1. Staatsexamen Herbst 2004 -11 Reagenzgläschen werden mit der gleichen Menge Kochsalzlösung, jedoch in fallender Konzentration beschickt. Anschließend wird in jedes Röhrchen die gleiche Menge EDTA-Blut eines Patienten mit Anämie gegeben, vorsichtig geschüttelt und eine gewisse Zeit gewartet. Während EDTA-Blut Gesunder unter diesen Bedingungen spätestens bei einer Verdünnung von etwa 0,28 % NaCl komplett hämolysiert werden würde, entsteht hier erst ab etwa 0,10 % eine komplette Hämolyse. Diese erhöhte osmotische Resistenz spricht am meisten für (A) erythrozytären Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel (B) erythrozytären Hexokinase-Mangel (C) erythrozytären Pyruvatkinase-Mangel (D) hereditäre Elliptozytose (Defekt des Erythrozytenmembranproteins 4.1) (E) Thalassämie 2 Eine 33-jährige Patientin wird wegen allgemeiner Schwäche und leichter Belastungsdyspnoe vorstellig. Klinisch fällt eine ausgeprägte Blässe der Haut und sichtbaren Schleimhäute auf, sodass der Verdacht auf eine Anämie geäußert wird. Im Blutbild ergibt sich folgender Befund: (Referenzbereiche) Leukozyten 4,8/nL (4,0-10,5/nL) Erythrozyten 3,38/pL (3,8-5,2/pL) Hämoglobin 7,2 g/dL (12-16 g/dL) MCV 70,6 fL (82-101 fL) MCH 21,3 pg (27-34 pg) Retikulozyten 0,6 % (0,9-2,3 %) Für welche der folgenden Diagnosen spricht dies am meisten? (A) Eisenmangelanämie (B) hämolytische Anämie (C) hereditäre Sphärozytose (D) Hypersplenismus (E) perniziöse Anämie Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -23 Die Therapie einer Eisenmangelanämie wird mit einer oralen Eisengabe (Eisen-II-Salz) durchgeführt. Mit einer verringerten Eisenresorption muss am wenigsten gerechnet werden bei regelmäßiger gleichzeitiger Zufuhr eines (A) Aluminium- und Magnesium-haltigen Antazidums (B) Ascorbinsäure-Präparates (C) Colestyramin-Präparates (D) Penicillamin-Präparates (E) Tetracyclin-Antibiotikums 4 Welche der Laboruntersuchungen ist im Rahmen der diagnostischen Abklärung hämorrhagischer Diathesen am wenigsten geeignet? (A) Bestimmung der Aktivität von Faktor VIII im Blutplasma (B) Bestimmung der Aktivität von Faktor XIII im Blutplasma (C) Bestimmung des vWF:Antigens (Willebrand-Faktors) im Blutplasma (D) molekulargenetische Untersuchung auf Faktor-V-LeidenMutation (E) Thrombozytenfunktionstest 5 Welcher der aufgeführten Mechanismen ist am ehesten entscheidend für die Entstehung venöser Thrombosen infolge Mangel an Protein C? (A) verminderte Spaltung der Gerinnungsfaktoren Va und VIIIa (B) verminderte hemmende Komplexierung des Gerinnungsfaktors Xa (C) verminderte Hemmung der Expression von Gewebefaktor (tissue factor) auf Endothelzellen (D) verminderte Bereitstellung von Protein S (E) verminderte Synthese von Antithrombin III Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -36 Ein Patient erhält eine Langzeittherapie hoher Intensität mit einem Vitamin-K-Antagonisten. Welche der folgenden Bestimmungen ist zur routinemäßigen Überwachung und Steuerung der Therapie am sinnvollsten? Bestimmung der (A) Blutungszeit (in der von Mielke modifizierten Ivy-Methode, Ergebnis angegeben in min) (B) Fibrinogenkonzentration im Plasma (Ergebnis angegeben in g/L) (C) (Plasma-)Thrombinzeit (Ergebnis angegeben in s) (D) Ristocetin-induzierten Plättchenaggregation (Ergebnis angegeben in % der Norm) (E) Thromboplastinzeit (Ergebnis angegeben als INR) Ordnen Sie den Pharmaka der Liste 1 jeweils das spezifische Antidot aus der Liste 2 zu! Liste 1 Liste 2 7 unfraktioniertes Heparin (A) Aprotinin 8 Phenprocoumon (B) Protamin (C) Pyridostigmin (D) Tranexamsäure (E) Vitamin K 1 9 Welcher der folgenden Thrombozytenaggregationshemmer hemmt mit größter Wahrscheinlichkeit über ADP-Rezeptoren den ADP-vermittelten Aktivierungsweg des Glykoprotein-(GP-)IIb/IIIaRezeptorkomplexes? (A) Abciximab (B) Acetylsalicylsäure (C) Clopidogrel (D) Eptifibatid (E) Tirofiban Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -410 Von welchem der folgenden Arzneistoffe ist zu Therapiebeginn am wahrscheinlichsten eine Zunahme des totalen peripheren Gefäßwiderstandes zu erwarten? (A) Enalapril (B) Nifedipin (C) Nitroprussid-Natrium (D) Prazosin (E) Propranolol 11 Welche der folgenden Rezeptoren sind (neben peripheren α 1 Adrenozeptoren) am ehesten an der Blutdruck-senkenden Wirkung von Urapidil beteiligt? (A) periphere β 1 -Adrenozeptoren (B) periphere β 2 -Adrenozeptoren (C) D 1 -Rezeptoren (D) zentrale Serotonin-(5-HT 1A -)Rezeptoren (E) zentrale Muscarinrezeptoren 12 Welcher der folgenden Effekte ist für Losartan (bei Dauertherapie) am ehesten typisch? (A) reflektorische Tachykardie (B) Steigerung des myokardialen Sauerstoffverbrauchs durch Sympathikusaktivierung (C) Hemmung der renalen Kaliumausscheidung mit HyperkaliämieGefahr (D) Hemmung des Bradykinin-Abbaus (E) Hemmung der Reninfreisetzung Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -513 Die bei der Atherosklerose nachweisbaren so genannten Schaumzellen sind