Lösungsvorschläge Blatt 13, Aufgabe 1 (Hinweis: Die ursprüngliche Aufgabenstellung war leider mehrdeutig, da die Notation fAB,C in der Vorlesung nicht definiert war. Gemeint war, dass f die lineare Abbildung sein soll, die bezüglich der Basen B und C die gegebene Abbildungsmatrix hat. Ich habe den Aufgabentext inzwischen umformuliert, so dass er eindeutig ist und mit den Notationen aus der Vorlesung übereinstimmt: Die angegebene Matrix soll AB,C sein.) f (a) Wir bestimmen zuerst die Bilder der Basisvektoren von B. Nach Vorlesung sind ihre Koordinaten bezüglich C die Spalten der gegebenen Abbildungsmatrix. Also gilt: 1 1 1 6 f 0 = 2· +4· = , 1 −1 −2 0 1 1 1 −1 f 1 = −1 · +0· = , 1 −1 −1 0 0 1 1 2 f 1 = 0 · +2· = . 1 −1 −2 1 3 3 1 1 0 Wir schreiben 2 in der Basis B: 2 = 2 · 0 + 1 · 1 + 1 · 1. Folglich gilt 1 1 0 0 1 0 1 1 3 6 −1 2 13 + + = . f 2 = 2 · f 0 + f 1 + f 1 = 2 · −2 −1 −2 −7 1 0 0 1 (b) Nach Vorlesung ist die Darstellungsmatrix A f von f bezüglich der Standardbasen genau die Matrix A f = ( f (e1 )| f (e2 )| f (e3 )). Wir berechnen f (ek ) mithilfe von (a): 1 6 f (e1 ) = f 0 = , −2 0 1 −1 6 −7 f (e2 ) = f 1 − f (e1 ) = − = , −1 −2 1 0 0 2 −7 9 f (e3 ) = f 1 − f (e2 ) = − = . −2 1 −3 1 Also gilt 6 −7 9 Af = . −2 1 −3 1 (c) Da f offensichtlich surjektiv ist (die Vektoren f (e1 ), f (e2 ), f (e3 ) erzeugen R2 ), gilt rk f = 2. Wir suchen also Basen B0 = (b1 , b2 , b3 ) von R3 und C0 = (c1 , c2 ) von R2 mit 1 0 0 B0 ,C0 Af = . 0 1 0 Wie in der Vorlesung wählen wir dazu b3 so, dass (b3 ) eine Basis von Ker f ist. In (b) haben wir 3 f (e1 ) = 2 f (e3 ) gesehen, also wählen wir b3 := 3e1 − 2e3 . Wir ergänzen (b3 ) zu einer Basis (b1 , b2 , b3 ) von R3 mittels b1 := e1 , b2 := e2 . Wir definieren 6 −7 , c2 := f (b2 ) = c1 := f (b1 ) = −2 1 und sehen, dass C0 := (c1 , c2 ) eine Basis von R2 bildet. 0 0 Nach Definition gilt f (b1 ) = c1 , f (b2 ) = c2 und f (b3 ) = 0. Somit hat ABf ,C die gewünschte Gestalt, denn in ihren Spalten stehen genau die Koordinaten bezüglich C0 der Bilder der Basisvektoren von B0 . 2 Lösungsvorschläge Blatt 13, Aufgabe 2 (a) Für p, q ∈ V und λ ∈ R gilt f (p + q)(x) = (p + q)(x + 1) = p(x + 1) + q(x + 1) = f (p)(x) + f (q)(x) und f (λ p)(x) = (λ p)(x + 1) = λ p(x + 1) = λ f (p)(x) für alle x ∈ R, also f (p + q) = f (p) + f (q) und f (λ p) = λ f (p). Somit ist die Abbildung linear. Es gilt f (1) = 1 + 0 · x + 0 · x2 , f (x) = 1 + 1 · x + 0 · x2 , f (x2 ) = (x + 1)2 = 1 + 2 · x + 1 · x2 , also ist die Abbildungsmatrix gegeben durch 1 1 1 0 1 2 . AB,B f = 0 0 1 (b) Nach Definition gilt AB,B = A f B,B , und diese Matrix ist genau dann invertierbar, wenn die Abf B,B bildung f bijektiv ist. Weiterhin ist in diesem Fall die inverse Matrix gegeben durch die zur inversen Abbildung ( f B,B )−1 gehörige Matrix, d. h. es gilt A−1 = A( f B,B )−1 . f B,B Wiederum nach Definition gilt f B,B = ΦB ◦ f ◦ Φ−1 B , und diese Abbildung ist genau dann bijektiv, wenn f bijektiv ist. Dies ist der Fall, offensichtlich ist ihre Umkehrabbildung gegeben durch f −1 (p)(x) = p(x − 1). Also ist AB,B f invertierbar. Wir schreiben ( f