften. Die laufende Amtszeit des Aufsichtsrats endet mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
3 Im Kodex wird angeregt, die Hauptversammlung über das
Internet zu übertragen. Wir übertragen die Ausführungen
des Aufsichtsratsvorsitzenden zu Beginn sowie die Rede des
Vorstandsvorsitzenden, nicht jedoch die Generaldebatte. Die
Satzung lässt eine vollständige Übertragung der Hauptversammlung über elektronische Medien zwar grundsätzlich
zu, wir meinen allerdings, dass aufgrund des hohen technischen Aufwands und der möglichen Dauer von Hauptversammlungen die damit verbundenen Kosten zurzeit nicht in
einem sinnvollen Verhältnis zum Nutzen für Aktionäre stehen. Außerdem wollen wir mit Blick auf die Wortbeiträge
nicht in die Persönlichkeitsrechte der einzelnen Redner eingreifen. Wir werden aber die Entwicklung weiter aufmerksam verfolgen.
3 Außerdem wird im Kodex angeregt, die variable Vergütung
für die Aufsichtsratsmitglieder auch an den langfristigen
Unternehmenserfolg anzuknüpfen. Die Hauptversammlung
im Juni 2007 hat bei der Neuregelung der Aufsichtsratsvergütung auf die Einführung einer langfristigen Komponente
bewusst verzichtet.
Vorstand
Der Vorstand der Linde AG leitet die Gesellschaft und führt deren
Geschäfte. Entsprechend der weltweiten Aufstellung des Linde
Konzerns setzt sich der derzeit vierköpfige Vorstand international zusammen. Der Vorstand ist an das Unternehmensinteresse
gebunden und der Steigerung des nachhaltigen Unternehmenswertes verpflichtet. Er entwickelt die strategische Ausrichtung
des Unternehmens, stimmt sie mit dem Aufsichtsrat ab und sorgt
für ihre Umsetzung. Des Weiteren ist er verantwortlich für die
Jahres- und Mehrjahresplanung der Gesellschaft sowie für die
Aufstellung der Quartals- bzw. Halbjahres-, Jahres- und Konzernabschlüsse. Er trägt ferner Sorge für ein angemessenes Risikomanagement und Risikocontrolling sowie eine regelmäßige, zeitnahe und umfassende Berichterstattung an den Aufsichtsrat über
alle für den Konzern relevanten Fragen der Strategie, der mittelfristigen Unternehmensplanung, der Geschäftsentwicklung,
der Risikolage, des Risikomanagements und die Beachtung der
gesetzlichen Bestimmungen sowie der unternehmensinternen
Richtlinien und wirkt auf deren Einhaltung durch die Konzernunternehmen hin („Compliance“). Maßnahmen und Geschäfte des
Vorstands von grundlegender Bedeutung bedürfen der Zustimmung des Aufsichtsrats. Dazu zählen insbesondere das Jahresinvestitionsprogramm, größere Akquisitionen, Desinvestitionen
und Finanzmaßnahmen. Vorstandsmitglieder unterliegen während ihrer Zugehörigkeit zum Vorstand einem umfassenden Wettbewerbsverbot. Sie legen auftretende Interessenkonflikte unverzüglich dem Aufsichtsrat gegenüber offen und informieren ihre
Vorstandskollegen darüber. Die Geschäftsordnung des Vorstands
regelt die Arbeit des Vorstands, die Ressortzuständigkeiten der
einzelnen Vorstandsmitglieder, die dem Gesamtvorstand vorbehaltenen Angelegenheiten sowie die erforderliche Beschlussmehrheit bei Vorstandsbeschlüssen (Mehrheitsbeschluss).
Konzernabschluss
Am 13. März 2009 haben Vorstand und Aufsichtsrat die jährliche
Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG abgegeben. Sie ist auf
Seite 021 dieses Berichts und auf der Website der Gesellschaft
publiziert. Die Linde AG entspricht sämtlichen Empfehlungen
des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom
6. Juni 2008.
Die Linde AG erfüllte und wird erneut weitestgehend auch
die Anregungen des Kodex erfüllen. Sie weicht nur in zwei Punkten ab:
Die Linde AG mit Sitz in München unterliegt den Vorschriften des
deutschen Aktien- und Mitbestimmungsrechts und den Kapitalmarktregelungen sowie den Bestimmungen der Satzung. Vorstand und Aufsichtsrat haben auf sie aufgeteilte Leitungs- und
Überwachungsfunktionen. Sie sind den Interessen der Aktionäre
und dem Wohle des Unternehmens verpflichtet.
Konzernanhang
Einhaltung des Deutschen Corporate Governance
Kodex
Enge Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat
Weitere Angaben
Die Linde AG begrüßt den von der Regierungskommission vorgelegten und zuletzt im Juni 2008 aktualisierten Deutschen Corporate Governance Kodex.
Gute und verantwortungsbewusste, auf nachhaltige Wertschöpfung ausgerichtete Leitung und Kontrolle haben bei der
Linde AG traditionell einen hohen Stellenwert. Erfolgsgrundlage
sind seit jeher eine enge und effiziente Zusammenarbeit von
Vorstand und Aufsichtsrat, die Achtung der Aktionärsinteressen,
eine offene Unternehmenskommunikation, die ordnungsgemäße
Rechnungslegung und Abschlussprüfung sowie ein verantwortungsbewusster Umgang mit Risiken und gesetzlichen und konzerninternen Regelungen.
018
Linde Finanzbericht 2008
Corporate Governance – Corporate Governance Bericht
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
2013. Dem gegenwärtigen Aufsichtsrat gehören keine früheren
Vorstandsmitglieder der Gesellschaft an.
Der Aufsichtsrat bestellt den Vorstand, berät ihn bei der Leitung des Unternehmens und überwacht dessen Geschäftsführung.
In seiner Geschäftsordnung hat der Aufsichtsrat unter anderem auch Regelungen bezüglich seiner Unabhängigkeit verankert. Einige Mitglieder des Aufsichtsrats sind und waren im vergangenen Geschäftsjahr im Vorstand von Gesellschaften, mit
denen Linde Geschäftsbeziehungen unterhält. Geschäfte mit
diesen Gesellschaften erfolgen zu Bedingungen wie unter fremden Dritten. Die Unabhängigkeit der betreffenden Aufsichtsratsmitglieder wird durch diese Geschäfte nicht berührt. Dem
Aufsichtsrat gehört somit eine ausreichende Zahl von Mitgliedern an, die über eine hinreichende Unabhängigkeit verfügen.
Die Aufsichtsratsmitglieder legen auftretende Interessenkonflikte aufgrund von Beratungstätigkeit oder Organfunktionen
bei anderen Unternehmen dem Aufsichtsrat gegenüber offen;
wesentliche, nicht nur vorübergehende Interessenkonflikte führen zur Beendigung des Mandats. Der Aufsichtsrat informiert in
seinem Bericht an die Hauptversammlung über aufgetretene
Interessenkonflikte und deren Behandlung.
Keine Interessenkonflikte bei Vorstand und Aufsichtsrat
Konzernlagebericht
Berater- und sonstige Dienstleistungs- und Werkverträge zwischen Aufsichtsratsmitgliedern und der Gesellschaft bestanden
im Berichtszeitraum nicht. Interessenkonflikte von Vorstandsund Aufsichtsratsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat gegenüber
unverzüglich offen zu legen sind, traten nicht auf.
Konzernabschluss
Ausschüsse des Aufsichtsrats
Konzernanhang
Weitere Angaben
Der Aufsichtsrat hat aus seiner Mitte vier Ausschüsse gebildet:
Der Ständige Ausschuss, der aus drei Vertretern der Anteilseigner und zwei Vertretern der Arbeitnehmer besteht, unterbreitet
dem Aufsichtsrat insbesondere Vorschläge für die Bestellung und
Abberufung von Vorstandsmitgliedern sowie für die Beschlussfassung über das Vergütungssystem für den Vorstand einschließlich
der wesentlichen Vertragselemente; er beschließt im Rahmen
der entsprechenden Beschlüsse des Aufsichtsratsplenums über
Anstellungs-, Pensions- und sonstige Verträge mit Vorstandsmitgliedern. Außerdem berät er über die langfristige Nachfolgeplanung für den Vorstand und überprüft die Effizienz der Tätigkeit
des Gesamtaufsichtsrats.
Der Prüfungsausschuss umfasst ebenfalls drei Vertreter der
Anteilseigner und zwei Vertreter der Arbeitnehmer. Er bereitet
die Entscheidungen des Aufsichtsrats über die Feststellung des
Jahresabschlusses, die Billigung des Konzernabschlusses sowie
die Vereinbarungen mit dem Abschlussprüfer vor und befasst
sich darüber hinaus mit Fragen des Risikomanagements und der
Compliance. Außerdem erörtert er mit dem Vorstand vor Veröffentlichung die Zwischenberichte und Quartals- bzw. Halbjahresabschlüsse. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Herr Dr.
Clemens Börsig, verfügt über besondere Kenntnisse und langjährige Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen und internen Kontrollsystemen.
Dem Nominierungsausschuss gehören der Aufsichtsratsvorsitzende, der weitere stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und
ein weiterer Vertreter der Anteilseigner an. Er gibt den Anteilseignervertretern im Aufsichtsrat eine Empfehlung ab für die Vorschläge zur Wahl der Anteilseignervertreter durch die Hauptversammlung.
Der nach den Vorschriften des Mitbestimmungsgesetzes
gebildete Vermittlungsausschuss, dem der Aufsichtsratsvorsitzende, sein Stellvertreter sowie je ein Vertreter der Anteilseigner
und der Arbeitnehmer angehören, unterbreitet dem Aufsichtsrat Vorschläge zur Bestellung von Vorstandsmitgliedern, wenn
im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln
der Stimmen der Aufsichtsratsmitglieder nicht erreicht wird.
Informationen zur Tätigkeit des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse sowie zur Zusammenarbeit mit dem Vorstand im Ge­­
schäftsjahr 2008 finden Sie im Bericht des Aufsichtsrats auf den
Seiten 010 bis 015.
Hauptversammlung
Die Aktionäre nehmen ihre Rechte in der Hauptversammlung
wahr und üben dort ihr Stimmrecht aus. Jede Aktie gewährt
eine Stimme. Das Legitimationsverfahren zur Hauptversammlung
ist auf den international üblichen, so genannten „Record Date“
ausgerichtet. Demgemäß gilt der Beginn des 21. Tages vor der
Hauptversammlung als maßgeblicher Stichtag für die Legitimation der Aktionäre.
Die jährliche ordentliche Hauptversammlung findet innerhalb
der ersten sechs Monate eines jeden Geschäftsjahres statt. Die
Tagesordnung für die Hauptversammlung einschließlich der für
die Hauptversammlung verlangten Berichte und Unterlagen wird
auch auf der Website der Gesellschaft veröffentlicht; die Einberufung der Hauptversammlung mitsamt den Einberufungsunterlagen kann Aktionären mit deren Zustimmung auch elektronisch
übermittelt werden.
Aktionäre, die an der Hauptversammlung nicht teilnehmen
können oder die Hauptversammlung vor Eintritt in die Abstimmung verlassen, haben die Möglichkeit, ihr Stimmrecht durch
einen Bevollmächtigten ihrer Wahl oder einen weisungsgebundenen Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft ausüben zu lassen.
Weisungen zur Stimmrechtsausübung an diesen Stimmrechtsver-
Linde Finanzbericht 2008
019
von der Gesellschaft ausgegebenen Aktien. Mitteilungspflichtiger Besitz nach Ziffer 6.6 des Deutschen Corporate Governance
Kodex lag daher nicht vor.
Die gemäß § 15a WpHG meldepflichtigen Transaktionen der dort
genannten Personen, insbesondere der Organmitglieder und der
mit diesen in enger Beziehung stehenden Personen, mit Aktien
der Gesellschaft oder sich darauf beziehenden Finanzinstrumenten veröffentlicht die Linde AG unverzüglich entsprechend den
gesetzlichen Vorschriften. Die Meldungen werden auch auf der
Linde Website veröffentlicht.
Im Berichtsjahr sind von Mitgliedern des Vorstands insgesamt ein meldepflichtiges Erwerbsgeschäft und drei meldepflichtige Veräußerungsgeschäfte mit Stückzahlen zwischen 2.500
und 30.000 Linde Aktien mitgeteilt worden. Die Veräußerungsgeschäfte standen im Zusammenhang mit der Ausübung von
Aktienoptionen im Rahmen des Linde Management-IncentiveProgramms 2002. Der Preis pro Stück der meldepflichtigen Transaktionen lag zwischen 83,00 EUR und 91,50 EUR, das Volumen
der einzelnen Geschäfte zwischen 207.500 EUR und 2.745.060
EUR. Bei Verkäufen von Aktien, die die Vorstandsmitglieder in
Ausübung von Aktienoptionen im Rahmen des Linde Management-Incentive-Programms bezogen haben, waren die Bezugsrechte im Ausweis der Vorstandsvergütung des entsprechenden
Geschäftsjahres mit ihrem Wert bei Zuteilung enthalten. Von Mitgliedern des Aufsichtsrats lagen keine meldepflichtigen Trans­
aktionen vor.
Aktienbesitz
Der Gesamtbesitz aller Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder
an Aktien der Linde AG oder sich darauf beziehender Finanzinstrumente betrug im Berichtszeitraum weniger als 1 Prozent der
Corporate Governance
Linde hat traditionell einen hohen Standard ethischer Grundsätze. 2007 hat der Vorstand Grundwerte („Linde Spirit“) und
Verhaltensregeln („Code of Ethics“) neu entwickelt und konzernweit eingeführt. Der Linde Spirit beschreibt die Unternehmenskultur, die sich in der Linde Vision, den Werten und den Prinzipien des täglichen Handelns manifestiert. Der Code of Ethics
ist die Selbstverpflichtung aller Mitarbeiter des Linde Konzerns,
rechtliche Vorschriften zu befolgen und die ethisch-moralischen Werte des Unternehmens zu wahren und zu schützen. Er
fußt auf der Unternehmenskultur und folgt den globalen Werten
und Grundprinzipien. Als ein wichtiger Bestandteil der Compliance-Richtlinien des Linde Konzerns ist ein Hinweisgebersystem
(„Integrity Line“) installiert. Die Integrity Line bietet internen
und externen Stakeholdern die Möglichkeit, Zweifel und Verdachtsfälle zu melden. Darüber hinaus hat der Vorstand für den
Bereich Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz sowie
Qualität eine eigene Leitlinie verabschiedet. Sie gilt ebenso wie
der Code of Ethics für alle Mitarbeiter des Linde Konzerns. Die
Aktualisierung der konzernweit gültigen ethischen Beschaffungsgrundsätze wird im Jahr 2009 abgeschlossen werden.
Um die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und freiwillig
angewandter Grundsätze zusätzlich abzusichern, wurde eine
weltweite Compliance-Organisation aufgebaut. So hat der Vorstand in der zentralen Rechtsabteilung ein Compliance-Office
eingerichtet. In den Divisionen, Bereichen und operativen Segmenten sind Compliance-Beauftragte ernannt, die die konzernweite Beachtung des Compliance-Programms unterstützen. Der
weltweite Leiter Compliance koordiniert und betreibt die Umsetzung von Compliance-Maßnahmen. Vorstand und Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats werden regelmäßig über den aktuellen
Stand der Compliance-Aktivitäten im Konzern informiert.
Die Aktie
Directors’ Dealings
Weiterentwicklung der Grundwerte, Compliance
Konzernlagebericht
Die Gesellschaft hat für die Mitglieder des Vorstands und des
Aufsichtsrats eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung
(so genannte D & O-Versicherung) mit einem angemessenen
Selbstbehalt abgeschlossen.
Konzernabschluss
Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung
Konzernanhang
Der so genannte „Vergütungsbericht“, der auch Angaben zu den
Optionsrechtsprogrammen enthält, ist auf den Seiten 022 bis
029 dieses Finanzberichts als Teil des Konzernlageberichts eingestellt.
Der Aufsichtsrat
Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat
Weitere Angaben
treter können bis zum Vorabend der Hauptversammlung auch
über elektronische Medien erteilt werden.
Der Vorstand der Linde AG legt der Hauptversammlung den
Jahres- und den Konzernabschluss vor. Die Hauptversammlung
entscheidet über die Gewinnverwendung und die Entlastung
von Vorstand und Aufsichtsrat, wählt die Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat und bestellt den Abschlussprüfer. Außerdem
beschließt die Hauptversammlung über Satzungsänderungen
und kapitalverändernde Maßnahmen.
Der Vorstand
Corporate Governance – Corporate Governance Bericht
020
Linde Finanzbericht 2008
Corporate Governance – Corporate Governance Bericht
Kommunikation und Stakeholderbeziehungen
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Die Linde AG erfüllt den gesetzlichen Gleichbehandlungsgrundsatz gegenüber allen Aktionären. Transparenz und der Anspruch,
die Aktionäre und die Öffentlichkeit zeitnah, umfassend und
gleichmäßig zu informieren, haben für unsere Gesellschaft einen
hohen Stellenwert.
Über wesentliche Termine und Veröffentlichungen werden
unsere Aktionäre und die Öffentlichkeit regelmäßig mit einem
Finanzkalender unterrichtet, der im Geschäftsbericht, in den Zwischenfinanzberichten sowie auf der Website der Linde AG im
Internet veröffentlicht ist. Ad-hoc- und Pressemeldungen sowie
meldepflichtige Wertpapiergeschäfte (Directors’ Dealings) ver­­
öffentlicht die Linde AG in den gesetzlich vorgegebenen Medien
und auf ihrer Website. Dort ist auch die Satzung hinterlegt. Zur
Information des Kapitalmarktes und der Öffentlichkeit führt Linde
jeweils zu den Veröffentlichungsterminen der Quartals-, Halbjahres- bzw. Jahresergebnisse Analysten- und Pressekonferenzen,
ggf. in Form von Telefonkonferenzen durch. Regelmäßige Veranstaltungen des Vorstandsvorsitzenden und des Finanzvorstands
mit institutionellen Anlegern und Finanzanalysten sichern darüber hinaus den kontinuierlichen Informationsaustausch mit den
Finanzmärkten.
Linde berücksichtigt neben den Interessen seiner Aktionäre
die Anliegen weiterer Anspruchsgruppen, die ebenso zum Erfolg
des Unternehmens beitragen. Soweit es möglich ist, werden alle
Anspruchsgruppen, die so genannten Stakeholder, in die Unternehmenskommunikation einbezogen. Zu ihren Stakeholdern zählt
Linde unter anderem alle Mitarbeiter, ihre Kunden und Lieferanten, Verbände und staatliche Institutionen.
Rechnungslegung, Abschlussprüfung und Risiko­
management
Konzernabschluss
Der Aufsichtsrat hat im Juni 2008 den von der Hauptversammlung bestellten Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für
das Geschäftsjahr 2008, die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (vormals KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft), Berlin, mit der Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses sowie
der prüferischen Durchsicht der Zwischenfinanzberichte für das
Geschäftsjahr 2008 beauftragt.
Der Abschlussprüfer hat dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats eine umfangreiche Unabhängigkeitserklärung vorgelegt. Es bestanden keine Interessenkonflikte. Mit dem Prüfer
wurde vereinbart, dass die Vorsitzenden des Aufsichtsrats und
des Prüfungsausschusses über während der Prüfung auftretende mögliche Ausschluss- oder Befangenheitsgründe umgehend unterrichtet werden, sofern diese nicht unverzüglich beseitigt werden. Schließlich wurde der Abschlussprüfer verpflichtet,
über alle für die Aufgaben des Aufsichtsrats wesentlichen Feststellungen und Vorkommnisse, die sich bei der Durchführung der
Abschlussprüfung ergeben, unverzüglich zu berichten. Ferner hat
sich der Abschlussprüfer verpflichtet, den Aufsichtsrat zu informieren, wenn er seinerseits bei der Prüfung Tatsachen feststellt,
die eine Unrichtigkeit der Entsprechenserklärung der Gesellschaft zum Kodex ergeben.
Linde verfügt über ein Überwachungs- und Risikomanagementsystem, das der Vorstand kontinuierlich weiterentwickelt
und an die sich verändernden Rahmenbedingungen anpasst.
Dessen Effizienz wird von den Abschlussprüfern im In- und Ausland geprüft. Im Übrigen unterstützt der Prüfungsausschuss den
Aufsichtsrat bei der Überwachung der Geschäftsführung und
befasst sich in diesem Zusammenhang insbesondere mit den Fragen des Risikomanagements. Er erhält regelmäßig Berichte über
das Risikomanagement, die Risikolage, die Risikoerfassung und
-überwachung.
Konzernanhang
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
021
München, 13. März 2009
Linde AG
Der Aufsichtsrat
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Auf unserer Website sind alle bisher abgegebenen Entsprechenserklärungen zum Deutschen Corporate Governance Kodex
verfügbar.
Konzernlagebericht
München, 13. März 2009
Linde AG“
Konzernabschluss
„Vorstand und Aufsichtsrat der Linde AG erklären gemäß § 161
Aktiengesetz:
Die Linde AG entspricht sämtlichen Empfehlungen der ‚Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex’ in der
Fassung vom 6. Juni 2008 und wird ihnen auch zukünftig entsprechen.
Seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung vom 11. März
2008 hat die Linde AG allen Empfehlungen des Kodex in der Fassung vom 14. Juni 2007 entsprochen.
Konzernanhang
Am 13. März 2009 haben wir die nachfolgende, jährliche Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG abgegeben und auf der
Website der Gesellschaft unter www.linde.com dauerhaft zu­­
gänglich gemacht:
Weitere Angaben
Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate
Governance Kodex
Der Vorstand
Corporate Governance – Corporate Governance Bericht
022
Linde Finanzbericht 2008
Corporate Governance – Vergütungsbericht
Vergütungsbericht
(Teil des Konzernlageberichts)
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Der Vergütungsbericht stellt die Grundzüge, die Struktur und die
Höhe der Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung dar. Er ist Teil
des Konzernlageberichts und berücksichtigt die Empfehlungen
des Deutschen Corporate Governance Kodex. Der Vergütungsbericht enthält auch die nach den Vorschriften des HGB in der
Fassung durch das Gesetz über die Offenlegung der Vorstandsvergütung erforderlichen Angaben; eine zusätzliche Darstellung
dieser Angaben im Konzernanhang erfolgt daher nicht.
1. Vergütung des Vorstands
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Für die Festlegung der Vorstandsvergütung ist der Ständige Ausschuss des Aufsichtsrats im Rahmen des vom Aufsichtsratsplenum einschließlich der wesentlichen Vertragselemente verabschiedeten Vergütungssystems zuständig. Dem Ständigen
Ausschuss gehören der Vorsitzende des Aufsichtsrats, seine beiden Stellvertreter und je ein Aufsichtsratsmitglied der Anteilseigner und der Arbeitnehmer an.
Höhe und Struktur der Vergütung des Vorstands orientieren
sich an der Größe und der internationalen Tätigkeit des Unternehmens, seiner wirtschaftlichen und finanziellen Lage, dem
Erfolg sowie seinen Zukunftsaussichten unter Berücksichtigung
seines Vergleichsumfeldes. Die Vergütung richtet sich darüber
hinaus nach den Aufgaben des jeweiligen Vorstandsmitglieds,
seinen persönlichen Leistungen und der Leistung des Gesamtvorstands. Sie ist so bemessen, dass sie international wettbewerbsfähig ist und Anreiz für die nachhaltige Steigerung des
Unternehmenswertes in einem dynamischen Umfeld bietet.
Das Vergütungssystem des Vorstands besteht aus einer Barvergütung, einer aktienbasierten Vergütung und einer Pensionszusage. Die Barvergütung setzt sich aus einer festen und einer
variablen, erfolgsorientierten Vergütung zusammen. Sie beruht
auf einem Jahreszieleinkommen, das bei 100-prozentiger Erfüllung aller Erfolgsziele im Durchschnitt zu rund 40 Prozent in festen monatlichen Beträgen ausgezahlt wird, ca. 60 Prozent sind
variabel. Die variable Vergütung setzt sich zusammen aus einer
an der Dividende orientierten Tantieme und erfolgsorientierten Bonusbeträgen. Die Zieleinkommen werden in regelmäßigen Abständen, mindestens alle drei Jahre, überprüft. Die letzte
Überprüfung fand zum 1. Januar 2008 statt. Bei dieser Überprüfung wurde das Zieleinkommen eines Vorstandsmitglieds angepasst. Aus Konzernmandaten erhalten die Mitglieder des Vorstands keine Vergütung.
Weitere Angaben
Feste Vergütung
Jedes Mitglied des Vorstands erhält eine Festvergütung bestehend aus fester monatlicher Vergütung und Tantiemegarantie
(ca. 30 Prozent der dividendenabhängigen Tantieme werden als
Abschlagszahlung in zwölf monatlichen Raten zusammen mit der
festen monatlichen Vergütung ausbezahlt).
Zusätzlich werden Sachleistungen gewährt, die individuell versteuert werden. Sie umfassen in der Regel im Wesentlichen
marktübliche Versicherungsleistungen und die Bereitstellung
von Dienstwagen.
Variable Vergütung
Die variable Vergütung setzt sich zusammen aus einer an der
Dividende orientierten Tantieme und erfolgsorientierten Bonusbeträgen.
Die dividendenabhängige Tantieme bemisst sich pro Vorstandsmitglied nach einem individuell vereinbarten Euro-Betrag
für jeden von der Hauptversammlung beschlossenen Gewinnanteil von 0,01 EUR je Aktie, der für das jeweilige Geschäftsjahr
an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Von dem sich hieraus ergebenden Tantiemeanspruch beträgt unter Berücksichtigung des
monatlich vorab ausgezahlten Betrags der variable Anteil zurzeit
ca. 70 Prozent.
Der jährliche Bonus ist von dem Erreichen bestimmter, zu
Beginn des Geschäftsjahres durch den Ständigen Ausschuss des
Aufsichtsrats fixierter Zielsetzungen für das jeweilige Geschäftsjahr abhängig. Erfolgsparameter des Bonus sind überwiegend
die Rendite auf das durchschnittlich eingesetzte Kapital (ROCE)
und das operative Ergebnis (EBIT), sowie zu einem kleineren Teil
die individuellen Positionsziele. Für den Vorstandsvorsitzenden
und den Finanzvorstand erfolgt die Ermittlung der Finanzziele
auf Basis der Konzerndaten. Für die operativ verantwortlichen
Vorstandsmitglieder bemisst sie sich anhand der vergleichbaren
Größen der jeweils verantworteten Geschäftsbereiche und Regionen. Der jährliche Bonus ist in seiner Höhe begrenzt: der Kennzahlen basierte Teil auf maximal 200 Prozent des vereinbarten
Bonusbetrages, die Positionsziele auf maximal 100 Prozent. Der
Vorstandsvorsitzende hat bei Erreichen bestimmter anspruchsvoller Akquisitions-, Desinvestitions- und Integrationsziele vertraglich zugesicherte Ansprüche auf Bonuszahlungen, deren Größenordnung im Einzelfall vom Ständigen Ausschuss festgelegt
wird. Diese sind in ihrer Höhe begrenzt.
Die variable Vergütung ist grundsätzlich zahlbar am Tag nach
der ordentlichen Hauptversammlung, die über die Verwendung
des Bilanzgewinns beschließt.
Aktienbasierte Vergütung
Linde Management-Incentive-Programme 2002
Bis zum Geschäftsjahr 2006 bezogen die Mitglieder des Vorstands als variable Komponente mit langfristiger Anreizwirkung
jährlich Optionsrechte aus dem im Mai 2002 von der Hauptversammlung beschlossenen Aktienoptionsprogramm für Mitglieder
des Vorstands, Mitglieder der Geschäftsführungen von verbundenen Unternehmen sowie ausgewählte Führungskräfte („Management-Incentive-Programme 2002“). 2006 wurden die letzten
Optionen unter diesem Programm begeben. Insgesamt wurden
an Mitglieder des Vorstands 1,2 Millionen Bezugsrechte ausge-
Linde Finanzbericht 2008
023
Optionsrechte – Linde Management-Incentive-Programme 2002
gew.
durchschnittl.
Ausübungspreis
gew.
durchschnittl.
Restlaufzeit
in Stück
in €
in Stück
in €
in €
in Stück
in €
in €
in Jahren
520.000
56,73
60.000
32,38
91,34
460.000
32,38 –
81,76
59,91
3,1
150.000
32,38 –
81,76
58,36
3,0
25.000
64,88 –
81,76
75,01
4,0
Dr.-Ing. Aldo Belloni
165.000
58,22
15.000
56,90
89,28
Georg Denoke
25.000
Insgesamt
Bandbreite
an Ausübungspreisen
710.000
75,01
–
75.000
–
–
635.000
In der Berichtsperiode sind keine Optionsrechte des Vorstands
verwirkt oder verfallen. Das Vorstandsmitglied J. Kent Masters
nimmt an dem Programm nicht teil; Herr Masters ist nach Ausgabe der letzten Tranche in den Linde Konzern eingetreten.
Weitere Angaben zum Management-Incentive-Programme
2002 von Linde finden Sie im Anhang zum Konzernabschluss
unter der Ziffer [28].
Der Aufsichtsrat
Die Aktie
gew.
durchschnittl.
Kurs am
Ausübungstag
Konzernlagebericht
Prof. Dr.-Ing.
Wolfgang Reitzle
(Vorsitzender)
Bestand am 31.12.2008
gew.
durchschnittl.
Ausübungspreis
Konzernabschluss
Im Geschäftsjahr 2008 ausgeübt
gew.
durchschnittl.
Ausübungspreis
Konzernanhang
Bestand am 01.01.2008
Corporate Governance
preise der fünf Tranchen liegen zwischen 32,38 EUR und 81,76
EUR. Über die Zuteilung der Optionsrechte an Mitglieder des Vorstands entschied der Aufsichtsrat, für die übrigen Bezugsberechtigten der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats. Seit der
Jahrestranche 2004 kann der Aufsichtsrat für die an den Vorstand
ausgegebenen Optionsrechte bei außerordentlichen, nicht vorhergesehenen Entwicklungen des Kurses der Linde Aktie eine
Begrenzung der Optionsausübung beschließen. Insgesamt hielten die Mitglieder des Vorstands am Bilanzstichtag 635.000 (Vj.
710.000) Optionen, die theoretisch sämtlich (Vj. 525.000) ausübbar waren (keine Wartezeit mehr). Im Berichtsjahr 2008 haben
die Mitglieder des Vorstands 75.000 (Vj. 145.000) Optionsrechte
ausgeübt.
Die an die gegenwärtigen Mitglieder des Vorstands im Rahmen des Linde Management-Incentive-Programms 2002 ausgegebenen Optionsrechte entwickelten sich wie folgt:
Weitere Angaben
geben. An die Teilnehmer gewährte Optionsrechte sind – sofern
die hierfür festgelegten Voraussetzungen erfüllt sind – weiterhin
ausübbar. Jedes Optionsrecht gewährt das Recht zum Bezug einer
Aktie der Linde AG zum Ausübungspreis. Der Ausübungspreis zum
Erwerb einer neuen Stückaktie beträgt 120 Prozent des Basispreises. Der Basispreis entspricht dem durchschnittlichen Schlusskurs
der Linde Aktie im XETRA-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten fünf Handelstage vor dem Ausgabetag
der Optionsrechte. Die Ausgabe der Optionsrechte erfolgte seit
2002 in fünf Jahrestranchen mit einer Laufzeit von jeweils sieben
Jahren. Die Wartezeit, die am Ausgabetag beginnt, beträgt zwei
Jahre. Während der gesamten Restlaufzeit von fünf Jahren können die Optionsrechte mit Ausnahme festgelegter Sperrzeiten,
den so genannten „Blocked Periods“, ausgeübt werden.
Im Geschäftsjahr 2008 waren die fünf Tranchen dieses Programms überwiegend werthaltig und ausübbar. Die Ausübungs-
Der Vorstand
Corporate Governance – Vergütungsbericht
024
Linde Finanzbericht 2008
Corporate Governance – Vergütungsbericht
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Linde Performance-Share-Programme 2007
Am 5. Juni 2007 hat die Hauptversammlung die Einführung
eines neuen langfristig orientierten Programms („Linde Performance-Share-Programme 2007“) mit einer Laufzeit von wiederum fünf Jahren beschlossen. Begünstigte sind neben den
Mitgliedern des Vorstands ausgewählte Führungskräfte (Mitglieder der Geschäftsführungen von Konzerngesellschaften der
Linde AG sowie ausgewählte Führungskräfte der Linde AG und
ihrer Konzerngesellschaften). Die Optionsrechte dürfen in fünf
jährlichen Tranchen jeweils binnen eines Zeitraums von zwölf
Wochen nach der ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft ausgegeben werden. Über die Zuteilung der Optionsrechte an Mitglieder des Vorstands entscheidet der Aufsichtsrat,
für nachgeordnete Führungskräfte der Vorstand. Die Laufzeit der
Optionsrechte beträgt drei Jahre, zwei Monate und zwei Wochen
vom Ausgabetag an gerechnet. Die Optionsrechte einer Tranche
können grundsätzlich nach Ablauf einer am Ausgabetag beginnenden dreijährigen Wartezeit während eines Zeitraums von vier
Wochen ausgeübt werden, wenn und soweit bestimmte Erfolgsziele erreicht werden. Jedes Optionsrecht gewährt das Recht
zum Bezug einer Aktie der Linde AG zum Ausübungspreis. Der
Ausübungspreis entspricht dem jeweiligen geringsten Ausgabebetrag, derzeit 2,56 EUR.
Die Erfolgsziele für jede einzelne Tranche bestehen in der
nach Maßgabe der von der Hauptversammlung beschlossenen Bestimmungen ermittelten Entwicklung des Ergebnisses je
Aktie, des Absoluten Total Shareholder Returns sowie des Relativen Total Shareholder Returns. Innerhalb jedes einzelnen der
genannten Erfolgsziele gibt es wiederum ein „Mindestziel“,
das erreicht werden muss, damit Bezugsrechte ausübbar werden, sowie ein so genanntes „Stretch-Ziel“, bei dessen Erreichen
sämtliche Bezugsrechte im Rahmen der Gewichtung des jeweiligen Erfolgszieles ausübbar werden. Für den Fall außerordentlicher, nicht vorhergesehener Entwicklungen kann der Aufsichtsrat die den Mitgliedern des Vorstands gewährten Optionsrechte
dem Inhalt oder dem Umfang nach ganz oder teilweise begrenzen. Für die Mitglieder des Vorstands hat die Hauptversammlung
eine Haltepflicht von zwei Jahren für 25 Prozent der ausgegebenen Aktien bestimmt.
Im Geschäftsjahr 2008 wurde die zweite Tranche an Optionsrechten gewährt. 871 (Vj. 840) Personen wurden Optionen
zugeteilt.
Die an Mitglieder des Vorstands im Rahmen des PerformanceShare-Programms 2007 ausgegebenen Optionsrechte entwickelten sich wie folgt:
Optionsrechte – Linde Performance-Share-Programme 2007
Konzernlagebericht
Bestand am 01.01.2008
Im Geschäftsjahr 2008
gewährt
Bestand am 31.12.2008
gew. durchschnittl.
Restlaufzeit
Konzernabschluss
in Stück
in Stück
in Stück
in Jahren
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle
(Vorsitzender)
41.864
36.946
78.810
2,0
Dr.-Ing. Aldo Belloni
13.954
12.315
26.269
2,0
Georg Denoke
13.954
12.315
26.269
2,0
J. Kent Masters
13.954
12.315
26.269
2,0
Insgesamt
83.726
73.891
157.617
Konzernanhang
Weitere Angaben
Alle gehaltenen Optionen waren am 31. Dezember 2008 noch
nicht ausübbar. Der Ausübungspreis sämtlicher Optionsrechte
beträgt derzeit 2,56 EUR pro Stück. In der Berichtsperiode sind
keine Optionsrechte des Vorstands verwirkt oder verfallen.
Weitere Informationen zum Wert der Optionen, zur Struktur, den Maßgaben und insbesondere den Erfolgszielen des Programms finden Sie unter Ziffer [28] im Anhang zum Konzernabschluss. Angaben zu den Regelungen bei einem Kontrollwechsel
finden sich auf Seite 085 im Konzernlagebericht (Angaben gem.
§ 315 Abs. 4 HGB).
Linde Finanzbericht 2008
025
1.196.681
346.158
373.724
Georg Denoke
298.158
175.324
J. Kent Masters
269.358
71.724
1.971.380
1.817.453
Insgesamt
Pensionszusagen
Für die Mitglieder des Vorstands bestehen einzelvertragliche
Pensionszusagen. Die Pension bemisst sich nach einem be­­
stimmten Prozentsatz der zuletzt gezahlten festen monatlichen
Vergütung. Der Einstiegsprozentsatz beträgt grundsätzlich 20
Prozent. Er erhöht sich für jedes vollendete Dienstjahr als Mitglied des Vorstands um je 2 Prozent. Maximal kann eine Pension
von 50 Prozent der zuletzt gezahlten festen monatlichen Vergütung erreicht werden. Bei Anstellungsverträgen, die vor dem
1. Juli 2002 abgeschlossen wurden, beträgt der Einstiegsprozentsatz 40 Prozent, maximal können 60 Prozent erreicht werden. Die Zahlung erfolgt monatlich nach dem pensionsbedingten
Ausscheiden aus dem Unternehmen (Alterspension ab dem 65.
Lebensjahr, medizinisch bedingte Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit, Hinterbliebenenpension im Todesfall). Witwen erhalten 60
Prozent der Mannespension. Die Zusagen schließen auch Versorgungsbezüge für etwaige Waisen- und Halbwaisen ein. Jedes
Vorstandsvergütung 2008
Die Gesamtbarvergütung der Mitglieder des Vorstands für die
Wahrnehmung ihrer Aufgaben bei der Linde AG und deren Tochtergesellschaften belief sich im Berichtsjahr auf 11.798.252 EUR
(Vj. 13.787.249 EUR). Die Gesamtvergütung betrug 14.798.227
EUR (Vj. 16.886.785 EUR). In der Gesamtvergütung sind Optionsrechte, die im Rahmen des Performance-Share-Programms 2007
den Mitgliedern des Vorstands gewährt wurden, im rechnerischen Wert von 2.999.975 EUR (Vj. 3.099.536 EUR) enthalten.
Im Geschäftsjahr 2008 wurden an die Mitglieder des Vorstands
insgesamt 73.891 (Vj. 83.726) Optionsrechte mit einem Wert bei
Zuteilung von 40,60 EUR (Vj. 37,02 EUR) pro Optionsrecht ausgegeben.
Unter der Voraussetzung, dass der Jahresabschluss der Linde
AG zum 31. Dezember 2008 festgestellt wird und der Ständige
Ausschuss einen entsprechenden Beschluss über die variable
Vergütung 2008 fasst, stellt sich die Vergütung 2008 der einzelnen Vorstandsmitglieder wie folgt dar:
Der Aufsichtsrat
1.057.706
Dr.-Ing. Aldo Belloni
Corporate Governance
2007
Die Aktie
2008
Konzernlagebericht
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle
(Vorsitzender)
Konzernabschluss
in €
Konzernanhang
Aufwand für aktienbasierte Vergütungen
unterhaltsberechtigte Kind erhält 10 Prozent (Halbwaisen) bis zu
maximal 25 Prozent (Vollwaisen) der Pension des Vertragspartners in der Regel bis zum 18. Lebensjahr, maximal bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres. Die Versorgungsbezüge der Hinterbliebenen dürfen zusammen den vollen Betrag der Pension des
Vertragspartners nicht übersteigen. Laufende Pensionen werden jährlich entsprechend der Veränderung des Verbraucherpreisindex für die Preisentwicklung der privaten Haushalte nach
den Angaben des Statistischen Bundesamts angepasst. Ab Vollendung des 55. Lebensjahres und zehn vollendeten Vorstandsdienstjahren erhält das Vorstandsmitglied im Falle vorzeitiger
Beendigung des Anstellungsvertrags durch den Aufsichtsrat oder
Nichtverlängerung der Bestellung aus Gründen, die das Vorstandsmitglied nicht zu vertreten hat, die erdiente Pension unter
Anrechnung anderweitiger Einkünfte sofort.
Weitere Angaben
Gesamtaufwand für aktienbasierte Vergütungen
Der Gesamtaufwand für aktienbasierte Vergütungen betrug in
der Berichtsperiode 12 Mio. EUR (Vj. 13 Mio. EUR). Im Berichtsjahr
wurde folgender Aufwand für die von Mitgliedern des Vorstands
gehaltenen aktienbasierten Vergütungsinstrumente erfasst:
Der Vorstand
Corporate Governance – Vergütungsbericht
026
Linde Finanzbericht 2008
Corporate Governance – Vergütungsbericht
Barvergütung
Aktienoptionen
Pensionen
Der Vorstand
Festvergütung
Sach­
bezüge/
Sonstige
Leistungen
Variable
Vergütung
Gesamtbarver­
gütung
Wert bei
Zuteilung
Gesamtvergütung
Jahresbezug
bei Eintritt
des Pen­
sionsfalls
zum Bilanzstichtag
Zuführung zur
Pen­sions­
rückstellung
im Geschäftsjahr
in €
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Prof. Dr.-Ing.
Wolfgang Reitzle
(Vorsitzender)
2008
2007
1.816.000
1.816.000
24.308
58.035
4.688.750
4.635.000
6.529.058
6.509.035
1.500.008
1.549.805
8.029.066
8.058.840
424.320
408.000
367.647
94.433
Dr.-Ing.
Aldo Belloni
2008
2007
588.000
588.000
31.549
31.469
1.227.075
1.296.600
1.846.624
1.916.069
499.989
516.577
2.346.613
2.432.646
244.800
244.800
– 19.645
– 235.604
Georg Denoke
2008
2007
468.000
360.000
13.136
13.275
907.500
821.500
1.388.636
1.194.775
499.989
516.577
1.888.625
1.711.352
94.080
68.640
100.455
12.502
J. Kent Masters
2008
2007
624.000
624.000
76.189
28.579
1.333.745 1
2.291.600 2
2.033.934
2.944.179
499.989
516.577
2.533.923
3.460.756
171.360
167.280
130.776
185.850
3.496.000
145.182
11.798.252
2.999.975
14.798.227
Insgesamt 2008
(%)
Insgesamt 2007
(%)
8.157.070
24
1
55
80
20
100
3.787.000
213.814
9.786.435
13.787.249
3.099.536
16.886.785
23
1
58
82
18
100
Die Aktie
1 Darin
enthalten im Jahr 2008 gewährte Bezüge von BOC-Gesellschaften in Höhe von 215.245 EUR.
2 Darin
enthalten im Jahr 2007 gewährte Bezüge von BOC-Gesellschaften in Höhe von 1.009.600 EUR.
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Bei einem Vorstandsmitglied (J. Kent Masters) sind in 2008 und
in 2007 Zahlungen durch Konzernunternehmen auf Basis des vor
seiner Vorstandsbestellung in 2006 bestehenden Anstellungsvertrags erfolgt (2008: 215.245 EUR; 2007: 1.009.600 EUR).
Im Betrag der Gesamtbarvergütung für das Geschäftsjahr
2007 ist Herr Trevor Burt (Mitglied des Vorstands bis 31. Dezember 2007) mit einer Gesamtbarvergütung von 1.223.191 EUR
enthalten; die Aufteilung auf die einzelnen Komponenten ist im
Finanzbericht 2007 vorgenommen.
Die Teilnahme des Vorstandsmitglieds J. Kent Masters am Pensionsplan von BOC USA wurde zum 31. Dezember 2006 beendet.
Hieraus ist der Gesellschaft bzw. dem Konzern in den Geschäftsjahren 2007 und 2008 kein Aufwand entstanden. Das Alterskapital zum 31. Dezember 2006 und die Zuführung in 2006 als Zugehörigkeit zum Vorstand sind im Finanzbericht 2006 angegeben.
Zum 31. Dezember 2008 betrugen die für die aktiven Vorstandsmitglieder bestehenden Pensionsverpflichtungen im Konzern 6.927.166 EUR (Vj. 6.347.933 EUR); im Jahresabschluss der
Linde AG sind 8.469.098 EUR (Vj. 7.242.798 EUR) zurückgestellt.
Weitere Angaben
Leistungen im Falle vorzeitiger Beendigung
Für den Fall der Nichtverlängerung der Bestellung zwischen
dem 55. und 63. Lebensjahr bzw. der vorzeitigen Beendigung
des Anstellungsverhältnisses durch den Aufsichtsrat ab dem
62. Lebensjahr erhalten Vorstandsmitglieder grundsätzlich eine
Abfindung in Höhe von 50 Prozent einer Jahresvergütung; als
579.233
57.181
Jahresvergütung gelten in diesem Fall die zwölffache monatliche
Vergütung und die volle dividendenabhängige Tantieme für das
Jahr, in dem das Anstellungsverhältnis endet, sowie der jährliche Bonus. Für die Berechnung des Bonus wird der Durchschnitt
des in den davor liegenden letzten drei Jahren vergüteten Bonus
zugrunde gelegt.
Gemäß Ziffer 4.2.3 des Deutschen Corporate Governance Ko­­
dex in der Fassung vom 6. Juni 2008 ist die Anregung betreffend
so genannte „Abfindungs-Caps“ in Vorstandsverträgen in eine
Empfehlung umgewandelt worden. Gegenstand der neuen Empfehlung ist die im Falle des Neuabschlusses oder der Verlängerung von Vorstandsverträgen vorzunehmende Begrenzung der
Abfindungen für Vorstandsmitglieder für den Fall der vorzeitigen Beendigung ihrer Tätigkeit. Im Berichtsjahr gab es bei Linde
weder Neuabschlüsse noch Verlängerungen von Vorstandsverträgen. Linde beabsichtigt jedoch, die Empfehlung bei künftigen Neuabschlüssen und Verlängerungen von Vorstandsverträgen einzuhalten.
Insbesondere ist beabsichtigt, dass neu abzuschließende
oder zu verlängernde Vorstandsverträge für den Fall der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit ohne zur Beendigung des
Anstellungsverhältnisses berechtigenden wichtigen Grund eine
Abfindung von maximal zwei Jahresbarvergütungen (Festgehalt,
Tantieme und Bonus) vorsehen werden. Wenn die ursprüngliche Restlaufzeit des Anstellungsvertrages weniger als zwei Jahre
beträgt, ist die Abfindung zeitanteilig zu berechnen.
Linde Finanzbericht 2008
027
Gesamtbezüge der früheren Mitglieder des Vorstands
Die Gesamtbezüge der früheren Mitglieder des Vorstands und
deren Hinterbliebenen beliefen sich für das Geschäftsjahr 2008
auf 2.604.480 EUR (Vj. 4.534.599 EUR).
Für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen für frühere Mitglieder des Vorstands und ihre Hinterbliebenen besteht eine Rückstellung im Konzernabschluss in Höhe
von 33.942.066 EUR (Vj. 35.088.368 EUR). Im Jahresabschluss
der Linde AG sind 37.716.446 EUR zurückgestellt (Vj. 37.648.981
EUR).
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Vorschüsse und Kredite
Im Berichtsjahr bestanden keine Vorschüsse oder Kredite an Mitglieder des Vorstands.
Die Aktie
der bei sonstigem vorzeitigem Ausscheiden zahlbaren Abfindung vorsehen werden. Zusätzlich soll das Vorstandsmitglied
eine Zusatzabfindung in Höhe einer Jahresvergütung erhalten.
Die Zusatzabfindung soll entfallen, wenn das Vorstandsmitglied
dem Vorstand im Zeitpunkt der Beendigung des Anstellungsvertrags nicht mindestens drei Jahre angehört hat, oder bei Ende
des Anstellungsvertrags entweder das 52. Lebensjahr noch nicht
oder das 63. Lebensjahr bereits vollendet hat.
Feste Vergütung
Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält eine jährliche feste Vergütung von 50.000 EUR. Sie wird nach Ablauf des Geschäftsjahres ausgezahlt.
Variable Vergütung
Die variable Vergütung errechnet sich pro Aufsichtsratsmitglied
einerseits aus je 300 EUR für jeden von der Hauptversammlung
beschlossenen Gewinnanteil von 0,01 EUR je Aktie, der über
einen Gewinnanteil von 0,50 EUR je Aktie mit voller Gewinnberechtigung hinaus an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Andererseits werden je 450 EUR gewährt für jede 0,1 Prozent, um die
die im jeweiligen Geschäftsjahr erreichte Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) des Linde Konzerns die Quote von 7 Pro-
Konzernabschluss
Konzernanhang
Die Vergütung des Aufsichtsrats ist auf Vorschlag von Vorstand
und Aufsichtsrat durch die Hauptversammlung festgelegt worden und in Ziffer 11 der Satzung geregelt.
Die Vergütung setzt sich aus zwei Komponenten zusammen:
einem festen und einem variablen, am Unternehmenserfolg orientierten Vergütungsbestandteil. Für die variable Komponente
ist zu einem Teil die Dividende maßgebend. Ein weiterer Teil ist
an die im jeweiligen Geschäftsjahr erreichte Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) des Linde Konzerns gekoppelt.
Konzernlagebericht
2. Vergütung des Aufsichtsrats
Weitere Angaben
Im Falle einer Übernahme der Linde AG („Change of Control“)
und der Beendigung des Anstellungsvertrags innerhalb von neun
Monaten danach durch einvernehmliche Beendigung oder durch
Zeitablauf und Nichtverlängerung des Anstellungsvertrags oder
durch Kündigung durch das Vorstandsmitglied wegen mehr als
unwesentlicher Beeinträchtigung seiner Stellung als Vorstandsmitglied infolge der Übernahme haben die Mitglieder des Vorstands einen an ihrer vertraglichen Barvergütung orientierten,
in seiner Höhe begrenzten Anspruch auf Leistungen. Dem Vorstandsmitglied obliegt bei seiner Kündigung die Beweislast für
die tatsächlichen Umstände, aufgrund derer seine Stellung durch
die Übernahme mehr als nur unwesentlich beeinträchtigt wird.
Neben der Abgeltung der ihm entgehenden Barvergütung für
die restliche Vertragslaufzeit (Summe aus Jahresfestvergütung,
Tantieme in Höhe der für das letzte Geschäftsjahr festgesetzten
Tantieme und Durchschnitt des für die letzten drei Geschäftsjahre vergüteten Bonus, insgesamt gekürzt um 25 Prozent) hat
das Mitglied des Vorstands im Einzelfall Anspruch auf Zahlung
einer Abfindung in Höhe einer ungekürzten Jahresbarvergütung.
Hat das Vorstandsmitglied bei Ende des Anstellungsvertrags das
55. Lebensjahr vollendet und gehörte es dem Vorstand mindestens fünf Jahre an, erhöht sich diese Abfindung auf drei ungekürzte Jahresbarvergütungen. Ein Recht auf Abfindung besteht
nicht, wenn das Vorstandsmitglied dem Vorstand weniger als
drei Jahre angehört, oder bei Ende des Anstellungsvertrags entweder das 52. Lebensjahr noch nicht oder das 63. Lebensjahr
bereits vollendet hat. Die Abgeltung der Barvergütung und die
Abfindung dürfen zusammen den Betrag von fünf ungekürzten Jahresbarvergütungen nicht überschreiten. Erhält das Vorstandsmitglied aus Anlass oder im Zusammenhang mit der Übernahme vom Mehrheitsaktionär, vom herrschenden Unternehmen
oder vom anderen Rechtsträger Leistungen, so werden diese auf
Abgeltungs- und Abfindungsleistungen angerechnet. Der Pensionsanspruch bemisst sich nach den Regelungen für die vorzeitige Beendigung des Anstellungsvertrags aus Gründen, die das
Vorstandsmitglied nicht zu vertreten hat.
Gemäß Ziffer 4.2.3 des Deutschen Corporate Governance
Kodex in der Fassung vom 6. Juni 2008 ist auch die Anregung
betreffend Abfindungs-Caps in Change of Control-Fällen in eine
Empfehlung umgewandelt worden. Gegenstand der neuen Empfehlung ist die im Falle des Neuabschlusses oder der Verlängerung von Vorstandsverträgen vorzunehmende Begrenzung der
Abfindungen für Vorstandsmitglieder für den Fall ihres kontroll­
wechselbedingten Ausscheidens. Im Berichtsjahr gab es bei Linde
weder Neuabschlüsse noch Verlängerungen von Vorstandsverträgen. Linde beabsichtigt jedoch, die Empfehlung bei künftigen Neuabschlüssen und Verlängerungen von Vorstandsverträgen einzuhalten.
Insbesondere ist beabsichtigt, dass neu abzuschließende oder
zu verlängernde Vorstandsverträge für den Fall des vorzeitigen
kontrollwechselbedingten Ausscheidens eine Abfindung in Höhe
Der Vorstand
Corporate Governance – Vergütungsbericht
028
Linde Finanzbericht 2008
Corporate Governance – Vergütungsbericht
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
zent übersteigt. Dabei wird der ROCE unter Zugrundelegung der
Angaben im jeweiligen geprüften Konzernabschluss gemäß IFRS
wie folgt bestimmt: Ergebnis vor Ertragsteuern, vor Finanzerträgen und Finanzaufwendungen sowie vor ausgewiesenen Sondereinflüssen, jedoch einschließlich Ergebnis aus assoziierten
Unternehmen und Joint Ventures sowie bereinigt um Abschreibungen auf bei Kaufpreisallokationen aufgedeckte stille Reserven, dividiert durch das Capital Employed. Das Capital Employed
errechnet sich aus der Summe des Eigenkapitals, der Finanzschulden, der Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen und
der Nettopensionsverpflichtungen abzüglich der Liquiden Mittel
und Wertpapiere sowie der Forderungen aus Finanzdienstleistungen, jeweils ermittelt als Durchschnitt der Stichtagswerte des
abgelaufenen Geschäftsjahres und des Vorjahres. Im Berichtsjahr beläuft sich das so ermittelte ROCE auf 12,4 Prozent (Vj.
10,3 Prozent).
Die variable Vergütung kommt am Tag nach der ordentlichen
Hauptversammlung, die über die Verwendung des Bilanzgewinns
beschließt, zur Auszahlung.
Die Aktie
Konzernlagebericht
Vergütung Vorsitzender, Stellvertreter, Ausschussmitglieder
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Dreifache, jeder
Stellvertreter und jedes Mitglied des Ständigen Ausschusses das
Anderthalbfache der festen und variablen Vergütung. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses bekommt zusätzlich 40.000 EUR
und jedes andere Mitglied des Prüfungsausschusses 20.000 EUR.
Wenn jedoch ein Mitglied des Aufsichtsrats zur gleichen Zeit meh-
rere Ämter innehat, für die eine erhöhte Vergütung gewährt wird,
erhält es nur das Entgelt für das am höchsten vergütete Amt.
Sitzungsgeld
Die Gesellschaft gewährt den Mitgliedern des Aufsichtsrats für
jede Teilnahme an einer Aufsichtsrats- oder Ausschusssitzung
ein Sitzungsgeld von 500 EUR. Dieser Betrag bleibt unverändert,
wenn an einem Tag mehrere Sitzungen stattfinden.
Umsatzsteuer, Auslagenersatz
Die Linde AG erstattet den Aufsichtsratsmitgliedern die auf ihre
Vergütung entfallende Umsatzsteuer und die notwendigen Auslagen.
Aufsichtsratsvergütung 2008
Auf Basis einer Dividende von 1,80 EUR (Vj. 1,70 EUR) je dividendenberechtigter Stückaktie und einem ROCE des Linde Konzerns von 12,4 Prozent (Vj. 10,3 Prozent) beträgt die Gesamtvergütung des Aufsichtsrats (Feste Vergütung, variable Vergütung
und Sitzungsgeld) 2.088.603 EUR (Vj. 2.107.914 EUR) zuzüglich
Umsatzsteuer in Höhe von 396.835 EUR (Vj. 398.923 EUR). Von
der Gesamtvergütung entfallen 932.527 EUR (Vj. 1.059.689 EUR)
auf feste und 1.119.076 EUR (Vj. 1.008.225 EUR) auf variable
Vergütungen. Der Gesamtaufwand für die Sitzungsgelder betrug
37.000 EUR (Vj. 40.000 EUR).
Auf die einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrats entfallen die in
der nachfolgenden Tabelle aufgelisteten Beträge:
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
029
2008
2007
150.000
150.000
189.900
152.550
3.500
4.000
343.400
306.550
Hans-Dieter Katte
(stellv. Vorsitzender)
2008
2007
75.000
75.000
94.950
76.275
3.500
4.000
173.450
155.275
Michael Diekmann
(weiterer stellv. Vorsitzender)
2008
2007
75.000
75.000
94.950
76.275
2.000
1.000
171.950
152.275
2008
2007
21.175
50.000
26.807
50.850
2.000
4.000
66.922
144.850
Dr. Gerhard Beiten
2008
2007
50.000
50.000
63.300
50.850
2.000
2.000
115.300
102.850
Dr. Clemens Börsig
2008
2007
50.000
50.000
63.300
50.850
3.000
2.000
139.469
102.850
Gerhard Full (bis 03.06.2008)
2008
2007
31.762
83.320 3
40.211
76.275
2.000
4.000
73.973
163.595
Siegried Friebel (bis 03.06.2008)
2008
2007
21.175
50.000
26.807
50.850
1.000
2.000
48.982
102.850
Gernot Hahl
2008
2007
75.000
75.000
94.950
76.275
3.000
2.000
172.950
153.275
Thilo Kämmerer
2008
2007
50.000
50.000
63.300
50.850
2.000
2.000
115.300
102.850
Matthew Miau (ab 03.06.2008)
2008
2007
28.962
–
36.665
–
1.000
–
66.627
–
Klaus-Peter Müller
2008
2007
64.4814
50.000
81.633
50.850
3.000
1.500
149.114
102.350
Jens Riedel
(ab 22.01.2007)
2008
2007
50.000
47.123
63.300
47.925
2.000
2.000
115.300
97.048
Xaver Schmidt (ab 08.09.2008)
2008
2007
15.710
–
19.889
–
1.000
–
36.599
–
Josef Schregle
(ab 22.01.2007)
2008
2007
50.000
47.123
63.300
47.925
2.000
2.000
115.300
97.048
Josef Schuhbeck (bis 03.06.2008)
(ab 22.01.2007)
2008
2007
21.175
47.123
26.807
47.925
1.000
2.000
48.982
97.048
2008
2007
21.175
50.000
26.807
50.850
1.000
1.500
48.982
102.350
2008
2007
33.333
50.000
42.200
50.850
2.000
4.000
86.003
124.850
883.948
1.119.076
37.000
2.088.603
Dr. Karl-Hermann Baumann
(bis 03.06.2008)
Prof. Dr. Jürgen Strube
(bis 03.06.2008)
Wilfried Woller (bis 31.08.2008)
Insgesamt 2008
(%)
42
Insgesamt 2007
999.689
(%)
47
8.470 5
20.000
48.579
2
60.000
3
ohne Umsatzsteuer.
2 Prüfungsausschuss
3 Hierin
48
23.169 2
(Vorsitz) ab 3. Juni 2008.
enthalten sind 8.320 EUR für die Mitgliedschaft im Verwaltungsrat einer ausländischen Tochtergesellschaft.
4 Ständiger
2
40.000
2
100
2.107.914
100
Ausschuss ab 3. Juni 2008.
5 Prüfungsausschuss
bis 3. Juni 2008.
Vorschüsse und Kredite
Im Geschäftsjahr 2008 bestanden keine Kredite gegenüber Mitgliedern des Aufsichtsrats. Vorschüsse wurden ebenfalls nicht
gewährt.
Weitere Angaben
1 Beträge
54
1.008.225
16.940
40.000
Der Aufsichtsrat
Dr. Manfred Schneider
(Vorsitzender)
Corporate Governance
Gesamt­
vergütung1
Die Aktie
Sitzungsgeld
Konzernlagebericht
in €
Vergütung für
Tätigkeit im
Prüfungsausschuss
Konzernabschluss
Variable
Vergütung
Konzernanhang
Feste Vergütung
Der Vorstand
Corporate Governance – Vergütungsbericht
030
Linde Finanzbericht 2008
Die Aktie
Die Aktie
Auch die Linde Aktie konnte sich dem schwierigen Marktumfeld in einem durch
Finanzkrise und Rezessionsängste geprägten Börsenjahr 2008 nicht entziehen.
Mit einem Kursverlust von 33,8 Prozent hat sich unsere Aktie im Vergleich zu
den wichtigsten Indizes dennoch gut behauptet und das Jahr im oberen Drittel
des DAX-30-Index beendet.
Linde Aktie: Kursentwicklung 2008 (indiziert)
Index
Geschäftsjahr 2008
in %
110
105
100
95
90
85
80
75
70
65
60
55
50
01.2008
02.2008
Linde AG
Prime Chemical
DAX
DJ EURO STOXX Chemical
03.2008
04.2008
05.2008
06.2008
07.2008
08.2008
09.2008
10.2008
11.2008
12.2008
Linde Finanzbericht 2008
031
2008
Dividendenberechtigte Aktien für das Geschäftsjahr
Stück
168.492.496 2
2007
166.347.428
Jahresschlusskurs
€
59,85
90,45
Jahreshoch
€
97,90
91,75
Jahrestief
€
46,51
75,26
Ausschüttungssumme Linde AG
Mio. €
303
283
Marktkapitalisierung 1
Mio. €
10.084
15.046
Stück
5.864.996
5.234.800
in %
50,5
24,6
€
1,80
1,70
Durchschnittlicher wöchentlicher Börsenumsatz
Volatilität 1 (200 Tage)
Angaben je Aktie
Bardividende
in %
3,0
1,9
Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit
Dividendenrendite
€
11,13
10,73
Ergebnis 3
€
5,46
5,02
1 Berechnung
zum 31. Dezember 2008.
2 Veränderung
3 Bereinigt
durch Ausübung von Kaufoptionen im Rahmen des Aktienoptionsprogramms oder der Wandelanleihe.
um die Einflüsse der Kaufpreisallokation und um Sondereinflüsse.
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Kapitalmarktorientierte Kennzahlen
Konzernanhang
Linde Aktie noch gut behauptet
In diesem äußerst schwachen Marktumfeld hat die Linde Aktie
mit einem Kursverlust von 33,8 Prozent noch um 7 Prozentpunkte besser abgeschnitten als der DAX-30 und sich somit vergleichsweise gut behauptet. Unsere Aktie belegte damit im Performance-Ranking den neunten Platz unter Deutschlands 30
wichtigsten Aktien.
Im Gegensatz zur DAX-Entwicklung, die von Jahresbeginn an
von Kursverlusten im Bankensektor geprägt war, konnte sich
unsere Aktie in den ersten neun Monaten des Jahres gut halten und markierte am 6. Juni mit 97,90 EUR sogar einen Allzeithöchststand. Ab Ende September konnten sich jedoch auch die
defensiv eingestuften Sektoren wie Industriegase der anhaltenden Vertrauenskrise an den Finanzmärkten und der Eintrübung
der Weltwirtschaft nicht mehr entziehen. Nach einer sehr deutlichen, kurzfristigen Kurskorrektur mit Beginn des vierten Quartals
notierte die Linde Aktie am 28. Oktober auf ihrem Jahrestiefststand von 46,51 EUR. Bis zum Jahresende konnte unsere Aktie
jedoch nochmals deutlich zulegen und beendete das Jahr 2008
mit einem Kurs von 59,85 EUR.
In diesem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld hat sich
die Neuausrichtung unseres Unternehmens insgesamt als richtig
erwiesen. So konnten wir dank der Konzentration auf die beiden
komplementären Geschäftsfelder Gase und Engineering sowie
aufgrund unserer weltweit starken Marktpositionen Umsatz und
operatives Ergebnis verbessern. Wir haben trotz der ungünstigeren Rahmenbedingungen unsere Ziele erreicht und die Erwartungen des Kapitalmarktes für das Geschäftsjahr 2008 erfüllt.
Mit unserer schnell umgesetzten Entschuldung im Anschluss
an die BOC-Übernahme sowie der damit einhergehenden langfristigen Ausrichtung unserer Fälligkeiten waren wir zudem durch
eine starke Liquiditätsreserve für die hohe Volatilität an den Kreditmärkten gut gewappnet. Vor diesem Hintergrund konnten wir
uns auch in dem im zweiten Halbjahr deutlich schwierigeren
Kreditmarkt zu marktgerechten Zinskosten regelmäßig refinanzieren. So haben wir neue mittelgroße Anleihen über 300 Mio.
EUR und 600 Mio. EUR zur weiteren Ausdehnung unseres Fälligkeitenprofils erfolgreich platziert.
Weitere Angaben
Finanzkrise und Rezessionsängste prägen das Börsenjahr 2008
Der deutsche Aktienindex DAX stand im Jahr 2008 wie alle internationalen Märkte im Zeichen der Finanzkrise. Den Jahreshöchststand markierte der deutsche Leitindex gleich zu Jahresbeginn
(2. Januar 2008) bei 7.949,11 Punkten, bevor im weiteren Jahresverlauf ein Abwärtstrend einsetzte. Die Vertrauenskrise im Bankensektor entwickelte sich zunehmend zu einer Belastung für
die Realwirtschaft, so dass zum Ende des dritten Quartals erste
Anzeichen einer Rezession zu einer Beschleunigung des Markteinbruchs führten. Von seinem Jahrestiefststand von 4.127,41
Punkten am 21. November konnte sich der DAX bis zum Jahresende zwar nochmals auf 4.810,20 Punkte erholen, für das
Gesamtjahr 2008 stand dennoch ein Kursverlust von 40,4 Prozent
zu Buche.
Mit dieser äußerst schwachen Jahresperformance lag der
deutsche Aktienmarkt in etwa auf dem Niveau der internationalen Leitindizes: Der MSCI World Index hatte einen Kursrückgang
von 40,1 Prozent zu verzeichnen, der englische FTSE 100 sowie
der Dow Jones Index in den USA gaben um 31,3 Prozent beziehungsweise 33,8 Prozent nach. Noch stärkere Kursverluste hatten der italienische MIB-30 Index (– 48,4 Prozent) und der MSCI
BRIC aus den Wachstumsmärkten Brasilien, Russland, Indien und
China (– 55,0 Prozent) zu verkraften.
Der Vorstand
die aktie
032
Linde Finanzbericht 2008
die aktiE
Linde Performance im Vergleich zu den wichtigsten Indizes 1
Der Vorstand
Linde (inkl. Dividende)
Aktionärsstruktur
2008
in Prozent
Gewichtung
Linde Aktie
in Prozent
– 31,8
–
Der Aufsichtsrat
Linde (exkl. Dividende)
– 33,0
–
DAX
– 40,4
2,32
Prime Chemical
– 36,6
12,55
DJ EURO STOXX
– 46,3
0,51
DJ EURO STOXX Chemical
– 39,6
8,92
FTSE Eurofirst 300
– 27,9
0,28
Corporate Governance
FTSE E300 Chemical
– 37,4
8,20
MSCI Euro
– 40,9
0,22
1 Zum
31. Dezember 2008.
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Aktionärsstruktur
Unsere Großaktionäre haben im Berichtsjahr ihre Industriebeteiligungen weiter reduziert und dabei auch ihre Linde Bestände
zum Teil deutlich verringert. Auf Basis der jüngsten veröffentlichten Stimmrechtsmitteilungen hielt die Allianz SE zum Jahresende
2008 rund 4 Prozent der Anteile an unserem Unternehmen (Vj.
6 Prozent), die Commerzbank ebenfalls nur noch knapp 5 Prozent (Vj. 10 Prozent) und die Deutsche Bank AG etwa 3 Prozent (Vj. 5 Prozent). Weil sämtliche langjährigen Großaktionäre
im Lauf des vierten Quartals die 5-Prozent-Marke unterschritten
haben, wurde der Free Float der Linde Aktie in der Neuberechnung des DAX-30-Index im Dezember 2008 zum ersten Mal mit
100 Prozent bewertet.
Wir haben den Abbau der Anteile unserer Großaktionäre
erwartet und durch eine breitere Basis an institutionellen Investoren aufgefangen. Im Jahresvergleich erhöhte sich der Anteil
dieser Investorengruppe an der Anzahl ausstehender Linde Aktien
auf Grundlage der jährlich durchgeführten Aktionärsidentifikation
zum Stichtag 31. Dezember 2008 auf 69 Prozent gegenüber 63
Prozent im Vorjahr. Der Anteil der Privatanleger liegt nun bei 19
Prozent (Vj. 16 Prozent).
Großaktionäre
12 %
Institutionelle
69 %
Private
19 %
Institutionelle Investoren – Anteile nach Regionen
Sonstige
12 %
Nordamerika
52 %
Frankreich
6 %
Deutschland
14 %
Großbritannien
16 %
Unsere Aktionärsstruktur ist im Jahr 2008 noch internationaler
geworden. Mit einem Anteil von rund 52 Prozent (Vj. 51 Prozent)
stellt Nordamerika weiterhin den größten Anteil unserer institutionellen Investoren. Der Anteil von Großbritannien blieb mit rund
16 Prozent nahezu unverändert (Vj. 17 Prozent). Neben einer stabilen Investorenbasis von etwa 14 Prozent in Deutschland (Vj. 15
Prozent) haben sich französische Anlagehäuser mit Anteilen von
rund 6 Prozent als unsere viertgrößte Gruppe institutioneller
Investoren etabliert. Weitere größere Linde Anteile werden an
Finanzplätzen in Skandinavien, der Schweiz und den BeneluxStaaten gehalten.
Konzernanhang
Weitere Angaben
Dividendenausschüttung
Bei unserer ertragsorientierten Dividendenpolitik setzen wir weiterhin auf Kontinuität. Vorstand und Aufsichtsrat der Linde AG
werden der Hauptversammlung am 15. Mai 2009 vorschlagen,
die Dividende um 5,9 Prozent zu erhöhen und eine Dividende
von 1,80 EUR je Stückaktie (Vj. 1,70 EUR) auszuschütten. Gemessen am Jahresüberschuss beläuft sich die Ausschüttungsquote
damit auf 42 Prozent. Die Dividendenrendite beträgt – bezogen
auf den Jahresschlusskurs – somit 3,0 Prozent.
Linde Finanzbericht 2008
033
Aktienart
Inhaberaktien
Börsenplätze
Alle deutschen Börsen, Zürich
Wertpapierkennnummern
ISIN DE0006483001
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Stammdaten zur Linde Aktie
Reuters (XETRA)
LING.DE
Bloomberg
LIN GR
Konzernabschluss
WKN 648300
Konzernanhang
Investor Relations-Aktivitäten
Vor dem Hintergrund der im Börsenjahr 2008 dominierenden Themen Refinanzierungsbedarf und wirtschaftlicher Abschwung
konnten wir in unserer Kapitalmarktkommunikation eingehend
die Vorzüge unserer neuen strategischen Ausrichtung darlegen.
Zum einen bietet unsere führende globale Marktposition im
Industriegasegeschäft eine sehr breite Kundenbasis, langfristig
ausgerichtete Vertragsstrukturen sowie eine ausgewogene regionale Präsenz. Zum anderen haben wir insbesondere die Synergien zwischen unserem Gase- und unserem Engineering-Geschäft
mit den entsprechenden Wettbewerbsvorteilen im Rahmen unserer Investor Relations-Aktivitäten hervorgehoben.
Wir haben im Berichtszeitraum auch die Transparenz unserer
Berichterstattung weiter erhöht, um das Verständnis und somit
das Vertrauen des Kapitalmarktes in unser Geschäftsmodell nachhaltig zu stärken.
In einem durch hohe Volatilität geprägten Marktumfeld und
im Hinblick auf die Unsicherheiten und die Nervosität am Kreditmarkt haben wir unsere kontinuierliche Kommunikation mit
den Kapitalmarktvertretern noch weiter intensiviert. In mehr
als 350 Einzelgesprächen mit Finanzanalysten und Investoren
sowie zahlreichen Telefonkonferenzen haben wir unsere starke
kurzfristige Liquiditätsposition, unsere langfristig ausgerichtete
Finanzierungsstruktur sowie die Potenziale unserer globalen
Marktführerschaft im Gase- und Engineering-Geschäft ausführlich dargelegt.
Im Rahmen von insgesamt 23 Roadshows und Investorenkonferenzen haben wir an allen wichtigen internationalen Finanzplätzen mit Aktionären sowie potenziellen neuen Investoren
einen intensiven Dialog geführt. Dabei konnten sich die Investoren über unsere strategische und finanzielle Aufstellung, die
aktuelle Geschäftsentwicklung und die langfristigen Perspektiven informieren.
Das laufende Börsenjahr 2009 hat mit vielen Unsicherheiten
begonnen. Gerade in diesem Umfeld sind Transparenz in der
Berichterstattung und Präsenz am Kapitalmarkt erneut wichtige
Richtlinien für unsere Investor Relations-Aktivitäten. Wir werden weiterhin aktiv den Kontakt mit unseren Aktionären suchen
und neuen potenziellen Investoren die Vorzüge unserer Aktie
darlegen: Wir verfügen über ein komplementäres Geschäftsmodell mit langfristig ausgerichteter Finanzierung und nachhaltig profitablen Wachstumsperspektiven.
Alle aktuellen Informationen zur Linde Aktie finden Sie auf
unserer Internetseite www.linde.com unter der Rubrik Investor
Relations. Für Fragen und Informationen stehen wir Ihnen unter
der Telefonnummer +49.89.35757-1321 zur Verfügung. Gerne
können Sie Ihre Fragen auch online unter investorrelations@
linde.com an uns richten.
Weitere Angaben
Beschlüsse der Hauptversammlung vom 3. Juni 2008
Der Vorstand der Linde AG wurde ermächtigt, mit Zustimmung
des Aufsichtsrats bis zum 2. Dezember 2009 eigene Aktien im
Wert von 10 Prozent des Grundkapitals zu erwerben.
Außerdem hat die Hauptversammlung den Vorstand der Linde
AG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 2. Juni
2013 Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen zu begeben. Zur Bedienung der Options- und Wandlungsrechte aus diesen Schuldverschreibungen wurde ein neues Bedingtes Kapital
beschlossen.
Der Vorstand
die aktie
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht
Konzernlagebericht
Auch im Geschäftsjahr 2008 haben wir unseren ertragsorientierten Wachstumskurs fortsetzen können, obwohl sich das konjunkturelle Umfeld vor allem im
vierten Quartal deutlich eingetrübt hat. Der Konzernumsatz ist um 2,9 Prozent auf
12,663 Mrd. EUR (Vj. 12,306 Mrd. EUR) gestiegen. Das operative Konzernergebnis
haben wir überproportional um 5,4 Prozent auf 2,555 Mrd. EUR (Vj. 2,424 Mrd. EUR)
verbessert.
Konzernumsatz und operatives Konzernergebnis (in Mio. €)
12.306
11.250
10.000
2006
2008
2007
2008
2.555
2007
12.663
2006
12.500
Operatives Konzernergebnis
2.424
Konzernumsatz
10.803
8.750
7.500
6.250
5.000
3.750
2.500
2.053
034
1.250
0
konzernlagebericht
035 Gesamtwirtschaftliche
Rahmenbedingungen
061 Kapitalflussrechnung
077 Risikobericht
061 Gesamtbewertung Geschäftsjahr 2008
085 Angaben gem. § 315 Abs. 4 HGB
und erläuternder Bericht
037 Branchenspezifische Rahmenbedingungen
062 Finanzierung und Liquiditätssicherung
039 Wertorientierte und operative
064 Investitionen
088 Nachtragsbericht
065 Beschaffung
089 Dividende
041 Geschäftsverlauf des Linde Konzerns
066 Forschung und Entwicklung
090 Prognosebericht
058 Vermögens- und Finanzlage
070 Corporate Responsibility
Unternehmenssteuerung
Linde Finanzbericht 2008
035
konzernlagebericht – Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
1,1
Euroraum
20,56
1,8
1,6
2,8
2,6
0,9
Deutschland
6,26
1,1
0,8
2,9
2,5
1,2
Südostasien
6,77
6,2
5,1
5,5
5,5
3,3
China
6,32
10,1
10,4
11,1
11,4
9,2
Lateinamerika
6,94
4,6
3,7
4,3
4,5
5,2
100,00
4,1
3,5
3,9
3,7
2,1
Welt
1 Quellen:
IWF, ifo-Institut, Global Insight, Nationale Statistikämter.
Globale Konjunktur im Überblick
Nach einer noch robusten Expansion zu Beginn des Jahres 2008
sind die meisten der für die Weltökonomie bedeutsamen nationalen Volkswirtschaften im Herbst 2008 in einen Abschwung
geraten. Mehrere Faktoren haben dazu beigetragen: der durch
hohe Rohstoffpreise bedingte starke Inflationsanstieg in den ersten Quartalen, die Probleme auf den Immobilienmärkten einiger
Länder, vor allem aber die kontinuierliche Ausweitung der globalen Finanzkrise, deren realwirtschaftliche Auswirkungen allerdings erst 2009 vollständig sichtbar werden dürften.
Vor diesem Hintergrund ist die globale Wirtschaft im Jahr
2008 nur noch um 2,1 Prozent gewachsen (Vj. 3,7 Prozent). Dies
ist der niedrigste Anstieg der vergangenen fünf Jahre.
Auf die Ertragslage der Unternehmen in den einzelnen Ländern hatte der konjunkturelle Abschwung sehr unterschiedliche Auswirkungen. Der Abwärtstrend traf die besonders von der
Finanzkrise betroffenen Staaten zuerst und führte dort insbesondere in den konjunktursensiblen Sektoren zu Rückgängen bei
Umsätzen und Erträgen, wohingegen konjunkturstabile Branchen
und solche mit hohen Auftragsbeständen und langen Lieferzeiten das Geschäftsjahr 2008 teilweise noch mit guten Kennzahlen
abschließen konnten.
USA: Immobilienblase geplatzt – Ausgangspunkt der Finanzmarktkrise
Die weltweite Finanzmarktkrise, die in den USA ihren Anfang
nahm und sich mit der Insolvenz der Investmentbank Lehman
Brothers, der Rettungsaktion für den Versicherungskonzern AIG
und einem viele Milliarden US-Dollar schweren Rettungspaket der
amerikanischen Regierung im Herbst 2008 verschärfte, bremste
die Wirtschaftsleistung der Vereinigten Staaten. Allerdings hatte
sich die Konjunktur bereits vor der Zuspitzung der Finanzmarktkrise im Herbst 2008 merklich abgekühlt: Das Ende des kreditfinanzierten Immobilienbooms beeinträchtigte schon ab der Jahresmitte den privaten Konsum, der mit rund 70 Prozent Anteil am
Bruttoinlandsprodukt der USA von entscheidender Bedeutung
für das Wirtschaftswachstum ist. Viele Amerikaner verloren ihre
Häuser aufgrund von Zahlungsrückständen und hatten nunmehr
hohe Hürden zu überwinden, um von den Banken Kredite zum
Kauf dauerhafter Konsumgüter zu erhalten. In Verbindung mit
im Jahresdurchschnitt hohen Energiepreisen und einer sich verschlechternden Lage am Arbeitsmarkt dämpfte dies den Binnenkonsum – zentraler Motor der US-Wirtschaft – deutlich.
Euroraum: Rezessionsängste lösen Inflationssorgen ab
Die Entwicklung in den Staaten der Eurozone war im Jahr 2008
zweigeteilt: Im ersten Halbjahr standen Inflationssorgen infolge
stark gestiegener Preise für Lebensmittel und Energie im Fokus.
Die Teuerung erreichte das höchste Niveau seit der Einführung
des Euro. Die Europäische Zentralbank stand vor der Herausforderung, die Preissteigerung mit moderaten Leitzinsanhebungen
einzudämmen, ohne die sich bereits abschwächende Konjunktur
weiter zu beeinträchtigen. Der im Vergleich zum US-Dollar starke
Euro trug ebenfalls dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit exportorientierter Unternehmen zu schwächen.
Ab dem dritten Quartal nahmen infolge sinkender Energiepreise die Inflationssorgen ab und die Wirtschaft in der Eurozone
wurde zunehmend von der Finanzmarktkrise belastet. Die Liquidität wurde knapp, weil sich die Banken nicht mehr am Kapitalmarkt refinanzieren konnten. Erst die Einigung der europäischen Regierungen auf ein gemeinsames Vorgehen zur Rettung
angeschlagener Banken brachte etwas Entspannung. Allerdings
hatte die Krise bereits Auswirkungen auf die Realwirtschaft. Der
Anstieg der Industrieproduktion im gesamten Euroraum verlangsamte sich im Vergleich zum Vorjahr stark.
Deutschland: Wirtschaft stemmt sich gegen den Abschwung
Deutschland startete dynamisch in das Jahr 2008. Den privaten
Verbrauch beflügelte der Rückgang der Arbeitslosigkeit, allerdings beeinträchtigten auch in Deutschland steigende Energie-
Der Aufsichtsrat
2008
2,2
Corporate Governance
2007
2,9
Die Aktie
2006
3,1
Konzernlagebericht
2005
3,6
Konzernabschluss
2004
27,24
Konzernanhang
% Gewichtung
USA
Weitere Angaben
% Wachstum
Der Vorstand
Reales Bruttoinlandsprodukt (BIP) 1
036
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
und Lebensmittelpreise die Kaufkraft. Doch bereits das zweite
Quartal fiel dann unerwartet schwach aus – das BIP schrumpfte
im Vergleich zum Vorquartal um 0,5 Prozent – und machte deutlich, dass auch in Deutschland die wirtschaftliche Dynamik
infolge der Finanzmarktkrise und der sich eintrübenden globalen
Konjunkturaussichten nachlassen würde.
Die Konjunktur kühlte sich in der zweiten Jahreshälfte in der
Tat weiter ab, so dass das deutsche BIP im Jahr 2008 nur noch
um insgesamt 1,2 Prozent stieg, wohingegen im Vorjahr noch ein
Wachstum von 2,5 Prozent verzeichnet werden konnte. Konjunkturexperten werten es immerhin als positiv, dass sich am deutschen Immobilienmarkt keine Spekulationsblase gebildet hat.
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Großbritannien: im Sog der Finanzmarktkrise
In Großbritannien ist der Immobilienmarkt eingebrochen. Nach
vielen Jahren robusten Wachstums belief sich der BIP-Anstieg
im Jahr 2008 nur noch auf 0,8 Prozent (Vj. 3,0 Prozent), wobei
der positive Wachstumseffekt dem ersten Halbjahr zu verdanken war. Gleichzeitig fand der Abschwung zunächst noch in
einem schwierigen monetären Umfeld statt, denn die Verbraucherpreise stiegen zeitweise um mehr als 5 Prozent und machten es der Bank of England zunächst schwer, mit Zinssenkungen
gegenzusteuern.
Zu Beginn des vierten Quartals verdichteten sich die Hinweise, dass die britische Volkswirtschaft infolge der durch die
Finanzkrise ausgelösten Kreditklemme auf die erste Rezession
seit 16 Jahren zusteuert. Die Bank of England senkte daraufhin
die Leitzinsen auf ein historisch niedriges Niveau.
Konzernabschluss
Konzernanhang
China: abgekühltes Wachstum
Das reale Bruttoinlandsprodukt der Volksrepublik China verzeichnete im Jahr 2008 mit 9,2 Prozent Wachstum bereits eine deutliche Konjunkturabschwächung im Vergleich zu dem Rekordwert
von 2007, als das BIP um 11,4 Prozent zulegen konnte. Sorgen bereitete der chinesischen Regierung im zweiten Halbjahr
zunehmend die Gefahr einer harten Landung. Besonders schwer
wiegt das Risiko eines Einbruchs beim Export, der die Wirtschaft
des Landes angetrieben hatte. Mit Europa, Japan und den USA
standen die wichtigsten Handelspartner in der zweiten Jahreshälfte 2008 am Rand einer Rezession. Verstärkt wurde dieser
Abwärtstrend durch die Aufwertung des Yuan.
