1. Staatsexamen Herbst 2004 2.Tag

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1. Staatsexamen Herbst 2004
-11
Reagenzgläschen werden mit der gleichen Menge Kochsalzlösung,
jedoch in fallender Konzentration beschickt. Anschließend wird
in jedes Röhrchen die gleiche Menge EDTA-Blut eines Patienten
mit Anämie gegeben, vorsichtig geschüttelt und eine gewisse
Zeit gewartet. Während EDTA-Blut Gesunder unter diesen Bedingungen spätestens bei einer Verdünnung von etwa 0,28 % NaCl
komplett hämolysiert werden würde, entsteht hier erst ab etwa
0,10 % eine komplette Hämolyse.
Diese erhöhte osmotische Resistenz spricht am meisten für
(A) erythrozytären Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel
(B) erythrozytären Hexokinase-Mangel
(C) erythrozytären Pyruvatkinase-Mangel
(D) hereditäre Elliptozytose (Defekt des Erythrozytenmembranproteins 4.1)
(E) Thalassämie
2
Eine 33-jährige Patientin wird wegen allgemeiner Schwäche und
leichter Belastungsdyspnoe vorstellig. Klinisch fällt eine
ausgeprägte Blässe der Haut und sichtbaren Schleimhäute auf,
sodass der Verdacht auf eine Anämie geäußert wird.
Im Blutbild ergibt sich folgender Befund:
(Referenzbereiche)
Leukozyten
4,8/nL
(4,0-10,5/nL)
Erythrozyten
3,38/pL
(3,8-5,2/pL)
Hämoglobin
7,2 g/dL
(12-16 g/dL)
MCV
70,6 fL
(82-101 fL)
MCH
21,3 pg
(27-34 pg)
Retikulozyten
0,6 %
(0,9-2,3 %)
Für welche der folgenden Diagnosen spricht dies am meisten?
(A) Eisenmangelanämie
(B) hämolytische Anämie
(C) hereditäre Sphärozytose
(D) Hypersplenismus
(E) perniziöse Anämie
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1. Staatsexamen Herbst 2004
-23
Die Therapie einer Eisenmangelanämie wird mit einer oralen
Eisengabe (Eisen-II-Salz) durchgeführt.
Mit einer verringerten Eisenresorption muss am wenigsten
gerechnet werden bei regelmäßiger gleichzeitiger Zufuhr eines
(A) Aluminium- und Magnesium-haltigen Antazidums
(B) Ascorbinsäure-Präparates
(C) Colestyramin-Präparates
(D) Penicillamin-Präparates
(E) Tetracyclin-Antibiotikums
4
Welche der Laboruntersuchungen ist im Rahmen der diagnostischen Abklärung hämorrhagischer Diathesen am wenigsten geeignet?
(A) Bestimmung der Aktivität von Faktor VIII im Blutplasma
(B) Bestimmung der Aktivität von Faktor XIII im Blutplasma
(C) Bestimmung des vWF:Antigens (Willebrand-Faktors) im
Blutplasma
(D) molekulargenetische Untersuchung auf Faktor-V-LeidenMutation
(E) Thrombozytenfunktionstest
5
Welcher der aufgeführten Mechanismen ist am ehesten entscheidend für die Entstehung venöser Thrombosen infolge Mangel an
Protein C?
(A) verminderte Spaltung der Gerinnungsfaktoren Va und VIIIa
(B) verminderte hemmende Komplexierung des Gerinnungsfaktors
Xa
(C) verminderte Hemmung der Expression von Gewebefaktor
(tissue factor) auf Endothelzellen
(D) verminderte Bereitstellung von Protein S
(E) verminderte Synthese von Antithrombin III
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1. Staatsexamen Herbst 2004
-36
Ein Patient erhält eine Langzeittherapie hoher Intensität mit
einem Vitamin-K-Antagonisten.
Welche der folgenden Bestimmungen ist zur routinemäßigen
Überwachung und Steuerung der Therapie am sinnvollsten?
Bestimmung der
(A) Blutungszeit (in der von Mielke modifizierten Ivy-Methode,
Ergebnis angegeben in min)
(B) Fibrinogenkonzentration im Plasma (Ergebnis angegeben in
g/L)
(C) (Plasma-)Thrombinzeit (Ergebnis angegeben in s)
(D) Ristocetin-induzierten Plättchenaggregation (Ergebnis
angegeben in % der Norm)
(E) Thromboplastinzeit (Ergebnis angegeben als INR)
Ordnen Sie den Pharmaka der Liste 1 jeweils das spezifische
Antidot aus der Liste 2 zu!
Liste 1
Liste 2
7
unfraktioniertes Heparin
(A) Aprotinin
8
Phenprocoumon
(B) Protamin
(C) Pyridostigmin
(D) Tranexamsäure
(E) Vitamin K 1
9
Welcher der folgenden Thrombozytenaggregationshemmer hemmt mit
größter Wahrscheinlichkeit über ADP-Rezeptoren den ADP-vermittelten Aktivierungsweg des Glykoprotein-(GP-)IIb/IIIaRezeptorkomplexes?
(A) Abciximab
(B) Acetylsalicylsäure
(C) Clopidogrel
(D) Eptifibatid
(E) Tirofiban
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-410
Von welchem der folgenden Arzneistoffe ist zu Therapiebeginn
am wahrscheinlichsten eine Zunahme des totalen peripheren
Gefäßwiderstandes zu erwarten?
(A) Enalapril
(B) Nifedipin
(C) Nitroprussid-Natrium
(D) Prazosin
(E) Propranolol
11
Welche der folgenden Rezeptoren sind (neben peripheren α 1 Adrenozeptoren) am ehesten an der Blutdruck-senkenden Wirkung
von Urapidil beteiligt?
(A) periphere β 1 -Adrenozeptoren
(B) periphere β 2 -Adrenozeptoren
(C) D 1 -Rezeptoren
(D) zentrale Serotonin-(5-HT 1A -)Rezeptoren
(E) zentrale Muscarinrezeptoren
12
Welcher der folgenden Effekte ist für Losartan (bei Dauertherapie) am ehesten typisch?