in erster Linie lipidbeladene (A) Endothelzellen (B) Fibroblasten (C) Lymphozyten (D) Makrophagen (E) neutrophile Granulozyten 14 Ein Patient erlitt vor wenigen Stunden einen großen, transmuralen Vorderwand-Myokardinfarkt. Hierfür spricht in Ableitung V 3 des EKG am meisten: (A) überhöhte R-Zacke (B) ST-Hebung (C) Verkürzung der PQ-Zeit (D) Verschwinden der Q-Zacke (E) zweite R-Zacke 15 Welche der Gefäße reagieren am empfindlichsten auf die vasodilatierende pharmakologische Wirkung organischer Nitrate wie z.B. Glyceroltrinitrat? (A) große Extremitätenarterien (B) kleine intramurale Koronararterienäste (C) präkapilläre arterielle Widerstandsgefäße (Arteriolen) der Extremitäten (D) postkapilläre venöse Kapazitätsgefäße (E) Kapillaren Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -616 Ein hämodynamisch wirksamer Ventrikelseptumdefekt bewirkt bei einem einen Monat alten Säugling im Allgemeinen: (A) diastolisches Crescendo-Geräusch mit Punctum maximum im 2. ICR rechts (B) erhöhter mittlerer Blutdruck im Aortenbogen bei vermindertem mittleren Blutdruck in den Iliakalarterien (C) funktionelle Trikuspidalklappenstenose (D) Links-Rechts-Shunt (E) Rippenusuren 17 Bei einer manifesten Insuffizienz des rechten Ventrikels ist welches/welcher der Symptome/Befunde am wenigsten wahrscheinlich? (A) Aszites (B) Jugularvenenstauung (C) Lungenödem (D) Nykturie (E) Ödeme im Bereich der Unterschenkel und Füße 18 Digitoxin unterscheidet sich von Digoxin in klinisch relevantem Maße durch ein/e (A) kürzere Halbwertzeit (B) größere extrarenale Eliminationsfraktion (C) größere therapeutische Breite (D) größere Kardioselektivität (E) geringeres Arrhythmierisiko Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -719 Welcher der folgenden Mechanismen ist für die therapeutische Wirkung von Verapamil in der Behandlung von Herzrhythmusstörungen am ehesten bedeutsam? (A) Verlängerung der kardialen Refraktärzeiten durch Blockade von Natriumkanälen (B) Verlängerung der kardialen Refraktärzeiten durch Blockade von Kaliumkanälen (C) Hemmung der atrioventrikulären Überleitung durch Blockade von L-Typ-Calciumkanälen (D) Förderung der atrioventrikulären Überleitung durch Interaktion mit T-Typ-Calciumkanälen (E) Hemmung der atrioventrikulären Überleitung durch Steigerung der Vagusaktivität 20 Für welchen der folgenden, antiarrhythmisch wirksamen Arzneistoffe wurde nach Absetzen einer Dauertherapie (bei Patienten ohne Leber- oder Nierenerkrankungen) die längste terminale Plasmaeliminations-Halbwertzeit nachgewiesen? (A) Amiodaron (B) Chinidin (C) Digitoxin (D) Sotalol (E) Verapamil 21 Welche Aussage zur Kohlenhydrat-Verdauung bzw. -Absorption trifft nicht zu? (A) Oral zugeführte Lactose wird normal im Dünndarm durch die Lactase (β-Galactosidase) des Enterozytenbürstensaums hydrolysiert. (B) Orale Zufuhr von Lactose bei primärem Lactase-Mangel kann eine osmotisch bedingte Diarrhö verursachen. (C) Ein sekundärer Lactase-Mangel kann durch eine Zöliakie bedingt sein. (D) Die enzymatische Hydrolyse eines Moleküls Isomaltose ergibt zwei Moleküle Glucose. (E) Isomaltase-Mangel ist weltweit der häufigste intestinale Mangel eines Disaccharid-spaltenden Enzyms. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -822 Welche Aussage zum Fettgewebe bzw. dem BMI (Body-mass-Index, Körpermassenindex) trifft zu? (A) Braunes Fettgewebe ist arm an Mitochondrien. (B) Katecholamine hemmen die Lipolyse in den Zellen des braunen Fettgewebes. (C) Insulin hemmt die Fettsäuresynthese in den Zellen des weißen Fettgewebes. (D) Das weiße Fettgewebe produziert Leptin. (E) Der BMI ist der Quotient aus Körpermasse und Körperoberfläche. 23 Mit welcher Menge von Glucose im Belastungstrunk ist der orale Glucosetoleranztest beim (nichtschwangeren) Erwachsenen gemäß WHO durchzuführen? (A) 25 g (B) 50 g (C) 75 g (D) 100 g (E) 125 g 24 Zu den typischen Spätfolgen eines Diabetes mellitus gehört eine (A) Hypermetropie (B) Leberzirrhose (C) Lungenfibrose (D) Neuropathie (E) Zystenniere Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -925 Bei Monotherapie mit welcher der folgenden Blutzucker-senkenden Substanzen muss am ehesten mit der Gefahr einer lange anhaltenden Hypoglykämie gerechnet werden? (A) Acarbose (B) Glibenclamid (C) Metformin (D) Miglitol (E) Tolbutamid 26 Welche der Angaben gilt am ehesten für freies (gelöstes) Insulin lispro? (A) Es wirkt bei gleicher Konzentration ca. doppelt so stark am Insulinrezeptor wie Normalinsulin. (B) Es wirkt durch die gegenüber Normalinsulin stark abgewandelte A-Kette des Moleküls als partieller Agonist des Insulinrezeptors. (C) Es bindet selektiv nur an Insulinrezeptoren der Leber. (D) Es wird aus dem subkutanen Gewebe schneller resorbiert als Normalinsulin. (E) Es wird in der Leber wesentlich langsamer inaktiviert als Normalinsulin. 