Auch der Anstieg der Verbraucherpreise schwächte sich im Verlauf des Jahres deutlich ab. Während im ersten Quartal noch rund
8 Prozent verzeichnet wurden, verringerte sich die Inflation im
vierten Quartal bereits auf geschätzte 4,1 Prozent.
Obwohl China im Vergleich zu anderen Ländern noch robuste
Wachstumsraten aufweist, besteht das Risiko, die für eine stabile
Fortführung der bisherigen Entwicklung erforderlichen jährlichen
Wachstumsziele nicht zu erreichen.
Asien und Russland: Exporte gehen zurück
In Japan ging 2008 eine Phase des Aufschwungs zu Ende. Mit
0,4 Prozent verzeichnete das BIP im Berichtsjahr den geringsten
Zuwachs seit 2002. Im Jahr 2007 war die japanische Wirtschaft
noch um 2,1 Prozent gewachsen. Gründe für den Abschwung
waren vornehmlich der rückläufige Export (in die USA und nach
Europa) und der Einbruch beim privaten Verbrauch infolge der
höchsten Teuerung seit Jahren (1,7 Prozent). Die Industrieproduktion verringerte sich im Berichtsjahr um 0,3 Prozent nach
einem Anstieg von 3,0 Prozent im Jahr 2007.
In Russland betrug das Wachstum im Jahr 2008 rund 6,2 Prozent und fiel damit nur leicht niedriger aus als im Vorjahr, als mit
8,1 Prozent die höchste Zuwachsrate seit 2000 zu verzeichnen war.
In Indien ist nach Jahren des starken Wachstums ebenfalls
mit einem Nachlassen der konjunkturellen Dynamik zu rechnen.
Während das BIP im Jahr 2007 noch um 9,0 Prozent stieg, verringerte sich das Wachstum 2008 auf 6,5 Prozent.
Lateinamerika: Zugang zu Kapital erschwert
Die Zuspitzung der Finanzmarktkrise im Herbst des Jahres 2008
führte dazu, dass der Zugang zu ausländischem Kapital für einige
lateinamerikanische Staaten zunehmend schwieriger wurde.
Brasiliens Wirtschaft boomte im ersten Halbjahr aufgrund der
großen Binnennachfrage. Die Inflationsrate ist im Verlauf des
Jahres von ca. 4,7 Prozent im ersten Quartal auf geschätzte 6,4
Prozent für das vierte Quartal gestiegen. Nach einem sehr guten
Jahr 2007 mit einem BIP-Wachstum von 5,4 Prozent schwächte
sich die Wachstumsrate 2008 nur leicht auf 5,1 Prozent ab.
Generell haben sich die Exportaussichten der lateinamerikanischen Staaten verschlechtert, ebenso die Erwartungen der
Wirtschaftsteilnehmer. Die wirtschaftliche Abschwächung in Verbindung mit deutlich gefallenen Rohstoffpreisen sorgt auf der
anderen Seite aber für geringere Inflationsgefahren.
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
037
konzernlagebericht – Branchenspezifische Rahmenbedingungen
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Ohnehin rechnen Experten damit, dass der infolge der globalen
Wirtschaftskrise rückläufige Verbrauch an Primärenergie nur eine
temporäre Erscheinung sein wird. Langfristig werde der Erdölbedarf und -verbrauch wieder steigen und damit auch die Nachfrage von Raffinerien nach Wasserstoff.
Die anhaltend hohe Nachfrage nach Elektronikgeräten wie
Mobiltelefonen und PCs sorgte für ein stetiges Wachstum im Be­­
reich der Halbleiterfertigung. Auch die Verkaufszahlen für Flachbildschirme lagen in den ersten drei Quartalen deutlich über den
Vergleichszahlen aus dem Jahr 2007. Im letzten Quartal allerdings musste ein starker Rückgang bei der Nachfrage nach ICs
und TFT-Bildschirmen hingenommen werden, so dass im Ergebnis
beide Märkte zum Jahresende hinter die guten Werte von 2007
zurückfielen.
Erwartungsgemäß stabil entwickelte sich der Markt für Ge­­
tränke- und Lebensmittelgase. Zu Verschiebungen kam es lediglich zwischen einzelnen Produktsegmenten; der Gesamtabsatz
blieb hingegen auch während des Konjunkturabschwungs weitgehend konstant.
Der Solarenergiebereich, der zunächst über eine relativ kleine
Basis verfügte, fiel durch außergewöhnlich hohe Wachstumsraten positiv auf. Hierbei konnten erstmals Dünnschichtsolarzellen
in Großanlagen gefertigt werden.
Für den Industriegasemarkt bedeutete dies eine erhöhte Nachfrage nach hochreinen Spezial- und Flüssiggasen, insbesondere
in den Regionen Asien und Europa. Dabei wurden auch beträchtliche Investitionen getätigt, um die Kapazitäten zur Gaseherstellung zu erweitern.
Der so genannte Healthcare-Bereich, also der Markt für medizinische Gase, erwies sich im Jahr 2008 als robust und die Nachfrage als größtenteils unabhängig von konjunkturellen Zyklen.
Unsere Global Business Unit Healthcare beliefert diesen Markt
mit medizinischen Gasen und den entsprechenden Dienstleistungen für Krankenhausanwendungen (Hospital Care) und versorgt Patienten im häuslichen Umfeld mit medizinischen Produkten und Dienstleistungen (Homecare). Im erstgenannten Bereich
wuchs der Weltmarkt um 4 bis 5 Prozent. Die weltweite Nachfrage im Bereich Homecare stieg in etwa um denselben Prozentsatz; das Marktvolumen wird auf rund 7 Mrd. EUR geschätzt. Die
Hauptursachen für das anhaltend stabile Marktumfeld liegen
in der demografischen Entwicklung – in vielen Staaten werden
immer mehr Menschen immer älter – und im Anstieg chronischer
Erkrankungen, die mehr und mehr außerhalb des klinischen
Umfelds behandelt werden können. Darüber hinaus haben sich
innovative Therapien und der bessere Zugang der Patienten zu
diesen Behandlungsformen positiv auf das Healthcare-Geschäft
ausgewirkt. Bei einigen Behandlungsformen – wie zum Beispiel
bei der Schlaftherapie (siehe Glossar) – waren sogar Patientenzuwächse von rund 10 Prozent zu verzeichnen. Allerdings ging
diese positive Entwicklung mit einem hohen Preisdruck infolge
von Gesundheitsreformen in zahlreichen Ländern einher.
Weitere Angaben
Gaseindustrie
Der weltweite Industriegasemarkt ist gegenüber dem Vorjahr
auch 2008 deutlich stärker gewachsen als das globale Bruttoinlandsprodukt. Nordamerika und Europa stellten die größten
Absatzmärkte dar, danach folgte Asien (inklusive Japan). Hier
war ein ähnliches Volumen wie in Kontinentaleuropa (ohne
Großbritannien) zu verzeichnen. Allerdings wies Asien (ohne
Japan) mit hohen zweistelligen Steigerungsraten ein deutlich
höheres Wachstum auf als die etablierten Industrienationen.
Ähnlich dynamisch verlief die Entwicklung in Osteuropa.
Neben den regionalen Absatzmärkten sind es vor allem die
Konjunkturaussichten in den für unseren Gaseabsatz wichtigen
Branchen, die über den Geschäftserfolg entscheiden.
Die Stahlindustrie erlebte im ersten Halbjahr 2008 einen
Boom, der von Rekordpreisen für Rohstoffe getrieben wurde. Im
dritten und vierten Quartal nahmen jedoch zahlreiche Stahlerzeuger im Zuge der Finanzkrise Produktionskürzungen in einer
Größenordnung von 20 bis 30 Prozent vor, um ihre Kapazitäten der sinkenden Nachfrage anzupassen. Unter dem Strich ist
die weltweite Stahlproduktion im Berichtsjahr im Vergleich zum
Jahr 2007 dennoch um nur 1,2 Prozent geschrumpft (Quelle:
World Steel Association). Allerdings erreichte der Abschwung im
Dezember 2008 mit einem Rückgang um 24,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Rekordwert.
Ganz ähnlich verlief die Konjunktur in der Chemiebranche: Im
ersten Halbjahr setzte sich das Wachstum aus dem Vorjahr trotz
hoher Energiepreise weiter fort, ab dem dritten Quartal kam es
zu Produktionskürzungen, die zum Jahresende 2008 bis zu 30
Prozent betrugen. Hohe Lagerbestände und Unsicherheiten über
künftige Nachfrage- und Preisentwicklungen waren hierfür der
Hauptgrund.
In der Öl- und Erdgasindustrie sowie bei den Energieversorgern war die Konjunktur im Jahr 2008 von starken Schwankungen geprägt. So erreichte der Ölpreis im Juli 2008 mit 147 USD
pro Fass ein Rekordhoch, um dann bis zum Dezember auf weniger als 40 USD zu fallen. Die OPEC reagierte mit deutlichen Produktionskürzungen von zwei Millionen Fass pro Tag, um das
Angebot vor dem Hintergrund der Finanzkrise und der damit verbundenen rückläufigen Nachfrage zu verknappen. Raffinerien,
für die wir Gase produzieren, mussten die Produktion vielerorts drosseln – einige Raffinerien mussten sogar schließen. Allerdings hatte dies keine negativen Auswirkungen auf die Nachfrage nach Wasserstoff.
Auswirkungen hat die Finanz- und Wirtschaftskrise auch auf
die Investitionstätigkeit des Energiesektors. Zahlreiche kapitalintensive Projekte wurden verschoben oder gestrichen, unter
anderem weil Kreditgeber absprangen. Nicht davon betroffen
sind Projekte von Mineralölkonzernen, die darauf zielen, Erdölund Erdgasfelder noch effizienter zu erschließen. Mittelfristig sollten diese Initiativen den Bedarf an Wasserstoff steigen
lassen.
Der Vorstand
Branchenspezifische Rahmenbedingungen
038
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Branchenspezifische Rahmenbedingungen
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Anlagenbau
Im Jahr 2008 setzte der internationale Großanlagenbau den
positiven Trend aus dem Vorjahr lange Zeit fort. Wichtige Treiber für die Nachfrage waren der sehr hohe Roh- und Grundstoffbedarf in den großen Schwellenländern Indien, China, Russland
und Brasilien sowie die hohen Rohstoff- und Energiepreise. Mit
dem einsetzenden Rückgang der Preise und dem Fortschreiten
der weltweiten Finanzkrise wurden die Kunden bei der Vergabe
von Großaufträgen im Jahresverlauf zurückhaltender.
Der Markt für Luftzerlegungs-Anlagen entwickelte sich ähnlich dynamisch wie im Vorjahr, bevor die Kunden insbesondere
aus der Stahlindustrie gegen Jahresende eine zunehmend abwartende Haltung einnahmen. Die größten Impulse kamen aus den
Schwellenländern, vor allem aus China und Indien. Aber auch in
Europa und Nordamerika war die Nachfrage in diesem Produktbereich stabil.
Zunehmend wichtiger wurden im Berichtsjahr Vergasungsverfahren, die auf Kohle basieren (z. B. Coal-to-Liquids, CTL). Da­­
bei wird Kohle zu Ausgangsstoffen für die chemische Industrie
umgewandelt. Darüber hinaus gewannen Verfahren zur CO2-Ab­­
trennung (CCS) bei der Energieerzeugung weiter an Bedeutung.
Beispielhaft ist hier die Oxyfuel-Technologie (Oxyfuel-Verfahren,
siehe Glossar), bei der Kohle unter Zugabe von reinem Sauerstoff
anstatt von Luft verbrannt und das entstehende CO2 anschließend abgetrennt und sequestriert werden kann. Aufgrund des
hohen Ölpreises war auch ein deutlicher Nachfrageanstieg bei
Anlagen für die so genannte Enhanced Oil Recovery (EOR) zu
verzeichnen. Bei diesen Verfahren wird Stickstoff oder Kohlendioxid in die Ölfelder gepresst, um die Fördermenge zu erhöhen.
Der Markt für Olefin- und Polymer-Anlagen profitierte in den
ersten drei Quartalen 2008 von einer unverändert hohen Nachfrage nach neuen Kapazitäten – vor allem aus den rohstoffreichen Regionen und Ländern, die in den vergangenen Jahren
hohe Deviseneinnahmen aus dem Öl- und Gasexport erzielt und
damit einen Investitionsboom ausgelöst hatten. Dazu zählten
neben Russland und dem Mittleren Osten auch Indien und Südamerika. Im letzten Quartal verschoben die Kunden mehrheitlich
die Entscheidungen für Großprojekte, um die weitere Entwicklung bei den Rohstoff- und Energiepreisen sowie auf den Finanzmärkten abzuwarten.
Der Markt für Anlagen zur Erdgaszerlegung und -verflüssi­
gung war im Jahr 2007 sehr stark gewachsen. Die aufgrund dieses überproportionalen Wachstums angespannte Situation auf
dem Zulieferermarkt und die nachlassende Wirtschaftsdynamik gegen Ende des Berichtsjahres 2008 führten im Jahresvergleich zu einer moderateren Realisierung von Großprojekten. Die
Nachfrage nach LNG (Liquefied Natural Gas)-Technologie (siehe
Glossar), mit der Erdgas verflüssigt und in Tankern transportiert
wird, wurde vor allem aus den gasreichen Ländern des Mittleren
Ostens sowie aus Australien und zunehmend Südamerika angeregt. Diese zukunftsträchtige Technologie ist vor allem dann eine
Alternative, wenn die Nutzung von Pipelines ökonomisch oder
politisch wenig sinnvoll ist.
Immer häufiger werden Erdgasfelder erschlossen, die einen
hohen Anteil an Stickstoff enthalten. Vor diesem Hintergrund
wächst der Markt für Verfahren zur Abtrennung von Stickstoff
aus Erdgas – sowohl für die Erzielung von Erdgas in Pipelinequalität als auch innerhalb von LNG-Anlagen.
Der weltweite Markt für Wasserstoff- und Synthesegas-Anlagen erreichte in den ersten neun Monaten des Jahres 2008 wieder ein sehr hohes Niveau, blieb aber etwas hinter dem Vorjahr
zurück. Vor allem die strengen gesetzlichen Anforderungen an
die Reinheit von Kraftstoffen sorgten für eine insgesamt stabile
Nachfrage. Um die Kraftstoffe mittels Wasserstoff zu entschwefeln, mussten vor allem Produzenten aus den USA, Indien sowie
anderen Schwellenländern ihre Wasserstoffkapazitäten erhöhen.
Wie in den anderen Produktbereichen auch, nahmen die Kunden
zum Jahresende hin mehrheitlich eine abwartende Haltung ein.
Konzernanhang
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
039
konzernlagebericht – Wertorientierte und operative Unternehmenssteuerung
Wertorientierte und operative Unternehmenssteuerung
Abschreibungen auf im Zuge der Kaufpreis­
allokation aufgedeckte stille Reserven
+/–
Sondereinflüsse
÷
Der Aufsichtsrat
+
Return
Corporate Governance
EBIT
(Inkl. Ergebnisse aus assoziierten Unternehmen
und Joint Ventures; exkl. Zinskosten für Pensionsverpflichtungen)
Der Vorstand
Definition ROCE
+
Finanzschulden
Die Aktie
Eigenkapital
+
+
Nettopensionsverpflichtungen
–
Konzernlagebericht
Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen
Capital
Employed 1
–
Forderungen aus Finanzdienstleistungen
Konzernabschluss
Liquide Mittel
1 Jeweils
Nach dieser Definition haben wir im Geschäftsjahr 2008 auf Konzernebene ein ROCE von 12,4 Prozent verzeichnet (Vj. 10,3 Prozent).
Konzernanhang
ermittelt als Durchschnitt der Stichtagswerte des Vorjahres und
des laufenden Jahres.
Weitere Angaben
Unsere Unternehmensstrategie zielt auf nachhaltiges, ertragsorientiertes Wachstum und eine stetige Steigerung des Unternehmenswertes. Um den mittel- und langfristigen finanziellen Erfolg
dieser Strategie der wertorientierten Unternehmenssteuerung zu
messen, verwenden wir als zentrale Steuerungsgröße die Rendite auf das eingesetzte Kapital (Return on Capital Employed,
ROCE).
Mit der Übernahme der BOC Group haben wir die Definition
des ROCE bereits im Geschäftsjahr 2006 angepasst. Diese Anpassung berücksichtigt die unterschiedlichen Einflüsse der Akquisition auf die Kennziffer ROCE. Zum einen ist das eingesetzte Kapital aufgrund der Übernahme deutlich angestiegen, zum anderen
wird das Ergebnis durch Abschreibungen auf im Zuge der Kaufpreisallokation aufgedeckte stille Reserven belastet. Dies wirkt
sich mindernd auf die Kapitalrendite aus, obwohl durch die Aufdeckung der stillen Reserven und deren Abschreibung die operative Performance der Gesellschaft nicht verändert wurde. Um die
operative Performance der Linde Group transparent und mit den
wichtigsten Wettbewerbern vergleichbar darzustellen, haben wir
die Berechnung des ROCE deshalb um die Abschreibungen auf
im Zuge der BOC-Kaufpreisallokation aufgedeckte stille Reserven
bereinigt.
Zur nachhaltig erfolgreichen Entwicklung der Linde Group
gestalten wir die Zusammenarbeit mit verschiedenen Kunden
auch auf der Grundlage von Joint Venture-Geschäftsmodellen.
Damit die bestehenden Joint Ventures als wichtiger operativer
Bestandteil der Gases Division in die Steuerungskennzahlen und
die Performance-Darstellung einfließen, haben wir in der neuen
ROCE-Berechnung zudem die anteiligen Ergebnisse aus assoziierten Unternehmen und Joint Ventures auf Basis des jeweiligen
Ergebnisses nach Steuern dem EBIT zugerechnet.
Die Berechnung der zentralen Steuerungsgröße ROCE lässt
sich somit für die Linde Group wie folgt schematisch zusammenfassen:
040
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Wertorientierte und operative Unternehmenssteuerung
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
In Ergänzung zur zentralen Steuerungsgröße ROCE verwenden
wir zur Führung des operativen Geschäfts und zur Darstellung
der Performance weitere Kennzahlen wie den Free Cash Flow
vor Finanzierungstätigkeit, das operative Ergebnis vor Zinsen,
Steuern und Abschreibungen (angepasstes EBITDA; siehe Glossar) bzw. das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)
und das Ergebnis je Aktie (Earnings per Share, EPS). Das EBIT und
das EPS bereinigen wir jeweils um die Abschreibung auf die im
Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckten stillen Reserven.
Eine Überleitung des berichteten EBIT bzw. EPS auf die bereinigten Kennzahlen wird im Konzernanhang dargestellt (siehe hierzu
Textziffer [41]). Diese Kennzahlen bilden auch die Grundlage für
die Berechnung der variablen Vergütung unseres Managements.
Der Konzern gliedert sich in die Gases Division und die Engineering Division sowie Sonstige Aktivitäten. In der Gases Division haben wir die Verantwortlichkeiten direkt an die lokale
Wertschöpfung geknüpft. So sind die Manager in den neun weltweit definierten Regional Business Units (RBUs) innerhalb der
vier operativen Segmente Westeuropa, Amerika, Asien & Osteuropa sowie Südpazifik & Afrika verantwortlich für das operative Geschäft. Der Investitionsprozess wird zentral gesteuert.
Mit dieser Struktur tragen wir der großen Bedeutung der jeweiligen lokalen und regionalen Marktbedingungen im Gasegeschäft
Rechnung.
Die Bereiche Tonnage (On-site) und Healthcare (Medizinische
Gase) werden darüber hinaus von einer globalen Zentralfunktion
verantwortet. Im On-site-Geschäft berücksichtigen wir damit die
internationale Aufstellung unserer Großkunden. In dem Bereich
Healthcare erlaubt uns die zusätzliche Zentralisierung, noch präziser und geordneter auf die spezifischen Anforderungen des
zunehmend regulierten Gesundheitswesens einzugehen.
Durch die Abbildung dieses operativen Modells in der Verantwortungsverteilung innerhalb des Konzernvorstands gewährleisten wir, dass die jeweiligen Stärken und Kompetenzen auf regionaler wie auch auf Produktebene effizient genutzt werden.
Organisationsstruktur
The Linde Group
Gases Division
Engineering
Division
Sonstige
Aktivitäten
Westeuropa
Gist
Amerika
Cleaning Enterprises
(FRED BUTLER®)
Asien & Osteuropa
Südpazifik & Afrika
Organisationsstruktur der Linde Group. Der Konzern gliedert sich in die Gases
Division und die Engineering Division sowie Sons­tige Aktivitäten. Innerhalb
der Gases Division unterscheiden wir die vier operativen Segmente Westeuropa, Amerika, Asien & Osteuropa sowie Südpazifik & Afrika. Im Segment
Sons­tige Aktivitäten haben wir unsere Aktivitäten im Geschäft mit Logis­tik­
dienstleistungen (Gist) und unsere Tochtergesellschaft Cleaning Enter­prises
(umweltfreundliche Textilreinigung unter dem Markennamen FRED BUTLER®)
zusammengefasst.
Konzernanhang
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
041
konzernlagebericht – Geschäftsverlauf des Linde Konzerns
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Ertragslage
Wir haben unsere Ertragskraft im Berichtszeitraum weiter gestärkt
und das operative Konzernergebnis (EBITDA) um 5,4 Prozent –
und damit überproportional zum Umsatz – auf 2,555 Mrd. EUR
(Vj. 2,424 Mrd. EUR) verbessert. Bereinigt um Währungskurseffekte beträgt das Ergebnisplus sogar 10,3 Prozent. Zu dieser
positiven Entwicklung haben auch Synergieeffekte aus der BOCÜbernahme beigetragen.
Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag mit 1,006 Mrd. EUR um
369 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert von 1,375 Mrd. EUR.
Beim Vergleich dieser Werte ist zu berücksichtigen, dass im Vorjahr ein Gewinn in Höhe von 607 Mio. EUR enthalten ist, der ins-
besondere durch die Veräußerung von Unternehmensteilen zur
Erfüllung kartellrechtlicher Auflagen im Zuge der BOC-Akquisition
erzielt worden war. Im Geschäftsjahr 2008 hat Linde aus der Veräußerung von Unternehmensteilen einen Gewinn von 59 Mio.
EUR erzielt.
Das Ergebnis nach Steuern betrug 776 Mio. EUR (Vj. 996 Mio.
EUR, bezogen auf die fortgeführten Aktivitäten). Der auf die Aktionäre der Linde AG entfallende Anteil belief sich auf 717 Mio.
EUR (Vj. 952 Mio. EUR). Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie
von 4,27 EUR (Vj. 5,77 EUR, bezogen auf die fortgeführten Aktivitäten). Beim Vergleich mit dem Vorjahr ist auch hier der Gewinn
aus der Veräußerung von Unternehmensteilen zu berücksichtigen. Auf an­­gepasster Basis, also bereinigt um diesen Effekt
sowie um die Abschreibung auf die im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckten stillen Reserven, hat sich das Ergebnis je
Aktie von 5,02 EUR auf 5,46 EUR erhöht.
Die nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellte Gewinnund Verlustrechnung weist für das Geschäftsjahr 2008 nach
Abzug der Kosten der umgesetzten Leistungen ein Bruttoergebnis von 4,014 Mrd. EUR aus (Vj. 4,030 Mrd. EUR). Die Brutto­
marge verringerte sich von 32,7 Prozent auf 31,7 Prozent. Hauptgründe hierfür sind der im Vergleich zum Vorjahr höhere Anteil
des Umsatzes aus der Division Engineering, der im Vergleich zum
Gasegeschäft niedrigere Bruttomargen aufweist, sowie gegenüber dem Vorjahr gestiegene Erdgaspreise, die in der Division
Gases ohne Margenaufschlag an unsere Kunden weitergeleitet
werden.
Der Steueraufwand hat sich gegenüber dem Vorjahr von
379 Mio. EUR auf 230 Mio. EUR reduziert. Dies entspricht einer
Ertragsteuerquote von 22,9 Prozent (Vj. 27,6 Prozent). Wesentliche Gründe für den reduzierten Aufwand sind geringere Steueraufwendungen für Veräußerungsgewinne sowie im Vergleich
zum Vorjahr niedrigere Steuersätze in Ländern wie Deutschland,
den USA und England. Zusätzlich konnte durch die Reorganisation der Konzernbeteiligungsstruktur der Steueraufwand gemindert werden.
Der Saldo aus Finanzerträgen und -aufwendungen liegt mit
–385 Mio. EUR auf dem Niveau des Vorjahres (Vj. –377 Mio. EUR).
Weitere Angaben
Im Geschäftsjahr 2008 haben wir die BOC-Integration erfolgreich
abgeschlossen und uns darauf konzentriert, unsere Prozesse
weiter zu verbessern und unser internationales Geschäft kontinuierlich auszubauen. Darüber hinaus haben wir die Synergien
im Zuge der BOC-Integration planmäßig realisiert. Wir konnten
unsere Ziele für das Berichtsjahr in vollem Umfang erreichen –
wenngleich auch wir gegen Ende des Jahres 2008 als Folge der
Wirtschaftskrise in einigen Regionen einen spürbaren Volumenrückgang zu verzeichnen hatten.
Konsequent genutzt haben wir Wachstumssynergien zwischen unseren Kerndivisionen Engineering und Gases: So konnten wir in wichtigen Märkten wie beispielsweise im Mittleren
Osten aufgrund langjähriger Partnerschaften und Kundenbeziehungen im Engineering-Bereich zunehmend Neugeschäft für
unsere Gases Division erschließen.
Der Konzernumsatz ist im Geschäftsjahr 2008 im Vergleich
zum Vorjahr um 2,9 Prozent auf 12,663 Mrd. EUR gestiegen
(Vj. 12,306 Mrd. EUR). Dabei ist zu berücksichtigen, dass unser
berichtetes Wachstum durch ungünstige Währungskurseffekte
erheblich beeinträchtigt wurde. Währungsbereinigt hat sich der
Konzernumsatz um 8,4 Prozent erhöht. Aus der Beteiligung an
Joint Ventures ergeben sich beteiligungsproportionale Umsätze
in Höhe von 625 Mio. EUR (Vj. 752 Mio. EUR), die gemäß unseren
Bilanzierungsvorschriften nicht im Konzernumsatz berücksichtigt
sind.
Der Vorstand
Geschäftsverlauf des Linde Konzerns
042
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Geschäftsverlauf des Linde Konzerns
Ertragslage
Der Vorstand
2008
Umsatz
2007
in Mio. €
in Prozent
in Mio. €
in Prozent
12.663
100,0
12.306
100,0
Der Aufsichtsrat
Umsatzkosten
8.649
68,3
8.276
67,3
Bruttoergebnis vom Umsatz
4.014
31,7
4.030
32,7
Vertriebskosten
1.738
13,7
1.830
14,9
Forschungs- und Entwicklungskosten
Corporate Governance
104
0,8
97
0,8
1.092
8,6
1.108
9,0
Sonstige betriebliche Erträge
326
2,6
208
1,7
Sonstige betriebliche Aufwendungen
134
1,1
131
1,1
Verwaltungskosten
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen und Joint Ventures (at equity)
60
0,5
73
0,6
Sondereinflüsse
59
0,5
607
4,9
Finanzergebnis
– 385
– 3,0
– 377
– 3,1
Ergebnis vor Steuern (EBT)
1.006
7,9
1.375
11,2
Ertragsteuern
230
1,8
379
3,1
Ergebnis nach Steuern der fortgeführten Aktivitäten
776
6,1
996
8,1
Die Aktie
Ergebnis nach Steuern der nicht fortgeführten Aktivitäten
–
0,0
17
0,1
776
6,1
1.013
8,2
59
0,5
61
0,5
717
5,7
952
7,7
Umsatz
Operatives
Ergebnis
Umsatz
Operatives
Ergebnis
Gases Division
9.515
2.417
9.209
2.314
Engineering Division
3.016
267
2.750
240
132
– 129
347
– 130
12.663
2.555
12.306
2.424
Ergebnis nach Steuern Konzern
Davon Anteile anderer Gesellschafter
Davon Anteile der Aktionäre der Linde AG
Konzernlagebericht
Umsatz und operatives Ergebnis nach Unternehmensbereichen
2008
in Mio. €
Konzernabschluss
Sonstige Aktivitäten einschließlich Überleitung
Konzern
2007
Konzernanhang
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
043
konzernlagebericht – Geschäftsverlauf des Linde Konzerns/Gases Division
Gases Division
Operatives Ergebnis
2.417
2.314
Investitionen (ohne Finanzanlagen)
1.451
1.062
41.109
39.577
617
745
Zahl der Mitarbeiter
(zum Bilanzstichtag)
Umsatz aus Joint Ventures
Die Profitabilität in unserem Gasegeschäft haben wir ebenfalls weiter erhöht: Das operative Ergebnis ist um 4,5 Prozent
auf 2,417 Mrd. EUR (Vj. 2,314 Mrd. EUR) gestiegen und hat sich
damit erneut überproportional zum Umsatz verbessert. Währungsbereinigt entspricht dies einem Ergebnisplus von 9,6 Prozent. Die operative Marge ist im Vergleich zum Vorjahreswert
(25,1 Prozent) um 30 Basispunkte auf 25,4 Prozent gestiegen.
Im Vergleich zu der Umsatz- und Ergebnisentwicklung in unseren vier operativen Segmenten weist Asien & Osteuropa die größte
Dynamik auf, wohingegen sich das Geschäft in Amerika verhaltener entwickelte. In den operativen Segmenten Westeuropa sowie
Südpazifik & Afrika wurde der Geschäftsverlauf in weiten Teilen
durch ungünstige Währungseffekte gebremst.
Westeuropa
Im operativen Segment Westeuropa, unserem unverändert größten Absatzmarkt, konnten wir den Umsatz aufgrund ungünstiger Erdgaspreiseffekte nur um 2,7 Prozent auf 4,133 Mrd. EUR
steigern (Vj. 4,026 Mrd. EUR). Auf vergleichbarer Basis – also
bereinigt um Währungskurseffekte, die Erdgaspreisentwicklung
und Änderungen im Konsolidierungskreis – betrug das Umsatzplus 4,9 Prozent. Das operative Ergebnis verbesserte sich um 2,0
Prozent auf 1,119 Mrd. EUR (Vj. 1,097 Mrd. EUR). Die operative
Umsatz nach operativen Segmenten
Südpazifik & Afrika
13,7 % (Vj. 13,8 %)
Westeuropa
43,1 % (Vj. 43,5 %)
Asien & Osteuropa
20,2 % (Vj. 17,4 %)
Amerika
23,0 % (Vj. 25,3 %)
Der Aufsichtsrat
Die Aktie
9.209
In Skandinavien gewinnt das Thema Erdgasverflüssigung weiter
an Bedeutung. Als Engineering-Unternehmen konstruieren und
bauen wir die entsprechenden Anlagen – als Gaseunternehmen
können wir auch von der Vermarktung von LNG (Liquefied Natural Gas) profitieren. In Schweden zum Beispiel planen wir bereits
seit dem Jahr 2006 gemeinsam mit Partnerfirmen die Errichtung
des landesweit ersten LNG-Terminals im Großraum Stockholm.
Das dafür gegründete Unternehmen Nynashamn Gasterminal AB
erhielt im Mai 2008 von den Behörden die notwendigen Baugenehmigungen, der Baubeginn erfolgte im November 2008. Nach
der Fertigstellung des Terminals soll Nynashamn Gasterminal AB
die schwedische Raffinerie Nynas AB, den Netzbetreiber Fortum
AB und auch unsere Tochtergesellschaft AGA Gas AS mit LNG
beliefern – zur weiteren Vermarktung.
In Großbritannien haben wir unsere Marktführerschaft im Gase­­geschäft mit mehreren bedeutenden Investitionen untermauert.
So investieren wir beispielsweise etwa 80 Mio. EUR in die Errichtung einer neuen Luftzerlegungs-Anlage für unseren größten
Kunden der Region, dem zur indischen Tata Group gehörenden
Stahlproduzenten Corus, am Standort Scunthorpe. Die Anlage
wird über eine Kapazität von 1.600 Tonnen pro Tag verfügen und
Konzernlagebericht
2007
9.515
Konzernabschluss
2008
Umsatz
Konzernanhang
in Mio. €
Corporate Governance
Marge erreichte mit 27,1 Prozent nicht ganz das Niveau des Vorjahres (27,2 Prozent).
Geprägt war das Geschäft in Westeuropa vor allem durch
Volumensteigerungen und eine positive Preisentwicklung im
Produktbereich Flaschengase – insbesondere auch bei Spezialgasen – in den großen Märkten Deutschland und Großbritannien.
Mit einem Umsatzanstieg um 2,4 Prozent auf 3,103 Mrd. EUR
(Vj. 3,029 Mrd. EUR) hatte die Regional Business Unit (RBU) Kontinental- & Nordeuropa erneut den größten Anteil an der positiven Geschäftsentwicklung im operativen Segment Westeuropa.
In der RBU Großbritannien & Irland betrug der Umsatz 1,035 Mrd.
EUR und damit weniger als im Vorjahr (1,158 Mrd. EUR). Dieser Rückgang ist ausschließlich auf die Schwäche des britischen
Pfunds zurückzuführen, denn währungsbereinigt ergab sich auch
hier ein deutliches Plus von 5,6 Prozent.
Weitere Angaben
Die Gases Division hat den Umsatz im Geschäftsjahr 2008 um
3,3 Prozent auf 9,515 Mrd. EUR (Vj. 9,209 Mrd. EUR) gesteigert. Bereinigt um Währungseffekte beläuft sich das Umsatzplus
auf 9,3 Prozent. Auf vergleichbarer Basis – also unter zusätzlicher Berücksichtigung der Effekte aus der Erdgaspreisentwicklung sowie aus Änderungen im Konsolidierungskreis – beträgt
das Wachstum 6,8 Prozent. Damit haben wir, trotz eines spürbaren Volumenrückgangs zum Jahresende, unseren soliden Wachstumskurs auch im vergangenen Geschäftsjahr fortgesetzt.
Der beteiligungsproportionale Umsatz aus Joint Ventures der
Gases Division, der nicht im Konzernumsatz enthalten ist, betrug
617 Mio. EUR (Vj. 745 Mio. EUR). Auf vergleichbarer Basis ergibt
sich jedoch ein Anstieg um 11,0 Prozent.
Der Vorstand
Gases Division
044
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Geschäftsverlauf des Linde Konzerns/Gases Division
Umsatz und operatives Ergebnis der Gases Division nach operativen Segmenten
Der Vorstand
2008
Umsatz
Operatives
Ergebnis
Marge
in Prozent
2007
Umsatz
Operatives
Ergebnis
Marge
in Prozent
Westeuropa
4.133
1.119
27,1
4.026
1.097
27,2
in Mio. €
Der Aufsichtsrat
Amerika
2.207
432
19,6
2.348
447
19,0
Asien & Osteuropa
1.936
563
29,1
1.618
467
28,9
Südpazifik & Afrika
1.310
303
23,1
1.284
303
23,6
– 71
–
–
– 67
–
–
Konsolidierung
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
den Kunden mit zusätzlichen Mengen an Sauerstoff und Stickstoff
für die Stahlherstellung versorgen. Der Auftrag umfasst auch die
Modernisierung einer bestehenden Luftzerlegungs-Anlage und
den Ausbau unseres bestehenden Rohrleitungsnetzes, aus dem
wir das Stahlwerk mit Luftgasen beliefern. Die neue Anlage soll
Mitte 2010 in Betrieb gehen. Das Projekt sichert unsere langfristige Zusammenarbeit mit diesem Großkunden.
In Deutschland konnten wir im Bayerischen Chemiedreieck
in Burghausen einen neuen Steamreformer (siehe Glossar) auf
unserem Werksgelände in Betrieb nehmen. Die neue Anlage versorgt die benachbarte Raffinerie der OMV Deutschland GmbH und
den Silizium-Wafer-Hersteller Wacker Chemie AG (Wafer, siehe
Glossar) mit hochreinem Wasserstoff. Das Investitionsvolumen
betrug rund 25 Mio. EUR. Der neue Steamreformer ist die dritte
Wasserstoff-Produktionsanlage am Linde Standort Burghausen.
Seine Kapazität übersteigt mit 11.000 Kubikmetern Wasserstoff
pro Stunde die Gesamtleistung der in Burghausen bestehenden
Anlagen deutlich. Zu den Wasserstoffkunden zählt auch die Borealis Polymere GmbH, die über ein Rohrleitungssystem mit den Produktionsanlagen verbunden ist.
Unsere Tochtergesellschaft Linde Nippon Sanso (LNS) hat im
Geschäftsjahr 2008 mit der Malibu GmbH & Co. KG in Bielefeld
(Deutschland) einen Exklusivvertrag über die Lieferung sämtlicher Gase unterzeichnet, die zur Herstellung von Photovoltaik-Modulen benötigt werden. Der Langzeitvertrag umfasst die
direkte Belieferung mit Stickstoff (N2), Wasserstoff (H2), Silan
(SiH4), Stickstofftrifluorid (NF3), Argon (Ar) und Helium (He). Da­­
rüber hinaus haben Linde und Malibu ein gemeinsames Entwicklungsprogramm für neuartige Gasetechnologien gestartet. Ziel
dieser Kooperation ist die Verbesserung des Wirkungsgrades der
Solarzellen und des Anlagendurchsatzes in der Produktion. Malibu
ist ein Joint Venture des Energiekonzerns E.ON und Schüco, einem
der weltweit größten Anbieter von Gebäudehüllensystemen.
Das innovative Franchisekonzept Linde Gas & More haben
wir im vergangenen Jahr in Deutschland weiter ausgebaut und
in München, Erfurt, Passau, Bielefeld und Niederrhein insgesamt fünf weitere Shops eröffnet. Bis zum Jahr 2011 sollen die
15 Gas & More Center (Stand Ende 2008) um weitere Standorte
erweitert werden. Mit einer mittleren Entfernung von weniger
als 50 Kilometern zwischen zwei Standorten streben wir eine
flächendeckende Präsenz in Deutschland an. Gas & More bietet unseren kleineren und mittelgroßen Kunden einen Anlaufpunkt für alle Produkte und Dienstleistungen rund um das Thema
Gase. Die Shops führen neben sämtlichen Flaschengasen auch
Schweiß- und Lötmaterialien, Arbeitsschutzartikel sowie Gasgrills und Terrassenheizgeräte. Zum Angebot der Shops gehören
zudem Lieferservice, Verladehilfe, Leistungsprüfung, Mietprodukte und Sicherheitsschulungen. Darüber hinaus kann an vielen
Standorten Autogas (LPG) getankt werden.
Ein Projekt ganz anderer Art, an dem Linde im Berichtsjahr beteiligt war, ist der rund fünf Kilometer lange City-Tunnel in der Leipziger Innenstadt, eines der derzeit größten Infrastrukturprojekte in Deutschland. Für den Bau des Tunnels haben
wir umweltschonenden Stickstoff zur Bodengefrierung bereit­
gestellt. Der Stickstoff durchströmt die so genannten Gefrierlanzen und kühlt das Erdreich sowie das darin enthaltene Grundwasser ab. Das Wasser gefriert und es bilden sich um jedes
Gefrierrohr Frostkörper, die allmählich zusammenwachsen und
später eine geschlossene Eiswand bilden. Diese Wand schützt
zuverlässig und umweltschonend vor Erd- und Wassereinbruch.
Der Tunnel in Leipzig ist ein Beispiel dafür, wie wir mit unserem
anwendungstechnischen Know-how und projektbezogener Beratung kontinuierlich Neugeschäft erschließen. Das Jahr 2008 war
diesbezüglich ein Rekordjahr im operativen Segment Westeuropa
und eine Bestätigung unserer Technologieführerschaft.
In Österreich haben wir im Berichtsjahr mit dem Bau des
neuen Luftzerlegers ASU 10 bei unserem Kunden voestalpine
in Linz begonnen. Die neue Anlage wird ab Januar 2010 zusätzlich 30.000 Normkubikmeter (Nm3) gasförmigen Sauerstoff (GOX)
für die Stahlproduktion von voestalpine produzieren. Das Investitionsvolumen beträgt rund 63 Mio. EUR.
Zudem haben wir für voestalpine am Standort Linz zwei neue
Steamreformer mit einer Kapazität von 1.800 Nm3/h in Betrieb
genommen. Die neuen Steamreformer liefern nicht nur Wasserstoff per Pipeline für das voestalpine Stahlwerk, sondern versorgen darüber hinaus auch unseren Kunden DSM Fine Chemicals.
Ferner bedienen wir mit dem Wasserstoff auch den so genannten Trailermarkt.
Linde Finanzbericht 2008
045
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Im operativen Segment Amerika haben wir auf berichteter Basis
einen Umsatz von 2,207 Mrd. EUR erzielt und damit nicht das
Niveau des Vorjahres (2,348 Mrd. EUR) erreicht. Neben den
ungünstigen Währungseinflüssen ist dieser Rückgang vor allem
auf Veränderungen im Konsolidierungskreis zurückzuführen: So
waren das im Jahr 2007 veräußerte US-Flaschengasegeschäft
und das amerikanische INO-Medizingasegeschäft ebenso im Vorjahresumsatz enthalten wie die acht Luftzerlegungs-Anlagen,
die wir aufgrund von Kartellauflagen verkaufen mussten. Auf
vergleichbarer Basis ist unser Geschäft in Amerika um 6,4 Prozent gewachsen.
Vor dem Hintergrund der beschriebenen Effekte blieb auch
das operative Ergebnis im Berichtsjahr mit 432 Mio. EUR etwas
unter dem Vorjahreswert (447 Mio. EUR). Dabei ist zu berücksichtigen, dass das operative Ergebnis durch die Abwertung einer
Forderung aus Lieferungen und Leistungen eines Großkunden,
der unter Gläubigerschutz gefallen ist, beeinträchtigt wurde.
Trotz des Ergebnisrückgangs ist es uns jedoch gelungen, die operative Marge von 19,0 Prozent auf 19,6 Prozent zu verbessern.
Konzernanhang
Amerika
Wesentlich beeinflusst durch die Veränderungen im Konsolidierungskreis, lag der Umsatz in der RBU Nordamerika im Berichtszeitraum mit 1,657 Mrd. EUR deutlich unter dem Vorjahreswert
von 1,893 Mrd. EUR. Auf vergleichbarer Basis ist unser Gasegeschäft in Nordamerika um 5,2 Prozent gewachsen.
In der RBU Südamerika haben wir unsere dynamische Ge­­
schäftsentwicklung fortgesetzt und den Umsatz um 8,5 Prozent
auf 551 Mio. EUR (Vj. 508 Mio. EUR) erhöht.
In Nordamerika haben wir im Berichtsjahr zwei neue Anlagen in Betrieb genommen: Die Luftzerlegungs-Anlage in Rock
River, Wisconsin, produziert seit dem zweiten Quartal 2008 rund
700 Tonnen Sauerstoff und Stickstoff pro Tag für Kunden aus
der Lebensmittel-, Metall- und Chemieindustrie sowie aus dem
Bereich Healthcare im Mittleren Westen der USA. Für den Fiberglashersteller Owens Corning haben wir am Standort Jackson, Tennessee, eine ECOVAR®-Anlage installiert, die täglich 200 Tonnen
gasförmigen Sauerstoff produziert. Wir haben die Anlaufphase
der Anlage im Juni des Jahres 2008 erfolgreich beendet.
Zudem konnten wir im vergangenen Geschäftsjahr weitere
Projekte vorantreiben, die unsere Wettbewerbsfähigkeit in Nordamerika auch zukünftig stärken werden: So haben etwa die Konstruktionsarbeiten für den Luftzerleger in Columbus, Mississippi,
begonnen. Nach der Fertigstellung wird die Anlage gasförmigen
Sauerstoff und flüssiges Argon an das Stahlwerk Severstal (ehemals SeverCorr) liefern. Der Luftzerleger soll im dritten Quartal
2009 den Betrieb aufnehmen und ist bereits der zweite an diesem Standort. Die bereits existierende Anlage produziert täglich
550 Tonnen Stickstoff für Severstal.
In Butler, Pennsylvania, wurden bestehende Anlagen erneuert und an andere Standorte verlagert, um somit unserem langjährigen Kunden AK Steel mehr Sauerstoff, Stickstoff und Argon
zur Verfügung stellen zu können. Wenn das Projekt im vierten
Quartal 2009 zum Abschluss kommt, wird Linde täglich mehr als
300 Tonnen an Gasen liefern können und damit die Expansionspläne von AK Steel unterstützen.
Eine weitere große Wasserstoff-Anlage werden wir am Standort Lemont, Illinois, errichten, um die Erdölraffinerie von Citgo
mit den entsprechenden Gasen zu versorgen. Linde wird Betreiber der Anlage sein, voraussichtlich ab dem ersten Quartal 2010.
Die bereits am Standort bestehende Anlage hatte im Jahr 2003
ihren Betrieb aufgenommen. Sie produziert täglich rund 430.000
Nm3 Wasserstoff pro Tag. Die neue Anlage wird über die dreifache Kapazität verfügen.
Auch im Bereich der erneuerbaren Energien konnten wir
unser Profil in den USA im vergangenen Geschäftsjahr schärfen:
Gemeinsam mit dem US-Unternehmen Waste Management Inc.
wurde im Rahmen eines Joint Ventures in Livermore, Kalifornien,
der Bau der weltweit größten Anlage zur Umwandlung von Deponiegas in umweltfreundliches Biogas vereinbart. Das verflüssigte
Biogas kommt als Kraftstoff für 300 Müllfahrzeuge von Waste
Management in Kalifornien zum Einsatz. Das Investitionsvolumen
Weitere Angaben
Ebenfalls in Österreich hat die Blue Chip Energy GmbH für 50 Mio.
EUR das erste Photovoltaik-Zellenwerk des Landes gebaut. Der
Betrieb produziert seit Sommer 2008 hocheffiziente Solarzellen
auf Siliziumbasis. Die Anlage soll im Vollbetrieb jährlich 800.000
Quadratmeter Solarzellen liefern – genug, um 16.000 Haushalte
mit Strom zu versorgen. Linde Nippon Sanso zeichnet für die
komplette Bereitstellung der Gase, der Versorgungseinrichtungen sowie das gesamte Gasemanagement verantwortlich.
In Italien haben wir mit der Moncada Energy Group s. r. l.,
einem Produzenten erneuerbarer Energien mit Sitz in Agrigento
auf Sizilien, einen Vertrag über die Lieferung von Gasen für die
Herstellung von Solarmodulen abgeschlossen. Moncada wird
großformatige Dünnschicht-Solarmodule produzieren und eine
jährliche Fertigungskapazität von 40 Megawatt aufbauen – und
damit dazu beitragen, die Infrastruktur für erneuerbare Energien
in Italien auszuweiten.
Unsere Präsenz in Nordafrika – diese Region zählt berichtstechnisch ebenfalls zu unserem operativen Segment Westeuropa – konnten wir im Berichtsjahr durch die Akquisition der Tunisie Gaz Industries, S. A. (heute: Linde Gas Tunisie, Linde Anteil:
60 Prozent) weiter stärken. Wir werden die Gesellschaft erstmals im Jahr 2009 konsolidieren. Bereits im Geschäftsjahr 2008
haben wir zum ersten Mal das im Jahr 2007 erworbene algerische Unternehmen ENGI als Linde Gas Algerie über zwölf Monate
vollständig konsolidiert. Beide Gesellschaften haben sich in
einem regional guten Marktumfeld sehr positiv entwickelt. So
konnte Linde Gas Algerie im Jahr 2008 auf vergleichbarer Basis
ein Umsatzwachstum von 18 Prozent erzielen.
Der Vorstand
konzernlagebericht – Geschäftsverlauf des Linde Konzerns/Gases Division
046
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Geschäftsverlauf des Linde Konzerns/Gases Division
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
beträgt 15 Mio. USD. Linde ist für das Engineering der Anlage
sowie die Säuberung und anschließende Verflüssigung des Deponiegases verantwortlich. Waste Management, das führende Reststoff- und Abfalldienstleistungsunternehmen Nordamerikas, liefert das aus biologischem Kompost entstandene Gas. Bis zu rund
50.000 Liter flüssiges Biogas pro Tag soll die Anlage produzieren.
Beim Betanken von Wasserstofffahrzeugen konnten wir im
Berichtsjahr ebenfalls innovative Lösungen präsentieren: So
haben wir die von uns entwickelte 700-bar-Wiederbetankungstechnologie in den US-Markt eingeführt. Sie erlaubt es, Wasserstofffahrzeuge wesentlich schneller zu betanken als bisher.
Experten sehen darin einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu
höherer Kundenakzeptanz.
Darüber hinaus haben wir unser Nordamerikageschäft gezielt
durch kleinere Akquisitionen gestärkt.
Um organisch zu wachsen, ist es unabdingbar, kontinuierlich
neue Gaseapplikationen zur Marktreife zu bringen, die die Produktionsprozesse unserer Kunden effizienter, sicherer, umweltfreundlicher und qualitativ hochwertiger machen. Ein Beispiel
hierfür ist die Einführung von REBOX®-Oxyfuel-Lösungen in der
Stahlindustrie. So konnten wir durch den Einsatz von reinem Sauerstoff anstelle von Luft bei unserem Kunden ArcelorMittal in
Shelby, Ohio, die Produktion um 25 Prozent erhöhen und gleichzeitig den Energieverbrauch und damit auch den Schadstoffausstoß halbieren.
In Südamerikas größter Volkswirtschaft Brasilien beginnt sich
nun ebenfalls die von Linde entwickelte REBOX®-Technologie in
der Stahlindustrie durchzusetzen: Wir haben im Berichtsjahr den
Auftrag erhalten, das Walzwerk eines Stahlerzeugers mit einer
schlüsselfertigen REBOX®-Anlage auszurüsten. Das Gesamtvolumen des Auftrags, der sich über zehn Jahre erstreckt, beläuft sich
auf rund 31 Mio. EUR.
Im Mai 2008 haben wir unsere kolumbianische Tochtergesellschaft Cryogas S. A. zu einem Enterprise Value von umgerechnet 90 Mio. EUR an das chilenische Industriegaseunternehmen
Indura S. A. veräußert. Der Verkauf war eine kartellrechtliche
Auflage der kolumbianischen Aufsichtsbehörden für die Akquisition der BOC Group. Cryogas S. A. hatte im Geschäftsjahr 2007
mit rund 400 Mitarbeitern einen Umsatz von umgerechnet 49
Mio. EUR erzielt.
Ein Meilenstein für unsere RBU Südamerika war die Eröffnung
des so genannten Regional Operations Center (ROC) im August
des Jahres 2008 in Jundiai (Brasilien). Von dieser Schaltzentrale aus werden wir zukünftig sämtliche Anlagen in zehn Ländern Südamerikas steuern. Gleichzeitig ermöglicht uns das ROC
rund um die Uhr die lückenlose Überwachung aller Flüssiggaslieferungen. Im Rahmen unseres umfassenden HPO-Konzepts verbessern wir damit unsere Prozesse, etwa indem wir die Energieeffizienz unserer Anlagen erhöhen, unsere Flüssiggaslieferungen
noch schneller und zuverlässiger die Kunden erreichen und wir
gleichzeitig die Transportkosten deutlich senken.
Asien & Osteuropa
Im operativen Segment Asien & Osteuropa haben wir – wie
bereits im Vorjahr – auch im Geschäftsjahr 2008 die größten
Steigerungsraten erzielt. Der Umsatz stieg um 19,7 Prozent auf
1,936 Mrd. EUR (Vj. 1,618 Mrd. EUR). Dabei ist zu berücksichtigen, dass im Berichtszeitraum teilweise erstmals die Neukonsolidierungen der ehemaligen Joint Ventures in Malaysia, Hongkong und Taiwan eingeflossen sind. Auf vergleichbarer Basis
war ein Umsatzplus von 9,5 Prozent zu verzeichnen. Das operative Segmentergebnis entwickelte sich ähnlich positiv wie der
Umsatz und lag mit 563 Mio. EUR um 20,6 Prozent über dem Vorjahr (467 Mio. EUR). Die operative Marge betrug 29,1 Prozent
(Vj. 28,9 Prozent).
Mit einem Umsatzplus von 28,0 Prozent auf 420 Mio. EUR (Vj.
328 Mio. EUR) verzeichnete die RBU Greater China innerhalb des
operativen Segments Asien & Osteuropa die größte Dynamik.
Aber auch in der RBU Osteuropa & Naher Osten sowie in Süd- und
Ostasien ist unser Gasegeschäft zweistellig gewachsen: in der
RBU Osteuropa & Naher Osten um 13,4 Prozent auf 811 Mio. EUR
(Vj. 715 Mio. EUR), in Süd- und Ostasien um 7,6 Prozent auf 707
Mio. EUR (Vj. 657 Mio. EUR).
Ausschlaggebend für die sehr gute Geschäftsentwicklung in
diesem operativen Segment war vor allem eine hohe Nachfrage
in den Schlüsselländern wie China, Indien, Korea, Malaysia und
Singapur, aber auch in den Staaten Osteuropas, wo wir vor allem
aus der Elektronik- und Stahlindustrie neue Kunden gewinnen
konnten. Besonders positiv entwickelt sich dabei das Geschäft
mit der Photovoltaik-Industrie.
Im vierten Quartal 2008 war allerdings eine deutliche Verlangsamung des Wachstums zu verzeichnen. Dieser Entwicklung
begegnen wir mit vielfältigen Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung, die dazu beitragen, die Auswirkungen des Nachfragerückgangs abzumildern.
In der RBU Osteuropa & Naher Osten haben wir im vergangenen Geschäftsjahr mit dem weltweit größten Stahlproduzenten
ArcelorMittal einen langfristigen Versorgungsvertrag für technische Gase abgeschlossen. Die Vereinbarung umfasst den Bau
einer neuen Luftzerlegungs-Anlage am ArcelorMittal-Standort
Galati in Rumänien sowie die Modernisierung dort vorhandener
Anlagen. Das Investitionsvolumen beträgt mehr als 100 Mio. EUR.
Sofort nach der Betriebsübernahme Mitte 2008 nahm Linde Verbesserungen an den bestehenden Gaseproduktionsanlagen vor
und begann mit dem Bau der neuen Luftzerlegungs-Anlage,
die 2.000 Tonnen Sauerstoff pro Tag sowie kleinere Mengen an
Stickstoff und Argon für das ArcelorMittal-Stahlwerk vor Ort produzieren wird.
Mit dem ungarischen Chemieunternehmen BorsodChem Zrt.
kam ein weiterer Vertrag zur langfristigen On-site-Versorgung
mit Industriegasen zustande. Im Zuge der Vereinbarung wird
Linde am Standort von BorsodChem in Kacinzbarcika im Nordos-
Linde Finanzbericht 2008
047
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
ture zur langfristigen Industriegase-Versorgung von Kunden in
der südostchinesischen Provinz Fujian. Die Kooperation ist mit
Investitionen von insgesamt rund 100 Mio. EUR verbunden. Das
Gemeinschaftsunternehmen Fujian Linde-FPCL Gases Company
Limited hat seinen Sitz im Quangang Petrochemical Industrial
Park in Quanzhou, Fujian, und produziert und vertreibt dort Stickstoff, Sauerstoff sowie Argon. Beide Partner, FPCL und Linde Gas
(Hongkong) Limited, eine hundertprozentige Linde Tochtergesellschaft, halten an dem neuen Joint Venture jeweils 50 Prozent.
Im Oktober 2008 hat eine große Luftzerlegungs-Anlage für
den Kunden SINOPEC in Qilu in der Provinz Fujian die Produktion
aufgenommen.
In Taiwan konnte BOC Lien Hwa (BOCLH) die Phase 2 beim
Ausbau der Ammoniakkapazitäten abschließen. Die Gesamtproduktion an hochreinem Ammoniak beträgt nun 1.300 Tonnen pro
Jahr. Daneben sollen ab dem zweiten Quartal 2009 in Xiamen in
der Volksrepublik China jährlich 500 Tonnen hochreinen Ammoniaks hergestellt werden. Linde wird mit diesen beiden hochmodernen Produktionsstätten zum führenden Hersteller von Ammoniak in der RBU Greater China aufsteigen und dazu beitragen, die
steigende Nachfrage aus der LED-Industrie zu decken. LEDs kommen verstärkt in der Automobilindustrie zum Einsatz, aber auch
bei Signal-Anlagen für den Straßenverkehr und anderen Anwendungen.
In der Region Greater China wächst auch die Solarindustrie
überdurchschnittlich. Insbesondere die Produktion auf Basis der
Dünnfilmtechnologie verzeichnete im Berichtsjahr einen ausgesprochenen Boom, von dem unser Geschäft mit Elektronik- und
Flüssiggasen profitieren konnte und weiter profitieren wird.
BOCLH in Taiwan und Linde Lien Hwa (LLH) in China sind die beiden führenden Anbieter von Elektronikgasen; sie beliefern mehr
als 50 Prozent aller Produktionsstätten von Solarzellen in Greater
China mit schlüsselfertigen On-site-Anlagen und stellen damit
die kontinuierliche Gaseversorgung sicher.
BOCLH hat in Taiwan ein 50/50-Joint Venture mit Air Products
gegründet, um in den Bau einer Luftzerlegungs-Anlage samt Verflüssiger mit einer Produktionskapazität von 810 Tonnen pro Tag
zu investieren. Die Anlage wird das auf dem freien Markt verfügbare Gasevolumen in einem bisher sehr engen regionalen Markt
um rund 20 Prozent erhöhen; sie soll im Jahr 2010 ihre Produktion aufnehmen. Mit den Umsätzen aus dem Geschäft mit Drittkunden sollen dann schrittweise ältere Luftzerleger modernisiert
werden.
In der RBU Süd- und Ostasien konnten wir insbesondere das
Geschäft mit Kunden aus der Stahl- und Elektronikindustrie ausweiten. So haben wir im Berichtszeitraum den Bau einer Luftzerlegungs-Anlage in Bellary (Südindien) mit einer Kapazität
von 1.800 Tonnen pro Tag abgeschlossen. Die Anlage wird damit
noch größer sein als diejenige in Jamsehedpur, die Tata Steel mit
Industriegasen versorgt. Der Luftzerleger in Bellary wird Indiens
drittgrößten Stahlerzeuger JSW Steel Ltd. beliefern.
Weitere Angaben
ten Ungarns eine neue Luftzerlegungs-Anlage errichten und hierfür rund 24 Mio. EUR investieren. Die Inbetriebnahme der neuen
Luftzerlegungs-Anlage ist für November 2010 geplant. Per Rohrleitung wird BorsodChem dann mit bis zu 7.000 Kubikmetern gasförmigem Sauerstoff und Stickstoff pro Stunde versorgt werden.
Zudem soll die Anlage die Flüssigprodukte Sauerstoff, Stickstoff
und Argon für den regionalen Gasemarkt produzieren. Zusammen mit dieser neuen Investition betreibt Linde für BorsodChem
am Standort Kacinzbarcika zwei Luftzerlegungs-Anlagen zur Herstellung von Luftgasen sowie drei so genannte Steamreformer
zur Produktion von gasförmigem Wasserstoff und Kohlenmonoxid. Die Gesamtinvestitionen von Linde belaufen sich an diesem
Standort damit auf über 200 Mio. EUR.
Im Mittleren Osten haben wir mit der Abu Dhabi National
Oil Company (ADNOC) vereinbart, über unser Gemeinschaftsunternehmen Elixier zwei große Luftzerlegungs-Anlagen in Abu
Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) zu errichten. Die Gesamt­
investition beträgt rund 800 Mio. USD. Die neuen Anlagen werden ab Ende 2010 Stickstoff für das so genannte Enhanced Gas
Recovery-Verfahren produzieren. Dieses große Tonnage-Projekt
ist beispielhaft für unsere Wachstumssynergien zwischen den
Divisionen Engineering und Gases. Der staatliche Erdölkonzern
ADNOC hält 51 Prozent und Linde 49 Prozent der Anteile des
Joint Ventures Elixier, das im Dezember 2007 gegründet wurde.
In der RBU Greater China haben wir im Berichtsjahr gleich
eine ganze Reihe neuer Kooperationen geschlossen: So haben
wir im Oktober 2008 zwei neue Verträge zur On-site-Gaseversorgung der Unternehmen Ningbo Iron & Steel Co., Ltd. und Hanwha
Chemical Corporation (HCC) im ostchinesischen Ningbo unterzeichnet. Im Zuge der Vereinbarungen errichtet Linde in dem
aufstrebenden Industriestandort am Jangtze-Delta eine weitere Luftzerlegungs-Anlage und investiert hierfür rund 15 Mio.
EUR. Die neue Anlage soll das Stahlwerk von Ningbo Steel im
Stadtbezirk Beilun ab Mitte 2009 mit zusätzlich 21.000 Normkubikmetern Sauerstoff pro Stunde (Nm3/h) versorgen. Linde Gas
Ningbo, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Linde
Group, beliefert den größten integrierten Eisen- und Stahlhersteller der Region bereits seit 2007 exklusiv aus zwei Luftzerlegungs-Anlagen mit insgesamt 42.000 Nm3/h Sauerstoff und
40.000 Nm3/h Stickstoff.
Im Changzhou National Hi-Tech District der chinesischen Provinz Jiangsu haben im vierten Quartal des Berichtsjahres die Konstruktionsarbeiten für einen Luftzerleger begonnen, der 15.000
Nm3/h Stickstoff in eine 20 Kilometer lange Pipeline einspeisen
wird, die ab Ende des Jahres 2009 14 Kunden aus der Chemieund Solarindustrie versorgen soll. Hauptkunde ist das Unternehmen Trina Solar. Das Volumen der Investition beläuft sich auf
15 Mio. EUR.
Mit der SINOPEC Fujian Petrochemical Company Limited (FPCL),
einem Tochterunternehmen der China Petroleum & Chemical Corporation (SINOPEC), gründete Linde im Berichtsjahr ein Joint Ven-
Der Vorstand
konzernlagebericht – Geschäftsverlauf des Linde Konzerns/Gases Division
048
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Geschäftsverlauf des Linde Konzerns/Gases Division
Südpazifik & Afrika
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
In unserem operativen Segment Südpazifik & Afrika haben wir
den Umsatz um 2,0 Prozent auf 1,310 Mrd. EUR (Vj. 1,284 Mrd.
EUR) erhöht. Das Wachstum wurde vor allem durch die Abwertung des südafrikanischen Rands und des australischen Dollars
gebremst, auf vergleichbarer Basis betrug das Umsatzplus 9,4
Prozent. Beim operativen Segmentergebnis konnten wir mit 303
Mio. EUR das Vorjahresniveau (303 Mio. EUR) halten. Die operative Marge lag bei 23,1 Prozent und damit knapp unter dem
Vorjahreswert von 23,6 Prozent. Bei dieser Entwicklung sind
auch die im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Energiekosten zu
berücksichtigen.
In der RBU Südpazifik haben wir den Umsatz im Gasegeschäft
um 7,4 Prozent auf 811 Mio. EUR (Vj. 755 Mio. EUR) gesteigert. Auf vergleichbarer Basis, ohne Berücksichtigung der ElgasAkquisition, waren es plus 5,2 Prozent. In der RBU Afrika war der
Umsatz – beeinträchtigt durch die ungünstige Wechselkursentwicklung des Rands – von 528 Mio. EUR auf 499 Mio. EUR rückläufig. Auf vergleichbarer Basis ergab sich ein deutliches Umsatzplus von 16,2 Prozent.
Wir sind in der Region Südpazifik ebenso wie in den afrikanischen Staaten südlich der Sahara der führende Gaseanbieter.
Um unsere Position in Australien und Neuseeland auszubauen, haben wir im Oktober 2008 die restlichen 50 Prozent der
Anteile am australischen LPG-Unternehmen Elgas, Sydney, zum
Preis von umgerechnet 126 Mio. EUR erworben. Elgas wurde
1984 als ein 50/50-Joint Venture zwischen BOC Limited und AGL
Energy (AGL) gegründet. Elgas ist der führende Händler von LPG
(Liquefied Petroleum Gas = Flüssiggas) in Australien und betreibt
in Port Botany, Sydney, das landesweit größte LPG-Lager. Das
Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr 2007 einen Umsatz von
umgerechnet 255 Mio. EUR und beschäftigt rund 460 Mitarbeiter.
Wir profitieren von den Synergien zwischen dem LPG-Geschäft
und unserem starken Industriegasegeschäft und nutzen die effiziente Elgas-Infrastruktur.
Der südafrikanische Markt – der wichtigste Absatzmarkt unserer RBU Afrika – war in der zweiten Hälfte des Berichtsjahres von
einem zunehmend schwierigen konjunkturellen Umfeld gekennzeichnet, was sich ungünstig auf Preisgestaltung und Währungskurse auswirkte.
Dennoch ist es uns auch in diesem Umfeld gelungen, weiter
Kapazitätenengpässe abzubauen und neue Produktionsanlagen
in Betrieb zu nehmen, die noch effizienter arbeiten und Erweite­
rungspotenzial haben. Um dies zu erreichen, haben wir in mehreren Staaten Afrikas südlich der Sahara Investitionen getätigt. Wir haben zum Beispiel eine neue CO2-Anlage in Sasolburg
(Südafrika) beauftragt, die den CO2-Kapazitätsengpass abmilderte, von dem Südafrika in der ersten Hälfe des Berichtsjahres
betroffen war, sowie mehrere Luftzerlegungs-Anlagen in Kuilsriver, Richards Bay und Lydenburg (alle Südafrika). Darüber hinaus
konnten wir die Modernisierung des zentralen Flaschenfüllwerks
in Germiston (Südafrika) im Dezember 2008 abschließen.
Produktbereiche: stärkstes Wachstum bei Flaschengasen und Healthcare
Im On-site-Geschäft – also bei der Versorgung mit Industriegasen aus Anlagen, die bei den Kunden vor Ort (On-site) oder in
nächster Nähe installiert werden – haben wir im Berichtszeitraum ein Umsatzplus von 4,9 Prozent auf 2,375 Mrd. EUR (Vj.
2,265 Mrd. EUR) erzielt. Der beteiligungsproportionale Umsatzanteil aus Joint Ventures im On-site-Geschäft, die wir vor allem
in Asien ausgebaut haben, stieg um 13 Prozent von 304 auf
345 Mio. EUR. Auch im vierten Quartal, als das Marktumfeld
zunehmend schwieriger wurde, blieben die Umsätze vergleichsweise stabil. Die Lieferverträge in unserem On-site-Geschäft sind
langfristig ausgerichtet und so gestaltet, dass negative Effekte
aus Volumenrückgängen begrenzt sind. So haben wir für einige
On-site-Verträge, die im Berichtsjahr gekündigt worden waren,
Ausgleichszahlungen erhalten.
Den überwiegenden Teil der Neuaufträge im On-site-Geschäft
haben wir im Berichtsjahr aus den Wachstumsregionen Osteuropa und Asien erhalten.
Positiv entwickelt hat sich dabei auch unser Geschäft mit so
genannten ECOVAR®-Anlagen, also mit kleinen, standardisierten
On-site-Anlagen.
Das Geschäft mit Flaschengasen verlief im Jahr 2008 sehr
erfolgreich. Der Umsatz stieg um 9,2 Prozent auf 3,820 Mrd.
EUR (Vj. 3,499 Mrd. EUR). Auch das Geschäft mit Flüssiggasen
konnte zulegen: In diesem Produktbereich hat sich der Umsatz
um 3,7 Prozent auf nunmehr 2,325 Mrd. EUR (Vj. 2,241 Mrd. EUR)
erhöht. Wir profitieren gerade bei diesen Produktbereichen von
unseren führenden Marktpositionen und der damit verbundenen
Durchsetzungsstärke in Kernmärkten wie Deutschland, Großbritannien, Irland und Skandinavien. In der RBU Südpazifik begünstigte der Rohstoffboom unseren Absatz. Fortschritte erzielten wir
darüber hinaus in Wachstumsregionen wie Osteuropa.
Im Januar 2008 haben wir unser weltweites Geschäft mit
Flüssig- und Flaschengasen in der Business Area (BA) Merchant & Packaged Gases (MPG) zusammengeführt. Rund 65 Prozent des gesamten Umsatzes aus dem Geschäft mit Industriegasen der Linde Group entfallen auf diesen Bereich. Damit ist Linde
der weltweit größte Anbieter von Flüssig- und Flaschengasen. Um
unsere Führungsposition zu festigen und unsere Größe effektiv zu
nutzen, haben wir im Jahr 2008 eine Reihe zusätzlicher Investitionen zur Erweiterung der Kapazitäten bei Flüssiggasen, Helium und
Edelgasen getätigt sowie neue Produkte in den Markt eingeführt.
Zudem haben wir das LPG-Unternehmen Elgas (Australien) übernommen. Darüber hinaus konnten wir Verträge mit einer Vielzahl
neuer Kunden abschließen und bestehende Vereinbarungen mit
Linde Finanzbericht 2008
049
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Vermarktung von medizinischen Gasen, die alle pharmazeutischen Anforderungen erfüllen, trug zu diesem Wachstum bei. So
wurde unser medizinischer Sauerstoff nun auch in Ungarn und
Portugal unter dem Markennamen CONOXIA® als Pharmazeutikum zu­­gelassen. Diese Zulassung steht bei Patienten und Ärzten gleichermaßen für eine sichere, zuverlässige und einfache
Anwendung – und festigt damit unsere führende Marktposition
in diesem Produktbereich.
Mit unserem Medikament INOmax®, das zur Behandlung von
Früh- und Neugeborenen mit bestimmten Lungenfunktionsstörungen eingesetzt wird, haben wir vor allem in Europa und in
Südamerika steigende Umsätze verbucht. Darüber hinaus konnten wir das Schmerzmittel LIVOPAN® in weiteren neun europäischen Ländern in den Markt einführen. Da die Wirkung dieses
Gasegemisches sehr schnell einsetzt, wird es vor allem in der
Kindermedizin verwendet.
Im Geschäftsjahr 2008 ist es uns im Bereich Hospital Care
zudem gelungen, unsere Marktposition in Asien weiter auszu­
bauen, wobei wir vor allem in China und Indien Fortschritte er­­
zielt haben.
Besonders positiv haben sich insgesamt die Umsätze bei
LifeGas in den USA sowie in Südamerika, Großbritannien, der
Tschechischen Republik und Australien entwickelt.
Flüssiggase
2.325
2.241
3,7
Flaschengase
3.820
3.499
9,2
On-site
2.375
2.265
4,9
995
906
9,8
9.515
8.911
6,8
Healthcare
Gesamt
1 Angepasst
um Währungseffekte, Konsolidierungskreisänderungen und
Änderungen des Erdgaspreises.
Konzernabschluss
2007 1 Veränderung
in Prozent
Konzernanhang
2008
in Mio. €
Konzernlagebericht
Gases Division: Umsatz nach Produktbereichen
Weitere Angaben
Schlüsselkunden verlängern – dazu zählt ein langfristiger Vertrag
über die Lieferung von Kohlendioxid an die Coca Cola Company.
MPG spielt eine wesentliche Rolle bei unserem Bestreben,
die Linde Group zu einer High Performance Organisation (HPO)
zu entwickeln. Unser Ziel ist es hierbei, kurzfristige Kosteneinsparungen mit nachhaltigen Verbesserungen im gesamten Unternehmen in Einklang zu bringen. Im Rahmen eines internen und
externen Benchmarking etabliert die BA MPG konzernweit Best
Practices für geschäftskritische Abläufe.
Unsere Global Business Unit (GBU) Healthcare, das Geschäft
mit medizinischen Gasen, ist auch im Jahr 2008 weiter gewachsen: Der Umsatz stieg um 9,8 Prozent auf 995 Mio. EUR (Vj. 906
Mio. EUR). Dies zeigt, dass der globale Megatrend Gesundheit
weiter intakt ist. Als strukturelle Wachstumstreiber gelten die
demografische Entwicklung – insbesondere in den Industrieländern – sowie verbesserte Diagnose- und Therapiemöglichkeiten,
vor allem bei chronischen Erkrankungen.
Unsere Healthcare-Aktivitäten umfassen die Bereiche Hospital Care (Versorgung von Krankenhäusern mit medizinischen
Gasen und verwandten Produkten) und Homecare (medizinische Dienstleistungen für Patienten außerhalb des klinischen
Umfelds). Den Großteil unseres Umsatzes im Bereich Homecare
erzielten wir wie im Vorjahr in Europa und Südamerika, konnten
aber auch in Osteuropa und Australien stark wachsen. Insgesamt
stieg der Umsatz in diesem Bereich von 247 Mio. EUR im Jahr
2007 auf 271 Mio. EUR im Berichtsjahr (9,7 Prozent). Überproportional beigetragen zu dieser positiven Geschäftsentwicklung
hat unser Produkt REMEO®, ein Pflegekonzept für Patienten, die
über längere Zeit künstlich beatmet werden müssen.
Auch die Patientenzahlen in den Produktbereichen Sauerstoff- und Schlaftherapie sind unvermindert angestiegen. Unsere
so genannten Care Center, in denen wir diese Patienten direkt
nach dem Krankenhausaufenthalt über die notwendige Behandlung informieren und das Überleitungsmanagement organisieren, unterstützten diesen positiven Geschäftsverlauf.
Im Bereich Hospital Care stieg der Umsatz im Jahresvergleich
von 659 Mio. EUR auf 723 Mio. EUR (9,8 Prozent). Besonders die
Der Vorstand
konzernlagebericht – Geschäftsverlauf des Linde Konzerns/Gases Division
050
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Geschäftsverlauf des Linde Konzerns/Engineering Division
Engineering Division
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Für unsere Engineering Division war das Berichtsjahr in jeder
Hinsicht sehr erfolgreich: Wir haben alle Zielvorgaben erreicht
und konnten Umsatz und Ergebnis im Vergleich zu dem sehr
guten Jahr 2007 abermals steigern. So wuchs der Umsatz im
Geschäftsjahr 2008 um 9,7 Prozent auf 3,016 Mrd. EUR gegenüber 2,750 Mrd. EUR im Vorjahr und übertraf damit erstmals die
Schwelle von 3,0 Mrd. EUR. Das operative Ergebnis (EBITDA) verbesserte sich überproportional um 11,3 Prozent auf 267 Mio.
EUR (Vj. 240 Mio. EUR). Die operative Marge erreichte 8,9 Prozent bezogen auf den Umsatz und lag damit deutlich höher als
unsere Zielmarke von 8 Prozent.
Corporate Governance
Engineering Division
in Mio. €
2008
2007
Umsatz
3.016
2.750
Auftragseingang
3.057
2.931
Auftragsbestand
4.436
4.391
267
240
53
46
5.951
5.637
Operatives Ergebnis
Investitionen (ohne Finanzanlagen)
Die Aktie
Zahl der Mitarbeiter
(zum Bilanzstichtag)
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Der abermalige Umsatz- und Ergebnissprung resultiert aus der
weltweit hohen Nachfrage nach unseren Anlagen und Technologien in allen vier großen Geschäftsfeldern der Division: Olefin-, Erdgas-, Luftzerlegungs- sowie Wasserstoff- und Synthesegas-Anlagen. Zudem wurde das operative Ergebnis durch den
Gewinn aus der Veräußerung der MAPAG Valves GmbH positiv
beeinflusst. Dass das Marktumfeld im internationalen Anlagenbau im Berichtsjahr unverändert positiv war, spiegelt sich auch
beim Auftragseingang für unsere vier Kernproduktsegmente
wider. Mit 3,057 Mrd. EUR lag das Ordervolumen um 126 Mio.
EUR über dem Vorjahreswert. Der Auftragsbestand hat sich im
Geschäftsjahr 2008 kaum verändert. Er betrug zum 31. Dezember 4,436 Mrd. EUR (31. Dezember 2007: 4,391 Mrd. EUR).
Diese Zahlen bestätigen unsere Strategie, insbesondere in den
Wachstumsmärkten des Mittleren Ostens, Osteuropas und Asiens. Kern dieser Strategie ist es, Synergien zwischen unseren
Divisionen Gases und Engineering zu heben, indem wir Anlagen nicht nur planen und bauen, sondern diese auch im Rahmen
langfristiger Abnahmeverträge zuverlässig betreiben und steuern. Im Berichtsjahr haben wir insbesondere von der weltweit
schnell wachsenden Energienachfrage profitiert und wichtige
Aufträge von Unternehmen erhalten, die in diesem zukunftsträchtigen Sektor tätig sind. Die Umsatzverteilung in den Hauptmärkten im Geschäftsjahr 2008 und der Vergleich mit den Vorjahreszahlen zeigen, dass vor allem die Region Mittlerer Osten
zulegen konnte und somit maßgeblich zum Umsatzplus der
gesamten Engineering Division beitrug (siehe Tabellen und Grafiken).
Sehr ausgewogen war die regionale Verteilung des Auftragseingangs auf die für uns besonders wichtigen Märkte: Im
Geschäftsjahr 2008 kamen 29,6 Prozent des Neugeschäfts aus
Europa (903 Mio. EUR), 33,2 Prozent aus der Region Asien-Pazifik (1,016 Mrd. EUR) und 26,2 Prozent aus dem Mittleren Osten
(802 Mio. EUR). Gegenüber dem Vorjahr verzeichnete der Raum
Asien-Pazifik den größten Zuwachs, Nordamerika den größten
Rückgang. Europa und der Mittlere Osten hielten in etwa das
Niveau des Vorjahres.
Bei der Verteilung des Neugeschäfts nach Anlagentypen fällt
auf, dass beinahe die Hälfte des Auftragseingangs auf Luftzerlegungs-Anlagen entfällt (1,345 Mrd. EUR oder 44,0 Prozent). Dieser Trend sollte sich auch in Zukunft fortsetzen, denn der von uns
in Luftzerlegern produzierte Sauerstoff und Stickstoff wird vor
allem von Mineralölkonzernen bei der Erschließung und Ausbeutung von Erdöl- und Erdgasfeldern benötigt, um den weltweit
steigenden Energiebedarf zu decken.
An zweiter Stelle bei den Bestellungen folgen die OlefinAnlagen (750 Mio. EUR oder 24,5 Prozent). Im Jahr 2007 hatte
letzterer Anlagentyp das meiste Neugeschäft auf sich vereint.
Allerdings lassen sich aus diesen Veränderungen nicht immer
generelle Trends ablesen, da die Auftragsvolumina für einzelne
Anlagentypen so groß sind, dass hier ein einziger Auftrag für eine
Konzernanhang
Verteilung nach Regionen
Umsatz
in Mio. €
2008
Auftragseingang
2007
2008
2007
Weitere Angaben
Europa
831
947
903
885
Nordamerika
201
202
186
453
Südamerika
Asien/Pazifik
Mittlerer Osten
Afrika
94
24
58
198
632
604
1.016
449
1.197
882
802
887
61
91
92
59
Linde Finanzbericht 2008
051
konzernlagebericht – Geschäftsverlauf des Linde Konzerns/Engineering Division
989
Erdgas-Anlagen
367
470
375
474
Wasserstoff- und Synthesegas-Anlagen
384
288
356
537
Luftzerlegungs-Anlagen
996
797
1.345
684
Übrige
312
206
231
247
Großanlage signifikante Veränderungen nach sich zieht. Dies
trifft insbesondere für den im ersten Halbjahr unterzeichneten
Großauftrag mit der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC)
über rund 800 Mio. USD zu, der den Bau großer LuftzerlegungsAnlagen vorsieht und den Auftragseingang bei diesem Anlagentyp maßgeblich beeinflusst hat. Bei den Olefin-Anlagen war es
vor allem eine Bestellung aus Indien, die den Auftragseingang
deutlich erhöht hat: Im Dezember des Jahres 2008 erhielten wir
zusammen mit unserem Konsortialpartner Samsung Engineering
(Südkorea) den Auftrag für den schlüsselfertigen Bau einer Ethylen-Anlage in Dahej. Auftraggeber ist das indische Unternehmen
OPAL. Der Gesamtwert des Auftrags beträgt umgerechnet rund
1,030 Mrd. EUR, wovon 350 Mio. EUR auf Linde entfallen. Die
Anlage wird die größte dieser Art in Indien und eine der größten
Anlagen weltweit sein.
Bei der Umsatzverteilung nach Anlagentypen liegen Luftzerlegungs- und Olefin-Anlagen im Jahr 2008 mit jeweils knapp
1 Mrd. EUR Umsatz vorne. Das Geschäft mit Erdgas-Anlagen (367
Mio. EUR) und Synthesegas-Anlagen (384 Mio. EUR) erzielte
geringere Erlöse.
Olefin-Anlagen
Der Geschäftsverlauf auf dem Gebiet der Olefin-Anlagen war
zunächst geprägt durch einen überhitzten Markt, der zu erheblichen Preissteigerungen bei Lieferungen und Montage der zahlreichen Olefinprojekte führte. In diesem Umfeld wurden einige
Projekte wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit – insbesondere
vor dem Hintergrund der sich ausbreitenden Finanzkrise im vierten Quartal und den daraus resultierenden Finanzierungsproblemen – zurückgestellt. Dennoch konnten wir auch unter diesen
Rahmenbedingungen Erfolge in der Abwicklung und bei Neuaufträgen verbuchen.
So haben wir beispielsweise den Wettbewerb um einen
neuen petrochemischen Komplex in Venezuela gewonnen. Auftraggeber ist die Firma POLINTER, ein Tochterunternehmen der
PEQUIVEN. Der Auftrag umfasst einen Ethancracker (siehe Glossar; Produktion: 1.000 Kilotonnen/Jahr) sowie die gesamten
Hilfssysteme und die Infrastruktur für diesen Cracker; ferner zwei
große Polyethylen-Anlagen, die von anderen Kontraktoren gelie-
fert werden. Standort dieser neuen Anlagen ist der Industriekomplex Ana Maria Campos, früher bekannt unter dem Namen El
Tablazo, in der Nähe von Maracaibo. In den frühen neunziger Jahren hat Linde bereits am selben Standort einen Cracker gebaut,
eine für damalige Verhältnisse große Anlage, die bis heute das
Rückgrat der gesamten petrochemischen Produktion der Region
bildet. Der neue Cracker ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg
zu modernen Großanlagen. Er wird die Kapazität für den weiteren Ausbau der lokalen Industrie und des Exports bereitstellen
und damit dazu beitragen, die natürlichen Rohstoffe des Landes
in wertvolle industrielle Güter umzuwandeln. Der Auftrag, der in
einem Zeitraum von weniger als vier Jahren abgewickelt werden
soll, umfasst die gesamten Arbeiten von der Infrastruktur bis zur
Fertigstellung der betriebsbereiten Anlage. Das Projektmanagement erfolgt in Zusammenarbeit mit der Firma MAN Ferrostaal.
In Al-Jubail (Saudi-Arabien) haben wir Mitte Juli 2008 – und
damit sechs Wochen vor dem geplanten Termin – eine EthylenAnlage im Rahmen des Projekts Tasnee mechanisch fertiggestellt. Die Anlage mit einer Produktionskapazität von einer Million Tonnen Ethylen pro Jahr wurde in einem Konsortium mit der
Samsung Engineering Co. LTD für die Saudi Ethylene and Polyethylene Company (SEPC) mit Fluor Corporation als Project Managing Contractor gebaut.