(A) reflektorische Tachykardie
(B) Steigerung des myokardialen Sauerstoffverbrauchs durch
Sympathikusaktivierung
(C) Hemmung der renalen Kaliumausscheidung mit HyperkaliämieGefahr
(D) Hemmung des Bradykinin-Abbaus
(E) Hemmung der Reninfreisetzung
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-513
Die bei der Atherosklerose nachweisbaren so genannten Schaumzellen sind in erster Linie lipidbeladene
(A) Endothelzellen
(B) Fibroblasten
(C) Lymphozyten
(D) Makrophagen
(E) neutrophile Granulozyten
14
Ein Patient erlitt vor wenigen Stunden einen großen, transmuralen Vorderwand-Myokardinfarkt.
Hierfür spricht in Ableitung V 3 des EKG am meisten:
(A) überhöhte R-Zacke
(B) ST-Hebung
(C) Verkürzung der PQ-Zeit
(D) Verschwinden der Q-Zacke
(E) zweite R-Zacke
15
Welche der Gefäße reagieren am empfindlichsten auf die vasodilatierende pharmakologische Wirkung organischer Nitrate wie
z.B. Glyceroltrinitrat?
(A) große Extremitätenarterien
(B) kleine intramurale Koronararterienäste
(C) präkapilläre arterielle Widerstandsgefäße (Arteriolen) der
Extremitäten
(D) postkapilläre venöse Kapazitätsgefäße
(E) Kapillaren
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-616
Ein hämodynamisch wirksamer Ventrikelseptumdefekt bewirkt bei
einem einen Monat alten Säugling im Allgemeinen:
(A) diastolisches Crescendo-Geräusch mit Punctum maximum
im 2. ICR rechts
(B) erhöhter mittlerer Blutdruck im Aortenbogen bei vermindertem mittleren Blutdruck in den Iliakalarterien
(C) funktionelle Trikuspidalklappenstenose
(D) Links-Rechts-Shunt
(E) Rippenusuren
17
Bei einer manifesten Insuffizienz des rechten Ventrikels ist
welches/welcher der Symptome/Befunde am wenigsten wahrscheinlich?
(A) Aszites
(B) Jugularvenenstauung
(C) Lungenödem
(D) Nykturie
(E) Ödeme im Bereich der Unterschenkel und Füße
18
Digitoxin unterscheidet sich von Digoxin in klinisch relevantem Maße durch ein/e
(A) kürzere Halbwertzeit
(B) größere extrarenale Eliminationsfraktion
(C) größere therapeutische Breite
(D) größere Kardioselektivität
(E) geringeres Arrhythmierisiko
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-719
Welcher der folgenden Mechanismen ist für die therapeutische
Wirkung von Verapamil in der Behandlung von Herzrhythmusstörungen am ehesten bedeutsam?
(A) Verlängerung der kardialen Refraktärzeiten durch Blockade
von Natriumkanälen
(B) Verlängerung der kardialen Refraktärzeiten durch Blockade
von Kaliumkanälen
(C) Hemmung der atrioventrikulären Überleitung durch Blockade
von L-Typ-Calciumkanälen
(D) Förderung der atrioventrikulären Überleitung durch Interaktion mit T-Typ-Calciumkanälen
(E) Hemmung der atrioventrikulären Überleitung durch Steigerung der Vagusaktivität
20
Für welchen der folgenden, antiarrhythmisch wirksamen Arzneistoffe wurde nach Absetzen einer Dauertherapie (bei Patienten
ohne Leber- oder Nierenerkrankungen) die längste terminale
Plasmaeliminations-Halbwertzeit nachgewiesen?
(A) Amiodaron
(B) Chinidin
(C) Digitoxin
(D) Sotalol
(E) Verapamil
21
Welche Aussage zur Kohlenhydrat-Verdauung bzw. -Absorption
trifft nicht zu?
(A) Oral zugeführte Lactose wird normal im Dünndarm durch die
Lactase (β-Galactosidase) des Enterozytenbürstensaums
hydrolysiert.
(B) Orale Zufuhr von Lactose bei primärem Lactase-Mangel kann
eine osmotisch bedingte Diarrhö verursachen.
(C) Ein sekundärer Lactase-Mangel kann durch eine Zöliakie
bedingt sein.
(D) Die enzymatische Hydrolyse eines Moleküls Isomaltose
ergibt zwei Moleküle Glucose.
(E) Isomaltase-Mangel ist weltweit der häufigste intestinale
Mangel eines Disaccharid-spaltenden Enzyms.
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-822
Welche Aussage zum Fettgewebe bzw. dem BMI (Body-mass-Index,
Körpermassenindex) trifft zu?
(A) Braunes Fettgewebe ist arm an Mitochondrien.
(B) Katecholamine hemmen die Lipolyse in den Zellen des
braunen Fettgewebes.
(C) Insulin hemmt die Fettsäuresynthese in den Zellen des
weißen Fettgewebes.
(D) Das weiße Fettgewebe produziert Leptin.
(E) Der BMI ist der Quotient aus Körpermasse und Körperoberfläche.
23
Mit welcher Menge von Glucose im Belastungstrunk ist der orale
Glucosetoleranztest beim (nichtschwangeren) Erwachsenen gemäß
WHO durchzuführen?
(A)
25 g
(B)
50 g
(C)
75 g
(D) 100 g
(E) 125 g
24
Zu den typischen Spätfolgen eines Diabetes mellitus gehört
eine
(A) Hypermetropie
(B) Leberzirrhose
(C) Lungenfibrose
(D) Neuropathie
(E) Zystenniere
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-925
Bei Monotherapie mit welcher der folgenden Blutzucker-senkenden Substanzen muss am ehesten mit der Gefahr einer lange anhaltenden Hypoglykämie gerechnet werden?
(A) Acarbose
(B) Glibenclamid
(C) Metformin
(D) Miglitol
(E) Tolbutamid
26
Welche der Angaben gilt am ehesten für freies (gelöstes)
Insulin lispro?
(A) Es wirkt bei gleicher Konzentration ca. doppelt so stark
am Insulinrezeptor wie Normalinsulin.
(B) Es wirkt durch die gegenüber Normalinsulin stark abgewandelte A-Kette des Moleküls als partieller Agonist des
Insulinrezeptors.
(C) Es bindet selektiv nur an Insulinrezeptoren der Leber.
(D) Es wird aus dem subkutanen Gewebe schneller resorbiert als
Normalinsulin.
(E) Es wird in der Leber wesentlich langsamer inaktiviert als
Normalinsulin.
27
Für welche der Erkrankungen ist eine schwere Hyperurikämie am
meisten charakteristisch?