B,B )−1 als ( f B,B )−1 = ΦB ◦ f ◦ Φ−1 B −1 −1 B,B = ΦB ◦ f −1 ◦ Φ−1 ) B = (f und es folgt A( f B,B )−1 = A( f −1 )B,B = AB,B . f −1 −1 = AB,B gezeigt. Wie bei (a) berechnen wir f (1) = 1, f (x) = Insgesamt haben wir also (AB,B f ) f −1 −1 + x, f (x2 ) = 1 − 2x + x2 und können 1 −1 1 AB,B = 0 1 −2 . f −1 0 0 1 bestimmen. (c) Sei C0 = (c01 , c02 , c03 ) eine Basis von V . Gesucht ist eine Basis C = (c1 , c2 , c3 ) von V mit f (c1 ) = c01 + c02 , f (c2 ) = −c01 + c02 + c03 , f (c3 ) = c01 . Diese Gleichungen sind offenbar für c1 := f −1 (c01 + c02 ), c2 := f −1 (−c01 + c02 + c03 ), 3 c3 := f −1 (c01 ) erfüllt. Um zu zeigen, dass C = (c1 , c2 , c3 ) eine Basis von V ist, genügt es zu zeigen, dass (c01 + c02 , −c01 + c02 + c03 , c01 ) eine Basis von V ist, da Isomorphismen Basen auf Basen abbilden. Dafür wiederum reicht es zu sehen, dass diese Vektoren linear unabhängig sind: Aus λ1 (c01 + c02 ) + λ2 (−c01 + c02 + c03 ) + λ3 c01 = 0, also (λ1 − λ2 + λ3 )c01 + (λ1 + λ2 )c02 + λ2 c03 = 0 folgt wegen der linearen Unabhängigkeit von C0 sofort λ1 = λ2 = λ3 = 0. 4 Lösungsvorschläge Blatt 13, Aufgabe 3 Beweis. Für jedes i = 1, . . . , n stellen wir f (xi ) mittels der Basis C dar: Es existieren eindeutige λ1i , . . . , λni ∈ K, so dass f (xi ) = λ1i x1 + · · · λni xn gilt. Nach Definition ist λ ji genau der Eintrag von AC,C an der Stelle f i ( j, i), d.h. es gilt AC,C f = (λ j ) j,i=1,...,n . Für i = 1, . . . , k gilt xi ∈ U und somit nach Voraussetzung auch f (xi ) ∈ U. Da (x1 , . . . , xk ) eine Basis von U ist, können wir f (xi ) auch schreiben als f (xi ) = µ1i x1 + · · · + µki xk mit µ1i , . . . , µki ∈ K. Dann gilt i 0 = f (xi ) − f (xi ) = (λ1i − µ1i )x1 + · · · + (λki − µki )xk + λk+1 xk+1 + · · · + λni xn . i = ··· = Aufgrund der linearen Unabhängigkeit von (x1 , . . . , xn ) folgt λ1i = µ1i , . . . , λki = µki und λk+1 C,C B,B i i i λn = 0. Da in Spalte i von A f genau die Zahlen λ1 , . . . , λn und in Spalte i von Ag genau die Zahlen µ1i , . . . , µki stehen, hat AC,C die Form f AC,C f = AB,B ∗ g 0 ∗ . Wegen x1 , . . . , xk ∈ U gilt f (xi ) = ∑nj=1 λ ji x j ∼ ∑nj=k+1 λ ji x j modulo U. Folglich gilt n h(xi ) = f (xi ) = n n ∑ λ ji x j = ∑ j=1 λ ji x j = j=k+1 0 ∑ j=k+1 0 n−k λ ji x j = i ∑ λk+ j xk+ j j=1 B ,B i in V /U. Also ist λk+ an der Stelle ( j, i) für j = 1, . . . , n − k. Insgesamt j genau der Eintrag von Ah folgt ! B,B ∗ A g . AC,C 0 0 f = 0 ABh ,B 5 Lösungsvorschläge Blatt 13, Aufgabe 4 (a) Beweis. Nach Definition gilt rk(AB) = rk( fA ◦ fB ) = dim Im( fA ◦ fB ) = dim fA (Im fB ). Wegen Im fB ≤ K n gilt folglich dim fA (Im fB ) ≤ dim fA (K n ) = dim Im fA = rk fA = rk A. Wir wenden die Dimensionsformel auf fA |Im fB : Im fB → K m (die Einschränkung von fA auf Im fB ) an und erhalten dim fA (Im fB ) = dim Im( fA |Im fB ) = dim Im fB − dim Ker( fA |Im fB ) ≤ dim Im fB = rk fB = rk B. Insgesamt folgt rk(AB) ≤ min{rk A, rk B}. (b) Beweis. Nach Vorlesung existieren S ∈ GL(m, K) und T ∈ GL(n, K) mit Er 0 T. A=S 0 0 Wegen Er 0 0 0 = B := S Er 0 Er 0 Er 0 gilt mit ∈ Mat(m × r, K) und C := schon A = BC. 6 Er 0 T ∈ Mat(r × n, K)