Wir haben diesen Erfolg durch eine außergewöhnlich effiziente Abwicklung in einem schwierigen Umfeld erzielt. Es war
gekennzeichnet durch knappe Ressourcen an qualifiziertem Montagepersonal und angespannten Märkten für Materialien und
Ausrüstungen. Der Cracker von SEPC ist der erste von mehreren
im Jahr 2005 beauftragten Ethylen-Anlagen in Saudi Arabien. Mit
der Fertigstellung dieser Anlage haben Linde und Samsung ihre
führende Position in der Technologie und in der Projektabwicklung derartiger Cracker im Mittleren Osten gefestigt.
Ein weiterer großer Auftragseingang konnte Ende Dezember
des Berichtsjahres verbucht werden: Linde und sein Konsortialpartner Samsung Engineering (Korea) erhielten den Auftrag für
den schlüsselfertigen Bau einer Ethylen-Anlage in Dahej (Indien).
Auftraggeber ist das indische Unternehmen OPAL, eine Tochterfirma der staatlichen ONGC (Oil and Natural Gas Corporation Ltd.).
Der Gesamtwert des Auftrags beträgt umgerechnet etwa 1,030
Der Aufsichtsrat
2007
750
Corporate Governance
2008
989
Die Aktie
2007
957
Konzernlagebericht
2008
Konzernabschluss
Olefin-Anlagen
Konzernanhang
in Mio. €
Auftragseingang
Weitere Angaben
Umsatz
Der Vorstand
Verteilung nach Anlagentypen
052
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Geschäftsverlauf des Linde Konzerns/Engineering Division
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Mrd. EUR. Davon entfallen 350 Mio. EUR auf Linde. Die Anlage
wird die größte dieser Art in Indien und eine der größten Ethylen-Anlagen weltweit sein. Dieser hochkarätige Auftrag bestätigt unsere führende Stellung in der Cracker-Technologie und in
der Projektdurchführung. Indien ist einer der zukunftsträchtigsten Märkte – sowohl für unseren Anlagenbau als auch für unser
Gasegeschäft. Gerade in diesem Markt profitieren wir von den
vielfältigen Synergien zwischen den beiden Geschäftsbereichen. Mit Samsung Engineering arbeiten wir mittlerweile seit fast
20 Jahren erfolgreich zusammen. Auf Basis dieser Kooperation
haben wir unser Geschäft in China, Thailand, Malaysia, SaudiArabien – und jetzt in Indien – deutlich gestärkt. Die Anlage ist
Teil eines neuen petrochemischen Komplexes, der in Dahej im
indischen Bundesstaat Gudjarat errichtet wird. Die Anlage wird
jährlich 1,1 Millionen Tonnen Ethylen, 400.000 Tonnen Propylen,
150.000 Tonnen Benzol und 115.000 Tonnen Butadien erzeugen.
Diese Produkte sind Ausgangsstoffe für die Kunststoffindustrie.
Auftragseingang nach Regionen
Die Aktie
Afrika
3,0 % (Vj. 2,0 %)
Europa
29,6 % (Vj. 30,2 %)
Mittlerer Osten
26,2 % (Vj. 30,3 %)
Konzernlagebericht
Nordamerika
6,1 % (Vj. 15,4 %)
Asien/Pazifik
33,2 % (Vj. 15,3 %)
Südamerika
1,9 % (Vj. 6,8 %)
Konzernabschluss
Konzernanhang
In der Sparte Polyolefin-Anlagen hat sich das Geschäft im Jahr
2008 ebenfalls sehr erfreulich entwickelt. Von der russischen
Firma Sibur erhielt unser Tochterunternehmen Linde-KCA-Dresden GmbH (LKCA) den Auftrag für das Engineering zum Bau
einer Polypropylen-Anlage in Tobolsk (Westsibirien). Die Anlage
wird über eine Produktionskapazität von 500 Kilotonnen per
annum verfügen. Bei diesem Großprojekt haben wir noch im
Berichtsjahr mit dem Beginn des Detail Engineering (siehe Glossar) begonnen.
Weitere Angaben
Erdgas-Anlagen
Bis zum dritten Quartal des Berichtsjahres stiegen die Preise für
Rohöl stark an und zogen Preissteigerungen bei Benzin und Dieselkraftstoffen nach sich. Damit gewann Erdgas als Energieträger
weiter an Bedeutung. Auch als die Preise für Rohöl im vierten
Quartal deutlich sanken, blieb das Interesse an Erdgasverflüssigungs-Anlagen bestehen.
Bei Europas größter und weltweit nördlichster LNG-Anlage nahe
Hammerfest vor der Küste Norwegens, die wir für das norwegische Energieunternehmen StatoilHydro als Betreiber geplant
und gebaut haben und die im Herbst des Jahres 2007 mit der
Produktion begann, konnten im Berichtsjahr Anlaufschwierigkeiten behoben werden, die die LNG-Förderrate zeitweise
auf rund 60 Prozent der Maximalkapazität begrenzt hatten. In
enger Abstimmung mit unserem Kunden StatoilHydro haben wir
einen geplanten Revisionsstillstand im Mai und Juni 2008 dazu
genutzt, durch den bisherigen Betrieb eingetretene Beeinträchtigungen zu beseitigen und Verbesserungsmaßnahmen umzusetzen. Nach dem Wiederanfahren der Anlage konnte die LNG-Produktion schrittweise auf die volle Kapazität gesteigert werden.
Gleichzeitig haben wir den Anfahrvorgang der Anlage deutlich
verkürzt – und damit den Fackelbetrieb und die dadurch emittierte CO 2-Menge wesentlich verringert. Im Laufe des Jahres
wurde auch unser innovatives Verfahren zur CO2-Abtrennung aus
dem Erdgasstrom und dessen Verflüssigung und Einspeicherung
in Formationen unter dem Meeresgrund regelmäßig genutzt.
Somit haben wir diese zukunftsweisende Technologie in großem
Maßstab etabliert.
Im Oktober 2008 konnte Linde eine mittelgroße LNG-Anlage
im Industriegebiet Kwinana in der Nähe von Perth (Bundesstaat
West-Australien) erfolgreich an den Kunden Wesfarmers Limited
übergeben. Der Auftrag im Wert von mehr als 40 Mio. EUR für die
schlüsselfertige Errichtung der Anlage war im April 2006 erteilt
worden. Wesfarmers Limited ist ein großer australischer Mischkonzern. Wegen des Mangels an qualifizierten Arbeitskräften infolge
der dynamischen Wirtschaftsentwicklung im Bundesstaat WestAustralien wurde die Anlage in modularer Bauweise geplant, viele
Komponenten wurden also im Ausland vorgefertigt. Die Anlage
hat eine Kapazität von etwa 60.000 Tonnen LNG pro Jahr.
Die LNG-Anlage für unseren Kunden Skangass AS (Norwegen)
befindet sich bereits seit Juli 2007 in der Projektabwicklung. Die
mittelgroße Anlage mit einer Kapazität von 900 Tonnen LNG pro
Tag wird in der Region Stavanger errichtet und verfügt über eine
Schiffsverladung für den LNG-Transport nach Schweden sowie
in die baltischen Länder. Zusätzlich ist eine LNG-Truck-Verladung
vorgesehen, um den lokalen Markt bedienen zu können. Herzstück der so genannten Single Mixed Refrigerant-Anlage ist ein
gewickelter Wärmeaustauscher aus Edelstahl, der von Linde im
Werk Schalchen (Deutschland) gefertigt wird. Die Anlage wird
bis April 2010 mechanisch fertiggestellt und bis September 2010
an unseren Kunden übergeben. Die Anlage ist so ausgelegt, dass
die Einbindung eines zweiten Trains mit identischer Kapazität
möglich wäre – eine Option, die Skangass erwägt.
Im September 2008 haben wir den Auftrag zur Lieferung einer
Anlage zur Stickstoffabtrennung aus Erdgas (Nitrogen Rejection
Unit, NRU) für die Pluto-Erdgas-Verflüssigungs-Anlage von Woodside Burrup Property Limited im Bundesstaat West-Australien
erhalten. Die Pluto-Anlage wird ab dem Jahr 2010 vor allem Japan
Linde Finanzbericht 2008
053
Luftzerlegungs-Anlagen
44,0 % (Vj. 23,3 %)
Wasserstoff- und
Synthesegas-Anlagen
11,6 % (Vj. 18,3 %)
Die wirtschaftliche Bedeutung von NRU-Anlagen wird mit der
zunehmenden Erschließung von stickstoffreichen Erdgasfeldern
und strengeren Umweltauflagen weiter zunehmen. Im Kontext
einer LNG-Anlage mit stickstoffreichem Einsatzgas reduziert eine
NRU schädliche Umwelteinflüsse, indem das Abfackeln der Restgase vermieden und wertvolles Methan zurückgewonnen wird.
Im Oktober des Jahres 2006 hatten wir von dem Kunden Petrom S. A. den Auftrag zum Bau einer Anlage zur Flüssiggasgewinnung in Constanta (Rumänien) erhalten. Das Auftragsvolumen
betrug 70 Mio. EUR. Ende des Jahres 2008 wurde das Projekt
mechanisch fertiggestellt, seit Ende Februar 2009 läuft der Anlagenbetrieb stabil mit 70 Prozent Auslastung. Die Übergabe an
Petrom wird Ende April des laufenden Jahres erfolgen.
Unsere Engineering Division verfügt über das Know-how für
das Design und die Fertigung von Anlagen und Apparaten für
Tieftemperaturprozesse. Damit sind wir gut gerüstet für den Bau
von Anlagen, die eingesetzt werden, um die natürlichen Gasvorkommen mit hohem Stickstoffanteil wirtschaftlich zu nutzen.
Luftzerlegungs-Anlagen
Im Berichtsjahr entfiel mit 1,345 Mrd. EUR fast die Hälfte des
Neugeschäfts der Engineering Division auf den Bereich Luftzerlegungs-Anlagen. Dieser Produktbereich trug damit abermals
wesentlich zum Erfolg unseres internationalen Anlagen-Baugeschäfts bei.
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Erdgas-Anlagen
12,3 % (Vj. 16,2 %)
Konzernlagebericht
Olefin-Anlagen
24,5 % (Vj. 33,7 %)
Konzernabschluss
Übrige
7,6 % (Vj. 8,5 %)
Konzernanhang
Auftragseingang nach Anlagentypen
Den strategisch wichtigsten Auftrag des Jahres 2008 haben wir
aus dem Mittleren Osten erhalten: Linde und die Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) haben vereinbart, über ihr Gemeinschaftsunternehmen Elixier zwei große Luftzerlegungs-Anlagen
in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) zu errichten. Die
Gesamtinvestition beträgt rund 800 Mio. USD. Die neuen Anlagen werden ab Ende 2010 an das lokale Versorgungs- und Pipeline-Netzwerk angeschlossen und sollen Stickstoff zur Erdgasförderung bereitstellen. Der Stickstoff wird für die Injektion in die
On-shore-Lagerstätte von Kondensaten in Habshan (Abu Dhabi)
eingesetzt. Die beiden Anlagen werden über eine Gesamtkapazität von 670.000 Nm3 Stickstoff pro Stunde verfügen. Der staatliche Erdölkonzern ADNOC hält 51 Prozent und Linde 49 Prozent
der Anteile des Joint Ventures Elixier, das bereits im Dezember
2007 gegründet worden war. ADNOC steuert das Öl-, Gas- und
Petrochemie-Geschäft in Abu Dhabi, sowohl on-shore als auch
off-shore.
Der im August 2006 in Auftrag gegebene, weltgrößte Luftzerlegerkomplex in Katar am Persischen Golf befindet sich inzwischen in der Bauphase. Der Komplex besteht aus acht baugleichen Anlagen zur Gewinnung von insgesamt 860.000
Kubikmetern Sauerstoff pro Stunde. Der Auftrag ist Teil einer Gasto-Liquid (GTL)-Anlage, die von Shell GTL Ltd. und Qatar Petroleum errichtet wird. Linde etabliert sich hier als Systemanbieter
für die Sauerstoffversorgung der Anlage. Ein zentrales Element
der Luftzerlegungs-Anlage ist die Coldbox, in der die Trennung
der Luft vorgenommen wird. Inzwischen sind sechs von acht
Coldboxen in unserer Niederlassung in Dalian (China) gefertigt
worden. Nachdem die Baustelle bereits Ende 2007 eingerichtet
worden war, konnten bis Ende des Jahres 2008 vier der acht Coldboxen aufgestellt werden. Von insgesamt rund 270.000 Frachttonnen sind bereits mehr als 80 Prozent zur Baustelle transportiert worden. Die letzten Lieferungen werden bis zum Beginn des
dritten Quartals 2009 erfolgen. Primär aufgrund des in Katar vorherrschenden Fachkräftemangels im Berichtsjahr war der Fortschritt auf der Baustelle hinter Plan. Es sind jedoch Maßnahmen
ergriffen worden, um sicherzustellen, dass die Anlagenübergabe
termingerecht Anfang des Jahres 2011 stattfinden kann.
Gemeinsam erfolgreich waren unsere Divisionen Gases und
Engineering im Wachstumsmarkt China: Wir konnten im ostchinesischen Ningbo zwei neue Verträge zur On-site-Gaseversorgung
der Unternehmen Ningbo Iron & Steel Co., Ltd. und Hanwha Chemical Corporation (HCC) abschließen. Im Zuge der Vereinbarungen errichtet Linde in dem aufstrebenden Industriestandort am
Jangtze-Delta eine weitere Luftzerlegungs-Anlage und investiert
hierfür rund 17 Mio. EUR. Die neue Anlage soll das Stahlwerk
von Ningbo Steel im Stadtbezirk Beilun ab Mitte 2009 mit zusätzlich 21.000 Nm3/h Sauerstoff versorgen. Linde Gas Ningbo, eine
hundertprozentige Tochtergesellschaft der Linde Group, beliefert
den größten integrierten Eisen- und Stahlhersteller der Region
bereits seit 2007 exklusiv aus zwei Luftzerlegungs-Anlagen mit
Weitere Angaben
mit Flüssigerdgas (LNG) versorgen. Die NRU ist ein Kernstück der
Pluto-Anlage. Der Zweck der NRU ist es, das bei der Erdgasverflüssigung anfallende stickstoffreiche Restgas so aufzubereiten,
dass es in den Gasturbinen der Verflüssigungs-Anlage genutzt
werden kann. Die NRU hat eine Kapazität von 78.000 Nm3/h
und stellt somit die zweitgrößte von Linde gebaute Anlage dieses Typs dar. Nach der NRU für die Snøhvit-ErdgasverflüssigungsAnlage bei Hammerfest ist es die zweite von Linde gebaute NRU,
die in eine Erdgas-Verflüssigungs-Anlage integriert ist. Die Inbetriebnahme der NRU ist für August 2010 vorgesehen.
Der Vorstand
konzernlagebericht – Geschäftsverlauf des Linde Konzerns/Engineering Division
054
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Geschäftsverlauf des Linde Konzerns/Engineering Division
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
insgesamt 42.000 Nm3/h Sauerstoff und 40.000 Nm3/h Stickstoff.
Auch in dem aufstrebenden Markt Indien hat sich die positive
Geschäftsentwicklung im Berichtsjahr fortgesetzt. So werden
wir am Industriestandort Rourkela für den Kunden Steel Authority of India zwei Luftzerlegungs-Anlagen mit einer Kapazität von
jeweils 16.000 Nm3/h bauen. Bereits im Jahr 2007 hatten wir für
diesen Kunden einen Luftzerleger geplant.
Umsatz nach Regionen
Corporate Governance
Afrika
2,0 % (Vj. 3,3 %)
Europa
27,5 % (Vj. 34,4 %)
Mittlerer Osten
39,7 % (Vj. 32,1 %)
Nordamerika
6,7 % (Vj. 7,3 %)
Die Aktie
Asien/Pazifik
21,0 % (Vj. 22,0 %)
Südamerika
3,1 % (Vj. 0,9 %)
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
Synergien zwischen unseren beiden Kerngeschäftsfeldern er­­
möglichten auch in Osteuropa strategisch wichtige Vertragsabschlüsse: So unterzeichneten wir mit dem ungarischen Chemieunternehmen BorsodChem Zrt. einen weiteren Kontrakt zur
langfristigen On-site-Versorgung mit Industriegasen. Im Zuge der
Vereinbarung wird Linde am Standort von BorsodChem in Kacinzbarcika im Nordosten Ungarns eine neue Luftzerlegungs-Anlage
errichten und hierfür rund 26 Mio. EUR investieren. Die Inbetriebnahme der neuen Luftzerlegungs-Anlage ist für November 2010
geplant. Per Rohrleitung wird BorsodChem dann mit bis zu 7.000
Kubikmetern gasförmigem Sauerstoff und Stickstoff pro Stunde
versorgt werden. Zudem soll die Anlage die Flüssigprodukte Sauerstoff, Stickstoff und Argon für den regionalen Gasemarkt produzieren. Zusammen mit dieser neuen Investition betreibt Linde
für BorsodChem am Standort Kacinzbarcika zwei LuftzerlegungsAnlagen zur Herstellung von Luftgasen sowie drei so genannte
Steamreformer zur Produktion von gasförmigem Wasserstoff und
Kohlenmonoxid. Die Gesamtinvestitionen von Linde in den vergangenen Jahren belaufen sich an diesem Standort damit auf
mehr als 200 Mio. EUR.
In den Staaten der ehemaligen Sowjetunion konnten wir
im Jahr 2008 eine Anlage in Lipezk (Russland) an das Unternehmen NLMK übergeben, eine weitere in Norilsk an unseren
Kunden Norilsk Nickel. Die Errichtung der Anlagen in den russischen Städten Nowgorod und Kazan verläuft ebenfalls planmäßig. Von Linde Gas in der Ukraine erhielten wir den Auftrag für
die Lieferung einer Anlage des Typs GOX 3000 für den Standort
Mariupol (Ukraine). Die Engineering Division wird unsere Gases
Division auch weiterhin auf ihrem Expansionskurs in den GUSStaaten unterstützen. Zu diesen Zwecken haben wir im Berichtsjahr unsere Präsenz in Russland mit der Errichtung eines Stadtbüros in Moskau erweitert.
Über unsere schweizerische Tochtergesellschaft PanGas AG
bauen wir in Muttenz bei Basel (Schweiz) für rund 68 Mio. CHF
(44 Mio. EUR) eine neue Luftzerlegungs-Anlage. Sie wird mit
einer Tageskapazität von mehr als 500 Tonnen verflüssigtem
Stickstoff, Sauerstoff und Argon im Spätherbst 2010 in Betrieb
gehen. Bei der neuen Anlage handelt es sich um die größte und
modernste der Region.
Neben diesen Projekten, mit denen wir insbesondere unsere
starke Präsenz in den Wachstumsmärkten festigen konnten, hat
unser internationales Anlagenbaugeschäft von weiteren Entwicklungen profitiert: So eröffnen etwa die von der Europäischen
Union beschlossenen Richtlinien zur Reduktion des CO2-Ausstoßes ein viel versprechendes neues Geschäftsfeld im Rahmen
von Carbon Capture and Storage (CCS), also bei CO2-Abtrennung
und -Speicherung. Wir haben im Jahr 2008 die LuftzerlegungsAnlage und die CO2-Anlage in Schwarze Pumpe (Deutschland),
erfolgreich in Betrieb genommen und an den Kunden Vattenfall
für dessen Oxyfuel-Pilotanlage (siehe Glossar) übergeben. LKCADresden erhielt von Vattenfall den Auftrag für eine Studie zum
Bau der entsprechenden Sauerstoff- und CO2-Anlagen einer Oxyfuel-Demonstrationsanlage und zum Bau einer CO2-Post-Combustion-Anlage in Deutschland. Wir haben mit Vattenfall hierzu
einen Vertrag zur Technologiepartnerschaft für Oxyfuel-Projekte
abgeschlossen. Zur Entsorgung des bei der Pilotanlage von Vattenfall abgetrennten CO2 errichtete LKCA 2008 darüber hinaus
eine Pilotanlage zur Zwischenlagerung und Verpressung in eine
ehemalige Erdgaslagerstätte in Ostdeutschland. Betreiber des
Erdgasfeldes und Auftraggeber dieser CO2-Anlage ist die Firma
Gaz de France in Berlin.
Im Rahmen der zwischen RWE, BASF und Linde vereinbarten Partnerschaft zur Entwicklung so genannter Waschmittel
zur Entfernung von CO2 aus Rauchgas hat LKCA den Auftrag für
eine Pilotanlage zur Erprobung von Waschmitteln erhalten. Diese
Anlage wird in unmittelbarer Nähe zu einem Kohle-Großkraftwerk von RWE gebaut, um unter realen Bedingungen die Wirksamkeit zu testen und Informationen für die Umsetzung auf einer
Großanlage zu gewinnen.
Für den Energiekonzern StatoilHydro (Norwegen) hat LKCA
zudem Studien durchgeführt, um zu ermitteln, wie aus Kraftwerken abgetrenntes CO2 gereinigt, transportiert, verdichtet und
anschließend in die Nordsee verpresst werden kann.
Wasserstoff- und Synthesegas-Anlagen
Die hohe Nachfrage nach Wasserstoff- und Synthesegas-Anlagen
im Jahr 2007 hat sich auch 2008 fortgesetzt. So haben wir beispielsweise zu Beginn des Berichtsjahres den Auftrag zum Bau
Linde Finanzbericht 2008
055
LuftzerlegungsAnlagen
33,1 % (Vj. 29,0 %)
Wasserstoff- und
Synthesegas-Anlagen
12,7 % (Vj. 10,5 %)
Erdgas-Anlagen
12,2 % (Vj. 17,1 %)
Bei den zahlreichen internationalen Projekten zur Kohlevergasung mit CO2-Abtrennung und -Speicherung steht unsere Kompetenz in der Synthesegaskonditionierung im Mittelpunkt des
Interesses zahlreicher Kunden. Dieser Anlagenbereich – auch
Gas Conditioning genannt – bündelt unsere Anlagentechnologien
Rectisol®, Entschwefelung, und Druckwechseladsorption. Bei den
bedeutenden Clean Coal Gasification-Projekten von Conoco Phillips zur Erzeugung von synthetischem Erdgas in Kentucky (USA)
und von Valero zur Erzeugung von Wasserstoff für sechs ValeroRaffinerien an der texanischen Golfküste konnten wir unsere
Technologien im Rahmen von Auftragsstudien erfolgreich gegen
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Olefin-Anlagen
31,7 % (Vj. 35,9 %)
Konzernabschluss
Übrige
10,3 % (Vj. 7,5 %)
Übrige Anlagentypen
Neben den vier beschriebenen Anlagentypen entwickelt sich
vor allem der Markt für Biotechnologie-Anlagen immer mehr zu
einem eigenständigen Geschäftsfeld. Wir haben in diesem Produktbereich im vergangenen Geschäftsjahr wichtige Projekte
bearbeitet und Neuaufträge gewonnen.
Zum Beispiel vereinbarten Linde und das US-Unternehmen
Waste Management Inc. im Rahmen eines Joint Ventures in Livermore (Kalifornien, USA) den Bau der weltweit größten Anlage
zur Umwandlung von Deponiegas in umweltfreundliches Biogas
(siehe hierzu das Kapitel „Gases Division“ des Lageberichts).
Ein neues Projekt auf dem Gebiet der industriellen Biotechnologie ist die Errichtung der Pilotanlage für Biokraftstoffe der
zweiten Generation (2G) auf dem Gelände der Südchemie in
München (Deutschland). Bei dieser neuen 2G-Biokraftstofftech­
nologie wer­­den als Rohstoffe zur Biokraftstofferzeugung keine
Nahrungsmittel, sondern zellulosehaltige Abfallstoffe und Neben­­produkte eingesetzt, die nicht für die menschliche Ernährung
in Betracht kommen, wie zum Beispiel Stroh, Gräser und Holzreste. Die Pilotanlage dient als Basis für die weitere Maßstabsvergrößerung der Technologie in kommerzielle Großanlagen.
LKCA gestaltet diese Entwicklung aktiv mit und hat mit Südchemie einen entsprechenden Kooperationsvertrag geschlossen.
Im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit CHOREN Industries
im sächsischen Freiberg (Deutschland) wurde die Konzeptphase
zur Planung einer großtechnischen Anlage für die Vergasung
von Biomasse zur Erzeugung von Biodiesel abgeschlossen. Im
Berichtsjahr haben wir die Inbetriebnahme dieser ersten kommerziellen Anlage zur Herstellung von Biomass-to-Liquid (BtL)Kraftstoffen unterstützt. Die Jahreskapazität beträgt 15.000 Tonnen Biokraftstoff der zweiten Generation, die aus rund 68.000
Tonnen Biomasse erzeugt werden. Unsere Engineering Division
war bei diesem Pilotprojekt Partner für bestimmte Verfahrensschritte. Gemeinsam mit anderen Kooperationspartnern sind wir
zudem auch an der großtechnischen Anlage beteiligt, die von
CHOREN derzeit für den Standort Schwedt in Brandenburg konzipiert wird. Ab dem Jahr 2012 könnten dort jährlich 200.000 Tonnen Biotreibstoff produziert werden.
Konzernanhang
Umsatz nach Anlagentypen
konkurrierende Verfahren platzieren. Sofern diese Projekte realisiert werden, haben wir gute Chancen, auch Anlagenkomponenten in größerem Umfang in die Projekte einzubringen.
Infolge sehr hoher Naphtha-Preise in Südkorea und Taiwan
werden zwei Anlagen zur CO2-Produktion auf Basis einer partiellen Oxidation teilweise auf den günstigeren Einsatzstoff
Heavy Fuel Oil (siehe Glossar) umgestellt. Wir haben für die beiden Kunden Samsung-BP und Formosa Plastic Corporation entsprechende Studien durchgeführt und konnten im Jahr 2008 die
Aufträge zum Umbau der Anlagen gewinnen. Damit haben wir
unsere Marktführerschaft auf dem Gebiet der Vergasungs-Anlagen zur Synthesegasherstellung weiter ausgebaut.
Weitere Angaben
einer Steamreformer-Anlage zur Gewinnung von 7.700 Nm³/h
für das Unternehmen Solvay in Bernburg (Deutschland) gewonnen. Außerdem erhielten wir von BASF den Auftrag zum DetailEngineering mit Lieferung und Montage einer WasserstoffAnlage (50.000 Nm³/h) auf Basis unseres Basic-Engineering.
Ein besonders wichtiger Erfolg war der Auftrag für den Bau
einer großen Wasserstoff-Anlage für die Raffinerie der Indian Oil
Company in Barauni (Indien). Wir haben uns dabei gegen eine
Reihe von internationalen Wettbewerbern durchgesetzt und
unsere Technologieführerschaft in diesem Produktsegment einmal
mehr unter Beweis gestellt. Wir wickeln dieses Projekt gemeinsam mit unserer Tochterfirma Linde Engineering India ab, die für
den indischen Teil der Anlagenlieferung sowie für die Montage
zuständig ist. Der indische Markt zur Wasserstofferzeugung für
Raffinerien bietet auch zukünftig ein großes Potenzial – sowohl
für unser Anlagenbaugeschäft als auch für unser Gasegeschäft.
Das Interesse an unserer Rectisol®-Technologie (Rectisol®Anlage, siehe Glossar) zur Entfernung von CO2 und Schwefelkomponenten aus dem Synthesegas von Kohlevergasungs-Anlagen hält weltweit unvermindert an. Allein in China, wo zahlreiche
Kohlevergasungs-Anlagen gebaut werden, konnten wir fünf Process-Design-Pakete inklusive Lizenzgebühr – teilweise auch mit
Lieferung einer Coldbox zur CO2-Abtrennung – gegen die starke
Konkurrenz chinesischer Unternehmen gewinnen.
Der Vorstand
konzernlagebericht – Geschäftsverlauf des Linde Konzerns/Engineering Division
056
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Geschäftsverlauf des Linde Konzerns/Engineering Division
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Zur Errichtung einer neuen Bioraffinerie im Bundesland Brandenburg (Deutschland) hat LKCA den Auftrag für die erste Planungsetappe erhalten. In dieser Anlage sollen auf Basis nachwachsender Rohstoffe Basischemikalien und Zwischenprodukte
für die weitere chemische Verarbeitung auf nachhaltige Weise
erzeugt werden.
Auch im Bereich der pharmazeutischen Biotechnologie (Rote
Biotechnologie; siehe Glossar) zur Wirkstoffherstellung und zur
Produktion von Fertigarzneimitteln haben wir im Geschäftsjahr
2008 mehrere neue Aufträge gewonnen, insbesondere in der
Schweiz und in Russland. Wir gehen davon aus, dass im laufenden Jahr 2009 mehrere russische Projekte von der Planungsphase in die Realisierung übergehen werden. Als möglicher
Generalunternehmer für derartige Projekte liegt LKCA aussichtsreich im Wettbewerb.
Mit den beschriebenen Projekten haben wir unsere Position
im Markt für Biotechnologie-Anlagen im Berichtsjahr gestärkt
und die Grundlagen für weiteres Wachstum in den kommenden
Geschäftsjahren gelegt.
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
057
konzernlagebericht – Geschäftsverlauf des Linde Konzerns/Sonstige Aktivitäten
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Unsere Tochtergesellschaft Cleaning Enterprises (Markenname:
FRED BUTLER®) konnte im Berichtsjahr ihren Umsatz auf 6 Mio.
EUR erhöhen (Vj. 3 Mio. EUR). Es entstanden neue Standorte
in den Niederlanden (Utrecht, Enschede) und in Deutschland
(Rosenheim, Eltville, Erding). Wir haben zudem neue Franchisenehmer gewonnen: In Düsseldorf haben wir im Mai 2008 die
erste Franchisenehmer-Plant eingeweiht, ein zweiter, internationaler Franchisenehmer-Vertrag wurde für den Raum Wien und
Niederösterreich unterzeichnet.
Im vierten Quartal des Berichtsjahres wurde die Expansion
mit Franchisenehmern durch restriktivere Kreditvergaben im
Zuge der Finanzmarktkrise gebremst. Dementsprechend haben
wir bereits vor dem Jahresende 2008 begonnen, die Komplexität unseres Geschäftsmodells durch Reduktion der zu betreuenden Länder und Standorte zu verringern. Vor diesem Hintergrund
werden wir die Organisationsstruktur verschlanken und den
neuen Gegebenheiten anpassen. Neben den bisherigen Franchisemodellen sollen im Jahr 2009 verstärkt Partnerschaften im
Geschäftskundensegment aufgebaut werden.
Weitere Angaben
Unser Geschäft mit Logistikdienstleistungen (Gist) und unsere
Tochtergesellschaft Cleaning Enterprises (umweltfreundliche
Textilreinigung mit dem Markenauftritt FRED BUTLER®) haben
wir im Segment Sonstige Aktivitäten zusammengefasst.
Gist hat im Berichtsjahr einen Umsatz in Höhe von 525 Mio.
EUR erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr (577 Mio. EUR) entspricht
das einem Rückgang um 9,0 Prozent, was allerdings ausschließlich auf Währungseffekte zurückzuführen ist. Auf bereinigter
Basis ergibt sich ein Umsatzplus von 3,9 Prozent.
Gist konnte die Geschäftsbeziehungen mit der Dutch Flower
Group, Weltmarktführer im Bereich Floristik, weiter ausbauen
und steuert nun den kompletten Import von Schnittblumen aus
Kolumbien für die Dutch Flower Group.
Für den isländischen Lebensmittelhersteller Bakkavör organisiert Gist die gesamte Lieferkette für den britischen Markt.
Zudem haben wir im vergangenen Geschäftsjahr den Vertrag mit
British Airways erweitert. Gist liefert jetzt sämtliches On-boardEquipment und die so genannten in flight-Retailprodukte der
Fluggesellschaft.
Gist hat im Berichtsjahr darüber hinaus in zwei Warenlagern
von Marks & Spencer ein neues mechanisches Sortiersystem eingeführt. Dieses System ermöglicht einen noch effizienteren
Warenumschlag und liefert jederzeit zuverlässige Informationen
über den Warenbestand innerhalb der Lieferkette.
Der Vorstand
Sonstige Aktivitäten
058
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Vermögens- und Finanzlage
Vermögens- und Finanzlage
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Nachdem im Geschäftsjahr 2007 die Konsolidierung der Vermögens- und Finanzlage im Blickpunkt gestanden hatte, war das
Geschäftsjahr 2008 geprägt von dem kontinuierlichen Ausbau
unseres Geschäfts. Gleichzeitig haben wir im Zuge der BOC-Integration vielfältige Synergien realisiert. Daneben haben externe
Faktoren unsere Vermögens- und Finanzlage beeinflusst, insbesondere die Volatilität der Wechselkurse vor dem Hintergrund
der Finanzmarktkrise.
Die Bilanzsumme hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 1,131
Mrd. EUR auf 23,824 Mrd. EUR reduziert. Dieser Rückgang ist
im Wesentlichen auf die stark gesunkenen Wechselkurse und
die daraus resultierenden Effekte aus der Translation der lokalen Abschlüsse von Tochtergesellschaften der Linde Group in die
Berichtswährung zurückzuführen.
Der Goodwill war – vor allem durch Währungskurseffekte –
insgesamt um 439 Mio. EUR auf 6,893 Mrd. EUR rückläufig. Die
Akquisition der ausstehenden Anteile an dem australischen
Unternehmen Elgas hatte 122 Mio. EUR zum Goodwill beigetragen. Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte, die insbesondere Kundenbeziehungen aus der BOC-Akquisition umfassen, haben sich um 614 Mio. EUR reduziert. Dieser Rückgang
resultiert ausschließlich aus Wechselkurseffekten und planmäßigen Abschreibungen. Die Hauptursache für den Anstieg der übrigen langfristigen Forderungen und Vermögenswerte liegt in dem
positiven Marktwert unserer Zinssicherungsgeschäfte.
Auf der Passivseite hat sich die Bilanzsumme hauptsächlich
durch den Rückgang des Eigenkapitals verringert.
Das Eigenkapital ist von 9,210 Mrd. EUR auf 8,249 Mrd. EUR
gesunken. Die Eigenkapitalquote betrug damit 35 Prozent (Vj. 37
Prozent). Die wichtigsten Faktoren, die das Eigenkapital negativ
beeinflusst haben, sind Währungskurseffekte in Höhe von 1,106
Mrd. EUR und die versicherungsmathematischen Verluste aus der
Bewertung von Pensionsrückstellungen in Höhe von 318 Mio.
EUR. Das Ergebnis nach Steuern sowie die Wandlung der Wan-
delschuldverschreibung in Höhe von 102 Mio. EUR hatten hingegen einen positiven Effekt auf die Eigenkapitalentwicklung.
Die Nettopensionsverpflichtung hat sich im Berichtszeitraum von 403 Mio. EUR auf 681 Mio. EUR erhöht. Hierzu geführt
haben maßgeblich versicherungsmathematische Verluste aus
Marktwertverlusten bei der Bewertung des Planvermögens in
der Finanzmarktkrise, die trotz einer weiteren Reduzierung der
Aktienquote im Planvermögen eingetreten sind. Diese konnten
nur teilweise durch versicherungsmathematische Gewinne aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus kompensiert werden. Mindernd wirkten hier weiterhin die durch die Linde Group geleisteten Einzahlungen in das Planvermögen in Höhe von 164 Mio.
EUR, wobei hiervon rund 68 Mio. EUR auf die im Zuge der BOCAkquisition vereinbarten Sonderzahlungen an den englischen
Pensionsfonds entfallen sind.
Die latenten Steuerverbindlichkeiten sind um 275 Mio. EUR
gesunken. Dies ist zum einen auf die erheblichen Währungskursverluste und zum anderen auf die planmäßige ergebniswirksame
Auflösung zurückzuführen.
Die Nettofinanzschulden sind mit 6,423 Mrd. EUR im Vergleich
zum Vorjahr (6,427 Mrd. EUR) nahezu unverändert geblieben.
Allerdings konnten wir im Berichtsjahr das Fälligkeitsprofil der
Finanzschulden wesentlich verbessern und die langfristigen Schulden mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren von 3,226 Mrd.
EUR auf 3,717 Mrd. EUR erhöhen. Insbesondere haben wir kurz
vor Jahresende 2008 noch eine siebenjährige Anleihe in Höhe
von 600 Mio. EUR begeben, die noch im Jahr 2008 teilweise zur
Refinanzierung kurzfristiger Schulden genutzt wurde. Der verbleibende Teil ist noch in den Zahlungsmitteln enthalten. Das Gearing (das Verhältnis Nettoverschuldung zu Eigenkapital) beträgt
aufgrund des gesunkenen Eigenkapitals zum Geschäftsjahresende
78 Prozent (Vj. 70 Prozent). Der dynamische Verschuldungsgrad
(operatives Ergebnis zu Nettofinanzschulden) hat sich im Vergleich
zum Vorjahr vom Faktor 2,7 auf den Faktor 2,5 verbessert.
Konzernanhang
Weitere Angaben
Konzernanhang
Konzernabschluss
Konzernlagebericht
Die Aktie
Corporate Governance
Der Aufsichtsrat
Der Vorstand
Linde Finanzbericht 2008
Weitere Angaben
konzernlagebericht – Vermögens- und Finanzlage
059
060
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Vermögens- und Finanzlage
Bilanzstruktur in Prozent der Bilanzsumme von 23,824 Mrd. € (Vj. 24,955 Mrd. €)
Aktiva in Prozent
Passiva in Prozent
Sachanlagen
30
Übrige langfristige Vermögenswerte
52
29
Eigenkapital
35
Rückstellungen für Pensionen
4
Übrige Rückstellungen
8
Finanzschulden
31
37
54
3
9
29
Übrige Schulden
Vorräte
4
Liquidität
4
Übrige kurzfristige Vermögenswerte
10
10
2008
2007
22
22
2008
2007
4
3
Linde Finanzbericht 2008
061
konzernlagebericht – Kapitalflussrechnung | Gesamtbewertung Geschäftsjahr 2008
Kapitalflussrechnung
Dividendenzahlung an Gesellschafter
und Minderheitsgesellschafter
– 329
– 281
Nettozinszahlungen
–353
– 404
– 30
50
Einzahlungen durch Aufnahme
Benchmark Bond und sonstige Kredite
1.705
4.499
Auszahlungen zur Tilgung von Krediten
und Bonds und Verbindlichkeiten aus
Finanzdienstleistungen
– 1.428
– 7.456
Nettoveränderung von Zahlungsmitteln
169
236
Veränderung Kapital, Ausgabe
von Mitarbeiteraktien und Erwerb
von Minderheiten
Dividenden wurden im Berichtsjahr in Höhe von 329 Mio. EUR
(Vj. 281 Mio. EUR) ausbezahlt. Der Saldo aus Zinsaus- und Zinseinzahlungen betrug 353 Mio. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr, als
der Saldo 404 Mio. EUR erreicht hatte, spiegelt diese Entwicklung die erfolgreiche Entschuldung und Finanzierung der vergangenen zwei Jahre wider.
Die Ein- und Auszahlungen aus Krediten und Bonds haben
netto zu einem Mittelzufluss von 277 Mio. EUR (Vj. Mittelabfluss
2,957 Mrd. EUR) geführt. Die Nettoveränderung von Zahlungsmitteln beträgt damit 169 Mio. EUR (Vj. 236 Mio. EUR).
Gesamtbewertung Geschäftsjahr 2008
Obwohl auch wir gegen Ende des Jahres im Zuge der Wirtschaftskrise in einigen Regionen einen spürbaren Nachfragerückgang
zu verzeichnen hatten, konnten wir unsere Ziele für das gesamte
Geschäftsjahr 2008 in vollem Umfang erreichen: Wir haben den
Konzernumsatz währungsbereinigt um 8,4 Prozent gesteigert
und das operative Konzernergebnis – ebenfalls währungsbereinigt – um 10,3 Prozent verbessert. Wir sind also weiter gewachsen und haben, wie angekündigt, unsere Ertragskraft überproportional zum Umsatz gestärkt.
Auch bei den anderen wichtigen Konzernkennzahlen hat
Linde deutliche Steigerungsraten erzielt. Der ROCE hat sich auf
12,4 Prozent (Vj. 10,3 Prozent) erhöht und beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis je Aktie war ein Plus von 8,8 Prozent
auf 5,46 EUR (Vj. 5,02 EUR) zu verbuchen.
Diese sehr solide Geschäftsentwicklung in einem Jahr, das im
Zeichen der beginnenden Finanz- und Wirtschaftskrise stand, ist
das Ergebnis unseres umfassenden Konzernumbaus. Wir haben
die BOC-Integration erfolgreich vollzogen und sind durch die
Konzentration auf das weltweite Gase- und Anlagenbaugeschäft
weniger abhängig von Konjunkturzyklen als zuvor.
Der Aufsichtsrat
2.086
Corporate Governance
1.742
Die Aktie
1.876
– 1.272
Cash Flow aus Investitionstätigkeit
Konzernlagebericht
2007
Konzernabschluss
Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit
2008
Konzernanhang
in Mio. €
Der Vorstand
Kapitalflussrechnung (verkürzt)
Weitere Angaben
Im Geschäftsjahr 2008 betrug der Cash Flow aus betrieblicher
Tätigkeit 1,876 Mrd. EUR (Vj. 1,742 Mrd. EUR). Dies entspricht
einem Anstieg um 7,7 Prozent. Zu dieser Erhöhung hat insbesondere die positive Entwicklung der Gases Division beigetragen.
Der Cash Flow aus Investitionstätigkeit lag im Berichtsjahr
bei – 1,272 Mrd. EUR (Vj. 2,086 Mrd. EUR). Dieser Rückgang ist
insbesondere auf gestiegene Investitionen und gesunkene Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen
Vermögenswerten zurückzuführen. So waren im vergangenen
Geschäftsjahr die erfolgreich abgeschlossenen Verkaufstransaktionen im Rahmen der BOC-Transaktion in den immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen.
Die Investitionen beliefen sich im Berichtsjahr 2008 auf 1,714
Mrd. EUR (Vj. 1,632 Mrd. EUR). Von den laufenden Investitionen
in Höhe von 1,714 Mrd. EUR entfallen 213 Mio. EUR auf Auszahlungen für Finanzanlagen und konsolidierte Unternehmen (Vj.
576 Mio. EUR). Als größte Transaktion ist in diesem Zusammenhang der vollständige Erwerb des australischen LPG-Unternehmens Elgas zu nennen. Die Einzahlungen aus dem Abgang von
konsolidierten Unternehmen umfassen den Verkauf des Armaturenwerks Mapag sowie die Veräußerung des Pharmageschäfts
von BOC Edwards und unserer Tochtergesellschaft Cryogas S. A.
(Kolumbien).
Trotz des höheren Mittelzuflusses aus operativer Tätigkeit ist
der Nettomittelzufluss (Free Cash Flow vor Finanzierungstätigkeit) im Geschäftsjahr 2008 aufgrund der geringeren Mittelzuflüsse aus dem Verkauf von Unternehmen und Unternehmensteilen auf 604 Mio. EUR (Vj. 3,828 Mrd. EUR) gesunken.
062
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Finanzierung und Liquiditätssicherung
Finanzierung und Liquiditätssicherung
Finanzierungsgrundsätze und -ziele
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Ziel der externen Finanzierung und Liquiditätssicherung ist es,
eine ausreichende Liquidität des Konzerns zu jeder Zeit sicherzustellen. Die Finanzmarktkrise an den internationalen Kapitalmärkten unterstreicht nachhaltig die besondere Bedeutung der
Liquiditätsorientierung für ein Unternehmen.
Unser externer Finanzierungsspielraum wird primär durch die
Kapitalmärkte und eine große, internationale Bankengruppe ge­­­­währleistet. Innerhalb des Konzerns gilt der Grundsatz der internen Finanzierung. Das heißt: Der Finanzierungsbedarf von Tochtergesellschaften wird – soweit möglich – über interne Darlehensbeziehungen abgedeckt. Diesem Leitgedanken entsprechend
erfolgte die Finanzierung der Tochtergesellschaften auch im Jahr
2008 hauptsächlich über die niederländische Finanzierungsgesellschaft Linde Finance B. V. und die Linde AG. Diese zentrale
Finanzierung ermöglicht ein einheitliches Auftreten an den Kapitalmärkten und stärkt unsere Verhandlungsposition ge­­genüber
Kreditinstituten und anderen Marktteilnehmern.
Die Konzerngesellschaften nutzen entweder Liquiditätsüberschüsse anderer Unternehmenseinheiten in Cash Pools (Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Schweiz, Skandinavien/
Baltikum, USA, Benelux-Länder, China und Australien) oder werden mit Konzerndarlehen von der Linde Finance B. V. oder der
Linde AG ausgestattet. Daneben vereinbart das Konzern-Treasury
(siehe Glossar) vereinzelt auch Kreditlinien mit lokalen Banken, um
rechtlichen, steuerlichen oder sonstigen Gegebenheiten Rechnung zu tragen. Lokale Finanzierungen werden vor allem für
geringe Volumina und besondere Projekte eingesetzt.
Stand des syndizierten Kredits
Die Nettofinanzschulden, die im Zuge der BOC-Akquisition im
Jahr 2006 deutlich angestiegen waren, lagen zum Jahresende
2008 bei 6,423 Mrd. EUR (Vj. 6,427 Mrd. EUR).
Im Zuge der Refinanzierung der BOC-Akquisition haben wir die
ursprünglich 8,9 Mrd. GBP syndizierte Kreditfazilität (Term Loan)
inzwischen auf umgerechnet rund 900 Mio. EUR zurückgeführt.
Die ebenfalls syndizierte revolvierende Fazilität über 2 Mrd. EUR
(Revolver) dient auch als Back-up für unser 1-Mrd.-EUR-Commercial-Paper-Programme (siehe Glossar). Zum Jahresende 2008
waren etwa 400 Mio. EUR von der Linde Finance B. V. begebene
Commercial Paper ausstehend. Beide Fazilitäten haben eine Laufzeit bis 2011.
Kapitalmarktaktivitäten
Trotz des schwierigen Finanzmarktumfelds haben wir auch im
Jahr 2008 die Kapitalmärkte genutzt. Im Rahmen dieser Aktivitäten ist es uns gelungen, das Fristigkeitenprofil unserer Finanzschulden zu verbessern und damit die langfristige Finanzierung
unseres Unternehmens sicherzustellen. Nach der Begebung einer
300-Mio.-EUR-Festsatzanleihe über fünf Jahre im September platzierte die Linde Finance B. V. zum Jahresende eine 600-Mio.-EURBenchmarkanleihe mit siebenjähriger Laufzeit. Darüber hinaus
wurden über das Jahr verteilt insgesamt drei Privatplatzierungen
in Höhe von insgesamt 184 Mio. EUR und 6 Mrd. JPY begeben.
Unter dem 10-Mrd.-EUR-Debt-Issuance-Programme standen
zum Jahresende rund 3,5 Mrd. EUR an Emissionen in verschiedenen Währungen aus.
Von der im Jahr 2004 begebenen Wandelschuldverschreibung
über 550 Mio. EUR wurde der noch nicht gewandelte Betrag von
102 Mio. EUR in den ersten vier Monaten des Jahres in 1.853.668
Linde Aktien gewandelt.
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
063
konzernlagebericht – Finanzierung und Liquiditätssicherung
Baa1/BBB+
1.000 Mio. €
4,375
24.04.2012
XS0297698853
Linde Finance B. V.
Baa1/BBB+
300 Mio. €
5,375
12.09.2013
XS0387377756
Linde Finance B. V.
Baa1/BBB+
600 Mio. €
6,750
08.12.2015
XS0403540189
Linde Finance B. V.
Baa1/BBB+
1.000 Mio. €
4,750
24.04.2017
XS0297699588
Linde Finance B. V.
Baa1/BBB+
300 Mio. £
5,875
24.04.2023
XS0297700006
Linde Finance B. V. 1
Baa1/BBB+
200 Mio. £
5,875
29.04.2009
XS0146567580
B. V. 1
Baa1/BBB+
200 Mio. £
6,500
29.01.2016
XS0123544529
02.10.2017
Call-Recht ab 2012
GB0001082386
Linde Finance
Linde Finance B. V. 1
Baa1/BBB+
100 Mio. £
12,250
Linde Finance B. V.
Baa3/BBB –
400 Mio. €
6,000
Ohne Endfälligkeit
Call-Recht ab 2013
XS0171231060
Linde Finance B. V.
Baa3/BBB –
700 Mio. €
7,375
14.07.2066
Call-Recht ab 2016
XS0259604329
Linde Finance B. V.
Baa3/BBB –
250 Mio. £
8,125
14.07.2066
Call-Recht ab 2016
XS0259607777
Nachrangige Anleihen1
1 Diese
Anleihen sind nicht unter dem Debt-Issuance-Programme begeben worden.
Rating
Seit 1999 wird die Bonität des Linde Konzerns von den international führenden Rating-Agenturen Moody’s und Standard &
Poor’s bewertet. Das Rating ist eine wesentliche Voraussetzung
für einen nachhaltig erfolgreichen Auftritt am Kapitalmarkt. Auch
nach der BOC-Akquisition ist ein Rating im so genannten Investment-Grade-Bereich unser erklärtes Ziel. Die Rating-Agenturen
haben – nur ein halbes Jahr nach der BOC-Akquisition – bereits
im Frühjahr 2007 das Rating von Linde um jeweils eine Stufe auf
BBB bzw. Baa1 hochgesetzt. Im April 2008 erfolgte eine weitere
Anhebung von Standard & Poor’s auf BBB +. Gleichzeitig wurden
die nachrangigen Anleihen auf Baa3/BBB – heraufgestuft und
erreichten damit den Investment-Grade-Bereich.
Rating 2008
Rating-Agenturen
Langfrist-Rating
Ausblick
Kurzfrist-Rating
Ausblick
Moody’s
Baa1
Stabil
P-2
Stabil
Standard & Poor’s
BBB+
Stabil
A-2
Stabil
Der Aufsichtsrat
Linde Finance B. V.
Corporate Governance
ISIN
Die Aktie
Endfälligkeit
Konzernlagebericht
Kupon
in Prozent
Konzernabschluss
Volumen
Konzernanhang
Rating
Weitere Angaben
Emittent
Der Vorstand
Ausgewählte öffentliche Anleihen der Linde Finance B. V.
064
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Investitionen
Investitionen
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Auch im vergangenen Geschäftsjahr haben wir bei unserer
Investitionsstrategie auf Kontinuität gesetzt. Der Investitionsentscheidungs- und -allokationsprozess ist für die Gruppe zentralisiert. So wird jede größere Investition durch ein zentrales Investmentkomitee bzw. durch den Vorstand der Linde AG freigegeben.
Dementsprechend haben wir gezielt in die Bereiche investiert,
die Chancen auf überproportionales Wachstum bieten und die
Ertragskraft und Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns erhöhen.
Insgesamt haben wir im Berichtsjahr 2008 Investitionen (ohne
Finanzanlagen) in Höhe von 1,470 Mrd. EUR (Vj. 1,035 Mrd. EUR)
getätigt. Gemessen am Konzernumsatz liegt die Investitionsquote
damit bei 11,6 Prozent (Vj. 8,4 Prozent).
Darüber hinaus haben wir auch im vergangenen Geschäftsjahr durch Investitionen in Akquisitionen und in konsolidierte
Unternehmen (125 Mio. EUR) sowie in weitere Finanzbeteiligungen (88 Mio. EUR) dazu beigetragen, unsere international führende Wettbewerbsposition weiter zu stärken. Ein Beispiel für
diese Aktivitäten war der Erwerb der ausstehenden Anteile an
dem australischen Unternehmen Elgas. Diese Aufwendungen
eingerechnet, beträgt die Gesamtsumme der Investitionen im
vergangenen Geschäftsjahr 1,683 Mrd. EUR.
Mit 1,451 Mrd. EUR (Vj. 1,062 Mrd. EUR) haben wir den größten
Teil der Investitionen – wie in den vergangenen Jahren auch – für
den weltweiten Ausbau unseres Gasegeschäfts eingesetzt. Dabei
stand erneut die Erweiterung des wachstumsstarken On-siteGeschäfts im Blickpunkt. Die Investitionsquote in unserer Gases
Division entwickelte sich im Zuge des weiteren Geschäftsausbaus
planmäßig. Sie lag im Berichtsjahr bei 15,2 Prozent und damit
über unserer mittelfristigen Zielsetzung, durchschnittlich 13 Prozent bezogen auf den Umsatz dieser Division zu investieren.
Investitionen nach Divisionen
in Mio. €
2008
2007
Gases Division
1.451
1.062
Engineering Division
53
46
Sonstige Aktivitäten 1
– 34
– 73
1.470
1.035
213
576
1.683
1.611
Konzern (ohne Finanzanlagen)
Finanzanlagen
Konzern
Die Aktie
1 Einschließlich
Konsolidierungen.
Investitionen der Gases Division nach operativen Segmenten (ohne Finanzanlagen)
2008
Konzernlagebericht
in Mio. €
2007
in Prozent
in Mio. €
in Prozent
Konzernabschluss
Westeuropa
506
34,9
377
35,4
Amerika
295
20,3
213
20,1
Asien & Osteuropa
505
34,8
334
31,5
Südpazifik & Afrika
145
10,0
138
13,0
1.451
100,0
1.062
100,0
Summe Gases Division
Konzernanhang
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
065
konzernlagebericht – Beschaffung
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Gases Division
Im Berichtsjahr 2008 konnten wir trotz der anhaltend ungünstigen Preisentwicklungen in Primärmärkten wie Stahl, Energie
oder Koks unsere Einkaufsziele im Rahmen des Wachstums- und
Synergieprogramms GAP (Growth and Performance) erreichen.
Der Einkauf deckt verschiedenste Bereiche ab und umfasst
unter anderem Energie, Gase, IT-Hard- und -Software, Healthcare-Equipment, Zylinder und Ventile, Tanks und Tankausrüstungen, Fahrzeuge vom Lkw bis zum Pkw, aber auch Teile für Anlagen und kleinere Komplett-Anlagen. Um auch den zukünftigen
Aufgaben und Herausforderungen gerecht zu werden, haben
wir im Berichtsjahr 2008 weitere Maßnahmen zur Verbesserung
des Einkaufs und damit zur nachhaltigen Sicherung von marktgerechten Preisen und Einsparpotenzialen eingeleitet. Im Rahmen dieser Maßnahmen ist es das Ziel, die internen Kunden mit
exzellenten Prozessen zu unterstützen, überdurchschnittliche
Einkaufsleistungen zu erzielen und Beschaffungsrisiken soweit
wie möglich zu minimieren.
Um dies zu erreichen, qualifizieren wir unsere Mitarbeiter
kontinuierlich – sowohl fachlich als auch im Hinblick auf ihre
Führungsqualitäten. Damit optimieren wir unsere Einkaufsorganisationen und -prozesse weltweit im gesamten Konzern, immer
unter Berücksichtigung der jeweiligen Anforderungen unseres
Geschäfts. Leitlinie für diese Aktivitäten ist die High Performance
Organisation (HPO), die Kultur einer Hochleistungsorganisation,
die wir im gesamten Linde Konzern – und somit auch im Einkauf –
Schritt für Schritt etablieren werden.
Damit die Auswirkungen der verschiedenen HPO-Maßnahmen im Einkauf sichtbar und steuerbar sind, haben wir eine globale „Einkaufs-Scorecard“ eingeführt. Mit Hilfe der Messgrößen
dieser „Scorecard“ können wir den Fortschritt auf unserem Weg
zu einer High Performance Organisation klar nachvollziehen.
Engineering Division
Die Situation auf den Beschaffungsmärkten für unser internationales Anlagenbaugeschäft war im Berichtsjahr von unterschiedlichen Tendenzen gekennzeichnet. So sind beispielsweise
die Stahlpreise deutlich gestiegen und haben im dritten Quartal 2008 neue Rekordhöhen erreicht. Zudem war in den ersten
drei Quartalen die Auslastung bei unseren Herstellern unverändert hoch, wodurch auch auf Herstellerseite das Preisniveau
insgesamt auf neue Höchstmarken kletterte. Allerdings konnte
bereits zu Beginn des vierten Quartals beobachtet werden, dass
die Stahlpreise nur noch durch die Verknappung der Herstellkapazitäten auf hohem Niveau gehalten werden konnten beziehungsweise trotzdem leicht nachgaben. Zudem zeigten die
Hersteller – trotz guter Auslastung – gegen Jahresende bei der
Preisgestaltung wieder erheblich mehr Flexibilität als noch zu
Beginn des Jahres 2008.
Unvermindert angespannt war die Situation bei den Montagedienstleistungen auf der Arabischen Halbinsel, einem Schlüsselmarkt für unsere Engineering Division. Nicht nur die Verknappung an Zement, Baustahl und anderen Grundmaterialien,
sondern insbesondere der Mangel an qualifiziertem Montagepersonal hat die Beschaffung unseres Anlagenbaugeschäfts vor
große Herausforderungen gestellt.
Zur Jahresmitte 2008 haben wir ein international anerkanntes
und standardisiertes IT-Beschaffungssystem von SAP eingeführt
und damit die Linde eigene Beschaffungssoftware abgelöst. Zeitgleich wurde SAP-MM bei unseren großen europäischen Tochtergesellschaften sowie bei unserer indischen Niederlassung eingerichtet. Im Jahr 2009 sollen die chinesischen und amerikanischen
Tochtergesellschaften folgen. Auf der Basis dieses zentralen
Beschaffungssystems werden wir unser globales Einkaufsnetzwerk weiter ausbauen, unsere weltweiten Beschaffungsaktivitäten noch stärker bündeln und damit weitere Synergien erzielen.
Als einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einer High Performance Organisation haben wir im Berichtszeitraum das Projekt
SCALE gestartet. Ziel dieses Projekts ist es, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Gases Division im Bereich Luftzerlegungs-Anlagen nachhaltig zu stärken. Zu diesem Zweck soll die Kostenbasis
deutlich gesenkt und die Fertigstellungsdauer der Anlagen auf
24 Monate reduziert werden. Wesentliches Merkmal dieses Projekts: Über Standardisierungen und so genanntes Value Engineering Wiederholeffekte zu generieren. Erst dadurch bieten sich für
die Beschaffung die Voraussetzungen, um mit Lieferanten in längerfristige Vereinbarungen einzutreten und somit die Kostenbasis für beide Seiten zu verringern.
Weitere Angaben
Linde Konzern
Die Linde Group hat als produzierendes Technologieunternehmen mit ihren Divisionen Gases und Engineering im Geschäftsjahr 2008 auf den unterschiedlichen Märkten weltweit ca. 7,9
Mrd. EUR (Vj. ca. 7,6 Mrd. EUR) für Beschaffung aufgewendet.
Der Vorstand
Beschaffung
066
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Forschung und Entwicklung
Forschung und Entwicklung
Linde Konzern
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Für einen global agierenden Technologiekonzern wie Linde ist
die kontinuierliche und zielgerichtete Forschung und Entwicklung eine wichtige Voraussetzung, um im internationalen Wettbewerb nachhaltig erfolgreich bestehen zu können. Unsere
Innovationsstärke ermöglicht es uns, ständig neue Anwendungsgebiete für unsere Gase zu erschließen und Weiterentwicklungen und neue Verfahren unserer Anlagen zur Marktreife
zu bringen.
Insgesamt 104 Mio. EUR hat Linde im Geschäftsjahr 2008 für
Forschung und Entwicklung ausgegeben. Das sind 7 Mio. EUR
mehr als im Vorjahr. Ende Dezember 2008 waren 536 Mitarbeiter
in diesem Bereich tätig (Vj. 480): 267 in der Gases Division und
269 in der Engineering Division. Im Berichtszeitraum wurde kein
wesentliches F & E-Know-how von Dritten erworben.
Die ständig wachsende Bedeutung, die wir der systematischen Innovationsförderung im Konzern beimessen, zeigt zum
Beispiel der Linde Group Inventors Club. Dieses Forum dient seit
2005 dazu, im Unternehmen weltweit Kreativität und neue Ideen
zu fördern. Dabei werden jeweils die zehn besten Patente, die
während eines Kalenderjahres angemeldet werden, mit Preisen
in den Kategorien „Technologische Innovation“ und „Innovation
mit dem höchsten finanziellen Nutzen“ ausgezeichnet.
Im vergangenen Jahr haben wir konzernweit 199 Erfindungen
erstmals zum Patent angemeldet. Am 31. Dezember 2008 waren
Linde-Technologien durch insgesamt 3.468 Patente geschützt.
Engineering Division
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
Technologische Innovationen sind für unsere Engineering Division der Schlüssel, um im globalen Wettbewerb nachhaltig
erfolgreich zu sein. Die zentrale Abteilung für Forschung und Entwicklung (F & E) unterstützt die für die jeweiligen Anlagentypen
verantwortlichen Einheiten bei der kontinuierlichen Verbesserung ihrer Verfahren. Um die eigene Leistungsfähigkeit zu messen, hat dieser Bereich so genannte Key Performance Indicators
(KPIs, siehe Glossar) entwickelt, zum Beispiel für Wettbewerbsfähigkeit, Ressourcennutzung, Kooperationsfähigkeit, Außenund Innen­­kontakte, Innovationskraft sowie Qualität, Sicherheit
und Umweltschutz. Künftig sollen darüber hinaus Indikatoren für
umweltschonende Verfahrenstechnologien hinzukommen.
Alle Gesellschaften der Engineering Division verfügen über
ein eigenes Vorschlagswesen, das herausragende Ideen mit Prämien honoriert. Eine zentrale Patentabteilung sorgt dafür, dass
die Rechte an innovativen technischen Lösungen frühzeitig für
Linde gesichert werden.
Die Division Engineering wendete im Berichtszeitraum insgesamt 31 Mio. EUR (Vj. 29 Mio. EUR) für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf. Diese Mittel wurden schwerpunktmäßig für
Weiter- und Neuentwicklungen von Technologien im Bereich der
Produktlinien Luftzerlegungs-, Olefin-, Erdgas-, Wasserstoff- bzw.
Synthesegas- und Adsorptions-Anlagen eingesetzt.
Vor dem Hintergrund der Verknappung traditioneller Energiequellen ist die Untersuchung alternativer Rohstoffversorgungspfade nach wie vor ein Schwerpunkt der Entwicklungstätigkeiten.
Dabei kommt insbesondere auch der Klima- und Umweltverträglichkeit der Verfahren eine besondere Bedeutung zu. Bei der
mittelfristigen Sicherung der Energieversorgung haben Kohlekraftwerke – speziell in Industrienationen wie Deutschland,
aber auch in schnell wachsenden Volkswirtschaften wie China –
einen hohen Stellenwert. Aus diesem Grund haben wir unsere
so genannten Clean Coal-Aktivitäten im Energiebereich auch im
Geschäftsjahr 2008 konsequent fortgeführt. So ist Linde beispielsweise eine Technologie-Partnerschaft mit Vattenfall Europe
Technology Research GmbH, einer Tochtergesellschaft der Vattenfall Energy Group, eingegangen, um die CO2-Abtrennung aus
Kohlekraftwerken weiter voranzutreiben. Im Jahr 2008 wurde
das kohlebefeuerte Oxyfuel-Pilotkraftwerk in Schwarze Pumpe
(Deutschland) von Vattenfall eingeweiht, für das wir die Luftzerlegungs- und die CO2-Verflüssigungs-Anlage gebaut haben.
Ganz grundsätzlich ist die Minderung von umwelt- und klimaschädlichen Abgasen ein übergreifendes Ziel unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Zum Schutz der Umwelt
werden weltweit die Emissionsgrenzwerte für Schadstoffe, die
in die Atmosphäre gelangen, verschärft. Dies gilt auch für die
Stickoxide NOX , die den so genannten sauren Regen verursachen können. Aufgrund der steigenden Technologieanforderungen – insbesondere auch zur Nachrüstung bestehender Anlagen – entwickelt unsere Engineering Division gemeinsam mit
Partnern aus Wissenschaft und Industrie ein neuartiges System
zur Entstickung von Rauchgasen. Ein mögliches Einsatzfeld dafür
sind etwa die in Olefin-Anlagen eingesetzten Spaltöfen. Das
neue Konzept verwendet im Unterschied zu den konventionellen DeNOx-Stufen mit Ammoniak ein ungiftiges Reduktionsmittel
zum katalytischen (siehe Glossar) Abbau der Stickoxide zu Stickstoff. Im Unterschied zu traditionellen Systemen kann dieses Verfahren problemlos auch bei den am Rauchgasaustritt üblichen
Temperaturen von 100 bis 150 °C eingesetzt werden.
Neben Kohle gibt es weitere Rohstoffquellen als Ersatz für
Erdöl – mit unterschiedlichen Zeithorizonten für die Nutzung. Eine
ganz neue, weit in die Zukunft gerichtete Quelle, sind Methanhydrate. Darunter versteht man Einlagerungsverbindungen (Klathrate), bei denen Wassermoleküle Methan als Gastgas in einer
eisähnlichen Struktur umschließen. Zur Formung von Methanhydrat sind hohe Drücke und niedrige Temperaturen notwendig.
Gewaltige Mengen Methanhydrat werden in den maritimen Kontinentalhängen und in Permafrostböden vermutet. Nach Schätzungen übersteigt ihre Energiemenge die der weltweit vorhandenen konventionellen Kohle-, Öl- und Erdgasvorkommen. Vor
diesem Hintergrund haben sich 30 Partner aus Wissenschaft
Linde Finanzbericht 2008
067
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
In der Gases Division haben wir im Berichtsjahr 73 Mio. EUR (Vj.
68 Mio. EUR) für Forschung und Entwicklung aufgewendet.
Wie schon in den Jahren zuvor haben wir auch im Berichtszeitraum abermals einen beträchtlichen Teil dieser Mittel eingesetzt, um Prozesse bei unseren Kunden zu verbessern und
gemeinsam gasetechnische Anwendungen und Verfahren zu verbessern und weiterzuentwickeln. Mit diesem Ansatz gelingt es
uns, Kunden langfristig und auf der Basis einer vertrauensvollen
Zusammenarbeit an unser Unternehmen zu binden. Die Kunden
ihrerseits profitieren von einer höheren Produktivität und neuesten technologischen Verfahren, die wir ihnen nach erfolgreicher
Entwicklung anbieten können. Auf diese Weise lassen sich auch
langfristige Forschungs- und Entwicklungsprojekte umsetzen.
Gleichzeitig gewährleistet der enge Kontakt mit den Kunden,
dass nur solche Lösungen weiterverfolgt werden, die das Potenzial haben, wirtschaftlich verwertbar und erfolgreich zu sein.
Im Folgenden zeigen wir anhand ausgewählter Beispiele,
welche Schwerpunkte wir bei unseren F & E-Aktivitäten im Jahr
2008 in der Gases Division gesetzt haben:
Für WuXi PharmaTech (Shanghai, China), ein auf F & E spezialisiertes Unternehmen für die Bereiche Pharmazie, Biotechnologie und Medizintechnik, haben wir ein schlüsselfertiges Konzept
zur Energieeinsparung, hohen Produktausbeute und Kapazitätssteigerung auf Basis unseres anwendungstechnischen Produktportfolios für die Pharmaindustrie umgesetzt. Dabei haben wir
einzelne Komponenten weiterentwickelt und exakt auf den Prozess bei unserem Kunden im Werk Shanghai ausgerichtet. WuXi
PharmaTech arbeitet mit den weltweit führenden Pharmaunternehmen zusammen und benötigt für seine Forschungs- und
Entwicklungsaktivitäten in allen Erdteilen innovativste Technologien – dazu haben wir im Jahr 2008 eine entsprechende Engineering- und Servicevereinbarung abgeschlossen.
Ein weiteres Beispiel aus dem Bereich Chemie und Energie sind unsere Entwicklungsarbeiten für die Papierindustrie.
Hintergrund dieser Aktivitäten sind die steigenden Anforderungen an die Papierqualität wie auch die Reduzierung schädlicher Umwelteinflüsse während des gesamten Produktionsprozesses. Unsere patentierten Lösungen ADALKA, GRAFICO und
CODIP verbessern den Prozess der Papierherstellung nachhaltig,
unter anderem durch Einsatz von Calciumcarbonat zur Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit der Papiere. Der kanadische
Konzernabschluss
Gases Division
Konzernanhang
aus einer Luftzerlegungs-Anlage – in mehreren aufeinander folgenden adsorptiven und destillativen Reinigungsschritten. Die
beiden Edelgase werden aus der Luft gewonnen und werden
beispielsweise in der Beleuchtungs- und Lasertechnik eingesetzt. Die erste Anlage nach diesem Konzept wollen wir im Jahr
2009 in Beilun (China) für Linde Gas Ningbo errichten.
Weitere Angaben
und Industrie unter Leitung des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften an der Universität Kiel (Deutschland) zusammengeschlossen, um im Rahmen des mit Bundesmitteln geförderten SUGAR-Verbundprojekts (Submarine Gashydrat-Ressourcen)
neue Wege der Nutzung von submarinen Hydratressourcen zu
beschreiten. Ziel ist die Entwicklung einer kompletten Methanhydrat-Infrastruktur, angefangen bei der Erkundung von Lagerstätten in Meeressedimenten über den Abbau mit einer gleichzeitigen Sequestrierung von Kohlendioxid bis hin zum Transport
zu den Verbrauchszentren. Unsere Engineering Division bearbeitet zusammen mit Partnern das Teilprojekt Gashydrattransport in
Pelletform.
Mit Blick auf eine nachhaltige klima- und umweltschonende
Energieversorgung wird auch die effiziente Nutzung biogener
Rohstoffquellen immer wichtiger. So arbeiten wir in einem Entwicklungsprojekt aus dem Bereich der Adsorptionstechnik an
einem effizienten Prozess zur Abtrennung von CO2 aus Biogas
(Biogas Upgrading). In diesem Prozess wird Methan aus Abfallstoffen verschiedener biologischer Quellen (z. B. Klärschlamm,
Abfälle aus der Lebensmittelindustrie oder Gülle) für die Energieerzeugung gewonnen. Mit Hilfe eines DruckwechseladsorptionsVerfahrens wird Methan in einer Qualität erzeugt, das direkt in
Leitungsnetze eingespeist bzw. in Verbrennungsmotoren eingesetzt werden kann (Fuel Grade Methane, FGM). Die Aufbereitung
des Biogases zu FGM kann in dezentralen Anlagen erfolgen, bei
denen nur geringe Investitions- und Betriebskosten veranschlagt
werden müssen.
Die im Vorjahr begonnene Arbeit an einem thermischen BTHVerfahren zur Wasserstoffherstellung aus Biomasseabfall (BTH =
Biomass to Hydrogen) haben wir im Berichtsjahr fortgeführt. Der
Prozess wird derzeit in Form einer Prototyp-Produktionsanlage
für die Hydromotive GmbH & Co. KG in Leuna (Deutschland) zur
Deckung des Bedarfs an Flüssig-Wasserstoff für Demoprojekte im
Automobilbereich umgesetzt.
Ein weiterer Schwerpunkt unserer F & E-Tätigkeit zielt auf die
Steigerung der Energieeffizienz von Prozessen. Diesen Ansatz
verfolgen wir grundsätzlich in allen Produktlinien, besonders
intensiv bei Luftzerlegungs-Anlagen. Die adsorptive Gewinnung
von Sauerstoff und Stickstoff stellt in diesem Bereich vor allem
bei kleineren Produktströmen eine wirtschaftliche Alternative zu
den konventionellen kryogenen Verfahren dar. Durch die gezielte
Weiterentwicklung der Verfahren haben wir neue Meilensteine
sowohl hinsichtlich der Anlagengrößen als auch hinsichtlich der
erzielbaren Produktreinheiten erreicht. So bietet die neue Generation der Linde O2-VPSA-Technologie Sauerstoff-Anlagen mit
Produktströmen bis über 6.000 Nm3/h. Kompakte Anlagen bis
ca. 2.000 Nm3/h werden in Containerbauweise angeboten.
Für die Erzeugung der Edelgase Krypton und Xenon haben wir
auf Basis der Erfahrung aus früheren Projekten ein neues Anlagenkonzept entwickelt. Dabei erfolgt die Auftrennung – ausgehend von einem angereicherten flüssigen Kr-Xe-Sauerstoff-Strom
Der Vorstand
konzernlagebericht – Forschung und Entwicklung
068
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Forschung und Entwicklung
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
Papierkonzern ABITIBI Consolidated setzt unsere Verfahren auf
Basis einer Lizenzvereinbarung erfolgreich ein. Das Unternehmen plant, diese Technologie als Standardprozess in allen Werken der Gruppe weltweit einzusetzen.
Eine ähnliche Vereinbarung konnten wir im Berichtsjahr auch
im Bereich Metallurgie & Glas mit Aleris Europe (Neuhausen am
Rheinfall, Schweiz), einem führenden Anbieter von AluminiumWalz- und -Profilerzeugnissen, abschließen. Für das Aluminiumre­
cycling haben wir erfolgreich unsere AIROX-Technologie in einem
der deutschen Werke von Aleris getestet. Dabei konnten wir
die Prozesse nicht nur wirtschaftlicher gestalten, sondern auch
erhebliche Energieeinsparungen erzielen. Zudem gelang es uns,
die Ausbeute an Aluminium sowie die Standzeit der FeuerfestAusmauerung des Ofens bei höherem Durchsatz konstant zu halten. Im Rahmen einer Lizenzvereinbarung wird Aleris alle seine
europäischen Werke auf diese Technologie umstellen – und
damit auch seine CO2-Emissionen deutlich senken.
Ein weiteres Beispiel aus der Metallurgie, und zwar dem Stahlbereich, ist unser innovatives REBOX®-DFI-Verfahren, mit dem das
Stahlband in Durchlauföfen sehr schnell erhitzt und gereinigt werden kann. Durch den direkten Kontakt der Sauerstoff-BrennstoffFlammen mit der gesamten Oberfläche des Stahlbandes wird
dieses extrem schnell aufgeheizt und von Restölen wie auch Feststoffpartikeln, die aus dem Produktionsprozess stammen, gereinigt. Damit kann die Bandreinigung vor dem Ofen deutlich vereinfacht werden oder sie kann sogar entfallen. Das Verfahren trägt
also dazu bei, die Produktionskapazität einer Bandanlage einfach
und wesentlich zu erhöhen und bietet damit erhebliche Potenziale im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit und Qualität. Zur exklusiven
Vermarktung des REBOX®-DFI-Verfahrens in neu zu errichtenden
Durchlauf-Glühöfen für Bandanlagen haben wir eine Vereinbarung mit der SMS Demag AG (Düsseldorf, Deutschland), einem
Unternehmen der SMS Group, abgeschlossen. SMS Demag kann
damit als einer der weltweit führenden Ausrüster für die Stahlindustrie bei neuen Bandanlagen eine innovative Brennertechnologie anbieten und entsprechende Wettbewerbsvorteile nutzen.
Auf dem Gebiet der Metallverarbeitung haben wir eine längerfristige Kooperation mit der Universität der Bundeswehr in
München geschlossen und ein Kompetenzzentrum für „Fortschrittliche Lichtbogenprozesse“ gegründet. Beide Seiten bringen hier ihre jeweiligen Kompetenzen ein, um das so genannte
Plasma-Stichloch-Verfahren für den breiten industriellen Einsatz weiterzuentwickeln. Diese Methode, die eine Lücke zwischen der klassischen Lichtbogen-Schweißtechnik und dem
Laser-Schweißen schließt, kann im Rohrleitungsbau, im Schiffsbau, aber auch im Druckkesselbau eingesetzt werden und dort
die Wirtschaftlichkeit des Schweißens erheblich verbessern. Bei
den Forschungsarbeiten stehen neben der geeigneten Prozessführung verschiedene Werkstofffragen im Vordergrund. Sie sollen im Rahmen einer Doktorarbeit geklärt werden. Die Kombination aus Grundlagenforschung, gerätetechnischer Ausrüstung
und dem Wissen um die spezifischen Anforderungen verschiedener Industrien führt hier auf schnellstem Weg zum Erfolg.
Zur Absicherung unserer innovativen Technologien und der
damit verbundenen Lösungen haben wir im Berichtsjahr zahlreiche Erfindungen zum Patent angemeldet. Diese bilden die Basis
für eine ständige Verbesserung der Produktionsprozesse unserer
Kunden, aber auch für neue innovative Verfahren und Technologien, die bislang noch nicht verfügbar waren und zu deutlichen
Wettbewerbsvorteilen in diversen Industrien führen. Wir haben
mit unseren F&E-Aktivitäten die Grundlage geschaffen, um auch
in konjunkturell schwierigen Zeiten erfolgreich zu bleiben. Durch
die Konzentration auf die Entwicklung besonders umweltverträglicher Produktionsprozesse erfüllen wir zudem die deutlich
gestiegenen Kundenanforderungen.
Global Business Unit Healthcare
Die Förderung von Forschung und Entwicklung hat für unser glo­­
ba­les Geschäftsfeld Healthcare (medizinische Gase) eine besondere Bedeutung: Nur kontinuierliche Innovationen und Verbesserungen bei bestehenden Produkten und Dienstleistungen erschließen neue Märkte in diesem zukunftsträchtigen Segment.
Wir unterstützen insbesondere Forschungsarbeiten, die sich auf
die medizinische Anwendung von Gasen sowie auf die Entwicklung medizinischer Geräte für die Intensivtherapie von Atemwegserkrankungen konzentrieren.
Mit dem so genannten GEMI-Fund stellen wir in regelmäßigen Abständen gemeinsam mit der Harvard Medical International
School (einer gemeinnützigen Organisation der Harvard Medical
School) und dem schwedischen Karolinska Institute (einer der
führenden medizinischen Hochschulen Europas) 1 Mio. USD für
die Innovationsforschung zur Verfügung. Das Geld wird jeweils
auf fünf bis zehn Projekte verteilt, die medizinische Anwendungen von Gasen wie Sauerstoff, Xenon, Stickstoffmonoxid, Kohlenmonoxid und Kohlendioxid bei der Vorbeugung, Diagnose und
Therapie von Erkrankungen erforschen. Mit der Förderung dieser
Forschungsprojekte tragen wir dazu bei, gasförmige Arzneimittel
in der Medizin weiter zu etablieren. Auch mit dem so genannten
Inspire Award, den wir seit 2005 vergeben, unterstützen wir die
empirische Forschung bei der klinischen Anwendung von Gasen.
Dank der intensiven Forschung von Linde auf diesen Gebieten
sind die potenziellen Anwendungbereiche von Gasen in der
Medizin inzwischen vielfältiger denn je: Sie reichen vom effizienten Einsatz von Stickstoff- und Kohlenmonoxid bei der Malaria­
therapie, bis zur Sauerstofftherapie bei Schlaganfällen.
Global Business Unit Electronics
Die Solarzellenindustrie erlebte im Berichtsjahr einen Wachstumsboom. Neue Produktionsstätten entstanden weltweit, insbesondere in Europa und Ostasien. Dies ist für die IndustriegaseBranche von großer Bedeutung, weil Gase bei der Fertigung
von Solarzellen eine wichtige Rolle spielen und aus mehreren
Linde Finanzbericht 2008
069
Forschung und Entwicklung
Aufwendungen (in Mio. €)
2004
2008
2007
2006
2005
2004
72
61
56
267
238
317
319
313
29
20
16
16
269
242
121
98
98
97
92
77
72
536
480
438
417
411
2007
Gases Division
73
68
Engineering
Division
31
Fortgeführte
Aktivitäten
104
1 Angepasst.
Mitarbeiter (Anzahl)
2005 1
2008
2006
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Wasserstofftechnologie
Als Vorreiter bei der Weiterentwicklung der zukunftsträchtigen Wasserstofftechnologie gelang es uns im Berichtsjahr
unter anderem, einen neuen Trailer für mobile Betankungen
mit komprimiert-gasförmigem Wasserstoff bei einem Druck von
700 bar zu entwickeln. Linde präsentierte im Oktober 2008 auf
der H2Expo, der internationalen Fachmesse für Wasserstoffund Brennstoffzellentechnologien in Hamburg, das neue Fahrzeug, das zur mobilen Versorgung von Brennstoffzellenfahrzeugen dient. Der 14 Meter lange und bis zu 35 Tonnen schwere
„trailH2™ Gas“ enthält 18 Flaschenbündel für den bei 300 bzw.
teilweise auch bei 450 bar gespeicherten Wasserstoff. Über zwei
verschiedene Hochdruckkupplungen, die ein schnelles Betanken
erlauben, kann der Trailer durch einen Kompressor Fahrzeuge
mit 350 bzw. mit 700 bar betanken, unter anderem das Mercedes-Benz-A-Klasse-Modell „f-cell“.
Neu ist auch ein innovatives Kühlsystem (Ultra Low Cold Fill)
zur Vorkühlung des Wasserstoffs für die Hochdruckbetankung,
um die Betankungszeit zu verkürzen. Ein Wasserstofffahrzeug
kann so innerhalb von drei Minuten mit fünf Kilogramm Wasserstoff bei einem Tankdruck von 700 bar befüllt werden. Damit tragen wir den technischen Anforderungen der Automobilhersteller
an die Wasserstoffbetankung von Pkw Rechnung.
In diesem Zusammenhang erforscht Linde auch die Einsatzmöglichkeiten so genannter ionischer Flüssigkeiten in Kompressoren, mit denen sich Wasserstoff verdichten lässt. Diese
Technologie findet bereits bei der weltweit modernsten und leistungsfähigsten Wasserstofftankstelle ihrer Art in Berlin Verwendung, die Linde im September 2008 für den Mineralölkonzern
TOTAL auf 700 bar erweitert hat. Anstelle eines festen, metallenen Kolbens in einem konventionellen Kompressor kommt eine
ionische Flüssigkeit zum Einsatz. Die Vorteile: wesentlich geringere Reibungsverluste, eine höhere Verdichtungsleistung sowie
längere Wartungszyklen. Die Tankstelle in Berlin verfügt zudem
über eine neue 900-bar-Hauptverdichterstufe und bietet damit
täglich 14 Bussen und 40 Pkw optimale Bedingungen für das
Tanken von flüssigem oder gasförmigem Wasserstoff.
Weitere Angaben
Verfahrensschritten (Ätzen, Dotieren, Schichtabscheiden) nicht
wegzudenken sind. Allerdings kommen dabei auch klimaschädliche Gase zum Einsatz, insbesondere beim Reinigen von Prozesskammern. Dies gilt vor allem für Schwefelhexafluorid (SF6) und
(Stickstofftrifluorid) NF3. Ein SF6-Molekül trägt 22.000 mal mehr
zur globalen Erwärmung bei als ein CO2-Molekül, bei einem NF3Molekül beträgt der Faktor 11.000.
Deshalb konzentrieren sich die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten unserer Global Business Unit Electronics darauf,
das Entweichen dieser Gase in die Atmosphäre zu reduzieren
oder gar zu verhindern – indem sie recycelt werden oder indem
die Verfahrensschritte mit anderen, weniger schädlichen Gasen
durchgeführt werden. So bieten wir eine Lösung an, mit dem
sich die Hälfte des – aus Umweltschutzgründen – nicht genutzten SF6 aus der Abscheidungskammer nach dem Reinigungs- in
den Produktionsprozess zurückführen lässt. Mit dieser Technologie werden die Gasereste in einem geschlossenen Kreislauf zu
100 Prozent zurückgewonnen und kostengünstig wiederverwendet. Zwei dieser SF6-Recycling-Anlagen sind bereits in Solarzellenfabriken in Deutschland in Betrieb.