(A) Homocystinurie durch Cystathionin-β-Synthase-Mangel
(B) Lesch-Nyhan-Syndrom durch Hypoxanthin-(Guanin-)Phosphoribosyl-Transferase-Mangel
(C) Marfan-Syndrom durch Fibrillin-1-Mangel
(D) Phenylketonurie durch Phenylalanin-Hydroxylase-Mangel
(E) Xanthinurie durch Xanthin-Oxidase-Mangel (Xanthin-Dehydrogenase-Mangel)
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-1028
Welche der Substanzen eignet sich bei nicht vorbehandelten
Patienten am besten zur Akuttherapie der Symptome eines
Gichtanfalls?
(A) Probenecid
(B) Benzbromaron
(C) Diclofenac
(D) Allopurinol
(E) Spironolacton
29
Eine primäre Hypertriglyceridämie ist ein typischer Befund bei
Patienten, die aufgrund eines genetischen Defekts im zugehörigen Gen einen Mangel haben an
(A) Apolipoprotein A-I
(B) Apolipoprotein B48
(C) Lipoproteinlipase
(D) Low-Density-Lipoprotein-Rezeptor
(E) mitochondrialer Acetyl-CoA-Acetyltransferase (ACAT1)
30
Die Wirkung von Atorvastatin beruht primär am ehesten auf
welchem der folgenden Mechanismen?
(A) Hemmung der Cholesterol-Absorption im Darm
(B) agonistischer Effekt an LDL-Rezeptoren
(C) Hemmung der Umwandlung von Hydroxy-methyl-glutaryl-CoA
(HMG-CoA) zu Mevalonat
(D) Hemmung der Umwandlung von Lanosterol zu Cholesterol
(E) Beschleunigung der Synthese von Gallensäuren
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-1131
Welche Aussage zum M. Wilson (hepatolentikuläre Degeneration)
trifft im typischen Fall zu?
(A) Ursache ist ein Defekt im Gen für Coeruloplasmin.
(B) Die Ausscheidung von Kupfer über die Galle ist erhöht.
(C) Die Konzentration von Coeruloplasmin im Serum ist erhöht.
(D) Die Konzentration des (gesamten) Kupfers im Serum ist
erhöht.
(E) Die Ausscheidung von Kupfer im Urin ist erhöht.
32
Welche der folgenden Veränderungen trägt bei Patienten mit
Leberzirrhose am meisten zur Entstehung einer metabolischen
Alkalose bei?
(A) Bicarbonat-Verluste in die Bauchhöhle
(B) Einschränkung der Harnstoff-Synthese
(C) Magenübersäuerung bei überaktiver Protonenpumpe
(D) verminderte Bicarbonat-Sekretion des Pankreas und der
Gallengangsepithelien
(E) verminderte Milchsäure-Bildung in der Skelettmuskulatur
33
Die Konstellation
arterieller pH-Wert 7,49
arterieller CO 2 -Partialdruck 2,7 kPa (20 mmHg)
Basenabweichung (BE) -8 mmol/L
spricht am meisten für:
(A) teil-kompensierte nicht-respiratorische Alkalose
(B) teil-kompensierte nicht-respiratorische Azidose
(C) teil-kompensierte respiratorische Alkalose
(D) teil-kompensierte respiratorische Azidose
(E) vollständig kompensierte nicht-respiratorische Azidose
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-1234
Die Anionenlücke ergibt sich, wenn von der Plasmakonzentration
von Na + die Plasmakonzentrationen von Cl − und HCO 3 − abgezogen
werden (jeweils in mmol/L).
Zu den typischen Ursachen einer deutlich vergrößerten Anionenlücke bei einer nicht-respiratorischen Azidose gehört nicht:
(A) alkoholische Ketoazidose
(B) Azidose aufgrund Methanol-Vergiftung
(C) Azidose infolge äußerer Pankreasfistel
(D) diabetische Ketoazidose
(E) Lactatazidose im hämorrhagischen Schock
35
Eine Hyperkalzämie wird am ehesten gefunden bei
(A) akuter Pankreatitis
(B) Einnahme des Diuretikums Furosemid
(C) Hyperkortisolismus
(D) Pseudohypoparathyreoidismus
(E) Sarkoidose
36
Ein Hyperkaliämie-gefährdeter Jugendlicher soll operiert
werden.
Welches der Arzneimittel sollte zur Vermeidung einer Hyperkaliämie im Rahmen der Narkose am ehesten gemieden werden?
(A) Diazepam
(B) Isofluran
(C) Ketamin
(D) Suxamethoniumchlorid
(E) Vecuroniumbromid
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-1337
Bei einem Patienten liegt eine (unbehandelte) chronische
Niereninsuffizienz vor.
Welche der folgenden Veränderungen ist am wahrscheinlichsten?
(A) erhöhte Konzentration an Calcium-Ionen im Blutplasma
(B) gesteigerte Ausschüttung von Parathormon
(C) gesteigerte Bildung von Calcitriol
(D) gesteigerte enterale Calcium-Absorption
(E) verminderte Phosphat-Konzentration im Blutplasma
38
Bei welchem der Arzneimittel ist eine Beeinflussung der
Synthese bestimmter Proteine in Tubuluszellen für die diuretische Wirkung am bedeutsamsten?
(A) Amilorid
(B) Furosemid
(C) Hydrochlorothiazid
(D) Mannit
(E) Spironolacton
39
Von welchem der Arzneistoffe ist bei peroraler Verabreichung
eines jeden Pharmakons in nicht retardierter Form im Mittel
die längste diuretische Wirkdauer zu erwarten?
(A) Chlortalidon
(B) Hydrochlorothiazid
(C) Furosemid
(D) Torasemid
(E) Triamteren
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-1440
Für die renalen Wirkungen von Thiazid-Diuretika gilt von den
folgenden Angaben am ehesten:
(A) Sie steigern das Glomerulumfiltrat.
(B) Sie greifen primär hauptsächlich am Sammelrohr an.
(C) Sie hemmen einen Na + /Cl − -Cotransport.
(D) Sie steigern langfristig die Calciumausscheidung mit dem
Urin.
(E) Sie senken die Kaliumausscheidung mit dem Urin.
41
Welcher der Urinbestandteile wirkt am ehesten hemmend auf
Bildung von Harnsteinen?
(A) Ca 2+
(B) Citrat
(C) Cystin
(D) Harnsäure
(E) Oxalat
42
Ein 43-jähriger Patient bemerkt, dass seine Zunge seit einigen
Jahren immer mehr an Größe zunimmt.
