3. chemische reaktionen 3.6 kinetik

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Allgemeine
Chemie
3. CHE MISCHE RE AKTIONE N
3.6 KINE TIK
1
Kinetik chemischer Reaktionen
Die Kinetik befasst sich mit den Geschwindigkeiten und
Mechanismen chemischer Reaktionen. Sie beschreibt zeitabhängige
Konzentrationsänderungen der beteiligten Stoffe.
Temperaturabhängigkeit von k
A+B
C
dc A, B
vC 
v A, B  
dt
 k  c A, B
dc C
dt
 k  cC
k Geschwindigkeitskonstante
k  k0  e

EA
RT
ARRHENIUS- Gleichung
k0 reaktionsspezifische Konstante
EA Aktivierungsenergie
R allgemeine Gaskonstante
Eine Erhöhung der Temperatur um 10 Kelvin erhöht die
Reaktionsgeschwindigkeit um einen Faktor 2 bis 4
Stoßtheorie
Zusammenstoß mit Reaktion
Zusammenstoß ohne Reaktion
der beteiligten Partner
der beteiligten Partner
Mit Zunahme der Temperatur besitzen mehr Teilchen die
notwendige Energie, die bei einem Zusammenstoß zu einer
chemischen Reaktion führen.
Reaktionsordnungen
Reaktion 1. Ordnung
N2O
N2 + ½O2
N2O
Reaktion 2. Ordnung
2 HI
I2 + H2
N2O
Gold
N2
Gold
Gold
HI
I2
1/2 O2
H2
Konzentration
HI
N2
v  k1  c N 2O
N2O
Zeit
v  k 2  c 2 HI
Einflüsse auf die Geschwindigkeit
relative Anzahl von Teilchen
mit einer bestimmten Energie
Eine chemische Reaktion kann
beschleunigt werden durch:
◦ Temperaturerhöhung
◦ Katalysatoren
niedrigere
Temperatur
höhere
Temperatur
Energie
Die Aktivierungsenergie EA ist
die Mindestenergie der Teilchen, die nach einem Zusammenstoß zu einem aktiven
Zwischenzustand führt.
Eine Reaktion läuft nur ab, wenn
die Geschwindigkeit genügend
groß ist, d.h. die Reaktionspartner eine ausreichend hohe
(Mindest-) Aktivierungsenergie
besitzen.
Mindestenergie
Aktivierungsenergie EA
Auslösen der chemischen
Reaktion ist möglich durch
EA2
◦ Energiezufuhr
◦ Wärme
2H2 + O2
◦ Licht
H2 + Cl2
T
h
2H2O
EA1
2HCl
◦ Katalysatoren
◦ z.B. Platin
2H2 + O2
Pt
2H2O
Reaktionsverlauf
EA1 ist klein
Reaktion läuft von allein ab
reagiert zu stabilerem System
EA2 ist groß
Reaktion ist kinetisch gehemmt
bleibt metastabiles System
Katalyse
Katalysatoren sind Stoffe, die
◦ in den Reaktionsmechanismus
eingreifen
◦ selbst nicht verbraucht werden
◦ die Aktivierungsenergie
herabsetzen
◦ die Reaktionsgeschwindigkeit
erhöhen
Inhibitoren
◦ sind „negative“ Katalysatoren
◦ verhindern eine chemische
Reaktion, z.B. die
unerwünschte Zersetzung von
H2O2.
EA2 ohne Katalysator
Die Lage des chemischen
Gleichgewichtes wird
durch Katalysatoren
nicht verändert!
EA1 mit Katalysator
ΔH = konstant
Reaktionsverlauf
7
Döbereiner Feuerzeug
feinverteiltes Platin (Platin-Schwamm)
1. Wasserstofferzeugung
Flamme
Zn + H2SO4  ZnSO4 + H2
Verschluss
2. Katalytische Wasserstoffverbrennung an
Platin
2 H2 + O2  2 H2O
Wasserstoff
verd. Schwefelsäure
Zink
© Römpp online
8
Wirkung der Katalyse
Beispiel: Wasserstoffperoxid-Zersetzung 2 H2O2  2 H2O + O2
Katalysator: MnO2
(Braunstein)
H2O2Lösung
25° C
stabil über Monate
durch Zusatz von
Inhibitoren
>320° C
Unkontrollierter
thermischer Zerfall in
Sekunden
25° C
katalytische
Zersetzung in
Sekunden
Video H2O2 + KMnO4
10
Anwendungen der Katalyse
Darstellung von Schwefeltrioxid
bei der Schwefelsäureproduktion
2 SO2 + O2
V2 O5
2 SO3
Teilschritte
SO2 + V2O5
V2O4 + ½ O2
Oxidation:
Darstellung von
Stickstoffmonoxid bei der
Salpetersäureproduktion
4 NH3 + 5 O2
4 NO + 6 H2O
SO3 + V2O4
V2O5
3-Wege Katalysatoren zur Abgasreinigung
CO + 1/2 O2
CO2
CmHn + (m + n/4) O2
Reduktion:
Pt/Rh
NOx
m CO2 + n/2 H2O
1/2 N2 + x/2 O2
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Chemie
3. CHE MISCHE RE AKTIONE N
3.7 SÄURE - BASE -THEORIE N
1
Säure- Base- Theorien
Definition nach ARRHENIUS (1883)
Definition nach BRÖNSTEDT (1923)
Säuren: Wasserstoffverbindungen, die
bei Dissoziation H+-Ionen bilden.
Säuren: Stoffe, die H+- Ionen (Protonen) abgeben, Protonendonatoren
Basen: Hydroxide, die bei Dissoziation
OH-Ionen bilden.
Basen: Stoffe, die H+- Ionen
aufnehmen, Protonenakzeptoren
HCl  H+ + Cl
H2SO4  2 H+ + SO42-
HCl
NaOH  Na+ + OH
Säure
Säuren reagieren mit Basen zu Salzen
und Wasser (Neutralisation).
H+ + Cl + Na+ + OH  Na+ + Cl + H2O
NH3
konjugierte
Base