Es gibt darüber hinaus auch Wege, auf den Einsatz von Treibhausgasen für Reinigungszwecke komplett zu verzichten und das
Fluor – das eigentlich aktive Reinigungsmedium – direkt dort zu
erzeugen, wo es benötigt wird. Reines Fluor trägt im Gegensatz
zu NF3 nicht zum Treibhauseffekt bei. Tests im Linde Entwicklungslabor in San Marcos (Kalifornien) haben gezeigt, dass reines
Fluor die Reinigung deutlich beschleunigt und qualitativ verbessert. Der Einsatz von Fluor erhöht also die Produktivität und senkt
den NF3-Verbrauch. Die Umstellung von NF3 auf den Fluor-Generator kann ohne größere Änderungen an den bestehenden Versorgungseinrichtungen vorgenommen werden. Linde hatte die
Technologie bereits Ende der 1990er Jahre entwickelt und seit
2003 Erfahrungen mit On-site-Generatoren von Fluor bei Kunden aus der Halbleiterbranche gesammelt. Es war deshalb naheliegend, diesen Prozess auch bei der Produktion von Solarzellen
anzuwenden. Fluor-Generatoren stehen inzwischen bei mehr als
20 Kunden aus der Halbleiter-, Solarzellen- und LCD-Industrie.
Der Vorstand
konzernlagebericht – Forschung und Entwicklung
070
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Corporate Responsibility
Corporate Responsibility (CR)
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Nachhaltiges Handeln gehört zur Tradition von Linde und ist ausdrücklich in den Unternehmensgrundsätzen verankert. Im Dialog
mit unseren Stakeholdern – unseren Kunden, Lieferanten, Aktionären und Mitarbeitern – stellen wir uns unserer unternehmerischen Verantwortung. Ein vorrangiges Ziel ist es dabei, unsere
vielfältigen Produktionsprozesse und Produkte nicht nur unter
dem Aspekt der Rentabilität zu beurteilen, sondern ebenso ihre
ökologischen und sozialen Auswirkungen so präzise wie möglich
zu erfassen und zu steuern.
Mit Blick auf die gesamtgesellschaftliche Diskussion stehen
die Themenfelder Umwelt- und Klimaschutz sowie Energiesicherheit im Mittelpunkt unseres jüngsten, im November 2008 veröffentlichten CR-Reports. Wir beschreiben darin detailliert Gaseanwendungen und Technologien, die beispielsweise erneuerbare
Energien wirtschaftlich nutzbar machen, den Ressourcenverbrauch senken können oder die dazu beitragen, Abfälle und
Emissionen zu reduzieren.
Insgesamt haben wir im Berichtsjahr die Ziele, die wir uns im Rah­men unserer CR-Aktiviäten gesetzt hatten, weitestgehend erreicht.
Die Aktie
Corporate Responsibility Management
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Um CR mit den entsprechenden Programmen und Maßnahmen
so effizient wie möglich im Unternehmen umzusetzen, haben wir
klar umgrenzte Handlungsfelder definiert: Mitarbeiter, SHEQ 1,
Gesellschaft, Ethik & Compliance, Kapitalmarkt. Unter Letzterem
verstehen wir den Dialog mit ethisch orientierten Investoren
(Socially Responsible Investments).
Aufgabe der Abteilung Corporate Responsibility ist es, ge­­
meinsam mit den Fachabteilungen Ziele in den jeweiligen Handlungsfeldern festzulegen und umzusetzen.
Corporate Responsibility bei Linde wird durch ein hochrangig besetztes Gremium, das so genannte CR-Council, gesteuert.
Mitglieder des Councils sind der Vorsitzende des Vorstands der
Linde AG, Professor Dr. Wolfgang Reitzle, Dr. Aldo Belloni, Mitglied des Vorstands, sowie die konzernübergreifend Verantwortlichen für Corporate Communications & Investor Relations, Human
Resources, Internal Audit, Legal und SHEQ.
Konzernanhang
CR-Roadmap 2008/09
Weitere Angaben
Im Geschäftsjahr 2008 konnten wir wichtige Meilensteine auf
unserem Weg zum gezielten Ausbau unserer CR-Aktivitäten (CRRoadmap) erreichen. Dazu zählen unter anderem:
3 erstmalige Einbeziehung unabhängiger Dritter in die Verifizierung ausgewählter CR-Kennzahlen,
3 die Entwicklung eines Key Performance Indicators (KPI) für
Umweltinnovationen in der Engineering Division,
1 Safety,
Health, Environment, Quality.
3 die Einführung eines web-basierten Instruments zur konzernweiten Erhebung von Umweltdaten,
3 neue Kooperationen mit Hochschulen zur Förderung des Ingenieurnachwuchses.
Im laufenden Geschäftsjahr 2009 werden wir vor allem den Dialog mit unseren Kunden im Bereich Umwelt- und Klimaschutz
intensivieren. Eine weitere wichtige Zielsetzung ist die fortlaufende qualitative Verbesserung der Erfassungsprozesse und Konsolidierung unserer nichtfinanziellen Kennzahlen.
Mitarbeiter
Der Bereich Human Resources (HR) ist auf Konzernebene als Global Support Function verantwortlich für die Beratung und Unterstützung aller Unternehmenseinheiten in Personalfragen.
Neben der Neuausrichtung der eigenen Organisationsstruktur und stärkeren Einbindung aller HR-Manager in die HR-Strategie weltweit, war die Vorbereitung der Einführung eines global einheitlichen Personalmanagementsystems im Geschäftsjahr
2008 ein Schwerpunkt der HR-Tätigkeit. In das neue System wurden die Anforderungen für ein CR-Reporting gemäß international anerkannten Standards integriert. Mit diesen Maßnahmen
haben wir die Grundlagen für eine weltweit leistungsstarke und
qualitativ hochwertige Personalarbeit geschaffen, die das Erreichen unserer wirtschaftlichen Ziele in jeder Hinsicht unterstützen wird.
People Excellence
Um unsere Wettbewerbsfähigkeit – auch in einem schwierigen
Umfeld – weiter zu stärken, haben wir bereits zu Beginn des Jahres 2008 ein ganzheitliches Konzept zur nachhaltigen Prozessoptimierung und Produktivitätssteigerung eingeführt: HPO (High
Performance Organisation). Dieses Programm, mit dem wir Linde
Schritt für Schritt zu einer Hochleistungsorganisation entwickeln
werden, stellt hohe Anforderungen an jeden einzelnen unserer weltweit annähernd 52.000 Mitarbeiter. „People Excellence“
bezeichnet einen wichtigen, dem Bereich HR zugeordneten Baustein der HPO-Philosophie. Dabei ist es unser Ziel, durch passgenaue, individuelle Weiterbildungsmaßnahmen sicherzustellen,
dass Mitarbeiter unterschiedlichster Hierarchieebenen bestmögliche Arbeitsergebnisse erzielen können.
Unter dem Begriff Linde University haben wir die Führungskräfteentwicklung und das Talent Management (Führungsnachwuchs-Förderung) bei Linde gebündelt. Neuer Partner der Linde
University ist die Universität Oxford. Im Rahmen dieser Kooperation haben wir im Dezember 2008 an der englischen Traditionsuniversität unter dem Titel „Unternehmerischer und strategischer
Weitblick“ mit 45 Führungskräften den ersten von insgesamt drei
Programmteilen unseres Global Leadership Development Circle
Linde Finanzbericht 2008
071
Unternehmenskultur
Seit unserer Übernahme des britischen Wettbewerbers BOC
Group im September 2006 messen wir regelmäßig den Erfolg
unserer vielfältigen Maßnahmen zur Integrationsförderung.
Nach zwei vorangegangenen Umfragen haben wir im Oktober
Altersversorgung
In vielen Ländern trägt Linde mit betrieblichen Altersversorgungssystemen als Teil des Gesamtvergütungspakets zur Sicherung der Versorgungssituation und des Lebensstandards seiner
Mitarbeiter auch im Ruhestand bei. Damit stärkt das Unternehmen seine Position als attraktiver Arbeitgeber. Die bestehen-
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Mitarbeitervertretung
Die Zusammenarbeit unseres Unternehmens mit Mitarbeitern,
Arbeitnehmervertretern und Gewerkschaften gestalten wir konstruktiv und streben dabei einen fairen Ausgleich zwischen den
wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens und den Interessen der Beschäftigten weltweit an. Die Linde Group erkennt das
Recht ihrer Mitarbeiter an, sich gewerkschaftlich zu organisieren.
Im Jahr 2008 waren 50,6 Prozent unserer Mitarbeiter über Kollektivvereinbarungen beschäftigt (2007: 51,2 Prozent). In Deutschland regelt das Betriebsverfassungsgesetz die Zusammenarbeit
von Unternehmensleitung und Belegschaftsvertretern. Hier verfügt unser Unternehmen über eine zweistufige Arbeitnehmervertretung, die sich aus Betriebsräten in den dezentralen Einheiten und einem Konzernbetriebsrat zusammensetzt. Zusätzlich zu
diesem zweistufigen Mitbestimmungssystem hat Linde seit einigen Jahren einen europäischen Betriebsrat. Dieses Gremium fördert den Informationsaustausch der Arbeitnehmervertreter über
nationale Grenzen hinweg.
Konzernabschluss
Auszeichnung für die Personalarbeit von Linde Gas Deutschland
Die für die regionale Mitarbeiterentwicklung zuständige Personalabteilung der Deutschland-Organisation unserer Gases Division hat für ihre 2.500 Mitarbeiter einen Kontinuierlichen Qualifizierungsprozess (KQP) entwickelt. Ausgehend von einer
umfangreichen Bedarfsanalyse in den verschiedenen Bereichen
des Unternehmens definierten unsere Personalexperten differenzierte Stellenprofile, die aufeinander aufbauen. Jeder Mitarbeiter – ob Monteur oder Ingenieur – erhält mit KQP eine klare
Entwicklungsperspektive und damit die Chance, sich für eine
neue, herausfordernde Funktion in unserem Unternehmen zu
qualifizieren. Wir haben die dazu passenden Schulungsmodule
entwickelt, die mit einer Zertifizierung abschließen. Ziel dieses
ganzheitlichen Konzepts ist es, das „Wissen, Können und Wollen“ der Mitarbeiter kontinuierlich zu verbessern – und damit
die Leistungsfähigkeit des gesamten Unternehmens weiter zu
stärken. Mit diesem Konzept hat Linde im September 2008 den
Deutschen Personalwirtschaftspreis gewonnen, der auf der Fachmesse „Zukunft Personal“ in Köln zum 16. Mal verliehen wurde.
Vereinbarkeit Familie und Beruf
Seit dem Jahr 2005 hat Linde eine Reihe von Maßnahmen eingeleitet, die es unseren Mitarbeitern ermöglichen, private und
berufliche Ziele noch besser miteinander zu verbinden. Dabei
arbeiten wir seit zwei Jahren mit einem Beratungs- und Vermittlungsservice zusammen, der Dienstleistungen rund um das Themenfeld Familie vermittelt. Es steht allen Linde Mitarbeitern in
Deutschland frei, diesen Service in Anspruch zu nehmen. Die
Kosten der Vermittlung übernimmt das Unternehmen.
Im Geschäftsjahr 2008 haben wir zudem den Arbeitskreis
„Familie und Beruf“ ins Leben gerufen. In diesem Kreis beraten Vertreter der Personalabteilung und des Betriebsrats über
zukünftige, darüber hinausgehende Maßnahmen.
Konzernanhang
Nachwuchs: neue Hochschulkooperationen
Im Berichtsjahr hat unsere Engineering Division über ihre Tochtergesellschaft Selas-Linde einen Kooperationsvertrag mit der
Fachhochschule Deggendorf (Deutschland) geschlossen. Im
Zuge dieser Zusammenarbeit werden wir ein verfahrenstechnisches Labor an der Fachhochschule unterstützen und gemeinsam Forschungsthemen weiterentwickeln, die einen engen
Bezug zu unserem Geschäft haben. Ein Beispiel hierfür ist die
Umwandlung von organischen Abfallstoffen zu Biogas. Wir werden Semester- und Diplomarbeiten betreuen und den Studenten
der Fachhochschule die Möglichkeit zu Praxissemestern in unserem Unternehmen bieten.
Darüber hinaus ist unsere Tochtergesellschaft Linde-KCADres­­den Partner eines so genannten Dualstudienganges zum/
zur Mon­­tageingenieur/-in an der Dresden International University (DIU). Hier sollen die Studenten bereits im Laufe ihrer Ausbildung mit betrieblichen Arbeitsweisen auf der einen und fundierten wissenschaftlichen Kenntnissen auf der anderen Seite
auf zukünftige Aufgaben im Unternehmen vorbereitet werden.
Nach ihrer dreieinhalbjährigen Ausbildung erwerben sie zwei
Abschlüsse gleichzeitig: Industriemechaniker/-in und Bachelor
of Engineering (B. Eng.).
2008 eine dritte, abschließende Mitarbeiterbefragung durchgeführt. Weltweit beantworteten mehr als 2.000 Mitarbeiter aller
Hierarchieebenen 40 Fragen zu den Faktoren, die wir für unsere
Unternehmenskultur als wesentlich erachten, also Themenfelder wie Effizienz, Motivation, persönliche Entwicklungsmöglichkeiten oder auch Kundenorientierung. Das Ergebnis zeigt insgesamt, dass sich die Linde Group auch aus Sicht ihrer Mitarbeiter
auf dem richtigen Weg befindet. Im Vergleich mit den Befragungen aus den Jahren 2006 und 2007 können sich unsere Mitarbeiter noch stärker mit der Vision, der Strategie, der Führung und
den Zielen des neu aufgestellten Unternehmens identifizieren.
Weitere Angaben
(GLDC) durchgeführt. Der GLDC ist ein wesentlicher Baustein
unserer Führungskräfteentwicklung.
Der Vorstand
konzernlagebericht – Corporate Responsibility
072
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Corporate Responsibility
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
den Versorgungssysteme sind als „defined contribution“ und
„defined benefit“-Pensionspläne (siehe Glossar) konzipiert. Der
Konzern bietet in 28 Ländern insgesamt 75 wesentliche „defined benefit“-Pensionspläne. Sie sind in ihrer Ausgestaltung
jeweils auf die länderspezifischen Sozialsysteme und die lokale
Steuergesetzgebung ausgerichtet. Grundsätzlich lässt sich zwischen rein firmenfinanzierten Plänen, ausschließlich arbeitnehmerfinanzierten Plänen (so genannte Entgeltumwandlung) und
Mischformen unterscheiden.
Die Förderung der Eigeninitiative der Mitarbeiter wird bei den
betrieblichen Altersversorgungssystemen immer wichtiger. Die
Eigenleistung von Mitarbeitern wird dabei in Pensionsplänen
im Rahmen der Entgeltumwandlung ermöglicht und mit einer
so genannten matching contribution, also durch eine Zuzahlung
des Arbeitgebers zum Eigenbeitrag des Mitarbeiters, gefördert.
In vielen Ländern wird die Entgeltumwandlung zudem steuerlich
begünstigt.
Risikokontrolle und Kostentransparenz sind – insbesondere
mit Blick auf die weltweit steigende Lebenserwartung und vor
dem Hintergrund der derzeitigen Finanzkrise – wichtige Grundprinzipien bei der langfristigen Ausrichtung von Pensionsplänen.
Linde hat zur Einhaltung dieser Grundsätze im Jahr 2008 eine
Reihe von Maßnahmen getroffen und beispielsweise ein „Global Pension Committee“ eingerichtet. Die Aufgabe dieses Gremiums umfasst etwa die sachgerechte Marktpositionierung von
neu gestalteten Pensionsplänen (als Teil des Gesamtvergütungspakets der Mitarbeiter im jeweiligen Land), die Beurteilung von finanzwirtschaftlichen und bilanziellen Auswirkungen
von Planeinführungen und Änderungen sowie die Aufsicht über
die bestehenden weltweiten Pensionspläne. Hierfür wurde ein
klar definiertes Regelwerk verabschiedet. Dem Komitee gehören
der Vorsitzende des Vorstands, der Finanzvorstand sowie Vertreter der Funktionen Human Resources, Group Treasury, Group
Accounting & Reporting und Global Pensions an.
Darüber hinaus haben wir im Berichtsjahr das Asset Management und die Beitragsverwaltung der jeweiligen Linde und BOC
Pensionspläne in den USA zusammengeführt. In Deutschland
haben wir durch die Übertragung der Fondsanlagen auf nur eine
Fondsgesellschaft eine Verbesserung der Kosten- und Risikostruktur im Entgeltumwandlungssystem „Linde Vorsorge-Plan“
erzielt. Auch die firmenfinanzierten Pensionsanlagen wurden
weiterentwickelt. Die Reorganisation der Kapitalanlagen innerhalb einer Master-KAG ermöglicht eine bessere Diversifizierung
zwischen Anlagestrategien und Managern.
Auf der Anlageseite haben wir im vergangenen Geschäftsjahr noch während der ersten Jahreshälfte deutliche Umschichtungen vorgenommen, die dazu beigetragen haben, das Risiko
zu reduzieren und die durch die Verwerfungen an den Kapitalmärkten entstandenen Verluste zu begrenzen. Dazu gehörten
deutliche Senkungen der Aktienquote in Großbritannien und in
den USA sowie die Einführung eines so genannten Liability Dri-
ven Investment-Ansatzes in Großbritannien. Im Rahmen eines
Risikomanagement-Prozesses wird das Risiko aus den weltweiten Pensionsanlagen und -verbindlichkeiten regelmäßig bewertet und vom Global Pension Committee überwacht. Linde trägt
durch eine funktionierende „Pension Governance“ den dynamischen Marktbedingungen Rechnung. Dies ermöglicht das frühzeitige Erkennen von Risiken und erlaubt uns, gegensteuernde
Maßnahmen zu ergreifen.
Mit rund 93 Prozent des weltweiten Verpflichtungsumfangs führen wir die bedeutendsten Pensionspläne in Großbritannien, Deutschland, den USA, Australien, den Niederlanden,
Süd­afrika und in der Schweiz. Für diese Länder beträgt das Verpflichtungsvolumen („Defined Benefit Obligation“ nach IFRS)
3,800 Mrd. EUR bei einem gesamten Planvermögen in Höhe von
3,284 Mrd. EUR. Linde hat im Geschäftsjahr 2008 für die Altersversorgung und Unterstützung insgesamt 116 Mio. EUR (Vj. 141
Mio. EUR) aufgewendet. Damit werden 30.877 aktive Mitarbeiter mit einer Betriebsrente versorgt, 21.077 ehemalige Mitarbeiter haben einen unverfallbaren Anspruch auf Firmenpension
erworben und 32.935 Pensionäre beziehen eine Betriebsrente
im Konzern.
Dank an die Mitarbeiter
Der Vorstand dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für
ihre hohe Einsatzbereitschaft und ihre Arbeit im vergangenen
Geschäftsjahr. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben
mit ihren Leistungen weltweit maßgeblich zu der stabilen Weiterentwicklung unseres Unternehmens beigetragen.
Safety, Health, Environment, Quality (SHEQ)
Die SHEQ-Policy der Linde Group ist die Richtschnur für alle Mitarbeiter und Führungskräfte. Dieses Regelwerk ist die Voraussetzung, um eine kontinuierliche Verbesserung von Umweltschutz
und Sicherheit, aber auch bei der Qualität unserer Produkte zu
erzielen. Das weltweit eingeführte SHEQ-Managementsystem
definiert die globalen Standards für Arbeitssicherheit, Produktsicherheit sowie für den betrieblichen Gesundheits- und Umweltschutz.
Product Stewardship
Bereits beim Einkauf wichtiger Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe achten wir auf den verantwortungsvollen Umgang mit Mensch und
Umwelt: Wir entscheiden uns ausschließlich für solche Lieferanten, die den Feldern Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz sowie Qualität einen ebenso hohen Stellenwert einräumen
wie wir und dies auch belegen können, beispielsweise durch ein
schriftlich dokumentiertes Qualitätsmanagement.
In der Gases Division werden zusätzlich so genannte KundenScreenings durchgeführt, um die Risiken im Umgang mit Gasen
Linde Finanzbericht 2008
073
Weltweit sozial engagiert
Bei unserem gesellschaftlichen Engagement (Fachbegriff: Corporate Citizenship) achten wir auf einen engen Bezug zu unseren Kerngeschäftsfeldern. Dies gilt insbesondere für unsere Aktivitäten in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Forschung.
Darüber hinaus umfasst unsere Corporate Citizenship-Tätigkeit
Kooperationen, Mitgliedschaften und die Unterstützung ausgewählter Projekte oder sozialer Initiativen unserer Mitarbeiter.
Ein Beispiel hierfür ist die Katastrophenhilfe nach dem Erdbeben
Socially Responsible Investments (SRI)
Sowohl die Rating-Agentur oekom research als auch das Bankhaus Sarasin & Cie haben die Linde AG im Jahr 2008 als nachhaltig
wirtschaftendes Unternehmen eingestuft und damit den Investoren als Anlagemöglichkeit empfohlen, die besonderen Wert auf
ökologische und soziale Kriterien legen. oekom research bewertete Linde mit dem Prime-Investmentstatus. Linde zählt somit
nach den Kriterien der Rating-Agentur zu den Chemiefirmen, die
besonders nachhaltig wirtschaften.
Auch im Rating der Schweizer Sustainable Asset Management
(SAM), einem der führenden Vermögensverwalter für nachhaltige Geldanlagen, haben wir uns im Vergleich zum Jahr 2007
leicht verbessert. SAM stuft Linde insgesamt als überdurchschnittlich im Bereich Corporate Responsibility ein.
Kennzahlen
Die Erfassung und Bewertung von nichtfinanziellen Kennzahlen ist die Voraussetzung, um auch die ökologischen und sozialen Auswirkungen unserer unternehmerischen Tätigkeit zu erfas-
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Im Geschäftsjahr 2008 haben wir im Handlungsfeld Ethik und
Compliance die nachhaltige Verankerung der im Code of Ethics
festgelegten geschäftlichen Verhaltensregeln vorangetrieben.
Der in der zentralen Rechtsabteilung angesiedelte Bereich Compliance wurde personell verstärkt. Darüber hinaus haben wir die
Verantwortlichkeiten auf regionaler Ebene geregelt.
Der Code of Ethics steht mittlerweile in fast zwanzig Sprachen
allen Mitarbeitern sowie Dritten zur Verfügung (www.linde.com/
compliance).
Die Bearbeitung aller Fälle, die über das Hinweisgebersystem der Linde AG, die Integrity Line, eingehen, wird durch den
so genannten Integrity Line Facilitator gemäß den Datenschutzbestimmungen koordiniert. Das Integrity Committee, das in
einem streng vertraulichen Prozess gemeinsam über die Verfahrensweise in jedem einzelnen Fall individuell entscheidet, setzt
sich aus je einem Vertreter der zentralen Rechts- und Personalabteilung, der Internen Revision und Corporate Communications
zusammen.
Konzernabschluss
Innovationen für nachhaltige Lösungen
Die Fähigkeit zur Innovation prägt unsere Unternehmensgeschichte von Beginn an. Viele der neuen Technologien, die wir
kontinuierlich entwickeln, zielen auf den zukunftsträchtigen
Umwelt- und Energiemarkt.
In der Engineering Division beispielsweise ermöglichen un­­
sere Verfahren, Anlagen besonders energieeffizient und ressourcenschonend zu betreiben. Zukünftig werden wir die Innovationsstärke unserer Engineering Division auch aus einer
ökologischen Perspektive messbar machen. Im Rahmen einer
wissenschaftlichen Abschlussarbeit haben wir dazu im Berichtsjahr so genannte Innovation Performance Indicators entwickelt. Diese Indikatoren erlauben es, einen wesentlichen Teil der
Umweltleistung von Linde nachvollziehbar zu quantifizieren und
zu bewerten.
Ethik und Compliance
Konzernanhang
Sicherheit und Umweltschutz im Anlagenbau
Für unsere Engineering Division sind Gesundheit, Sicherheit
und Umweltschutz (engl.: Health, Safety, Environment) traditionell wichtige Erfolgs-, Wettbewerbs- und Nachhaltigkeitsfaktoren. Die Geschäftsführung unserer Engineering Division hat so
genannte HSE-Kernelemente vereinbart, die auch im Geschäftsjahr 2008 weiter umgesetzt wurden.
Eine ausführliche Darstellung dieses Konzepts finden Sie in
unserem CR-Report 2008.
in der chinesischen Provinz Sichuan. Im Namen aller Standorte
der RBU Greater China spendete das Linde Head Office in Shanghai rund 180.000 EUR, die dem Roten Kreuz in China übergeben
wurden. Zusätzlich organisierte die RBU eine Mitarbeiteraktion,
deren Erlöse ebenfalls der Katastrophenhilfe zugute kamen.
Weitere Angaben
auf ein Mindestmaß zu begrenzen. Dieses Konzept der ganzheitlichen Produktverantwortung heißt Product Stewardship.
Der so genannte New Product Introduction (NPI)-Prozess re­­
gelt die notwendigen Schritte, die durchlaufen werden müssen,
um ein neues Produkt in den Markt einzuführen. Bei der Produktion unserer Gase achten wir darauf, die natürlichen Ressourcen
zu schonen und die Sicherheit unserer Produktionsprozesse überall auf der Welt zu gewährleisten.
Wenn Gase nicht vor Ort beim Kunden (On-site) erzeugt, sondern per Lkw transportiert werden müssen, sorgen wir dafür,
dass unsere Produkte nicht nur in bestmöglicher Qualität und
zum vereinbarten Zeitpunkt, sondern auch sicher und möglichst
umweltfreundlich zum Kunden gelangen. Auch nach der Lieferung übernehmen wir Verantwortung für die Qualität und den
sachgerechten und sicheren Umgang mit unseren Gasen.
Der Vorstand
konzernlagebericht – Corporate Responsibility
074
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Corporate Responsibility
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
sen. Es ist unser Ziel, unsere Leistungen in puncto Nachhaltigkeit
auf dieser Grundlage kontinuierlich zu verbessern. Mit Hilfe dieser Kennzahlen planen und steuern wir unsere CR-Maßnahmen
systematisch und sorgen gleichzeitig für eine zielgerichtete und
präzise Information unserer Stakeholder.
An dieser Stelle veröffentlichen wir die für den Linde Konzern wesentlichen CR-Kennzahlen aus den Bereichen Mitarbeiter
und HSE (Health, Safety, Environment – Gesundheit, Sicherheit,
Umwelt). Bei der Auswahl der Kennzahlen orientieren wir uns an
internationalen Empfehlungen, wie beispielsweise den Leitlinien
der Global Reporting Initiative (GRI), des World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) oder der Initiative Responsible Care (RC). Unternehmensspezifische Aspekte konkretisieren und ergänzen die Bandbreite der erhobenen Kennzahlen.
Zum Beispiel erheben wir auch die spezifischen Umweltkennzahlen für unsere ressourcenintensivsten Produktionsanlagen
(HyCO- und Luftzerlegungs-Anlagen).
Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Datenerfassung weiter zu systematisieren und insbesondere die Qualität unserer
Kennzahlen konsequent weiterzuentwickeln. Im Jahr 2008 haben
wir die Erhebung der konzernweiten Kennzahlen durch eine Reihe
von Maßnahmen weiter vorangetrieben und verbessert. Wesentliche Fortschritte waren dabei die Präzisierung von Definitionen,
die Erstellung und Kommunikation von internen Richtlinien für die
Umweltdatenerfassung sowie die konzernweite Einführung eines
einheitlichen webbasierten Datenerfassungssystems. Im Berichtsjahr haben wir erstmalig unsere Umweltkennzahlen mit Hilfe dieses Systems erhoben. Dabei ist uns bewusst, dass die Einführung der webbasierten Datenerfassung positiven Einfluss auf die
Datenqualität hat, gegebenenfalls aber die Vergleichbarkeit der
Daten mit den Vorjahren einschränken kann. Dennoch: Eine möglichst hohe Konsistenz der Daten ist ein notwendiger Schritt, um
mittelfristig – wie geplant – quantitative Umweltziele für den Konzern festzulegen. Deren Umsetzung und Einhaltung kann mit Hilfe
der webbasierten Datenerfassung zudem effizienter begleitet und
überprüft werden. Im Geschäftsjahr 2009 werden wir die Datenerfassung weiter anpassen und verbessern. Wir setzen dabei auch
auf interne Schulungen sowie interne und externe Audits.
Vertiefende Informationen zu den Bereichen Mitarbeiter,
Umweltschutz und Sicherheit sowie über unser gesellschaftliches Engagement finden Sie in unserem Corporate Responsibility
Report 2008 (siehe www.linde.com/cr).
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
075
konzernlagebericht – Corporate Responsibility
41.109
39.577
Westeuropa
13.616
13.284
7.881
7.554
Asien & Osteuropa
11.735
11.309
Südpazifik & Afrika
7.877
7.430
Engineering Division
5.951
5.637
Amerika
Sonstige Aktivitäten
Konzern
Nicht fortgeführte Aktivitäten und Veräußerungen
4.848
5.271
51.908
50.485
–
219
1,7
2,9
Beschäftigungsstruktur
Anteil der in Teilzeit Beschäftigten in %
Anteil der befristet Beschäftigten in %
4,7
6,7
50,6
51,2
Anteil der Auszubildenden und Trainees an der Gesamtzahl der Mitarbeiter in %
1,7
1,0
Anteil der Auszubildenden und Trainees in Deutschland in %
3,4
3,4
Fluktuationsquote in %
6,6
7,2
Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit in Jahren
8,5
8,6
20,2
19,4
9,1
7,8
Anteil der Beschäftigten unter 30 Jahren
18,6
17,5
Anteil der Beschäftigten zwischen 31 und 50 Jahren
58,9
59,8
Anteil der Beschäftigten über 50 Jahre
22,5
22,7
56,9
54,1
Anteil der Beschäftigten, die unter Tarifvereinbarungen fallen in %
Der Aufsichtsrat
Gases Division
Mitarbeiter nach Divisionen (zum Bilanzstichtag)
Corporate Governance
2007
Die Aktie
2008
Der Vorstand
Mitarbeiter
Diversity
Anteil von Frauen in %
Anteil von Frauen in oberen Führungspositionen in %
Konzernlagebericht
Mitarbeiterbindung
Konzernabschluss
Altersstruktur der Beschäftigten in %
Durchschnittliche Anzahl an Weiterbildungstagen je Mitarbeiter
1,8
1,5
Durchschnittliche Ausgaben für Weiterbildungsmaßnahmen pro Mitarbeiter in €
281
323
Weitere Angaben
Anteil der Mitarbeiter, die Weiterbildungsmaßnahmen in Anspruch genommen haben in %
Konzernanhang
Mitarbeiterentwicklung
076
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Corporate Responsibility
Wesentliche Leistungsindikatoren Audits & Schulungen
Der Vorstand
2008
Anteil der Gesellschaften, an denen
Arbeitssicherheits- und Gesundheitsschutz-Audits durchgeführt
wurden, in % 1
Der Aufsichtsrat
Anteil der Gesellschaften, an denen
Umweltschutz-Audits durchgeführt
wurden, in % 1
Mitarbeiter der Gases Division, die
an HSE-Schulungen teilgenommen
haben, in %
Wesentliche Leistungsindikatoren Umwelt
Corporate Governance
2008
2007 3
Verbrauch an Strom in TWh
20,0
19,9
Verbrauch an Erdgas in TWh
27,3
21,9
Verbrauch an Wasser 4 in Mio. m3
49,3
54,8
Direkte CO2-Emissionen in Mio. t
4,5
4,7
Indirekte CO2-Emissionen in Mio. t
9,7
9,7
Wasserverbrauch 4 LuftzerlegungsAnlagen in Mio. m3
34,7
33,8
Energieverbrauch LuftzerlegungsAnlagen in TWh
17,5
16,9
8,4
8,0
2007
Ressourceneinsatz
50,8
46,1
38,8
k. A.2
k. A.2
30,8
Luftemissionen
Anlagenspezifische
Umweltkennzahlen
Wesentliche Leistungsindikatoren Gesundheit & Sicherheit
2008
2007
Die Aktie
Anzahl der Arbeitsunfälle
je 1 Mio. Arbeitsstunden
(Lost Time Injury Rate; LTIR)
2,1
2,6
Anzahl der Arbeitsunfälle mit
mindestens einem Ausfalltag
Indirekte CO2-Emissionen
Luftzerlegungs-Anlagen in Mio. t
216
275
Erdgasverbrauch durch
HyCO-Anlagen 5 in TWh
25,0
21,2
3.596
4.424
Direkte CO2-Emissionen
HyCO-Anlagen in Mio. t
3,4
3,3
34,1
42,3
Anzahl unfallbedingter
Arbeitsausfalltage
Anzahl der Arbeitsausfalltage
je 1 Mio. Arbeitsstunden
Konzernlagebericht
Durchschnittliche Anzahl an
krankheitsbedingten Fehltagen
je Mitarbeiter
Anzahl der Arbeitsunfälle mit
Todesfolge, in die Linde Mitarbeiter
involviert waren
unterscheiden sich somit zu den Angaben im Finanzbericht 2007.
4 Der
5,6
3,6
2
6
Konzernabschluss
1 Die
angegebenen Werte beziehen sich auf interne und externe Audits, die
an Produktionsgesellschaften weltweit durchgeführt wurden.
2 Da
3 Die Vorjahreswerte für das Jahr 2007 wurden angepasst. Einzelne Angaben
wir im Berichtsjahr unsere Kennzahlen zu HSE-Audits verändert haben,
liegen uns keine vergleichbaren Daten für das Jahr 2007 vor.
Wasserverbrauch bezieht sich auf das verbrauchte Trink- und Prozesswasser und berücksichtigt nicht das Durchlaufkühlwasser. Das Durchlaufkühlwasser wird Gewässern entnommen, ausschließlich erwärmt und an­­
schließend wieder dahin zurückgeleitet.
5 Die
HyCO-Anlagen (siehe Glossar) umfassen Steamreformer, Partial-Oxidations-Anlagen (POX) und Methanol-Cracker.
Konzernanhang
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
077
konzernlagebericht – Risikobericht
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Organisation, Zuständigkeiten und Instrumente
Das ERM-System setzt sich aus einer Reihe von aufeinander ab­­ge­­
stimmten Risikomanagement- und Kontrollsystemen zusammen.
Wir unterscheiden zwischen Risiken, die den gesamten Konzern betreffen, so genannten Group Risks, und Risiken, die aus
den Aktivitäten der operativen Geschäftseinheiten resultieren,
so genannten Business Risks. Group Risks werden von Vorstandsmitgliedern und Leitern der konzernübergreifenden Zentralfunktionen (Global Support Functions) identifiziert und gesteuert,
wohingegen Business Risks von den Führungskräften der operativen Bereiche in den Divisionen geführt werden.
Die jeweiligen Risikoverantwortlichen in den operativen Segmenten der Divisionen sind für den systematischen Umgang mit
den Business Risks verantwortlich. Hierbei identifizieren, analysieren, steuern und überwachen sie kontinuierlich ihre Risiken;
die jeweils nächsthöhere Ebene ist für die Kontrolle zuständig.
Die Leiter der Global Support Functions sind dafür verantwortlich, dass in ihren Bereichen Prozesse und Kontrollsysteme etabliert sind, damit rechtliche Vorgaben und Best Practices befolgt
Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung
Das Risikomanagement umfasst sowohl unternehmensübergreifende Risiken der Linde AG als auch die spezifischen Risiken
der Divisionen, der Regional Business Units, der Global Business
Units sowie der Business Areas und der Global Support Functions.
Das Management jeder Konzerneinheit analysiert die wesentlichen Risiken, die ihren Bereich betreffen. Jedes erkannte Risiko
wird kategorisiert und hinsichtlich seiner möglichen Schadenhöhe und seiner vermuteten Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. Hierzu wenden wir konzernweit die gleichen Bewertungskriterien an. Bei der potenziellen Schadenhöhe werden neben
Auswirkungen auf die Ertragslage auch Auswirkungen auf nicht
monetäre Größen wie Sicherheit, Service, Reputation oder Strategie berücksichtigt. Zu jedem Risiko planen wir Maßnahmen zur
Risikohandhabung, um das Risiko auf ein akzeptables Niveau zu
reduzieren. Die Risikohandhabung umfasst eine Auswahl oder
eine Kombination von Maßnahmen zur Risikovermeidung, zum
Risikotransfer, zur Risikominderung sowie zur Risikokontrolle. Ein
Risikoverantwortlicher für jedes Risiko überwacht das Risiko und
steuert die Risikohandhabung.
Risikoworkshops mit den Führungsteams der operativen Einheiten sind für uns das zentrale Instrument zur Identifikation
und Bewertung von Risiken sowie zur Festlegung von Maßnahmen zur Risikominderung. Sämtliche der erkannten Risiken führen wir in so genannten Risikoregistern, die quartalsweise aktualisiert werden. In den Risikoregistern dokumentieren wir die
Konzernanhang
Risikopolitik
Der Linde Konzern ist als global operierendes Technologieunternehmen im Rahmen seines weltweiten Geschäfts einer Vielzahl unterschiedlichster Risiken ausgesetzt. Erst die Bereitschaft,
unternehmerische Wagnisse auf sich zu nehmen, ermöglicht es
uns, sich bietende Chancen zu nutzen. Wir gehen daher angemessene, überschaubare und beherrschbare Risiken bewusst ein
und tragen sie, wenn sie gleichzeitig eine entsprechende Wertsteigerung erwarten lassen.
Risikomanagement ist für uns ein systematischer Ansatz für
die Erfassung und Bewertung von Risiken sowie für die Steuerung von Reaktionen auf festgestellte Risiken. Risikomanagement
verstehen wir somit als eine unternehmensweite und kontinuierliche Aufgabe, die integraler Bestandteil aller Entscheidungen
und Geschäftsprozesse im Linde Konzern ist. Hierdurch wollen
wir unerwünschte Vorkommnisse vermeiden und die Sicherheit,
mit der Wachstums-, Ertrags- und Strategieziele erreicht werden,
erhöhen.
Der Vorstand der Linde AG hat ein umfangreiches, systematisches und effizientes Enterprise-Risk-Management-(ERM-)System installiert, dessen Grundsätze in konzernweiten Richtlinien
festgeschrieben sind. Dieses System haben wir an der Unternehmensstruktur ausgerichtet. Es ist damit ein wichtiger Baustein für
die Steuerung des Konzerns.
Des Weiteren bestehen im Linde Konzern Verhaltensregeln,
die in Richtlinien und sonstigen Vorgaben niedergelegt sind. Spekulationsgeschäfte oder andere Aktivitäten mit spekulativem Charakter sind nicht zulässig. Gegenüber Lieferanten, Kunden und der
Gesellschaft ist unser Verhalten fair und verantwortungsbewusst.
werden können. Die Global Support Functions führen in regelmäßigen Abständen Risikobetrachtungen durch, um die Aktivitäten im Risikomanagement aufeinander abzustimmen und sie
bei einer veränderten Risikosituation entsprechend anzupassen.
In diesem Zusammenhang werden gleichzeitig die Key Controls
zentral erfasst und dokumentiert.
Die zentrale Risikomanagementabteilung stellt sicher, dass
die Standards des Risikomanagements konsistent umgesetzt
werden, und entwickelt die erforderlichen Methoden und Ins­
trumente kontinuierlich weiter. Sie ist verantwortlich für die konzernweite Kommunikation mit den Zentralbereichen und den
operativen Bereichen innerhalb der Regionen, Global Business
Units und Business Areas. Sie koordiniert die konzernweite Erfassung aller für den Linde Konzern wesentlichen Risiken sowie
deren systematische Bewertung nach einheitlichen Maßstäben.
Die Überprüfung des internen Kontrollsystems wird von den
lokalen Einheiten in regelmäßigen Abständen im Rahmen eines
Self Assessment durchgeführt. Bei diesem Self Assessment müssen die Gesellschaften unter anderem dokumentieren, ob die
Abläufe in den einzelnen Funktionsbereichen den Anforderungen nach Ordnungsmäßigkeit und Sicherheit entsprechen, beziehungsweise ob Key Controls implementiert sind. Die Koordination
und die Auswertung dieses Prozesses werden durch die Interne
Revision wahrgenommen.
Weitere Angaben
Risikomanagement
Der Vorstand
Risikobericht
078
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Risikobericht
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Maßnahmen zur Risikominderung und die Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit und der potenziellen Schadenhöhe für
jedes Risiko in komprimierter und übersichtlicher Form, um den
Entscheidungsträgern einen Überblick über die Risikolage ihres
Bereiches zu geben. Darüber hinaus verfügen wir über ein Simulationsmodell, das es uns erlaubt, im Rahmen der Planung die
Einflüsse verschiedener Faktoren auf die Geschäftsentwicklung
abzubilden. Im Risikomanagement identifizierte Änderungen von
Einflussfaktoren fließen in das Modell ein und erlauben uns, die
Risiken auf den Geschäftsverlauf darzustellen. Dazu wenden wir
mathematisch statistische Methoden zur Trendermittlung an.
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Berichterstattung
Bei der Überwachung und Kontrolle der Risiken des laufenden
Geschäfts kommt dem Berichtswesen eine besondere Bedeutung zu. Es stellt sicher, dass der Geschäftsverlauf in den einzelnen Unternehmen des Konzerns nach einheitlichen Richtlinien
abgebildet und beschrieben wird.
Die Konzerngesellschaften berichten im Rahmen des Risikomanagementsystems mit abgestuften Schwellenwerten für
die Schadenhöhe und Eintrittshöhe „bottom up“ den Status und
die Veränderungen bedeutender Risiken. Darüber hinaus werden kurzfristig auftretende Risiken und Risiken, die Auswirkung
auf den Gesamtkonzern haben, unabhängig von den normalen
Berichtswegen direkt an die zuständigen Stellen des Konzerns
kommuniziert.
Vierteljährlich werden dem Vorstand Statusberichte von der
zentralen Risikomanagementabteilung vorgelegt und im Rahmen
einer Vorstandssitzung diskutiert. Die Statusberichte enthalten
neben der Darstellung wesentlicher Risikopositionen in den einzelnen Divisionen und Regionen auch qualitative und quantitative
Einschätzungen der Eintrittswahrscheinlichkeit und der Schadenhöhe von identifizierten Risiken, die die Konzerngesellschaften
sowie das gesamte Unternehmen gefährden können. Darüber
hinaus berichten die operativen Vorstandsmitglieder halbjährlich
über die Risikosituation in ihren Verantwortungsbereichen.
Konzernanhang
Interne Kontrolle
Die Interne Revision überprüft in regelmäßigen Zeitabständen
die Funktionsfähigkeit und die Effizienz des Risikomanagementsystems. Darüber hinaus beurteilt der Abschlussprüfer die Funktionsfähigkeit des Risikofrüherkennungssystems und berichtet
regelmäßig auf globaler Ebene über das Ergebnis seiner Prüfung
an Konzernvorstand und Aufsichtsrat.
Weitere Angaben
Kontinuierliche Weiterentwicklung
Unser Risikomanagement wird kontinuierlich weiterentwickelt.
Im vierten Quartal 2008 haben wir mit der Einführung einer Risikomanagement-Software begonnen. Hiermit werden wir die Effizienz und Effektivität des vorausschauend angelegten Risikomanagements weiter steigern.
Risikofelder
Nachfolgend beschreiben wir die wesentlichen Risikofelder, die
nachteilige Auswirkungen auf unsere Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage haben können, und erläutern für jedes Risikofeld die
von uns verfolgten Strategien zur Risikobeherrschung. Die Risikofelder bündeln eine Vielzahl von Einzelrisiken aus verschiedenen Regionen und Geschäftsfeldern. Zudem steht hinter jeder
Strategie wiederum eine Vielzahl von spezifischen Einzelmaßnahmen und Aktivitäten. Auf eine Aussage zu den Schadenhöhen und Eintrittswahrscheinlichkeiten für die einzelnen Risikofelder wird daher verzichtet.
Risiken aufgrund von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
Als weltweit agierendes Unternehmen sind wir von der konjunkturellen Entwicklung der Weltwirtschaft abhängig. Im Vergleich zu der Einschätzung im Geschäftsbericht 2007 haben sich
die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen erheblich verschlechtert. Der derzeit weltweit zu beobachtende Nachfragerückgang infolge der Finanzmarktkrise stellt für uns ein Risiko
dar. Möglich sind Absatzeinbußen, der Wegfall von potenziellen
Neugeschäften sowie ein Anstieg der Ausfallrisiken von Forderungen im operativen Geschäft aufgrund einer sich verschlechternden Zahlungsfähigkeit unserer Kunden (Adressausfallrisiko).
Durch die hohe Volatilität an den Finanzmärkten ist eine präzise
Bewertung der zukünftigen Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
der Linde Group schwieriger geworden.
Der Linde Konzern ist in vielen Ländern und Regionen als Lieferant für nahezu alle Industriebereiche tätig. Hierdurch können
wir die negativen Auswirkungen einer weltweiten Rezession
auf unsere Wachstumsziele zwar nicht verhindern, aber doch
abschwächen. Diese Risikostreuung trifft auch für das Adressausfallrisiko zu. Darüber hinaus arbeitet die Linde Group grundsätzlich mit Vertragspartnern erstklassiger Bonität zusammen. Ihre
Bonität wird laufend überwacht und unterliegt klar definierten
Limits. Allerdings ändern sich Bonitätseinschätzungen seit dem
Ausbruch der Finanzmarktkrise sehr schnell. Es kann daher trotz
der Überwachung zu Ausfällen oder Zahlungsverzug bei unseren
Vertragspartnern kommen.
Die Konzentration auf die Geschäftsfelder Gase und Anlagenbau, bei denen Veränderungen von bestimmten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zum Teil gegenläufige Auswirkungen
auf die Umsatz- und Ertragssituation haben, ist ein weiterer Beitrag zur Minderung der Auswirkungen von Konjunkturzyklen auf
unser Unternehmen.
Des Weiteren haben wir bereits im Geschäftsjahr Programme
zur Kosteneinsparung und Effizienzsteigerung unserer Prozesse
gestartet, die in den nächsten Jahren ihre volle Wirksamkeit entwickeln werden.
Aufgrund des Wettbewerbs besteht das Risiko des Verlusts
von Marktanteilen und des Bekanntheitsgrads. Wir begegnen
Linde Finanzbericht 2008
079
Strategierisiko
Der Linde Konzern hat eine langfristige Wachstumsstrategie entwickelt. In regelmäßigen Sitzungen bewerten der Vorstand und
der Aufsichtsrat sowie Führungskräfte der Linde AG diese Strategie und leiten, sofern notwendig, korrigierende Maßnahmen ein.
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Externe Risiken
Wie für alle Unternehmen stellen potenzielle Umbrüche im
politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Umfeld ein
grundsätzliches Risiko dar. Ebenso besteht in Form von Naturkatastrophen, Pandemien oder terroristischen Handlungen eine
theoretische Gefahr für die Finanz- und Ertragslage des Unternehmens. Diese Risiken, die teilweise durch Versicherungen
gedeckt sind, werden durch unser Business Continuity Management adressiert. In den Business Units werden unter Anleitung
der konzernübergreifenden Funktion SHEQ (Safety, Health, Environment, Quality = Sicherheit, Gesundheit, Umwelt, Qualität)
lokale Notfallpläne weiterentwickelt, um die möglichen Folgen
gravierender Ereignisse durch schnelles und effektives Handeln
so weit als möglich zu minimieren und die Rückkehr zum Normalbetrieb auch im Fall von sehr unwahrscheinlichen schweren Schäden oder Ereignissen so schnell wie möglich sicherzustellen.
Finanzielle Risiken
Die grundlegenden Risikostrategien für das Zins-, Währungsund Liquiditätsmanagement sowie die Ziele und Grundlagen der
Finanzierungen werden vom Treasury-Komitee unter Leitung des
für Finanzen zuständigen Vorstandsmitglieds festgelegt. Dieses
Gremium trifft sich in der Regel einmal im Monat und setzt sich
aus Vertretern der Bereiche Treasury und Accounting/Reporting
zusammen.
Als weltweit agierender Konzern ist die Linde Group einer
Reihe finanzieller Risiken ausgesetzt. Hierzu zählen insbesondere Adressausfallrisiken, Liquiditätsrisiken sowie Risiken, die
aus einer Veränderung der Zinsen und Währungskurse resultieren. Basis für die Steuerung des Adressausfallrisikos ist das
Rating der jeweiligen Kontrahenten. Wir begrenzen die Höhe
und die Laufzeit von abzuschließenden Handelsgeschäften entsprechend. Die Einhaltung aller Limite wird regelmäßig von einer
vom Handel unabhängigen Instanz überprüft. Im Geschäftsjahr
2008 wurden aufgrund der Finanzmarktkrise die Limite für eine
große Anzahl der Kontrahenten herabgesetzt und Umschichtungen zwischen Adressen vorgenommen, um das Risiko des durch
den Ausfall eines Kontrahenten entstehenden Schadens zu reduzieren.
Auch vor dem Beginn der Finanzmarktkrise gehörte die Steuerung des Liquiditätsrisikos zu einer der wichtigsten Aufgaben
im Bereich Treasury. Linde verfolgt seit Jahren eine konservative
und vorausschauende Politik der Liquiditätssicherung und hatte
auch im Geschäftsjahr 2008 unverändert Zugang zu den Kapitalmärkten. Darüber hinaus haben wir die Sicherheit einer großen, internationalen Bankengruppe, die uns mit einem zugesagten und größtenteils noch ungenutzten Finanzierungsrahmen zur
Seite steht.
Das Zinsrisiko tritt durch marktbedingte Schwankungen der
Zinssätze auf. Sie wirken sich zum einen auf die Höhe der Zins­
aufwendungen in der Linde Group aus, zum anderen beeinflussen sie den Marktwert von Finanzinstrumenten. Das KonzernTreasury hat auf Basis des operativen Geschäftsmodells und mit
Hilfe von Sensitivitäts- und Szenarioanalysen Bandbreiten für die
Fix-Floating-Quote der Finanzverbindlichkeiten in den Hauptwährungen Euro (EUR), britisches Pfund (GBP), US-Dollar (USD)
und australischer Dollar (AUD) festgelegt. Innerhalb der vereinbarten Bandbreiten steuert das Konzern-Treasury die Quoten und
berichtet regelmäßig dem Treasury-Komitee über umgesetzte
Maß­­nahmen.
Bei den Währungskursrisiken ist zwischen den operativen
Transaktionsrisiken, die aus Lieferverträgen zwischen verschiedenen Währungsgebieten für einzelne Projekte resultieren, und
den Translationsrisiken, die sich aus der Währungsumrechnung
Konzernanhang
Risiken in politisch instabilen Ländern
Die Linde Group ist ein global operierender Konzern, der weltweit in rund 100 Ländern tätig ist. Mögliche Länderrisiken,
denen wir dabei ausgesetzt sind, umfassen die Verstaatlichung
oder Enteignung von Wirtschaftsgütern, rechtliche Risiken, Kapitaltransferverbot, Krieg sowie sonstige Unruhen. Um diese Risiken managen zu können, haben wir Instrumente etabliert, die
das Risiko-Exposure des Konzerns in Bezug auf die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage bewerten und eine risikooptimierte
Finanzierung über Ländergrenzen hinweg sicherstellen. Gleichzeitig werden einzelne Investitionsvorhaben unter Berücksichtigung politischer Risiken bewertet. Auf Basis der Bewertung
werden die Risiken gegebenenfalls mit Bundesgarantien für
Direktinvestitionen im Ausland, speziellen Versicherungslösungen oder ähnlichen am Markt verfügbaren Instrumenten abgesichert. Entsprechend werden Ausfallrisiken für Exportgeschäfte
bewertet und gegebenenfalls durch Absicherungsinstrumente
wie beispielsweise Hermes-Bürgschaften begrenzt.
Im Berichtsjahr gab es keine Änderungen der Wachstumsstrategie oder Standortentscheidungen, aus denen ein verändertes
Strategierisiko resultiert.
Weitere Angaben
diesem Risiko durch eine kontinuierliche Analyse unseres Markt­umfelds und unserer Konkurrenzsituation. Stetiger Kundenkontakt und die daraus resultierende Marktnähe liefern uns wichtige Informationen über die Anforderungen unserer Kunden.
Die gewonnenen Informationen ermöglichen uns, bedarfsgerechte Produkte zu entwickeln und anzubieten sowie unsere
Wettbewerbsposition und unseren Bekanntheitsgrad weiter zu
verbessern.
Der Vorstand
konzernlagebericht – Risikobericht
080
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Risikobericht
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
für einzelne Gesellschaften zu verschiedenen Stichtagen ergeben, zu unterscheiden.
Im Treasury wird das Prinzip der Funktionstrennung zwischen
Front-, Middle- und Back-Office im gesamten Prozess des Risiko­
managements konsequent eingehalten und überwacht. Dies be­­
deutet, dass der Abschluss, die Abwicklung und die Kontrolle von
Handelsgeschäften strikt personell und organisatorisch vonein­
ander getrennt sind. Zur Durchführung, Abbildung und Bewertung von Handelsgeschäften setzen wir ein Treasury-Management-System ein, das regelmäßig intern und extern – in der Regel
einmal pro Jahr – geprüft wird. Im Jahr 2008 erfolgte sowohl
eine Prüfung durch unseren Wirtschaftsprüfer als auch durch die
interne Revision.
Die Basis für Finanzierungs- und Absicherungsentscheidungen stellen die Finanzinformationen dar, die wir aus dem Trea­
sury-Management-System und unserer Finanz- und Liquiditätsplanung erhalten.
Finanzierungsaktivitäten außerhalb der jeweiligen Landeswährung führen automatisch zu Zahlungsströmen in Fremdwährung. Die einzelnen Unternehmenseinheiten sind nach unserer
Konzernrichtlinie verpflichtet, die daraus resultierenden Transaktionsrisiken selbst zu überwachen und mit dem Konzern-Treasury
entsprechende Sicherungsgeschäfte im Rahmen von vorgegebenen Mindestsicherungsquoten abzuschließen, sofern nicht sonstige Gründe gegen interne Sicherungen sprechen.
Im Rahmen der Risikostrategien des Treasury-Komitees werden
Sicherungsentscheidungen getroffen. Dabei setzen wir Devisentermingeschäfte, Währungsswaps (siehe Glossar), einfache Devisenoptionen und Fremdwährungskredite ein. Hauptwährungen
sind US-Dollar (USD), britisches Pfund (GBP), australischer Dollar
(AUD), einige osteuropäische, südamerikanische sowie asiatische
Währungen. Translationsrisiken werden in USD, GBP und AUD im
Rahmen von genehmigten Bandbreiten abgesichert. Zusätzlich
setzen wir in unserer Gases Division im Wesentlichen Instrumente
zur Absicherung von Strompreisrisiken ein. Fremdwährungsrisiken im Projektgeschäft der Engineering Division reduzieren wir
soweit wie möglich durch so genannte natürliche Absicherungen
(Natural Hedges). Dies kann durch Zulieferungen und Serviceleistungen in der jeweiligen Auftragswährung geschehen. Darüber hinaus gehende Fremdwährungsbeträge werden sofort zum
Zeitpunkt der Entstehung, in der Regel über Termingeschäfte, voll
gesichert.
Zinsrisiken werden ebenfalls zentral gesteuert. Wir analysieren mögliche Zinsrisiken, erheben die Zinsrisikoposition in den
wichtigsten Währungen und führen Sensitivitätsanalysen durch.
Im Rahmen der vom Treasury-Komitee festgelegten Bandbreiten
für Absicherungsquoten schließt das Konzern-Treasury Handelsgeschäfte mit Banken ab. Zinsrisiken werden durch langfristige
Festzinsanleihen, Kredite und Zinsderivate abgesichert. Im Jahr
2008 waren durchschnittlich 60 Prozent des Konzern-Exposures
variabel finanziert, zum Jahresende gut 70 Prozent.
Risiken aus Akquisitionen und Investitionen
Akquisitions- und Investitionsprojekte sind für das zukünftige
Wachstum des Unternehmens sehr wichtig, aber auch mit komplexen Risiken behaftet. Diese Risiken werden durch maßgeschneiderte Abläufe und Verfahren im Rahmen der Akquisitionsund Investitionsprojekte gesteuert und reduziert.
Bereits im Vorfeld lassen wir Risiken durch interne und
externe Experten überprüfen. Zudem werden in regelmäßigen
Abständen Akquisitionen und (Des-)Investitionen in unserem
Investitions-Komitee bzw. im Vorstand erörtert. Hierbei prüfen
wir insbesondere die Annahmen und die Wirtschaftlichkeit sowie
geschäftsspezifische Risiken sorgfältig.
Die Linde AG hat im vergangenen Geschäftsjahr verschiedenste Unternehmenskäufe und -verkäufe getätigt. Die getätigten Unternehmenskäufe sind das Ergebnis gezielter Maßnahmen
zur Stärkung unseres Kerngeschäfts. Die Investitionen konzentrierten sich auf Bereiche, die Chancen auf überproportionales
Wachstum bieten und die Ertragskraft und Wettbewerbsfähigkeit
des Konzerns nachhaltig erhöhen.
Innovationsrisiken
Innovationsstärke ist für ein Technologieunternehmen wie Linde
ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Neben der Verbesserung bestehender Kundenprozesse konzentrieren sich unsere Forschungsund Entwicklungsaktivitäten auch auf völlig neuartige Technologien und Gaseanwendungen, die die Basis für den künftigen
Geschäftserfolg darstellen können. Wir konzentrieren uns hierbei auf die Wachstumsbereiche Energie/Umwelt, Metallurgie,
Pharmazie, Lebensmittel und Gesundheit. Im Bereich Energie
beispielsweise bildet die Wasserstofftechnologie einen Schwerpunkt der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit mit einem
hohen Innovationsgrad. Bei der Stahlherstellung und beim Recycling von Metallen, wo es um die Reduzierung von Emissionen
von Kohlendioxid und Stickoxiden geht, finden unsere Entwicklungsarbeiten oft direkt an den Anlagen von Kunden statt und
greifen unmittelbar in den Produktionsprozess ein. Im Lebensmittelbereich und in der pharmazeutischen Industrie müssen
unsere innovativen Lösungen die hohen Hygiene-Anforderungen
erfüllen und den Richtlinien des Arzneibuchs entsprechen.
Innovative Projekte unterscheiden sich von gewöhnlichen
Investitionsvorhaben durch ihre Neuartigkeit und damit durch
zusätzliche Risiken. Je höher der Innovationsgrad eines Projekts
ist, umso höher auch die damit verbundene Unsicherheit. Trotz
der großen Wachstumschancen, die sich aus den Forschungsbereichen von Linde ergeben können, besteht wegen der hohen
Komplexität und Dynamik sowohl bei den Technologien als auch
bei den Märkten das Risiko, dass Projekte aus technologischen,
wirtschaftlichen, rechtlichen oder sicherheitstechnischen Gründen nicht fortgeführt werden können.
Wir begegnen diesem Risiko auf vielfältige Weise. Die konzernweite Global Support Function Innovationsmanagement be­­
Linde Finanzbericht 2008
081
Produktionsrisiken
Eine Betriebsunterbrechung in einem unserer Hauptwerke oder
bei unseren On-site-Anlagen beim Kunden über einen längeren
Zeitraum könnte die Ertragslage und die Reputation des Unternehmens negativ beeinflussen. Dies gilt insbesondere, wenn die
Betriebsunterbrechung durch einen Unfall verursacht wird, bei
dem es zusätzlich zu Personen- oder Umweltschäden kommt.
Priorität haben daher bei Linde Maßnahmen, die eine Betriebsunterbrechung vermeiden. Hierzu zählt insbesondere eine präventive Anlagenüberwachung und -wartung und die Vorhaltung
von strategischen Ersatzteilen.
Sollte trotz dieser Vermeidungsstrategien dennoch eine Be­­
triebsunterbrechung auftreten, verfügen wir über Liefernetz-
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Beschaffungsrisiken
Die zuverlässige Verfügbarkeit der von uns beschafften Produkte und Dienstleistungen in geeigneter Qualität, Menge und
zu marktgerechten Preisen ist ein entscheidender Erfolgsfaktor
für die Geschäftsbereiche.
Zur Risikominderung verfolgt der Zentrale Einkauf eine konzernübergreifende Portfoliostrategie. Diese Strategie ist nach de­­
finierten Materialgruppenfamilien organisiert, mit deren Hilfe
alle Produkte und Dienstleistungen kategorisiert werden. Jede
Material­gruppe wird in Bezug auf Liefersicherheit, Abhängigkeit und Lieferantenportfolio geprüft. Basierend auf dieser Analyse entwickeln wir Einkaufsstrategien, die das Beschaffungsrisiko minimieren. Ein Beispiel hierfür ist das so genannte Single
Sourcing, das wir mit der systematischen Entwicklung alternativer Lieferquellen reduzieren. Um die vorhandenen Kenntnisse
über die lokalen Märkte in die Entwicklung der Einkaufsstrategien zu integrieren, sind die regionalen Einkaufsorganisationen
in den Prozess eingebunden – und zwar von der Entwicklung der
Strategie bis zur landesspezifischen Umsetzung.
Unterstützend werden zentral geführte Best Practice-Methoden und Instrumente zur Lieferantenauswahl und -bewertung
konzernweit angewendet.
Produktrisiken
Möglichen Produktrisiken, wie beispielsweise Haftungsansprüche oder Reputationsschäden aufgrund von Produktmängeln,
werden wir durch die hohe Qualität und Sicherheit unserer Produkte, Produktinformationen sowie unsere Dienstleistungen
gerecht. Um sichere Produkte zu gewährleisten, orientiert sich
unser Risikomanagement an dem Konzept der ganzheitlichen
Produktverantwortung (Product Stewardship). Die möglichen
Gefahren und Risiken, die von einem Produkt während seines
gesamten Lebenszyklus für Mitarbeiter, Nachbarn, Kunden oder
die Umwelt ausgehen können, werden analysiert und das jeweilige Risikopotenzial wird entsprechend ermittelt. Wir treffen die
entsprechenden Maßnahmen, um die ermittelten Risiken zu vermeiden oder, wo dies nicht möglich ist, auf ein akzeptables Maß
zu reduzieren. Product Stewardship beginnt bereits beim Einkauf
wichtiger Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und von Dienstleistungen. Wir entscheiden uns ausschließlich für solche Lieferanten,
die den Gebieten Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz sowie Qualität einen ebenso hohen Stellenwert wie wir
einräumen und dies zum Beispiel durch ein integriertes Managementsystem belegen können.
Auch unsere Kunden beziehen wir in unser Product Stewardship ein. In der Gases Division führen wir bei kritischen Produkten
so genannte Kunden-Screenings durch. Diese Abfragen haben
das Ziel, die Risiken, die im Umgang mit unseren Gasen oder Chemikalien durch unsachgemäße Anwendung auftreten können, zu
minimieren. Wir liefern unseren Kunden diese Produkte nur dann
aus, wenn sie vorab nachweisen können, dass sie einen sachgemäßen Einsatz der Gase garantieren und alle erforderlichen
Sicherheitsstandards erfüllen können.
Unsere Produktinformationen verbessern wir kontinuierlich
unter Berücksichtigung nationaler und internationaler Richtlinien
wie REACH und Globally Harmonized System of Classification and
Labelling of Chemicals (GHS).
Treten trotz aller Vorsorgemaßnahmen Probleme, beispielsweise mit einer Gasflasche auf, stehen unsere Notfallteams zur
Unterstützung bereit.
Weitere Angaben
obachtet die Märkte und überprüft ständig, ob die Projekte innerhalb der Linde Group zu unserer Gesamtstrategie passen und das
Potenzial haben, zukünftige Gewinne zu realisieren.
Ein weiterer Ansatz ist die Bündelung von Entwicklungskapazitäten. In unserer Global Business Unit Healthcare beispielsweise
haben wir die Expertise von Linde bei medizinischen Gasen in
einer starken Innovations- und Entwicklungseinheit zusammengefasst.
Die Anwendungsentwicklung in der Gases Division stellt über
globale Expertenteams sicher, dass unsere Entwicklungsprojekte
am heutigen und zukünftigen weltweiten Bedarf der verschiedenen Industrien ausgerichtet sind. Ein stringenter Entwicklungsprozess mit definierten Meilensteinen identifiziert so früh wie
möglich Zielabweichungen und veranlasst entsprechende Korrekturmaßnahmen. Zudem werden die laufenden Projektkosten
und Projektziele kontinuierlich überwacht. So ist etwa bei unserer Engineering Division ein permanentes Con­trolling eingerichtet, das sicherstellt, dass die Projekte im vorgegebenen Zeitrahmen den geplanten wirtschaftlichen Erfolg erzielen und es zu
keinen unerwarteten Budgetüberschreitungen kommt.
Einen weiteren Beitrag bildet die Teilnahme an der Arbeit von
Normungsgremien und Verbänden, beispielsweise im Bereich der
Wasserstofftechnologie. Damit wirken wir aktiv an der Entwicklung zukünftiger Standards mit, deren Einhaltung eine Voraus­
setzung für die Vermarktung der Innovationen bilden kann.
Der Vorstand
konzernlagebericht – Risikobericht
082
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Risikobericht
Der Vorstand
werke zwischen den Produktionsstätten, damit die Betriebsunterbrechung bei unseren Abnehmern keine bzw. nur geringe
Auswirkungen hat.
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Umwelt- und Sicherheitsrisiken
Die Herstellung unserer Produkte und Anlagen kann Risiken bergen, die mit der Produktion, der Abfüllung, der Lagerung und
dem Transport von Rohstoffen, Erzeugnissen oder Abfällen verbunden sein können. Diese Risiken können zu Personen-, Sachund Umweltschäden führen, die ihrerseits Betriebsunterbrechungen, Strafzahlungen, Schadenersatz- oder Sanierungskosten zur
Folge haben könnten. Zudem könnte die Reputation der Linde
Group in einem solchen Fall Schaden nehmen.
Wir streben daher an, in den Bereichen Sicherheit, Gesundheitsschutz, Umweltschutz und Qualität führend zu sein. In unseren Managementsystemen sind alle diese Aspekte integriert. Der
ständige Verbesserungsprozess in diesen Bereichen wird durch
die konzernübergreifende Funktion SHEQ geführt und sichergestellt.
Zu unseren zentralen Vermeidungsstrategien zählt die Aufrechterhaltung und ständige Verbesserung eines hohen Sicherheitsstandards für die Produktions- und Dienstleistungsprozesse. Strenge Sicherheitsauflagen bilden die Basis für Prozesse
mit besonders hohem Gefährdungspotenzial. Bereits vor Jahren
haben wir ein so genanntes Major Hazard Review Program entwickelt und eingeführt. Dieses Programm wird ständig weiterentwickelt, um neuen möglichen Risiken zu begegnen.
Umweltverschmutzung kann in vielfältiger Form auftreten und
der Umwelt auf unterschiedliche Weise Schaden zufügen. Indem
wir die Umweltauswirkungen unserer Prozesse und Aktivitäten
verstehen und kennen, können wir Pläne zur Reduzierung und
zur Kontrolle der Einwirkungen auf die Umwelt entwickeln und
umsetzen. Wir konzentrieren uns dabei auf die Reduzierung von
Emissionen sowie auf die kontinuierliche Verbesserung unserer Abläufe, um den effizienten Einsatz von Ressourcen, Materialien und Energien zu gewährleisten. Aktuelle Handlungsfelder
sind beispielsweise die Verbesserung der Energieeffizienz unserer Produktionsanlagen und die Steigerung der Effizienz unserer Transportflotte. Kennzahlen, die unsere Umweltauswirkungen
beschreiben, veröffentlichen wir jährlich in unserem Corporate
Responsibility Report.
Weitere Angaben
Projektrisiken
Komplexe Großprojekte im Anlagenbau stellen besondere Anforderungen an das Risikomanagement. In unserer Engineering
Division werden Großprojekte abgewickelt, die teilweise ein Vertragsvolumen von mehreren hundert Mio. EUR und eine mehrjährige Vertragslaufzeit haben.
Typischerweise handelt es sich dabei um die Planung und
den Bau schlüsselfertiger Anlagen. Potenzielle Risiken entstehen dabei in der mit Unsicherheiten behafteten Kalkulation
derart komplexer Projekte. Dazu gehören unerwartete technische Probleme, Lieferengpässe bei Lieferanten wichtiger Komponenten, unvorhersehbare Entwicklungen bei der Montage
vor Ort und Probleme mit Partnern oder Subunternehmern. Zum
Management der Risiken im Anlagenbau wenden wir bereits in
der Angebotsphase bewährte Methoden an, um den Einfluss
möglicher Kostenabweichungen einzelner Komponenten gegenüber den Planwerten auf die Wirtschaftlichkeit eines Großprojekts abzuschätzen. So simulieren wir die Chancen und Risiken
eines jeden Projekts mit Hilfe numerischer Analysemethoden.
Durch eine fortlaufende Kontrolle von Veränderungen der Parameter parallel zum Projektfortschritt lassen sich bereits im frühen Stadium mögliche Projektrisiken erkennen und erforderliche
Maßnahmen einleiten. Diese Instrumente werden ständig weiterentwickelt und den steigenden Anforderungen des Marktes
angepasst.
Ein wichtiger Aspekt im Rahmen des Risikomanagements ist
auch die sicherheits- und umweltgerechte Planung, Montage
und Inbetriebnahme der projektierten Anlagen. Um dies sicherzustellen, hat die Engineering Division klar strukturierte Managementvorgaben und Vorgehensweisen definiert und eine umfassende Expertenorganisation aufgebaut.
Personalrisiken
Die Linde AG zeichnet sich durch eine Unternehmenskultur aus,
die auf Vertrauen basiert. Eigenverantwortliches, unternehmerisch orientiertes Denken und Handeln unserer Mitarbeiter stehen dabei im Vordergrund.
Zur Stärkung der Kompetenzen und Förderung des Engagements der Führungskräfte im Konzern wird sich Linde auch weiterhin als attraktiver Arbeitgeber positionieren und eine langfristige Bindung der Führungskräfte an den Konzern anstreben.
Elemente der konsequenten Managemententwicklung sind insbesondere die Eröffnung von Entwicklungsperspektiven, eine
zielgruppenorientierte Betreuung und Beratung, frühzeitige
Identifikation und Förderung von Potenzial- und Leistungsträgern
sowie attraktive, marktgerechte Entlohnungssysteme.
Der Erfolg unseres Unternehmens ist vom Engagement, von
der Motivation und von den Fähigkeiten unserer Mitarbeiter ab­­
hängig. Dem auf manchen Gebieten bestehenden Fachkräftemangel begegnen wir vorsorglich mit umfassenden Personalentwicklungsmaßnahmen sowie umfangreichen Qualifizierungs- und
Weiterbildungsmöglichkeiten. Damit stärken wir unsere Position
als attraktiver Arbeitgeber im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter, insbesondere im Ingenieurbereich.
Darüber hinaus haben wir im Rahmen unsererer HPO-Dimension „People Excellence“ unter anderem die Projekte „First Line
Manager Training“ und „Technical Career Paths“ initiiert. Diese
Projekte sollen sicherstellen, dass wir Schlüsselpositionen, vor
allem im technischen Bereich, intern besetzen können, sowie
einem umkämpften Arbeitsmarkt mit eigenen Ressourcen begeg-
Linde Finanzbericht 2008
083
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
IT-Risiken
Die Geschäftsprozesse (Produktion, Verwaltung, Vertrieb etc.)
des Linde Konzerns werden durch unterschiedliche Informationsdienste und -systeme unterstützt. Um einen unterbrechungsund störungsfreien Betrieb zu gewährleisten, wird der Verfügbarkeit der IT-Ressourcen und dem adäquaten Schutz der Daten
große Aufmerksamkeit gewidmet. Für uns ist die Informationssicherheit ein wichtiger und integraler Bestandteil der unternehmensweiten IT-Strategie. Die IT-Sicherheit wird dabei ganzheitlich betrachtet, das heißt: Wir erarbeiten und implementieren
Maßnahmen zum Schutz der Daten, Anwendungen, Systeme,
interner LAN/WAN-Netze, Übergänge in öffentliche Netze (Internet) und zum Schutz physischer Ressourcen. Dabei berücksichtigen wir sowohl präventive als auch reaktive Maßnahmen.
Um den Schutzauftrag wirkungsvoll umsetzen zu können,
treffen wir mit hoher Intensität organisatorische, technische, und
personelle Maßnahmen. Besondere Aufmerksamkeit wird dem
Zugriffsschutz beigemessen (Authentifizierung, Autorisierung,
Filterung des Datenverkehrs durch Router und Firewalls, Identifikation potenzieller Angriffe durch Intrusion Detection/Prevention-Systeme). Alle IT-Server- (E-Mail, Web, Anwendungsserver,
Datenbanken) und Endpunktsysteme (Workstations, Desktops,
Notebooks) werden zuverlässig durch ständig aktualisierte Antivirensoftware vor möglichen Bedrohungen geschützt. Als flankierende Maßnahme führen wir regelmäßig eine automatisch
gesteuerte Aktualisierung der Betriebssystemplattform und der
kritischen Geschäftsanwendungen durch.
Der IT-Sicherheitsprozess ist formalisiert und durch eine Reihe
von Richtlinien (Policies), Standards und Empfehlungen definiert.
Diese basieren auf den anerkannten internationalen Sicherheitsstandards wie ISO 27001 und 27002. Darüber hinaus werden
regionale oder branchenspezifische Standards wie z. B. EuroSOX, HIPAA, SAS70, DSS PCI zur Profilierung der IT-Sicherheit herangezogen.
Bei den Maßnahmen zur Gestaltung einer sicheren und effektiven IT-Umgebung achten wir stets auf die gesetzliche Konformität der Hard- und Softwaresysteme sowie der Datenverarbeitung. Im Blickpunkt stehen dabei sowohl die relevanten
nationalen Gesetzgebungen als auch die branchenspezifischen
Standards.
Um einen hohen Grad an Effizienz bei der Implementierung
von Schutzmaßnahmen zu erreichen, führen wir Bedrohungs-,
Schwachstellen- und Risikoanalysen durch. Die Relevanz und
der aktuelle Zustand der ergriffenen Schutzmaßnahmen werden
sowohl durch die interne IT-Revision als auch durch externe ITExperten überprüft. Ein ständiger Verbesserungsprozess sorgt für
Korrekturen und Nachbesserungen.
Konzernanhang
Rechtliche Risiken
Als international tätiges Unternehmen ist der Linde Konzern einer
Vielzahl von rechtlichen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Produkthaftung, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht sowie Umweltschutz gehören. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen
bzw. künftigen Verfahren können oft nicht mit Sicherheit vorausgesehen werden, so dass aufgrund von gerichtlichen oder
behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht oder nicht
in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt
sind und Auswirkungen auf unser Geschäft und seine Ergebnisse
haben können.
Im Rahmen der juristischen Unterstützung der operativen
Geschäftstätigkeit werden rechtliche Risiken einem systematischen Ansatz folgend identifiziert und bezüglich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und der potenziellen Auswirkungen qualitativ
und/oder quantitativ bewertet.
Die nachfolgend beschriebenen Rechtsverfahren stellen die
aus heutiger Sicht wesentlichen Rechtsrisiken dar. Sie sind nicht
als abschließende Auflistung zu verstehen.
Einige Unternehmen der Linde Group sind im Rahmen des normalen Geschäftsverlaufs Prozesspartei in verschiedenen Gerichtsverfahren. Hierzu zählen auch Verfahren, in denen auf hohe
Schadenersatzsummen geklagt wird. Der Ausgang der Rechtsstreitigkeiten, an denen Unternehmen des Linde Konzerns als Prozesspartei beteiligt sind, lässt sich nicht eindeutig vorhersagen. Wir
gehen jedoch davon aus, dass die Rechtsstreitigkeiten ohne nennenswerte negative Auswirkungen auf die Finanz- oder Ertragslage des Unternehmens beigelegt werden können.
Bestimmte Tochterunternehmen sind in den Vereinigten Staaten als Prozesspartei an verschiedenen Gerichtsverfahren beteiligt. Bei diesen Verfahren geht es um angebliche Gesundheitsschäden, die während des Schweißens durch den Kontakt mit
Mangan, Asbest und/oder toxischen Dämpfen entstanden sein
sollen. Die Tochterunternehmen sind hierbei in der Regel nur
einer von mehreren Beklagten. Die betroffenen Tochterunternehmen sind davon überzeugt, dass sie über gute Argumente
gegen die erhobenen Schadenersatzansprüche verfügen und
weisen die behaupteten Ansprüche nachdrücklich zurück. Aufgrund der bisherigen Gesamtprozesserfahrung, der mangelnden
Stichhaltigkeit der erhobenen Vorwürfe sowie des jeweils bestehenden Versicherungsschutzes gehen wir davon aus, dass die
Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Schweißdämpfen so
beigelegt werden können, dass keine nennenswerten nachteiligen Auswirkungen auf die Finanz- oder Ertragslage des Unternehmens entstehen. Das Ergebnis dieser Verfahren ist allerdings
ungewiss und lässt sich nicht vorhersagen. Die Versicherungen
der Tochterunternehmen decken die Kosten und Folgen eines
möglichen Urteils im Zusammenhang mit den behaupteten An­­
sprüchen überwiegend oder zum Teil ab.
Weitere Angaben
nen können. Dem Ingenieurmangel beugen wir durch die Weiterentwicklung unserer innerbetrieblichen Ausbildungskonzepte vor.
Der Vorstand
konzernlagebericht – Risikobericht
084
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Risikobericht
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Risikotransfer
Für potenzielle Schadenfälle und Haftungsrisiken hat die Linde
Group angemessene Versicherungen abgeschlossen, die sicherstellen, dass mögliche finanzielle Folgen eingetretener Risiken ausgeschlossen bzw. limitiert werden. Der Umfang dieser
Versicherungen wird laufend in Anlehnung an die konkreten
Anforderungen der Geschäftsbereiche optimiert. Der Abschluss
von Konzernversicherungsverträgen wird durch den zentralen
Dienstleister, Commercium Versicherungsvermittlungs GmbH, in
Abstimmung mit dem Vorstand der Linde AG gesteuert.
Corporate Governance
Gesamtaussage zur Risikosituation des Konzerns
Hinsichtlich der in diesem Bericht erläuterten Risiken und
Zukunftsaussichten wurden im Geschäftsjahr 2008 keine Risiken
identifiziert, die zu einer dauerhaften oder wesentlichen Beeinträchtigung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Linde
Group führen könnten.
Allerdings haben sich die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Vergleich zu der Einschätzung im Geschäftsbericht
2007 erheblich verschlechtert. Durch die hohe Volatilität an den
Finanzmärkten ist eine präzise Bewertung der zukünftigen Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Linde Group schwieriger
geworden. Sollte die globale Wirtschaftskrise länger anhalten
oder sich noch verschärfen, werden sich – neben dem Wegfall
potenziellen Neugeschäfts – auch die finanziellen Risiken für die
Linde Group erhöhen. Hierzu zählt insbesondere das Adressausfallrisiko.
Die Gesamtsumme der einzelnen Risken innerhalb der Risikofelder gefährdet dennoch nicht den Fortbestand des Linde Konzerns. Bei sich verändernden Rahmenbedingungen könnten zum
heutigen Zeitpunkt unbekannte oder als unwesentlich erachtete
Risiken unsere Geschäftsaktivitäten beeinträchtigen. Organisatorisch haben wir alle Voraussetzungen geschaffen, um frühzeitig über sich abzeichnende Veränderungen der Risikosituationen
Kenntnis zu erlangen.
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
085
konzernlagebericht – Angaben gem. § 315 Abs. 4 HGB und erläuternder Bericht
Aktien mit Sonderrechten
Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen,
bestehen nicht.
Art der Stimmrechtskontrolle, wenn Arbeitnehmer am
Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben
Die Arbeitnehmer, die Aktien an der Linde AG halten, üben ihre
Kontrollrechte wie andere Aktionäre unmittelbar nach Maßgabe
der gesetzlichen Vorschriften der Satzung aus.
Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung
über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und über die Änderung der Satzung
Für die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands
gelten §§ 84, 85 AktG und § 31 MitbestG 1976. Vorstandsmitglie-
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Befugnis des Vorstands, Aktien auszugeben und zurückzukaufen
Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 7. Juni
2010 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu 25.106.534,40
EUR durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer auf den
Inhaber lautender Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des
Grundkapitals von je 2,56 EUR gegen Bareinlagen zu erhöhen
(Genehmigtes Kapital I).
Der Vorstand ist weiterhin ermächtigt, das Grundkapital bis
zum 4. Juni 2012 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu
80.000.000 EUR durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe von
insgesamt bis zu 31.250.000 neuen, auf den Inhaber lautenden
Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von
je 2,56 EUR gegen Bareinlage oder gegen Sacheinlage zu erhöhen (Genehmigtes Kapital II).
Das Grundkapital ist um bis zu 25.071.910,40 EUR bedingt
erhöht. Die Hauptversammlung vom 17. Mai 2000 hatte eine
bedingte Kapitalerhöhung um bis zu 50.000.000 EUR beschlossen, die nur insoweit durchgeführt wird, wie die Inhaber bzw.
Gläubiger von Wandlungsrechten oder Optionsscheinen, die den
von der Linde AG oder deren unmittelbaren oder mittelbaren
Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften bis zum 16. Mai 2005 auszugebenden Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen beigefügt sind, von ihren Wandlungs- bzw. Optionsrechten Gebrauch
machen oder wie die zur Wandlung verpflichteten Inhaber
bzw. Gläubiger der von der Linde AG oder deren unmittelbaren
oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften bis zum
Konzernabschluss
Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte
überschreiten
Nach dem Wertpapierhandelsgesetz hat jeder Anleger, der durch
Erwerb, Veräußerung oder auf sonstige Weise bestimmte Anteile
an Stimmrechten erreicht, überschreitet oder unterschreitet,
dies der Gesellschaft und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht anzuzeigen. Der niedrigste Schwellenwert
für diese Mitteilungspflicht beträgt 3 Prozent. Uns sind hiernach keine direkten oder indirekten Beteiligungen am Kapital bekannt, die mehr als 10 Prozent der Stimmrechte erreichen
oder überschreiten.
Konzernanhang
Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von
Aktien betreffen
Die Hauptversammlung hat im Geschäftsjahr 2007 die Einführung
eines Aktienoptionsprogramms (Linde Performance-Share-Programme 2007) für Vorstände und nachgeordnete Führungskräfte
beschlossen, in dessen Rahmen bis zu 3,5 Millionen Bezugsrechte ausgegeben werden können. Soweit Mitglieder des Vorstands oder bestimmte nachgeordnete Führungskräfte infolge
der Ausübung der Optionsrechte Aktien beziehen bzw. erwerben,
unterliegen 25 Prozent dieser Aktien bzw. unter bestimmten Vo­­raussetzungen Aktien im Gegenwert von 25 Prozent der Gesamtzahl ausgeübter Optionsrechte einer Haltepflicht von zwei Jahren. Im Rahmen dieses Aktienoptionsprogramms wurden bisher
in den Jahren 2007 und 2008 Bezugsrechte ausgegeben.
der werden auf höchstens fünf Jahre bestellt. Eine wiederholte
Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit, jeweils für höchstens fünf Jahre, ist zulässig. Nach § 31 1976 MitbestG ist für die
Bestellung von Vorstandsmitgliedern eine Mehrheit von mindestens zwei Dritteln der Mitglieder des Aufsichtsrats erforderlich.
Gemäß Ziff. 5.1 der Satzung der Gesellschaft besteht der Vorstand aus mehreren Personen, wobei der Aufsichtsrat die Zahl
der Mitglieder des Vorstands bestimmt. Nach Ziff. 5.2 der Satzung der Gesellschaft kann der Aufsichtsrat ein Vorstandsmitglied zum Vorsitzenden und eines zum stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands ernennen. Der Aufsichtsrat kann die
Bestellung zum Vorstandsmitglied und die Ernennung zum Vorsitzenden des Vorstands widerrufen, wenn ein wichtiger Grund
vorliegt, § 84 Abs. 3 AktG.