Welche der endokrinen Störungen liegt der Makroglossie am
wahrscheinlichsten zugrunde?
(A) Hyperaldosteronismus
(B) Hyperthyreose
(C) M. Cushing
(D) Phäochromozytom
(E) Somatotropin-Hypersekretion
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-1543
Welches/welcher der folgenden Symptome/Befunde spricht bei
einem Patienten mit Hyperthyreose gegen ein autonomes
Schilddrüsenadenom als (alleinige) Ursache und für die
Diagnose M. Basedow?
(A) Appetitsteigerung
(B) Diarrhö
(C) Exophthalmus
(D) Ruhe-Tachykardie
(E) Wärmeintoleranz
44
Die thyreostatische Wirkung von Thiamazol ist in erster Linie
zurückzuführen auf eine direkte Beeinflussung
(A) des Iodid-Transports in die Schilddrüse
(B) der Peroxidase(n) der Schilddrüse
(C) der Thyreoglobulin-Hydrolyse in der Schilddrüse
(D) der Hormonsekretion aus der Schilddrüse
(E) der peripheren Umwandlung von Thyroxin in Triiodthyronin
45
Bei einem Patienten besteht ein primärer Hyperaldosteronismus.
Welche der folgenden Veränderungen ist infolgedessen am wahrscheinlichsten zu erwarten?
(A) Alkalose
(B) Hyperkaliämie
(C) Hypermagnesiämie
(D) Hypovolämie
(E) verminderter arterieller Blutdruck
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-1646
Welche der folgenden Substanzen ist beim Karzinoid-Syndrom im
Blutplasma am wahrscheinlichsten erhöht?
(A) Dopamin
(B) Sekretin
(C) Serotonin
(D) Tryptophan
(E) Vanillinmandelsäure
47
Bei einem Patienten ist primär die Sekretion von Adiuretin
viel zu hoch (Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion, SIADH).
Welche Folge hat dies typischerweise?
(A) Hyperosmolarität im Extrazellularraum
(B) Hyponatriämie
(C) Polyurie
(D) vermindertes Extrazellularvolumen
(E) vermindertes Intrazellularvolumen
48
Welches der Gestagene eignet sich am besten zur Erzielung
einer antiandrogenen Wirkung?
(A) Cyproteronacetat
(B) Gestoden
(C) Levonorgestrel
(D) Medroxyprogesteronacetat
(E) Norethisteron
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-1749
Ethinylestradiol hat im Vergleich mit Estradiol am ehesten
welche der folgenden Eigenschaften?
(A) höhere orale Bioverfügbarkeit
(B) weit geringere (praktisch fehlende) ZNS-Penetration
(C) stärkere gestagene Wirkung bei erheblich geringerer estrogener Potenz
(D) weit selektivere (gewebeabhängige) Estrogen-Rezeptormodulation
(E) kürzere Wirkungsdauer
50
Eine postmenopausale Patientin mit fortgeschrittenem Mammakarzinom spricht auf die Behandlung mit Estrogenrezeptor-Antagonisten nur noch unzureichend an, sodass jetzt eine AromataseHemmung angestrebt wird.
Mit welchem der Wirkstoffe lässt sich das am ehesten
erreichen?
(A) Anastrozol
(B) Cyproteronacetat
(C) Finasterid
(D) Flutamid
(E) Raloxifen
51
Der Schmerz im typischen Fall einer (idiopathischen) Trigeminusneuralgie
(A) beginnt blitzartig (paroxysmal)
(B) ist dumpf pochend
(C) hält (unbehandelt) unvermindert etwa 1-3 Stunden an
(D) hält (unbehandelt) unvermindert etwa 6-24 Stunden an
(E) strahlt in den Hinterkopf aus
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-1852
Eine 49-jährige Patientin berichtet: "In mehreren Nächten der
letzten Monate wachte ich wenige Stunden nach dem Einschlafen
auf, weil meine rechte Hand schmerzhaft kribbelte und sich
ganz geschwollen anfühlte. An der Hand war jedoch nie etwas zu
sehen. Wenn ich aufstand und vorsichtig die Hand schüttelte
und massierte, bekam ich immer rasch Erleichterung. Seit
einigen Tagen behindern mich nun aber bei der Arbeit Gefühlsstörungen an der rechten Zeigefinger- und Daumenkuppe."
Es handelt sich am wahrscheinlichsten um eine Läsion des/der
rechten
(A) N. medianus
(B) N. ulnaris
(C) N. radialis
(D) Rückenmarkswurzel C7
(E) Rückenmarkswurzel C8
53
Die Symptomatik bei der Myotonia congenita (Thomsen) wird in
erster Linie hervorgerufen durch eine pathologische Veränderung
(A) des Dystrophins
(B) der α-Motoneurone
(C) der inneren Mitochondrienmembran
(D) der Skelettmuskelzellmembran
(E) des Hirnstamms
54
Ausgeprägte Xanthochromie (Xanthochromasie) des Liquor cerebrospinalis (nach Liquorzentrifugation) ist am wahrscheinlichsten
(A) bei Masernenzephalitis
(B) bei M. Parkinson
(C) bei Multipler Sklerose
(D) bei amyotrophischer Lateralsklerose
(E) nach Subarachnoidalblutung
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-1955
Eine Irritation des Gleichgewichtsorgans kann zu Übelkeit,
Schwindel und Erbrechen führen (sog. Kinetose).
Zur Behandlung dieser Symptomatik eignet sich für Erwachsene
aus den genannten Substanzklassen am ehesten ein:
(A) µ-Opioidrezeptor-Agonist
(B) 5-HT 1A -Rezeptor-Agonist
(C) Histamin-H 2 -Rezeptor-Antagonist
(D) Muscarinrezeptor-Antagonist
(E) Nicotinrezeptor-Agonist
56
Welches der genannten Benzodiazepine ist im Regelfall am
geeignetsten zur Gabe im Rahmen der Narkoseeinleitung für
einen kurz dauernden diagnostischen Eingriff?
(A) Chlordiazepoxid
(B) Flurazepam
(C) Lorazepam
(D) Midazolam
(E) Oxazepam
57
Welche der folgenden, durch Neuroleptika wie z.B. Levomepromazin ausgelösten Veränderungen lässt sich am wenigsten auf
eine Hemmung von Dopaminwirkungen zurückführen?