27 Für welche der Erkrankungen ist eine schwere Hyperurikämie am meisten charakteristisch? (A) Homocystinurie durch Cystathionin-β-Synthase-Mangel (B) Lesch-Nyhan-Syndrom durch Hypoxanthin-(Guanin-)Phosphoribosyl-Transferase-Mangel (C) Marfan-Syndrom durch Fibrillin-1-Mangel (D) Phenylketonurie durch Phenylalanin-Hydroxylase-Mangel (E) Xanthinurie durch Xanthin-Oxidase-Mangel (Xanthin-Dehydrogenase-Mangel) Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -1028 Welche der Substanzen eignet sich bei nicht vorbehandelten Patienten am besten zur Akuttherapie der Symptome eines Gichtanfalls? (A) Probenecid (B) Benzbromaron (C) Diclofenac (D) Allopurinol (E) Spironolacton 29 Eine primäre Hypertriglyceridämie ist ein typischer Befund bei Patienten, die aufgrund eines genetischen Defekts im zugehörigen Gen einen Mangel haben an (A) Apolipoprotein A-I (B) Apolipoprotein B48 (C) Lipoproteinlipase (D) Low-Density-Lipoprotein-Rezeptor (E) mitochondrialer Acetyl-CoA-Acetyltransferase (ACAT1) 30 Die Wirkung von Atorvastatin beruht primär am ehesten auf welchem der folgenden Mechanismen? (A) Hemmung der Cholesterol-Absorption im Darm (B) agonistischer Effekt an LDL-Rezeptoren (C) Hemmung der Umwandlung von Hydroxy-methyl-glutaryl-CoA (HMG-CoA) zu Mevalonat (D) Hemmung der Umwandlung von Lanosterol zu Cholesterol (E) Beschleunigung der Synthese von Gallensäuren Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -1131 Welche Aussage zum M. Wilson (hepatolentikuläre Degeneration) trifft im typischen Fall zu? (A) Ursache ist ein Defekt im Gen für Coeruloplasmin. (B) Die Ausscheidung von Kupfer über die Galle ist erhöht. (C) Die Konzentration von Coeruloplasmin im Serum ist erhöht. (D) Die Konzentration des (gesamten) Kupfers im Serum ist erhöht. (E) Die Ausscheidung von Kupfer im Urin ist erhöht. 32 Welche der folgenden Veränderungen trägt bei Patienten mit Leberzirrhose am meisten zur Entstehung einer metabolischen Alkalose bei? (A) Bicarbonat-Verluste in die Bauchhöhle (B) Einschränkung der Harnstoff-Synthese (C) Magenübersäuerung bei überaktiver Protonenpumpe (D) verminderte Bicarbonat-Sekretion des Pankreas und der Gallengangsepithelien (E) verminderte Milchsäure-Bildung in der Skelettmuskulatur 33 Die Konstellation arterieller pH-Wert 7,49 arterieller CO 2 -Partialdruck 2,7 kPa (20 mmHg) Basenabweichung (BE) -8 mmol/L spricht am meisten für: (A) teil-kompensierte nicht-respiratorische Alkalose (B) teil-kompensierte nicht-respiratorische Azidose (C) teil-kompensierte respiratorische Alkalose (D) teil-kompensierte respiratorische Azidose (E) vollständig kompensierte nicht-respiratorische Azidose Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -1234 Die Anionenlücke ergibt sich, wenn von der Plasmakonzentration von Na + die Plasmakonzentrationen von Cl − und HCO 3 − abgezogen werden (jeweils in mmol/L). Zu den typischen Ursachen einer deutlich vergrößerten Anionenlücke bei einer nicht-respiratorischen Azidose gehört nicht: (A) alkoholische Ketoazidose (B) Azidose aufgrund Methanol-Vergiftung (C) Azidose infolge äußerer Pankreasfistel (D) diabetische Ketoazidose (E) Lactatazidose im hämorrhagischen Schock 35 Eine Hyperkalzämie wird am ehesten gefunden bei (A) akuter Pankreatitis (B) Einnahme des Diuretikums Furosemid (C) Hyperkortisolismus (D) Pseudohypoparathyreoidismus (E) Sarkoidose 36 Ein Hyperkaliämie-gefährdeter Jugendlicher soll operiert werden. Welches der Arzneimittel sollte zur Vermeidung einer Hyperkaliämie im Rahmen der Narkose am ehesten gemieden werden? (A) Diazepam (B) Isofluran (C) Ketamin (D) Suxamethoniumchlorid (E) Vecuroniumbromid Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -1337 Bei einem Patienten liegt eine (unbehandelte) chronische Niereninsuffizienz vor. Welche der folgenden Veränderungen ist am wahrscheinlichsten? (A) erhöhte Konzentration an Calcium-Ionen im Blutplasma (B) gesteigerte Ausschüttung von Parathormon (C) gesteigerte Bildung von Calcitriol (D) gesteigerte enterale Calcium-Absorption (E) verminderte Phosphat-Konzentration im Blutplasma 38 Bei welchem der Arzneimittel ist eine Beeinflussung der Synthese bestimmter Proteine in Tubuluszellen für die diuretische Wirkung am bedeutsamsten? (A) Amilorid (B) Furosemid (C) Hydrochlorothiazid (D) Mannit (E) Spironolacton 39 Von welchem der Arzneistoffe ist bei peroraler Verabreichung eines jeden Pharmakons in nicht retardierter Form im Mittel die längste diuretische Wirkdauer zu erwarten? (A) Chlortalidon (B) Hydrochlorothiazid (C) Furosemid (D) Torasemid (E) Triamteren Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -1440 Für die renalen Wirkungen von Thiazid-Diuretika gilt von den folgenden Angaben am ehesten: (A) Sie steigern das Glomerulumfiltrat. (B) Sie greifen primär hauptsächlich am Sammelrohr an. (C) Sie hemmen einen Na + /Cl − -Cotransport. (D) Sie steigern langfristig die Calciumausscheidung mit dem Urin. (E) Sie senken die Kaliumausscheidung mit dem Urin. 41 Welcher der Urinbestandteile wirkt am ehesten hemmend auf Bildung von Harnsteinen? (A) Ca 2+ (B) Citrat (C) Cystin (D) Harnsäure (E) Oxalat 42 Ein 43-jähriger Patient bemerkt, dass seine Zunge seit einigen Jahren immer mehr an Größe zunimmt. Welche der endokrinen Störungen liegt der Makroglossie am wahrscheinlichsten zugrunde? (A) Hyperaldosteronismus (B) Hyperthyreose (C) M. Cushing (D) Phäochromozytom (E) Somatotropin-Hypersekretion Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -1543 Welches/welcher der folgenden Symptome/Befunde spricht bei einem Patienten mit Hyperthyreose gegen ein autonomes Schilddrüsenadenom als (alleinige) Ursache und für die Diagnose M. Basedow? (A) Appetitsteigerung (B) Diarrhö (C) Exophthalmus (D) Ruhe-Tachykardie (E) Wärmeintoleranz 44 Die thyreostatische Wirkung von Thiamazol ist in erster Linie zurückzuführen auf eine direkte Beeinflussung (A) des Iodid-Transports in die Schilddrüse (B) der Peroxidase(n) der Schilddrüse (C) der Thyreoglobulin-Hydrolyse in der Schilddrüse (D) der Hormonsekretion aus der Schilddrüse (E) der peripheren Umwandlung von Thyroxin in Triiodthyronin 45 Bei einem Patienten besteht ein primärer Hyperaldosteronismus. Welche der folgenden Veränderungen ist infolgedessen am wahrscheinlichsten zu erwarten? (A) Alkalose (B) Hyperkaliämie (C) Hypermagnesiämie (D) Hypovolämie (E) verminderter arterieller Blutdruck Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -1646 Welche der folgenden Substanzen ist beim Karzinoid-Syndrom im Blutplasma am wahrscheinlichsten erhöht? (A) Dopamin (B) Sekretin (C) Serotonin (D) Tryptophan (E) Vanillinmandelsäure 47 Bei einem Patienten ist primär die Sekretion von Adiuretin viel zu hoch (Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion, SIADH). Welche Folge hat dies typischerweise? (A) Hyperosmolarität im Extrazellularraum (B) Hyponatriämie (C) Polyurie (D) vermindertes Extrazellularvolumen (E) vermindertes Intrazellularvolumen 48 Welches der Gestagene eignet sich am besten zur Erzielung einer antiandrogenen Wirkung? (A) Cyproteronacetat (B) Gestoden (C) Levonorgestrel (D) Medroxyprogesteronacetat (E) Norethisteron Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -1749 Ethinylestradiol hat im Vergleich mit Estradiol am ehesten welche der folgenden Eigenschaften? (A) höhere orale Bioverfügbarkeit (B) weit geringere (praktisch fehlende) ZNS-Penetration (C) stärkere gestagene Wirkung bei erheblich geringerer estrogener Potenz (D) weit selektivere (gewebeabhängige) Estrogen-Rezeptormodulation (E) kürzere Wirkungsdauer 50 Eine postmenopausale Patientin mit fortgeschrittenem Mammakarzinom spricht auf die Behandlung mit Estrogenrezeptor-Antagonisten nur noch unzureichend an, sodass jetzt eine AromataseHemmung angestrebt wird. Mit welchem der Wirkstoffe lässt sich das am ehesten erreichen? (A) Anastrozol (B) Cyproteronacetat (C) Finasterid (D) Flutamid (E) Raloxifen 51 Der Schmerz im typischen Fall einer (idiopathischen) Trigeminusneuralgie (A) beginnt blitzartig (paroxysmal) (B) ist dumpf pochend (C) hält (unbehandelt) unvermindert etwa 1-3 Stunden an (D) hält (unbehandelt) unvermindert etwa 6-24 Stunden an (E) strahlt in den Hinterkopf aus Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -1852 Eine 49-jährige Patientin berichtet: "In mehreren Nächten der letzten Monate wachte ich wenige Stunden nach dem Einschlafen auf, weil meine rechte Hand schmerzhaft kribbelte und sich ganz geschwollen anfühlte. An der Hand war jedoch nie etwas zu sehen. Wenn ich aufstand und vorsichtig die Hand schüttelte und massierte, bekam ich immer rasch Erleichterung. Seit einigen Tagen behindern mich nun aber bei der Arbeit Gefühlsstörungen an der rechten Zeigefinger- und Daumenkuppe." Es handelt sich am wahrscheinlichsten um eine Läsion des/der rechten (A) N. medianus (B) N. ulnaris (C) N. radialis (D) Rückenmarkswurzel C7 (E) Rückenmarkswurzel C8 53 Die Symptomatik bei der Myotonia congenita (Thomsen) wird in erster Linie hervorgerufen durch eine pathologische Veränderung (A) des Dystrophins (B) der α-Motoneurone (C) der inneren Mitochondrienmembran (D) der Skelettmuskelzellmembran (E) des Hirnstamms 54 Ausgeprägte Xanthochromie (Xanthochromasie) des Liquor cerebrospinalis (nach Liquorzentrifugation) ist am wahrscheinlichsten (A) bei Masernenzephalitis (B) bei M. Parkinson (C) bei Multipler Sklerose (D) bei amyotrophischer Lateralsklerose (E) nach Subarachnoidalblutung Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -1955 Eine Irritation des Gleichgewichtsorgans kann zu Übelkeit, Schwindel und Erbrechen führen (sog. Kinetose). Zur Behandlung dieser Symptomatik eignet sich für Erwachsene aus den genannten Substanzklassen am ehesten ein: (A) µ-Opioidrezeptor-Agonist (B) 5-HT 1A -Rezeptor-Agonist (C) Histamin-H 2 -Rezeptor-Antagonist (D) Muscarinrezeptor-Antagonist (E) Nicotinrezeptor-Agonist 56 Welches der genannten Benzodiazepine ist im Regelfall am geeignetsten zur Gabe im Rahmen der Narkoseeinleitung für einen kurz dauernden diagnostischen