Der Bürgermeister Pressemitteilung Bedburg, 2. Februar 2016 Stolpersteinverlegung und Ausstellung „Juden in Bedburg- Spurensuche“ Stadt Bedburg gedenkt der Verfolgung von Juden in Bedburg mit Stolpersteinen und einer Ausstellung Am 2. Februar wurden auf dem Bürgersteig vor der Lindenstraße 28 und 34 jeweils ein bzw. mehrere sogenannter „Stolpersteine“ eingelassen, die künftig an die dort früher wohnenden Jüdinnen und Juden sowie deren Schicksale im Dritten Reich erinnern. So lebten in der Lindenstraße 28 Mathias Höflich und seine Frau Luise, geb. Voss, die 1942 von den Nazis zunächst nach Theresienstadt deportiert und schließlich ermordet wurden. In der Lindenstraße 34 befand sich die Wohnung von Robert Marx, der ebenfalls als Jude verfolgt wurde und dem 1934 die Flucht nach Palästina gelang. „Das Gedenken an die systematische Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung von Menschen anderer Religion und Herkunft ist heute wichtiger denn je. Derzeit sehen wir überall auf der Welt erschreckende Entwicklungen, die genau in diese Richtung gehen. Wer sich keine Gedanken über die Lösung von komplexen politischen Situationen und Problemen machen will, sucht wieder die einfache Variante indem er einen Schuldigen ausmacht. Viel zu viele Menschen folgen diesem Rechtsruck und wir sind angehalten, alles zu tun, um diese Entwicklung zu stoppen. Es freut mich besonders, dass Schülerinnen des Silverberg Gymnasiums in ihrer freien Zeit Interviews mit Zeitzeugen geführt und sich damit an der Ausstellung beteiligt haben“, sagt Bürgermeister Sascha Solbach. Zum Gedenken an das Schicksal deportierter Juden und nachfolgenden Generationen eine ständige Erinnerung an ihre Geschichte zu bewahren, verlegt der Künstler Gunter Demnig goldene Steine – sogenannte Stolpersteine – in die Namen, Daten und Schicksale der Jüdinnen und Juden eingraviert sind. Steine des Kunstprojektes wurden bereits in 1.099 Orten Deutschlands und in zwanzig Ländern Europas zur Erinnerung an die Vertreibung und Vernichtung der Juden vor deren ehemaligen Wohnorten eingelassen. In Bedburg basiert die Verlegung auf einem Antrag der Bedburger Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, die auch die Kosten für die Stolpersteine übernehmen. Im Anschluss an die Verlegung wurde die seitens des Stadtarchivars Uwe Depcik vorbereitete Ausstellung „Juden in Bedburg -Spurensuche“ eröffnet. Die Ausstellung beschreibt das Leben, Wirken und Schicksal der in Bedburg lebenden Jüdinnen und Juden. Schülerinnen des Silverberg Gymnasiums befragten zudem ortsansässige Zeitzeugen zu ihrer persönlichen Geschichte. Die berührenden Interviews, interessante Hintergrundinformationen und zahlreiche Fotografien können noch bis Ende Februar im ersten Obergeschoss des Kasterer Rathaus zu den Öffnungszeiten besucht werden. Bei Rückfragen Stadt Bedburg Stadtarchivar Uwe Depcik Amt Rathaus 1, 50181 Bedburg u.depcik * T: +49 2272 402 103 * www.bedburg.de