(A) Muskelrigor
(B) Gynäkomastie
(C) antiemetische Wirkung
(D) Mundtrockenheit
(E) Nachlassen produktiv-psychotischer Symptome
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-2058
Die Umstellung der Therapie einer Schizophrenie von Haloperidol auf Clozapin führt am ehesten zu
(A) einer stärkeren Ausprägung von psychotischen Negativ("Minus"-)Symptomen
(B) einer geringeren Hemmung der Darmmotorik
(C) einem geringeren Risiko der Agranulozytose-Entwicklung
(D) geringeren extrapyramidalmotorischen Wirkungen
(E) einer stärkeren Gewichtsabnahme
59
Welches der folgenden Antidepressiva entfaltet seine primäre
Wirkung in erster Linie durch Hemmung der Monoaminoxidase A?
(A) Amitriptylin
(B) Doxepin
(C) Moclobemid
(D) Paroxetin
(E) Trazodon
60
Bei einem Patienten treten unwillkürliche, plötzliche, proximal betonte, ausholende, schleudernde, wuchtige Bewegungen des
linken Arms und Beins auf, die koordiniert, aber übertrieben
und über das Ziel weit hinausschießend erscheinen.
Wodurch kann diese Symptomatik typischerweise hervorgerufen
werden?
(A) Dopaminmangel im rechten Striatum
(B) Funktionsausfall des rechten Nucleus subthalamicus
(C) Funktionsausfall des linken Nucleus subthalamicus
(D) Überaktivität des rechten Nucleus subthalamicus
(E) Überaktivität des linken Nucleus subthalamicus
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-2161
Welches der zur Behandlung des M. Parkinson eingesetzten Arzneimittel wirkt im Wesentlichen durch Verbesserung der zentralnervösen Verfügbarkeit eines anderen Parkinsontherapeutikums?
(A) Biperiden
(B) Bromocriptin
(C) Entacapon
(D) Levodopa
(E) Ropinirol
62
Welche der folgenden (unerwünschten) Wirkungen ist von der
Therapie einer Grand-mal-Epilepsie mit Carbamazepin am ehesten
zu erwarten?
(A) gesteigerte enterale Calciumresorption
(B) Gingivahyperplasie
(C) reduzierte Glucosetoleranz
(D) Sedation mit Benommenheit
(E) rasch zunehmende Halbwertzeit des Arzneistoffs durch
Hemmung der Expression von Cytochrom P450
63
Durch welchen Wirkmechanismus ist das in der Therapie des M.
Alzheimer verwendete Rivastigmin gekennzeichnet?
(A) Acetylcholinpräkursor
(B) Acetylcholinesterasehemmer
(C) Muscarinrezeptor-Agonist
(D) Muscarinrezeptor-Antagonist
(E) NMDA-Rezeptor-Antagonist
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1. Staatsexamen Herbst 2004
-2264
Bei welchem der folgenden Pharmaka gehört eine Bindung der
Wirkform an primär intrazelluläre Rezeptoren nicht zu den
Haupt-Wirkungsmechanismen?
(A) Dexamethason
(B) Fenofibrat
(C) Insulin
(D) Pioglitazon
(E) Vitamin D
65
Bei Gabe von welchem der folgenden Arzneistoffe ist am ehesten
mit Kumulation eines aktiven Metaboliten und Symptomen einer
Überdosierung zu rechnen, wenn bei Entwicklung einer Niereninsuffizienz gleich bleibend hoch dosiert wird?
(A) Colestyramin
(B) Digitoxin
(C) Doxycyclin
(D) Morphin
(E) Propranolol
66
Welche der Wirkungen ist für α-Adrenozeptor-Antagonisten,
z.B. Doxazosin, am ehesten typisch?
(A) Abschwellen der Nasenschleimhaut
(B) Konstriktion der glatten Muskulatur in den Arteriolenwandungen
(C) Bradykardie
(D) Reduktion des Blasenauslasswiderstandes
(E) Pupillenerweiterung (Mydriasis)
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1. Staatsexamen Herbst 2004
-2367
Welche der folgenden Aussagen zu Lokalanästhetika trifft am
ehesten zu?
(A) Lokalanästhetika penetrieren an ihren Wirkort nur in
ionisierter Form.
(B) Bei niedrigen pH-Werten liegt ein größerer Anteil in der
nicht-ionisierten Form vor als bei hohen pH-Werten.
(C) Lokalanästhetika wirken durch hochselektive Blockade von
Calciumkanälen in den Axonen sensibler Nerven.
(D) Procain (Lokalanästhetikum vom Ester-Typ) hat eine längere
Wirkungsdauer als Lidocain (Amid-Typ).
(E) Lokalanästhetika vom Amid-Typ wie z.B. Lidocain werden
in der Leber metabolisiert.
68
Eine Patientin leidet sowohl an Migräne als auch an Angina
pectoris (durch stenosierende Koronarsklerose).
Welches der Arzneimittel sollte bei ihr gemieden werden, da es
sich auf eine der beiden Krankheiten am ehesten nachteilig
auswirken könnte?
(A) Acetylsalicylsäure
(B) Metoprolol
(C) Paracetamol
(D) Sumatriptan
(E) Valproinsäure
69
Welcher Mechanismus liegt der therapeutischen Wirkung von
Montelukast am ehesten zugrunde?
(A) Mastzellstabilisierung
(B) Antagonismus an Histamin-H 1 -Rezeptoren
(C) Antagonismus an Histamin-H 2 -Rezeptoren
(D) Verringerung der Leukotriensynthese durch Hemmung der
5-Lipoxygenase
(E) Antagonismus an Leukotrienrezeptoren
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1. Staatsexamen Herbst 2004
-2470
Der Arzneistoff Omeprazol unterscheidet sich von Cimetidin am
ehesten durch:
(A) die Beschränkung seiner Wirkung auf einen von mehreren
Stimuli der Magensäuresekretion
(B) eine stärkere erreichbare Gesamtwirkung auf die Magensäuresekretion
(C) die Unabhängigkeit seiner Wirkung vom sauren Milieu des
Wirkorts
(D) die kürzer (nur 3-4 h) anhaltende Hemmung der Säuresekretion
(E) seine unveränderte renale Elimination
71
Eine 67-jährige Patientin gibt an, seit mehreren Jahren an
Obstipation zu leiden und deshalb regelmäßig verschiedene
freiverkäufliche Laxantien zu benötigen. Salinische Abführmittel werden nicht eingenommen.