Eingriff? (A) Chlordiazepoxid (B) Flurazepam (C) Lorazepam (D) Midazolam (E) Oxazepam 57 Welche der folgenden, durch Neuroleptika wie z.B. Levomepromazin ausgelösten Veränderungen lässt sich am wenigsten auf eine Hemmung von Dopaminwirkungen zurückführen? (A) Muskelrigor (B) Gynäkomastie (C) antiemetische Wirkung (D) Mundtrockenheit (E) Nachlassen produktiv-psychotischer Symptome Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -2058 Die Umstellung der Therapie einer Schizophrenie von Haloperidol auf Clozapin führt am ehesten zu (A) einer stärkeren Ausprägung von psychotischen Negativ("Minus"-)Symptomen (B) einer geringeren Hemmung der Darmmotorik (C) einem geringeren Risiko der Agranulozytose-Entwicklung (D) geringeren extrapyramidalmotorischen Wirkungen (E) einer stärkeren Gewichtsabnahme 59 Welches der folgenden Antidepressiva entfaltet seine primäre Wirkung in erster Linie durch Hemmung der Monoaminoxidase A? (A) Amitriptylin (B) Doxepin (C) Moclobemid (D) Paroxetin (E) Trazodon 60 Bei einem Patienten treten unwillkürliche, plötzliche, proximal betonte, ausholende, schleudernde, wuchtige Bewegungen des linken Arms und Beins auf, die koordiniert, aber übertrieben und über das Ziel weit hinausschießend erscheinen. Wodurch kann diese Symptomatik typischerweise hervorgerufen werden? (A) Dopaminmangel im rechten Striatum (B) Funktionsausfall des rechten Nucleus subthalamicus (C) Funktionsausfall des linken Nucleus subthalamicus (D) Überaktivität des rechten Nucleus subthalamicus (E) Überaktivität des linken Nucleus subthalamicus Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -2161 Welches der zur Behandlung des M. Parkinson eingesetzten Arzneimittel wirkt im Wesentlichen durch Verbesserung der zentralnervösen Verfügbarkeit eines anderen Parkinsontherapeutikums? (A) Biperiden (B) Bromocriptin (C) Entacapon (D) Levodopa (E) Ropinirol 62 Welche der folgenden (unerwünschten) Wirkungen ist von der Therapie einer Grand-mal-Epilepsie mit Carbamazepin am ehesten zu erwarten? (A) gesteigerte enterale Calciumresorption (B) Gingivahyperplasie (C) reduzierte Glucosetoleranz (D) Sedation mit Benommenheit (E) rasch zunehmende Halbwertzeit des Arzneistoffs durch Hemmung der Expression von Cytochrom P450 63 Durch welchen Wirkmechanismus ist das in der Therapie des M. Alzheimer verwendete Rivastigmin gekennzeichnet? (A) Acetylcholinpräkursor (B) Acetylcholinesterasehemmer (C) Muscarinrezeptor-Agonist (D) Muscarinrezeptor-Antagonist (E) NMDA-Rezeptor-Antagonist Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -2264 Bei welchem der folgenden Pharmaka gehört eine Bindung der Wirkform an primär intrazelluläre Rezeptoren nicht zu den Haupt-Wirkungsmechanismen? (A) Dexamethason (B) Fenofibrat (C) Insulin (D) Pioglitazon (E) Vitamin D 65 Bei Gabe von welchem der folgenden Arzneistoffe ist am ehesten mit Kumulation eines aktiven Metaboliten und Symptomen einer Überdosierung zu rechnen, wenn bei Entwicklung einer Niereninsuffizienz gleich bleibend hoch dosiert wird? (A) Colestyramin (B) Digitoxin (C) Doxycyclin (D) Morphin (E) Propranolol 66 Welche der Wirkungen ist für α-Adrenozeptor-Antagonisten, z.B. Doxazosin, am ehesten typisch? (A) Abschwellen der Nasenschleimhaut (B) Konstriktion der glatten Muskulatur in den Arteriolenwandungen (C) Bradykardie (D) Reduktion des Blasenauslasswiderstandes (E) Pupillenerweiterung (Mydriasis) Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -2367 Welche der folgenden Aussagen zu Lokalanästhetika trifft am ehesten zu? (A) Lokalanästhetika penetrieren an ihren Wirkort nur in ionisierter Form. (B) Bei niedrigen pH-Werten liegt ein größerer Anteil in der nicht-ionisierten Form vor als bei hohen pH-Werten. (C) Lokalanästhetika wirken durch hochselektive Blockade von Calciumkanälen in den Axonen sensibler Nerven. (D) Procain (Lokalanästhetikum vom Ester-Typ) hat eine längere Wirkungsdauer als Lidocain (Amid-Typ). (E) Lokalanästhetika vom Amid-Typ wie z.B. Lidocain werden in der Leber metabolisiert. 68 Eine Patientin leidet sowohl an Migräne als auch an Angina pectoris (durch stenosierende Koronarsklerose). Welches der Arzneimittel sollte bei ihr gemieden werden, da es sich auf eine der beiden Krankheiten am ehesten nachteilig auswirken könnte? (A) Acetylsalicylsäure (B) Metoprolol (C) Paracetamol (D) Sumatriptan (E) Valproinsäure 69 Welcher Mechanismus liegt der therapeutischen Wirkung von Montelukast am ehesten zugrunde? (A) Mastzellstabilisierung (B) Antagonismus an Histamin-H 1 -Rezeptoren (C) Antagonismus an Histamin-H 2 -Rezeptoren (D) Verringerung der Leukotriensynthese durch Hemmung der 5-Lipoxygenase (E) Antagonismus an Leukotrienrezeptoren Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -2470 Der Arzneistoff Omeprazol unterscheidet sich von Cimetidin am ehesten durch: (A) die Beschränkung seiner Wirkung auf einen von mehreren Stimuli der Magensäuresekretion (B) eine stärkere erreichbare Gesamtwirkung auf