Für Satzungsänderungen gelten §§ 179, 133 AktG und Ziff.
13.2 der Satzung. Beschlüsse der Hauptversammlung bedürfen
nach Ziff. 13.2 der Satzung der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen und, soweit eine Kapitalmehrheit erforderlich
ist, der einfachen Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals, soweit nicht zwingende gesetzliche Vorschriften eine andere Mehrheit verlangen. Der Aufsichtsrat ist
gemäß Ziff. 9.5 der Satzung ermächtigt, Satzungsänderungen
vorzunehmen, die nur die Fassung betreffen.
Weitere Angaben
Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt zum Bilanzstichtag
431.340.789,76 EUR und ist voll eingezahlt. Es ist eingeteilt in
168.492.496 Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von 2,56 EUR je Aktie. Die Aktien lauten auf den Inhaber. Jede Aktie gewährt ein Stimmrecht und ist dividendenberechtigt.
Der Vorstand
Angaben gem. § 315 Abs. 4 HGB und erläuternder Bericht
086
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Angaben gem. § 315 Abs. 4 HGB und erläuternder Bericht
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
16. Mai 2005 auszugebenden Wandelschuldverschreibungen ihre
Pflicht zur Wandlung erfüllen.
Das Grundkapital ist um bis zu 50.000.000 EUR durch Ausgabe
von bis zu 19.531.250 neuen Stückaktien mit einem anteiligen
Betrag des Grundkapitals von je 2,56 EUR bedingt erhöht. Die
bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie
die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandlungsrechten oder Optionsscheinen, die den von der Linde AG oder deren unmittelbaren
oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften aufgrund
der Ermächtigung des Vorstands durch Hauptversammlungsbeschluss vom 8. Juni 2005 bis zum 7. Juni 2010 auszugebenden
Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen beigefügt sind, von
ihren Wandlungs- bzw. Optionsrechten Gebrauch machen oder
wie die zur Wandlung verpflichteten Inhaber bzw. Gläubiger
der von der Linde AG oder deren unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften aufgrund der Ermächtigung des Vorstands durch Hauptversammlungsbeschluss vom 8.
Juni 2005 bis zum 7. Juni 2010 auszugebenden Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen.
Das Grundkapital ist um bis zu 85.000.000,00 EUR durch Ausgabe von bis zu 33.203.125 neuen, auf den Inhaber lautenden
Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von
je 2,56 EUR bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung wird
nur insoweit durchgeführt, wie (i) die Inhaber bzw. Gläubiger
von Wandlungsrechten oder Optionsscheinen, die den von der
Gesellschaft oder von unter der Leitung der Gesellschaft stehenden Konzernunternehmen aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 3. Juni 2008 bis zum 2. Juni
2013 ausgegebenen Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen beigefügt sind, von ihren Wandlungs- bzw. Optionsrechten Gebrauch machen oder (ii) die zur Wandlung verpflichteten
Inhaber bzw. Gläubiger der von der Gesellschaft oder von unter
der Leitung der Gesellschaft stehenden Konzernunternehmen
aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung
vom 3. Juni 2008 bis zum 2. Juni 2013 ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen, in den
Fällen (i) und (ii) jeweils soweit nicht eigene Aktien zur Bedienung eingesetzt werden.
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Juni 2008
ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 2. Dezember 2009 eigene
Aktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von insgesamt bis zu 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung
bestehenden Grundkapitals oder – falls dieser Wert geringer ist –
des zum Zeitpunkt der Ausübung der vorliegenden Ermächtigung
bestehenden Grundkapitals zu erwerben. Der Erwerb darf über
die Börse, mittels eines an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots oder mittels einer an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Einladung zur Abgabe von Verkaufsofferten
erfolgen. Die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen Aktien
können über die Börse oder durch ein Angebot an alle Aktionäre veräußert werden, mit Zustimmung des Aufsichtsrats auch in
anderer Weise veräußert werden, mit Zustimmung des Aufsichtsrats im Rahmen des unmittelbaren oder mittelbaren Erwerbs
von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an
Unternehmen sowie im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen angeboten und übertragen werden, zur Erfüllung von
Options- und/oder Wandelanleihen, die die Gesellschaft oder
eine unmittelbare oder mittelbare Tochtergesellschaft der Gesellschaft ausgegeben hat oder ausgeben wird, verwendet werden,
bei einer Veräußerung erworbener eigener Aktien durch Angebot an alle Aktionäre den Inhabern der von der Gesellschaft oder
einer unmittelbaren oder einer mittelbaren Tochtergesellschaft
der Gesellschaft ausgegebenen Options- und/oder Wandlungsrechte Bezugsrechte auf die Aktien in dem Umfang gewährt werden, wie es ihnen nach Ausübung der Options- und/oder Wandlungsrechte bzw. nach Erfüllung einer Wandlungspflicht zustehen
würde, zur Erfüllung von Verpflichtungen der Gesellschaft aus
dem von der Hauptversammlung am 14. Mai 2002 unter Punkt
8 der Tagesordnung beschlossenen Linde Management-Incentive-Programme gewährt werden, zur Erfüllung von Verpflichtungen der Gesellschaft aus dem von der Hauptversammlung am
5. Juni 2007 unter Punkt 7 der Tagesordnung beschlossenen Performance-Share-Programms gewährt werden oder mit Zustimmung des Aufsichtsrats eingezogen werden.
Wesentliche Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines
Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen
Die im Jahr 2004 begebene Wandelschuldverschreibung enthielt
eine Regelung zur Anpassung des Wandlungsverhältnisses im
Falle eines Kontrollwechsels. Die Wandelschuldverschreibung
wurde im Geschäftsjahr 2008 vollständig gewandelt.
Eine Kündigung und vorzeitige Rückzahlung ist bei den im
Jahr 2006 begebenen Hybridanleihen möglich, sofern ein Kon­
trollwechsel stattfindet.
Linde hat im Geschäftsjahr 2007 und 2008 im Rahmen seines
Debt-Issuance-Programms Benchmark-Anleihen begeben. Entsprechend § 5 Abs. 4 der Emissionsbedingungen hat der Gläubiger der Schuldverschreibungen das Wahlrecht, die sofortige
Rückzahlung im Falle eines Kontrollwechsels zu verlangen, wenn
der Kontrollwechsel zu einem Entzug oder zu einer Herabsetzung
des Ratings auf oder unter bestimmte Ratingstufen für nicht
nachrangige unbesicherte Verbindlichkeiten führt.
Es existieren darüber hinaus wesentliche Finanzierungsverträge, die jeweils eigene Regelungen für den Fall eines Kon­
trollwechsels enthalten. Diese Regelungen sehen insbesondere
Informationspflichten gegenüber dem Vertragspartner sowie
Kündigungsrechte für den Vertragspartner vor.
Es bestehen Kundenverträge mit Vertragsklauseln, die dem
Kunden ein Sonderkündigungsrecht bei einem Kontrollwechsel
einräumen. Im Falle der Ausübung dieses Sonderkündigungsrechts sehen die Vereinbarungen grundsätzlich eine angemessene Entschädigung vor.
Linde Finanzbericht 2008
087
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft, die für den
Fall eines Übernahmeangebots mit Vorstandsmitgliedern
oder Arbeitnehmern getroffen sind
Im Falle einer Übernahme der Linde AG und der Beendigung des
Anstellungsvertrags werden den Vorstandsmitgliedern gegebenenfalls bestimmte, an ihren vertraglichen Bezügen orientierte
Ausgleichsleistungen gewährt. Diese Ausgleichsleistungen sind
in ihrer Höhe begrenzt. Eine nähere Beschreibung der Changeof-Control-Regelungen der Vorstandsmitglieder ist im Vergütungsbericht dargestellt.
Weitere Angaben
Nach den Bedingungen des Linde Performance-Share-Programms
2007 für Vorstände und nachgeordnete Führungskräfte können
im Falle eines Kontrollwechsels Sonderregelungen getroffen
werden. Diese wurden für die im Jahr 2007 und 2008 ausgegebenen Aktienoptionen wie folgt vorgesehen: Im Falle eines Kontrollwechsels bestehen Kündigungsrechte mit der Folge einer
Abgeltung der Optionsrechte durch einen näher zu bestimmenden Barausgleich.
Der Vorstand
konzernlagebericht – Angaben gem. § 315 Abs. 4 HGB und erläuternder Bericht
088
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Nachtragsbericht
Nachtragsbericht
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Erwerb der Mehrheit am Industriegaseunternehmen
SIGAS (Saudi-Arabien) formalrechtlich vollzogen
Am 13. Mai 2008 hatte die Linde Group 51 Prozent der Anteile
an dem saudi-arabischen Industriegaseunternehmen SIGAS
(Saudi Industrial Gases Co. Ltd.) erworben. Der Vollzug der Transaktion war verbunden mit der Zustimmung durch die zuständigen saudi-arabischen Aufsichtsbehörden. Diese Zustimmung ist
am 17. Januar 2009 erfolgt. Ab diesem Zeitpunkt wird SIGAS in
den Konzernabschluss der Linde Group einbezogen.
Das Familienunternehmen SIGAS ist das zweitgrößte Indus­
triegaseunternehmen in Saudi-Arabien und hat im Geschäftsjahr
2007 mit rund 400 Mitarbeitern einen Umsatz von annähernd 28
Mio. EUR erzielt.
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
089
konzernlagebericht – Dividende
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Der nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und Aktien­­gesetzes erstellte Jahresabschluss der Linde AG und der Lagebericht werden im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.
Konzernanhang
3 Ausschüttung einer Dividende von 1,80 EUR (Vj. 1,70 EUR) je
dividendenberechtigter Stückaktie in Höhe von 303.286.492,80
EUR,
3 Vortrag auf neue Rechnung von 582.651.315,22 EUR.
Weitere Angaben
Für das Geschäftsjahr 2008 weist die Linde AG als Konzernmutterunternehmen der Linde Group einen Bilanzgewinn von
885.937.808,02 EUR aus. Der Vorstand schlägt dem Aufsichtsrat
vor, im Rahmen der Feststellung des Jahresabschlusses anlässlich der Aufsichtsratssitzung am 13. März 2009 der Hauptversammlung am 15. Mai 2009 folgende Gewinnverwendung zur
Beschlussfassung vorzuschlagen:
Der Vorstand
Dividende
090
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Prognosebericht
Prognosebericht
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung
Branchenausblick
Die Mehrzahl der Ökonomen und Konjunkturforscher rechnet
damit, dass die Weltwirtschaft im Jahr 2009 den deutlichsten
Rückgang seit dem Zweiten Weltkrieg erleben wird. Nach vielen
Jahren des Wachstums werde das globale Bruttoinlandsprodukt
(BIP) im laufenden Jahr um 1,4 Prozent schrumpfen, prognostiziert etwa Global Insight.
In den USA, wo die Auswirkungen der Krise zuerst spürbar
waren, wird ein Rückgang des realen BIP von 2,7 Prozent erwartet.
Die von der US-Regierung beschlossenen Konjunkturprogramme
werden die Rezession bestenfalls abfedern. Mit einer Rückkehr
zu positiven Wachstumszahlen rechnen Ökonomen frühestens im
Jahr 2010.
Ähnlich ungünstig sind die Aussichten für den Euroraum. Global Insight prognostiziert, dass die Wirtschaftsleistung um 2,4
Prozent sinken und frühestens im Jahr 2010 eine leichte Erholung einsetzen wird. Besonders pessimistisch schätzen Experten
die Konjunkturaussichten Großbritanniens ein, da in den vergangenen Jahren ein beträchtlicher Teil der Wertschöpfung auf den
Finanzplatz London entfiel, der nun als Wachstumsmotor ausfällt. Deutschland wird attestiert, aufgrund der Strukturreformen
vergangener Jahre besser als andere Staaten des Euroraumes
auf die Krise vorbereitet zu sein. Allerdings ist die Exportnation
Deutschland mehr als andere Länder von einem expandierenden Welthandel abhängig. Global Insight rechnet deshalb damit,
dass das reale BIP in Deutschland im laufenden Jahr um 3,0 Prozent schrumpfen und frühestens im Jahr 2010 leicht – wenn überhaupt – wachsen wird.
Die Weltwirtschaftskrise trifft auch die Schwellenländer,
wenngleich in diesen Regionen für 2009 zumeist positive Wachstumsraten des BIP erwartet werden. Die Wirtschaft in China soll
2009 noch um 5,9 Prozent wachsen, in Indien um 4,3 Prozent.
Für den gesamten asiatisch-pazifischen Raum prognostiziert
Global Insight einen Anstieg des BIP um 0,4 Prozent. In Lateinamerika (ohne Mexiko) werde das Wachstum im laufenden Jahr
deutlich zurückgehen und nur noch 0,3 Prozent betragen. Für
Russland erwarten die Konjunkturforscher hingegen ein um 1,2
Prozent niedrigeres BIP als im Vorjahr.
Die in den meisten Industriestaaten und auch einigen Schwellenländern aufgelegten Konjunkturprogramme werden dazu beitragen, die Wirtschaftskrise zumindest abzufedern. Wann und in
welchem Ausmaß dieser Effekt eintreten wird, ist jedoch ungewiss. Positiv wirken sollten indes die gesunkenen Rohstoff- und
Energiepreise, die es vielen Unternehmen erlauben, günstiger
zu produzieren, und die auch den privaten Verbrauch stützen
werden.
Gaseindustrie
Von der weltweiten Rezession bleibt auch der internationale
Markt für Industriegase nicht unberührt. Nachdem bereits im Verlauf des vierten Quartals 2008 Volumenrückgänge zu verzeichnen waren, ist vor dem Hintergrund des für 2009 erwarteten
schwachen Konjunkturumfelds in diesem Jahr mit einer deutlichen Abschwächung der Marktentwicklung zu rechnen.
Gleichwohl wird die Gaseindustrie weniger stark von der
Wirtschaftskrise betroffen sein als andere Branchen. Der Hauptgrund hierfür ist die Vielzahl an Sektoren, in die Industriegase
geliefert werden. So werden vergleichsweise konjunkturresistente Absatzfelder wie die Lebensmittelindustrie oder der Markt
für medizinische Gase für ein gewisses Maß an Stabilität sorgen. Zudem wird auch im laufenden Jahr in den Schwellenländern die Nachfrage nach Industriegasen weiter wachsen – wenn
auch auf einem deutlich niedrigeren Niveau als in vergangenen
Jahren.
Anlagenbau
Im internationalen Großanlagenbau ist im Geschäftsjahr 2009
eine Zurückhaltung bei der Vergabe von neuen Projekten zu
erwarten. Bereits im vierten Quartal des vergangenen Jahres
kam es zu Verschiebungen geplanter Investitionen. Grundsätzlich bleiben die langfristigen Wachstumstrends – etwa der weltweit steigende Energiebedarf sowie eine überproportional hohe
Nachfrage aus den aufstrebenden Volkswirtschaften – jedoch
intakt. So ist insbesondere in den Bereichen Enhanced Gas & Oil
Recovery (siehe Glossar) und im Markt für Erdgasverflüssigung
(LNG) mit neuen Projekten zu rechnen. Als wichtigste Regionen
gelten dabei der Mittlere Osten und Indien.
Ausblick – Konzern
Auch unser Unternehmen spürt die Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise. Vor diesem Hintergrund tun wir alles dafür,
um unsere Produktivität und unsere Prozesse stetig weiter zu
verbessern. Wir haben zusätzliche Anstrengungen unternommen
und bereits zu Beginn des Jahres 2008 ein neues Programm zur
nachhaltigen Effizienzsteigerung eingeleitet: HPO (High Performance Organisation). Mit diesem ganzheitlichen Konzept werden wir den Linde Konzern zu einer Hochleistungsorganisation
entwickeln. HPO wird in den kommenden vier Jahren – ab dem
laufenden Geschäftsjahr 2009 – zu einer Bruttokostensenkung in
Höhe von insgesamt 650 bis 800 Mio. EUR führen. Im Rahmen
von HPO wird Linde beispielsweise in den Bereichen IT und Einkauf deutliche Kosteneinsparungen erzielen. HPO folgt direkt auf
unser Synergieprogramm aus der BOC-Akquisition. Es ist unser
Ziel, die auf Basis dieses Programms angestrebten Kostensyner-
Linde Finanzbericht 2008
091
Ausblick – Engineering Division
Der Auftragsbestand unserer Engineering Division ist mit mehr
als 4 Mrd. EUR nach wie vor sehr hoch und bildet damit eine gute
Grundlage für eine vergleichsweise stabile Geschäftsentwicklung
in den kommenden zwei Jahren. Allerdings wird auch der internationale Großanlagenbau die Auswirkungen der Wirtschaftskrise spüren, so dass mit Verschiebungen bei der Vergabe von
Neuprojekten gerechnet werden muss. In unserem schwächeren Szenario gehen wir davon aus, dass neue Auftragseingänge
Dividende
Kontinuität und Augenmaß werden auch zukünftig die wichtigsten Kriterien für unsere Dividendenpolitik bleiben. Wie in den
Jahren zuvor, werden wir auch für das Geschäftsjahr 2009 die
Höhe der Dividende an der Entwicklung des operativen Ergebnisses ausrichten und dabei die weitere gesamtwirtschaftliche
Entwicklung berücksichtigen.
Forschung und Entwicklung
Wir planen im laufenden Geschäftsjahr, einen Betrag von rund
100 Mio. EUR für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten aufzuwenden und damit in etwa so viel wie im Berichtsjahr.
Ein beträchtlicher Teil dieser Mittel fließt in das so genannte
Gases Application Development: In dieser Unternehmenseinheit
der Gases Division bündeln wir unsere Anstrengungen, bestehende gasetechnische Anwendungen und Verfahren gemeinsam
mit unseren Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen kontinuierlich weiterzuentwickeln, aber auch völlig neue Einsatzmöglichkeiten für Industriegase zu erforschen.
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Wir haben in den Geschäftsjahren 2007 und 2008 rund 3,3 Mrd.
EUR investiert, insbesondere in zukunftsträchtige Bereiche. Diese
Strategie werden wir auch im Geschäftsjahr 2009 fortsetzen, um
die Chancen auf eine überproportional gute Entwicklung weiter zu steigern und die Wettbewerbsfähigkeit unseres Konzerns
nachhaltig zu erhöhen. Wie in den vergangenen Jahren wird
auch in diesem Jahr der ganz überwiegende Teil dieser Mittel
in die Stärkung unserer internationalen Gaseaktivitäten fließen,
und hier insbesondere in den weiteren Ausbau unseres On-siteGeschäfts. Insgesamt planen wir für das laufende Geschäftsjahr Investitionen auf dem Niveau des Berichtsjahres. Für unsere
Investitionen in der Gases Division gilt mittelfristig unverändert
die Richtschnur von durchschnittlich 13 Prozent bezogen auf den
Umsatz in diesem Bereich.
Konzernabschluss
Investitionen
Konzernanhang
Ausblick – Gases Division
An unserer grundsätzlichen Zielsetzung im Gasegeschäft ändert
auch die in diesem Jahr zu erwartende Nachfrageschwäche nichts:
Wir wollen uns besser entwickeln als der Markt und unsere Produktivität weiter steigern.
Im On-site-Geschäft rechnen wir zwar mit Volumenrückgängen und einer geringeren Anzahl von Neuprojekten – gleichzeitig
können wir jedoch auf eine volle Projektpipeline zurückgreifen,
die bereits im laufenden Jahr 2009, insbesondere aber ab dem
Geschäftsjahr 2010, deutlich zum Umsatz und Ergebnis beitragen
soll. Die Lieferverträge in unserem On-site-Geschäft sind zudem
langfristig ausgerichtet und so gestaltet, dass negative Effekte aus
geringeren Abnahmequoten begrenzt sind. Im Geschäft mit Flüssig- und Flaschengasen verleiht uns die breite Kundenbasis – auch
in einem schwierigen konjunkturellen Umfeld – zusätzliche Stabilität, um Volumenrückgänge abzumildern. Zudem profitieren wir
insbesondere in diesen Produktbereichen von unseren führenden
Marktpositionen, die uns vor allem in den Kernmärkten eine große
Durchsetzungsstärke ermöglichen, etwa bei der Preisgestaltung.
Im Healthcare-Bereich, also im Geschäft mit medizi­nischen Gasen,
erwarten wir auch im laufenden Geschäftsjahr eine solide Entwicklung. Auf der Grundlage dieser Faktoren reicht unsere Szenarienplanung für unsere Geschäftsentwicklung in der Gases Division im
laufenden Jahr 2009 von einem leichten Umsatz- und Ergebnisanstieg bis hin zu einem Umsatz- und Ergebnisrückgang.
in unserer Engineering Division nicht ausreichen werden, um im
Geschäftsjahr 2009 das Umsatzniveau des Vorjahres erreichen
zu können. Bei der operativen Marge hingegen gilt ein Wert von
8 Prozent unverändert als unsere Zielgröße.
Wir sind in den vier großen Geschäftsfeldern Olefin-Anlagen,
Erdgas-Anlagen, Luftzerlegungs-Anlagen sowie Wasserstoff- und
Synthesegas-Anlagen nach wie vor international gut aufgestellt
und werden auch weiterhin von den langfristigen Wachstums­
treibern Energie und Umwelt nachhaltig profitieren.
Weitere Angaben
gien in Höhe von 250 Mio. EUR jährlich im Geschäftsjahr 2009
erstmals vollständig zu realisieren.
Vor dem Hintergrund der bestehenden Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung planen wir
in unterschiedlichen Szenarien für den Geschäftsverlauf unseres
Unternehmens im laufenden Jahr. Diese Planungen reichen von
einem Konzernumsatz und -ergebnis leicht über oder auf dem
Niveau des Vorjahres bis hin zu einem Rückgang. Abhängig von
der Nachfrageentwicklung in unseren beiden Divisionen Gases
und Engineering wird sich der Umsatz- und Ergebnistrend in der
zweiten Jahreshälfte 2009 verfestigen.
Vor dem Hintergrund der beschriebenen Szenarien werden
wir unsere mittelfristigen Ziele für 2010 – ein ROCE von 13 Prozent und ein operatives Konzernergebnis von mindestens 3 Mrd.
EUR – erst später erreichen können.
Der Vorstand
konzernlagebericht – Prognosebericht
092
Linde Finanzbericht 2008
konzernlagebericht – Prognosebericht
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Darüber hinaus werden wir auch im Bereich Healthcare unsere
F & E-Aktivitäten weiter vorantreiben, um den Einsatz von Gasen
und deren Wirksamkeit bei medizinischen Anwendungen zu
erforschen und gezielt weiterzuentwickeln. Auch die zukunftsträchtige Wasserstofftechnologie und deren Beitrag zur Entwicklung alternativer Antriebstechniken werden weiterhin im Fokus
unserer Arbeiten im Bereich Forschung und Entwicklung stehen.
In der Engineering Division haben wir bereits im Geschäftsjahr
2008 vor dem Hintergrund der Verknappung fossiler Energiequellen alternative Rohstoffversorgungspfade untersucht und zusammen mit Partnern aus der Industrie verschiedene Projekte initiiert,
die unter anderem darauf abzielen, Kohlekraftwerke effizienter
und umweltverträglicher zu betreiben. Neben der Weiterentwicklung unserer Anlagentechnologien werden diese Forschungsaktivitäten mit Blick auf eine möglichst hohe Umweltverträglichkeit
auch im laufenden Geschäftsjahr einen Schwerpunkt bilden.
Beschaffung
Die strukturellen Verbesserungsmaßnahmen der Gases Division
im Zuge der Entwicklung zur Hochleistungsorganisation bilden
die Basis dafür, dass der Einkauf auch im laufenden Geschäftsjahr einen wichtigen Beitrag zu unserem operativen Ergebnis
leisten kann. Neben dem Ziel, die Beschaffungskosten weiter zu
senken, steht dabei auch die Stärkung des Cash Flow im Fokus.
In der Engineering Division war bereits im vierten Quartal des
Jahres 2008 ein deutlicher Rückgang der Materialpreise und der
Preise für Fertigprodukte sowie eine Entspannung bei den Lieferzeiten erkennbar. Dieser Trend dürfte sich auch im laufenden
Jahr fortsetzen.
Wir werden unsere Beschaffungsstrategie im internationalen
Anlagenbaugeschäft weiterhin konsequent umsetzen. Wir setzen
dabei auf einen Mix aus längerfristigen Kooperationen mit Schlüssellieferanten und einen globalen Wettbewerb aus Niedriglohnländern für weniger kritische Ausrüstungsteile.
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
Konzernanhang
Konzernabschluss
Konzernlagebericht
Die Aktie
Corporate Governance
Der Aufsichtsrat
Der Vorstand
Linde Finanzbericht 2008
Weitere Angaben
konzernlagebericht – Prognosebericht
093
094
Linde Finanzbericht 2008
konzernabschluss
Konzernabschluss
Die Linde AG hat den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2008 unter Anwendung
der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen
Union anzuwenden sind, aufgestellt. Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern,
sind verschiedene Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zu­­sammengefasst. Diese Posten sind im Anhang gesondert angegeben.
Konzernabschluss
095 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
096 Konzernbilanz
098 Aufstellung der erfassten Erträge und
Aufwendungen
100 Konzern-Kapitalflussrechnung
102 Segmentinformationen
Linde Finanzbericht 2008
095
Konzernabschluss – Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
12.663
12.306
8.649
8.276
Bruttoergebnis vom Umsatz
4.014
4.030
Vertriebskosten
1.738
1.830
104
97
Forschungs- und Entwicklungskosten
Verwaltungskosten
1.092
1.108
Sonstige betriebliche Erträge
[9]
326
208
Sonstige betriebliche Aufwendungen
[9]
134
131
60
73
59
607
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen
und Joint Ventures (at equity)
Sondereinflüsse
[10]
Finanzerträge
[11]
372
475
Finanzaufwendungen
[11]
757
852
1.006
1.375
230
379
776
996
–
17
776
1.013
Ergebnis vor Steuern
Ertragsteuern
[12]
Ergebnis nach Steuern der fortgeführten Aktivitäten
Ergebnis nach Steuern der nicht fortgeführten Aktivitäten
[40]
Ergebnis nach Steuern
davon Anteile anderer Gesellschafter
davon Anteile der Aktionäre der Linde AG
59
61
717
952
Der Aufsichtsrat
[8]
Kosten der umgesetzten Leistungen
Corporate Governance
2007
Die Aktie
2008
Konzernlagebericht
Umsatz
Anhang
Konzernabschluss
in Mio. €
Der Vorstand
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
[13]
4,27
5,77
[13]
4,24
5,60
Ergebnis je Aktie in €
[13]
0,00
0,10
Ergebnis je Aktie in € – voll verwässert
[13]
0,00
0,10
Nicht fortgeführte Aktivitäten
Weitere Angaben
Ergebnis je Aktie in €
Ergebnis je Aktie in € – voll verwässert
Konzernanhang
Fortgeführte Aktivitäten
096
Linde Finanzbericht 2008
Konzernabschluss – Konzernbilanz
Konzernbilanz
Der Vorstand
31.12.20071
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Anhang
31.12.2008
[15]
6.893
7.332
Übrige immaterielle Vermögenswerte
[15]
3.177
3.791
Sachanlagen
[16]
7.162
7.213
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
und Joint Ventures (at equity)
[17]
535
516
Übrige Finanzanlagen
[17]
388
395
Forderungen aus Finanzdienstleistungen
[19]
671
765
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
[19]
–
1
Übrige Forderungen und Vermögenswerte
[19]
444
406
Latente Steueransprüche
[12]
227
151
19.497
20.570
in Mio. €
Aktiva
Geschäfts- oder Firmenwerte
Langfristige Vermögenswerte
Vorräte
[18]
986
1.062
Forderungen aus Finanzdienstleistungen
[19]
75
95
Die Aktie
Konzernlagebericht
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
[19]
1.641
1.609
Übrige Forderungen und Vermögenswerte
[19]
539
518
Ertragsteuerforderungen
[19]
64
86
Wertpapiere
[20]
20
45
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
[21]
1.002
858
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte
und Veräußerungsgruppen
[40]
–
112
4.327
4.385
23.824
24.955
Kurzfristige Vermögenswerte
Bilanzsumme
Konzernabschluss
1 Angepasst
(siehe Ziffer [1]).
Konzernanhang
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
097
Konzernabschluss – Konzernbilanz
in Mio. €
Anhang
31.12.2008
31.12.20071
Passiva
Gezeichnetes Kapital
431
426
Kapitalrücklage
5.074
4.948
Gewinnrücklagen
4.209
4.105
Der Vorstand
Konzernbilanz
377
449
[22]
8.249
9.210
Rückstellungen für Pensionen
und pensionsähnliche Verpflichtungen
[23]
842
747
Übrige langfristige Rückstellungen
[24]
400
241
Latente Steuerschulden
[12]
1.889
2.164
Finanzschulden
[25]
6.155
6.027
Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen
[26]
23
24
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
[27]
3
8
Übrige langfristige Verbindlichkeiten
[27]
147
61
Ertragsteuerverbindlichkeiten
[27]
Langfristige Schulden
95
101
9.554
9.373
Übrige kurzfristige Rückstellungen
[24]
1.482
1.886
Finanzschulden
[25]
1.290
1.303
Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen
[26]
11
12
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
[27]
2.120
2.210
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten
[27]
1.029
827
Ertragsteuerverbindlichkeiten
[27]
89
83
Schulden in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung
gehaltenen langfristigen Vermögenswerten
[40]
Kurzfristige Schulden
Bilanzsumme
1 Angepasst
(siehe Ziffer [1]).
–
51
6.021
6.372
23.824
24.955
Corporate Governance
[22]
Summe Eigenkapital
Die Aktie
Anteile anderer Gesellschafter
Konzernlagebericht
8.761
Konzernabschluss
– 718
7.872
[22]
Konzernanhang
– 1.842
Summe Eigenkapital ohne Anteile anderer Gesellschafter
Weitere Angaben
Kumulierte erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung
Der Aufsichtsrat
Bedingtes Kapital 178 Mio. € (Vj. 99 Mio. €)
098
Linde Finanzbericht 2008
Konzernabschluss – Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen
Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen
Der Vorstand
in Mio. €
Erläuterungen in Ziffer [22]
Gewinn/Verlust aus der Neubewertung von Wertpapieren
Gewinn/Verlust aus der Marktbewertung derivativer Finanzinstrumente
Differenzen aus der Währungsumrechnung
Der Aufsichtsrat
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus Pensionsrückstellungen
Veränderung des Effekts aus der Beschränkung
eines Defined Benefit Asset („asset ceiling“ nach IAS 19.58)
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge/Aufwendungen
Ergebnis nach Steuern
Corporate Governance
Summe der erfassten Erträge und Aufwendungen
2008
2007
5
– 1
– 51
182
– 1.106
– 686
– 334
226
16
2
– 1.470
– 277
776
1.013
– 694
736
– 725
684
31
52
davon entfallen auf
Aktionäre der Linde AG
Andere Gesellschafter
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
Konzernanhang
Konzernabschluss
Konzernlagebericht
Die Aktie
Corporate Governance
Der Aufsichtsrat
Der Vorstand
Linde Finanzbericht 2008
Weitere Angaben
Konzernabschluss – Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen
099
100
Linde Finanzbericht 2008
Konzernabschluss – Konzern-Kapitalflussrechnung
Konzern-Kapitalflussrechnung
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
in Mio. €
Erläuterungen in Ziffer [30]
2008
20071
Ergebnis vor Steuern der fortgeführten Aktivitäten
1.006
1.375
–
17
1.223
1.279
3
–
– 104
– 664
Anpassungen des Ergebnisses vor Steuern für
die Überleitung zum Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit
Ergebnis nach Steuern der nicht fortgeführten Aktivitäten
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
Abschreibungen auf Finanzanlagen
Ergebnis aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten
Corporate Governance
387
376
Zinseinnahmen aus Finance Leases gemäß IFRIC 4/IAS 17
Zinsergebnis
51
56
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen und Joint Ventures
– 60
– 73
Erhaltene Ausschüttungen/Dividenden aus operativen
assoziierten Unternehmen und Joint Ventures
Gezahlte Ertragsteuern
27
33
– 229
– 336
Die Aktie
Veränderungen bei Aktiva und Passiva,
bereinigt um Effekte aus Konsolidierungskreisänderungen
Veränderung der Vorräte
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Konzernlagebericht
Veränderung der Rückstellungen
80
– 178
– 73
– 74
–27
– 163
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
– 204
138
Veränderung der Sonstigen Aktiva und Passiva
– 204
– 44
Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit
1.876
1.742
–
– 25
– 1.404
– 1.049
davon nicht fortgeführte Aktivitäten
Konzernabschluss
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
sowie Anlagen in Leasingverhältnissen gemäß IFRIC 4/IAS 17
Auszahlung für den Zugang konsolidierter Unternehmen
Konzernanhang
– 125
– 537
Auszahlung für Investitionen in Finanzanlagen
– 88
– 39
Auszahlung aus dem Zugang von kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten
– 97
– 7
Einzahlung aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen
Vermögenswerten sowie aus der Tilgung von Forderungen aus
Finanzdienstleistungen gemäß IFRIC 4/IAS 17
168
185
26
446
104
2.688
23
399
Einzahlungen aus dem Abgang konsolidierter Unternehmen
Einzahlungen aus dem Abgang von zur Veräußerung gehaltenen
langfristigen Vermögenswerten und Veräußerungsgruppen
Weitere Angaben
Einzahlung aus dem Abgang von Finanzanlagen
Einzahlung aus dem Abgang von kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten
Cash Flow aus Investitionstätigkeit
davon nicht fortgeführte Aktivitäten
1 Angepasst
(siehe Ziffer [1]).
121
–
– 1.272
2.086
–
– 15
Linde Finanzbericht 2008
101
Konzernabschluss – Konzern-Kapitalflussrechnung
Dividendenzahlung an Aktionäre der Linde AG und andere Gesellschafter
– 329
– 281
Auszahlungen für den Erwerb von Minderheiten
– 47
–
Zinseinzahlungen
243
131
Zinsauszahlungen
– 596
– 535
Einzahlungen durch Aufnahme Benchmark Bond und sonstige Kredite
1.705
4.499
17
50
– 1.428
– 7.444
–
– 12
– 435
– 3.592
Nettoveränderung von Zahlungsmitteln
169
236
Anfangsbestand Zahlungsmittel
858
621
Wechselkurs- und konsolidierungsbedingte Veränderung der Zahlungsmittel
– 25
7
Einzahlungen aus Ausgabe von Mitarbeiteraktien
Auszahlungen zur Tilgung von Krediten und Bonds
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen
Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit
Zahlungsmittel, ausgewiesen als zur Veräußerung gehaltene langfristige
Vermögenswerte und Vermögensgruppen
Endbestand Zahlungsmittel
davon treuhänderisch verwaltete Zahlungsmittel für Unternehmensakquisitionen
– 6
858
62
–
Konzernanhang
Konzernabschluss
Konzernlagebericht
(siehe Ziffer [1]).
Weitere Angaben
1 Angepasst
–
1.002
Der Aufsichtsrat
20071
Corporate Governance
2008
Die Aktie
in Mio. €
Erläuterungen in Ziffer [30]
Der Vorstand
Konzern-Kapitalflussrechnung
102
Linde Finanzbericht 2008
Konzernabschluss – Segmentinformationen
Segmentinformationen
Segmentinformationen
Der Vorstand
Berichtspflichtige Segmente
in Mio. €
Erläuterungen in Ziffer [31]
Summe Gases Division
Engineering Division
2008
2007
2008
2007
20.440
21.624
1.239
1.269
555
534
–
–
Segmentschulden
2.669
2.597
2.443
2.386
Umsatz mit Fremden
9.505
9.202
2.633
2.524
10
7
383
226
Segmentumsatz
9.515
9.209
3.016
2.750
Operatives Ergebnis (vor Sondereinflüssen)
2.417
2.314
267
240
64
77
–
–
1.157
1.206
36
31
353
422
8
8
Segmentvermögen
Der Aufsichtsrat
davon Beteiligungen an assoziierten
Unternehmen/Joint Ventures, die nach
der Equity-Methode bilanziert werden
Umsatz mit anderen Segmenten
Corporate Governance
davon anteiliges Ergebnis aus
assoziierten Unternehmen/Joint Ventures
Abschreibungen auf immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen
davon Abschreibungen auf aufgedeckte
stille Reserven aus der Kaufpreisallokation BOC
Die Aktie
–
–
–
–
EBIT (Ergebnis vor Steuern und Zinsen)
Sondereinflüsse
1.260
1.108
231
209
Investitionen (ohne Finanzanlagen)
1.451
1.062
53
46
Konzernlagebericht
Gases Division
Westeuropa
Amerika
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
in Mio. €
2008
2007
2008
2007
Segmentvermögen
8.287
9.115
4.250
4.377
21
29
13
– 63
Segmentschulden
1.421
1.478
669
580
Umsatz mit Fremden
4.111
4.007
2.167
2.307
22
19
40
41
Segmentumsatz
4.133
4.026
2.207
2.348
Operatives Ergebnis (vor Sondereinflüssen)
1.119
1.097
432
447
–
– 4
24
30
427
478
303
318
83
115
128
145
davon Beteiligungen an assoziierten
Unternehmen/Joint Ventures, die nach
der Equity-Methode bilanziert werden
Umsatz mit anderen Segmenten
davon anteiliges Ergebnis aus
assoziierten Unternehmen/Joint Ventures
Abschreibungen auf immaterielle
Vermögenswerte und Sachanlagen
davon Abschreibungen auf aufgedeckte
stille Reserven aus der Kaufpreisallokation BOC
Sondereinflüsse
–
–
–
–
EBIT (Ergebnis vor Steuern und Zinsen)
692
619
129
129
Investitionen (ohne Finanzanlagen)
506
377
295
213
Linde Finanzbericht 2008
103
2007
595
754
1.550
1.308
23.824
24.955
–
–
–20
– 18
535
516
94
97
10.369
10.665
15.575
15.745
525
580
–
–
12.663
12.306
6
–
–399
– 233
–
–
531
580
–399
– 233
12.663
12.306
47
40
–176
– 170
2.555
2.424
–
–
–4
– 4
60
73
33
33
–3
9
1.223
1.279
10
16
–
–
371
446
–
–
59
607
59
607
14
7
– 114
428
1.391
1.752
38
21
– 72
– 94
1.470
1.035
Gases Division
Asien & Osteuropa
Südpazifik & Afrika
Summe Gases Division
2008
2007
2008
2007
2008
2007
4.873
4.699
3.316
3.543
20.440
21.624
507
403
14
165
555
534
507
429
357
220
2.669
2.597
1.921
1.606
1.306
1.282
9.505
9.202
15
12
4
2
10
7
1.936
1.618
1.310
1.284
9.515
9.209
563
467
303
303
2.417
2.314
33
43
7
8
64
77
250
216
177
194
1.157
1.206
54
48
88
114
353
422
–
–
–
–
–
–
313
251
126
109
1.260
1.108
505
334
145
138
1.451
1.062
Der Aufsichtsrat
2008
Corporate Governance
2007
Die Aktie
2008
Konzernlagebericht
Summe Konzern
2007
Konzernabschluss
Überleitung
2008
Konzernanhang
Sonstige Aktivitäten
Weitere Angaben
Berichtspflichtige Segmente
Der Vorstand
Konzernabschluss – Segmentinformationen
104
Linde Finanzbericht 2008
Konzernabschluss – Segmentinformationen
Unternehmensweite Angaben über geographische Regionen
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
2008
2007
Deutschland
1.335
1.255
Übriges Europa
4.622
4.790
Nordamerika
1.761
1.945
594
506
in Mio. €
Umsatz nach Sitz des Kunden
Südamerika
Afrika
Asien/Australien
Corporate Governance
Umsatz nach Sitz des Kunden
597
635
3.754
3.175
12.663
12.306
Langfristiges Segmentvermögen (mit Steuern) nach Sitz der Gesellschaft
in Mio. €
2008
2007
Deutschland
1.947
1.883
Die Aktie
Übriges Europa
8.077
8.991
Nordamerika
3.040
3.044
Südamerika
627
593
Afrika
801
921
5.005
5.138
19.497
20.570
Asien/Australien
Konzernlagebericht
Langfristiges Segmentvermögen
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
Konzernanhang
Konzernabschluss
Konzernlagebericht
Die Aktie
Corporate Governance
Der Aufsichtsrat
Der Vorstand
Linde Finanzbericht 2008
Weitere Angaben
Konzernabschluss – Segmentinformationen
105
106
Linde Finanzbericht 2008
konzernanhang
Konzernanhang
KONZERNANHANG
107 Grundsätze
121 Erläuterungen zur Konzern-Gewinnund Verlustrechnung
126 Erläuterungen zur Konzernbilanz
157 Sonstige Angaben
192 Erklärung des Vorstands
193 Bestätigung des Abschlussprüfers
Linde Finanzbericht 2008
107
Konzernanhang – Grundsätze
Grundsätze
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Die Kapitalkonsolidierung wird nach der Erwerbsmethode („Purchase Method“) durchgeführt. Dazu werden die identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden mit ihrem beizulegenden Zeitwert im Erwerbszeitpunkt erfasst. Ein positiver Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten für das
erworbene Unternehmen und dem anteiligen, zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigenkapital wird als
Geschäfts- oder Firmenwert („Goodwill“) angesetzt.
Unterschiedsbeträge zwischen Anschaffungskosten und anteiligem Eigenkapital bei Erwerb von Minderheitenanteilen werden direkt mit dem Eigenkapital verrechnet, soweit die Linde Group bereits zuvor Kontrolle
über das Unternehmen besaß.
Umsatz, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Gesellschaften werden aufgerechnet.
Zwischenergebnisse, die aus konzerninternen Lieferungen von langfristigen Vermögenswerten und Vorratsvermögen stammen, werden eliminiert.
Die Bewertung nach der Equity-Methode erfolgt nach den Grundsätzen der Konsolidierung von Tochterunternehmen.
Konzernanhang
[2] Konsolidierungsgrundsätze
Weitere Angaben
Die Linde Group ist ein internationaler Technologiekonzern, der in den Divisionen Gases und Engineering weltweit tätig ist.
Der Konzernabschluss der Linde AG zum 31. Dezember 2008 wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) aufgestellt,
wie sie gemäß der Verordnung Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards in der Europäischen Union anzuwenden sind. Die zusätzlichen Anforderungen des § 315a Abs. 1 HGB wurden berücksichtigt. Es fanden sämtliche zum Abschlussstichtag
verpflichtend anzuwendenden IFRS und darüber hinaus die unter Ziffer [7] genannten Standards vorzeitig im
Konzernabschluss Anwendung.
Die Berichtswährung ist Euro. Alle Beträge werden in Millionen Euro (Mio. EUR) angegeben, soweit nichts
anderes vermerkt ist.
Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt.
Seit dem 1. Januar 2008 werden Verpflichtungen gegenüber Dritten aus ausstehenden Rechnungen unter
den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen. In der Bilanz wurden die Ertragsteuer­
forderungen und Ertragsteuerverbindlichkeiten separat ausgewiesen. Weiterhin wurde im Berichtszeitraum der
Ausweis der versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste aus Pensionsrückstellungen direkt den Gewinnrücklagen zugeordnet. Dadurch wird verdeutlicht, dass eine Umgliederung dieser Beträge in die Gewinn- und
Verlustrechnung in zukünftigen Perioden nicht erfolgen wird. Für die genannten Ausweisänderungen wurden
jeweils die Vorjahresangaben angepasst.
Die Abschlussprüfer der KPMG bzw. anderer beauftragter Prüfungsgesellschaften haben die Abschlüsse, die
in den Konzernabschluss einbezogen sind, geprüft oder einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die einbezogenen Abschlüsse sind auf den Stichtag des Jahresabschlusses der Linde AG aufgestellt.
Der Vorstand
[1] Grundlagen
108
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Grundsätze
[3] Akquisitionen
Der Vorstand
Die wesentliche Akquisition des Geschäftsjahres betrifft:
Der Aufsichtsrat
Auscom Holding Pty. Limited, Sydney/Australien (Elgas)
Corporate Governance
Konzernanteil
in Prozent
Anschaffungskosten
in Mio. €
Erstmalige
Einbeziehung
100,0
263
02.10.2008
Elgas
Übrige
Summe
137
–
137
Vorläufige Unterschiedsbeträge aus Akquisitionen
in Mio. €
Buchwert der Beteiligungen gem. IAS 28
Anschaffungskosten für zusätzlich erworbene Anteile (in bar)
Anschaffungskosten
Anteiliges Eigenkapital auf Buchwertbasis
126
29
155
263
29
292
Die Aktie
57
17
74
206
12
218
Kundenbeziehungen
42
–
42
Markenname
13
–
13
–
–
–
Vorläufiger Unterschiedsbetrag vor Kaufpreisallokation
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Luftzerlegungs-Anlagen
Konzernlagebericht
–
–
–
Grundstücke und Gebäude
13
–
13
Sonstige Sachanlagen
24
1
25
–
–
–
Anteile an assoziierten Unternehmen
Sonstige Vermögenswerte und Schulden
Latente Steuern
Vorläufiger Geschäfts- oder Firmenwert zum Akquisitionsstichtag
–
–
–
– 8
–
– 8
122
11
133
Konzernabschluss
Einfluss der Erwerbe auf die Ertragslage der Linde Group seit dem Akquisitionszeitpunkt
Elgas
Übrige
Summe
68
13
81
– 62
– 10
– 72
6
3
9
Sonstige Erträge und Aufwendungen
–
– 1
– 1
Betriebliches Ergebnis (EBIT)
6
2
8
– 2
–
– 2
4
2
6
– 1
– 1
– 2
in Mio. €
Umsatz
Kosten der umgesetzten Leistungen
Bruttoergebnis vom Umsatz
Konzernanhang
Finanzergebnis
Ergebnis vor Steuern (EBT)
Ertragsteuern
Weitere Angaben
Ergebnis nach Steuern
3
1
4
davon Anteile anderer Gesellschafter
–
–
–
davon Anteile der Aktionäre der Linde AG
3
1
4
Linde Finanzbericht 2008
109
Einfluss des Erwerbs von Elgas auf die Vermögenslage
Der Aufsichtsrat
Auscom Holdings Pty. Limited (Elgas), Australien
Die Linde Group hat am 2. Oktober 2008 die restlichen 50 Prozent der Anteile am australischen LPG-Unternehmen Elgas, Sydney, zum Preis von 126 Mio. EUR erworben. Elgas wurde 1984 als 50/50 Joint Venture zwischen
BOC Limited, einer Tochtergesellschaft der Linde Group, und AGL Energy (AGL) gegründet.
Elgas ist der führende Händler von LPG (Liquefied Propane Gas = Flüssigpropangas) in Australien und
betreibt in Port Botany, Sydney, das landesweit größte LPG-Lager.
Die Gesellschaft wird seit dem 2. Oktober 2008 als Tochterunternehmen in den Konzernabschluss der Linde
Group einbezogen und ist dem Segment Südpazifik & Afrika zugeordnet. Die Ergebnisse der Kaufpreisallokation
sind aufgrund der Komplexität der Transaktion und Nähe zum Abschlussstichtag noch als vorläufig zu betrachten.
Der Vorstand
Konzernanhang – Grundsätze
92
272
Vorräte
23
–
23
Flüssige Mittel
6
–
6
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte
und Veräußerungsgruppen
–
–
–
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
62
–
62
Eigenkapital
57
84
141
Minderheitenanteil
–
–
–
Rückstellungen für Pensionen und
pensionsähnliche Verpflichtungen
3
–
3
143
8
151
68
–
68
–
–
–
Übrige langfristige Schulden
Kurzfristige Schulden
Schulden in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung
gehaltenen Vermögenswerten und Veräußerungsgruppen
BOC India Ltd., Indien
Am 19. Januar 2008 hat das Board of Directors der BOC India Ltd. im Zuge einer Barkapitalerhöhung mit
Bezugsrechtsausschluss 36.200.000 neue Aktien zu einem Ausgabepreis von 165 INR pro Aktie an The BOC
Group plc, eine Konzerngesellschaft der Linde Group, ausgegeben. Hierdurch hat sich die Beteiligung von
54,80 Prozent auf 73,99 Prozent erhöht. Aufgrund des Erwerbs der neuen Aktien war The BOC Group plc verpflichtet, ein öffentliches Übernahmeangebot auf bis zu 20 Prozent der ausstehenden Aktien von BOC India
Ltd. zu machen. Die Angebotsfrist endete am 30. Juni 2008 und die Transaktion wurde im 3. Quartal 2008
rechtlich vollzogen. Dabei ist der Anteil der Linde Group an BOC India Ltd. auf 89,48 Prozent erhöht worden.
Der Unterschiedsbetrag zwischen den im Rahmen des öffentlichen Übernahmeangebots erworbenen Aktien
und dem erworbenen Anteil anderer Gesellschafter in Höhe von – 32 Mio. EUR wurde mit den Gewinnrücklagen verrechnet.
Die Aktie
180
Konzernlagebericht
Langfristige Vermögenswerte
Konzernabschluss
Beizulegender
Zeitwert
Konzernanhang
Anpassung
Weitere Angaben
Buchwert
in Mio. €
Corporate Governance
Eröffnungsbilanz zum 2. Oktober 2008
110
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Grundsätze
[4] Konsolidierungskreis
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
In den Konzernabschluss werden neben der Linde AG alle Unternehmen einbezogen, über die die Linde AG
direkt oder indirekt die Beherrschung im Sinne der Bestimmung der Finanz- und Geschäftspolitik ausübt.
Nach der Equity-Methode werden Anteile an assoziierten Unternehmen und an Joint Ventures bewertet.
Assoziierte Unternehmen sind Beteiligungen, bei denen die Linde AG direkt oder indirekt 20 Prozent oder
mehr der Stimmrechte hält und einen maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik ausüben
kann. Joint Ventures sind Unternehmen, die von der Linde AG zusammen mit einem oder mehreren Partnern
gemeinschaftlich geführt werden. Unternehmen, an denen die Linde AG zwar direkt oder indirekt die Mehrheit der Stimmrechte besitzt, aber aufgrund wesentlicher Minderheitsrechte die Kontrolle nicht ausüben kann,
werden ebenfalls nach der Equity-Methode bewertet.
Corporate Governance
Die Zusammensetzung der im Konzernabschluss erfassten Unternehmen der Linde Group ergibt sich aus folgender Aufstellung:
Stand
31.12.20071
Konsolidierte Tochterunternehmen
davon Inland
davon Ausland
Die Aktie
Sonstige Beteiligungen
davon Inland
davon Ausland
Nach der Equity-Methode
bewertete Gesellschaften
Konzernlagebericht
davon Inland
davon Ausland
Zugänge
Abgänge
Stand
31.12.2008
543
29
45
527
35
–
10
25
508
29
35
502
112
28
45
95
3
2
2
3
109
26
43
92
66
12
19
59
–
–
–
–
66
12
19
59
1 Angepasst.
Konzernabschluss
Am 7. Mai 2008 hat die Linde Group ihre Produktion für Regel- und Absperrsysteme, die MAPAG Valves GmbH,
zu einem Enterprise Value von 36 Mio. EUR an den internationalen Technologiekonzern Metso (Finnland) veräußert. Dies führte zu einem Zahlungsmittelzufluss von 26 Mio. EUR.
Konzernanhang
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
111
Eibl Homecare GmbH
Mahlow
Hydromotive GmbH & Co. KG
Leuna
Linde Gas Produktionsgesellschaft mbH & Co. KG
Pullach
Linde Gas Therapeutics GmbH
Unterschleißheim
Linde-KCA-Dresden GmbH
Dresden
Linde Medical Devices GmbH
Pullach
Linde Semicon GmbH & Co. KG
Pullach
Linde Welding GmbH
Pullach
Selas-Linde GmbH
Pullach
Tega – Technische Gase und Gasetechnik GmbH
Würzburg
TV Kohlensäure Technik und Vertrieb GmbH & Co. KG
Pullach
Unterbichler GmbH & Co. KG
München
Die Aufstellung des Anteilsbesitzes des Konzerns, der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht sowie der
Bericht des Aufsichtsrats werden im elektronischen Bundesanzeiger hinterlegt. Die wesentlichen Konzerngesellschaften sind unter Ziffer [42] angegeben.
[5] Währungsumrechnung
Geschäftsvorfälle in Fremdwährung wurden in die entsprechende funktionale Währung der einzelnen Einheit
zum Transaktionsstichtag umgerechnet. Die Jahresabschlüsse inklusive der im Rahmen einer Purchase Price
Allocation aufgedeckten stillen Reserven und Lasten der ausländischen Tochtergesellschaften werden nach
dem Konzept der funktionalen Währung gemäß IAS 21 The Effects of Changes in Foreign Exchange Rates
umgerechnet.
Die Umrechnung der Vermögenswerte und Schulden sowie der Haftungsverhältnisse und der sonstigen
finanziellen Verpflichtungen erfolgt nach der Stichtagskursmethode, d. h. zum Mittelkurs am Bilanzstichtag.
Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung und damit das in der Erfolgsrechnung ausgewiesene Jahresergebnis werden nach der Durchschnittskursmethode umgerechnet.
Der sich aus der Umrechnung des Eigenkapitals ergebende Währungsunterschied wird im Posten „Kumulierte erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung“ verrechnet.
Geschäfts- oder Firmenwerte sowie aufgedeckte stille Reserven aus Unternehmenserwerben, die vor dem
1. Januar 2005 entstanden, werden weiterhin in der Konzernwährung bilanziert.
Bei der Umrechnung von Abschlüssen ausländischer Unternehmen, die nach der Equity-Methode bewertet
werden, finden für die Eigenkapitalfortschreibung die gleichen Grundsätze Anwendung wie bei den konsolidierten Tochterunternehmen.
Im Berichtsjahr wurden Umrechnungsdifferenzen in Höhe von – 5 Mio. EUR (Vj. – 3 Mio. EUR) erfolgswirksam erfasst.
Der Aufsichtsrat
München
Corporate Governance
München
Commercium Versicherungsvermittlung GmbH
Die Aktie
Commercium Immobilien- und Beteiligungs-GmbH
Konzernlagebericht
München
Konzernabschluss
Sitz
Cleaning Enterprises GmbH
Konzernanhang
Name
Weitere Angaben
Durch die Einbeziehung in den Konzernabschluss sind gemäß § 264 Abs. 3 bzw. § 264b HGB die folgenden vollkonsolidierten Gesellschaften von der Offenlegungspflicht des Jahresabschlusses und der Erstellung des Lageberichts befreit, soweit die übrigen Voraussetzungen der § 264 Abs. 3 bzw. § 264b HGB kumulativ erfüllt sind:
Der Vorstand
Konzernanhang – Grundsätze
112
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Grundsätze
[6] Währungen
Der Vorstand
Für die Währungsumrechnung werden folgende wesentliche Wechselkurse zugrunde gelegt:
Wechselkurs 1 € =
ISO-Code
Mittelkurs am Bilanzstichtag
31.12.2008
Jahresdurchschnittskurs
31.12.2007
2008
2007
Der Aufsichtsrat
Argentinien
ARS
4,828700
4,595500
4,644100
4,274272
Australien
AUD
1,977100
1,665800
1,743380
1,635303
Corporate Governance
Brasilien
BRL
3,235700
2,596800
2,676530
2,664593
China
CNY
9,546400
10,656700
10,227400
10,423425
Großbritannien
GBP
0,955700
0,735100
0,796990
0,684914
Kanada
CAD
1,702500
1,453800
1,561800
1,468625
Malaysia
MYR
4,827500
4,824900
4,888900
4,709606
Norwegen
NOK
9,726100
7,931600
8,240640
8,015810
Polen
PLN
4,148300
3,603100
3,515030
3,781393
Schweden
SEK
10,932800
9,435600
9,629100
9,250103
Schweiz
CHF
1,493400
1,654000
1,586460
1,643115
Die Aktie
Konzernlagebericht
Südafrika
ZAR
13,276100
10,016100
12,074840
9,654526
Südkorea
KRW
1.765,670000
1.365,480000
1.603,767350
1.274,013938
Tschechien
CZK
26,854000
26,521000
24,960830
27,746850
Türkei
TRY
2,154900
1,703600
1,908950
1,786264
Ungarn
HUF
265,660000
252,990000
251,733250
251,387910
USA
USD
1,398000
1,459000
1,471080
1,371784
[7] Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Konzernabschluss
Der Konzernabschluss ist auf Basis von Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten erstellt – mit Ausnahme derivativer Finanzinstrumente und zur Veräußerung verfügbarer finanzieller Vermögenswerte („available for sale“),
die zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind.
Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind entsprechend IAS 27 Consolidated and Separate Financial Statements nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt.
Konzernanhang
Neu herausgegebene Rechnungslegungsvorschriften
Das IASB hat im Rahmen seiner Projekte zur Fortentwicklung der IFRS und zur Erzielung einer Konvergenz mit
den US-GAAP zahlreiche Standards geändert bzw. neu verabschiedet. Hiervon sind folgende Standards verpflichtend im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2008 anzuwenden:
3 Amendments to IAS 39 and IFRS 7 Reclassification of Financial Instruments.
Weitere Angaben
Dieser Standard hat keine Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Linde Group.
Linde Finanzbericht 2008
113
Konzernanhang – Grundsätze
Umsatzrealisierung
Der Umsatz enthält Verkäufe von Produkten, Dienstleistungen sowie Mieterlöse, vermindert um Skonti und
Preisnachlässe.
Umsätze aus dem Verkauf von Produkten werden mit dem Gefahrenübergang an den Kunden realisiert, wenn
das Entgelt zuverlässig bestimmbar ist und die Erfüllung der damit verbundenen Forderungen wahrscheinlich ist.
Ist eine Abnahme durch den Kunden vorgesehen, wird der entsprechende Umsatz erst mit dieser Abnahme ausgewiesen. Bei langfristigen Serviceverträgen wird der Umsatz grundsätzlich linear über die Vertragslaufzeit erfasst.
Umsatz aus kundenspezifischen Fertigungsaufträgen wird gemäß IAS 18 Revenue bzw. IAS 11 Construction
Contracts nach dem Leistungsfortschritt („Percentage-of-Completion-Method“, PoC-Methode) ausgewiesen.
Gewinne aus der PoC-Methode werden nur dann erfasst, wenn das Ergebnis eines Fertigungsauftrages verlässlich hochgerechnet werden kann.
Zur Umsatz- und Ergebnisabgrenzung aus Leasinggeschäften verweisen wir auf die Erläuterungen zur Bilanzierung von Leasingverträgen.
Langfristige Auftragsfertigung
Langfristige Fertigungsaufträge werden nach der Percentage-of-Completion-Method (PoC-Methode) bilanziert. Der Fertigstellungsgrad wird dabei anhand des Verhältnisses der angefallenen Kosten zu den erwarteten Gesamtkosten (Cost-to-Cost-Methode) bestimmt. Ist das Ergebnis eines Fertigungsauftrages nicht zuver-
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Diese Standards werden von der Linde AG erst ab dem Geschäftsjahr 2009 oder später angewendet.
Die Auswirkungen der nicht angewendeten Standards auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Geschäftsjahres 2009 werden insgesamt von untergeordneter Bedeutung sein.
Konzernabschluss
3 Revised IFRS 3 Business Combinations,
3 Amendment zu IAS 1 Presentation of Financial Statements,
3 Amendment zu IAS 27 Consolidated and Separate Financial Statements,
3 Improvements to International Financial Reporting Standards,
3 Amendment zu IAS 39 Financial Instruments: Recognition and Measurement: Eligible Hedged Items,
3 IFRIC 12 Service Concession Arrangements,
3 IFRIC 15 Agreements for the Construction of Real Estate,
3 IFRIC 16 Hedges of a Net Investment in a Foreign Operation,
3 IFRIC 17 Distributions of Non-Cash Assets to Owners,
3 IFRIC 18 Transfer of Assets from Customers.
Konzernanhang
Die Anwendung von IFRIC 14 The Limit on a Defined Benefit Asset, Minimum Funding Requirements and their
Interaction verdeutlicht die Bilanzierung von Pensionsverpflichtungen im Falle von gesetzlichen und vertraglichen Einzahlungsverpflichtungen in das Planvermögen. Je nach Ausgestaltung des Pensionsplans kann es
hierdurch zu einer erfolgsneutralen Erhöhung der Pensionsverpflichtung bzw. Verminderungen eines Vermögenswertes aus Pensionen kommen.
Im Vorjahr wurde erstmals IFRS 8 Operating Segments im Hinblick auf die Segmentberichterstattung angewendet.
Darüber hinaus wurden folgende Standards vom IASB bzw. IFRIC verabschiedet, jedoch noch nicht im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2008 angewendet, da diese noch nicht verpflichtend anzuwenden sind oder
noch nicht durch die Europäische Kommission übernommen wurden:
Weitere Angaben
3 Amendments zu IAS 32 und IAS 1 Puttable Financial Instruments and Obligations arising on Liquidation,
3 Amendment to IFRS 2 Share-based Payment: Vesting Conditions and Cancellations,
3 IFRIC 13 Customer Loyalty Programmes,
3 IFRIC 14 The Limit on a Defined Benefit Asset, Minimum Funding Requirements and their Interaction.
Der Vorstand
Folgende Standards wurden im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2008 vorzeitig angewendet:
114
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Grundsätze
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
lässig bestimmbar, werden Erlöse nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten erfasst (Zero-Profit-Methode).
Soweit die kumulierten Leistungen (angefallene Auftragskosten und ausgewiesene Gewinne) die Anzahlungen im Einzelfall übersteigen, erfolgt der Ausweis der Fertigungsaufträge aktivisch unter den Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen. Entsteht nach Abzug der Anzahlungen ein negativer Saldo, erfolgt der Ausweis
unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Zu erwartende Auftragsverluste werden in voller
Höhe erfasst; sie werden unter Berücksichtigung der erkennbaren Risiken ermittelt.
Das Finanzergebnis aus langfristiger Auftragsfertigung wird in den Sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.
Corporate Governance
Kosten der umgesetzten Leistungen
Die Kosten der umgesetzten Leistungen umfassen die Kosten der verkauften Erzeugnisse und Dienstleistungen sowie die Einstandskosten der verkauften Handelswaren. Sie beinhalten neben den direkt zurechenbaren
Material- und Fertigungskosten auch die Gemeinkosten einschließlich der Abschreibungen auf die Produktionsanlagen und bestimmte immaterielle Vermögenswerte sowie die Abwertungen auf Vorräte.
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung
Forschungskosten und nicht aktivierungsfähige Entwicklungskosten werden bei Anfall ergebniswirksam
erfasst.
Die Aktie
Konzernlagebericht
Finanzergebnis
Das Finanzergebnis beinhaltet den Zinsaufwand aus Verbindlichkeiten, erhaltene Dividenden, Zinserträge
aus Forderungen sowie Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten, die ergebniswirksam erfasst werden.
Außerdem wird der Zinsaufwand aus Pensionsrückstellungen sowie der Bewertungsaufwand aus eingebetteten Derivaten in den Finanzaufwendungen ausgewiesen.
Zinsertrag und Zinsaufwand werden ergebniswirksam nach der Effektivzinsmethode erfasst. Dividenden
werden ergebniswirksam vereinnahmt, wenn ein Ausschüttungsbeschluss vorliegt. Der anteilige Zinsertrag
bei Finanzierungsleasingverhältnissen wird nach der Effektivzinsmethode ermittelt. Darüber hinaus werden
der erwartete Ertrag aus Planvermögen für Pensionsrückstellungen sowie der Bewertungsertrag aus eingebetteten Derivaten innerhalb der Finanzerträge ausgewiesen.
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
Immaterielle Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte sind Geschäfts- oder Firmenwerte, Kundenbeziehungen, der aktivierbare Teil
der Entwicklungskosten, Patente, Software, Lizenzen und ähnliche Rechte.
Entgeltlich erworbene und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten, vermindert um Abschreibungen und Wertminderungen, angesetzt. Für immaterielle Vermögenswerte ist zu prüfen, ob deren Nutzungsdauer zeitlich bestimmt oder unbestimmt ist. Geschäfts- oder
Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden nicht abgeschrieben, sondern jährlich, bei Anzeichen für eine Wertminderung ggf. auch anlassbezogen, einem Wertminderungstest („Impairment Test“) unterzogen.
Der Wertminderungstest gemäß IAS 36 Impairment of Assets stellt den Buchwert der entsprechenden zahlungsmittelgenerierenden Einheit bzw. des zu testenden Vermögenswertes dem erzielbaren Betrag gegenüber. Der erzielbare Betrag ist der höhere Wert aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten.
Gemäß IAS 36 Impairment of Assets wird der Geschäfts- oder Firmenwert der kleinsten zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnet, auf welcher der Geschäfts- oder Firmenwert vom Management überwacht wird,
und auf dieser Ebene mindestens einmal jährlich auf Werthaltigkeit getestet. Dies ist die Ebene der operativen
Segmente. Im Rahmen des Werthaltigkeitstests wird zunächst der Nutzungswert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit deren Buchwert gegenübergestellt. Ist der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit nicht
durch den Nutzungswert gedeckt, so wird überprüft, ob der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten
höher ist als der Buchwert. Die Wertminderungen eines Geschäfts- oder Firmenwertes oder eines immateriellen
Vermögenswertes mit unbestimmter Nutzungsdauer werden in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.
Linde Finanzbericht 2008
115
Im Einzelnen liegen den Wertansätzen folgende Nutzungsdauern zugrunde:
Gebäude
10 – 40 Jahre
Technische Anlagen
6 – 15 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
3 – 20 Jahre
Wenn besondere Ereignisse oder Marktentwicklungen einen Wertverfall anzeigen, wird die Werthaltigkeit des
Buchwertes von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens überprüft („Impairment Test“). Dabei wird der
Buchwert des Vermögenswertes mit dem erzielbaren Betrag verglichen, welcher der höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert ist. Bei der Ermittlung des erzielbaren Betrages auf Basis des Nutzungswertes werden zukünftig zu erwartende Zahlungsströme mit einem risi-
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Sachanlagen
Die Sachanlagen sind mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um Abschreibungen entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer und Wertminderungen, bewertet. Die Herstellungskosten der
selbst erstellten Anlagen enthalten alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten und angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten. Hierzu gehören die fertigungsbedingten Abschreibungen, anteilige Verwaltungskosten sowie die anteiligen Kosten des sozialen Bereichs. Die Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten werden um öffentliche Zuschüsse gekürzt. Für bestimmte Sachanlagen, deren Erwerb oder
Herstellung einen Zeitraum von einem Jahr überschreitet, werden Bauzeitzinsen aktiviert. Die Abschreibungen
auf das Sachanlagevermögen werden nach der linearen Methode vorgenommen und in den Funktionskosten
ausgewiesen. Besteht ein Vermögenswert des Sachanlagevermögens aus mehreren Komponenten mit einer
unterschiedlichen Nutzungsdauer, so wird die Abschreibung für die unterschiedlichen Komponenten einzeln
bemessen. Bestehende rechtliche oder faktische Rückbauverpflichtungen werden in Höhe des abgezinsten
erwarteten Erfüllungsbetrags in den Anschaffungs- und Herstellungskosten der Komponenten erfasst. Die Nutzungsdauer und Abschreibungsmethode werden jedes Jahr überprüft und an die tatsächlichen Gegebenheiten angepasst.
Weitere Angaben
Für die Berechnung des Nutzungswertes der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten werden für einen Detailplanungszeitraum von vier Jahren aus der vom Management verabschiedeten Unternehmensplanung Nettozahlungsströme auf Nachsteuerbasis abgeleitet. Die Ermittlung der ewigen Rente erfolgt auf Grundlage der
Nettozahlungsströme der letzten verfügbaren Detailplanungsperiode. Die bei der Diskontierung der Zahlungsströme angewendeten Nachsteuerzinssätze berücksichtigen die branchen- und länderspezifischen Risiken der
jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Bei der Diskontierung der ewigen Rente kommen Wachstumsabschläge zur Anwendung, die unterhalb der im Detailplanungszeitraum ermittelten Wachstumsraten liegen und im Wesentlichen dem Ausgleich einer allgemeinen Teuerungsrate dienen.
Die Abschreibung immaterieller Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer erfolgt grundsätzlich planmäßig über die voraussichtliche Nutzungsdauer und wird innerhalb der Funktionskosten ausgewiesen. Kundenbeziehungen werden mit ihren Anschaffungskosten angesetzt und linear über ihre jeweilige voraussichtliche
Nutzungsdauer von fünf bis 40 Jahren abgeschrieben. Die voraussichtliche Nutzungsdauer von erworbenen
Kundenbeziehungen bemisst sich auf Grundlage der Fristigkeit des der Kundenbeziehung zugrunde liegenden
Vertragsverhältnisses bzw. anhand des erwarteten Kundenverhaltens. Bestehen Anzeichen für eine Wertminderung der immateriellen Vermögenswerte, so erfolgt ein Werthaltigkeitstest.
Wenn der Grund für frühere Wertminderungen entfallen ist, erfolgt bei immateriellen Vermögenswerten
maximal eine Wertaufholung auf den Wert, der sich bei Ausbleiben jeder Wertminderung unter Anwendung
der planmäßigen Abschreibung ergeben hätte. Dies gilt nicht für den Geschäfts- oder Firmenwert.
Aufwendungen im Zusammenhang mit dem entgeltlichen Erwerb und der Eigenentwicklung selbst genutzter Software einschließlich der Aufwendungen, diese Software in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen, werden aktiviert und unter Verwendung der linearen Abschreibungsmethode über die voraussichtliche
Nutzungsdauer von drei bis acht Jahren planmäßig abgeschrieben.
Der Vorstand
Konzernanhang – Grundsätze
116
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Grundsätze
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
koadäquaten Zinssatz abgezinst. Wenn der Nettobuchwert von Vermögenswerten größer ist als der erzielbare
Betrag, wird eine Wertminderung erfasst. Bei der Festlegung der zukünftig zu erwartenden Zahlungsströme
werden das aktuelle und zukünftig erwartete Ertragsniveau sowie geschäftsfeldspezifische, technologische,
wirtschaftliche und allgemeine Entwicklungen berücksichtigt. Erfolgt der Werthaltigkeitstest für Sachanlagen
auf Ebene einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit, der auch ein Teil des Geschäfts- oder Firmenwertes
zugeordnet wurde, und liegt eine Wertminderung vor, so werden zunächst der Geschäfts- oder Firmenwert
und danach die anderen Vermögenswerte nach Maßgabe ihrer relativen Buchwerte – unter Berücksichtigung
der beizulegenden Zeitwerte der Vermögenswerte – wertgemindert. Wenn der Grund für eine frühere Wertminderung entfallen ist, erfolgt eine Wertaufholung auf maximal den Betrag, der sich bei Ausbleiben jeder
Wertminderung unter Anwendung der Abschreibung ergeben hätte.
Zur Bilanzierung von Vermögenswerten aus Leasinggeschäften verweisen wir auf die Erläuterungen zur
Bilanzierung von Leasingverträgen.
Corporate Governance
Assoziierte Unternehmen und Joint Ventures
Assoziierte Unternehmen und Joint Ventures werden nach der Equity-Methode im Zeitpunkt des Erwerbs zu
Anschaffungskosten bilanziert. In Folgeperioden erhöht oder verringert sich der Buchwert mit dem Anteil am
Ergebnis; getätigte Ausschüttungen verringern den Buchwert entsprechend. Liegen Anzeichen für Wertminderungen bei assoziierten Unternehmen oder Joint Ventures vor, so wird der Buchwert der betroffenen Beteiligung
einem Werthaltigkeitstest unterzogen. Wenn der Grund für eine frühere Wertminderung entfallen ist, so erfolgt
eine Wertaufholung auf maximal den Betrag, der sich bei Ausbleiben jeder Wertminderung ergeben hätte.
Die Aktie
Konzernlagebericht
Vorräte
Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. zum niedrigeren Nettoveräußerungswert
bewertet. Der Nettoveräußerungswert entspricht dem erzielbaren Veräußerungserlös abzüglich der noch bis
zur Fertigstellung anfallenden Kosten und abzüglich der bis zur Veräußerung anfallenden Vertriebskosten. Die
Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie fertigungsbedingte Abschreibungen, die direkt dem Herstellungsprozess zugeordnet werden können. Kosten der Verwaltung und des sozialen Bereichs werden berücksichtigt, soweit sie
der Produktion zuzuordnen sind. Als Verbrauchsfolgeverfahren kommen das Durchschnittsverfahren oder das
Fifo-Verfahren („First-in-first-out-Verfahren“) zur Anwendung.
Konzernabschluss
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
Forderungen und Sonstige Vermögenswerte sind zu fortgeführten Anschaffungskosten bzw. zum beizulegenden Zeitwert bilanziert.
Den erkennbaren Einzelrisiken wird durch angemessene Wertberichtigungen Rechnung getragen.
Konzernanhang
Weitere Angaben
Finanzinstrumente
Marktübliche Käufe oder Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten werden grundsätzlich zum Erfüllungstag bilanziert. Etwas anderes gilt für Derivate, die zum Handelstag bilanziert werden.
Bei Finanzinstrumenten ist nach IAS 39 Financial Instruments: Recognition and Measurement zu differenzieren zwischen Finanzinstrumenten, die zu Handelszwecken gehalten werden („at fair value through profit
and loss“), weiterveräußerbaren Wertpapieren („available for sale“), Finanzinstrumenten, die bis zur Endfälligkeit gehalten werden („held to maturity“) und Krediten und Forderungen („loans and receivables“). Die Linde
Group hat keine Finanzinstrumente als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten eingestuft.
Weiterveräußerbare Finanzinstrumente werden grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert bilanziert, unrealisierte Gewinne und Verluste werden bis zur Realisierung unter Berücksichtigung latenter Steuern gesondert im
Eigenkapital erfasst. Sofern kein beizulegender Zeitwert zuverlässig ermittelt werden kann, werden die Eigenkapitalinstrumente zu Anschaffungskosten bilanziert. Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte
werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode oder, falls objektive
Hinweise vorliegen, dass der Vermögenswert wertgemindert ist, mit dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. „Available-for-sale“-Wertpapiere und Finanzanlagen, deren beizulegender Zeitwert unter die Anschaf-
Linde Finanzbericht 2008
117
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Nach IAS 39 Financial Instruments: Recognition and Measurement sind alle derivativen Finanzinstrumente
zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren, und zwar unabhängig davon, zu welchem Zweck oder in welcher
Absicht sie abgeschlossen wurden. Die Marktwertveränderungen der derivativen Finanzinstrumente, bei denen
Hedge Accounting angewendet wird, werden, sofern es sich um einen Cash Flow Hedge oder Net Investment
Hedge handelt, im Eigenkapital als Bestandteil der Kumulierten erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderung ausgewiesen.
Bei einem Fair Value Hedge werden Derivate zur Absicherung gegen Risiken einer Änderung des beizulegenden Zeitwertes von Bilanzpositionen eingesetzt. Die Ergebnisse aus der Marktbewertung der Derivate und
der dazugehörigen Grundgeschäfte werden ergebniswirksam erfasst, soweit die Veränderung des Marktwertes das abgesicherte Risiko betrifft.
Im Rahmen eines Cash Flow Hedge werden Derivate verwendet, um zukünftige Cash Flow-Risiken aus be­­
reits bestehenden Grundgeschäften oder geplanten Transaktionen zu sichern. Der „hedge effective“ Teil der
Marktwertveränderungen der Derivate wird zunächst erfolgsneutral in der Kumulierten erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderung ausgewiesen. Eine Umbuchung in die Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt zeitgleich mit
der Ergebniswirkung des abgesicherten Grundgeschäfts. Der nicht durch das Grundgeschäft gedeckte („hedge
ineffective“) Teil der Marktwertveränderungen wird unmittelbar im Ergebnis berücksichtigt.
Im Rahmen von Hedges einer Nettoinvestition in ausländische Gesellschaften („Net Investment Hedge“)
werden die Translationsrisiken aus Beteiligungen mit einer ausländischen funktionalen Währung abgesichert.
Unrealisierte Gewinne und Verluste der Sicherungsinstrumente werden bis zur Veräußerung bzw. bis zum Ab­­
gang der Gesellschaft im Eigenkapital erfasst.
Liegen die Voraussetzungen für Hedge Accounting nicht vor, wird die Marktwertveränderung derivativer
Finanzinstrumente ergebniswirksam erfasst.
Nach IAS 39 Financial Instruments: Recognition and Measurement werden in hybriden Verträgen enthaltene eingebettete Derivate gesondert als derivative Finanzinstrumente behandelt, wenn bestimmte Voraussetzungen vorliegen.
Für nähere Angaben zum Risikomanagement und zu den bilanziellen Auswirkungen von derivativen Finanz­
instrumenten siehe Anhang, Ziffer [29].
Finanzschulden werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Differenzen zwischen historischen
Anschaffungskosten und dem Rückzahlungsbetrag werden entsprechend der Effektivzinsmethode berücksichtigt. Finanzverbindlichkeiten, die als gesichertes Grundgeschäft in einen Fair Value Hedge einbezogen sind,
werden in Bezug auf das gesicherte Risiko zum beizulegenden Zeitwert bilanziert.
Konzernanhang
(a) erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Emittenten oder des Schuldners;
(b) ein Vertragsbruch wie beispielsweise ein Ausfall oder Verzug von Zins- oder Tilgungszahlungen;
(c) Zugeständnisse von Seiten des Kreditgebers an den Kreditnehmer infolge wirtschaftlicher oder rechtlicher
Gründe im Zusammenhang mit den finanziellen Schwierigkeiten des Kreditnehmers, die der Kreditgeber
ansonsten nicht gewähren würde;
(d) eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Kreditnehmer in Insolvenz fällt oder ein sonstiges Sanierungsverfahren durchläuft;
(e) der Wegfall eines aktiven Marktes für diesen finanziellen Vermögenswert infolge finanzieller Schwierigkeiten;
(f) eine Empfehlung von Kapitalmarktbeobachtern;
(g) Informationen über nachteilige Entwicklungen im technologischen, wirtschaftlichen oder rechtlichen
Umfeld des Vertragspartners;
(h) ein wesentlicher und anhaltender Rückgang des beizulegenden Zeitwerts des Finanzinstruments.
Weitere Angaben
fungskosten sinkt, werden ergebniswirksam abgeschrieben. Die Linde Group überprüft ihre finanziellen Vermögenswerte der Kategorien Kredite und Forderungen, weiterveräußerbare Wertpapiere und bis zur Endfälligkeit
gehaltene Wertpapiere regelmäßig auf das Vorliegen einer Wertminderung. Dabei werden die folgenden Kriterien herangezogen:
Der Vorstand
Konzernanhang – Grundsätze
118
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Grundsätze
Der Vorstand
Finanzinstrumente, die sowohl einen Eigenkapital- wie einen Fremdkapitalanteil beinhalten können, werden entsprechend IAS 32 Financial Instruments: Presentation beurteilt. Die von der Linde Group begebenen
hybriden Finanzinstrumente werden vollständig zu fortgeführten Anschaffungskosten als Schuldinstrumente
behandelt und es wird kein separater Eigenkapitalanteil bilanziert. Bei der im Geschäftsjahr 2004 emittierten
Wandelschuldverschreibung – welche im Geschäftsjahr 2008 vollständig in Eigenkapital gewandelt worden
ist – wurde eine Aufteilung in einen Eigenkapital- und Fremdkapitalanteil vorgenommen.
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Latente Steuern
Aktive und passive latente Steuern werden entsprechend IAS 12 Income Taxes nach der bilanzorientierten
Verbindlichkeitenmethode für sämtliche temporäre Differenzen zwischen den steuerlichen und den IFRS-Wertansätzen, für ergebniswirksame Konsolidierungsmaßnahmen sowie für steuerliche Verlustvorträge gebildet.
Die aktiven latenten Steuern für steuerliche Verlustvorträge werden nur angesetzt, soweit die Steuerminderungsansprüche sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und
deren Realisierung mit hinreichender Sicherheit gewährleistet ist. Die latenten Steuern werden auf Basis der
Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt
gelten bzw. aufgrund nahezu abgeschlossener Gesetzgebungsverfahren in Zukunft gelten werden.
Investitionsabhängige Steuergutschriften werden in analoger Anwendung der Vorschriften des IAS 12
Income Taxes bilanziert. Eine Verrechnung mit der entsprechenden Investition erfolgt nicht.
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Die versicherungsmathematische Bewertung der Pensionsrückstellungen basiert auf dem in IAS 19 Employee
Benefits vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahren für Leistungszusagen auf Altersversorgung (Projected-Unit-Credit-Methode). Bei diesem Verfahren werden neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten
und erworbenen Anwartschaften auch künftig zu erwartende Steigerungen von Gehältern und Renten berücksichtigt. Die Berechnung beruht auf versicherungsmathematischen Gutachten unter Berücksichtigung biome­
trischer Rechnungsgrundlagen. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, der kumulierte Effekt aus
einem „asset ceiling“ sowie die Effekte aus einer Erhöhung der Pensionsverpflichtung nach IFRIC 14 The Limit
on a Defined Benefit Asset, Minimum Funding Requirements and their Interaction werden sofort erfolgsneu­
tral mit den Gewinnrücklagen verrechnet.
Die Pensionsverpflichtungen sind um das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Planvermögen vermindert ausgewiesen.
Der Aufwand aus der Dotierung der Pensionsrückstellungen wird den Kosten der Funktionsbereiche zugeordnet. Die Verzinsung der Pensionsverpflichtungen sowie der erwartete Ertrag aus Planvermögen werden
innerhalb des Finanzergebnisses ausgewiesen.
Konzernanhang
Weitere Angaben
Übrige Rückstellungen
Gemäß IAS 37 Provisions, Contingent Liabilities and Contingent Assets werden die übrigen Rückstellungen
gebildet soweit eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis gegenüber Dritten besteht,
die künftig wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führt und zuverlässig geschätzt werden kann.
Rückstellungen werden für die erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen in Höhe des wahrscheinlichen Erfüllungsbetrages berücksichtigt und nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet. Der Erfüllungsbetrag umfasst auch die am Bilanzstichtag zu berücksichtigenden Kostensteigerungen. Rückstellungen mit
einer Laufzeit von mehr als zwölf Monaten werden abgezinst.
Rückstellungen für Gewährleistungsansprüche werden unter Berücksichtigung des bisherigen bzw. des
geschätzten zukünftigen Schadensverlaufs gebildet.
Rückbauverpflichtungen werden zum Zeitpunkt der Entstehung mit dem abgezinsten Wert der Verpflichtung aktiviert und gleichzeitig – in entsprechender Höhe – als Rückstellung passiviert. Über die anfallenden
Abschreibungen des Aktivpostens und der Aufzinsung der Rückstellung wird der Aufwand auf die Perioden der
Nutzung des Vermögenswertes verteilt.
Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen werden gebildet, soweit ein detaillierter, formaler Re­­
strukturierungsplan erstellt und dieser den betroffenen Parteien mitgeteilt wurde.
Linde Finanzbericht 2008
119
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Bilanzierung von Leasingverträgen
Leasingverträge werden gem. IAS 17 Leases als „Finance Leases“ klassifiziert, wenn im Wesentlichen alle Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum des Leasinggegenstandes verbunden sind, auf den Leasingnehmer
übertragen werden. Alle anderen Leasinggeschäfte sind so genannte Operating Leases. Die Gesellschaften
der Linde Group schließen Verträge als Leasinggeber und Leasingnehmer.
Sofern Linde als Leasinggeber „Finance Leases“ eingeht, werden die zukünftig vom Kunden zu zahlenden
Leasingraten als Forderungen aus Finanzdienstleistungen in Höhe des Nettoinvestitionswertes aus dem Leasingvertrag bilanziert. Die Zinserträge werden nach der Effektivzinsmethode über die Berichtsperioden verteilt.