Als Konsequenz der Laxantieneinnahme ist (bei fehlenden strukturellen Organschäden) am ehesten wahrscheinlich:
(A) verminderte intestinale Wasserausscheidung
(B) verminderte intestinale Natriumausscheidung
(C) verminderte intestinale Kaliumausscheidung
(D) vermehrte renale Natriumausscheidung
(E) vermehrte renale Kaliumausscheidung
72
Die zentrale Wirkung von Ketamin (bzw. Esketamin) wird in
erster Linie auf eine Beeinflussung von welchem der Rezeptorsysteme zurückgeführt?
(A) Histamin-H 1 -Rezeptoren
(B) Dopamin-D 2 -Rezeptoren
(C) NMDA-Rezeptoren
(D) GABA A -Rezeptoren
(E) Serotonin-(5-HT 3 -)Rezeptoren
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1. Staatsexamen Herbst 2004
-2573
Welche der folgenden Aussagen zu Methylphenidat trifft am
ehesten zu?
(A) Es ist nicht ZNS-gängig.
(B) Es wirkt im Wesentlichen als direktes Sympathomimetikum.
(C) Es wirkt in der Behandlung des hyperkinetischen Aufmerksamkeitsdefizit-Syndroms bei Kindern.
(D) Es führt in der Regel zu Appetitanregung mit Gewichtszunahme.
(E) Es führt bei Therapiebeginn in der Regel zu Blutdruckabfall.
74
Nach Gabe von welchem der Opiat- bzw. Opioidanalgetika ist
eine rein agonistische Wirkung auf µ-Rezeptoren am wenigsten
zu erwarten?
(A) Buprenorphin
(B) Codein
(C) Fentanyl
(D) Levomethadon
(E) Pethidin
75
Ein Patient, der chronisch Morphin gebraucht, zeigt bei einer
akzidentiellen Überdosierung eine schwere Atemdepression, die
gut auf die Gabe von Naloxon anspricht.
Womit muss man bei dieser Vergiftungsbehandlung am wenigsten
rechnen?
(A) passager zunehmende Somnolenz durch intrinsische Aktivität
von Naloxon
(B) rasche Entwicklung von Opiat-Entzugssymptomen
(C) Erhöhung des Blutdrucks
(D) Herzrhythmusstörungen
(E) Gefahr des Wiederauftretens der Atemdepression besonders
nach i.v. Applikation von Naloxon
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1. Staatsexamen Herbst 2004
-2676
Bei der Therapie von mäßigen akuten Schmerzen eines Erwachsenen, die im Zusammenhang mit einem entzündeten Zahn auftreten,
soll ein Analgetikum mit antiphlogistischer Wirkkomponente
gewählt werden.
Welche der Substanzen kommt am ehesten in Betracht?
(A) Flupirtin
(B) Ibuprofen
(C) Metamizol
(D) Paracetamol
(E) Tramadol
77
Welche der genannten Wirkungen von Acetylsalicylsäure ist
bei längerer oraler Therapie in der Regel mit der niedrigsten
Dosierung erreichbar?
(A) analgetische Wirkung
(B) antipyretische Wirkung
(C) antirheumatische Wirkung
(D) Hemmung der Thrombozytenaggregation
(E) Förderung der Harnsäureausscheidung
78
Bei welcher der Erkrankungen/Störungen ist im Rahmen des
Therapiekonzeptes der Einsatz von Fludrocortison am ehesten
sinnvoll?
(A) Elektrolytstörung und Aszites infolge einer Leberzirrhose
(B) Elektrolytstörung und Ödeme infolge chronischer Herzinsuffizienz
(C) Elektrolytstörung infolge eines Laxantienabusus
(D) M. Addison
(E) M. Conn
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1. Staatsexamen Herbst 2004
-2779
Welches der Corticosteroide hat nach peroraler Aufnahme die
geringste systemische Bioverfügbarkeit?
(A) Budesonid
(B) Dexamethason
(C) Prednisolon
(D) Triamcinolon
(E) Fludrocortison
80
Welcher der Arzneistoffe birgt bei oraler Applikation das
größte Risiko einer Reizung der Ösophagusschleimhaut bis hin
zu schweren Schleimhautschäden, wenn nicht bestimmte Vorsichtsmaßnahmen wie Einnahme mit viel Wasser getroffen werden?
(A) Alendronsäure (Alendronat)
(B) Aluminiumhydroxid (Algeldrat)
(C) Metoclopramid
(D) Misoprostol
(E) Sucralfat
81
Für die Pharmakokinetik von welchem der Antibiotika spielt
eine Metabolisierung und/oder Ausscheidung durch die Leber die
geringste Rolle?
(A) Clindamycin
(B) Doxycyclin
(C) Erythromycin
(D) Isoniazid
(E) Vancomycin
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1. Staatsexamen Herbst 2004
-2882
Welcher der Eliminationswege ist für Penicillin G (Benzylpenicillin) bei voller Funktion der Ausscheidungsorgane am bedeutsamsten?
(A) Verstoffwechselung am Cytochrom-P450 3A4
(B) Glucuronidierung
(C) biliäre Sekretion der unveränderten Substanz
(D) renal-glomeruläre Filtration der unveränderten Substanz
(E) renal-tubuläre Sekretion der unveränderten Substanz
83
Für welches der Antibiotika ist eine eigenständige bakterizide
Wirkung in vivo am ehesten typisch?
(A) Doxycyclin
(B) Erythromycin
(C) Ethambutol
(D) Tobramycin
(E) Trimethoprim
84
Für die Wirkung von Ciprofloxacin auf Bakterien ist von den
genannten Mechanismen am ehesten bedeutsam:
(A) Hemmung der Peptidoglykansynthese
(B) Hemmung des Peptidyltransfers an Ribosomen
(C) Topoisomerase-Hemmung
(D) Schädigung der Zytoplasmamembran durch Interaktion mit
Phospholipiden
(E) Hemmung der Zellwandsynthese
85
Bei bestehender Sulfonamidallergie birgt die Zufuhr von
welcher der folgenden Substanzen am ehesten das Risiko einer
Unverträglichkeit durch Kreuzallergie?