die Magensäuresekretion (C) die Unabhängigkeit seiner Wirkung vom sauren Milieu des Wirkorts (D) die kürzer (nur 3-4 h) anhaltende Hemmung der Säuresekretion (E) seine unveränderte renale Elimination 71 Eine 67-jährige Patientin gibt an, seit mehreren Jahren an Obstipation zu leiden und deshalb regelmäßig verschiedene freiverkäufliche Laxantien zu benötigen. Salinische Abführmittel werden nicht eingenommen. Als Konsequenz der Laxantieneinnahme ist (bei fehlenden strukturellen Organschäden) am ehesten wahrscheinlich: (A) verminderte intestinale Wasserausscheidung (B) verminderte intestinale Natriumausscheidung (C) verminderte intestinale Kaliumausscheidung (D) vermehrte renale Natriumausscheidung (E) vermehrte renale Kaliumausscheidung 72 Die zentrale Wirkung von Ketamin (bzw. Esketamin) wird in erster Linie auf eine Beeinflussung von welchem der Rezeptorsysteme zurückgeführt? (A) Histamin-H 1 -Rezeptoren (B) Dopamin-D 2 -Rezeptoren (C) NMDA-Rezeptoren (D) GABA A -Rezeptoren (E) Serotonin-(5-HT 3 -)Rezeptoren Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -2573 Welche der folgenden Aussagen zu Methylphenidat trifft am ehesten zu? (A) Es ist nicht ZNS-gängig. (B) Es wirkt im Wesentlichen als direktes Sympathomimetikum. (C) Es wirkt in der Behandlung des hyperkinetischen Aufmerksamkeitsdefizit-Syndroms bei Kindern. (D) Es führt in der Regel zu Appetitanregung mit Gewichtszunahme. (E) Es führt bei Therapiebeginn in der Regel zu Blutdruckabfall. 74 Nach Gabe von welchem der Opiat- bzw. Opioidanalgetika ist eine rein agonistische Wirkung auf µ-Rezeptoren am wenigsten zu erwarten? (A) Buprenorphin (B) Codein (C) Fentanyl (D) Levomethadon (E) Pethidin 75 Ein Patient, der chronisch Morphin gebraucht, zeigt bei einer akzidentiellen Überdosierung eine schwere Atemdepression, die gut auf die Gabe von Naloxon anspricht. Womit muss man bei dieser Vergiftungsbehandlung am wenigsten rechnen? (A) passager zunehmende Somnolenz durch intrinsische Aktivität von Naloxon (B) rasche Entwicklung von Opiat-Entzugssymptomen (C) Erhöhung des Blutdrucks (D) Herzrhythmusstörungen (E) Gefahr des Wiederauftretens der Atemdepression besonders nach i.v. Applikation von Naloxon Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -2676 Bei der Therapie von mäßigen akuten Schmerzen eines Erwachsenen, die im Zusammenhang mit einem entzündeten Zahn auftreten, soll ein Analgetikum mit antiphlogistischer Wirkkomponente gewählt werden. Welche der Substanzen kommt am ehesten in Betracht? (A) Flupirtin (B) Ibuprofen (C) Metamizol (D) Paracetamol (E) Tramadol 77 Welche der genannten Wirkungen von Acetylsalicylsäure ist bei längerer oraler Therapie in der Regel mit der niedrigsten Dosierung erreichbar? (A) analgetische Wirkung (B) antipyretische Wirkung (C) antirheumatische Wirkung (D) Hemmung der Thrombozytenaggregation (E) Förderung der Harnsäureausscheidung 78 Bei welcher der Erkrankungen/Störungen ist im Rahmen des Therapiekonzeptes der Einsatz von Fludrocortison am ehesten sinnvoll? (A) Elektrolytstörung und Aszites infolge einer Leberzirrhose (B) Elektrolytstörung und Ödeme infolge chronischer Herzinsuffizienz (C) Elektrolytstörung infolge eines Laxantienabusus (D) M. Addison (E) M. Conn Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -2779 Welches der Corticosteroide hat nach peroraler Aufnahme die geringste systemische Bioverfügbarkeit? (A) Budesonid (B) Dexamethason (C) Prednisolon (D) Triamcinolon (E) Fludrocortison 80 Welcher der Arzneistoffe birgt bei oraler Applikation das größte Risiko einer Reizung der Ösophagusschleimhaut bis hin zu schweren Schleimhautschäden, wenn nicht bestimmte Vorsichtsmaßnahmen wie Einnahme mit viel Wasser getroffen werden? (A) Alendronsäure (Alendronat) (B) Aluminiumhydroxid (Algeldrat) (C) Metoclopramid (D) Misoprostol (E) Sucralfat 81 Für die Pharmakokinetik von welchem der Antibiotika spielt eine Metabolisierung und/oder Ausscheidung durch die Leber die geringste Rolle? (A) Clindamycin (B) Doxycyclin (C) Erythromycin (D) Isoniazid (E) Vancomycin Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -2882 Welcher der Eliminationswege ist für Penicillin G (Benzylpenicillin) bei voller Funktion der Ausscheidungsorgane am bedeutsamsten? (A) Verstoffwechselung am Cytochrom-P450 3A4 (B) Glucuronidierung (C) biliäre Sekretion der unveränderten Substanz (D) renal-glomeruläre Filtration der unveränderten Substanz (E) renal-tubuläre Sekretion der unveränderten Substanz 83 Für welches der Antibiotika ist eine eigenständige bakterizide Wirkung in vivo am ehesten typisch? (A) Doxycyclin (B) Erythromycin (C) Ethambutol (D) Tobramycin (E) Trimethoprim 84 Für die Wirkung von Ciprofloxacin auf Bakterien ist von den genannten Mechanismen am ehesten bedeutsam: (A) Hemmung der Peptidoglykansynthese (B) Hemmung des Peptidyltransfers an Ribosomen (C) Topoisomerase-Hemmung (D) Schädigung der Zytoplasmamembran durch Interaktion mit Phospholipiden (E) Hemmung der Zellwandsynthese 85 Bei bestehender Sulfonamidallergie birgt die Zufuhr von welcher der folgenden Substanzen am ehesten das Risiko einer Unverträglichkeit durch Kreuzallergie? (A) Carbamazepin (B) Cefuroxim (C) Cocain (D) Glibenclamid (E) Indometacin Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -2986 Die Protease von AIDS-auslösenden HIV ist am ehesten hemmbar durch (A) Aciclovir (B) Azidothymidin (Zidovudin) (C) Foscarnet (D) Indinavir (E) Oseltamivir 87 Das induzierte Erbrechen zählt zu den Eliminationsverfahren im Rahmen der Behandlung akuter peroraler Vergiftungen. Wenn das Befinden des Patienten nicht dagegen spricht, kommt dieses Verfahren am ehesten in Betracht bei kurz zurückliegender Ingestion von (A) Ameisensäure (in einem Entkalkungsmittel) (B) Natronlauge (in einem Rohrreiniger) (C) Geschirrspülmittel (D) Petroleum (E) grünen Knollenblätterpilzen 88 Welche der folgenden Substanzen ist zur Therapie der akuten Thallium-Vergiftung am besten geeignet? (A) Acetylcystein (B) Berliner Blau (Eisenhexacyanoferrat) (C) Calcium-trinatrium-pentetat (DTPA) (D) Colestyramin (E) Dimercaptopropansulfonat (DMPS) 89 Für welches der toxischen Gase (jeweils in höherer Konzentration) ist das Fehlen eines wahrnehmbaren Geruchs und einer lokaltoxischen Reizwirkung auf den Respirationstrakt am ehesten typisch? (A) Kohlenmonoxid (B) Ozon (C) Phosgen (D) Schwefeldioxid (E) Stickstoffdioxid Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -3090 Welcher der Befunde passt am wenigsten zum Verlauf einer akuten Vergiftung mit Organophosphaten (z.B. Paraoxon)? (A) Miosis (B) Mundtrockenheit (C) gesteigerte Darmmotilität (D) Herzrhythmusstörungen (E) gesteigerte Schweißsekretion 91 Welche Aussage zur Apoptose trifft nicht zu? (A) Apoptose geht mit einer Fragmentierung der nukleären DNA einher. (B) Apoptose ist durch Aktivierung von Fas (CD95, Apo1) auslösbar. (C) Freisetzung von Cytochrom c ins Zytosol kann bei der Auslösung von Apoptose beteiligt sein. (D) Das p53-Protein unterdrückt typischerweise die Apoptose durch Aktivierung von Bax-Protein. (E) Die Elimination von Tumorzellen durch Zytostatika kann über Apoptose erfolgen. 92 Welche der Veränderungen ist bei der Bestimmung im Serum am wahrscheinlichsten zu erwarten, wenn das Serum aus einer (in einem verschlossenen Gefäß) länger gelagerten Vollblutprobe gewonnen wird? Eine deutliche Erhöhung der (A) Calcium-Konzentration (B) Glucose-Konzentration (C) Kalium-Konzentration (D) Natrium-Konzentration (E) Glutamatdehydrogenase-Aktivität Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -3193 Rheumafaktoren sind Antikörper gegen (A) Doppelstrang-DNA (ds-DNA) (B) den Fc-Teil von Immunglobulinen (C) Tumor-Nekrose-Faktor-α (TNF-α) (D) Ribonukleoprotein (E) Cardiolipin 94 Welche Aussage zu Eicosanoiden trifft zu? (A) Hemmung der Cyclooxygenase fördert die Blutstillung. (B) Leukotrien C 4 (LTC 4 ) stimuliert die Kontraktion der Bronchialmuskulatur. (C) Die Serumkonzentration von Prostaglandin E 2 ist beim Bartter-Syndrom vermindert. (D) Prostaglandin E 2 stimuliert die Sekretion von Salzsäure im Magen. (E) Prostaglandin E 2 fördert die Lipolyse in den weißen Fettzellen. 95 Für welches der Proteine ist bei einer Akute-Phase-Reaktion eine Abnahme der Blutplasmakonzentration am wahrscheinlichsten? (A) α 1 -Proteinaseinhibitor (α 1 -Antitrypsin) (B) C-reaktives Protein (C) Fibrinogen (D) Serum-Amyloid-A-Protein (E) Transferrin 96 Welches der Viren kann an der Entstehung eines Zervixkarzinoms (Gebärmutterhalskrebses) am ehesten mitbeteiligt sein? (A) Coxsackie-Virus (CV) Typ B4 (B) Hepatitis-B-Virus (HBV) (C) Humanes Herpes-Virus Typ 8 (HHV-8, ein Rhadinovirus) (D) Humanes Papilloma-Virus Typ 16 (HPV-16) (E) (Humanes) Parvovirus B19 Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -3297 Bei welchem der folgenden Malignome ist CA 19-9 am ehesten Tumormarker der ersten Wahl? (A) Bronchialkarzinom (B) Pankreaskarzinom (C) papilläres Schilddrüsenkarzinom (D) Prostatakarzinom (E) Seminom 98 Welche der folgenden Maßnahmen ist am ehesten geeignet, die Entstehung von peptischen gastroduodenalen Ulcera zu bremsen? (A) Aktivierung der Gastrin-Rezeptoren (B) Aktivierung der Glucocorticoid-Rezeptoren (C) Aktivierung der muskarinischen Rezeptoren (D) Hemmung der Cyclooxygenase (E) Hemmung der H2-Rezeptoren (Histamin-Rezeptoren Typ 2) 99 Aufgrund einer Pneumonie (eines bisher Lungengesunden) ist am wahrscheinlichsten zu erwarten eine Zunahme der (A) Atemarbeit (B) funktionellen Residualkapazität (C) Lungencompliance (D) pulmonalen O 2 -Diffusionskapazität (E) Vitalkapazität 100 Welche der folgenden Veränderungen trägt am wenigsten wahrscheinlich zu einer Erhöhung des Blutströmungswiderstands in der Lungenstrombahn bei? (A) fibrosierende Lungenveränderungen (B) Lungenembolien (C) Polyglobulie (D) pulmonaler Mangel an Endothelin-1 (E) verminderter O 2 -Partialdruck in der