Wenn Linde im Wege von „Finance Leases“ Leasingobjekte selbst anmietet, werden diese zu Vertragsbeginn in Höhe des beizulegenden Zeitwertes bzw. des niedrigeren Barwertes der zukünftigen Leasingzahlungen im Sachanlagevermögen ausgewiesen und die korrespondierenden Verbindlichkeiten gegenüber dem
Leasinggeber als Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen in der Bilanz erfasst. Die Abschreibung dieses
Sachanlagevermögens und die Auflösung der Verbindlichkeit erfolgen über die Vertragslaufzeit. Die Differenz
zwischen der gesamten Leasingverpflichtung und dem beizulegenden Zeitwert des Leasingobjekts entspricht
den Finanzierungskosten, die über die Laufzeit des Leasingvertrags erfolgswirksam verteilt werden, so dass
über die Perioden ein konstanter Zinssatz auf die verbleibende Schuld Anwendung findet.
Verbleibt das wirtschaftliche Eigentum an den vermieteten Gegenständen bei Linde als Leasinggeber
(„Operating Leases“), werden Mieterlöse über die Vertragslaufzeit linear erfasst.
Die im Rahmen von „Operating Leases“ von Linde selbst geleisteten Miet- und Leasingzahlungen werden
linear über die Vertragslaufzeit erfolgswirksam in den Funktionskosten erfasst.
Nach IFRIC 4 Determining whether an Arrangement contains a Lease werden unter bestimmten Voraussetzungen Verträge als Leasing behandelt, die rechtlich keine Leasingverträge darstellen. Insbesondere in der
Gases Division werden bestimmte On-site- und ECOVAR®-Anlagen als „Embedded Finance Lease“ klassifiziert.
Diese Anlagen werden in den Forderungen aus Finanzdienstleistungen in Höhe des Nettoinvestitionswertes
der vom Kunden zukünftig zu zahlenden Leasingraten ausgewiesen. Bei Fertigstellung und Inbetriebnahme
der Anlagen wird ein einmaliger Umsatz in Höhe des Nettoinvestitionswertes gezeigt.
Weitere Angaben
Die Kosten der umgesetzten Leistungen enthalten auch Zuführungen zu Gewährleistungsrückstellungen sowie
Rückstellungen für Verluste aus Aufträgen. Gewährleistungsrückstellungen werden in Höhe der geschätzten
Kosten zum Zeitpunkt des Verkaufs des jeweiligen Produkts bzw. nach Leistungsfortschritt im langfristigen
Anlagengeschäft gebildet. Rückstellungen für Verluste aus Aufträgen werden vollständig in dem Berichtszeitraum gebildet, in dem die zeitnah geschätzten Gesamtkosten aus dem jeweiligen Vertrag den zu erwartenden Umsatz übersteigen. Zur Abdeckung von Versicherungsrisiken, die im Wesentlichen aus allgemeinen und
Sachbetriebsversicherungen resultieren, werden Versicherungsverträge mit einem konzernexternen Versicherer abgeschlossen. Die Aufwendungen aus diesen Versicherungsverträgen werden in den Funktionskosten
erfasst.
In Vorjahren agierten Gesellschaften der Linde Group als Rückversicherer bzgl. eines Teils der oben genannten Versicherungsverträge. Die hieraus noch existierenden Rückstellungen fallen unter den Anwendungsbereich des IFRS 4 Insurance Contracts. Versicherungsrisiken werden in Form einer Rückstellung für noch nicht
abgewickelte Schadensfälle im Konzernabschluss berücksichtigt. Dabei wird die Rückstellung für Zahlungsverpflichtungen aus Versicherungsfällen gebildet, die am Bilanzstichtag aufgetreten aber noch nicht abgewickelt sind. Rückstellungen für am Bilanzstichtag gemeldete Versicherungsfälle basieren auf Schätzungen für
zukünftige Schadensaufwendungen einschließlich Schadensregulierungskosten. Diese werden auf Einzelverpflichtungsbasis vorgenommen. Rückstellungen für am Bilanzstichtag eingetretene, aber noch nicht gemeldete Versicherungsfälle („incurred but not reported“, IBNR) werden gebildet, um den geschätzten Kosten bei
Schäden Rechnung zu tragen. Da über den Eintritt dieser Schäden noch nichts bekannt ist, werden Schätzungen auf Basis von branchenüblichen Erfahrungswerten zugrunde gelegt. Die Rückstellung wird auf der Grundlage von versicherungsmathematischen und statistischen Modellen gebildet.
Der Vorstand
Konzernanhang – Grundsätze
120
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Grundsätze
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen sowie nicht fortgeführte Aktivitäten
Langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen werden gesondert als „zur Veräußerung gehalten“ in
der Bilanz ausgewiesen, wenn sie in ihrem gegenwärtigen Zustand veräußert werden können und die Veräußerung höchstwahrscheinlich ist. Bei der Klassifizierung als „zur Veräußerung gehalten“ werden die entsprechenden Vermögenswerte mit ihrem beizulegenden Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten angesetzt,
sofern dieser niedriger als deren Buchwert ist. Entsprechend ihrer Klassifizierung werden direkt mit diesen
in Zusammenhang stehende Verbindlichkeiten auf der Passivseite gesondert als „zur Veräußerung gehalten“
ausgewiesen. Für aufzugebende Geschäftsbereiche werden zusätzliche Angaben gemacht.
Corporate Governance
Ermessensentscheidungen und Schätzungen
Die Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS erfordert bei einigen Bilanzposten Ermessensentscheidungen bzw. Schätzungen, die sich auf den Ansatz und die Bewertung in der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung auswirken. Die tatsächlich realisierten Beträge können von diesen Schätzungen abweichen. Schätzungen sind insbesondere erforderlich bei
3 der Beurteilung der Notwendigkeit sowie der Bemessung einer Wertminderung auf immaterielle Vermögenswerte, Vermögenswerte des Sachanlagevermögens sowie des Vorratsvermögens,
3 dem Ansatz und der Bewertung von Pensionsverpflichtungen,
3 dem Ansatz und der Bewertung der Sonstigen Rückstellungen,
3 der Beurteilung des Auftragsfortschritts bei langfristigen Fertigungsaufträgen.
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Eine Veränderung der Einflussfaktoren, die bei der Prüfung der Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwertes verwendet werden, kann zu Abschreibungen von unterschiedlicher Höhe führen.
Die Verpflichtung aus den leistungsorientierten Pensionszusagen wird auf Basis versicherungsmathematischer Parameter ermittelt. Die Erhöhung bzw. Reduzierung des Diskontierungszinssatzes um 0,5 Prozentpunkte
würde zu einer Verminderung bzw. Erhöhung der Pensionsverpflichtungen um 275 Mio. EUR bzw. 284 Mio. EUR
führen. Diese Veränderung der Parameter hätte keine Auswirkung auf das Ergebnis, da versicherungsmathematische Gewinne und Verluste sofort erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst werden.
Der Ansatz und die Bewertung der Sonstigen Rückstellungen erfolgt auf Basis der Einschätzung der Wahrscheinlichkeit des zukünftigen Nutzenabflusses sowie anhand von Erfahrungswerten und den zum Bilanzstichtag bekannten Umständen. Der später tatsächliche eintretende Nutzenabfluss kann insofern von der Sonstigen
Rückstellung abweichen.
Die Beurteilung des Auftragsfortschritts bei langfristigen Fertigungsaufträgen erfolgt – bei Vorliegen der
Voraussetzungen – auf Basis der Percentage-of-Completion-Methode. Dabei werden die angefallenen Kosten
in das Verhältnis zu den erwarteten Gesamtkosten gesetzt, um den Fertigstellungsgrad zu ermitteln. Bei Großprojekten haben wir in der Berichtsperiode die Verfahren zur Ermittlung und Analyse der angefallenen Auftragskosten weiter verfeinert und insbesondere die durch Zulieferer anfallenden Auftragskosten – auch unter
Einsatz von Gutachtern – entsprechend dem Projektfortschritt berücksichtigt.
Ermessensentscheidungen sind unter anderem bei der Beurteilung des Übergangs der wesentlichen mit
dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken im Rahmen von Leasingverhältnissen zu treffen.
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
121
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Der Umsatz und seine Entwicklung nach Unternehmensbereichen ist aus der Übersicht Segmentinformationen
zu ersehen.
Der Vorstand
[8] Umsatz
2007
62
32
Sonstige betriebliche Erträge
in Mio. €
Erträge aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten
Nebenerlöse
29
14
Finanzergebnis aus langfristiger Auftragsfertigung
50
45
Erträge aus Währungsdifferenzen
43
43
Auflösung von Rückstellungen
46
14
Übrige betriebliche Erträge
Fortgeführte Aktivitäten
96
60
326
208
Sonstige betriebliche Aufwendungen
2008
2007
Altersteilzeitaufwendungen
10
6
Verluste aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten
17
9
Aufwendungen aus Währungsdifferenzen
61
56
in Mio. €
Übrige betriebliche Aufwendungen
Fortgeführte Aktivitäten
46
60
134
131
[10] Sondereinflüsse
Unter Sondereinflüssen werden folgende Sachverhalte ausgewiesen:
Erlöse aus der Veräußerung von Geschäftsaktivitäten
Im Berichtszeitraum wurden die verbleibenden Teile des BOC Edwards Komponentengeschäfts – BOC Edwards
Pharmaceutical Systems – veräußert.
Corporate Governance
2008
[9] Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen
Die Aktie
1.939
12.306
Konzernlagebericht
2.174
12.663
Konzernabschluss
Fortgeführte Aktivitäten
2007
10.367
Konzernanhang
Erlöse aus langfristiger Auftragsfertigung
2008
10.489
Weitere Angaben
in Mio. €
Erlöse aus Verkauf von Produkten und Dienstleistungen
Der Aufsichtsrat
Der Umsatz setzt sich aus folgenden Tätigkeiten zusammen:
122
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Darüber hinaus wurde der Verkauf der Tochtergesellschaft Cryogas S. A. (Kolumbien) an Indura S. A. (Chile) zu
einem Enterprise Value von 90 Mio. EUR im Berichtszeitraum vollzogen. Der Verkauf war eine kartellrechtliche
Auflage der kolumbianischen Aufsichtsbehörde SIC für die Akquisition von The BOC Group plc durch Linde, die
am 5. September 2006 wirksam wurde. Die Linde Group hat 73,95 Prozent der Anteile an Cryogas S. A. gehalten und diese um weitere 26 Prozent aufgestockt. Sämtliche Anteile wurden jetzt an Indura S. A. verkauft.
Aufgrund der kartellrechtlichen Auflagen war die Gesellschaft bereits entkonsolidiert und der Beteiligungsbuchwert unter den zur Veräußerung gehaltenen, langfristigen Vermögenswerten ausgewiesen.
Im Rahmen dieser beiden Transaktionen wurde ein Entkonsolidierungsergebnis von 59 Mio. EUR erzielt.
Der Ausweis des Vorjahres in Höhe von 607 Mio. EUR beinhaltet die folgenden Sachverhalte: die Veräußerung des Industrie- und Medizingasegeschäfts in Mexiko, die australischen Gaseaktivitäten der Tochtergesellschaft Linde Gas Australien sowie das US-Flüssiggasegeschäft. Darüber hinaus wurde das Tochterunternehmen
INO Therapeutics LLC entkonsolidiert und die Beteiligung an der Tochtergesellschaft Linde Gas UK sowie das
Packaged-Gas-Geschäft in den USA veräußert. Weiterhin ist aus dem Verkauf des Komponentengeschäfts von
BOC Edwards ein Ertrag aus einer Kaufpreisanpassungsklausel enthalten.
[11] Finanzerträge und -aufwendungen
Finanzerträge
2008
2007
Zinsen aus Embedded Finance Leases
51
56
Andere Zinsen und ähnliche Erträge
25
112
–
1
in Mio. €
Die Aktie
Erträge aus Beteiligungen
Konzernlagebericht
Erwarteter Vermögensertrag aus Planvermögen für Pensionen
296
306
Fortgeführte Aktivitäten
372
475
Konzernabschluss
Die anderen Zinsen und ähnlichen Erträge haben sich aufgrund der im Jahresdurchschnitt niedrigeren liquiden
Mittel der Linde Group verringert. Liquiditätsüberhänge bei Tochtergesellschaften wurden konsequent zur Tilgung von Finanzschulden der Linde Group genutzt. Außerdem war das Vorjahr durch Bewertungsgewinne aus
Finanzinstrumenten beeinflusst.
Finanzaufwendungen
Konzernanhang
2008
2007
Zinsaufwand der Pensionsverpflichtungen
272
285
Andere Zinsen und ähnliche Aufwendungen
482
567
3
–
757
852
in Mio. €
Wertminderungen auf Finanzanlagen
Fortgeführte Aktivitäten
Weitere Angaben
In den Zinsaufwendungen bzw. -erträgen sind die gegenläufigen Erträge und Aufwendungen der Marktbewertung von Grund- und Sicherungsgeschäften saldiert ausgewiesen, um die wirtschaftliche Auswirkung des
zugrunde liegenden Sicherungszusammenhangs zutreffend wiederzugeben. Ebenso werden Zinsaufwendungen und -erträge aus Derivaten saldiert ausgewiesen.
Linde Finanzbericht 2008
123
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Der Vorstand
[12] Ertragsteuern
Die Ertragsteuern im Konzern setzen sich wie folgt zusammen:
Periodenfremde Steueraufwendungen und -erträge
2008
2007
284
509
– 3
– 25
Latente Steueraufwendungen und -erträge
– 51
– 105
Fortgeführte Aktivitäten
230
379
Der ausgewiesene Ertragsteueraufwand im Geschäftsjahr 2008 in Höhe von 230 Mio. EUR ist um 52 Mio. EUR
niedriger als der erwartete Ertragsteueraufwand in Höhe von 282 Mio. EUR, der sich theoretisch bei Anwendung des inländischen Steuersatzes von 28,1 Prozent (Vj. 37,3 Prozent) auf das Ergebnis vor Ertragsteuern des
Konzerns ergeben würde. Erfolgsneutral erfasste Steuereffekte sind im Detail unter Ziffer [22] dargestellt.
Corporate Governance
in Mio. €
Laufende Steueraufwendungen und -erträge
Der Aufsichtsrat
Ertragsteuern
28
37
Erwarteter Ertragsteueraufwand
282
514
Steuersatzunterschiede Ausland
– 31
– 72
Effekt aus assoziierten Unternehmen
– 13
– 29
Steuerminderungen aufgrund steuerfreier Erträge
– 55
– 119
Steuermehrungen aufgrund steuerlich nicht abzugsfähiger Aufwendungen
47
91
Periodenfremde Steueraufwendungen und -erträge
– 3
– 25
– 29
– 42
31
61
Effekt aus Steuersatzänderungen
Veränderung von anderen permanenten Differenzen
Sonstige Abweichungen
Ausgewiesener Ertragsteueraufwand
Effektive Steuerbelastung (in %)
1
–
230
379
23
28
Im Geschäftsjahr 2008 beträgt der inländische Körperschaftsteuersatz aufgrund des Unternehmenssteuerreformgesetzes 15,0 Prozent (Vj. 25,0 Prozent). Unter Berücksichtigung eines durchschnittlichen Gewerbeertragsteuersatzes von 12,3 Prozent (Vj. 10,9 Prozent) sowie des Solidaritätszuschlags (0,8 Prozent, Vj. 1,4 Prozent) ermittelt sich für inländische Unternehmen ein Steuersatz von 28,1 Prozent (Vj. 37,3 Prozent). Für die
Ermittlung der latenten Steuern bei inländischen Gesellschaften wird wie bereits im Vorjahr ein latenter Steuersatz von 28,1 Prozent angewendet.
Die Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften liegen zwischen 12,5 Prozent und 40,0 Prozent.
Auf thesaurierte Gewinne von Tochterunternehmen wurden keine latenten Steuern berechnet, da die
Gewinne auf unbestimmte Zeit reinvestiert werden oder keiner entsprechenden Besteuerung unterliegen.
Die Verringerung des Effekts aus Steuersatzunterschieden Ausland ist im Wesentlichen auf die Reduzierung
des deutschen Ertragsteuersatzes zurückzuführen.
Konzernlagebericht
Ertragsteuersatz (inkl. Gewerbesteuer) der Linde AG (in %)
Konzernabschluss
2007
1.375
Konzernanhang
2008
1.006
Weitere Angaben
in Mio. €
Ergebnis vor Steuern
Die Aktie
Der Unterschied zwischen erwartetem und ausgewiesenem Ertragsteueraufwand ist auf folgende Ursachen
zurückzuführen:
124
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Bestand an aktiven und passiven latenten Steuern
Der Vorstand
2008
2007
Der Aufsichtsrat
Aktive latente
Steuern
Passive latente
Steuern
Aktive latente
Steuern
Passive latente
Steuern
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
112
1.592
99
2.050
Finanzanlagen
134
152
80
177
Kurzfristige Vermögenswerte
108
250
202
323
Rückstellungen
186
173
224
183
Verbindlichkeiten
697
827
369
347
Steuerliche Verlustvorträge
und Steuergutschriften
106
–
102
–
in Mio. €
Corporate Governance
Wertberichtigung
Saldierungen
– 11
–
– 9
–
– 1.105
– 1.105
– 916
– 916
227
1.889
151
2.164
Die Aktie
Aktive latente Steuern wurden wertberichtigt, wenn es wahrscheinlich ist, dass die entsprechenden Steuervorteile nicht realisiert werden können. Eine Wertberichtigung auf aktive latente Steuern von 11 Mio. EUR (Vj.
9 Mio. EUR) wurde daher auf potenzielle Minderungen der Steuerbemessungsgrundlage in Höhe von 56 Mio.
EUR (Vj. 49 Mio. EUR) gebildet, da die Nutzung der zugrunde liegenden steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften (51 Mio. EUR; Vj. 35 Mio. EUR) und abzugsfähigen temporären Differenzen (5 Mio. EUR; Vj. 14
Mio. EUR) nicht wahrscheinlich ist. Von diesem Gesamtbetrag an wertberichtigten potenziellen Minderungen
der Steuerbemessungsgrundlage in Höhe von 56 Mio. EUR (Vj. 49 Mio. EUR) sind 46 Mio. EUR (Vj. 31 Mio. EUR)
bis zu zehn Jahren und 5 Mio. EUR (Vj. 4 Mio. EUR) länger als zehn Jahre vortragbar.
Konzernlagebericht
Bestand an noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträgen
in Mio. €
Bis zu zehn Jahren vortragsfähig
Über zehn Jahre vortragsfähig
Konzernabschluss
Unbegrenzt vortragsfähig
2008
2007
45
46
12
121
224
277
281
444
Konzernanhang
Der Rückgang der Verlustvorträge ist zum Großteil auf die Nutzung in Deutschland, Großbritannien und den
USA zurückzuführen. Bei den Steuergutschriften ist insbesondere im Zusammenhang mit Investitionsförderungsmaßnahmen im Berichtszeitraum ein Anstieg zu verzeichnen.
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
125
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
–
717
935
17
952
1
–
1
8
–
8
718
–
718
943
17
960
167.808
167.808
167.808
162.293
162.293
162.293
1.057
1.057
1.057
5.263
5.263
5.263
541
541
541
905
905
905
169.406
169.406
169.406
168.461
168.461
168.461
Ergebnis je Aktie in €
4,27
0,00
4,27
5,77
0,10
5,87
Ergebnis je Aktie in € – voll verwässert
4,24
0,00
4,24
5,60
0,10
5,70
Ergebnis nach Steuern – Anteil der Aktionäre der Linde AG
Zuzüglich: Erhöhung des Gewinns durch verwässernd
wirkende Wandelschuldverschreibung
Gewinn nach Berücksichtigung
von Verwässerungseffekten
Aktien in Tsd. Stück
Gewichteter Durchschnitt ausstehender Aktien
Verwässerung aufgrund
der Aktienoptionsprogramme
Effekt aus der verwässernd
wirkenden Wandelschuldverschreibung
Gewichteter Durchschnitt ausstehender Aktien
– voll verwässert
In die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie ist die Ausgabe von Aktien aus den Mitarbeiter-Optionsprogrammen eingeflossen, insoweit diese nicht bereits ausgeübt worden sind. Die Wandelschuldverschreibung wurde am 30. April 2008 vollständig gewandelt. Aufgrund der Gewichtung der unterjährig gewandelten
Aktien fließen in die Berechnung des voll verwässerten Ergebnisses je Aktie noch Effekte aus der Wandelschuldverschreibung mit ein.
Hinsichtlich der Ermittlung des angepassten Ergebnisses je Aktie wird auf Ziffer [41] verwiesen.
Weitere Informationen zu den Optionsprogrammen und der Wandelschuldverschreibung sind in Ziffer [28]
und [25] enthalten.
[14] Sonstige Angaben zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
in Mio. €
2008
2007 1
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe,
fertige und unfertige Erzeugnisse sowie für bezogene Waren
5.011
4.208
420
414
Materialaufwand
5.431
4.622
Löhne und Gehälter
Aufwendungen für bezogene Leistungen
1.899
1.948
Soziale Abgaben
360
350
Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
121
151
2.380
2.449
davon für Altersversorgung 116 Mio. € (Vj. 141 Mio. €)
Personalaufwand
1 Angepasst;
Vorjahr beinhaltet Personalaufwand von nicht fortgeführten Aktivitäten.
Der Aufsichtsrat
717
in Mio. €
Corporate Governance
Konzern
Die Aktie
Nicht fortgeführte
Aktivitäten
Konzernlagebericht
Fortgeführte
Aktivitäten
Konzernabschluss
Konzern
Konzernanhang
Januar bis Dezember 2007
Nicht fortgeführte
Aktivitäten
Weitere Angaben
Januar bis Dezember 2008
Fortgeführte
Aktivitäten
Der Vorstand
[13] Ergebnis je Aktie
126
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
Erläuterungen zur Konzernbilanz
[15] Geschäfts- oder Firmenwerte/Übrige immaterielle Vermögenswerte
Der Vorstand
Die immateriellen Vermögenswerte der Linde Group entwickelten sich im Geschäftsjahr und im Vorjahr wie
folgt:
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Geschäftsoder Firmenwerte
Kundenbeziehungen
Übrige immaterielle Vermögenswerte
Gesamt
Stand 01.01.2007
7.576
2.872
1.155
11.603
Währungsänderungen
– 250
– 161
– 41
– 452
252
326
52
630
Zugänge
33
–
44
77
Abgänge
275
–
19
294
–
–
4
4
Anschaffungswerte in Mio. €
Zugänge aufgrund von Akquisitionen
Umbuchungen
Umgliederung in zur Veräußerung
gehaltene Vermögenswerte
–
– 12
–
– 12
Stand 31.12.2007/01.01.2008
7.336
3.025
1.195
11.556
Währungsänderungen
– 581
– 426
– 157
– 1.164
133
43
18
194
Zugänge
11
3
55
69
Zugänge aufgrund von Akquisitionen
Die Aktie
Konzernlagebericht
Abgänge
1
–
16
17
Umbuchungen
–
8
8
16
Umgliederung in zur Veräußerung
gehaltene Vermögenswerte
–
–
–
–
6.898
2.653
1.103
10.654
Stand 31.12.2008
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
127
Gesamt
4
36
209
249
Währungsänderungen
–
– 2
– 13
– 15
Zugänge aufgrund von Akquisitionen
–
–
4
4
Kumulierte Abschreibungen in Mio. €
Stand 01.01.2007
Abschreibungen
–
116
93
209
Abgänge
–
–
17
17
Umbuchungen
–
–
4
4
Umgliederung in zur Veräußerung gehaltene
Vermögenswerte
–
– 1
–
– 1
Stand 31.12.2007/01.01.2008
4
149
280
433
Währungsänderungen
1
– 27
– 32
– 58
Zugänge aufgrund von Akquisitionen
–
–
–
–
Abschreibungen
–
111
109
220
Abgänge
–
–
9
9
Umbuchungen
–
–
–2
– 2
Umgliederung in zur Veräußerung gehaltene
Vermögenswerte
–
–
–
–
Wertminderungen
–
–
–
–
Zuschreibungen
–
–
–
–
Stand 31.12.2008
5
233
346
584
Der Aufsichtsrat
Übrige immaterielle Vermögenswerte
Corporate Governance
Kundenbeziehungen
Die Aktie
Geschäftsoder Firmenwerte
Der Vorstand
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
757
10.070
2.876
915
11.123
In der Bilanz zum 31. Dezember 2008 ist insgesamt ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 6,893
Mrd. EUR (Vj. 7,332 Mrd. EUR) erfasst. Davon entfallen 4,610 Mrd. EUR auf die Akquisition der BOC Group
im Geschäftsjahr 2006 sowie 133 Mio. EUR auf sonstige Erwerbsvorgänge des Geschäftsjahres 2008. Der
Geschäfts- oder Firmenwert aus dem Erwerb der AGA-Gruppe im Jahr 1999 beträgt zum Bilanzstichtag 2,150
Mrd. EUR.
Der Geschäfts- oder Firmenwert wurde zum 30. September 2008 einer Überprüfung der Werthaltigkeit
(„Impairment Test“) unterzogen; hierbei ergaben sich keine Wertminderungen. Darüber hinaus wurde aufgrund der Wirtschaftskrise eine weitere Überprüfung der Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwertes
zum 31. Dezember 2008 vorgenommen.
Für Zwecke des Impairment Tests wurde der Geschäfts- oder Firmenwert auf die operativen Segmente verteilt. Die operativen Segmente sind die unterste Stufe, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert intern überwacht wird.
Der erzielbare Betrag wurde unter Verwendung des Nutzungswertes ermittelt. Bei der Bestimmung des
Nutzungswertes kam ein Discounted-Cash-Flow-Verfahren zur Anwendung. Dem Discounted-Cash-Flow-Verfahren lagen die folgenden Annahmen zugrunde:
3 Als Grundlage für die Ableitung der Cash Flows diente eine Vierjahres-Detailplanung. Die im Detailplanungszeitraum unterstellten Wachstumsraten orientieren sich an den aktuellsten Schätzungen internationaler Wirtschaftsforschungsinstitute hinsichtlich der Entwicklung des Bruttosozialproduktes der jeweiligen
Segmente und beziehen historische Erfahrungswerte bezüglich der zu erwartenden Geschäftsentwicklung
mit ein. Für die Perioden danach wurde ein jährliches Wachstum unterhalb der im Detailplanungszeitraum
Konzernabschluss
2.420
7.332
Konzernanhang
6.893
Nettobuchwert Stand 31.12.2007
Weitere Angaben
Nettobuchwert Stand 31.12.2008
Konzernlagebericht
–
128
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
Der Vorstand
ermittelten Wachstumsraten unterstellt. In der Regel wurde ein jährliches Wachstum in Höhe der erwarteten Teuerungsrate unterstellt.
3 Weiterhin wurde die Unternehmensplanung um alternative Szenarien der möglichen Entwicklung der Linde
Group ergänzt und auch diese für Zwecke des Impairment Tests herangezogen. Auch bei der Verwendung
von konservativeren Szenarien ergab sich keine Notwendigkeit für eine Wertminderung des Geschäftsoder Firmenwertes.
Der Aufsichtsrat
Einen Überblick über die allokierten Geschäfts- oder Firmenwerte sowie die verwendeten Parameter und die
Sensitivität vom Zinssatz gibt die folgende Tabelle:
Annahmen für die Werthaltigkeitsprüfung des Geschäfts- oder Firmenwertes zum 31.12.2008
Corporate Governance
Die Aktie
Westeuropa
Amerika
Asien &
Osteuropa
Südpazifik &
Afrika
Engineering
Division
Sonstige
Aktivitäten
3.512
928
859
1.066
266
262
Buchwert der immateriellen
Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer
98
6
40
112
6
–
Vorsteuer WACC nach
regionen-spezifischen
Zu- und Abschlägen (in %)
7,7
9,4
10,3
8,4
17,3
10,7
Nachsteuer WACC nach
regionen-spezifischen
Risikozu- und -abschlägen
(in %)
6,0
7,0
8,6
6,5
11,3
8,3
Buchwert des zugeordneten
Geschäfts- oder Firmenwertes
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Der Buchwert der immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer umfasst im Wesentlichen
den erworbenen Markennamen von BOC in Höhe von 262 Mio. EUR (Vj. 313 Mio. EUR). Da die fortwährende
Nutzung des Markennamens BOC sowie der sonstigen lokalen Marken des BOC-Konzerns durch das Management beabsichtigt ist und eine Nutzungsdauer insofern nicht bestimmt werden kann, wurde dem Vermögenswert für die Länder, in denen eine Nutzung weiter beabsichtigt ist, eine unbestimmte Nutzungsdauer
zugewiesen. Die Markennamen wurden einem Impairment Test unterzogen. Es ergaben sich keine Wertminderungen. Sofern in einzelnen Ländern der Markenname BOC nicht mehr genutzt werden soll, wird eine lineare Abschreibung des auf das Land entfallenden Betrags über fünf Jahre vorgenommen.
Entwicklungskosten wurden im Berichtsjahr nicht aktiviert, da wie auch im Vorjahr die Voraussetzungen
nicht erfüllt waren.
Konzernanhang
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
129
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
11.221
2.456
849
16.931
– 74
– 460
– 57
– 31
– 622
Zugänge aufgrund
von Akquisitionen
75
623
33
26
757
Zugänge
29
384
79
480
972
Abgänge
195
488
179
7
869
Umbuchungen
43
1.443
– 820
– 666
–
Umgliederung in zur Veräußerung
gehaltene Vermögenswerte
– 1
– 1
– 2
–
– 4
2.282
12.722
1.510
651
17.165
– 135
– 954
– 73
– 75
– 1.237
8
213
3
12
236
Zugänge
59
538
91
647
1.335
Abgänge
78
173
26
–
277
Umbuchungen
53
412
50
– 476
39
Stand 31.12.2007/01.01.2008
Währungsänderungen
Zugänge aufgrund
von Akquisitionen
Sonstige Umbuchungen
Stand 31.12.2008
–
384
– 384
–
–
2.189
13.142
1.171
759
17.261
Der Aufsichtsrat
2.405
Corporate Governance
Gesamt
Die Aktie
Anlagen im
Bau
Konzernlagebericht
Andere
Anlagen,
Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Konzernabschluss
Währungsänderungen
Technische
Anlagen und
Maschinen
Konzernanhang
Anschaffungswerte in Mio. €
Stand 01.01.2007
Grundstücke,
grundstücksgleiche
Rechte und
Bauten
Weitere Angaben
Die Sachanlagen der Linde Group entwickelten sich im Geschäftsjahr 2008 wie folgt:
Der Vorstand
[16] Sachanlagen
130
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Grundstücke,
grundstücksgleiche
Rechte und
Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen
Andere
Anlagen,
Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Anlagen im
Bau
Gesamt
Stand 01.01.2007
962
6.929
1.821
–
9.712
Währungsänderungen
– 22
– 343
– 17
–
– 382
Zugänge aufgrund von
Akquisitionen
Kumulierte Abschreibungen
in Mio. €
Corporate Governance
14
242
22
–
278
Zuschreibungen
–
1
–
–
1
Abschreibungen
68
869
134
–
1.071
Abgänge
54
385
286
–
725
5
570
– 575
–
–
Umbuchungen
Umgliederung in zur Veräußerung
gehaltene Vermögenswerte
–
– 1
–
–
– 1
Stand 31.12.2007/01.01.2008
973
7.880
1.099
–
9.952
Währungsänderungen
Die Aktie
Konzernlagebericht
– 36
– 579
– 56
–
– 671
Zugänge aufgrund von Akquisitionen
1
10
–
–
11
Zuschreibungen
–
1
–
–
1
Abschreibungen
67
842
89
6
1.004
Abgänge
48
145
20
–
213
Umbuchungen
– 1
26
– 8
–
17
–
259
– 259
–
–
956
8.292
845
6
10.099
Sonstige Umbuchungen
Stand 31.12.2008
Nettobuchwert Stand 31.12.2008
1.233
4.850
326
753
7.162
Nettobuchwert Stand 31.12.2007
1.309
4.842
411
651
7.213
Konzernabschluss
Konzernanhang
Wertminderungen auf Sachanlagen wurden im Geschäftsjahr in Höhe von 22 Mio. EUR (Vj. 0 Mio. EUR), Wertaufholungen wurden in Höhe von 1 Mio. EUR (Vj. 1 Mio. EUR) vorgenommen.
Die Wertminderungen basieren auf einer geänderten Einschätzung der zukünftigen Ertragslage einzelner
Berichtseinheiten.
Weiterhin wurden Bauzeitzinsen in Höhe von 8 Mio. EUR (Vj. 9 Mio. EUR) aktiviert, basierend auf einem
Zinssatz von 5,0 Prozent (Vj. 5,4 Prozent).
Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des Sachanlagevermögens wurden im Geschäftsjahr um
Zuschüsse für Luftzerlegungs-Anlagen in Höhe von 2 Mio. EUR (Vj. 3 Mio. EUR) gekürzt.
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten in Höhe von 102 Mio. EUR (Vj. 41 Mio. EUR) wurden
als Sicherheit verpfändet.
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
131
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
– 126
–
34
– 4
30
Zugänge
40
52
12
104
Abgänge
402
5
45
452
– 271
– 24
– 1
– 296
Zugänge aufgrund von Akquisitionen
Umbuchungen
Umgliederung in zur Veräußerung
gehaltene Vermögenswerte
–
–
–
–
536
93
303
932
15
– 2
– 14
– 1
–
–
–
–
Zugänge
133
22
17
172
Abgänge
2
–
37
39
– 129
– 6
16
– 119
–
–
–
–
553
107
285
945
Stand 31.12.2007/01.01.2008
Währungsänderungen
Zugänge aufgrund von Akquisitionen
Umbuchungen
Umgliederung in zur Veräußerung
gehaltene Vermögenswerte
Stand 31.12.2008
1 Von
den Langfristigen Ausleihungen entfallen 272 Mio. EUR (Vj. 298 Mio. EUR) auf Ausleihungen an assoziierte Unternehmen und
Joint Ventures.
Der Aufsichtsrat
1.672
– 29
Corporate Governance
370
– 2
Währungsänderungen
Die Aktie
38
– 95
Stand 01.01.2007
Gesamt
Konzernlagebericht
1.264
Anschaffungswerte in Mio. €
Langfristige
Ausleihungen 1
Konzernabschluss
Sonstige
Beteiligungen
Konzernanhang
Beteiligungen
an assozi­ierten
Unter­­nehmen und
Joint Ventures
Weitere Angaben
Die Finanzanlagen der Linde Group entwickelten sich im Geschäftsjahr und Vorjahr wie folgt:
Der Vorstand
[17] Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures/Übrige Finanzanlagen
132
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
Der Vorstand
Kumulierte Abschreibungen in Mio. €
Stand 01.01.2007
Beteiligungen
an assozi­ierten
Unter­­nehmen und
Joint Ventures
Sonstige
Beteiligungen
Langfristige
Ausleihungen
Gesamt
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
22
1
40
63
Währungsänderungen
–
–
–
–
Zugänge aufgrund von Akquisitionen
–
–
–
–
Zuschreibungen
–
–
–
–
Zugänge
–
–
–
–
Abgänge
4
–
40
44
Umbuchungen
2
–
–
2
Umgliederung in zur Veräußerung
gehaltene Vermögenswerte
–
–
–
–
Stand 31.12.2007/01.01.2008
20
1
–
21
Währungsänderungen
– 2
–
–
– 2
Zugänge aufgrund von Akquisitionen
–
–
–
–
Zugänge
–
3
–
3
Abgänge
–
–
–
–
Umbuchungen
–
–
–
–
Die Aktie
Umgliederung in zur Veräußerung
gehaltene Vermögenswerte
–
–
–
–
18
4
–
22
Nettobuchwert Stand 31.12.2008
535
103
285
923
Nettobuchwert Stand 31.12.2007
516
92
303
911
Stand 31.12.2008
Konzernlagebericht
Die wesentlichen assoziierten Unternehmen und Joint Ventures sind im Anhang unter Ziffer [42] aufgelistet.
Sie wiesen folgende aggregierte Vermögens- und Ertragslage aus:
Konzernabschluss
Bilanz
in Mio. €
Langfristige Vermögenswerte
Vorräte
Konzernanhang
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
Flüssige Mittel
At-equityGesellschaften
31.12.2008
At-equityGesellschaften
31.12.2007
846
825
6
29
84
71
56
76
Bilanzsumme Aktiva
992
1.001
Eigenkapital
200
172
Minderheitenanteil
Weitere Angaben
–
–
Langfristige Schulden
677
552
Kurzfristige Schulden
115
277
Bilanzsumme Passiva
992
1.001
Linde Finanzbericht 2008
133
Kosten der umgesetzten Leistungen
550
554
75
198
Bruttoergebnis vom Umsatz
Sonstige Erträge und Aufwendungen
– 17
– 35
58
163
Betriebliches Ergebnis (EBIT)
Finanzergebnis
11
– 37
Ergebnis vor Steuern (EBT)
69
126
Ertragsteuern
Ergebnis nach Steuern
6
48
63
78
Der Aufsichtsrat
752
Corporate Governance
625
in Mio. €
31.12.2007
111
165
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen
289
245
Fertige Erzeugnisse
367
318
Waren
117
65
Geleistete Anzahlungen
102
269
986
1.062
Konzernlagebericht
31.12.2008
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
in Mio. €
Die Aktie
[18] Vorräte
Vom Gesamtbetrag wurden Vorräte in Höhe von 118 Mio. EUR (Vj. 154 Mio. EUR) zu ihrem Nettoveräußerungswert bilanziert. Die Wertminderung betrug 67 Mio. EUR (Vj. 56 Mio. EUR).
[19] Forderungen und Übrige Vermögenswerte
Langfristig
in Mio. €
Forderungen aus Finanzdienstleistungen
Forderungen aus Percentage of Completion
Übrige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Steuererstattungsansprüche
Kurzfristig
Gesamt
31.12.2008
31.12.2007
31.12.2008
31.12.2007
31.12.2008
31.12.2007
671
765
75
95
746
860
-
-
65
22
65
22
-
1
1.576
1.587
1.576
1.588
-
1
1.641
1.609
1.641
1.610
17
-
84
97
101
97
Derivate mit positivem Marktwert
183
13
181
122
364
135
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
244
393
274
299
518
692
444
406
539
518
983
924
-
-
64
86
64
86
Übrige Forderungen und Vermögenswerte
Ertragsteuerforderungen
Konzernabschluss
Umsatz
Konzernanhang
At-equityGesellschaften
2007
Weitere Angaben
At-equityGesellschaften
2008
Gewinn- und Verlustrechnung
Der Vorstand
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
134
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
Der Vorstand
Forderungen aus Finanzdienstleistungen
Im Rahmen des Finanzdienstleistungsgeschäfts, bei dem Unternehmen der Linde Group den Kunden gegenüber direkt als Leasinggeber auftreten, werden die Nettoinvestitionswerte aus Finance Leases als Forderung
ausgewiesen.
Nahezu sämtliche Forderungen aus Finanzdienstleistungsgeschäften gehen auf Verträge zurück, die im Rahmen von IFRIC 4/IAS 17 als „Embedded Finance Lease“ klassifiziert worden sind.
Der Aufsichtsrat
Den Forderungen aus Finanzdienstleistungen liegen die folgenden Daten zugrunde:
in Mio. €
Bruttoinvestitionen
31.12.2008
31.12.2007
1.008
1.179
Corporate Governance
Die Aktie
fällig innerhalb eines Jahres
118
137
fällig zwischen einem und fünf Jahren
421
476
fällig nach mehr als fünf Jahren
469
566
746
860
75
95
fällig zwischen einem und fünf Jahren
290
319
fällig nach mehr als fünf Jahren
381
446
262
319
Barwert der ausstehenden Mindestleasingzahlungen
fällig innerhalb eines Jahres
Noch nicht realisierter Finanzertrag
Konzernlagebericht
Forderungen aus Percentage of Completion
Bei den Forderungen aus Percentage of Completion (PoC) wurden angefallene Auftragskosten einschließlich
Ergebnisbeiträge mit Anzahlungen verrechnet.
Für langfristige Fertigungsaufträge wurden bis zum Bilanzstichtag angefallene Auftragskosten und ausgewiesene Ergebnisbeiträge in Höhe von 2,821 Mrd. EUR (Vj. 2,703 Mrd. EUR) mit erhaltenen Anzahlungen
in Höhe von 3,268 Mrd. EUR (Vj. 3,743 Mrd. EUR) verrechnet. Daraus resultieren Forderungen in Höhe von
65 Mio. EUR (Vj. 22 Mio. EUR) und Verbindlichkeiten in Höhe von 512 Mio. EUR (Vj. 1,062 Mrd. EUR).
Konzernabschluss
Übrige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Übrige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen gegenüber einer Vielzahl von Kunden, die
einer großen Bandbreite an Branchen und Regionen angehören. Permanente Bonitätseinschätzungen werden
bezüglich der Werthaltigkeit der Forderungskonten durchgeführt und es werden, sofern notwendig, Kreditausfallversicherungen abgeschlossen.
Konzernanhang
Übrige Forderungen und Vermögenswerte
Die übrigen Forderungen und Vermögenswerte enthalten im Wesentlichen sonstige Forderungen und Vermögenswerte gegenüber Externen in Höhe von 343 Mio. EUR (Vj. 345 Mio. EUR), Vermögenswerte aus Pensionen
(„Prepaid Pension Costs“) in Höhe von 161 Mio. EUR (Vj. 344 Mio. EUR) sowie beizulegende Zeitwerte derivativer Finanzinstrumente in Höhe von 364 Mio. EUR (Vj. 135 Mio. EUR).
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
135
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
9
16
2
–
8
30 – 60 Tage
60 – 90 Tage
90 – 180 Tage
> 180 Tage
111
71
20
15
3
1
–
6
2007, in Mio. €
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
Bonitätsrisiko
Das Bonitätsrisiko bezieht sich auf das Risiko, dass eine Vertragspartei ihren vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt und dies für die Linde Group zu einem Verlust führen wird. Die Linde Group arbeitet
grundsätzlich mit Vertragspartnern erstklassiger Bonität. Die Bonität der Kontrahenten wird laufend überwacht
und unterliegt klar definierten Limits. Aufgrund der derzeitigen Finanzmarktkrise sind die vorgenommenen
Bonitätseinschätzungen sehr volatil und es kann kurzfristig zu Ausfällen oder Zahlungsverzug auch dieser Vertragspartner kommen.
Die Linde Group sieht sich keinem wesentlichen Bonitätsrisiko einer einzelnen Vertragspartei gegenüber
ausgesetzt. Die Konzentration des Bonitätsrisikos ist aufgrund des breiten und unkorrelierten Kundenstamms
begrenzt. Das Bonitätsrisiko aus derivativen Finanzinstrumenten wird dadurch begrenzt, dass die Vertragsparteien Kreditinstitute mit guten Bonitätsratings von internationalen Ratingagenturen sind. Zusätzlich wurde ein
Frühwarn- und Überwachungssystem implementiert. Die ausstehenden Risikopositionen sind streng limitiert
und werden kontinuierlich überwacht.
Die Buchwerte der bilanzierten finanziellen Vermögenswerte stellen (unter Berücksichtigung gebildeter Wertberichtigungen) das höchstmögliche Ausfallrisiko dar, ohne dabei den Wert jeglicher Sicherungen einzubeziehen.
[20] Wertpapiere
Der Ausweis beinhaltet Available-for-Sale-Wertpapiere in Höhe von 12 Mio. EUR (Vj. 33 Mio. EUR) und Held-toMaturity-Wertpapiere in Höhe von 8 Mio. EUR (Vj. 12 Mio. EUR).
[21] Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Die Flüssigen Mittel in Höhe von 1.002 Mio. EUR (Vj. 858 Mio. EUR) setzen sich aus Kassenbeständen, Guthaben bei Kreditinstituten und Geldmarktfonds zusammen. Die Guthaben bei Kreditinstituten und Forderungen
aus Geldmarktfonds sind innerhalb von drei Monaten fällig.
Von den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten werden 62 Mio. EUR treuhänderisch verwaltet
aufgrund der Verpflichtung zum Erwerb der SIGAS.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
in Mio. €
Guthaben bei Kreditinstituten
Schecks
Kassenbestände
Zahlungsmitteläquivalente
Summe
2008
2007
913
606
3
1
66
5
20
246
1.002
858
Der Aufsichtsrat
29
3
Corporate Governance
61
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
Die Aktie
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Konzernlagebericht
> 180 Tage
Konzernabschluss
90 – 180 Tage
Konzernanhang
60 – 90 Tage
Weitere Angaben
30 – 60 Tage
2008, in Mio. €
Der Vorstand
Überfällige finanzielle Vermögenswerte, die bisher nicht wertberichtigt wurden
136
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
[22] Eigenkapital
Der Vorstand
Im Eigenkapitalspiegel wurde die Angabe des Vorjahres angepasst und die versicherungsmathematischen
Gewinne/Verluste aus Pensionsrückstellungen direkt den Gewinnrücklagen zugeordnet. Dadurch wird klargestellt, dass eine Umgliederung dieser Beträge in die Gewinn- und Verlustrechnung in zukünftigen Perioden
nicht erfolgen wird.
Der Aufsichtsrat
Entwicklung des Konzerneigenkapitals
Gewinnrücklagen 2
Corporate Governance
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage
Versicherungsmathematische
Gewinne/
Verluste
Sonstige
Gewinnrücklagen
411
4.648
– 63
3.226
–
–
–
–241
in Mio. €
Stand: 01.01.2007
Dividendenzahlungen 1
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Differenzen
aus der Währungsumrechnung
–
–
–
–
Finanzinstrumente
–
–
–
–
13
240
–
–
Ergebnis nach Steuern
–
–
–
952
Veränderungen durch
Aktienoptionsprogramm
2
60
–
–
Sonstige Veränderungen
–
–
228
3
426
4.948
165
3.940
Dividendenzahlungen 1
–
–
–
– 283
Differenzen
aus der Währungsumrechnung
–
–
–
–
Finanzinstrumente
–
–
–
–
Betrag aus der Ausgabe
der Wandelschuldverschreibung
5
97
–
–
Ergebnis nach Steuern
–
–
–
717
Veränderungen durch
Aktienoptionsprogramm
–
29
–
–
Sonstige Veränderungen
–
–
– 318
– 12
431
5.074
– 153
4.362
Betrag aus der Ausgabe
der Wandelschuldverschreibung
Stand: 31.12.2006/01.01.2007
Stand: 31.12.2008
1 Erläuterungen
Weitere Angaben
2 Angepasst.
zu Dividendenzahlungen je Aktie in Ziffer [33].
Linde Finanzbericht 2008
137
Summe
Eigenkapital
– 228
1
5
8.000
225
8.225
– – – – 241
– 40
– 281
– 677
– – – 677
– 9
– 686
– – 1
182
181 –
181
– – – 253 –
253
– – – 952
61
1.013
– – – 62 –
62
– – – 231
212
443
– 905
– 187
8.761
449
9.210
– – – – 283
– 46
– 329
– 1.078
– – – 1.078
– 28
– 1.106
– 5
– 51
– 46 –
– 46
– – – 102 –
102
– – – 717
59
776
– – – 29 –
29
– – – – 330
– 57
– 387
– 1.983
5
136
7.872
377
8.249
Corporate Governance
Anteile
anderer Gesellschafter
Die Aktie
Summe Eigenkapital ohne
Anteile anderer
Gesellschafter
Konzernlagebericht
Derivative
Finanzinstrumente
Konzernabschluss
Marktbewertung von
Wertpapieren
Konzernanhang
Unterschied
aus
Währungsum­rechnung
Weitere Angaben
Kumulierte erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung 2
Der Aufsichtsrat
Der Vorstand
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
138
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Gezeichnetes Kapital, genehmigtes und bedingtes Kapital, Bezugsrechte
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt zum Bilanzstichtag 431.340.789,76 EUR und ist voll eingezahlt. Es
ist eingeteilt in 168.492.496 Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von 2,56 EUR je Aktie.
Die Aktien lauten auf den Inhaber. Jede Aktie gewährt ein Stimmrecht und ist dividendenberechtigt. Die Dividendenberechtigung kann aufgrund Gesetz (z. B. bei eigenen Aktien) oder Satzungsbestimmungen bzw.
Hauptversammlungsbeschluss (z. B. hinsichtlich des Beginns der Dividendenberechtigung neuer Aktien erst
für das Jahr ihrer Ausgabe bei Ausgabe vor der ordentlichen Hauptversammlung) ausgeschlossen sein.
Im Geschäftsjahr 2008 wurden 1.853.668 neue Stückaktien aufgrund von Ausübungen der im Jahre 2004
von der Linde Finance B. V. emittierten Wandelschuldverschreibung unter der hierfür am 17. Mai 2000 von der
Hauptversammlung beschlossenen bedingten Kapitalerhöhung ausgegeben. Hierdurch erhöhte sich das Grundkapital um 4.745.390,08 EUR. Durch die Ausgabe von 291.400 neuen Stückaktien aus dem Bedingten Kapital
2002 zur Bedienung des Management-Incentive-Programme für Führungskräfte erhöhte sich das Grundkapital
um weitere 745.984 EUR. Damit hat sich das Grundkapital im Geschäftsjahr 2008 von 425.849.415,68 EUR um
insgesamt 5.491.374,08 EUR auf 431.340.789,76 EUR, eingeteilt in 168.492.496 Stückaktien, erhöht.
Anzahl Stückaktien zum 01.01.
Veränderung aus Wandelschuldverschreibung
Veränderung aus Stock Option Programm (MIP 2002)
Anzahl Stückaktien zum 31.12.
Geschäftsjahr 2008
Geschäftsjahr 2007
166.347.428
160.736.045
1.853.668
4.666.932
291.400
944.451
168.492.496
166.347.428
Die Aktie
Genehmigtes Kapital
Das Genehmigte Kapital setzt sich zum 31. Dezember 2008 wie folgt zusammen:
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
Genehmigtes Kapital I:
Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 7. Juni 2010 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis
zu 25.106.534,40 EUR durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von je 2,56 EUR gegen Bareinlagen zu erhöhen. Den
Aktionären ist dabei ein Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des
Aufsichtsrats Spitzenbeträge vom Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen, das Bezugsrecht auch insoweit
auszuschließen, wie dies erforderlich ist, um Inhabern der von der Linde AG oder ihren unmittelbaren oder
mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen bzw. Optionsscheine ein Bezugsrecht auf neue Stückaktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung der
Wandlungs- oder Optionsrechte bzw. nach Erfüllung der Wandlungspflicht zustehen würde, und das Bezugsrecht für einen Betrag von 3.500.000 EUR auch insoweit auszuschließen, wie dies erforderlich ist, um Belegschaftsaktien unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre ausgeben zu können. Außerdem ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht für einen Betrag von bis zu 10 Prozent
des bei Beschlussfassung über die Ausnutzung des Genehmigten Kapitals I vorhandenen Grundkapitals auszuschließen, wenn der Ausgabebetrag der neuen Stückaktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten
Stückaktien zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrags, die möglichst zeitnah zur Platzierung der Stückaktien erfolgen soll, nicht wesentlich unterschreitet. Die Höchstgrenze von 10 Prozent des
Grundkapitals vermindert sich um den anteiligen Betrag des Grundkapitals, der auf eigene Aktien der Gesellschaft entfällt, die nach Schaffung dieses Genehmigten Kapitals I unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre gemäß §§ 71 Abs. 1 Nr. 8 Satz 5, 186 Abs. 3 Satz 4 AktG veräußert wurden, sowie um den anteiligen
Betrag des Grundkapitals, der auf Rechte zum Bezug von Aktien entfällt, die unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß §§ 221 Abs. 4, 186 Abs. 3 Satz 4 AktG begründet wurden. Der Vorstand ist ferner ermächtigt,
die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen. Die neuen Aktien können auch von durch den Vorstand bestimmten Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).
Linde Finanzbericht 2008
139
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Bedingtes Kapital 2000:
Das Grundkapital ist um bis zu 25.071.910,40 EUR bedingt erhöht. Die Hauptversammlung vom 17. Mai 2000
hatte eine bedingte Kapitalerhöhung um bis zu 50.000.000 EUR beschlossen, die nur insoweit durchgeführt
wird, wie die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandlungsrechten oder Optionsscheinen, die den von der Linde AG
oder deren unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften bis zum 16. Mai 2005 auszugebenden Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen beigefügt sind, von ihren Wandlungs- bzw. Optionsrechten Gebrauch machen oder wie die zur Wandlung verpflichteten Inhaber bzw. Gläubiger der von der Linde
AG oder deren unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften bis zum 16. Mai 2005
auszugebenden Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen. Die neuen Aktien nehmen
vom Beginn des Geschäftsjahres, in dem sie durch Ausübung von Wandlungs- bzw. Optionsrechten oder durch
Erfüllung von Wandlungspflichten entstehen, am Gewinn teil.
Im Mai 2004 wurden über die hundertprozentige Tochtergesellschaft Linde Finance B. V. Wandelschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von 550.000.000 EUR unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre
ausgegeben. Jeder Inhaber einer der insgesamt 5.500 Wandelschuldverschreibungen im Nennbetrag von je
100.000 EUR ist vorbehaltlich der Voraussetzungen in den Anleihebedingungen berechtigt, im Ausübungszeitraum das Recht zur Wandlung in 1.770,4755 Stückaktien auszuüben. Die Wandelschuldverschreibungen
gewähren vorbehaltlich Anpassungen des Wandlungsverhältnisses Wandlungsrechte auf Aktien mit einem
Konzernanhang
Bedingtes Kapital
Das bedingte Kapital zum 31. Dezember 2008 setzt sich aus den folgenden Bestandteilen zusammen:
Weitere Angaben
Genehmigtes Kapital II:
Der Vorstand ist weiterhin ermächtigt, das Grundkapital bis zum 4. Juni 2012 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu 80.000.000 EUR durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe von insgesamt bis zu 31.250.000
neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von je 2,56 EUR
gegen Bareinlage oder gegen Sacheinlage zu erhöhen. Grundsätzlich sind die neuen Stückaktien den Aktionären zum Bezug anzubieten. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge vom Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen und das Bezugsrecht auch insoweit auszuschließen,
wie dies erforderlich ist, um Inhabern der von der Linde AG oder ihren unmittelbaren oder mittelbaren Tochtergesellschaften ausgegebenen Options- und/oder Wandlungsrechte ein Bezugsrecht auf neue Stückaktien
in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung der Options- oder Wandlungsrechte bzw. nach
Erfüllung einer Wandlungspflicht zustehen würde. Außerdem ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des
Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen, wenn die neuen Aktien bei einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen zu einem Ausgabebetrag ausgegeben werden, der den Börsenpreis der bereits börsennotierten Stückaktien zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrags, die möglichst zeitnah zur Platzierung der Stückaktien erfolgen soll, nicht wesentlich unterschreitet, und das rechnerisch auf
die ausgegebenen Aktien entfallende Grundkapital insgesamt 10 Prozent des Grundkapitals weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung überschreitet. Auf diese
Kapitalgrenze ist das rechnerisch auf diejenigen Aktien entfallende Grundkapital anzurechnen, die zur Bedienung von Options- und/oder Wandelanleihen auszugeben sind. Eine solche Anrechnung erfolgt jedoch nur
insoweit, als die Options- bzw. Wandelanleihen in entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG
unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre während der Laufzeit dieser Ermächtigung ausgegeben werden. Ebenfalls anzurechnen ist das Grundkapital, das rechnerisch auf diejenigen Aktien entfällt, die während
der Laufzeit dieser Ermächtigung gemäß oder entsprechend § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG auf der Grundlage eines
genehmigten Kapitals ausgegeben oder nach Rückerwerb als eigene Aktien veräußert werden. Darüber hinaus ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht bei Kapitalerhöhungen
gegen Sacheinlagen auszuschließen, insbesondere im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen und Beteiligungen an Unternehmen oder von Unternehmenszusammenschlüssen. Der Vorstand ist
ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen. Die neuen Aktien können auch von durch den Vorstand bestimmten Kreditinstituten mit
der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).
Der Vorstand
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
140
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
Der Vorstand
anteiligen Betrag des Grundkapitals von bis zu 24,93 Mio. EUR durch Ausgabe von bis zu 9.737.615 Aktien. Im
Berichtszeitraum wurden aufgrund Ausübung der Wandlungsrechte aus 1.047 Wandelschuldverschreibungen
im Nominalwert von insgesamt 104.700.000 EUR 1.853.668 neue Stückaktien begeben. Damit hat sich das
bedingte Kapital aus der Hauptversammlung vom 17. Mai 2000 im Berichtszeitraum von 29.817.300,48 EUR
um 4.745.390,08 EUR auf 25.071.910,40 EUR reduziert. Das Grundkapital hat sich im Berichtszeitraum entsprechend erhöht. Damit wurde die Wandelanleihe im Geschäftsjahr 2008 vollständig gewandelt.
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Bedingtes Kapital 2002:
Das Grundkapital ist um bis zu 9.318.842,88 EUR, eingeteilt in 3.640.173 neue Stückaktien, mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von je 2,56 EUR bedingt erhöht. Durch Beschluss der Hauptversammlung
vom 14. Mai 2002 wurde das Grundkapital um 15.360.000 EUR, eingeteilt in 6.000.000 neue Stückaktien,
bedingt erhöht. Der Vorstand wurde ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 14. Mai 2007 bis
zu 6.000.000 Bezugsrechte auf Aktien an Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft, Mitglieder von Geschäftsführungen verbundener Unternehmen im Sinne der §§ 15 ff. AktG und an ausgewählte Führungskräfte mit
einer Laufzeit von jeweils sieben Jahren zu begeben (Management-Incentive-Programme). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Optionsrechten, die von der Gesellschaft
aufgrund der Ermächtigung des Vorstands durch Hauptversammlungsbeschluss vom 14. Mai 2002 ausgegeben
werden, von ihren Optionsrechten Gebrauch machen und die Gesellschaft die Optionsrechte nicht durch Übertragung eigener Aktien oder im Wege einer Barzahlung erfüllt. Die neuen Aktien, die aufgrund der Ausübung
von Optionsrechten ausgegeben werden, sind erstmals für das Geschäftsjahr dividendenberechtigt, für das
zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe noch kein Beschluss der Hauptversammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns gefasst worden ist.
Im Geschäftsjahr 2008 wurden Bezugsrechte aus dem Management-Incentive-Programme ausgeübt. Dadurch
hat sich das Bedingte Kapital 2002 von 10.064.826,88 EUR um 745.984 EUR auf 9.318.842,88 EUR, eingeteilt in
3.640.173 Stückaktien, verringert. Das Grundkapital hat sich im Geschäftsjahr 2008 entsprechend erhöht.
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Bedingtes Kapital 2005:
Das Grundkapital ist um bis zu 50.000.000 EUR durch Ausgabe von bis zu 19.531.250 neuen Stückaktien mit
einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von je 2,56 EUR bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung
wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandlungsrechten oder Optionsscheinen, die den von der Linde AG oder deren unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften aufgrund der Ermächtigung des Vorstands durch Hauptversammlungsbeschluss vom 8. Juni 2005 bis zum
7. Juni 2010 auszugebenden Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen beigefügt sind, von ihren Wandlungs- bzw. Optionsrechten Gebrauch machen oder wie die zur Wandlung verpflichteten Inhaber bzw. Gläubiger der von der Linde AG oder deren unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften
aufgrund der Ermächtigung des Vorstands durch Hauptversammlungsbeschluss vom 8. Juni 2005 bis zum
7. Juni 2010 auszugebenden Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen. Die Ausgabe
der neuen Aktien erfolgt zu dem nach Maßgabe des vorstehend bezeichneten Ermächtigungsbeschlusses jeweils zu bestimmenden Options- bzw. Wandlungspreis. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des
Geschäftsjahres an, in dem sie durch Ausübung von Wandlungs- bzw. Optionsrechten oder durch Erfüllung von
Wandlungspflichten entstehen, am Gewinn teil.
Weitere Angaben
Bedingtes Kapital 2007:
Das Grundkapital ist um bis zu 9.000.000 EUR durch Ausgabe von bis zu 3.515.625 Stück neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von je 2,56 EUR bedingt erhöht.
Die bedingte Kapitalerhöhung wird ausschließlich beschlossen zum Zweck der Gewährung von Bezugsrechten
(Aktienoptionen) an Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft sowie weitere Führungskräfte der Gesellschaft
und nachgeordneter verbundener Unternehmen im In- und Ausland einschließlich Mitgliedern von Geschäftsleitungsorganen nach näherer Maßgabe der Bestimmungen des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 5. Juni 2007. Sie wird nur insoweit durchgeführt, wie von Bezugsrechten nach Maßgabe dieses Ermächtigungsbeschlusses Gebrauch gemacht wird und die Gesellschaft die Gegenleistung nicht in bar
Linde Finanzbericht 2008
141
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien:
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Juni 2008 ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 2. Dezember
2009 eigene Aktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von insgesamt bis zu 10 Prozent des zum
Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals oder – falls dieser Wert geringer ist – des zum
Zeitpunkt der Ausübung der vorliegenden Ermächtigung bestehenden Grundkapitals zu erwerben. Der Erwerb
darf über die Börse, mittels eines an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots oder mittels einer
an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Einladung zur Abgabe von Verkaufsofferten erfolgen. Die aufgrund
dieser Ermächtigung erworbenen Aktien können über die Börse oder durch ein Angebot an alle Aktionäre veräußert werden, mit Zustimmung des Aufsichtsrats auch in anderer Weise veräußert werden, mit Zustimmung
des Aufsichtsrats im Rahmen des unmittelbaren oder mittelbaren Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen sowie im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen angeboten und übertragen werden, zur Erfüllung von Options- und/oder Wandelanleihen, die die Gesellschaft oder
eine unmittelbare oder mittelbare Tochtergesellschaft der Gesellschaft ausgegeben hat oder ausgeben wird,
verwendet werden, bei einer Veräußerung erworbener eigener Aktien durch Angebot an alle Aktionäre den
Inhabern der von der Gesellschaft oder einer unmittelbaren oder einer mittelbaren Tochtergesellschaft der
Gesellschaft ausgegebenen Options- und/oder Wandlungsrechte Bezugsrechte auf die Aktien in dem Umfang
gewährt werden, wie es ihnen nach Ausübung der Options- und/oder Wandlungsrechte bzw. nach Erfüllung
einer Wandlungspflicht zustehen würde, zur Erfüllung von Verpflichtungen der Gesellschaft aus dem von der
Hauptversammlung am 14. Mai 2002 unter Punkt 8 der Tagesordnung beschlossenen Linde ManagementIncentive-Programme gewährt werden, zur Erfüllung von Verpflichtungen der Gesellschaft aus dem von der
Hauptversammlung am 5. Juni 2007 unter Punkt 7 der Tagesordnung beschlossenen Performance-Share-Programms gewährt werden oder mit Zustimmung des Aufsichtsrats eingezogen werden. Die von der Hauptversammlung am 5. Juni 2007 beschlossene Ermächtigung des Vorstands zum Erwerb eigener Aktien endete mit
Wirksamwerden der neuen Ermächtigung am 3. Juni 2008.
Konzernanhang
Bedingtes Kapital 2008:
Das Grundkapital ist um bis zu 85.000.000,00 EUR durch Ausgabe von bis zu 33.203.125 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von je 2,56 EUR bedingt erhöht.
Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie (i) die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandlungsrechten oder Optionsscheinen, die den von der Gesellschaft oder von unter der Leitung der Gesellschaft
stehenden Konzernunternehmen aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 3. Juni
2008 bis zum 2. Juni 2013 ausgegebenen Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen beigefügt sind,
von ihren Wandlungs- bzw. Optionsrechten Gebrauch machen oder (ii) die zur Wandlung verpflichteten Inhaber bzw. Gläubiger der von der Gesellschaft oder von unter der Leitung der Gesellschaft stehenden Konzernunternehmen aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 3. Juni 2008 bis zum
2. Juni 2013 ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen, in den Fällen (i)
und (ii) jeweils soweit nicht eigene Aktien zur Bedienung eingesetzt werden. Die Ausgabe der neuen Aktien
erfolgt zu dem nach Maßgabe des vorstehend bezeichneten Ermächtigungsbeschlusses jeweils zu bestimmenden Options- bzw. Wandlungspreis. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie
durch die Ausübung von Wandlungs- bzw. Optionsrechten oder durch die Erfüllung von Wandlungspflichten
entstehen, am Gewinn teil. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen.
Weitere Angaben
oder mit eigenen Aktien erbringt. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie
durch Ausgabe entstehen, am Gewinn teil. Erfolgt die Ausgabe nach Ablauf eines Geschäftsjahres, jedoch vor
der Aufsichtsratssitzung, in der Beschluss über die Gewinnverwendung gefasst wird, so nehmen die neuen
Aktien auch am Gewinn des letzten abgelaufenen Geschäftsjahres teil.
Der Vorstand
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
142
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
31.12.2008
31.12.2007
Grundkapital
431.340.789,76
425.849.415,68
Genehmigtes Kapital (gesamt)
105.106.534,40
105.106.534,40
25.106.534,40
25.106.534,40
80.000.000,00
80.000.000,00
178.390.753,28
98.882.127,36
in €
Der Vorstand
Genehmigtes Kapital I
Genehmigtes Kapital II
Bedingtes Kapital (gesamt)
Der Aufsichtsrat
Bedingtes Kapital 2000
25.071.910,40
29.817.300,48
Bedingtes Kapital 2002
9.318.842,88
10.064.826,88
Bedingtes Kapital 2005
50.000.000,00
50.000.000,00
Bedingtes Kapital 2007
9.000.000,00
9.000.000,00
Bedingtes Kapital 2008
85.000.000,00
0,00
Corporate Governance
Stimmrechtsmitteilungen
Der Gesellschaft sind im Geschäftsjahr 2008 die folgenden Mitteilungen von Investoren, deren Stimmrechtsanteil die Schwellenwerte des § 21 Abs. 1 oder Abs. 1a des WpHG über- oder unterschritten hat, mitgeteilt
worden:
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
1. Allianz SE
Die Allianz SE, München (Deutschland) hat mit Schreiben vom 8. Dezember 2008 ihre Stimmrechtsmitteilung vom 2. Oktober 2008 korrigiert. Die Allianz SE hat gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der Allianz SE an der Linde AG am 30. September 2008 die Schwelle von 5 Prozent unterschritten
hat und nun 4,41 Prozent (7.423.081 Stimmrechte) beträgt. Diese Stimmrechte sind der Allianz SE nach § 22
Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen und werden der Allianz SE über folgende von der Allianz SE kontrollierten Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der Linde AG jeweils 3 Prozent oder mehr beträgt, gehalten:
Allianz Deutschland AG, München, Jota-Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH, München, Allianz-Lebensversicherungs-AG, Stuttgart, und AZL-Alico Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH, München (mit Wirksamkeit zum 31. Oktober 2008 auf die Allianz-Lebensversicherungs-AG verschmolzen).
Darüber hinaus hat die Allianz SE gemäß § 21 Abs. 1 WpHG i. V. m. § 24 WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der Allianz Deutschland AG, München (Deutschland) am 30. September 2008 die Schwelle von
5 Prozent unterschritten hat und nun 4,30 Prozent (7.246.635 Stimmrechte) beträgt. Diese Stimmrechte
sind der Allianz Deutschland AG nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen und werden der Allianz
Deutschland AG über folgende von der Allianz Deutschland AG kontrollierten Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der Linde AG jeweils 3 Prozent oder mehr beträgt, gehalten: Jota-Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH, München, Allianz-Lebensversicherungs-AG, Stuttgart und AZL-Alico Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH, München (mit Wirksamkeit zum 31. Oktober 2008 auf die Allianz-Lebensversicherungs-AG
verschmolzen).
Konzernanhang
Weitere Angaben
2. Commerzbank Aktiengesellschaft
Die Commerzbank Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main (Deutschland) hat mit Schreiben vom 6. November
2008 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der Commerzbank Aktiengesellschaft
an der Linde AG am 5. November 2008 die Schwelle von 5 Prozent unterschritten hat und nun 4,72 Prozent
(7.954.307 Stimmrechte) beträgt. Davon sind der Commerzbank Aktiengesellschaft 4,64 Prozent (7.816.000
Stimmrechte) über ihre Tochtergesellschaft Atlas-Vermögensverwaltungs-Gesellschaft mit beschränkter Haftung gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen.
Darüber hinaus hat die Commerzbank Aktiengesellschaft gemäß § 21 Abs. 1 i. V. m. § 24 WpHG mitgeteilt,
dass der Anteil ihrer Tochtergesellschaft, der Atlas-Vermögensverwaltungs-Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Bad Homburg v. d. Höhe, an der Linde AG am 5. November 2008 die Schwelle von 5 Prozent unterschritten hat und nun 4,64 Prozent (7.816.000 Stimmrechte) beträgt.
Linde Finanzbericht 2008
143
Der Aufsichtsrat
Konzernabschluss
5. Franklin Mutual Series Fund Inc.
Franklin Mutual Advisers, LLC, Short Hills (USA) hat mit Schreiben vom 14. Januar 2008 gemäß § 21 Abs. 1
WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der Franklin Mutual Advisers, LLC, an der Linde AG am 10. Januar
2008 die Schwelle von 3 Prozent unterschritten hat und nun 2,86 Prozent (4.757.819 Anteile) beträgt. Die
Stimmrechte werden der Franklin Mutual Advisers, LLC, gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zugerechnet.
Die Aktie
Konzernlagebericht
Weitere Angaben
6. Northern Cross Investments Ltd.
Northern Cross Investments, Ltd., Hamilton (Bermuda) hat mit Schreiben vom 5. Dezember 2008 gemäß § 21
Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der Northern Cross Investments, Ltd. an der Linde AG am
29. Oktober 2008 die Schwelle von 3 Prozent überschritten hat und nun 3,069 Prozent (5.171.688 Stimmrechte) beträgt. Die Stimmrechte werden der Northern Cross Investments, Ltd. gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6
WpHG zugerechnet.
Corporate Governance
4. Fidelity International
Die Fidelity Management & Research Company, Boston (Massachusetts, USA) hat mit Schreiben vom 21. Februar 2008 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG nachträglich mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der Fidelity Management & Research Company an der Linde AG bereits am 26. Juni 2007 die Schwelle von 3 Prozent überschritten
hat und zu diesem Zeitpunkt 3,01 Prozent (4.862.284 Anteile) betrug. Die Stimmrechte werden der Fidelity
Management & Research Company gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zugerechnet.
Die FMR LLC, Boston (Massachusetts, USA) hat mit Schreiben vom 6. Oktober 2008 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG
mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der FMR LLC an der Linde AG am 3. Oktober 2008 die Schwelle von 5
Prozent unterschritten hat und nun 4,73 Prozent (7.968.486 Stimmrechte) beträgt. Die Stimmrechte werden
der FMR LLC unter anderem vom Fidelity Investment Trust gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i. V. m. § 22 Abs. 1
Satz 2 WpHG zugerechnet, der selbst mehr als 3 Prozent der Stimmrechte an der Linde AG hält.
Die Fidelity Investment Trust, Boston (Massachusetts, USA) hat mit Schreiben vom 26. November 2008
gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der Fidelity Investment Trust an der Linde
AG am 24. November die Schwelle von 3 Prozent unterschritten hat und nun 2,79 Prozent (4.702.979 Stimmrechte) beträgt.
FIL Limited, Hamilton HMCX (Bermuda) hat mit Schreiben vom 1. Dezember 2008 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG
mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der FIL Limited an der Linde AG am 28. November 2008 die Schwelle
von 3 Prozent unterschritten hat und nun 2,91 Prozent (4.901.723 Stimmrechte) beträgt. Die Stimmrechte
werden der FIL Limited gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zugerechnet.
FIL Investment Management Limited, Hildenborough (Kent, England/UK) hat mit Schreiben vom 1. Dezember 2008 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der FIL Investment Management
Limited an der Linde AG am 28. November 2008 die Schwelle von 3 Prozent unterschritten hat und nun 2,91
Prozent (4.901.723 Stimmrechte) beträgt. Die Stimmrechte werden der FIL Investment Management Limited
gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 i. V. m. § 22 Abs. 1 Satz 2 WpHG zugerechnet.
FIL Investments International, Hildenborough (Kent, England/UK) hat mit Schreiben vom 1. Dezember 2008
gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der FIL Investments International an der Linde
AG am 28. November 2008 die Schwelle von 3 Prozent unterschritten hat und nun 2,90 Prozent (4.887.203
Stimmrechte) beträgt. Die Stimmrechte werden der FIL Investments International gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1
Nr. 6 WpHG zugerechnet.
Konzernanhang
3. Deutsche Bank AG
Die Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main (Deutschland) hat mit Schreiben vom 21. November 2008 gemäß
§ 21 Abs. 1 i. V. m. § 24 WpHG mitgeteilt, dass die Deutsche Bank AG und ihre Tochtergesellschaften DB Equity
S. a. r. l. und DB Valoren S. a. r. l. am 20. November 2008 die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte an der
Linde Aktiengesellschaft unterschritten haben und nunmehr einen Stimmrechtsanteil von 2,94 Prozent
(4.956.847 Stimmrechte) halten. Die Stimmrechte sind der Deutsche Bank AG und der DB Valoren S. a. r. l.
gemäß § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen.
Der Vorstand
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
144
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
Der Vorstand
Kapitalrücklage
Die Kapitalrücklage enthält die Aufgelder aus der Ausgabe von Aktien sowie die Aufwendungen aus der Ausgabe von Optionsrechten an Mitarbeiter gem. IFRS 2 Share-based Payments.
Der Aufsichtsrat
Gewinnrücklagen
Die Gewinnrücklagen beinhalten die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss
einbezogenen Unternehmen, soweit diese nicht ausgeschüttet wurden. Des Weiteren erfolgten in den
Gewinnrücklagen die Verrechnungen aktiver und passiver Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung
für Akquisitionen bis zum 31. Dezember 1994 sowie die erfolgsneutralen Anpassungen im Rahmen der erstmaligen Anwendung der IFRS. Weiterhin wurde im Berichtszeitraum der Ausweis der versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste aus Pensionsrückstellungen direkt den Gewinnrücklagen zugeordnet. Dadurch wird
verdeutlicht, dass eine Umgliederung dieser Beträge in die Gewinn- und Verlustrechnung in zukünftigen Perioden nicht erfolgen wird.
Im Geschäftsjahr 2008 wurden insgesamt – 32 Mio. EUR mindernd in den Gewinnrücklagen erfasst, die aus
der Anteilsaufstockung bei unserer indischen Tochtergesellschaft BOC India Limited resultieren. Der Betrag entspricht dem Unterschied zwischen Kaufpreis und den anteiligen erworbenen Anteilen anderer Gesellschafter.
Corporate Governance
Kumulierte erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung
In der kumulierten erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderung sind die Differenzen aus der erfolgsneutralen
Währungsumrechnung von Abschlüssen ausländischer Tochterunternehmen sowie die Effekte aus der erfolgsneutralen Bewertung von Wertpapieren und derivativen Finanzinstrumenten ausgewiesen.
Die Aktie
Die Bestandteile der kumulierten erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderung haben sich wie folgt entwickelt:
2008
2007
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Vor Steuern
Steuereffekt
Netto
Vor Steuern
Steuereffekt
Netto
– 1.106
– – 1.106
– 686
– – 686
Veränderung der aufgelaufenen
unrealisierten Gewinne/Verluste
6
– 2
4
– 1
– – 1
Realisierte Gewinne/Verluste
1
– 1
– – – Unrealisierte Gewinne/Verluste
aus Available-for-Sale-Wertpapieren
7
– 2
5
– 1
– – 1
Veränderung der aufgelaufenen
unrealisierten Gewinne/Verluste
– 45
13
– 32
196
– 15
181
Realisierte Gewinne/Verluste
– 26
7
– 19
1
– 1
Unrealisierte Gewinne/Verluste
aus derivativen Finanzinstrumenten
– 71
20
– 51
197
– 15
182
in Mio. €
Veränderung des Unterschiedes
aus Währungsumrechnung
Veränderung der unrealisierten Gewinne/Verluste
aus der Marktbewertung von Wertpapieren
Veränderung der unrealisierten Gewinne/
Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
145
167
164
African Oxygen Limited, Südafrika
80
93
Abelló Linde S. A., Spanien
29
27
MIG Production Co. Ltd., Thailand
24
26
BOC India Ltd., Indien
16
30
Linde Gas Algérie S. p. A., Algerien
16
12
Linde Engineering Dalian Co. Ltd., China
13
10
6
–
BOC Lienhwa (BVI) Holdings Co. Ltd., British Virgin Islands
–
15
Gases Industriales de Colombia S. A., Kolumbien
–
7
26
65
377
449
BOC Bangladesh Ltd., Bangladesch
Diverse andere Gesellschaften
Eingesetztes Kapital
Um den mittelfristigen und langfristigen Erfolg des Unternehmens zu sichern, wird als zentrale Steuerungsgröße die Rendite auf das eingesetzte Kapital (Return on Capital Employed, ROCE) eingesetzt. Dabei wird das
Capital Employed als Durchschnitt der Stichtagswerte des Vorjahres und des laufenden Jahres definiert:
Eigenkapital
+
Der Aufsichtsrat
31.12.2007
Corporate Governance
BOC Lienhwa Industrial Gases Co. Ltd., Taiwan
31.12.2008
Die Aktie
in Mio. €
Konzernlagebericht
Anteile anderer Gesellschafter
Die Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital entfallen im Wesentlichen auf folgende Konzerngesellschaften:
Der Vorstand
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
+
Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen
Capital Employed
+
Konzernabschluss
Finanzschulden
–
Liquide Mittel
–
Konzernanhang
Nettopensionsverpflichtungen
Die hierzu ins Verhältnis zu setzende Ergebnisgröße (Return) setzt sich aus dem EBIT vor Sondereinflüssen
(inkl. des Ergebnisses aus assoziierten Unternehmen und Joint Ventures, exkl. Finanzierungskosten für Pensionsverpflichtungen) zuzüglich der Abschreibungen auf im Zuge der Kaufpreisallokation aufgedeckte stille
Reserven zusammen. Hinsichtlich der Ermittlung des ROCE wird auf Ziffer [41] des Anhangs verwiesen.
Weitere Angaben
Forderungen aus Finanzdienstleistungen
146
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
[23] Rückstellungen für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen
Der Vorstand
in Mio. €
31.12.2008
31.12.2007
818
720
Rückstellungen für Pensionen
Rückstellungen für pensionsähnliche Verpflichtungen
Rückstellungen insgesamt
Der Aufsichtsrat
Vermögenswerte für Pensionen
24
27
842
747
– 161
– 344
Corporate Governance
Pensionsrückstellungen werden für Verpflichtungen aus Anwartschaften und aus laufenden Leistungen an
berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter der Linde Group sowie deren Hinterbliebene nach IAS 19 Employee Benefits gebildet.
Je nach rechtlichen, wirtschaftlichen und steuerlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes bestehen
dabei unterschiedliche Systeme der Alterssicherung, die in der Regel auf Beschäftigungsdauer und Vergütung
der Mitarbeiter basieren.
Die pensionsähnlichen Verpflichtungen beinhalten Überbrückungsgeldzahlungen in Deutschland sowie
sonstige Verpflichtungen.
Für die betriebliche Altersversorgung kann grundsätzlich zwischen beitrags- und leistungsorientierten Versorgungssystemen differenziert werden. Bei beitragsorientierten Versorgungsplänen („Defined Contribution
Plans“) geht das Unternehmen über die Entrichtung von Beitragszahlungen an einen externen Versorgungsträger hinaus keine weiteren Verpflichtungen ein. Die Summe aller beitragsorientierten Pensionsaufwendungen betrug 28 Mio. EUR (Vj. 28 Mio. EUR). Für Beiträge an staatliche Versorgungseinrichtungen wurden im
Berichtsjahr 63 Mio. EUR (Vj. 65 Mio. EUR) aufgewendet.
Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen („Defined Benefit Plans“) besteht die Verpflichtung des Unternehmens darin, die zugesagten Leistungen an aktive und frühere Mitarbeiter zu erfüllen, wobei zwischen
Rückstellungssystemen und extern finanzierten Versorgungssystemen unterschieden wird.
Zur externen Finanzierung der Pensionsverpflichtungen werden von der Linde Group international übliche
Modelle zur Auslagerung von Pensionsvermögen eingesetzt (bspw. Pensionsfonds und Contractual Trust Arrangements). Über externe Versorgungsträger finanzierte Versorgungspläne bestehen im Wesentlichen in Australien, Deutschland, Finnland, Großbritannien, Irland, Kanada, Neuseeland, den Niederlanden, Norwegen,
Schweden, der Schweiz, Spanien, Südafrika und den USA.
Die Höhe der Pensionsverpflichtung (versicherungsmathematischer Barwert der erdienten Versorgungsansprüche bzw. „Defined Benefit Obligation“, DBO) wurde nach versicherungsmathematischen Methoden
berechnet, für die Schätzungen unumgänglich sind.
Dabei spielen neben den Annahmen zur Lebenserwartung und Invalidisierung die folgenden Prämissen
eine Rolle, die von der wirtschaftlichen Situation des jeweiligen Landes abhängen, wobei für das Ausland verpflichtungsgewichtete Durchschnitte angegeben sind:
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
USA & Kanada
Übrige Länder
2008
Deutschland
2007
2008
2007
2008
2007
2008
2007
2008
2007
Abzinsungsfaktor
6,00
5,25
6,00
5,60
4,62
4,73
6,37
6,11
6,35
5,95
Erwartete
Vermögensrendite
6,00
6,25
5,13
6,26
5,11
5,58
6,73
7,06
8,03
7,71
in Prozent
UK
Übriges Europa
Weitere Angaben
Anwartschaftsdynamik
2,50
2,50
3,32
4,90
3,03
3,15
3,41
3,30
5,18
4,64
Rentendynamik
2,00
2,00
3,00
3,40
1,94
1,41
2,18
1,67
3,84
3,03
Linde Finanzbericht 2008
147
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
Die Anwartschaftsdynamik umfasst erwartete zukünftige Gehaltssteigerungen, die unter anderem in Abhängigkeit von der Inflation und der wirtschaftlichen Situation jährlich geschätzt werden. Der sich nach der Projected Unit Credit Method ergebende versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen wird
bei einem extern finanzierten Versorgungssystem in Höhe des zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Vermögens des externen Versorgungsträgers gekürzt. Übersteigt das Vermögen die Verpflichtungen aus den Pensionszusagen, wird nach IAS 19 Employee Benefits regelmäßig ein Aktivposten ausgewiesen. Die Vorschrift
des IAS 19.58 lässt im Fall der Überdeckung des Vermögens über die Verpflichtungen den Ansatz eines Vermögenswertes nur dann zu, wenn die Linde Group als verpflichteter Arbeitgeber das Recht auf Auszahlung
dieser Überdeckung oder auf künftige Beitragsermäßigungen hat.
Soweit das Vermögen die Verpflichtung nicht deckt, wird – nach Abzug von noch nicht berücksichtigtem
Dienstzeitaufwand – die Nettoverpflichtung unter den Pensionsrückstellungen passiviert ausgewiesen.
Aus Erhöhungen oder Verminderungen entweder des Barwertes der leistungsorientierten Verpflichtung
oder des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens können versicherungsmathematische Gewinne oder
Verluste entstehen, deren Ursachen unter anderem Änderungen der Berechnungsparameter, Schätzungsänderungen bezüglich des Risikoverlaufs der Pensionsverpflichtungen und Abweichungen zwischen dem tatsächlichen und dem erwarteten Ertrag aus dem Planvermögen sein können.