(A) Carbamazepin
(B) Cefuroxim
(C) Cocain
(D) Glibenclamid
(E) Indometacin
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1. Staatsexamen Herbst 2004
-2986
Die Protease von AIDS-auslösenden HIV ist am ehesten hemmbar
durch
(A) Aciclovir
(B) Azidothymidin (Zidovudin)
(C) Foscarnet
(D) Indinavir
(E) Oseltamivir
87
Das induzierte Erbrechen zählt zu den Eliminationsverfahren im
Rahmen der Behandlung akuter peroraler Vergiftungen.
Wenn das Befinden des Patienten nicht dagegen spricht, kommt
dieses Verfahren am ehesten in Betracht bei kurz zurückliegender Ingestion von
(A) Ameisensäure (in einem Entkalkungsmittel)
(B) Natronlauge (in einem Rohrreiniger)
(C) Geschirrspülmittel
(D) Petroleum
(E) grünen Knollenblätterpilzen
88
Welche der folgenden Substanzen ist zur Therapie der akuten
Thallium-Vergiftung am besten geeignet?
(A) Acetylcystein
(B) Berliner Blau (Eisenhexacyanoferrat)
(C) Calcium-trinatrium-pentetat (DTPA)
(D) Colestyramin
(E) Dimercaptopropansulfonat (DMPS)
89
Für welches der toxischen Gase (jeweils in höherer Konzentration) ist das Fehlen eines wahrnehmbaren Geruchs und einer
lokaltoxischen Reizwirkung auf den Respirationstrakt am
ehesten typisch?
(A) Kohlenmonoxid
(B) Ozon
(C) Phosgen
(D) Schwefeldioxid
(E) Stickstoffdioxid
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1. Staatsexamen Herbst 2004
-3090
Welcher der Befunde passt am wenigsten zum Verlauf einer
akuten Vergiftung mit Organophosphaten (z.B. Paraoxon)?
(A) Miosis
(B) Mundtrockenheit
(C) gesteigerte Darmmotilität
(D) Herzrhythmusstörungen
(E) gesteigerte Schweißsekretion
91
Welche Aussage zur Apoptose trifft nicht zu?
(A) Apoptose geht mit einer Fragmentierung der nukleären DNA
einher.
(B) Apoptose ist durch Aktivierung von Fas (CD95, Apo1) auslösbar.
(C) Freisetzung von Cytochrom c ins Zytosol kann bei der Auslösung von Apoptose beteiligt sein.
(D) Das p53-Protein unterdrückt typischerweise die Apoptose
durch Aktivierung von Bax-Protein.
(E) Die Elimination von Tumorzellen durch Zytostatika kann
über Apoptose erfolgen.
92
Welche der Veränderungen ist bei der Bestimmung im Serum am
wahrscheinlichsten zu erwarten, wenn das Serum aus einer (in
einem verschlossenen Gefäß) länger gelagerten Vollblutprobe
gewonnen wird?
Eine deutliche Erhöhung der
(A) Calcium-Konzentration
(B) Glucose-Konzentration
(C) Kalium-Konzentration
(D) Natrium-Konzentration
(E) Glutamatdehydrogenase-Aktivität
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1. Staatsexamen Herbst 2004
-3193
Rheumafaktoren sind Antikörper gegen
(A) Doppelstrang-DNA (ds-DNA)
(B) den Fc-Teil von Immunglobulinen
(C) Tumor-Nekrose-Faktor-α (TNF-α)
(D) Ribonukleoprotein
(E) Cardiolipin
94
Welche Aussage zu Eicosanoiden trifft zu?
(A) Hemmung der Cyclooxygenase fördert die Blutstillung.
(B) Leukotrien C 4 (LTC 4 ) stimuliert die Kontraktion der Bronchialmuskulatur.
(C) Die Serumkonzentration von Prostaglandin E 2 ist beim
Bartter-Syndrom vermindert.
(D) Prostaglandin E 2 stimuliert die Sekretion von Salzsäure im
Magen.
(E) Prostaglandin E 2 fördert die Lipolyse in den weißen Fettzellen.
95
Für welches der Proteine ist bei einer Akute-Phase-Reaktion
eine Abnahme der Blutplasmakonzentration am wahrscheinlichsten?
(A) α 1 -Proteinaseinhibitor (α 1 -Antitrypsin)
(B) C-reaktives Protein
(C) Fibrinogen
(D) Serum-Amyloid-A-Protein
(E) Transferrin
96
Welches der Viren kann an der Entstehung eines Zervixkarzinoms
(Gebärmutterhalskrebses) am ehesten mitbeteiligt sein?
(A) Coxsackie-Virus (CV) Typ B4
(B) Hepatitis-B-Virus (HBV)
(C) Humanes Herpes-Virus Typ 8 (HHV-8, ein Rhadinovirus)
(D) Humanes Papilloma-Virus Typ 16 (HPV-16)
(E) (Humanes) Parvovirus B19
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1. Staatsexamen Herbst 2004
-3297
Bei welchem der folgenden Malignome ist CA 19-9 am ehesten
Tumormarker der ersten Wahl?
(A) Bronchialkarzinom
(B) Pankreaskarzinom
(C) papilläres Schilddrüsenkarzinom
(D) Prostatakarzinom
(E) Seminom
98
Welche der folgenden Maßnahmen ist am ehesten geeignet, die
Entstehung von peptischen gastroduodenalen Ulcera zu bremsen?
(A) Aktivierung der Gastrin-Rezeptoren
(B) Aktivierung der Glucocorticoid-Rezeptoren
(C) Aktivierung der muskarinischen Rezeptoren
(D) Hemmung der Cyclooxygenase
(E) Hemmung der H2-Rezeptoren (Histamin-Rezeptoren Typ 2)
99
Aufgrund einer Pneumonie (eines bisher Lungengesunden) ist am
wahrscheinlichsten zu erwarten eine Zunahme der
(A) Atemarbeit
(B) funktionellen Residualkapazität
(C) Lungencompliance
(D) pulmonalen O 2 -Diffusionskapazität
(E) Vitalkapazität
100
Welche der folgenden Veränderungen trägt am wenigsten wahrscheinlich zu einer Erhöhung des Blutströmungswiderstands in
der Lungenstrombahn bei?
(A) fibrosierende Lungenveränderungen
(B) Lungenembolien
(C) Polyglobulie
(D) pulmonaler Mangel an Endothelin-1
(E) verminderter O 2 -Partialdruck in der Einatemluft
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1. Staatsexamen Herbst 2004
-33101
Bei einem weitsichtigen Auge beträgt der Abstand des (akkommodativen) Nahpunkts zum Auge 1 m.