Einatemluft Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -33101 Bei einem weitsichtigen Auge beträgt der Abstand des (akkommodativen) Nahpunkts zum Auge 1 m. Welchen Brechwert muss eine vorgesetzte Linse haben, um den Nahpunkt von 1 m auf 20 cm zu verlagern? (Die Entfernung des Korrekturglases vom Auge sei vernachlässigbar klein.) (A) + 1,25 dpt 102 (B) + 2,5 dpt (C) + 4 dpt (D) + 5 dpt (E) + 8 dpt Aus welcher der Formeln lassen sich Eliminationshalbwertzeiten (HWZ) von Pharmaka mit einer Eliminationskinetik 1. Ordnung am ehesten errechnen? [Erklärung der Abkürzungen: Dosis (D); (scheinbares) Verteilungsvolumen (V); Gesamtkörperclearance (CL); Initialkonzentration (C 0 ); Eliminationskonstante (Ke)] (A) HWZ = D / C 0 (B) HWZ = V / 2D (C) HWZ = CL · V = Ke (D) HWZ = ln2 / V (E) HWZ = ln2 · 103 V CL = ln 2 Ke Ein Patient wurde über Wochen in konstanter Dosierung mit einem Arzneimittel mit einer Plasmaeliminations-Halbwertzeit von 10 h therapiert. Die Substanz unterliegt einer Kinetik 1. Ordnung. Nach dem Absetzen des Arzneimittels ist dessen Plasmakonzentration nach welchem der Zeitintervalle auf gut 3 % des Wertes unter Steady-state-Bedingungen abgesunken? (A) nach ca. 10 h (B) nach ca. 25 h (C) nach ca. 50 h (D) nach ca. 75 h (E) nach ca. 100 h Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -34104 Bei einem 50-jährigen Mann (mit der Körperoberfläche 1,73 m 2 ) werden folgende Werte gemessen: Kreatinin-Konzentration im Serum: 20 mg/L Kreatinin-Konzentration im 24-Stunden-Sammelurin: 600 mg/L Volumen des 24-Stunden-Sammelurins: 2160 mL Aus dem Volumen des 24-Stunden-Sammelurins ergibt sich eine durchschnittliche Urinausscheidung von 1,5 mL/min. Wie groß ist die Kreatinin-Clearance? (A) 5 mL/min (B) 13 mL/min (C) 20 mL/min (D) 45 mL/min (E) 120 mL/min 105 Für eine zu diagnostizierende Erkrankung beträgt die diagnostische Spezifität eines Tests 95 % und die diagnostische Sensitivität 90 %, wobei ein positives Testergebnis auf das Vorliegen der Erkrankung hinweist. Welche Aussage zur diagnostischen Wertigkeit des Tests trifft zu? (A) Bei 5 % der Erkrankten ist mit einem negativen Testergebnis zu rechnen. (B) Bei 10 % der Gesunden ist mit einem positiven Testergebnis zu rechnen. (C) Bei 5 % aller Getesteten ist mit einem positiven Testergebnis zu rechnen. (D) Bei 10 % aller Getesteten ist mit einem negativen Testergebnis zu rechnen. (E) Der prädiktive Wert eines positiven Testergebnisses ist umso niedriger, je geringer die Prävalenz der Erkrankung in dem untersuchten Patientenkollektiv ist. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -35106 Welche Aussage zu Fallkontrollstudien trifft zu? (A) Der Studienansatz ist meist prospektiv. (B) Der benötigte Stichprobenumfang ist in der Regel größer als bei Kohortenstudien. (C) Die Laufzeit ist in der Regel länger als bei Kohortenstudien. (D) Ausgangspunkt sind exponierte Personen. (E) Es besteht eine Empfindlichkeit gegenüber Recall-bias. 107 Eine randomisierte Studie zur Therapie des akuten Herzinfarkts vergleicht ein neues gerinnungshemmendes Mittel (Prüftherapie) mit Heparin. Zielkriterium ist die Sterblichkeit im Krankenhaus innerhalb von 28 Tagen. Die Sterblichkeitsrate betrug in der Prüfgruppe h 1 = 9/162 = 0,056 und unter Heparinbehandlung h 2 = 19/151 = 0,126. Das Effektmaß 1/|h 1 − h 2 | = 14,3 beschreibt (A) das Odds-Ratio (B) das relative Risiko (C) die Number Needed to Treat (D) die relative Risiko-Reduktion (E) die absolute Risiko-Reduktion 108 Im Rahmen einer schulärztlichen Untersuchung wurde bei 144 Kindern die Körpergröße gemessen. Der arithmetische Mittelwert betrug 130 cm; der Median 115 cm. Aus diesen Werten folgt: (A) Es muss ein Rechenfehler vorliegen, da bei n > 100 arithmetischer Mittelwert und Median zusammenfallen. (B) Die Standardabweichung beträgt 15. (C) Die Varianz = 16 2 12 = 18,75. (D) Die empirische Verteilung der Körpergröße ist nicht symmetrisch. (E) Es gibt mehr Kinder mit der Körpergröße > 130 cm als < 115 cm. Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A 1. Staatsexamen Herbst 2004 -36109 In einer Gruppe von 12500 Personen weisen 2000 eine koronare Herzkrankheit (KHK) auf. 1500 davon zeigen erhöhte Serumcholesterinwerte von über 280 mg/dL. Derart erhöhte Werte liegen auch bei 1000 Personen der an der KHK nicht-erkrankten Individuen vor. Wie groß ist die geschätzte Wahrscheinlichkeit für ein Individuum mit einem Serumcholesterinwert über 280 mg/dL, eine koronare Herzkrankheit zu besitzen? (A) 95 % (B) 75 % (C) 60 % (D) 10 % (E) 110 5 % Mit welcher Methode können - bei kleineren Fallzahlen - am besten die Langzeitergebnisse einer bestimmten operativen Maßnahme beim Mammakarzinom bewertet werden? (A) Durchführung eines t-Tests (B) Durchführung eines χ 2 -Tests (C) Bestimmung der Odds-Ratio (D) Bestimmung des relativen Risikos (E) Kaplan-Meier-Schätzung der Überlebensraten Ein Service von Via medici online www.thieme.de/viamedici Georg Thieme Verlag KG A