+ Cl
H+
Proton konjugierte
Base
+
H+
Proton

NH4+
Säure
Protolyse
Protolyse: Protonenübertragungsreaktion, in der ein Gleichgewicht
zwischen zwei konjugierten Säure-Base-Paaren existiert.
H2O
+
konjugierte Base
HCl 
Säure
H+
Proton
H+
Proton
+

H3O+
Säure
Säure-Base-Paar 1
Cl
konjugierte Base
Säure-Base-Paar 2
Gesamtreaktion (Protolyse):
HCl +
H2O

Säure 2 konjugierte Base 1
H3O+
Säure 1
Zwei korrespondierende Säure-BasePaare treten in Wechsel-wirkung, so
dass ein Proton des einen Paares vom
anderen Säure-Base-Paar
aufgenommen wird.
+
Cl
konjugierte Base 2
Korrespondierende Säure-Base-Paare:
Säure
HCl
H2SO4
HSO4
NH4+
Base
Cl
HSO4
SO42
NH3
+
+
+
+
+
Proton
H+
H+
H+
H+
Protolysereaktionen
Base 2
Säure 2
Base 1
HCl
+ H2O
H3O+ +
Cl
H2SO4
+ H2O
H3O+ +
HSO4
HSO4
+ H2O
H3O+ +
SO42
NH4+
+ H2O
H3O+ +
NH3
HCO3
+ H2O
H3O+ +
CO32
H2O
+ H2O
H3O+ +
OH
Basestärke
Säurestärke
Säure 1
Ampholyte können als Säure oder Base reagieren.
Autoprotolyse des Wassers
2 H2O  H3O+ + OH
Stoffe, die als Säure oder als
Base regieren können, sind
Ampholyte.
H2 O
Säure 1
H2 O
Base 2

+
OH
Base 1
H+
+
KC 
H+
3
c
2
H 2O
; c H 2O  konst .
K C  c 2 H 2O  c H O   cOH 
3

H3O+
Säure 2
H2O + H2O  OH + H3O+
Säure 1 Base 2
c H O   cOH 
Base 1
Säure 2
Starke Protolyte protolysieren
vollständig.
Schwache Protolyte
protolysieren in schwächerem
Ausmaß.
K W  c H O   cOH 
3
KW : Ionenprodukt des Wassers
7
bei 25 °C gilt: cH O  10 mol / l

3
cOH   10  7 mol / l
KW
 10 14 mol 2 / l 2
KW ist temperaturabhängig:
T = 0 °C
T = 50 °C
T = 100 °C
KW = 0,13  10-14 mol2/l2
KW = 5,95  10-14 mol2/l2
KW = 74  10-14 mol2/l2
pH- und pK-Werte
Der pH-Wert ist der negative
dekadische Logarithmus der H3O+Konzentration
pH   lg c H O 
HA + H2O
A
 H3O+
+ H2O 
A
KS 
HA
KB 
+
OH +
cH O   c A
3
c HA
cOH   c HA
c A
3
und gibt in Form einer Zahl an, wie
stark sauer oder basisch eine wässrige
Lösung ist.
7
pH = 7  c H O  10 mol / l neutral
7
pH < 7  c H O  10 mol / l sauer
7
pH > 7  c H O  10 mol / l basisch

3

3

3
destilliertes Wasser
pH = 7
Leitungswasser Chemnitz pH = 6,5
Blutserum
pH = 7,33
Darmsaft
pH = 8,3
Magensaft
pH = 0,9 - 1,6
KS,B = Säure- bzw. Basenkonstante
pKS- bzw. pKB-Werte
pK S , B   lg K S , B
Werden KS und KB multipliziert, ergibt
sich das Ionenprodukt des Wassers KW
KS  KB 
c H O   c A   cOH   c HA
3
c HA  c A 
 c H O   cOH   K W
3
K S  K B  KW
pK S  pK B  14
pKS-Werte bei 25 °C
Säure
Base
pKS
HClO4
HCl
H2SO4
H3O+
H3PO4
H2PO4CH3COOH
„H2CO3“
HCO3HCN
NH4+
H2O2+
H2O
OH-
ClO4ClHSO4H2O
H2PO4HPO42CH3COOHCO3CO32CNNH3
HO2OHO2-
-10
-6,1
-3
-1,74
2,12
7,21
4,75
6,37
10,25
9,21
9,25
11,65
15,74
29
Basenstärke
Säurestärke
pKS = - lg KS
Video HCl und NaOH
8
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