Welchen Brechwert muss eine vorgesetzte Linse haben, um den
Nahpunkt von 1 m auf 20 cm zu verlagern? (Die Entfernung des
Korrekturglases vom Auge sei vernachlässigbar klein.)
(A) + 1,25 dpt
102
(B) + 2,5
dpt
(C) + 4
dpt
(D) + 5
dpt
(E) + 8
dpt
Aus welcher der Formeln lassen sich Eliminationshalbwertzeiten (HWZ) von Pharmaka mit einer Eliminationskinetik
1. Ordnung am ehesten errechnen?
[Erklärung der Abkürzungen: Dosis (D); (scheinbares) Verteilungsvolumen (V); Gesamtkörperclearance (CL); Initialkonzentration (C 0 ); Eliminationskonstante (Ke)]
(A) HWZ = D / C 0
(B) HWZ = V / 2D
(C) HWZ = CL · V = Ke
(D) HWZ = ln2 / V
(E) HWZ = ln2 ·
103
V
CL
=
ln 2
Ke
Ein Patient wurde über Wochen in konstanter Dosierung mit
einem Arzneimittel mit einer Plasmaeliminations-Halbwertzeit
von 10 h therapiert. Die Substanz unterliegt einer Kinetik
1. Ordnung.
Nach dem Absetzen des Arzneimittels ist dessen Plasmakonzentration nach welchem der Zeitintervalle auf gut 3 % des Wertes
unter Steady-state-Bedingungen abgesunken?
(A) nach ca.
10 h
(B) nach ca.
25 h
(C) nach ca.
50 h
(D) nach ca.
75 h
(E) nach ca. 100 h
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1. Staatsexamen Herbst 2004
-34104
Bei einem 50-jährigen Mann (mit der Körperoberfläche 1,73 m 2 )
werden folgende Werte gemessen:
Kreatinin-Konzentration im Serum: 20 mg/L
Kreatinin-Konzentration im 24-Stunden-Sammelurin: 600 mg/L
Volumen des 24-Stunden-Sammelurins: 2160 mL
Aus dem Volumen des 24-Stunden-Sammelurins ergibt sich eine
durchschnittliche Urinausscheidung von 1,5 mL/min.
Wie groß ist die Kreatinin-Clearance?
(A)
5 mL/min
(B)
13 mL/min
(C)
20 mL/min
(D)
45 mL/min
(E) 120 mL/min
105
Für eine zu diagnostizierende Erkrankung beträgt die diagnostische Spezifität eines Tests 95 % und die diagnostische
Sensitivität 90 %, wobei ein positives Testergebnis auf das
Vorliegen der Erkrankung hinweist.
Welche Aussage zur diagnostischen Wertigkeit des Tests trifft
zu?
(A) Bei 5 % der Erkrankten ist mit einem negativen Testergebnis zu rechnen.
(B) Bei 10 % der Gesunden ist mit einem positiven Testergebnis
zu rechnen.
(C) Bei 5 % aller Getesteten ist mit einem positiven Testergebnis zu rechnen.
(D) Bei 10 % aller Getesteten ist mit einem negativen Testergebnis zu rechnen.
(E) Der prädiktive Wert eines positiven Testergebnisses ist
umso niedriger, je geringer die Prävalenz der Erkrankung
in dem untersuchten Patientenkollektiv ist.
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1. Staatsexamen Herbst 2004
-35106
Welche Aussage zu Fallkontrollstudien trifft zu?
(A) Der Studienansatz ist meist prospektiv.
(B) Der benötigte Stichprobenumfang ist in der Regel größer
als bei Kohortenstudien.
(C) Die Laufzeit ist in der Regel länger als bei Kohortenstudien.
(D) Ausgangspunkt sind exponierte Personen.
(E) Es besteht eine Empfindlichkeit gegenüber Recall-bias.
107
Eine randomisierte Studie zur Therapie des akuten Herzinfarkts vergleicht ein neues gerinnungshemmendes Mittel
(Prüftherapie) mit Heparin. Zielkriterium ist die Sterblichkeit im Krankenhaus innerhalb von 28 Tagen. Die Sterblichkeitsrate betrug in der Prüfgruppe h 1 = 9/162 = 0,056 und
unter Heparinbehandlung h 2 = 19/151 = 0,126.
Das Effektmaß 1/|h 1 − h 2 | = 14,3 beschreibt
(A) das Odds-Ratio
(B) das relative Risiko
(C) die Number Needed to Treat
(D) die relative Risiko-Reduktion
(E) die absolute Risiko-Reduktion
108
Im Rahmen einer schulärztlichen Untersuchung wurde bei 144
Kindern die Körpergröße gemessen. Der arithmetische Mittelwert
betrug 130 cm; der Median 115 cm.
Aus diesen Werten folgt:
(A) Es muss ein Rechenfehler vorliegen, da bei n > 100 arithmetischer Mittelwert und Median zusammenfallen.
(B) Die Standardabweichung beträgt 15.
(C) Die Varianz =
16 2
12 = 18,75.
(D) Die empirische Verteilung der Körpergröße ist nicht
symmetrisch.
(E) Es gibt mehr Kinder mit der Körpergröße > 130 cm als
< 115 cm.
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1. Staatsexamen Herbst 2004
-36109
In einer Gruppe von 12500 Personen weisen 2000 eine koronare
Herzkrankheit (KHK) auf. 1500 davon zeigen erhöhte Serumcholesterinwerte von über 280 mg/dL. Derart erhöhte Werte liegen
auch bei 1000 Personen der an der KHK nicht-erkrankten Individuen vor.
Wie groß ist die geschätzte Wahrscheinlichkeit für ein Individuum mit einem Serumcholesterinwert über 280 mg/dL, eine
koronare Herzkrankheit zu besitzen?
(A) 95 %
(B) 75 %
(C) 60 %
(D) 10 %
(E)
110
5 %
Mit welcher Methode können - bei kleineren Fallzahlen - am
besten die Langzeitergebnisse einer bestimmten operativen
Maßnahme beim Mammakarzinom bewertet werden?
(A) Durchführung eines t-Tests
(B) Durchführung eines χ 2 -Tests
(C) Bestimmung der Odds-Ratio
(D) Bestimmung des relativen Risikos
(E) Kaplan-Meier-Schätzung der Überlebensraten
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