Im Berichtszeitraum ist die Interpretation IFRIC 14 The Limit on a Defined Benefit Asset, Minimum Funding
Requirements and their Interaction erstmalig anzuwenden. Linde ist in einigen Ländern aufgrund gesetzlicher
oder vertraglicher Vereinbarungen zur Einzahlung in Planvermögen verpflichtet. Diese Erhöhungen des Planvermögens können jedoch in bestimmten Ländern nicht zu dem Ansatz eines Vermögenswertes aufgrund der
Vorschriften des IAS 19.58 („asset ceiling“) führen. Hierdurch ergab sich im Berichtszeitraum eine erfolgsneutrale Erhöhung der Pensionsrückstellung bzw. Verminderung eines Vermögenswertes aus Pensionen in Höhe
von 0 Mio. EUR.
Der Vorstand
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
148
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
Überleitung der leistungsorientierten Verpflichtung und des Planvermögens:
Der Vorstand
Deutschland
in Mio. €
Stand 01.01.2007
UK
Defined
Benefit
Obligation
Plan­
vermögen
Defined
Benefit
Obligation
Plan­
vermögen
Der Aufsichtsrat
885
275
3.250
2.834
Laufender Dienstzeitaufwand
16
– 69
– Zinsaufwand
36
– 161
– – 13
– 182
Erwarteter Vermögensertrag auf Planvermögen
Corporate Governance
Arbeitgeberbeiträge
– – – 234
Arbeitnehmerbeiträge
3
4
13
13
– 82
– – 218
17
– – – 261
– 258
– 42
– – 122
– 122
– – 4
– – 12
– 9
– – – 1
– – 35
– Versicherungsmathematische Gewinne bzw. Verluste
Auswirkungen von Wechselkursänderungen
Gezahlte Versorgungs­leistungen
Noch nicht berücksichtigter Dienstzeitaufwand
Veränderungen Konsolidierungskreis/
Sonstige Veränderungen
Plankürzungen
Die Aktie
Planabfindungen
Konzernlagebericht
– – – 1
– 803
283
2.860
2.900
Laufender Dienstzeitaufwand
13
– 44
– Zinsaufwand
41
– 146
– Erwarteter Vermögensertrag auf Planvermögen
– 17
– 168
Arbeitgeberbeiträge
– – – 125
Stand 31.12.2007
Arbeitnehmerbeiträge
Versicherungsmathematische Gewinne bzw. Verluste
Auswirkungen von Wechselkursänderungen
Konzernabschluss
Gezahlte Versorgungsleistungen
6
6
9
9
– 64
– 57
– 292
– 536
– – – 627
– 612
Konzernanhang
– 45
– – 113
– 113
Noch nicht berücksichtigter Dienstzeitaufwand
– – 5
– Veränderungen Konsolidierungskreis/
Sonstige Veränderungen
– – 2
2
Plankürzungen
– – – – Planabfindungen
– – – – 754
249
2.034
1.943
Stand 31.12.2008
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
149
Plan­
vermögen
577
430
472
638
488
544
5.672
4.721
15
– 18
– 18
– 136
– 22
– 26
– 40
– 285
– – 22
– 43
– 46
– 306
– 20
– 6
– 15
– 275
5
5
1
1
4
3
26
26
– 28
– 21
– 20
13
15
36
– 333
45
– 5
– 2
– 32
– 55
– 13
– 18
– 311
– 333
– 27
– 21
– 61
– 57
– 28
– 28
– 280
– 228
– – 3
– – – 7
– 2
3
– 8
– 8
11
15
– 7
1
– 3
– – 6
– – – – 45
– 1
– 2
– – – 2
– 559
436
395
581
535
613
5.152
4.813
13
– 18
– 18
– 106
– 26
– 22
– 37
– 272
– – 24
– 44
– 43
– 296
– 18
– 5
– 16
– 164
5
5
– – 2
2
22
22
– 47
– 75
– 12
– 167
– 85
– 112
– 500
– 947
– 9
4
9
11
– 87
– 104
– 714
– 701
– 28
– 23
– 33
– 31
– 45
– 44
– 264
– 211
1
– – – – – 6
– 4
4
– – 11
11
17
17
– 1
– – – – – – 1
– 1
– – – – – 1
– 524
393
399
443
386
425
4.097
3.453
Der Aufsichtsrat
Defined
Benefit
Obligation
Corporate Governance
Plan­
vermögen
Die Aktie
Defined
Benefit
Obligation
Konzernlagebericht
Gesamt
Plan­
vermögen
Konzernabschluss
Übrige Länder
Defined
Benefit
Obligation
Konzernanhang
USA & Kanada
Plan­
vermögen
Weitere Angaben
Übriges Europa
Defined
Benefit
Obligation
Der Vorstand
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
150
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
Finanzierungsstatus der leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen: Der Vorstand
Deutschland
in Mio. €
Versicherungsmathematischer Barwert der
Versorgungszusagen (Defined Benefit Obligation)
Der Aufsichtsrat
davon rückstellungsfinanzierte
Versorgungsansprüche
davon extern finanzierte Versorgungsansprüche
UK
2008
2007
2008
2007
754
803
2.034
2.860
278
299
– 2
476
504
2.034
2.858
Planvermögen zu Marktwerten
249
283
1.943
2.900
Nettoverpflichtung
505
520
91
– 40
– – – – Kumulierter Effekt aus „asset ceiling“
Corporate Governance
Noch nicht berücksichtigter Dienstzeitaufwand
– – – – Bilanzwert zum 31.12.
505
520
91
– 40
davon Pensionsrückstellung (+) bzw.
505
520
92
2
– – – 1
– 42
Vermögenswert (–)
Die Aktie
Portfoliostruktur des Pensionsvermögens
Konzernlagebericht
31.12.2008
31.12.2007
Aktien
28
45
Festverzinsliche Wertpapiere
59
38
7
9
in %
Immobilien
Versicherungen
2
1
Sonstiges
4
7
100
100
Konzernabschluss
Der Pensionsaufwand aus den leistungsorientierten Pensionsplänen („Defined Benefit Plans“) setzt sich wie
folgt zusammen:
Deutschland
in Mio. €
2008
UK
2007
2008
2007
Konzernanhang
Laufender Dienstzeitaufwand
13
16
44
69
Zinsaufwand
41
36
146
161
– 17
– 13
– 168
– 182
Erwartete Rendite aus Planvermögen
Tilgung von nach zu verrechnendem
Dienstzeitaufwand
– – 5
4
Plankürzungen/-beendigungen
– – 1
– – 36
37
38
27
16
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
151
Übrige Länder
Gesamt
2007
2008
2007
2008
2007
2008
2007
524
559
399
395
386
535
4.097
5.152
74
102
58
52
18
6
428
461
450
457
341
343
368
529
3.669
4.691
393
436
443
581
425
613
3.453
4.813
131
123
– 44
– 186
– 39
– 78
644
339
9
3
4
– – 34
13
37
– – – 1
– – – 126
– 40
– 186
– 38
– 44
657
376
139
126
73
66
9
6
818
720
– – – 113
– 252
– 47
– 50
– 161
– 344
2007
2008
2007
2008
USA & Kanada
Übrige Länder
2007
2008
Gesamt
2007
13
15
18
18
18
18
106
136
26
22
22
26
37
40
272
285
– 24
– 22
– 44
– 43
– 43
– 46
– 296
– 306
1
– – 3
– – 6
7
– – 2
– – 4
– – – – 43
16
13
– 4
– 12
12
88
79
Konzernanhang
2008
Weitere Angaben
Übriges Europa
Konzernabschluss
Konzernlagebericht
Die Aktie
– 1
139
Der Aufsichtsrat
USA & Kanada
2008
Corporate Governance
Übriges Europa
Der Vorstand
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
152
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
Der Vorstand
Die tatsächlichen Erträge/Verluste aus dem Planvermögen der externen Versorgungsträger betrugen – 651
Mio. EUR (Vj. 309 Mio. EUR). Die tatsächlichen Erträge waren somit aufgrund der Wirtschaftskrise deutlich
unterhalb der erwarteten Vermögenserträge in Höhe von 296 Mio. EUR (Vj. 306 Mio. EUR).
Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste sind nach IFRS aufzuspalten in solche, die aus
Annahmenänderungen resultieren, und solche, die nicht aus Annahmenänderungen resultieren. Bei den Pensionsverpflichtungen zum 31. Dezember 2008 in Höhe von 4.097 Mio. EUR (2007: 5.152 Mio. EUR, 2006: 5.672
Mio. EUR) resultieren – 40 Mio. EUR (2007: – 40 Mio. EUR, 2006: – 6 Mio. EUR) der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste nicht aus Annahmenänderungen. Hinsichtlich des Planvermögens in Höhe von
3.453 Mio. EUR zum 31. Dezember 2008 (2007: 4.813 Mio. EUR, 2006: 4.721 Mio. EUR) resultieren – 947 Mio.
EUR (2007: – 45 Mio. EUR, 2006: – 197 Mio. EUR) der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste
nicht aus Annahmenänderungen.
Im Geschäftsjahr 2009 werden Zahlungen zugunsten von Planvermögen bei externen Versorgungsträgern
in Höhe von 157 Mio. EUR (Vj. 164 Mio. EUR) erwartet. Dabei entfallen rund 68 Mio. EUR (Vj. 90 Mio. EUR) auf
die im Rahmen der BOC-Akquisition zugesagten Sonderzahlungen an den englischen Pensionsfonds.
Die einzelnen Bestandteile des periodenbezogenen Nettopensionsaufwands des Folgejahres werden auf
Basis bereits feststehender Daten errechnet. Der Aufwand für im Geschäftsjahr hinzuerworbene Versorgungsansprüche und der Zinsaufwand des jeweiligen Geschäftsjahres werden in jedem Geschäftsjahr auf Basis der
Vorjahresverpflichtung zum jeweiligen Bewertungsstichtag ermittelt. Die Berechnung der erwarteten Rendite
des Fondsvermögens beruht auf der im Vorjahr erzielten Rendite.
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
[24] Übrige Rückstellungen
Zum Bilanzstichtag ergibt sich folgende Fälligkeitsstruktur der Übrigen Rückstellungen:
Langfristig
Konzernlagebericht
2008
in Mio. €
Rückstellungen für Steuern
Kurzfristig
20071
Gesamt
2008
20071
2008
20071
Konzernabschluss
–
–
338
451
338
451
Verpflichtungen aus Liefergeschäften
93
44
173
447
266
491
Garantieverpflichtungen und Risiken
aus schwebenden Geschäften
80
61
197
146
277
207
Verpflichtungen aus dem Personalbereich
74
33
331
475
405
508
Versicherungstechnische Verpflichtungen
21
–
–
34
21
34
132
103
443
333
575
436
Sonstige Rückstellungen
Sonstige Verpflichtungen
400
241
1.144
1.435
1.544
1.676
Summe Übrige Rückstellungen
400
241
1.482
1.886
1.882
2.127
1 Vorjahreszahlen
Konzernanhang
sind angepasst: Verpflichtungen gegenüber Dritten aus ausstehenden Rechnungen werden unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen ausgewiesen. Verpflichtungen aus sonstigen Risiken werden unter den Verpflichtungen aus Liefergeschäften ausgewiesen.
Weitere Angaben
Die Rückstellungen für Garantieverpflichtungen und Risiken aus schwebenden Geschäften enthalten vor allem
Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften, Rechtsstreitigkeiten, Bürgschaften und
Garantieverpflichtungen.
Die Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem Personalbereich umfassen im Wesentlichen Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen, Restrukturierungen, ausstehenden Urlaub, Jubiläen und noch nicht ausbezahlte Löhne und Gehälter. Die Rückstellung für Altersteilzeitverpflichtungen ist auf Basis einzelvertraglicher
Vereinbarungen gebildet worden.
Linde Finanzbericht 2008
153
Konsolidierungskreisänderung 2
Verbrauch
Auflösung
Zuführung
Übertragung
Endbestand
31.12.2008
Rückstellungen für Steuern
451
– 4
188
22
101
–
338
Verpflichtungen aus Liefergeschäften
491
– 8
170
34
44
– 57
266
Garantieverpflichtungen und Risiken
aus schwebenden Geschäften
207
– 4
43
27
136
8
277
Verpflichtungen aus
dem Personalbereich
508
– 15
309
38
243
16
405
Versicherungstechnische
Verpflichtungen
34
1
11
3
–
–
21
Sonstige Verpflichtungen
436
– 10
58
58
232
33
575
Sonstige Rückstellungen
1.676
– 36
591
160
655
–
1.544
Übrige Rückstellungen
2.127
– 40
779
182
756
–
1.882
1 Vorjahreszahlen
sind angepasst: Verpflichtungen gegenüber Dritten aus ausstehenden Rechnungen werden unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen ausgewiesen. Verpflichtungen aus sonstigen Risiken werden unter den Verpflichtungen aus Liefergeschäften ausgewiesen.
Währungsänderungen.
Die Aktie
2 Inkl.
Der Aufsichtsrat
in Mio. €
Anfangsbestand
01.01.2008 1
Corporate Governance
Die versicherungstechnische Verpflichtung umfasst die Versicherungsrisiken aus Rückversicherungen der Tochtergesellschaft Linde-RE S. A. (Luxemburg) und Priestley Dublin Reinsurance Company Limited (Irland).
Der Vorstand
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
[25] Finanzschulden
2007
2008
2007
2008
2007
2008
2007
Nachrangige Anleihen
–
–
1.408
1.426
–
–
1.408
1.426
Wandelschuldverschreibung
–
101
–
–
–
–
–
101
1.369
1.384
2.301
1.795
495
314
4.165
3.493
–
–
–
–
444
580
444
580
1.069
1.316
8
5
351
409
1.428
1.730
2.438
2.801
3.717
3.226
1.290
1.303
7.445
7.330
Übrige Anleihen
Commercial Papers (CP)
Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
Von den Nachrangigen Anleihen und den Übrigen Anleihen befinden sich 1.057 Mio. EUR bzw. 2.613 Mio. EUR
(Vj. 0 Mio. EUR bzw. 1.242 Mio. EUR) in einer Fair-Value-Hedge-Beziehung. Wären die Nachrangigen Anleihen
bzw. die Übrigen Anleihen zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet worden, ergäben sich Buchwerte in
Höhe von 999 Mio. EUR bzw. 2.525 Mio. EUR (Vj. 0 Mio. EUR bzw. 1.245 Mio. EUR). In Summe haben sich die
Finanzschulden durch Fair-Value-Hedge-Beziehungen um insgesamt 146 Mio. EUR (Vj. – 3 Mio. EUR) erhöht.
Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind 1 Mio. EUR (Vj. 1 Mio. EUR) durch Grundpfandrechte gesichert.
Konzernabschluss
2008
Gesamt
Restlaufzeit
bis 1 Jahr
Konzernanhang
in Mio. €
Kurzfristig
Restlaufzeit
über 5 Jahre
Weitere Angaben
Langfristig
Restlaufzeit
über 1 bis 5 Jahre
Konzernlagebericht
Unter den Finanzschulden werden verzinsliche Verpflichtungen der Linde Group ausgewiesen. Im Einzelnen
setzen sich die Finanzschulden wie folgt zusammen:
154
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
Der Vorstand
Im Geschäftsjahr 2008 und 2007 lagen bei den Darlehensverbindlichkeiten keine Zahlungsstörungen und Vertragsverletzungen vor.
Die Anleihen teilen sich wie folgt auf:
Anleihen mit fixer Verzinsung
Emittent
Der Aufsichtsrat
Nominalvolumen
in jeweiliger Währung
(ISO-Code)
Mio. € 1
Durchschnittliche
gewichtete Restlaufzeit
(in Jahren) 2
Durchschnittlicher
gewichteter Effektivzinssatz (in Prozent) 2, 3
6,06
5,8
Corporate Governance
Linde Finance B. V., Amsterdam
4.005 Mio. EUR
4.030
Linde Finance B. V., Amsterdam
1.050 Mio. GBP
1.177
8,13
6,9
Linde Finance B. V., Amsterdam
8.000 Mio. JPY
63
0,82
1,2
30
3,52
11,9
African Oxygen Limited, Johannesburg
390 Mio. ZAR
5.300
1 Enthält
2 Die
Anpassungen aufgrund von Sicherungsgeschäften.
von Linde emittierten nachrangigen Anleihen werden nur bis zum Ende des Zeitraums, in dem ein fixer Zins gezahlt wird, berücksichtigt.
3 Effektivzinssatz
in jeweiligen Währungen.
Anleihen mit variabler Verzinsung
Die Aktie
Nominalvolumen
in jeweiliger Währung
(ISO-Code)
Mio. €
Durchschnittliche
gewichtete Restlaufzeit
(in Jahren)
Durchschnittlicher
gewichteter Kupon
(in Prozent) 1
Linde Finance B. V., Amsterdam
264 Mio. EUR
264
2,23
4,5
African Oxygen Limited, Johannesburg
122 Mio. ZAR
9
1,1
13,1
Emittent
Konzernlagebericht
273
1 Kupon
in jeweiligen Währungen.
Konzernabschluss
Die von der Linde Finance B. V. und African Oxygen Limited emittierten Anleihen werden als Financial Liabilities klassifiziert.
Es stehen Anleihen mit einem Wert von 3.670 Mio. EUR (Vj. 1.242 Mio. EUR) in einer Fair-Value-Hedge- und
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit einem Wert von 154 Mio. EUR (Vj. 0 Mio. EUR) in einer CashFlow-Hedge-Beziehung.
Konzernanhang
Weitere Angaben
Nachrangige Anleihen
Im Juli 2006 wurden nachrangige Anleihen über 700 Mio. EUR sowie 250 Mio. GBP mit Endfälligkeit 14. Juli
2066 begeben. Es besteht ein Schuldnerkündigungsrecht ab dem 14. Juli 2016. Sofern das Kündigungsrecht
zu diesem Termin nicht ausgeübt wird, wird der erhöhte Kupon variabel verzinst (Drei-Monats-Euribor + 4,125
Prozent für die EUR-Anleihe bzw. Drei-Monats-Libor + 4,125 Prozent für die Pfund-Anleihe). Das Kündigungsrecht besteht dann vierteljährlich zu jedem Zinstermin
Die Kuponzahlung kann zu jedem Zinstermin ausgesetzt werden. Nicht getätigte Kuponzahlungen werden
nachgeholt, sobald die Linde Group Zahlungen auf gleichrangige Wertpapiere, nachrangige Wertpapiere oder
Aktien leistet.
Im Juli 2003 wurde eine nachrangige Anleihe über 400 Mio. EUR begeben. Sie hat keine Endfälligkeit, es
besteht aber ein Schuldnerkündigungsrecht ab dem 3. Juli 2013. Sofern das Kündigungsrecht zu diesem Termin
nicht ausgeübt wird, wird der erhöhte Kupon variabel verzinst (Drei-Monats-Euribor + 3,375 Prozent). Das Kündigungsrecht besteht dann vierteljährlich zu jedem Zinstermin.
Linde Finanzbericht 2008
155
[26] Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen
Die Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen werden über die Vertragslaufzeit getilgt und sind zum Stichtag wie folgt fällig:
Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen
in Mio. €
Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen (brutto)
31.12.2008
31.12.2007
40
41
fällig innerhalb eines Jahres
13
14
fällig zwischen einem und fünf Jahren
18
18
9
9
fällig nach mehr als fünf Jahren
Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen
34
36
fällig innerhalb eines Jahres
11
12
fällig zwischen einem und fünf Jahren
16
16
7
8
6
5
fällig nach mehr als fünf Jahren
In den künftigen Mindestleasingzahlungen enthaltener Zinsanteil
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Die Akquisition der BOC Group wurde im März 2006 durch Kreditfazilitäten über 8,9 Mrd. GBP und 2 Mrd. EUR
(Revolver) sichergestellt. Linde steht derzeit eine zugesagte, ungenutzte Kreditlinie in Höhe von ca. 1,6 Mrd.
EUR (Vj. 1,4 Mrd. EUR) des internationalen Bankenkonsortiums zur Verfügung. Dabei sind 398 Mio. EUR (Vj.
557 Mio. EUR) Commercial Papers der Linde Finance B. V., die im Rahmen des Commercial Paper Programme
begeben wurden, berücksichtigt.
Konzernabschluss
Übrige Anleihen
Im Dezember 2008 hat die Linde Finance B.V. eine 600-Mio.-EUR-Anleihe mit siebenjähriger Laufzeit emittiert.
Die Anleihe ist mit einem Festsatzkupon von 6,75 Prozent ausgestattet und hatte einen Re-Offer-Preis von
99,534 Prozent. Die Anleihe wurde durch die Linde AG garantiert.
Im September 2008 begab die Linde Finance B. V. eine 300-Mio.-EUR-Anleihe mit fünfjähriger Laufzeit. Die
Anleihe ist mit einem Festsatzkupon von 5,375 Prozent ausgestattet und durch die Linde AG garantiert.
Konzernanhang
Wandelschuldverschreibung
Im Mai 2004 wurde eine Wandelschuldverschreibung mit einem Nominalvolumen von 550 Mio. EUR emittiert.
Sie besitzt eine Laufzeit von fünf Jahren und eine Verzinsung von 1,25 Prozent. Nachdem die Anleihe in der
Vergangenheit zu einem Großteil seitens der Investoren gewandelt wurde, hat Linde gemäß den Anleihebedingungen den noch nicht gewandelten Restbetrag zum 30. April 2008 gekündigt und durch Lieferung von
Aktien zurückgezahlt. Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 1.853.668 Stück Aktien ausgegeben. Die Wandelanleihe ist damit vollständig gewandelt. Hierdurch wurden die Finanzschulden reduziert und das Eigenkapital um 102 Mio. EUR erhöht.
Weitere Angaben
Die Kuponzahlung kann ausgesetzt werden, sobald die Linde AG keine Dividende zahlt. Die Aussetzung der
Kuponzahlungen ist auf die Dauer von maximal fünf Jahren begrenzt. Nimmt die Linde AG die Dividendenzahlung wieder auf oder tätigt sie andere Zahlungen auf gleichrangige oder nachrangige Wertpapiere, spätestens
aber nach fünf Jahren, werden alle ausgefallenen Kuponzahlungen nachgeholt.
Der Vorstand
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
156
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Erläuterungen zur Konzernbilanz
[27] Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Übrige Verbindlichkeiten
Der Vorstand
Langfristig
2008
in Mio. €
Kurzfristig
2007
2008
Gesamt
20071
2008
2007
Der Aufsichtsrat
Percentage of Completion (PoC)
–
–
512
1.062
512
1.062
Übrige
3
8
1.608
1.148
1.611
1.156
3
8
2.120
2.210
2.123
2.218
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
19
12
122
102
141
114
Sonstige Steuern
–
–
101
120
101
120
Soziale Sicherheit
–
–
46
11
46
11
Corporate Governance
Derivate mit negativem Marktwert
42
–
274
108
316
108
Sonstige Verbindlichkeiten
86
49
486
486
572
535
147
61
1.029
827
1.176
888
95
101
89
83
184
184
245
170
3.238
3.120
3.483
3.290
Übrige Verbindlichkeiten
Ertragsteuerverbindlichkeiten
1 Angepasst
(siehe Ziffer [1]).
Die Aktie
Bei den Verbindlichkeiten aus Percentage of Completion in Höhe von 512 Mio. EUR (Vj. 1.062 Mio. EUR) handelt
es sich um erhaltene Anzahlungen aus Fertigungsaufträgen, die den jeweiligen Fertigungsgrad übersteigen.
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
157
Konzernanhang – Sonstige Angaben
Sonstige Angaben
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
Linde Performance-Share-Programme 2007
Die Hauptversammlung der Linde AG vom 5. Juni 2007 hat die Einführung eines Performance-Share-Programms
für Führungskräfte (Long Term Incentive Plan 2007 – LTIP 2007) beschlossen, in dessen Rahmen über einen
Zeitraum von insgesamt fünf Jahren bis zu 3,5 Millionen Optionsrechte ausgegeben werden können.
Ziel des LTIP 2007 ist es, das Augenmerk der Linde Führungskräfte weltweit auf aussagekräftige Gradmesser für den Erfolg von Linde zu lenken und die Führungskräfte langfristig an das Unternehmen zu binden.
Den Teilnehmern werden jeweils jährlich Optionsrechte zum Bezug von Linde Aktien mit einer Laufzeit von
jeweils maximal drei Jahren, zwei Monaten und zwei Wochen gewährt. Über die Zuteilung der Optionsrechte
an Mitglieder des Vorstands der Linde AG entscheidet der Aufsichtsrat. Im Übrigen bestimmt der Vorstand über
die teilnehmenden Führungskräfte und die Anzahl der auszugebenden Optionsrechte.
Jedes Optionsrecht gewährt das Recht zum Bezug von einer Aktie der Linde AG zum Ausübungspreis in
Höhe des jeweiligen geringsten Ausgabepreises von derzeit 2,56 EUR je Aktie. Die Linde AG kann jederzeit bis
zum Beginn des Ausübungszeitraums nach eigenem Ermessen bestimmen, dass die Optionsrechte nicht aus
dem dafür vorgesehenen bedingten Kapital erfüllt werden, sondern alternativ durch eigene Aktien der Linde
AG oder durch Barausgleich. Diese Regelungen führen zu einer Flexibilität bei Ausübung der Optionsrechte.
So kann etwa die Nutzung vorhandener eigener Aktien statt einer Kapitalerhöhung oder einer Barleistung
wirtschaftlich sinnvoll sein. Die Entscheidung darüber, wie die Optionen im Einzelfall erfüllt werden, treffen
die zuständigen Organe der Gesellschaft.
Die Ausübung der Optionsrechte ist an bestimmte Ausübungsvoraussetzungen geknüpft. Die Optionsbe­
dingungen sehen zunächst eine Wartezeit („Sperrfrist“) von drei Jahren vor, die am Ausgabetag beginnt. Die
Optionsrechte können nach Ablauf der Sperrfrist innerhalb eines Zeitraums von maximal zwei Monaten und
zwei Wochen ausgeübt werden, sofern die jeweilige Führungskraft zu diesem Zeitpunkt noch in einem ungekündigten Dienst- oder Anstellungsverhältnis zur Linde AG oder zu einem Konzernunternehmen steht; für Sonderfälle des vorzeitigen Ausscheidens können Ausnahmen von den vorstehenden Anforderungen festgelegt
werden. Im Übrigen darf die Ausübung der Optionsrechte einer Tranche nach Ablauf der Sperrfrist nur erfolgen,
wenn und soweit die drei festgelegten Erfolgsziele erfüllt worden sind. Dabei ist die Erreichung der Erfolgsziele unabhängig voneinander möglich. Innerhalb der drei Erfolgsziele werden wiederum Mindestziele und so
genannte Stretch-Ziele definiert, deren Erfüllung zu einer unterschiedlich hohen Anzahl ausübbarer Optionsrechte einer Tranche führt.
Eine Gewichtung von 40 Prozent entfällt auf das Erfolgsziel „Angepasstes Ergebnis je Aktie“. Das Mindestziel ist erreicht, wenn das angepasste verwässerte Ergebnis je Aktie während der Sperrfrist ein jahresdurchschnittliches effektives Wachstum (CAGR) von 7 Prozent erreicht. Das Stretch-Ziel ist bei einem jahresdurchschnittlichen effektiven Wachstum (CAGR) von 12 Prozent erreicht. Mit Erreichung des Mindestziels werden
10 Prozent und mit Erreichung des Stretch-Ziels werden 40 Prozent der Optionsrechte einer Tranche ausübbar.
Liegt das CAGR zwischen den vorgenannten Zielgrößen, so erfolgt die Ermittlung der ausübbaren Anzahl der
Optionsrechte linear zwischen den vorgenannten Prozentsätzen für die Anzahl der ausübbaren Optionsrechte.
Eine Erläuterung der Ermittlung des „Angepassten Ergebnisses je Aktie“ ist unter Textziffer [41] ersichtlich. Das
Erfolgsziel „Angepasstes Ergebnis je Aktie“ wird nach IFRS 2 als sog. Performance Condition qualifiziert.
Eine Gewichtung von 30 Prozent entfällt auf das Erfolgsziel „Absoluter Total Shareholder Return“. Das Mindestziel ist erreicht, wenn der Total Shareholder Return innerhalb der Sperrfrist 20 Prozent des Ausgangswertes beträgt. Das Stretch-Ziel wird erreicht, wenn der Total Shareholder Return 40 Prozent beträgt. Mit
Erreichung des Mindestziels werden 7,5 Prozent und mit Erreichung des Stretch-Ziels werden 30 Prozent der
Optionsrechte einer Tranche ausübbar. Liegt der Total Shareholder Return zwischen den vorgenannten Zielgrößen, so erfolgt die Ermittlung der ausübbaren Anzahl der Optionsrechte linear zwischen den vorgenannten
Prozentsätzen für die Anzahl der ausübbaren Optionsrechte. Der Total Shareholder Return über den Zeitraum
von drei Jahren ergibt sich zum einen aus der Entwicklung des Aktienkurses der Linde AG über die Sperrfrist,
die durch den Vergleich des Durchschnitts der Schlusskurse der Linde Aktie an den letzten 20 Börsenhandelstagen im XETRA-Handelssystem der Frankfurter Wertpapierbörse vor dem Ausgabetag der Optionsrechte der
jeweiligen Tranche und des Durchschnitts der Schlusskurse der Linde Aktie an den letzten 20 Börsenhandels-
Der Vorstand
[28] Aktienoptionsprogramm
158
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Sonstige Angaben
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
tagen im XETRA-Handelssystem vor dem drittletzten Börsenhandelstag vor dem Ausübungszeitraum ermittelt
wird. Der Wert des Total Shareholder Return setzt sich zum anderen aus dem Betrag der ausgeschütteten Dividenden sowie dem Wert etwaiger auf eine Aktie entfallender gesetzlicher Bezugsrechte (bspw. aufgrund von
Kapitalerhöhungen) zusammen. Das Erfolgsziel „Absoluter Total Shareholder Return“ wird nach IFRS 2 als sog.
Market Condition qualifiziert und ist in die Bewertung der Optionsrechte einbezogen.
Eine Gewichtung von 30 Prozent entfällt auf das Erfolgsziel „Relativer Total Shareholder Return“. Das Mindestziel ist erreicht, wenn der Total Shareholder Return der Aktie der Linde AG innerhalb der Sperrfrist den
Mittelwert (Median) der Vergleichsgruppe (DAX30) übersteigt. Das Stretch-Ziel ist erreicht, wenn der Total
Shareholder Return der Aktie der Linde AG innerhalb der Sperrfrist im oberen Quartil für die Vergleichsgruppe
(DAX30) liegt. Mit Erreichung des Mindestziels werden 7,5 Prozent und mit Erreichung des Stretch-Ziels werden 30 Prozent der Optionsrechte einer Tranche ausübbar. Liegt der Total Shareholder Return zwischen den
vorgenannten Zielgrößen, so erfolgt die Ermittlung der ausübbaren Anzahl der Optionsrechte linear zwischen
den vorgenannten Prozentsätzen für die Anzahl der ausübbaren Optionsrechte. Für die Ermittlung des Total
Shareholder Return gelten die Ausführungen zum Erfolgsziel „Absoluter Total Shareholder Return“ entsprechend.
Das Erfolgsziel „Relativer Total Shareholder Return“ wird nach IFRS 2 als so genannter Market Condition
qualifiziert und ist in die Bewertung des Optionspreises einbezogen.
Gemäß IFRS 2 Share-based Payment wird der Gesamtwert der den Führungskräften jeweils gewährten
Optionsrechte zu ihrem Ausgabetag mit Hilfe eines Optionspreisbewertungsmodells bestimmt. Der errechnete
Gesamtwert der Optionsrechte zum Ausgabetag wird über den Zeitraum als Personalaufwand verteilt, in dem
das Unternehmen die Gegenleistung des Mitarbeiters in Form seiner Arbeitsleistung erhält. Dieser Zeitraum
entspricht regelmäßig der vereinbarten Sperrfrist. Die Gegenbuchung erfolgt direkt im Eigenkapital (Kapitalrücklage).
Die bisher ausgegebenen Optionsrechte im Rahmen des LTIP 2007 entwickeln sich wie folgt:
Konzernlagebericht
Optionen – Linde Performance-Share-Programme 2007
LTIP – Anzahl
Optionsrechte
Stand zum 1. Januar 2007
gewährte Optionen
–
526.380
Konzernabschluss
ausgeübt
–
verwirkt
–
verfallen
Stand zum 31. Dezember 2007/1. Januar 2008
davon ausübbar am 31.12.2007
Konzernanhang
gewährte Optionen
ausgeübt
–
526.380
–
460.787
–
verwirkt
15.734
verfallen
–
Stand zum 31. Dezember 2008
davon ausübbar am 31.12.2008
971.433
–
Weitere Angaben
Im Berichtszeitraum konnten noch keine Optionsrechte ausgeübt werden, da die Sperrfrist drei Jahre beträgt.
Die durchschnittliche Restlaufzeit des LTIP 2007 beträgt 24 Monate (Vj. 31 Monate). Der Ausübungspreis für
sämtliche Tranchen des LTIP 2007 beträgt 2,56 EUR.
Linde Finanzbericht 2008
159
Die Aufwandsermittlung basiert auf dem beizulegenden Zeitwert der ausgegebenen Optionsrechte, für dessen Berechnung eine Monte-Carlo-Simulation verwendet wurde. Dabei sind folgende Bewertungsparameter
zugrunde gelegt worden:
Der Vorstand
Konzernanhang – Sonstige Angaben
2. Tranche
2008
02.08.2007
05.06.2008
20,26
22,58
Risikofreier Zinssatz (%)
4,31
4,28
Erwartete Dividendenrendite (%)
1,90
1,90
Bewertungszeitpunkt
Erwartete Volatilität der Aktie (%)
88,45
96,10
Ausübungskurs in €
Ausgangswert Linde Aktie
2,56
2,56
Anzahl der Teilnehmer
840
871
Corporate Governance
1. Tranche
2007
Der Aufsichtsrat
Monte-Carlo-Simulationsmodell
Optionspreis
Gewichtung
Gesamtwert
in €
in %
in €
Wahrscheinlichkeit
in %
Ergebnis je Aktie
81,30
40
32,52
40
Absoluter Total Shareholder Return
36,34
30
10,90
Wert bei
Zuteilung
in €
Die Aktie
Optionswerte je Ausübungshürde
1. Tranche 2007
30
13,11
13,11
100
56,53
37,02
Ergebnis je Aktie
88,52
40
35,41
Absoluter Total Shareholder Return
41,27
30
12,38
2. Tranche 2008
46,85
30
14,06
14,06
176,64
100
61,84
40,60
Die Ableitung der der Bewertung zugrunde liegenden Volatilität erfolgte auf Basis der historischen Volatilität
der Linde Aktie. Bei Ermittlung der voraussichtlichen Volatilität wurden die historischen Werte der dem Ausgabetag der Optionsrechte vorangegangenen drei Jahre zugrunde gelegt.
Folgende Ergebniseffekte ergeben sich aufgrund der Berücksichtigung des Aufwandes in der Gewinn- und
Verlustrechnung der Linde Group:
Personalaufwand – Linde Performance-Share-Programme 2007
in Mio. €
2007
2008
Gesamt
3
10
Konzernabschluss
14,16
12,38
Konzernanhang
Total Shareholder Return
Gesamt
40
Konzernlagebericht
43,69
161,33
Gesamt
Weitere Angaben
Total Shareholder Return
13,01
10,90
160
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Sonstige Angaben
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Linde Management-Incentive-Programme 2002
Die Hauptversammlung der Linde AG vom 14. Mai 2002 hat die Einführung eines Aktienoptionsprogramms für
Führungskräfte (Linde Management-Incentive-Programme 2002) beschlossen, in dessen Rahmen bis zu sechs
Millionen Bezugsrechte ausgegeben werden können. Das Linde Management-Incentive-Programme 2002 ist
im Geschäftsjahr 2006 ausgelaufen.
Ziel dieses Aktienoptionsprogramms ist es, die Führungskräfte an der Kurssteigerung der Linde Aktie und
damit an der Wertsteigerung des Unternehmens zu beteiligen. Den Teilnehmern wurden Optionsrechte zum
Bezug von Linde Aktien mit einer Laufzeit von jeweils sieben Jahren gewährt. Über die Zuteilung der Bezugsrechte an Mitglieder des Vorstands der Linde AG entscheidet der Aufsichtsrat. Im Übrigen bestimmt der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Anzahl der auszugebenden Optionsrechte.
Die Optionsrechte gewähren das Recht zum Bezug von Aktien der Linde AG zum Ausübungspreis. Der Ausübungspreis zum Erwerb einer neuen Stückaktie der Linde AG beträgt 120 Prozent des Basispreises. Der Basispreis entspricht dem durchschnittlichen Schlusskurs der Linde Aktie im XETRA-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten fünf Tage vor dem Ausgabetag der Optionsrechte. Mit der Festlegung des
Ausübungspreises wird zugleich dem gesetzlich geforderten Erfolgsziel, das an die Steigerung des Aktienkurses der Gesellschaft anknüpft, Rechnung getragen. Die Ausübung ist erst dann wirtschaftlich sinnvoll, wenn
der Aktienkurs über dem Ausübungspreis liegt. Durch das Erfolgsziel in Form einer 20-prozentigen Kurssteigerung wird zudem die Motivation der Teilnehmer eng mit dem Aktionärsinteresse einer mittelfristigen Steigerung des Unternehmenswertes verknüpft.
Die Optionsbedingungen sehen für die Aktienoptionen eine Sperrfrist von zwei Jahren vor, die am Ausgabetag beginnt. Nach deren Ende können die Optionsrechte während ihrer gesamten Laufzeit, also während
der fünf Jahre nach Ablauf der Sperrfrist mit Ausnahme von so genannten Blocked Periods, ausgeübt werden. Diese sind der Zeitraum von drei Wochen vor bis zwei Tage nach den öffentlichen Berichtsterminen der
Gesellschaft, die letzten zwei Wochen vor Ablauf eines Geschäftsjahres bis zwei Tage nach Bekanntgabe der
Ergebnisse des abgelaufenen Geschäftsjahres sowie 14 Wochen vor bis zum dritten Bankarbeitstag nach der
ordentlichen Hauptversammlung. Zur Erfüllung des Optionsanspruchs der Optionsberechtigten kann die Linde
AG nach ihrer Wahl eigene Aktien, die sie am Markt zurückerworben hat, liefern oder solche aus dem hierfür geschaffenen bedingten Kapital neu ausgeben oder anstelle der Lieferung neuer Aktien eine Barzahlung
pro Optionsrecht in Höhe der Differenz zwischen dem Ausübungspreis und dem XETRA-Schlusskurs der Linde
Aktie am Tag der Ausübung leisten. Diese Regelungen führen zu einer Flexibilität bei Ausübung der Bezugsrechte. So kann etwa die Nutzung vorhandener eigener Aktien statt einer Kapitalerhöhung oder einer Barleistung wirtschaftlich sinnvoll sein. Die Entscheidung darüber, wie die Optionen im Einzelfall erfüllt werden,
treffen die zuständigen Organe der Gesellschaft, die sich dabei allein vom Interesse der Aktionäre und der
Gesellschaft leiten lassen werden. Bei der Ausgabe von Aktienoptionen an Mitglieder des Vorstands ist ab der
Jahrestranche 2004 vorgesehen, dass der Aufsichtsrat für außerordentliche, nicht vorhergesehene Entwicklungen des Kurses der Linde Aktie eine Begrenzung der Optionsausübung beschließen kann. Dies war in den
Geschäftsjahren 2007 und 2008 nicht der Fall.
Die Teilnahme am Linde Management-Incentive-Programme erfordert kein Eigeninvestment der erwerbsberechtigten Führungskräfte. Es handelt sich um eine zusätzliche Komponente des jeweiligen Vergütungspaketes.
Gemäß IFRS 2 Share-based Payment wird der Gesamtwert der den Führungskräften gewährten Aktienoptionen zu ihrem Ausgabetag mit Hilfe eines Optionspreisbewertungsmodells bestimmt. Der errechnete Gesamtwert
der Aktienoptionen zum Ausgabetag wird über den Zeitraum als Personalaufwand verteilt, in dem das Unternehmen die Gegenleistung des Mitarbeiters in Form seiner Arbeitsleistung erhält. Dieser Zeitraum entspricht
regelmäßig der vereinbarten Sperrfrist. Die Gegenbuchung erfolgt direkt im Eigenkapital (Kapitalrücklage).
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
161
4.246.824
62,88
–
–
ausgeübt
944.451
53,41
verwirkt
21.000
72,91
verfallen
–
–
3.281.373
65,54
1.958.873
–
davon ausübbar am 31.12.2007
Gewährte Optionen
ausgeübt
verwirkt
verfallen
Stand zum 31. Dezember 2008
davon ausübbar am 31.12.2008
–
–
291.400
56,86
4.000
81,76
–
2.985.973
66,37
2.985.973
–
Durch die Ausübung von 291.400 Optionsrechten hat sich im Berichtszeitraum (Vj. 944.451) das Gezeichnete
Kapital um 0 Mio. EUR (Vj. 2 Mio. EUR) und die Kapitalrücklage um 17 Mio. EUR (Vj. 48 Mio. EUR) erhöht.
Die Aufwandsermittlung basiert auf dem beizulegenden Zeitwert der ausgegebenen Bezugsrechte, für dessen Berechnung das Black-Scholes-Optionspreismodell verwendet wurde. Der durchschnittliche Aktienkurs bei
Ausübung der Optionsrechte betrug 88,91 EUR (Vj. 87,38 EUR). Die Bandbreite der Ausübungspreise der am
Abschlussstichtag ausübbaren Optionsrechte liegt zwischen 32,38 EUR und 81,76 EUR.
Die Ableitung der der Bewertung zugrunde liegenden Volatilität erfolgte auf Basis der historischen und
impliziten Volatilität unter Berücksichtigung der Restlaufzeiten der Aktienoptionen.
Folgende Ergebniseffekte ergeben sich aufgrund der Berücksichtigung des Aufwands in der Gewinn- und Verlustrechnung der Linde Group:
Die Aktie
Stand zum 31. Dezember 2007/1. Januar 2008
Konzernlagebericht
Gewährte Optionen
durchschnittlicher
Ausübungspreis
in €
Konzernabschluss
Stand zum 1. Januar 2007
Anzahl Optionen
Der Aufsichtsrat
Optionen – Linde Management-Incentive-Programme 2002
Corporate Governance
Die bisher ausgegebenen Optionsrechte im Rahmen des Linde Management-Incentive-Programme entwickeln
sich wie folgt:
Der Vorstand
Konzernanhang – Sonstige Angaben
2007
2008
Gesamt
9
2
Weitere Angaben
in Mio. €
Konzernanhang
Personalaufwand – Linde Management-Incentive-Programme 2002
162
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Sonstige Angaben
[29] Finanzinstrumente
Der Vorstand
Die nachfolgende Tabelle zeigt die beizulegenden Zeitwerte je Klasse von Finanzinstrumenten und ermöglicht
einen Vergleich mit deren Buchwerten.
Finanzielle Vermögenswerte
Der Aufsichtsrat
Finanzinstrumente
Beizulegender
Zeitwert
Buchwerte
Corporate Governance
Zahlungsmittel
und Zahlungsmittel­äquivalente
Kredite und
Forderungen
Bis zur Endfälligkeit gehaltene
finanzielle
Vermögenswerte
31.12.2008, in Mio. €
Beteiligungen und Wertpapiere
103
–
12
9
Forderungen aus
Finanzdienstleistungen
680
–
–
–
Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
Die Aktie
1.641
–
1.641
–
Derivate mit positivem Marktwert
364
–
–
–
Sonstige Forderungen
und Vermögenswerte
518
–
277
–
Zahlungsmittel
und Zahlungsmitteläquivalente
1.002
1.002
–
–
Gesamt
4.308
1.002
1.930
9
Konzernlagebericht
Finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzinstrumente
Beizulegender
Zeitwert
Konzernabschluss
31.12.2008, in Mio. €
Finanzschulden
Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen
Konzernanhang
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Derivate mit negativem Marktwert
Sonstige Verbindlichkeiten
Gesamt
7.061
34
1.611
316
572
9.594
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
163
Als Sicherungs­
instrument
designierte
Derivate
Zur Veräußerung
verfügbare
finanzielle
Vermögenswerte
Gesamt
Finanzinstrumente
außerhalb
des IAS 39
Gesamt
–
–
82
103
–
103
–
–
–
–
746
746
–
–
1.641
–
1.641
235
–
364
–
364
–
–
–
277
241
518
–
–
–
1.002
–
1.002
129
235
82
3.387
987
4.374
Finanzinstrumente
außerhalb
des IAS 39
Gesamt
7.445
–
7.445
–
34
34
Finanzielle
Verbindlichkeiten
zu fortgeführten
Anschaffungs­
kosten
Freistehende
Derivate
Als Sicherungs­
instrument
designierte
Derivate
Gesamt
7.445
–
–
–
–
–
1.611
–
–
1.611
–
1.611
–
240
76
316
–
316
524
–
–
524
48
572
9.580
240
76
9.896
82
9.978
Konzernabschluss
Bilanzwerte
Buchwerte
Konzernanhang
Finanzinstrumente
Konzernlagebericht
–
129
Corporate Governance
Freistehende
Derivate
Die Aktie
Bilanzwerte
Buchwerte
Weitere Angaben
Finanzinstrumente
Der Aufsichtsrat
Der Vorstand
Konzernanhang – Sonstige Angaben
164
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Sonstige Angaben
Finanzielle Vermögenswerte
Der Vorstand
Finanzinstrumente
Beizulegender
Zeitwert
Buchwerte
Der Aufsichtsrat
Zahlungsmittel
und Zahlungsmittel­äquivalente
Kredite und
Forderungen
Bis zur Endfälligkeit gehaltene
finanzielle
Vermögenswerte
31.12.2007, in Mio. €
Corporate Governance
Beteiligungen und Wertpapiere
127
–
4
12
Forderungen aus
Finanzdienstleistungen
828
–
–
–
1.610
–
1.610
–
Derivate mit positivem Marktwert
135
–
–
–
Sonstige Forderungen
und Vermögenswerte
692
–
281
–
Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
Zahlungsmittel
und Zahlungsmitteläquivalente
Gesamt
858
858
–
–
4.250
858
1.895
12
Die Aktie
Finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzinstrumente
Konzernlagebericht
Beizulegender
Zeitwert 1
31.12.2007, in Mio. €
Konzernabschluss
Finanzschulden
Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Derivate mit negativem Marktwert
Sonstige Verbindlichkeiten
Gesamt
Konzernanhang
1 Angepasst
7.703
36
1.156
108
535
9.538
(siehe Ziffer [1]).
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
165
Buchwerte
Freistehende
Derivate
Als Sicherungs­
instrument
designierte
Derivate
Zur Veräußerung
verfügbare
finanzielle
Vermögenswerte
Gesamt
Finanzinstrumente
außerhalb
des IAS 39
Gesamt
–
–
111
127
–
127
–
–
–
–
860
860
–
–
–
1.610
–
1.610
46
89
–
135
–
135
–
–
–
281
411
692
–
–
858
–
858
89
111
3.011
1.271
4.282
Die Aktie
–
46
Der Aufsichtsrat
Bilanzwerte
Corporate Governance
Finanzinstrumente
Der Vorstand
Konzernanhang – Sonstige Angaben
Als Sicherungs­
instrument
designierte
Derivate
Gesamt 1
Finanzinstrumente
außerhalb
des IAS 39
Gesamt 1
7.330
–
–
–
–
–
7.330
–
7.330
–
36
36
1.156
–
–
1.156
–
1.156
–
85
23
108
–
108
507
–
–
507
28
535
8.993
85
23
9.101
64
9.165
Konzernabschluss
Freistehende
Derivate
Konzernanhang
Finanzielle
Verbindlichkeiten
zu fortgeführten
Anschaffungs­
kosten 1
Konzernlagebericht
Bilanzwerte
Buchwerte
Weitere Angaben
Finanzinstrumente
166
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Sonstige Angaben
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Für Kredite und Forderungen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, gibt es keine liquiden Märkte. Für kurzfristige Kredite und Forderungen und Verbindlichkeiten, welche zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, wird angenommen, dass der Marktwert dem Buchwert entspricht. Für alle
anderen Kredite und Forderungen wird der Marktwert durch Abzinsung der zukünftig erwarteten Zahlungsströme ermittelt. Hierbei werden für Kredite Zinssätze verwendet, zu denen Kredite mit entsprechender Risikostruktur, Ursprungswährung und Laufzeit neu abgeschlossen werden könnten.
Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten wird grundsätzlich anhand von Börsenkursen ermittelt.
Sofern keine Börsenkurse vorliegen, erfolgt eine Bewertung unter Anwendung marktüblicher Bewertungsmethoden unter Zugrundelegung instrumentenspezifischer Marktparameter.
Die Fair-Value-Ermittlung erfolgt über die „Discounted Cash Flow“-Methode, wobei die individuellen Bonitäten und sonstigen Marktgegebenheiten in Form von marktüblichen Bonitäts- bzw. Liquiditätsspreads berücksichtigt werden.
Für derivative Finanzinstrumente wird der beizulegende Zeitwert wie folgt bestimmt: Optionen werden
von externen Partnern durch Anwendung von Black-Scholes-Modellen bewertet. Futures werden unter Rückgriff auf den Börsenkurs des jeweiligen Handelsplatzes bewertet. Alle anderen derivativen Finanzinstrumente
werden durch Diskontierung der künftigen Zahlungsströme nach der Barwertmethode bewertet. Als Eingangsparameter für diese Modelle werden, soweit wie möglich, die am Bilanzstichtag beobachtbaren relevanten
Marktpreise und Zinssätze verwendet, die von anerkannten externen Quellen bezogen werden.
Diesen Berechnungen liegen die folgenden Zinskurven zugrunde:
Die Aktie
Zinskurven
in Prozent
EUR
USD
GBP
JPY
AUD
SEK
RUB
DKK
2008
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Zins für sechs Monate
3,02
1,70
2,75
1,23
3,78
2,45
22,50
3,91
Zins für ein Jahr
2,58
1,23
2,02
0,79
3,21
1,80
16,75
4,04
Zins für fünf Jahre
3,18
2,05
3,19
0,94
3,28
2,76
16,50
3,61
Zins für zehn Jahre
3,71
2,43
3,51
1,26
4,31
3,11
16,50
3,88
Zins für sechs Monate
4,58
4,61
5,83
0,92
7,49
4,69
6,12
4,70
Zins für ein Jahr
4,64
4,26
5,62
1,03
7,55
4,69
6,36
4,74
Zins für fünf Jahre
4,52
4,35
5,18
1,21
7,50
4,71
6,36
4,68
Zins für zehn Jahre
4,69
4,83
5,11
1,68
7,18
4,85
6,36
4,79
2007
Im Berichtszeitraum fielen folgende Nettofinanzerfolge an:
Konzernanhang
in Mio. €
Aus freistehenden Derivaten
Aus bis zur Endfälligkeit gehaltenen Wertpapieren
Aus Krediten und Forderungen
Weitere Angaben
Aus weiterveräußerbaren Wertpapieren
davon: Umbuchungen in die Gewinn- und Verlustrechnung
davon: Zuführungen zur kumulierten erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderung
Aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Verbindlichkeiten
Fortgeführte Aktivitäten
2008
2007
– 53
– 29
–
3
– 46
17
6
– 1
– 1
–
7
– 1
133
56
40
46
Linde Finanzbericht 2008
167
Beteiligungen und Wertpapiere
106
3
103
3
Forderungen aus Finanzdienstleistungen
746
–
746
–
1.796
155
1.641
45
364
–
364
–
31.12.2008, in Mio. €
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Derivate
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
Zahlungsmittel
521
3
518
2
1.002
–
1.002
–
Buchwert
vor Wertbe­
richtigung
Wertbe­
richtigung
Buchwert nach
Wertberichtigung
Davon Wertberichtigungen
des Geschäftsjahres 2007
127
–
127
–
31.12.2007, in Mio. €
Beteiligungen und Wertpapiere
Forderungen aus Finanzdienstleistungen
860
–
860
–
1.748
138
1.610
17
135
–
135
–
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
693
1
692
–
Zahlungsmittel
858
–
858
–
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Derivate
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Davon Wertberichtigungen
des Geschäftsjahres 2008
Die Aktie
Buchwert nach
Wertberichtigung
Konzernlagebericht
Wertbe­
richtigung
Konzernabschluss
Buchwert
vor Wertbe­
richtigung
Konzernanhang
Wertberichtigungsaufwand bei finanziellen Vermögenswerten:
Weitere Angaben
Die Nettoerfolge aus Finanzinstrumenten ergeben sich aus Änderungen des Fair Value, Wertminderungen,
Wertaufholungen, Ausbuchungen und Wechselkursänderungen.
Die Nettofinanzerfolge entsprechen dem Bewertungserfolg der Finanzinstrumente ohne Einbeziehung von
Zinsen und Dividenden.
Die freistehenden Derivate beinhalten alle Derivate, die nicht für Hedge Accounting designiert sind. Hier
sind somit auch solche Derivate erfasst, bei denen der wirtschaftliche Sicherungszusammenhang auch ohne
Hedge Accounting zur korrespondierenden Erfassung von Erträgen und Aufwendungen aus Grund- und Sicherungsgeschäften in der Gewinn- und Verlustrechnung führt.
Im Finanzergebnis sind Gebühren und sonstige Kosten der Kapitalbeschaffung in Höhe von 5 Mio. EUR (Vj.
13 Mio. EUR) enthalten, die aus nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumenten resultieren.
Es wurden keine Zinserträge aus wertberichtigten Finanzinstrumenten (insbesondere Forderungen) vereinnahmt.
Der Vorstand
Konzernanhang – Sonstige Angaben
168
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Sonstige Angaben
Der Vorstand
Die folgenden Zinserträge und Zinsaufwendungen fielen aus Finanzinstrumenten an, die nicht erfolgswirksam
zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden:
Zinserträge/-aufwendungen aus nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewerteten Finanzinstrumenten
in Mio. €
Der Aufsichtsrat
Zinserträge
Zinsaufwendungen
Fortgeführte Aktivitäten
2008
2007
110
140
441
532
– 331
– 392
Corporate Governance
Nicht enthalten sind insbesondere Zinserträge und Zinsaufwendungen aus Derivaten und Zinserträge und Zins­
aufwendungen von Vermögenswerten und Schulden außerhalb des Anwendungsbereichs des IFRS 7.
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
Risikopositionen und Risikomanagement
Die grundlegenden Risikostrategien für das Zins-, Währungs- und Liquiditätsmanagement sowie die Ziele und
Grundlagen der Finanzierungen werden vom Treasury-Komitee unter Leitung des für Finanzen zuständigen Vorstandsmitglieds festgelegt. Dieses Gremium trifft sich in der Regel einmal im Monat und setzt sich aus Vertretern der Bereiche Treasury und Accounting/Reporting zusammen.
Als weltweit agierender Konzern ist die Linde Group einer Reihe finanzieller Risiken ausgesetzt. Hierzu zählen insbesondere Adressausfallrisiken, Liquiditätsrisiken sowie Risiken, die aus einer Veränderung der Zinsen
und Währungskurse resultieren.
Basis für die Steuerung des Adressausfallrisikos ist das Rating der jeweiligen Kontrahenten. Wir begrenzen
die Höhe und die Laufzeit von abzuschließenden Handelsgeschäften entsprechend. Die Einhaltung aller Limite
wird regelmäßig von einer vom Handel unabhängigen Instanz überprüft. Im Geschäftsjahr 2008 wurden aufgrund der Finanzmarktkrise die Limite für eine große Anzahl der Kontrahenten herabgesetzt und Umschichtungen zwischen Adressen vorgenommen, um das Risiko des durch den Ausfall eines Kontrahenten entstehenden
Schadens zu reduzieren.
Auch vor dem Beginn der Finanzmarktkrise gehörte die Steuerung des Liquiditätsrisikos zu einer der wichtigsten Aufgaben im Treasury. Linde verfolgt seit Jahren eine konservative und vorausschauende Politik der
Liquiditätssicherung und hatte auch im Geschäftsjahr 2008 unverändert Zugang zu den Kapitalmärkten. Darüber
hinaus verfügen wir über eine große, internationale Bankengruppe, die uns mit zugesagten und größtenteils
ungenutzten Finanzierungsrahmen zur Seite steht.
Das Zinsrisiko tritt durch marktbedingte Schwankungen der Zinssätze auf. Sie wirken sich zum einen auf
die Höhe der Zinsaufwendungen in der Linde Group aus, zum anderen beeinflussen sie den Marktwert von
Finanz­instrumenten. Das Konzern-Treasury hat auf Basis des operativen Geschäftsmodells und mit Hilfe von
Sensitivitäts- und Szenario-Analysen Bandbreiten für die Fix-Floating-Quote der Finanzverbindlichkeiten in den
Hauptwährungen EUR, GBP, USD und AUD festgelegt. Innerhalb der vereinbarten Bandbreiten steuert das Konzern-Treasury die Quoten und berichtet regelmäßig dem Treasury-Komitee über umgesetzte Maßnahmen.
Bei den Währungskursrisiken ist zwischen den operativen Transaktionsrisiken, die aus Lieferverträgen zwischen
verschiedenen Währungsgebieten für einzelne Projekte resultieren, und den Translationsrisiken, die sich aus der
Währungsumrechnung für einzelne Gesellschaften zu verschiedenen Stichtagen ergeben, zu differenzieren.
Die Basis für Finanzierungs- und Absicherungsentscheidungen stellen die Finanzinformationen dar, die wir
aus dem Treasury-Management-System und unserer Finanz- und Liquiditätsplanung erhalten.
Geschäfts- und Finanzierungsaktivitäten außerhalb der jeweiligen Landeswährung führen automatisch zu
Zahlungsströmen in Fremdwährung. Die einzelnen Unternehmenseinheiten sind nach unserer Konzernrichtlinie
verpflichtet, die daraus resultierenden Transaktionsrisiken selbst zu überwachen und mit dem Konzern-Treasury
entsprechende Sicherungsgeschäfte im Rahmen von vorgegebenen Mindestsicherungsquoten abzuschließen,
sofern nicht sonstige Gründe gegen derartige Sicherungen sprechen.
Linde Finanzbericht 2008
169
In mehr als
fünf Jahren
fällig
3.756
4.169
3.877
41
46
4
davon mit Bruttoerfüllung
36
33
–
damit einhergehende Zahlungsmittelzuflüsse aus Bruttoerfüllung
34
32
–
Innerhalb
eines Jahres
fällig 1
Zwischen
einem und
fünf Jahren
fällig
In mehr als
fünf Jahren
fällig
3.283
3.963
4.314
23
44
4
davon mit Bruttoerfüllung
13
44
–
damit einhergehende Zahlungsmittelzuflüsse aus Bruttoerfüllung
11
38
–
2008, in Mio. €
Zahlungsmittelabflüsse aus nichtderivativen
finanziellen Verbindlichkeiten
Zahlungsmittelabflüsse aus Derivaten
mit negativem beizulegendem Zeitwert
2007, in Mio. €
Zahlungsmittelabflüsse aus nichtderivativen
finanziellen Verbindlichkeiten
Zahlungsmittelabflüsse aus Derivaten
mit negativem beizulegendem Zeitwert
1 Angepasst
(siehe Ziffer [1]).
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Zwischen
einem und
fünf Jahren
fällig
Konzernabschluss
Innerhalb
eines Jahres
fällig
Konzernanhang
Liquiditätsrisiken
Die folgende Tabelle gibt die zukünftigen undiskontierten Zahlungsströme aus finanziellen Verbindlichkeiten
wieder.
Weitere Angaben
Im Rahmen der Risikostrategien des Treasury-Komitees werden Sicherungsentscheidungen getroffen.
Dabei setzen wir Devisentermingeschäfte, Währungsswaps, einfache Devisenoptionen und Fremdwährungskredite ein. Hauptwährungen sind US-Dollar, britisches Pfund, australischer Dollar, einige osteuropäische,
südamerikanische sowie asiatische Währungen. Translationsrisiken werden in USD, GBP und AUD im Rahmen
von genehmigten Bandbreiten abgesichert. Zusätzlich setzen wir in unserer Gases Division im Wesentlichen
Instrumente zur Absicherung von Strom- und Dieselpreisrisiken ein. Fremdwährungsrisiken im Projektgeschäft
der Engineering Division reduzieren wir so weit wie möglich durch so genannte natürliche Absicherungen
(Natural Hedges). Dies kann durch Zulieferungen und Serviceleistungen in der jeweiligen Auftragswährung
geschehen. Darüber hinausgehende Fremdwährungsbeträge werden sofort zum Zeitpunkt der Entstehung, in
der Regel über Termingeschäfte, voll gesichert.
Zinsrisiken werden ebenfalls zentral gesteuert. Wir analysieren mögliche Zinsrisiken, erheben die Zinsrisikoposition in den wichtigsten Währungen und führen Sensitivitätsanalysen durch. Im Rahmen der vom TreasuryKomitee festgelegten Bandbreiten für Absicherungsquoten schließt das Konzern-Treasury Handelsgeschäfte
mit Banken ab. Zinsrisiken werden durch langfristige Festzinsanleihen, Kredite und Zinsderivate abgesichert.
Im Treasury wird das Prinzip der Funktionstrennung zwischen Front-, Middle- und Back-Office im gesamten
Prozess des Risikomanagements konsequent eingehalten und überwacht. Dies bedeutet, dass der Abschluss,
die Abwicklung und die Kontrolle von Handelsgeschäften strikt personell und organisatorisch voneinander
getrennt sind. Zur Durchführung, Abbildung und Bewertung von Handelsgeschäften setzen wir ein TreasuryManagement-System ein, das regelmäßig intern und extern – in der Regel einmal pro Jahr – geprüft wird. Im
Jahr 2008 erfolgte sowohl eine Prüfung durch unseren Wirtschaftsprüfer als auch durch die interne Revision.
In den Geschäftsjahren 2008 und 2007 wurden keine wesentlichen Sicherheiten von der Linde Group
gehalten. Die Linde Group hat finanzielle Vermögenswerte mit einem Buchwert von 1 Mio. EUR (Vj. 9 Mio. EUR)
als Sicherheit für Verbindlichkeiten oder Eventualverbindlichkeiten gestellt.
Der Vorstand
Konzernanhang – Sonstige Angaben
170
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Sonstige Angaben
Der Vorstand
Im Falle derivativer Finanzinstrumente sind gemäß IFRS 7.39(a) nur diejenigen mit negativem Marktwert einzubeziehen. Im Falle von Derivaten mit Bruttoausgleich wurde nicht nur der Zahlungsmittelabfluss, sondern
auch der bei Glattstellung des Derivats stattfindende Zahlungsmittelzufluss in die Analyse einbezogen, um
Verzerrungen der Darstellung zu vermeiden.
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Zinsänderungsrisiken
Die Linde Group ist aufgrund der Finanzierungsaktivitäten einem Zinsänderungsrisiko ausgesetzt. Zum
31. Dezember 2008 hatte die Linde Group einen Gesamtbestand zinstragender Instrumente (netto, inkl.
Zinsderivaten/-absicherungen) in Höhe von 6.370 Mio. EUR (Vj. 6.510 Mio. EUR). Davon entfielen 4.547 Mio. EUR
(Vj. 2.065 Mio. EUR) auf variabel verzinsliche Instrumente und 1.823 Mio. EUR (Vj. 4.445 Mio. EUR) auf festverzinsliche Instrumente.
Die Linde Group betrachtet die Währungen Sterling, EUR, australischer Dollar und US-Dollar als Währungen, die wesentlichen Einfluss auf die Finanzierungstätigkeiten haben. Zum Abschlussstichtag hatte die Linde
Group einen Gesamtbestand zinstragender Instrumente in britischen Pfund in Höhe von 662 Mio. GBP (Vj.
1.030 Mio. GBP) [Festsatzquote 11 Prozent (Vj. 83 Prozent)], in Euro in Höhe von 4.112 Mio. EUR (Vj. 3.994
Mio. EUR) [Festsatzquote 31 Prozent (Vj. 68 Prozent)], in australischen Dollar in Höhe von 665 Mio. AUD (Vj.
1.035 Mio. AUD) [Festsatzquote 12 Prozent (Vj. 35 Prozent)] und in US-Dollar in Höhe von 1.050 Mio. USD (Vj.
696 Mio. USD) [Festsatzquote 25 Prozent (Vj. 55 Prozent)].
Die Aktie
Basierend auf variabel verzinslichen Instrumenten und Zinssicherungsinstrumenten, die die Linde Group hält
oder begeben hat, hätte eine hypothetische Veränderung der für die jeweiligen Instrumente maßgeblichen
Zinssätze die nachfolgend aufgeführten Effekte gehabt (unter Konstanthaltung der Wechselkurse):
2008, in Mio. €
Änderung
GuV
OCI
+ 100 bp
– 32
–
– 100 bp
32
–
+ 100 bp
– 10
–
– 100 bp
10
–
+ 100 bp
– 5
2
– 100 bp
5
– 2
+ 100 bp
– 3
1
– 100 bp
3
– 1
Änderung
GuV
OCI
+ 100 bp
– 7
–
– 100 bp
7
–
+ 100 bp
– 2
–
– 100 bp
2
–
Währung
Konzernlagebericht
EUR
GBP
USD
Konzernabschluss
AUD
2007, in Mio. €
Währung
Konzernanhang
EUR
GBP
USD
Weitere Angaben
AUD
+ 100 bp
14
–
– 100 bp
– 15
–
+ 100 bp
4
–
– 100 bp
– 5
–
Linde Finanzbericht 2008
171
Hybridanleihen
Hybridanleihen erhalten von Ratingagenturen je nach Ausgestaltung eine Eigenkapitalanrechnung. Vor diesem Hintergrund wurde im Geschäftsjahr 2006 eine Anleihe in Höhe von 700 Mio. EUR und 250 Mio. GBP
emittiert. Aufgrund der Ausstattung rechnen die Ratingagenturen 50 Prozent des Nominalwertes unserer Hyb-
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Finanzierungsgrundsätze und -ziele
Ziel der externen Finanzierung und Liquiditätssicherung ist es, eine ausreichende Liquidität des Konzerns zu
jeder Zeit sicherzustellen. Die Finanzmarktkrise an den internationalen Kapitalmärkten unterstreicht nachhaltig die besondere Bedeutung der Liquiditätsorientierung für ein Unternehmen.
Unser externer Finanzierungsspielraum wird primär durch eine große, internationale Bankengruppe und die
Kapitalmärkte gewährleistet. Innerhalb des Konzerns gilt der Grundsatz der internen Finanzierung, das heißt,
der Finanzierungsbedarf von Tochtergesellschaften wird soweit irgend möglich über interne Darlehensbeziehungen abgedeckt.
Konsequenterweise erfolgte die Finanzierung der Tochtergesellschaften auch im Jahr 2008 hauptsächlich
über die niederländische Finanzierungsgesellschaft Linde Finance B. V. und die Linde AG. Diese zentrale Finanzierung ermöglicht ein einheitliches Auftreten an den Kapitalmärkten und stärkt die Verhandlungsposition
gegenüber Kreditinstituten und anderen Marktteilnehmern.
Die Konzerngesellschaften nutzen entweder Liquiditätsüberschüsse anderer Unternehmenseinheiten in Cash
Pools (Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Schweiz, Skandinavien/Baltikum, USA, Benelux-Länder, China und Australien) oder werden mit Konzerndarlehen von der Linde Finance B. V./Linde AG ausgestattet. Daneben vereinbart das Konzern-Treasury vereinzelt auch Kreditlinien mit lokalen Banken, um rechtlichen,
steuerlichen oder sonstigen Gegebenheiten Rechnung zu tragen. Lokale Finanzierungen werden vor allem für
besondere Projekte oder auch für börsennotierte Tochtergesellschaften eingesetzt.
Konzernanhang
Sonstige Marktpreisrisiken
Die Linde Group ist aufgrund ihrer Energiebeschaffungen Risiken aus Warenpreisveränderungen ausgesetzt.
Die Linde Group überwacht und steuert diese Warenpreisrisiken aus der Beschaffung von Strom und Diesel für
den Produktionseinsatz. Diese Sicherungsaktivitäten werden durch strenge Risikomanagementrichtlinien vorgegeben, deren Einhaltung permanent überwacht wird. Warenpreisrisiken werden hauptsächlich durch langfristige Lieferverträge gesichert oder im Rahmen der Ausgestaltung der Absatzverträge vermindert. In deutlich
geringerem Umfang werden auch Derivate zur Absicherung eingesetzt. Das Warenpreisrisiko aus Finanzinstrumenten ist demnach unwesentlich.
Weitere Angaben
Wechselkursrisiken
Die Linde Group ist aufgrund der Konzernaktivitäten in rund 100 Staaten einem Wechselkursrisiko ausgesetzt.
Diese breite Streuung der Aktivitäten über verschiedene Währungsräume führt zu geringen Risikokonzentrationen für den Konzern.
Die Linde Group überwacht und steuert das Wechselkursrisiko, das sich auf den operativen Bereich auswirkt. Daher setzt sich das Bruttowechselkursrisiko aus allen operativen Tätigkeiten des Konzerns zusammen.
Dieses Bruttowechselkursrisiko wird durch Sicherungsaktivitäten um etwa 61 Prozent vermindert (Vj. 84 Prozent). Im Ergebnis ist somit die Linde Group zum Abschlussstichtag einem Nettowechselkursrisiko in Höhe von
39 Prozent der Summe aller operativen Tätigkeiten mit Fremdwährungsbezug ausgesetzt (Vj. 16 Prozent).
Das Risiko von Wechselkursänderungen wird für Zwecke der internen Steuerung auf Basis eines Value at
Risk überwacht, der sich auf die Positionen in anderen als der jeweiligen funktionalen Währung bezieht.
Internationalen Bankenstandards entsprechend wird der Value at Risk auf Basis historischer Daten berechnet. Der Value at Risk gibt den maximal möglichen Verlust auf Basis einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent
für eine Haltedauer von zwölf Monaten wieder. Die Berechnung berücksichtigt Korrelationen zwischen den
betrachteten Transaktionen; das Risiko eines Portfolios ist grundsätzlich geringer als die Summe der jeweiligen Einzelrisiken.
Zum 31. Dezember 2008 betrug der Value at Risk 71 Mio. EUR (Vj. 38 Mio. EUR).
Der Vorstand
Konzernanhang – Sonstige Angaben
172
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Sonstige Angaben
Der Vorstand
ridanleihen für ihre Zwecke dem Eigenkapital zu. Bereits im Geschäftsjahr 2003 hat die Linde Group eine
Unternehmenshybridanleihe (400 Mio. EUR; 6 Prozent) begeben.
Hedge Accounting
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Cash Flow Hedges
Die Linde Group sichert Zahlungsströme auf Konzernebene sowie auf Gesellschaftsebene basierend auf vorgegebenen Mindestabsicherungsquoten. Auf Gesellschaftsebene werden künftige Transaktionen, die mit sehr
hoher Wahrscheinlichkeit eintreten, gegen Wechselkursänderungsrisiken abgesichert. Hierfür wird eine rollierende, 15-monatige Budgetplanung bzw. die Planung individueller kundenspezifischer Projekte verwendet.
Außerdem gegen Wechselkursänderungen gesichert werden außerbilanzielle Verpflichtungen.
Diese Sicherungen werden regelmäßig als Cash Flow Hedges gemäß IAS 39 Financial Instruments: Recognition and Measurement bilanziert. Der Gewinn oder Verlust der sichernden Instrumente wird für den effektiven Teil direkt im Eigenkapital ausgewiesen und in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert, sobald die
gesicherten Zahlungsströme ebenfalls die Gewinn- und Verlustrechnung berühren, die designierte Sicherungsbeziehung ineffektiv wird oder wenn eine abgesicherte zukünftige Transaktion nicht eintritt. Zusätzlich werden Zinsänderungsrisiken im Bezug auf bestimmte Finanzschulden durch derivative Finanzinstrumente abgesichert und in Form eines Cash Flow Hedges bilanziert.
Die Linde Group sichert darüber hinaus Rohstoffpreisrisiken, die aus Beschaffungsgeschäften im Rahmen
der normalen Geschäftstätigkeit entstehen und offene Risikopositionen darstellen. Üblicherweise werden solche Sicherungsbeziehungen ebenfalls als Cash-Flow-Hedge-Accounting-Beziehungen designiert, soweit dies
sachlich angemessen ist. Um das Risikoausmaß zu begrenzen, setzt die Linde Group in geringem Umfang
Stromderivate ein.
Falls die abgesicherten zukünftigen Transaktionen (so genannte „forecast transactions“ gemäß IAS 39)
zum Ansatz eines nichtfinanziellen Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit führen, werden die Buchwerte derselben mit dem jeweiligen im Eigenkapital erfassten Betrag angepasst. Dies ist üblicherweise der
Fall für Vorräte und Vermögenswerte des Anlagevermögens.
Die folgende Tabelle stellt eine Überleitung der Rücklage für Cash Flow Hedges dar:
2008
2007
46
2
Zuführungen
– 66
42
Auflösungen in die Gewinn- und Verlustrechnung
– 26
2
– 17
– 8
– 9
7
in Mio. €
Konzernabschluss
Anfangsbestand zum 1. Januar
davon zu Umsatz
davon zu Kosten der umgesetzten Leistungen
davon zu Finanzerträgen
Konzernanhang
Endbestand zum 31. Dezember
–
3
– 46
46
Weitere Angaben
Im Jahr 2007 wurde ein Betrag in Höhe von 3 Mio. EUR vom Eigenkapital in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert, da die abgesicherten Emissionen von Schuldtiteln in anderer Form und in anderem Umfang
stattgefunden haben. Im Geschäftsjahr 2008 ist jede geplante zukünftige Transaktion eingetreten.
Ein Betrag in Höhe von 1 Mio. EUR (Vj. 0 Mio. EUR) wurde aufgrund von Ineffektivitäten der Cash Flow
Hedges im Jahr 2008 ergebniswirksam erfasst. Davon entfielen 0 Mio. EUR (Vj. 0 Mio. EUR) auf das operative
Ergebnis und 1 Mio. EUR (Vj. 0 Mio. EUR) auf das Finanzergebnis.
Linde Finanzbericht 2008
173
– 26
–
– 54
Cash Flows der Sicherungsinstrumente
– 25
– 41
–
– 66
Gewinn/Verlust
– 26
– 19
– 1
– 46
In weniger als
einem Jahr
Zwischen
einem und
fünf Jahren
In mehr als
fünf Jahren
Gesamt
2007, in Mio. €
Cash Flows der Grundgeschäfte
26
16
–
42
Cash Flows der Sicherungsinstrumente
33
12
–
45
Gewinn/Verlust
20
26
–
46
Fair Value Hedges
Zur Sicherung der Änderungen im beizulegenden Zeitwert finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten aufgrund von Zinsänderungen setzt die Linde Group Zinsswaps ein. Wenn die Sicherung als
effektiv betrachtet werden kann, wird der Buchwert des Sicherungsobjekts um die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts angepasst, der auf das abgesicherte Risiko zurückzuführen ist.
Nachfolgende Tabelle zeigt die ergebniswirksam erfassten Änderungen von Grundgeschäften und Sicherungsinstrumenten in Fair-Value-Hedge-Beziehungen.
in Mio. €
Aus sichernden Derivaten
Aus abgesicherten Geschäften
Ineffektivität
2008
2007
157
– 15
– 163
17
– 6
2
Hedges of a Net Investment in a Foreign Operation
Aufgrund des erhöhten Translationsrisikos durch den Erwerb von BOC sichert die Linde Group dieses Risiko
sowohl durch Kredite in fremder Währung als auch durch Devisentermingeschäfte ab. Grundsätzlich werden diese Sicherungen als „Hedges of a Net Investment in a Foreign Operation“ (im Folgenden „Net Investment Hedge“) gemäß IAS 39 Financial Instruments: Recognition and Measurement designiert. Dementsprechend wird der effektive Teil der Sicherungsbeziehungen dem Eigenkapital zugeführt. Sobald die ausländische
Geschäftseinheit in der zeitlichen Folge veräußert oder aufgegeben wird, wird der im Eigenkapital erfasste
Betrag in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.
Ein Betrag in Höhe von 3 Mio. EUR (Vj. 0 Mio. EUR) wurde aufgrund von Ineffektivitäten der Net Investment
Hedges im Geschäftsjahr 2008 ergebniswirksam erfasst.
Der Aufsichtsrat
– 28
2008, in Mio. €
Corporate Governance
Cash Flows der Grundgeschäfte
Die Aktie
Gesamt
Konzernlagebericht
In mehr als
fünf Jahren
Konzernabschluss
Zwischen
einem und
fünf Jahren
Konzernanhang
In weniger als
einem Jahr
Weitere Angaben
Die Cash Flows solcher Sicherungsinstrumente und deren jeweiliger Beitrag zum Gewinn oder Verlust werden
wie folgt erwartet:
Der Vorstand
Konzernanhang – Sonstige Angaben
174
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Sonstige Angaben
Beizulegender Zeitwert der im Rahmen von Hedge Accounting designierten Finanzinstrumente:
Der Vorstand
in Mio. €
2008
2007
Cash Flow Hedges
Devisentermingeschäfte
Zinsswaps
Der Aufsichtsrat
Commodities
1
28
– 8
–
– 51
12
142
11
75
15
Fair Value Hedges
Zinsswaps
Net Investment Hedges
Devisentermingeschäfte
Corporate Governance
Kredite in fremder Währung
744
1.440
Gesamt
903
1.506
[30] Konzern-Kapitalflussrechnung
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
Die Kapitalflussrechnung zeigt Herkunft und Verwendung der Geldströme. Entsprechend IAS 7 Cash Flow
Statements werden Cash Flows aus betrieblicher Tätigkeit sowie aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit
unterschieden.
Die Zahlungsmittel der Kapitalflussrechnung umfassen alle in der Bilanz ausgewiesenen flüssigen Mittel,
d. h. Kassenbestände, Guthaben bei Kreditinstituten und Geldmarktfonds, soweit sie innerhalb von drei Monaten verfügbar sind. Die Zahlungsmittel unterliegen, mit Ausnahme des für die Akquisition der SIGAS treuhänderisch übertragenen Kaufpreises, keinen Verfügungsbeschränkungen.
Die Cash Flows aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden zahlungsbezogen ermittelt, der
Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit wird demgegenüber ausgehend vom Jahresüberschuss vor Ertragsteuern
indirekt abgeleitet.
Im Rahmen der indirekten Ermittlung werden die berücksichtigten Veränderungen von Bilanzpositionen im
Zusammenhang mit der laufenden Geschäftstätigkeit um Effekte aus der Währungsumrechnung und der Änderungen im Konsolidierungskreis bereinigt. Sie können daher nicht mit den entsprechenden Veränderungen auf
Grundlage der veröffentlichten Konzernbilanz abgestimmt werden.
Im Mittelzufluss aus der betrieblichen Tätigkeit enthaltene Ausschüttungen und gezahlte Ertragsteuern
werden gesondert ausgewiesen. Zahlungsmittelzuflüsse aus assoziierten Unternehmen und Joint Ventures
werden im Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit ausgewiesen. Zinseinzahlungen aus „Embedded Finance
Leases“ (IFRIC 4) werden aufgrund des klaren Bezugs zum operativen Geschäft der Linde Group innerhalb des
Mittelzuflusses aus betrieblicher Tätigkeit ausgewiesen. Die übrigen Zinszahlungen werden im Cash Flow aus
Finanzierungstätigkeit dargestellt.
Hinsichtlich der Zahlungsmittelabflüsse für den Zugang konsolidierter Unternehmen wird auf die KonzernKapitalflussrechnung verwiesen.
Insgesamt sind im Rahmen von Akquisitionen Zahlungsmittel in Höhe von 6 Mio. EUR (Vj. 34 Mio. EUR)
zugegangen. Im Rahmen von Unternehmensverkäufen wurden Zahlungsmittel in Höhe von 0 Mio. EUR (Vj. 10
Mio. EUR) mit veräußert.
Die Investitionstätigkeit umfasst neben Zugängen und Abgängen im Sach- und Finanzanlagevermögen
auch Zugänge und Abgänge von immateriellen Vermögenswerten sowie konsolidierten Unternehmen. Die Zuund Abgänge sind zu Durchschnittskursen umgerechnet worden.
Linde Finanzbericht 2008
175
Konzernanhang – Sonstige Angaben
Sonstige Aktivitäten: Im Bereich sonstige Aktivitäten werden Konzernaktivitäten erfasst, die sonst keinem operativen Segment zugeordnet werden können. Hierzu zählen insbesondere Gist – ein führender Anbieter von Logistik und Versorgungskettenlösungen mit wesentlichen Geschäftsaktivitäten in England – sowie FRED BUTLER® –
ein Anbieter von Reinigungsdienstleistungen für den Endverbraucher auf umweltfreundlicher Basis. Da keine
dieser Aktivitäten die quantitativen Schwellenwerte überschritten hat, werden sie zusammengefasst als sonstige Aktivitäten dargestellt.
Segmentbilanzierungsgrundsätze
Für die operativen Segmente gelten grundsätzlich dieselben Bilanzierungsgrundsätze wie unter Textziffer
[7] erläutert. Abweichungen ergeben sich im Hinblick auf die Konzernfinanzierungen, die grundsätzlich dem
Bereich Corporate zugeordnet werden und somit im Rahmen der nachfolgend dargestellten Übersicht in den
Schulden der Corporate-Aktivitäten enthalten sind. Pensionsverpflichtungen werden grundsätzlich dem Segment zugeordnet, in dem die entsprechenden Mitarbeiter tätig sind. Hinsichtlich der in England bestehenden
Pensionsverpflichtungen wurde die gesamte Rückstellung dem Bereich Corporate in der Überleitungsrechnung zugeordnet, lediglich der Dienstzeitaufwand wurde den Segmenten Westeuropa, sonstige Aktivitäten
und Corporate belastet. Transaktionen zwischen den dargestellten operativen Segmenten werden grundsätzlich wie unter fremden Dritten getätigt.
Zwischen den operativen Segmenten der Gases Division und der Gases Division als Ganzes wurden Konsolidierungseffekte auf den Umsatz in Höhe von 71 Mio. EUR (Vj. 67 Mio. EUR) sowie auf das Segmentvermögen und die Segmentschulden in Höhe von 285 Mio. EUR (Vj. 110 Mio. EUR) vorgenommen. Daher führt eine
reine Addition der operativen Segmente der Gases Division nicht zu demselben Ergebnis wie die Darstellung
der Gases Division als Ganzes.
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Engineering Division: Konzeption und Realisierung schlüsselfertiger Industrieanlagen für die Petrochemie zur
Erzeugung von Wasserstoff und Synthesegasen, zur Erdgasbehandlung sowie Luftzerlegungs- und PharmazieAnlagen. Darüber hinaus werden Anlagenkomponenten entwickelt und gefertigt sowie Serviceleistungen
erbracht.
Konzernabschluss
3 Westeuropa
3 Amerika
3 Asien & Osteuropa
3 Südpazifik & Afrika
Konzernanhang
Gases Division: Herstellung und Vertrieb von Gasen für die Anwendung in der Industrie, in der Medizin, beim
Umweltschutz sowie in Forschung und Entwicklung. Darüber hinaus werden anwendungstechnisches Knowhow, Serviceleistungen und die für den Einsatz von Gasen benötigte Hardware angeboten. Entsprechend der
regionalen Gliederung der Linde Group werden vier operative Segmente in der Gases Division dargestellt:
Weitere Angaben
IFRS 8 Operating Segments fordert eine Abgrenzung von Segmenten primär basierend auf der unternehmensinternen Steuerung. Die Organisationsstruktur orientiert sich im Gasebereich an einer Steuerung auf
regionaler Ebene. Separat davon werden die Division Engineering und die sonstigen Aktivitäten (Gist und
FRED BUTLER®) global gesteuert. Innerhalb der Spalte „Überleitung“ werden neben den Corporate-Aktivitäten
und der Konsolidierung auch die nicht fortgeführten Aktivitäten des Konzerns dargestellt.
Entsprechend IFRS 8 stellt die Linde Group insgesamt sechs operative Segmente dar, die im Folgenden kurz
beschrieben werden:
Der Vorstand
[31] Segmentinformationen
176
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Sonstige Angaben
Der Vorstand
Der Segmenterfolg wird auf Basis des operativen Ergebnisses gemessen, das als Ergebnis vor Steuern, Zinsen
und Abschreibungen (EBITDA) inkl. des anteiligen Ergebnisses an Joint Ventures und assoziierten Unternehmen definiert ist.
Im Folgenden werden die Überleitungsrechnungen des Segmentumsatzes zum Konzernumsatz, des operativen Ergebnisses der Segmente zum Ergebnis vor Steuern des Konzerns, des Segmentvermögens zum Konzernvermögen sowie der Segmentschulden zu den Schulden des Konzerns dargestellt:
Der Aufsichtsrat
Überleitungen des Segmentumsatzes, des Segmentergebnisses, des Segmentvermögens und der Segmentschulden
in Mio. €
31.12.2008
31.12.2007
13.062
12.539
– 399
– 233
12.663
12.306
2.731
2.594
Segmentumsatz
Corporate Governance
Umsatz der berichtspflichtigen Segmente
Konsolidierung
Konzernumsatz
Operatives Ergebnis
Operatives Ergebnis der berichtspflichtigen Segmente
– 142
– 151
1.223
1.279
371
446
59
607
372
475
Finanzaufwendungen
757
852
Konzernlagebericht
Konsolidierung
– 34
– 19
1.006
1.375
22.274
23.647
Vermögenswerte der Corporate-Aktivitäten
2.046
1.911
Konzernabschluss
Corporate-Aktivitäten
Konsolidierung
– 496
– 603
23.824
24.955
5.206
5.080
10.871
11.146
– 502
– 481
15.575
15.745
Abschreibungen
Die Aktie
davon Abschreibungen auf aufgedeckte stille Reserven aus der Kaufpreisallokation
Sondereinflüsse
Finanzerträge
Ergebnis vor Steuern
Vermögenswerte
Vermögenswerte der berichtspflichtigen Segmente
Vermögenswerte des Konzerns
Schulden
Schulden der berichtspflichtigen Segmente
Schulden der Corporate-Aktivitäten
Konzernanhang
Konsolidierung
Schulden des Konzerns
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
177
Konzernanhang – Sonstige Angaben
Die Anzahl der durchschnittlich beschäftigten Mitarbeiter (Teilzeitkräfte anteilig berücksichtigt) verteilt sich
auf die einzelnen Regionen wie folgt:
2008
2007
40.517
38.394
5.851
5.425
Der Vorstand
[32] Mitarbeiter
Engineering Division
Sonstige/Corporate
Fortgeführte Aktivitäten
Nicht fortgeführte Aktivitäten
5.034
5.546
51.402
49.365
–
1.280
51.402
50.645
2008
2007
13.515
12.831
7.805
8.281
Asien & Osteuropa
11.637
10.536
Südpazifik & Afrika
7.560
6.746
40.517
38.394
Konzern
Corporate Governance
Gases Division
Der Aufsichtsrat
Mitarbeiter nach Divisionen
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Gesamt (Fortgeführte Aktivitäten)
Konzernanhang
Amerika
Weitere Angaben
Westeuropa
Die Aktie
Gases Division – Mitarbeiter nach Regionen
178
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Sonstige Angaben
Der Vorstand
[33]Vorschlag für die Feststellung des Jahresabschlusses und für die Verwendung
des Bilanzgewinns der Linde AG
Es ergibt sich ein Bilanzgewinn der Linde AG in Höhe von 885.937.808,02 EUR (Vj. 864.510.888,31 EUR).
Der nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes erstellte Jahresabschluss der
Linde AG wird im Bundesanzeiger veröffentlicht und im elektronischen Bundesanzeiger hinterlegt.
Der Aufsichtsrat
Bilanz der Linde AG – Aktiva
in Mio. €
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
31.12.2008
31.12.2007
51
49
Corporate Governance
377
315
Finanzanlagen
12.804
12.807
Anlagevermögen
13.232
13.171
2.183
2.152
abzüglich erhaltener Anzahlungen auf Bestellungen
– 2.183
– 2.152
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
714
596
Vorräte
Flüssige Mittel
Die Aktie
Umlaufvermögen
Rechnungsabgrenzungsposten
497
47
1.211
643
5
7
14.448
13.821
31.12.2008
31.12.2007
431
426
Kapitalrücklage
5.016
4.903
Gewinnrücklagen
Bilanzsumme
Konzernlagebericht
Bilanz der Linde AG – Passiva
in Mio. €
Gezeichnetes Kapital
Bedingtes Kapital 178 Mio. € (Vj. 99 Mio. €)
Konzernabschluss
1.328
1.328
Bilanzgewinn
886
864
Eigenkapital
7.661
7.521
–
16
792
771
Sonderposten mit Rücklageanteil
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Konzernanhang
Andere Rückstellungen
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Bilanzsumme
851
812
1.643
1.583
5.144
4.701
14.448
13.821
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
179
Konzernanhang – Sonstige Angaben
2007 1
Umsatzerlöse
2.681
1.885
Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen
1.978
1.265
Bruttoergebnis vom Umsatz
703
620
Vertriebskosten
292
299
Forschungs- und Entwicklungskosten
143
44
Allgemeine Verwaltungskosten
386
314
Sonstige betriebliche Erträge
788
390
Sonstige betriebliche Aufwendungen
576
249
Ergebnis aus Beteiligungen
286
211
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
124
134
davon aus verbundenen Unternehmen 77 Mio. € (Vj. 23 Mio. €)
Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
1
1
288
565
215
– 117
107
433
18
– 53
304
369
–
–
Der Aufsichtsrat
2008
Corporate Governance
in Mio. €
Der Vorstand
Gewinn- und Verlustrechnung der Linde AG
Gewinnvortrag
582
495
Bilanzgewinn
886
864
1 Angepasst.
Der Vorstand schlägt dem Aufsichtsrat vor, im Rahmen der Feststellung des Jahresabschlusses anlässlich der
Aufsichtsratssitzung am 13. März 2009 der Hauptversammlung am 15. Mai 2009 den Bilanzgewinn in Höhe
von 885.937.808,02 EUR folgender Gewinnverwendung zur Beschlussfassung vorzuschlagen: Ausschüttung
einer Dividende in Höhe von 1,80 EUR (Vj. 1,70 EUR) je dividendenberechtigte Stückaktie.
Die Ausschüttungssumme beträgt somit bei 168.492.496 (Vj. 166.347.428) dividendenberechtigten Stückaktien 303.286.492,80 EUR (Vj. 282.790.627,60 EUR). Der verbleibende Betrag von 582.651.315,22 EUR (Vj.
581.720.260,71 EUR) soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.
[34] Billigung des Konzernabschlusses
Der Vorstand der Linde AG hat den Konzernabschluss am 3. März 2009 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat
freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den
Konzernabschluss billigt.
Konzernlagebericht
Jahresüberschuss
Einstellungen in Gewinnrücklagen
Konzernabschluss
Steuern vom Einkommen und Ertrag
Konzernanhang
Gewinn aus der Veräußerung von Beteiligungen
Weitere Angaben
Sondereinflüsse
Die Aktie
davon aus verbundenen Unternehmen 198 Mio. € (Vj. 221 Mio. €)
Operatives Ergebnis
180
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Sonstige Angaben
[35] Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Neben den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen steht die Linde AG unmittelbar oder
mittelbar in Ausübung der normalen Geschäftstätigkeit mit einer Vielzahl von verbundenen nicht konsolidierten Tochtergesellschaften, Joint Ventures und assoziierten Gesellschaften in Beziehung. Die Geschäftsbeziehungen mit diesen Gesellschaften werden wie unter fremden Dritten abgewickelt. Nahestehende Unternehmen, die von der Linde Group beherrscht werden oder auf die von der Linde Group ein maßgeblicher Einfluss
ausgeübt werden kann, sind in der Anteilsbesitzliste – geordnet nach Geschäftsbereichen – verzeichnet.
Die Aufstellung des vollständigen Anteilsbesitzes des Konzerns wird im elektronischen Bundesanzeiger
hinterlegt.
Das Volumen der Transaktionen der Linde Group mit diesen nahestehenden Unternehmen und Personen
ergibt sich wie folgt:
Corporate Governance
Vom Konzern an nahestehende Unternehmen und Personen erbrachte Leistungen:
2008
2007
Die Aktie
Konzernlagebericht
Mit nicht
konsolidierten
Tochterunternehmen
Mit assoziierten Unternehmen
oder Joint
Ventures
Mit anderen
nahestehenden
Unternehmen oder
Personen
Gesamt­
summe
Mit nicht
konsolidierten
Tochterunternehmen
Mit assoziierten Unternehmen
oder Joint
Ventures
Mit anderen
nahe­stehenden
Unternehmen oder
Personen
Gesamt­
summe
Umsatzerlöse aus
Engineering-Leistungen
–
39
–
39
–
29
–
29
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von technischen Gasen
–
5
–
5
–
1
–
1
Sonstige Umsatzerlöse aus
dem Verkauf von Waren
(fertig oder unfertig) oder
Dienstleistungen
–
4
–
4
2
4
–
6
Sonstige Erträge aus dem
Verkauf von Immobilien und
anderem Anlagevermögen
–
–
–
–
–
1
–
1
in Mio. €
Konzernabschluss
Vom Konzern von nahestehenden Unternehmen und Personen bezogene Leistungen:
2008
2007
Konzernanhang
Weitere Angaben
Mit nicht
konsolidierten
Tochterunternehmen
Mit assoziierten Unternehmen
oder Joint
Ventures
Mit anderen
nahestehenden
Unternehmen oder
Personen
Gesamt­
summe
Mit nicht
konsolidierten
Tochterunternehmen
Mit assoziierten Unternehmen
oder Joint
Ventures
Mit anderen
nahestehenden
Unternehmen oder
Personen
Gesamt­
summe
Von nahestehenden Unternehmen oder Personen
bezogene technische Gase
–
28
7
35
–
25
7
32
Von nahestehenden Unter­
nehmen oder Personen
bezogene Waren (fertig
oder unfertig) oder Dienstleistungen
–
–
–
–
1
12
3
16
in Mio. €
Linde Finanzbericht 2008
181
Konzernanhang – Sonstige Angaben
Der Vorstand
Einige Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind oder waren im vergangenen Jahr als Aufsichtsratsoder Vorstandsmitglied bei anderen Unternehmen tätig. Linde unterhält zu fast allen diesen Unternehmen
gewöhnliche Geschäftsbeziehungen. Der Verkauf von Produkten und Dienstleistungen erfolgt dabei zu Bedingungen wie unter fremden Dritten.
31.12.2007
Mit anderen
nahestehenden
Unternehmen oder
Personen
Gesamt­
summe
Mit nicht
konsolidierten
Tochterunternehmen
Mit assoziierten Unternehmen
oder Joint
Ventures
Mit anderen
nahestehenden
Unternehmen oder
Personen
Gesamt­
summe
Forderungen gegen nahestehende Unternehmen
und Personen
2
294
1
297
7
296
1
304
Verbindlichkeiten gegen­
über nahestehenden Unternehmen und Personen
–
17
2
19
3
22
3
28
Vorstand
Vergütung des Vorstands
in €
Festvergütungen
2008
2007
3.641.182
4.000.814
Variable Vergütungen 1
8.157.070
9.786.435
Gesamtbarvergütung 1
11.798.252
13.787.249
1 Inklusive
215.245 EUR (Vj. 1.009.600 EUR) Bezüge von Konzerngesellschaften.
Im Rahmen des von der Hauptversammlung beschlossenen Performance-Share-Programme 2007 wurden im
Geschäftsjahr 2008 an die Mitglieder des Vorstands insgesamt 73.891 Bezugsrechte (Vj. 83.726 Bezugsrechte)
mit einem Wert bei Zuteilung von 40,60 EUR (Vj. 37,02 EUR) pro Bezugsrecht, insgesamt also von 2.999.975
EUR (Vj. 3.099.537 EUR), als Teil der Gesamtbezüge gewährt.
Konzernanhang
Konzernabschluss
Aufsichtsrat
Für das Geschäftsjahr 2008 beträgt die Gesamtvergütung des Aufsichtsrats für die Wahrnehmung der Aufgaben im Mutterunternehmen und in den Tochterunternehmen einschließlich Umsatzsteuer 2.485.438 EUR
(Vj. 2.506.837 EUR). Davon entfallen 1.109.707 EUR (Vj. 1.259.449 EUR) auf feste und 1.331.700 EUR (Vj.
1.199.788 EUR) auf variable Vergütungen.
In den vergangenen beiden Geschäftsjahren bestanden keine Vorschüsse und Kredite gegenüber Mitgliedern des Aufsichtsrats. Ferner haben die Mitglieder des Aufsichtsrats keine Vergütungen oder Vorteile für persönlich erbrachte Leistungen wie Beratungs- oder Vermittlungsleistungen erhalten.
Konzernlagebericht
[36] Zusätzliche Informationen hinsichtlich Aufsichtsrat und Vorstand
Weitere Angaben
in Mio. €
Die Aktie
Mit assoziierten Unternehmen
oder Joint
Ventures
Corporate Governance
31.12.2008
Mit nicht
konsolidierten
Tochterunternehmen
Der Aufsichtsrat
Zum Bilanzstichtag betragen die Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen:
182
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Sonstige Angaben
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Im Berichtsjahr und im Vorjahr bestanden keine Vorschüsse oder Kredite an Mitglieder des Vorstands.
Die Gesamtbezüge früherer Mitglieder des Vorstands und ihrer Hinterbliebenen belaufen sich auf 2.604.480 EUR
(Vj. 4.534.599 EUR).
Für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen für frühere Mitglieder des Vorstands und ihre Hinterbliebenen besteht eine Rückstellung im Konzernabschluss in Höhe von 33.942.066 EUR (Vj. 35.088.368 EUR).
Im Jahresabschluss der Linde AG sind 37.716.446 EUR zurückgestellt (Vj. 37.648.981 EUR).
Der so genannte „Vergütungsbericht“ stellt die Grundzüge und die Struktur der Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung dar. Er ist auf den Seiten 022 bis 029 des Geschäftsberichts 2008 als Teil des Konzernlageberichts eingestellt.
[37] Entsprechenserklärung zum Corporate Governance Kodex
Corporate Governance
Am 13. März 2009 haben Vorstand und Aufsichtsrat der Linde AG die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung zu den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex verabschiedet und den Aktionären
dauerhaft zugänglich gemacht. Die Entsprechenserklärung ist im Internet unter www.linde.de/InvestorRelations/Corporate Governance veröffentlicht.
Nähere Erläuterungen zur Corporate Governance bei Linde sind dem gleichnamigen Kapitel zu entnehmen.
[38] Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen
Die Aktie
Haftungsverhältnisse
in Mio. €
Konzernlagebericht
Bürgschaften
Gewährleistungsverträge
31.12.2008
31.12.2007
6
5
16
41
22
46
Konzernabschluss
Rechtsstreitigkeiten
Die Linde AG oder eine ihrer Konzerngesellschaften sind nicht an laufenden oder absehbaren Gerichts- oder
Schiedsverfahren beteiligt, die einen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage haben könnten oder
innerhalb der letzten zwei Jahre gehabt haben. Für eventuelle finanzielle Belastungen aus anderen Gerichtsoder Schiedsverfahren sind bei der jeweiligen Konzerngesellschaft in angemessener Höhe Rückstellungen
gebildet worden.
Konzernanhang
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
31.12.2008
31.12.2007
Verpflichtung aus unkündbaren Operating-Leasingverträgen
526
402
Bestellobligo aus Investitionen
147
74
–
57
673
533
in Mio. €
Übrige
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
183
Die Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen aus unkündbaren Operating-Miet- und Leasingverträgen
setzt sich nach Fälligkeiten wie folgt zusammen:
Beschaffungsleasing
31.12.2008
in Mio. €
Der Vorstand
Konzernanhang – Sonstige Angaben
31.12.2007
94
241
194
fällig nach mehr als fünf Jahren
177
114
526
402
Die Mindestleasingzahlungen betreffen gemietete Gebäude, Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattungen (Beschaffungsleasing).
Die Engineering Division schließt regelmäßig mit Konsortialpartnern Verträge zum Bau von schlüsselfertigen Industrieanlagen ab, bei denen die Konsortialpartner gegenüber dem Kunden eine gesamtschuldnerische
Haftung über das Gesamtauftragsvolumen übernehmen. Im Innenverhältnis bestehen hier eindeutige Regelungen zur Abgrenzung der Haftungsvolumina. Zurzeit bestehen Aufträge zur Anlagenerrichtung mit einem
unseren Konsortialpartnern zustehenden Auftragsvolumen von insgesamt 1.760 Mio. EUR (Vj. 713 Mio. EUR).
Linde geht derzeit nicht von einer Inanspruchnahme aus der gesamtschuldnerischen Haftung aus und hat
daher keine Eventualverpflichtung aus diesen Verträgen angegeben.
Corporate Governance
108
fällig zwischen einem und fünf Jahren
Die Aktie
fällig innerhalb eines Jahres
Der Aufsichtsrat
Nominale künftige Mindestleasingzahlungen
Konzern
davon
KPMG AG1
12
4
11
4
Sonstige Bestätigungsleistungen
2
1
1
1
Steuerberatung
3
–
2
–
in Mio. €
Abschlussprüfung (einschließlich Auslagen)
Sonstige Leistungen
1 KPMG
1
–
1
–
18
5
15
5
AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und verbundene Unternehmen.
Die Abschlussprüfung betrifft Aufwendungen für die Prüfung des Konzernabschlusses der Linde Group und die
gesetzlich vorgeschriebenen Jahresabschlüsse der Linde AG sowie der in den Konzernabschluss einbezogenen
Tochtergesellschaften.
Sonstige Bestätigungsleistungen betreffen überwiegend die Prüfung der Quartale, die Ausstellung eines
Comfort Letter, Due-Diligence-Leistungen, Bestätigungen hinsichtlich der Einhaltung bestimmter vertraglicher
Vereinbarungen sowie sonstige Prüfungshandlungen.
Die für die Steuerberatung aufgewendeten Beträge beziehen sich insbesondere auf die Erstellung von Steuererklärungen, Verrechnungspreisanalysen, die Beratung von Mitarbeitern, die beruflich außerhalb ihres Heimatlandes tätig sind, sowie die steuerliche Beratung bei geplanten oder laufenden Unternehmenstransaktionen.
Konzernabschluss
2007
davon
KPMG AG1
Konzernanhang
2008
Konzern
Weitere Angaben
Gesellschaften der Linde Group haben neben der Abschlussprüfung folgende Dienstleistungen des Konzernabschlussprüfers KPMG in Anspruch genommen:
Konzernlagebericht
[39] Honorare und Dienstleistungen des Abschlussprüfers
184
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Sonstige Angaben
Der Vorstand
[40]Nicht fortgeführte Aktivitäten und langfristig zur Veräußerung gehaltene
Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen sowie Schulden
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Zum 31. Dezember 2007 wurde die Beteiligung an der im Rahmen der BOC-Transaktion erworbenen Tochtergesellschaft Gases Industriales de Colombia S. A. („Cryogas S. A.“) (Kolumbien) als „zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte“ ausgewiesen. Die Gesellschaft wurde im zweiten Quartal 2008 veräußert.
Der Entkonsolidierungserfolg wurde in der Spalte „Überleitung“ der Segmentberichterstattung unter den Sondereinflüssen gezeigt (siehe hierzu Textziffer [10]).
Darüber hinaus wurden im Geschäftsjahr 2008 keine langfristigen, zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen sowie damit in Zusammenhang stehende Schulden im Konzernabschluss
der Linde Group ausgewiesen. Zum 31. Dezember 2007 wurden die Beteiligung an der Cryogas S. A. (Kolumbien) in Höhe von 50 Mio. EUR sowie die Vermögenswerte und Schulden der BOC Edwards Pharmaceutical Systems (langfristige Vermögenswerte 12 Mio. EUR, kurzfristige Vermögenswerte 32 Mio. EUR, Rückstellungen
2 Mio. EUR, kurzfristige Verbindlichkeiten 40 Mio. EUR) als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und
Schulden ausgewiesen.
Die Auswirkung der Klassifizierung des Komponentengeschäfts von BOC Edwards als nicht fortzuführende Aktivitäten ist in der folgenden Tabelle dargestellt:
Nicht fortgeführte Aktivitäten
Die Aktie
Konzernlagebericht
2008
2007
BOC Edwards
BOC Edwards
Umsatz
–
364
Kosten der umgesetzten Leistungen
–
262
Bruttoergebnis vom Umsatz
–
102
Sonstige Erträge und Aufwendungen
–
– 84
in Mio. €
Sondereinflüsse
–
5
Finanzerträge
–
–
Finanzaufwendungen
–
2
Konzernabschluss
Ertragsteuern
–
4
Ergebnis nach Steuern
–
17
–
–
Operativer Cash Flow
–
– 25
Investiver Cash Flow
–
– 15
davon Anteile anderer Gesellschafter
Konzernanhang
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
185
Konzernanhang – Sonstige Angaben
„Non GAAP“Anpassungen
Finanzielle
Kennzahlen
Umsatz
12.663
– 12.663
12.306
– 12.306
Kosten der umgesetzten Leistung
– 8.649
209
– 8.440
– 8.276
277
– 7.999
4.014
209
4.223
4.030
277
4.307
– 2.934
162
– 2.772
– 3.035
169
– 2.866
192
– 192
77
– 77
60
– 60
73
– 73
in Mio. €
Bruttoergebnis vom Umsatz
Forschungs-, Entwicklungs-,
Vertriebs- und Verwaltungskosten
Sonstige betriebliche Erträge
und Aufwendungen
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen
Sondereinflüsse
EBIT
59
– 59
– 607
– 607
– 1.391
312
1.703
1.752
– 161
1.591
Finanzergebnis
– 385
– – 385
– 377
– – 377
Ertragsteuern
– 230
– 112
– 342
– 379
23
– 356
776
200
976
996
– 138
858
– – – 17
– 17
776
200
976
1.013
– 138
875
Ergebnis nach Steuern
der fortgeführten Aktivitäten
Ergebnis nach Steuern
der nicht fortgeführten Aktivitäten
Ergebnis nach Steuern Konzern
59
– 59
61
– 61
davon Anteile der Aktionäre
der Linde AG
davon Anteile Fremder
717
200
917
952
– 138
814
Eigenkapital inkl. Minderheiten
8.249
– 1.133
7.116
9.210
– 1.332
7.878
+ Finanzschulden
7.445
– 7.445
7.330
– 7.330
34
– 34
36
– 36
+ Verbindlichkeiten
aus Finanzdienstleistungen
./. Forderungen
aus Finanzdienstleistungen
746
– 746
860
– 860
./. Flüssige Mittel und Wertpapiere
1.022
– 1.022
903
– 903
Saldo Finanzschulden
5.711
– 5.711
5.603
– 5.603
681
– 681
403
– 403
14.641
– 1.133
13.508
15.216
– 1.332
13.884
Nettopensionsverpflichtungen
Eingesetztes Kapital
Ergebnis je Aktie in €
4,27
– 5,46
5,87
– 5,02
Ergebnis je Aktie in € – voll verwässert
4,24
– 5,42
5,70
– 4,88
9,3
– 12,4
– 10,3
Return on Capital Employed
(ROCE) in %
10,4
Corporate Governance
Wie berichtet
Die Aktie
Finanzielle
Kennzahlen
Konzernlagebericht
31.12.2007
„Non GAAP“Anpassungen
Konzernabschluss
31.12.2008
Wie berichtet
Konzernanhang
Angepasste Finanzkennzahlen
Weitere Angaben
Zur Herstellung einer besseren Vergleichbarkeit werden im Folgenden die für die Linde Group relevanten
Kennzahlen um die Einflüsse der Kaufpreisallokation gem. IFRS 3 aus der Akquisition von BOC bzw. den Akquisitionen, die in direktem Zusammenhang mit der BOC-Transaktion stehen, bereinigt.
Der Aufsichtsrat
Der Vorstand
[41] Überleitung zu finanziellen Kennzahlen
186
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Sonstige Angaben
[42] Wesentliche Konzerngesellschaften und Berichtseinheiten
Der Vorstand
Die Aufstellung des vollständigen Anteilsbesitzes entsprechend den Vorgaben des § 313 Abs. 2 Ziffer 4 HGB
wird im elektronischen Bundesanzeiger hinterlegt.
In den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen (gem. IAS 27)
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Sitz
Land
Abu Dhabi
ARE
Grupo Linde Gas Argentina S. A.
Buenos Aires
ARG
100,00
FLEXIHIRE PTY LIMITED
Rockhampton
AUS
100,00
BOC AUSTRALIA PTY LIMITED
North Ryde
AUS
100,00
BOC LIMITED (Australia)
North Ryde
AUS
100,00
BOC AIP (A Limited Partnership)
North Ryde
AUS
100,00
SOUTH PACIFIC WELDING GROUP PTY LIMITED
North Ryde
AUS
100,00
Milsons Point
AUS
100,00
Stadl-Paura
AUT
100,00
Dhaka
BGD
60,00
Linde Engineering Middle East LLC
AUSCOM HOLDINGS PTY LIMITED
Linde Gas GmbH
BOC BANGLADESH LIMITED
Anteil Konzern
49,001
Die Aktie
PRIESTLEY COMPANY LIMITED
Hamilton
BMU
100,00
THE HYDROGEN COMPANY OF PARAGUANA LIMITED
Hamilton
BMU
100,00
Linde Gases Ltda.
BOTSWANA OXYGEN COMPANY (PTY) LIMITED
LINDE CANADA LIMITED
Konzernlagebericht
Linde Holding AG
Linde Kryotechnik AG
Barueri
BRA
100,00
Gaborone
BWA
100,00
Mississauga
CAN
100,00
Luzern
CHE
100,00
Konzernabschluss
Pfungen
CHE
100,00
Dagmersellen
CHE
100,00
BOC DE CHILE S. A.
Santiago
CHL
100,00
AGA S. A., Santiago de Chile
Santiago
CHL
100,00
Hangzhou
CHN
75,00
Dalian
CHN
56,00
Xiamen City
CHN
100,00
PanGas AG
Linde Engineering (Hangzhou) Co. Ltd.
Linde Engineering (Dalian) Co. Ltd.
Linde Gas Xiamen Ltd.
Konzernanhang
Linde Electronics & Specialty Gases (Suzhou) Co Ltd.
Suzhou
CHN
100,00
Linde Gas (Ningbo) Ltd.
Ningbo
CHN
100,00
BOC GASES (TIANJIN) COMPANY LIMITED
Tianjin
CHN
100,00
BOC GASES (SUZHOU) COMPANY LIMITED
Suzhou
CHN
100,00
BOC (CHINA) HOLDINGS COMPANY LIMITED
Schanghai
CHN
100,00
BOCLH INDUSTRIAL GASES (SONGJIANG) COMPANY LIMITED
Schanghai
CHN
100,00
AGA FANO, Fabrica Nacional de Oxigeno S. A.
Weitere Angaben
Bogota
COL
100,00
Linde Gas a. s.
Prag
CZE
100,00
Linde Sokolovska s. r. o.
Prag
CZE
100,00
München
DEU
100,00
Pullach
DEU
100,00
Dresden
DEU
100,00
Commercium Immobilien- und Beteiligungs-GmbH
Selas-Linde GmbH
Linde-KCA-Dresden GmbH
1 Angewandte
Konsolidierungsmethode abweichend von der Beteiligungsquote aufgrund vertraglicher Regelung.
Linde Finanzbericht 2008
187
Konzernanhang – Sonstige Angaben
51,00
Linde Semicon GmbH & Co. KG
Pullach
DEU
100,00
Linde Gas Therapeutics GmbH
Unterschleißheim
DEU
100,00
Pullach
DEU
100,00
Kopenhagen
DNK
100,00
Alger
DZA
65,99
Quito
ECU
100,00
Barcelona
ESP
74,79
Espoo
FIN
100,00
Lyon
FRA
100,00
AGA Holding GmbH
AGA A/S
Linde Gas Algerie S. p. A.
AGA S. A., Quito/Ecuador
Abello Linde, S. A.
Oy AGA ab
Linde Holdings SAS
Linde Gas S. A.
THE BOC GROUP SAS
CRYOSTAR SAS
AGA Medical S. A.
Saint-Priest
FRA
93,01
Helsingue
FRA
100,00
Helsingue
FRA
100,00
Rueil Malmaison
FRA
99,97
LINDE UK HOLDINGS LIMITED
Guildford
GBR
100,00
BOC INVESTMENTS NO. 5
Guildford
GBR
100,00
BOC INVESTMENTS NO. 3 LIMITED
Guildford
GBR
100,00
BOC HOLLAND FINANCE
Guildford
GBR
100,00
Linde Overseas Finance
Guildford
GBR
100,00
Linde Overseas Finance No. 2 Limited
Guildford
GBR
100,00
BOC DUTCH FINANCE
Guildford
GBR
100,00
BOC IRELAND FINANCE
Guildford
GBR
100,00
BOC AMERICA HOLDINGS
Guildford
GBR
100,00
BOC CHILE HOLDINGS LIMITED
Guildford
GBR
100,00
BOC INVESTMENT HOLDINGS LIMITED
Guildford
GBR
100,00
BOC INVESTMENTS (LUXEMBOURG) LIMITED
Guildford
GBR
100,00
BOC INVESTMENTS NO. 1 LIMITED
Guildford
GBR
100,00
BOC INVESTMENTS NO. 7
Guildford
GBR
100,00
BOC INVESTMENTS NO. 4
Guildford
GBR
100,00
BOC JAPAN
Guildford
GBR
100,00
BOC JAPAN HOLDINGS LIMITED
Guildford
GBR
100,00
BOC KOREA HOLDINGS LIMITED
Guildford
GBR
100,00
BOC LUXEMBOURG FINANCE
Guildford
GBR
100,00
BOC OVERSEAS FINANCE LIMITED
Guildford
GBR
100,00
BOC OVERSEAS FINANCE NO. 2 LIMITED
Guildford
GBR
100,00
HANDIGAS LIMITED
Guildford
GBR
100,00
INDONESIA POWER HOLDINGS LIMITED
Guildford
GBR
100,00
BOC NETHERLANDS FINANCE
Guildford
GBR
100,00
BOC NETHERLANDS HOLDINGS LIMITED
Guildford
GBR
100,00
Der Aufsichtsrat
100,00
DEU
Corporate Governance
DEU
Pullach
Die Aktie
Pullach
Linde Nippon Sanso GmbH & Co. KG
Konzernlagebericht
Linde Gas Produktionsgesellschaft mbH & Co. KG
Konzernabschluss
Anteil Konzern
Konzernanhang
Land
Weitere Angaben
Sitz
Der Vorstand
In den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen (gem. IAS 27)
188
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Sonstige Angaben
In den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen (gem. IAS 27)
Der Vorstand
Sitz
Land
Anteil Konzern
GIST LIMITED
Guildford
GBR
100,00
BOC HELEX
Guildford
GBR
100,00
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
BOC HOLDINGS
Guildford
GBR
100,00
THE BOC GROUP LIMITED
Guildford
GBR
100,00
BOC LIMITED
Guildford
GBR
100,00
BOC NO. 1 LIMITED
St. Peter Port
GGY
100,00
Linde Hellas E. P. E.
Athens
GRC
99,97
Linde Gas (H.K.) Limited
Hong Kong
HKG
100,00
BRITISH OXYGEN (HONG KONG) LIMITED
Hong Kong
HKG
100,00
HONG KONG OXYGEN & ACETYLENE COMPANY LIMITED
Kowloon
HKG
100,00
Linde Gaz Magyarorszag Zrt.
Repcelak
HUN
100,00
Die Aktie
P T GRESIK GASES INDONESIA
Jakarta
IDN
97,27
BOC INDIA LIMITED
Kolkata
IND
89,48
PRIESTLEY DUBLIN REINSURANCE COMPANY LIMITED
Dublin
IRL
100,00
BOC GASES IRELAND HOLDINGS LIMITED
Dublin
IRL
100,00
BOC (TRADING) LIMITED
Dublin
IRL
100,00
BOC INVESTMENTS IRELAND
Dublin
IRL
100,00
BOC GASES IRELAND LIMITED
Dublin
IRL
100,00
ISAGA h. f.
Konzernlagebericht
Linde Gas Italia S. r. l.
LINDE MEDICALE S. r. l.
Reykjavic
ISL
100,00
Arluno
ITA
100,00
Rom
ITA
100,00
BOC PREFERENCE LIMITED
St. Helier
JEY
100,00
BOC AUSTRALIAN FINANCE LIMITED
St. Helier
JEY
100,00
Tokio
JPN
98,51
BOC JAPAN LTD (aka NIPPON BOC KK)
Konzernabschluss
BOC KENYA LIMITED
Nairobi
KEN
65,38
Linde Korea Co., Ltd.
Pohang
KOR
100,00
LINDE-RE S. A.
Konzernanhang
Munsbach
LUX
100,00
MALAYSIAN OXYGEN BERHAD
Selangor
MYS
100,00
MOX-LINDE GASES SDN. BHD.
Selangor
MYS
100,00
IGL (PTY) LIMITED
Windhoek
NAM
100,00
Linde Holdings Netherlands B. V.
Schiedam
NLD
100,00
Linde Finance B. V.
Weitere Angaben
Amsterdam
NLD
100,00
Naamloze Vennootschap Linde Gas Benelux
Schiedam
NLD
100,00
Linde Gas Benelux B. V.
Schiedam
NLD
100,00
Hoek Loos Deelnemingen B. V.
Schiedam
NLD
100,00
Hoek Loos Holding B. V.
Schiedam
NLD
100,00
Nuland
NLD
100,00
Linde Homecare Benelux B. V.
Linde Gas Therapeutics Benelux B. V.
Eindhoven
NLD
100,00
BOC EUROPE HOLDINGS B. V.
Dongen
NLD
100,00
THE BOC GROUP B. V.
Dongen
NLD
100,00
Linde Finanzbericht 2008
189
Konzernanhang – Sonstige Angaben
BOC LIMITED (New Zealand)
Auckland
NZL
100,00
BOC NEW ZEALAND HOLDINGS LIMITED
Auckland
NZL
100,00
Karachi
PAK
59,96
Mandaluyong City
PHL
100,00
Pasig City
PHL
100,00
Lae
PNG
74,00
Krakow
POL
99,97
BOC PAKISTAN LIMITED
BOC (PHILS) HOLDINGS INC
CONSOLIDATED INDUSTRIAL GASES INC
BOC PAPUA NEW GUINEA PTY LIMITED
LINDE GAZ POLSKA Spolka z o. o.
LINDE SOGAS, LDA
Lissabon
PRT
100,00
Timis
ROU
100,00
OJSC „Linde Gas Rus“
Balashika
RUS
99,78
OOO „Linde Gas Production Rus“
Balashika
RUS
100,00
Cryostar Singapore Pte Ltd
Singapur
SGP
100,00
Linde Gas Singapore Pte. Ltd.
Singapur
SGP
100,00
LINDE GAZ ROMANIA S. R. L.
LINDE GAS ASIA PTE LIMITED
Linde Gas k. s.
Linde Gas Holding Sweden AB
BOC INTRESSENTER AB
Fred Butler Sweden Aktiebolag
AGA Aktiebolag
Singapur
SGP
100,00
Bratislava
SVK
100,00
Lidingö
SWE
100,00
Helsingborg
SWE
100,00
Lidingö
SWE
100,00
Lidingö
SWE
100,00
KTPV (THAILAND) LIMITED
Bangkok
THA
100,00
SKTY (THAILAND) LIMITED
Suanluang, Bangkok
THA
100,00
MIG PRODUCTION COMPANY LIMITED
Bangplee
THA
53,58
THAI INDUSTRIAL GASES PUBLIC COMPANY LIMITED
Bangplee
THA
99,72
TIG AIR CHEMICALS LIMITED
Bangplee
THA
98,67
TIG HyCO LIMITED
Bangplee
THA
100,00
Istanbul
TUR
100,00
ASIA UNION ELECTRONIC CHEMICAL CORPORATION
Taipei
TWN
99,32
BOC LIENHWA INDUSTRIAL GASES COMPANY LIMITED
Taipei
TWN
50,001
Hsin Chu
TWN
54,98
Linde Gaz A. S.
UNITED INDUSTRIAL GASES COMPANY LIMITED
OJSC „Linde Gaz Ukraina“
Dnipropetrovsk
UKR
99,68
AGA S. A., Montevideo/Uruguay
Montevideo
URY
100,00
Linde Holdings, LLC
Wilmington
USA
100,00
VN Corporation, Wilmington
Wilmington
USA
100,00
Blue Bell
USA
100,00
Tulsa
USA
100,00
Selas Fluid Processing Corporation
Linde Process Plants, Inc.
1 Angewandte
Konsolidierungsmethode abweichend von der Beteiligungsquote aufgrund vertraglicher Regelung.
Der Aufsichtsrat
100,00
Corporate Governance
100,00
NOR
Die Aktie
NLD
Oslo
AGA A. S.
Konzernlagebericht
Amsterdam
AGA International B. V.
Konzernabschluss
Anteil Konzern
Konzernanhang
Land
Weitere Angaben
Sitz
Der Vorstand
In den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen (gem. IAS 27)
190
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Sonstige Angaben
In den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen (gem. IAS 27)
Der Vorstand
Linde Gas LLC
Sitz
Land
Anteil Konzern
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
La Porte
USA
100,00
BOC, LLC
Wilmington
USA
100,00
Linde Global Helium, Inc.
Wilmington
USA
100,00
Linde Merchant Production, Inc.
Wilmington
USA
100,00
Nashville
USA
100,00
Linde Gas North America LLC
Wilmington
USA
100,00
Linde North America, Inc.
Wilmington
USA
100,00
Spectra Gases, Inc.
Branchburg
USA
100,00
Linde, Inc. (a Delaware Corporation)
Wilmington
USA
100,00
Linde Transport, Inc.
LINDE HOLDINGS NORTH AMERICA, LLC
AGA Gas C. A.
BOC LIENHWA (BVI) HOLDING COMPANY LIMITED
AFRICAN OXYGEN LIMITED
Murray Hill
USA
100,00
Santa Fe Norte
VEN
100,00
Tortola
VGB
99,75
Johannesburg
ZAF
60,47
AFROX AFRICAN INVESTMENTS (PTY) LIMITED
Johannesburg
ZAF
100,00
Isas Trust
Johannesburg
ZAF
100,00
Die Aktie
At equity bewertete Beteiligungen (gem. IAS 28 bzw. IAS 31 nach der Equity-Methode einbezogen)
Konzernlagebericht
Adnoc Linde Industrial Gases Co. Limited (Elixier)
Shanghai HuaLin Industrial Gases Co. Ltd.
BOC TISCO GASES COMPANY LIMITED
MAANSHAN BOC-MA STEEL GASES COMPANY LIMITED
(aka BMG)
NANJING BOC-YPC GASES COMPANY LIMITED (aka BYG)
Konzernabschluss
BOC-SPC GASES COMPANY LIMITED (AKA BSG)
Sitz
Land
Anteil Konzern
Abu Dhabi
ARE
49,00
Schanghai
CHN
50,00
Tayiuan City,
Shanxi Province
CHN
50,00
City of Maanshan,
Manhui Province
CHN
50,00
Nanjing
CHN
50,00
Konzernanhang
Schanghai
CHN
50,00
Zibo, Shandong,
Linzi District
CHN
50,00
GUANGKONG INDUSTRIAL GASES COMPANY LIMITED
Guangzhou
CHN
50,00
GUANGZHOU PEARL RIVER INDUSTRIAL GASES COMPANY
LIMITED
Guangzhou
CHN
50,00
Skikda
DZA
51,001
Helison Marketing Limited
St. Helier
GBR
51,001
COMPANIA DE NITROGENO DE CANTARELL, S. A. DE C. V.
Santa Fe
MEX
65,001
ZIBO BOC-QILU GASES COMPANY LIMITED
HELISON PRODUCTION S. p. A.
Weitere Angaben
TLF Tjeldbergoddens Luftgassfabrik DA
Trondheim
NOR
37,82
EAST COAST OXYGEN COMPANY
Bethlehem
USA
50,00
CLIFFSIDE REFINERS, LP
Wilmington
USA
26,74
1 Angewandte
Konsolidierungsmethode abweichend von der Beteiligungsquote aufgrund vertraglicher Regelung.
Linde Finanzbericht 2008
191
Konzernanhang – Sonstige Angaben
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Darüber hinaus sind für die Linde Group nach dem Abschluss des Geschäftsjahres 2008 bis zum 3. März 2009
für den Konzernabschluss keine wesentlichen Ereignisse von besonderer Bedeutung eingetreten.
Weitere Angaben
Vollzug der Akquisition von SIGAS
Am 13. Mai 2008 hatte die Linde Group 51 Prozent der Anteile an dem saudi-arabischen Industriegaseunternehmen SIGAS (Saudi Industrial Gases Co. Ltd.) zu einem Kaufpreis von 62 Mio. EUR erworben. Der Vollzug der
Transaktion war verbunden mit der Zustimmung durch die zuständigen saudi-arabischen Aufsichtsbehörden.
Diese Zustimmung ist nunmehr am 17. Januar 2009 erfolgt und ab diesem Zeitpunkt wird SIGAS in den Konzernabschluss der Linde Group einbezogen.
Das Familienunternehmen SIGAS ist das zweitgrößte Industriegaseunternehmen in Saudi-Arabien und hat
im Geschäftsjahr 2007 mit rund 400 Mitarbeitern einen Umsatz von annähernd 28 Mio. EUR erzielt.
Der Vorstand
[43] Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
192
Linde Finanzbericht 2008
Konzernanhang – Erklärung des Vorstands
Erklärung des Vorstands
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Der Vorstand der Linde AG ist verantwortlich für die Aufstellung, die Vollständigkeit und die Richtigkeit des
Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts sowie für die weiteren im Geschäftsbericht gegebenen
Informationen.
Der Konzernabschluss wurde unter Anwendung der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie
sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellt. Der Konzernlagebericht enthält eine Analyse der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sowie darüber hinausgehende Erläuterungen, die nach den
Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches zu geben sind.
Unsere effizienten internen Steuerungs- und Kontrollsysteme sowie der Einsatz konzernweit einheitlicher
Richtlinien stellen die Zuverlässigkeit dieser Daten sicher. Wir haben jeweils von den Verantwortlichen der
Geschäftsbereiche sowie den Geschäftsführern der Gesellschaften eine Bestätigung über die Ordnungsmäßigkeit der an die Unternehmenszentrale berichteten Finanzdaten sowie über die Funktionsfähigkeit entsprechender Kontrollsysteme erhalten.
Die Einhaltung der Richtlinien sowie die Zuverlässigkeit und Funktionsfähigkeit der Kontrollsysteme werden
kontinuierlich von der Internen Revision konzernweit geprüft.
Unser für die Linde Group eingerichtetes Risikomanagementsystem stellt entsprechend den Anforderungen
des Aktienrechts sicher, dass Entwicklungen, die den Fortbestand der Linde Group gefährden könnten, rechtzeitig erkannt werden und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen ergriffen werden können.
Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (vormals KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) hat entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung den unter
Anwendung der International Financial Reporting Standards aufgestellten Konzernabschluss und den Konzernlagebericht geprüft und den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.
Der Konzernabschluss, der Konzernlagebericht und der Prüfungsbericht werden in der Bilanzsitzung des
Aufsichtsrats in Anwesenheit des Abschlussprüfers eingehend erörtert. Der Bericht des Aufsichtsrats wird auf
das Ergebnis der Prüfung durch den Aufsichtsrat eingehen.
Konzernlagebericht
München, 3. März 2009
Konzernabschluss
Konzernanhang
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle
Vorsitzender des Vorstands der Linde AG
Georg Denoke
Mitglied des Vorstands
der Linde AG
Dr.-Ing. Aldo Belloni
Mitglied des Vorstands
der Linde AG
J. Kent Masters
Mitglied des Vorstands
der Linde AG
Weitere Angaben
Linde Finanzbericht 2008
193
Konzernanhang – Bestätigung des Abschlussprüfers
KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
(vormals KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft)
Prof. Dr. Rolf Nonnenmacher
Wirtschaftsprüfer
Günter Nunnenkamp
Wirtschaftsprüfer
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Weitere Angaben
München, 3. März 2009
Konzernanhang
Konzernabschluss
Wir haben den von der Linde Aktiengesellschaft aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz,
Gewinn- und Verlustrechnung, Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen, Kapitalflussrechnung und
Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 geprüft.
Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den International Financial Reporting
Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere
Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie ergänzend unter Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) vorgenommen. Danach ist die Prüfung so
zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den
Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über
die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung
der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere
Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der
Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild
von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Der Vorstand
Bestätigung des Abschlussprüfers
194
Linde Finanzbericht 2008
Weitere angaben
Weitere Angaben
Weitere Angaben
195 Mitgliedschaften in anderen Kontroll­
gremien
202 Jahresrückblick
204 Impressum und Kontakt
195 Mandate des Aufsichtsrats
U2
Finanzkalender
197 Mandate des Vorstands
U2
Fünfjahresübersicht
198 Versicherung der gesetzlichen Vertreter
U2
Glossar
200 Führungsorganisation
Linde Finanzbericht 2008
195
weitere angaben – Mitgliedschaften in anderen Kontrollgremien
Mitgliedschaften in anderen Kontrollgremien
Michael Diekmann
weiterer stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats der Linde AG,
Vorsitzender des Vorstands der Allianz SE
3 Externe Mandate:
BASF SE
Siemens AG
3 Konzernmandate:
Allianz Deutschland AG (Vorsitzender)
Allianz Global Investors AG (Vorsitzender)
Dresdner Bank AG (Vorsitzender) (bis 12. Januar 2009)
3 Konzernmandate:
Allianz S. p. A.
(Vizepräsident des Verwaltungsrats)
Assurances Générales de France
(Vizepräsident des Verwaltungsrats)
Dr. jur. Gerhard Beiten
Rechtsanwalt
3Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten.
3Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien.
Gernot Hahl
Vorsitzender des Betriebsrats des Betriebs Worms
der Gases Division der Linde AG
Dipl.-Soziologe Thilo Kämmerer
Gewerkschaftssekretär beim Vorstand der IG Metall Frankfurt
3 Externe Mandate:
KION GROUP GmbH
KION Holding 1 GmbH
Matthew F. C. Miau
(seit 3. Juni 2008)
Chairman der MiTAC-SYNNEX Group
3 Externe Mandate:
BOC Lienhwa Industrial Gases Co. Ltd.
(Mitglied des Board of Directors)
3 Konzernmandate:
Mitac Technology Corporation
(Mitglied des Board of Directors)
Synnex Corporation (Mitglied des Board of Directors)
Corporate Governance
Hans-Dieter Katte
stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats der Linde AG,
Vorsitzender des Betriebsrats des Betriebs Pullach
der Engineering Division der Linde AG
3 Externe Mandate:
Emerson Electric Company (Mitglied des Board of Directors)
(seit 3. Februar 2009)
Die Aktie
3 Externe Mandate:
Bayer AG
Daimler AG
Deutsche Bank AG (Vorsitzender)
Konzernlagebericht
3 Externe Mandate:
Bayer AG (Vorsitzender)
Daimler AG
RWE AG
TUI AG
Konzernabschluss
Dr. rer. pol. Clemens Börsig
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutsche Bank AG
Konzernanhang
Dr. rer. pol. Manfred Schneider
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Linde AG
Weitere Angaben
Die Mitglieder des Aufsichtsrats der Linde Aktiengesellschaft
haben Mitgliedschaften in folgenden gesetzlich zu bildenden
Aufsichtsräten und vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:
Der Aufsichtsrat
Der Vorstand
Aufsichtsrat
196
Linde Finanzbericht 2008
weitere angaben – Mitgliedschaften in anderen Kontrollgremien
Aufsichtsrat
Der Vorstand
Klaus-Peter Müller
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Commerzbank AG
Der Aufsichtsrat
3 Externe Mandate:
Commerzbank AG (Vorsitzender)
Dresdner Bank AG (Vorsitzender) (seit 12. Januar 2009)
Fraport AG
Fresenius SE
Steigenberger Hotels AG
Corporate Governance
3 Externe Mandate:
Assicurazioni Generali S.p.A.
(Mitglied des Verwaltungsrats)
KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau
(Mitglied des Verwaltungsrats)
Liquiditäts-Konsortialbank GmbH
(Mitglied des Verwaltungsrats)
Parker Hannifin Corporation
(Mitglied des Board of Directors)
Die Aktie
Jens Riedel
Vorsitzender des Betriebsrats des Betriebs Leuna der
Gases Division der Linde AG
Konzernlagebericht
Xaver Schmidt
(seit 8. September 2008)
Vorstandssekretär der IG Bergbau, Chemie, Energie, Hannover
Konzernabschluss
Dipl.-Kfm. Josef Schregle
Leiter Finanzen und Controlling der Engineering Division
der Linde AG
Im Geschäftsjahr 2008 ausgeschiedene Mitglieder
des Aufsichtsrats:
(Die Angaben beziehen sich auf das Datum des Ausscheidens)
Dr. rer. oec. Karl-Hermann Baumann
(bis 3. Juni 2008)
ehemaliger Vorsitzender des Aufsichtsrats der Siemens AG
3 Externe Mandate:
Bayer Schering Pharma AG
Dipl.-Ing. Siegried Friebel
(bis 3. Juni 2008)
Vorsitzende des Betriebsrats der Linde-KCA-Dresden GmbH
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Gerhard Full
(bis 3. Juni 2008)
ehemaliger Vorsitzender des Vorstands der Linde AG
Josef Schuhbeck
(bis 3. Juni 2008)
Vorsitzender des Betriebsrats des Betriebs Schalchen
der Engineering Division der Linde AG
Prof. Dr. jur. Jürgen Strube
(bis 3. Juni 2008)
Vorsitzender des Aufsichtsrats der BASF SE
Konzernanhang
3 Externe Mandate:
Allianz Deutschland AG
BASF SE (Vorsitzender)
Bayerische Motorenwerke Aktiengesellschaft
Bertelsmann AG
Fuchs Petrolub AG (Vorsitzender)
Hapag-Lloyd AG
Weitere Angaben
Wilfried Woller
(bis 31. August 2008)
Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands,
Vorstandsbereich 5, der IG Bergbau, Chemie, Energie 1
3Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten.
3Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien.
1Bis
31. Juli 2008.
Linde Finanzbericht 2008
197
weitere angaben – Mitgliedschaften in anderen Kontrollgremien
J. Kent Masters
Mitglied des Vorstands
3 Externe Mandate:
Deutsche Telekom AG
KION GROUP GmbH
KION Holding 1 GmbH
3 Externe Mandate:
Rockwood Holdings, Inc., USA
(Mitglied des Board of Directors)
Dr.-Ing. Aldo Belloni
Mitglied des Vorstands
3Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten.
3Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien.
Weitere Angaben
Konzernanhang
Konzernabschluss
Konzernlagebericht
Georg Denoke
Mitglied des Vorstands
3 Konzernmandate:
African Oxygen Limited, Südafrika
(Vorsitzender des Board of Directors)
Corporate Governance
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle
Vorsitzender des Vorstands
Die Aktie
Die Mitglieder des Vorstands der Linde Aktiengesellschaft haben
neben einzelnen Kontrollfunktionen in Konzern- und Beteiligungsgesellschaften Mitgliedschaften in folgenden gesetzlich zu
bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:
Der Aufsichtsrat
Der Vorstand
Vorstand
198
Linde Finanzbericht 2008
weitere angaben – Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Der Vorstand
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für
die Berichterstattung der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Der Aufsichtsrat
München, 3. März 2009
Corporate Governance
Die Aktie
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle
Vorsitzender des Vorstands der Linde AG
Georg Denoke
Mitglied des Vorstands
der Linde AG
Dr.-Ing. Aldo Belloni Mitglied des Vorstands der Linde AG
J. Kent Masters
Mitglied des Vorstands
der Linde AG
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
Konzernanhang
Konzernabschluss
Konzernlagebericht
Die Aktie
Corporate Governance
Der Aufsichtsrat
Der Vorstand
Linde Finanzbericht 2008
Weitere Angaben
weitere angaben – Versicherung der gesetzlichen Vertreter
199
200
Linde Finanzbericht 2008
weitere angaben – Führungsorganisation
Führungsorganisation
(Stand: 31. Dezember 2008)
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Vorstand
Regionale/Operative Zuständigkeiten
Global- und Zentralfunktionen
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle, Vorsitzender
Gist, Nicht-Kerngeschäfte
Innovationsmanagement, Kommunikation &
Investor Relations, Organisation & Informatik, Personal, Recht, Revision, SHEQ (Safety,
Health, Environment, Quality), Six Sigma,
Unternehmensentwicklung
Dr.-Ing. Aldo Belloni
Operative Segmente Westeuropa und Asien &
Osteuropa, Global Business Unit Tonnage (Onsite), Business Area Electronics (Elektronikgase), Engineering Division
J. Kent Masters
Operative Segmente Amerika und Südpazifik & Afrika, Global Business Unit Healthcare,
Business Area Merchant & Packaged Gases
(Flüssig- und Flaschengase)
Georg Denoke
Beschaffung, Bilanzen, Controlling, Finanzen,
Investitionen, Mergers & Acquisitions, Growth &
Performance, Risikomanagement, Steuern
Divisionen
Die Aktie
Gases Division
Engineering Division
Gist
Organisation, siehe Tabelle unten
Werner Schwarzmeier, Sprecher
Martin Gwynn
Dr. Markus Raab
Dr. Bruno Ziegler
Konzernlagebericht
Dr. Samir Serhan
Gases Division
Konzernabschluss
Operatives Segment
Westeuropa
Operatives Segment
Amerika
Operatives Segment
Asien & Osteuropa
Operatives Segment
Südpazifik & Afrika
RBU1 Kontinental- & Nordeuropa
Peter Stocks
RBU Nordamerika
Pat Murphy
RBU Greater China
Steven Fang
RBU Südpazifik
Colin Isaac
RBU Großbritannien & Irland
Mike Huggon
RBU Südamerika
Clemis Miki
RBU Süd- & Ostasien
Sanjiv Lamba
RBU Afrika
Tjaart Kruger
RBU Osteuropa & Naher Osten
Dr. Hans-Hermann Kremer
Konzernanhang
Asien Joint Venture Management
Peter Owen
Global Business Units (GBUs) und Business Areas (BAs)
Weitere Angaben
GBU Tonnage (On-site)
Dr. Rainer Schlicher
1 RBU:
Regional Business Unit.
GBU Healthcare
Dr. Walter Koppensteiner
BA Electronics (Elektronikgase)
Noel Leeson
BA Merchant & Packaged Gases
(Flüssig- und Flaschengase)
Alan Watkins
Linde Finanzbericht 2008
201
weitere angaben – Führungsorganisation
Mark Motter
Innovationsmanagement
Dr. Andreas Opfermann
Kommunikation & Investor Relations
Dr. Harry Roegner
Mergers & Acquisitions
Jens Lühring
Organisation & Informatik
Ronald Geiger
Personal
Werner Boekels
Recht
Dr. Christian Rau
Revision
Thomas Müller
Risikomanagement
Peter Petz
SHEQ
Phil Graham
Six Sigma
Hanns-Jürgen Nick
Steuern
Michael Weißberg
Unternehmensentwicklung
Dr. Christian Wojczewski
Der Aufsichtsrat
Erhard Wehlen
Growth & Performance
Corporate Governance
Finanzen
Die Aktie
Jürgen Nowicki
Konzernlagebericht
Björn Schneider
Controlling, Investitionen
Konzernabschluss
Bilanzen
Konzernanhang
Christoph Clausen
Weitere Angaben
Beschaffung
Der Vorstand
Global- und Zentralfunktionen
202
Linde Finanzbericht 2008
weitere angaben – Jahresrückblick
Jahresrückblick
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Januar
Die Linde Group schließt mit dem Stahlhersteller Corus, der zu
Tata Steel gehört, einen langfristigen Liefervertrag für Indus­
triegase. Zu dieser Vereinbarung zählt der Bau einer neuen Luft­­
zerlegungs-Anlage am Corus-Standort in Scunthorpe (North
Lincolnshire, Großbritannien) für rund 80 Mio. EUR. Die neue Luftzerlegungs-Anlage wird Mitte 2010 in Betrieb gehen und ein
höheres Stahlproduktionsvolumen ermöglichen.
Corporate Governance
Februar
Linde erhält von BASF den Auftrag zum Bau einer großen Wasserstoff-Anlage für den Standort Ludwigshafen (Deutschland).
Linde übernimmt neben dem Basic- und Detail-Engineering und
der Materialbeschaffung auch die Montage und Inbetriebnahme
der schlüsselfertigen Wasserstoff-Anlage, die Mitte September
2009 den Betrieb aufnehmen wird. Nachdem Linde bereits in der
Vergangenheit Anlagen zur Herstellung von Sauerstoff und Ethylen am Standort Ludwigshafen realisiert hat, ist dies die erste
Wasserstoff-Anlage, die Linde für BASF liefert.
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
März
Linde Nippon Sanso (LNS), ein Unternehmen der Linde Group,
schließt mit der Malibu GmbH & Co. KG in Bielefeld (Deutschland) einen Exklusivvertrag über die Lieferung sämtlicher Gase,
die zur Herstellung von Photovoltaikmodulen benötigt werden. Der Langzeitvertrag umfasst die direkte Belieferung mit
Stickstoff (N2), Wasserstoff (H2), Silan (SiH4), Stickstofftrifluorid
(NF3), Argon (Ar) und Helium (He). Darüber hinaus rufen Linde
und Malibu ein gemeinsames Entwicklungsprogramm für neuartige Gasetechnologien ins Leben, das zur Verbesserung des Wirkungsgrades der Solarzellen, des Anlagendurchsatzes in der Produktion sowie der Rentabilität beitragen soll. Malibu ist ein Joint
Venture des Energiekonzerns E.ON und Schüco, einem der weltweit größten Anbieter von Gebäudehüllensystemen.
Konzernanhang
Weitere Angaben
April
Die Linde Group schließt mit dem weltweit größten Stahlproduzenten ArcelorMittal einen langfristigen Versorgungsvertrag für
technische Gase. Die Vereinbarung umfasst den Bau einer neuen
Luftzerlegungs-Anlage am ArcelorMittal-Standort Galati in Rumänien sowie die Modernisierung dort vorhandener Anlagen. Das
Investitionsvolumen beträgt mehr als 100 Mio. EUR.
Linde und das US-Unternehmen Waste Management Inc. vereinbaren im Rahmen eines Joint Ventures in Livermore (Kalifornien, USA) den Bau der weltweit größten Anlage zur Umwandlung
von Deponiegas in umweltfreundliches Biogas. Das verflüssigte
Biogas kommt als Kraftstoff für 300 Müllfahrzeuge von Waste
Management in Kalifornien zum Einsatz. Das Investitionsvolumen
beträgt 15 Mio. USD. Linde ist für das Engineering der Anlage
sowie die Säuberung und anschließende Verflüssigung des Deponiegases verantwortlich.
Mai
Linde verkauft seine kolumbianische Tochtergesellschaft Cryogas
S. A. zu einem Enterprise Value von umgerechnet 90 Mio. EUR an
das chilenische Industriegaseunternehmen Indura S. A. Der Verkauf war eine kartellrechtliche Auflage der kolumbianischen Aufsichtsbehörden für die Akquisition der BOC Group. Cryogas S. A.
hatte im Geschäftsjahr 2007 mit rund 400 Mitarbeitern einen
Umsatz von umgerechnet 49 Mio. EUR erzielt.
Ferner veräußert Linde die MAPAG Valves GmbH in Horgau bei
Augsburg (Deutschland) zu einem Enterprise Value von 36 Mio.
EUR an den Technologiekonzern Metso (Finnland). Mit dem Verkauf dieser Randaktivität konzentriert sich die Engineering Division noch stärker auf ihre Kernkompetenzen. Das Unternehmen
beschäftigt rund 100 Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr
2007 einen Umsatz von circa 31 Mio. EUR.
Die Süd-Chemie AG, ein weltweit führender Katalysatorenund Adsorbentienhersteller, und Linde vereinbaren eine exklusive Zusammenarbeit zur Entwicklung und Vermarktung von
An­­lagen für die Produktion von Biokraftstoffen der zweiten Generation. Dabei sollen Kraftstoffe wie Ethanol biotechnologisch aus
zellulosehaltigen Pflanzenbestandteilen, wie etwa Weizen- und
Maisstroh, Gräsern oder Holz, gewonnen werden.
Linde und die Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC)
ver­­einbaren, über ihr Gemeinschaftsunternehmen Elixier zwei
große Luftzerlegungs-Anlagen in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) zu errichten. Die Gesamtinvestition beträgt rund
800 Mio. USD. Die neuen Anlagen werden ab Ende 2010 an das
lokale Versorgungs- und Pipeline-Netzwerk angeschlossen und
stellen Stickstoff zur Erdgasförderung bereit. Der staatliche Erdölkonzern ADNOC hält 51 Prozent und Linde 49 Prozent der An­­
teile des Joint Ventures Elixier, das im Dezember 2007 gegründet wurde.
Linde erwirbt 51 Prozent der Anteile an dem saudi-arabischen
Industriegaseunternehmen SIGAS (Saudi Industrial Gas Co. Ltd.).
Das Familienunternehmen SIGAS ist das zweitgrößte Industriegaseunternehmen in Saudi-Arabien und erzielte im Geschäftsjahr
2007 einen Umsatz von annähernd 28 Mio. EUR.
Juni
Der Mineralölkonzern Total weiht die erste Wasserstofftankstelle
Belgiens in Brüssel ein. Die Technologie zur Speicherung des
tiefkalten, flüssigen Wasserstoffs sowie das Betankungssystem
wurden von Linde entwickelt. Linde treibt die Weiterentwicklung der Wasserstofftechnologie seit Jahren voran. Nahezu alle
weltweit existierenden Tankstellen mit Flüssigwasserstoff wurden mit Betankungstechnik von Linde ausgerüstet.
Juli
Linde wird durch die Ratingagentur oekom research als besonders nachhaltig wirtschaftendes Unternehmen eingestuft. oekom
research bewertet in ihrem Corporate Responsibility Rating die
Linde Finanzbericht 2008
203
November
Linde gelingt es, in China drei Großaufträge mit Kunden aus der
Photovoltaikindustrie abzuschließen. Linde deckt damit mehr
als 50 Prozent des im Berichtsjahr äußerst wachstumsstarken
Gasemarktes für Dünnschicht-Photovoltaikzellen in China ab und
festigt seine Position als weltweit größter Lieferant von Flüssig- und Spezialgasen für diese Branche. Vertragspartner unserer
Tochtergesellschaft Linde LienHwa sind die Firmen Tianwei Baoding, Hangzhou Amplesum und ENN Solar.
Dezember
Linde und sein Konsortialpartner Samsung Engineering (Südkorea) erhalten den Auftrag für den schlüsselfertigen Bau einer
Ethylen-Anlage in Dahej (Indien). Auftraggeber ist das indische
Unternehmen OPAL, eine Tochterfirma der staatlichen ONGC
(Oil and Natural Gas Corporation Ltd.). Der Gesamtwert des Auftrags beträgt umgerechnet etwa 1,03 Mrd. EUR. Davon entfallen
350 Mio. EUR auf Linde. Die Anlage wird die größte dieser Art in
Indien und eine der größten Ethylen-Anlagen weltweit sein.
Der Aufsichtsrat
Corporate Governance
Die Aktie
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
September
Zum ersten Mal werden Protonen in dem unterirdischen Ring des
Large Hadron Collider (LHC) des CERN (siehe Glossar) bei Genf
in der Schweiz nahezu auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt.
Dabei erleben auch die dort installierten Linde Kälteanlagen ihre
Premiere. Das Heliumkältesystem wurde von der Linde Tochtergesellschaft Linde Kryotechnik AG mit Sitz in Pfungen (Schweiz)
konstruiert, gebaut und installiert.
Linde gründet mit der SINOPEC Fujian Petrochemical Company Limited (FPCL), einem Tochterunternehmen der China Petroleum & Chemical Corporation (SINOPEC), ein Joint Venture zur
langfristigen Industriegaseversorgung von Kunden in der südostchinesischen Provinz Fujian. Die Kooperation ist mit Investitionen
von rund 100 Mio. EUR verbunden. Beide Partner, FPCL und Linde
Gas (Hongkong) Limited, eine hundertprozentige Linde Tochtergesellschaft, halten an dem neuen Joint Venture jeweils 50 Prozent.
Die Linde Group und die Vattenfall Europe Technology Re­­
search GmbH, ein Tochterunternehmen des Energiekonzerns
Vattenfall, vereinbaren eine umfassende Technologiepartnerschaft zur Kohlendioxidabtrennung in Kohlekraftwerken. Ziel der
Kooperation ist es, das so genannte Oxyfuel-Verbrennungsverfahren für Braun- und Steinkohle zu erproben und die Technik
zur späteren Anwendung in Großkraftwerken zu entwickeln. Die
Untersuchungen werden an der Forschungsanlage für ein Kohlekraftwerk mit Kohlendioxidabscheidung in Schwarze Pumpe in
der Lausitz (Brandenburg, Deutschland) durchgeführt. Für dieses
Pilotkraftwerk hat Linde eine Luftzerlegungs- und eine Kohlendioxidverflüssigungs-Anlage errichtet. Linde unterstützt Vattenfall
im Rahmen der Technologiepartnerschaft mit einer umfangreichen wissenschaftlich-technischen Begleitung während der ersten Versuchsphase bis Ende 2011.
Konzernanhang
August
Linde eröffnet in Hamburg im Rahmen der Zemships-Initiative
die weltweit erste Wasserstofftankstelle für BrennstoffzellenPassagierschiffe. Zemships ist ein von der EU unterstütztes Projekt zur Förderung von Wasserstoff als Treibstoff für Schiffe. Die
Zemships-Tankstelle versorgt das so genannte Zero Emission Ship
mit gasförmigem Wasserstoff. Das weltweit erste mit Wasserstoffbrennstoffzellen betriebene Fahrgastschiff kann bis zu 100
Passagiere auf Alster und Elbe befördern. Die komplette Tankstelle wurde von Linde geplant und gebaut.
Oktober
Linde erwirbt die restlichen 50 Prozent der Anteile am australischen LPG-Unternehmen Elgas, Sydney, zum Preis von umgerechnet rund 126 Mio. EUR. Elgas wurde 1984 als ein 50/50-JointVenture zwischen BOC Limited, einer Tochtergesellschaft der
Linde Group, und AGL Energy (AGL) gegründet. Elgas ist der führende Händler von LPG (Liquefied Petroleum Gas = Flüssiggas) in
Australien und betreibt in Port Botany, Sydney, das landesweit
größte LPG-Lager. Das Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr
2007 einen Umsatz von umgerechnet 255 Mio. EUR.
Linde schließt zwei neue Verträge zur On-site-Gaseversorgung der Unternehmen Ningbo Iron & Steel Co. Ltd. und Hanwha
Chemical Corporation (HCC) im ostchinesischen Ningbo ab. Im
Zuge der Vereinbarungen errichtet Linde eine weitere Luftzerlegungs-Anlage und investiert hierfür rund 17 Mio. EUR. Die neue
Anlage soll das Stahlwerk von Ningbo Steel im Stadtbezirk Beilun
ab Mitte 2009 mit Sauerstoff versorgen.
The Linde Group unterzeichnet mit dem ungarischen Chemie­
unternehmen BorsodChem Zrt. einen weiteren Vertrag zur langfristigen On-site-Versorgung mit Industriegasen. Im Zuge der
Vereinbarung wird Linde am Standort von BorsodChem in Kazinc­
barcika im Nordosten Ungarns eine neue Luftzerlegungs-Anlage
errichten und hierfür rund 26 Mio. EUR investieren. Die Inbetriebnahme der neuen Luftzerlegungs-Anlage ist für November 2010
geplant. Zusammen mit dieser neuen Investition betreibt Linde
für BorsodChem am Standort Kazincbarcika zwei LuftzerlegungsAnlagen zur Herstellung von Luftgasen sowie drei so genannte
Steamreformer zur Produktion von gasförmigem Wasserstoff und
Kohlenmonoxid. Die Gesamt­investitionen von Linde belaufen
sich an diesem Standort damit auf über 200 Mio. EUR.
Weitere Angaben
Aktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit von weltweit rund 1.000
börsennotierten Unternehmen. Linde erzielt erstmals mit der
Gesamtnote B – den Investmentstatus Prime und zählt damit zu
den bestplatzierten Unternehmen seiner Branche. Mit dieser
Bewertung qualifizieren sich Linde Aktien für ein Investment aus
ökologischer und sozialer Sicht.
Der Vorstand
weitere angaben – Jahresrückblick
204
Linde Finanzbericht 2008
weitere angaben – Impressum
Impressum
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
Impressum
Kontakt
Herausgeber
Linde AG
Klosterhofstraße 1
80331 München
Linde AG
Klosterhofstraße 1
80331 München
Telefon089.35757-01
Telefax 089.35757-1075
www.linde.com
Gestaltung
Peter Schmidt Group, Hamburg
Texte
Linde AG
Corporate Governance
Fotografie
Andreas Pohlmann, München
Produktion, Satz und Lithografie
Brand Implementation GmbH, Hamburg
Druck
Offsetdruck Raff, Riederich
Kommunikation
Telefon089.35757-1321
Telefax 089.35757-1398
E-Mail [email protected]
Investor Relations
Telefon089.35757-1321
Telefax 089.35757-1398
E-Mail [email protected]
Die Aktie
Das Linde Annual, der Finanzbericht des Linde Konzerns und der
Jahresabschluss der Linde AG liegen in deutscher und englischer
Sprache vor und sind zudem im Internet unter www.linde.com
als Download bereitgestellt. Unter derselben Adresse bieten
wir Ihnen darüber hinaus eine interaktive Online-Version des
Geschäftsberichts, der aus dem Finanzbericht des Linde Konzerns und dem Annual besteht.
Konzernlagebericht
Zusätzliches Informationsmaterial über Linde schicken wir Ihnen
auf Anfrage gerne kostenlos zu.
Konzernabschluss
Konzernanhang
Weitere Angaben
Umschlag Innenseite:
Fünfjahresübersicht und Glossar.
Finanzkalender
Finanzkalender
Bilanzpressekonferenz
16. März 2009
Linde AG, Carl von Linde Haus, München
Analystenkonferenz
16. März 2009
Linde AG, Carl von Linde Haus, München
Zwischenbericht
Januar bis März 2009
5. Mai 2009
Hauptversammlung 2009
15. Mai 2009, 10.00 Uhr
Internationales Congress Center München
Auszahlung der Dividende
18. Mai 2009
Zwischenbericht
Januar bis Juni 2009
3. August 2009
Herbstpressekonferenz
2. November 2009
Carl von Linde Haus, München
Zwischenbericht
Januar bis September 2009
2. November 2009
Hauptversammlung 2010
4. Mai 2010, 10.00 Uhr
Internationales Congress Center München
Zukunftsbezogene Aussagen
Dieser Geschäftsbericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die
auf aktuellen Einschätzungen des Managements über künftige Entwicklungen beruhen. Diese Aussagen sind nicht als Garantien dafür
zu verstehen, dass sich diese Erwartungen auch als richtig erweisen. Die zukünftige Entwicklung sowie die vom Linde Konzern und
seinen verbundenen Unternehmen tatsächlich erreichten Ergebnisse sind abhängig von einer Reihe von Risiken und Unsicherheiten und können daher wesentlich von den zukunftsbezogenen
Aussagen ab­­weichen. Eine Aktualisierung der zukunftsbezogenen
Aussagen ist weder geplant noch übernimmt Linde hierzu eine
gesonderte Verpflichtung.
Fünfjahresübersicht
2004
2005
2006
2007
2008
Umsatz
Mio. €
9.421
9.511
8.113
12.306
12.663
Inland
%
21,4
20,1
14,6
10,2
10,5
Ausland
%
78,6
79,9
85,4
89,8
89,5
Mio. €
1.541
1.705
1.586
2.424
2.555
Ergebnis
Operatives Ergebnis 1
EBIT 2
Mio. €
785
953
989
1.591
1.703
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)
Mio. €
518
808
363
1.375
1.006
Ergebnis nach Steuern –
Anteil der Aktionäre der Linde AG
Mio. €
266
514
1.838
952
717
€
2,23
4,30
1,45
5,77
4,27
Mio. €
149
168
241
283
303
Ergebnis je Aktie (Fortgeführte
Aktivitäten) 3
Dividende
Dividende je Aktie
€
1,25
1,40
1,50
1,70
1,80
Tsd. St.
119.327
119.864
160.736
166.347
168.492
Immaterielle, materielle und
finanzielle Vermögenswerte
Mio. €
7.675
7.832
20.182
19.247
18.155
Vorräte
Mio. €
942
1.050
980
1.062
986
Forderungen LuL 4
Mio. €
1.668
2.125
2.504
2.470
2.387
Liquide Mittel und Wertpapiere
Mio. €
567
911
663
903
1.022
Übrige Aktiva
Mio. €
739
700
3.589
1.273
1.274
Gesamtvermögen
Mio. €
11.591
12.618
27.918
24.955
23.824
Anzahl Aktien (jeweils zum 31.12.)
Vermögensstruktur
Kapitalstruktur
Eigenkapital
Mio. €
4.081
4.473
8.225
9.210
8.249
Rückstellungen
Mio. €
2.124
2.598
3.437
2.874
2.724
Finanzschulden
Mio. €
2.535
2.416
10.596
7.330
7.445
Übrige Passiva
Mio. €
2.851
3.131
5.660
5.541
5.406
Gesamtkapital
Mio. €
11.591
12.618
27.918
24.955
23.824
Mio. €
1.249
1.501
848
1.767
1.876
Kapitalflussrechnung
Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit
(Fortgeführte Aktivitäten)
Mitarbeiter zum Stichtag
41.383
42.229
51.038
50.485
51.908
Inland
%
35,4
34,6
14,1
14,1
14,7
Ausland
%
64,6
65,4
85,9
85,9
85,3
Mio. €
735
864
776
1.035
1.470
Kennziffern
Investitionen (ohne Finanzanlagen)
Eigenkapitalquote
%
35,2
35,4
29,5
36,9
34,6
Kapitalrendite (ROCE)
%
10,8
13,7
11,4
10,3
12,4
EBIT-Umsatzrendite 2
%
8,2
10,0
12,2
12,9
13,4
Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit
in % des Umsatzes
%
13,3
15,8
10,5
14,4
14,8
1 EBITDA
2 EBIT
vor Sondereinflüssen inklusive des anteiligen Ergebnisses aus assoziierten Unternehmen und Joint Ventures.
vor Sondereinflüssen und Abschreibungen auf im Zuge der Kaufpreisallokation aufgedeckte stille Reserven.
3 Bezogen
4 Inkl.
auf den gewichteten Durchschnitt der Anzahl der Aktien.
Forderungen aus Finanzdienstleistungen.
Glossar
CERN
Europäische Organisation für Kernforschung
(Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire).
Die Großforschungseinrichtung in der Nähe von
Genf in der Schweiz ist vor allem für ihren Teilchenbeschleuniger bekannt. Der Large Hadron
Collider (LHC), mit 1.700 Magneten der weltweit größte Teilchenbeschleuniger, hat einen
Umfang von 27 Kilometern.
Ethancracker
Verfahren der Dampfspaltung in der Petrochemie. Durch thermisches Cracken werden Kohlenwasserstoffe (Ethan) unter Zuführung von
Wasserdampf in ungesättigte Kohlenwasserstoffe umgewandelt. Diese dienen als Rohstoffe
für Kunststoffe, Lacke, Lösungs- oder Pflanzenschutzmittel.
Commercial Paper Programme
Kapitalmarktprogramm für kurzfristige Schuldverschreibungen am Kapitalmarkt.
Heavy Fuel Oil
Schweröl ist ein Kraftstoff – vor allem für Schiffsdieselmotoren und Ölheizungen (Bunkeröl und
schweres Heizöl) –, der als Rückstand bei der
Erdölverarbeitung entsteht.
Defined benefit-Pläne
Leistungsorientierte Pensionspläne. Dabei wird
die von einem Unternehmen/Arbeitgeber zugesagte Leistung abhängig von einem oder mehreren Faktoren wie etwa Alter, Dienstzeiten
oder Gehalt des Arbeitnehmers definiert. Folglich werden das biometrische Risiko und das
Anlagerisiko vom Unternehmen getragen.
HyCO-Anlagen
Sammelbegriff für Anlagen zur Produktion von
Wasserstoff, Kohlenmonoxid und Synthesegas.
Zu den HyCO-Anlagen zählen im Wesentlichen
Steamreformer, Partial-Oxidations-Anlagen und
Methanol-Cracker.
Defined contribution-Pläne
Beitragsorientierte Pensionspläne. Dabei ist die
rechtliche oder faktische Verpflichtung eines
Unternehmens/Arbeitgebers auf einen vereinbarten Beitrag an eine externe Einheit (z. B. Versicherungsunternehmen) begrenzt. Damit richtet sich die Höhe der Leistung nach der Höhe
der Beiträge, die das Unternehmen und ggf.
auch dessen Arbeitnehmer an die externe Einheit gezahlt haben, einschließlich der Erträge
aus der Anlage dieser Beiträge. Folglich werden
das biometrische Risiko und das Anlagerisiko
vom Arbeitnehmer getragen.
Detail Engineering
Fachbegriff aus dem Großanlagenbau. Nach
dem Basic Engineering folgt das Detail Engineering, bei dem unsere Anlagen an die jeweiligen Kundenanforderungen angepasst werden:
Dazu gehören das Planen und Spezifizieren der
Maschinen und Apparate sowie die Installation
der elektrischen und regeltechnischen Ausrüstungen sowie Systeme.
EBITDA (operatives Ergebnis)
Abkürzung für „Earnings before Interest, Tax,
Amortisation and Depreciation“. Bei Linde: Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf
immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sowie inklusive Ergebnisse aus assoziierten Unternehmen und Joint Ventures, exklusive
Finanzierungskosten für Pensionsverpflichtungen.
Enhanced Gas & Oil Recovery (EGR/EOR)
Tertiärförderung von Erdgas und Erdöl zur besseren Nutzung der verbliebenen Reserven in
einem Erdgas- oder Erdölfeld durch Dampf, Chemikalien oder Flutung mit Gas, zum Beispiel
Stickstoff.
Katalytischer Abbau
Die katalytische Abgasreinigung kommt sowohl
in industriellen Großanlagen als auch in jedem
modernen PKW zum Einsatz. Der Vorteil ist der
vergleichsweise geringe Energieaufwand, der
für die chemische Reaktion der Abgasreinigung
notwendig ist.
Key Performance Indicators (KPIs)
Betriebliche Kennzahlen, mit denen der Fortschritt bzw. der Erfüllungsgrad von Zielsetzungen oder kritischen Erfolgsfaktoren innerhalb einer Organisation gemessen und/oder
ermittelt werden kann.
LNG
Liquefied Natural Gas. Verflüssigtes Erdgas, das
aufgrund seiner großen Energiedichte, des konstanten Brennwerts und der hohen Reinheit als
zukunftsträchtiger Kraftstoff gilt.
Oxyfuel-Verfahren
Verbrennungsprozess, bei dem besonders hohe
Flammentemperaturen erreicht werden können. Das Verfahren ist sowohl für gasförmige als
auch für flüssige und feste Brennstoffe anwendbar. Dabei wird der Brennstoff mit reinem Sauerstoff verbrannt. Das Oxyfuel-Verfahren eignet
sich auch als Grundlage für Kraftwerksprozesse,
die eine Abscheidung und damit Sequestrierung
des bei der Verbrennung entstandenen Kohlendioxids (CO2) erlauben.
Rectisol®-Anlage
Bei der Herstellung von Synthesegasen mittels
partieller Oxidation von Schweröl und Kohle wird
der so genannte Linde Rectisol®-Prozess immer
häufiger eingesetzt. Dieses Verfahren ist eine
physikalische Sauergaswäsche, die ein organisches Lösungsmittel (typischerweise Methanol)
bei tiefen Temperaturen verwendet. Auf diese
Weise werden im Wesentlichen Schwefelwasserstoff und Kohlendioxid aus dem Synthesegas
entfernt.
Rote Biotechnologie
Auch medizinische Biotechnologie genannt.
Beschäftigt sich mit bio- und gentechnologischen Verfahren zur Heilung von Krankheiten
wie Krebs sowie mit der Regeneration von zerstörtem Gewebe (Tissue Engineering). Biotechnologische Verfahren in der Diagnose sollen
außerdem schnell und zuverlässig Krankheiten
und genetische Defekte aufspüren.
Schlaftherapie
Wirksame, nicht invasive Methode zur Behandlung
krankhafter Schlafstörungen wie der obstruktiven
Schlafapnoe (OSAS). Die häufigste und wirkungsvollste Behandlungsform der Schlafapnoe ist die
kontinuierliche nasale Überdruckbeatmung. Ein
kontinuierlicher positiver Luftstrom, der über
eine Nasenmaske verabreicht wird, hält dabei die
Atemwege offen und verhindert Atemstillstände.
Steamreformer
Steamreformer sind Anlagen zur Herstellung von
Synthesegas, einer Mischung aus Kohlenmonoxid
(CO) und Wasserstoff (H2). Bei diesem Verfahren
werden bevorzugt leichte Kohlenwasserstoffe
wie etwa Erdgas durch Vermischung mit heißem
Wasserdampf auf katalytischem Weg zu CO und
H2 umgesetzt. Das CO wird dann in einem weiteren Verfahrensschritt mit dem Wasserdampf zu
Kohlendioxid (CO2) umgesetzt, wobei weiterer
Wasserstoff gewonnen wird. Dieses Gasegemisch wird anschließend einer Reinigung unterzogen, in der das CO2 und andere unerwünschte
Bestandteile entfernt werden.
Treasury
Das Treasury stellt die Versorgung des Unternehmens mit liquiden Mitteln und Kapital sicher. Es
legt Liquiditätsüberschüsse an, grenzt finanzielle
Risiken ein und optimiert Kosten und Erträge aus
Finanztransaktionen.
Wafer
Als Wafer (engl. „Waffel“ oder „Oblate“) wird in
der Halbleiter- und Photovoltaikindustrie sowie
der Mi­­kromechanik die kreisrunde oder quadratische, circa einen Millimeter dicke Scheibe
bezeichnet, auf der elektronische Bauelemente,
mikromechanische Bauelemente oder photoelektrische Beschichtungen hergestellt werden.
Währungsswaps
Tausch von Kapitalbeträgen, die auf unterschiedliche Währungen lauten.
Herausgeber
Linde AG
Klosterhofstraße 1
80331 München
Telefon 089.35757-01
Telefax 089.35757-1075
www.linde.com
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