GOLF & GESUNDHEIT GOLF & GESUNDHEIT ligkeiten, werden diese im Herzkatheter weiter untersucht oder direkt durch Interventionen wie Gefäßstützen (Stents) behandelt. Preventicum Essen © preventicum / www.marcuspietrek.de Herz und Gefäße checken – Infarkt vermeiden © preventicum / www.marcuspietrek.de 44 Klinikleiter Prof. Dr. med. Dietrich Baumgart, Internist und Kardiologe Immer wieder kommt es auf dem Golfplatz oder bei anderen Sportarten zu Fällen von Plötzlichem Herztod. Manche ziehen daraus den fatalen Trugschluss, dass Sport gerade mit zunehmendem Alter oder bei Vorerkrankungen gefährlich sei. Im Gegenteil. Ursache eines Infarktes sind meist Herzrhythmusstörungen und Erkrankungen des HerzKreislaufsystems, die nicht erkannt und ausreichend behandelt wurden. Durch rechtzeitige Vorsorgeuntersuchungen ließen sich die allermeisten Infarkte vermeiden. Sport ist sogar häufig Bestandteil der Thera- // GSGGOLF pie. Mehr da zu im Interview mit dem Kardiologen Prof. Dr. med. Dietrich Baumgart. Drittel aller Herzinfarktpatienten erreicht noch nicht einmal das Krankenhaus, ein weiteres Drittel stirbt kurze Zeit später. Wieso kommt ein Herzinfarkt so plötzlich? Was kann eine präzise Frühdiagnostik leisten? Prof. Baumgart: Ein Herzinfarkt macht vorab meist keine Symptome. Luftnot oder Schwitzen können ein Hinweis sein, treten aber wenn überhaupt erst im fortgeschrittenen Stadium auf. Neuere Forschungen zeigen zudem, dass es Verkalkungen gibt, die den Blutfluss zunächst nicht behindern, sondern sehr plötzlich einreißen und sofort zum Verschluss führen. Der Infarkt schlägt dann erbarmungslos zu. Etwa ein Prof. Baumgart: Einem Herzinfarkt geht in der Regel eine Veränderung der Gefäße über mehrere Jahre voraus. Risikofaktoren und erste Krankheitszeichen können sehr früh diagnostiziert werden. Dazu reicht aber ein EKG oder selbst ein BelastungsEKG nicht aus. Sie zeigen Auffälligkeiten erst an, wenn die Veränderung der Gefäße schon weit vorangeschritten ist. Dank moderner Bildgebung lassen sich sämtliche Strukturen des Herzens und der Gefäße heute detailgenau beurteilen. Um Gefäßablagerungen zu erkennen, kann man heute die Dehnbarkeit der Gefäßwände messen. Zusammen mit bestimmten Blutwerten, Bildern des 4-D-Ultraschalls, weiteren Hinweisen zum Lebensstil und familiärer Vorgeschichte lässt sich dann präzise ein Herzinfarkt-Risiko bestimmen. Welche Rolle spielen bildgebende Verfahren? Herzmuskels. Dabei errechnet ein Computer mittels magnetischer Wellen ein dreidimensionales Bild des kompletten Herzens und der angrenzenden großen Gefäße. Weiterhin lässt sich nachweisen, ob jemand einen unbemerkten Herzinfarkt durchgemacht hat. Im sogenannten Stress-MRT lässt sich zudem die Reaktion der Herzaktivität unter Belastung simulieren. Ein MRT arbeitet völlig ohne Röntgenstrahlen. Prof. Baumgart: Liegen Verdachtsmomente vor, erlaubt die Magnet-ResonanzTomographie (MRT) eine Beurteilung der Pumpfunktion, der Wandbewegung, der Herzklappen sowie der Durchblutung des Wenn erhöhte Risiken vorliegen, empfiehlt sich eine Computer-Tomografie (CT) der Herzkranzgefäße. Moderne Geräte kommen heute mit einer sehr geringen Strahlenbelastung aus. Zeigen sich hier Auffäl- Über Preventicum Die Medizinische Zentrum für individualisierte Medizin Preventicum wurde 2003 gegründet und ist heute mit rund 20.000 untersuchten Patienten und einem jährlichen Untersuchungsvolumen von über 2.000 Patienten eine der führenden Kliniken für Diagnostik und moderne Medizin in Deutschland. Unter Leitung des Kardiologen und Internisten Prof. Dr. med. D. Baumgart und des Radiologen Dr. med. Th. Zadow-Eulerich untersucht und therapiert ein Team von Professoren und Fachärzten die Patienten umfassend und persönlich. Zu den Schwerpunkten des Zentrums gehören die Kardiologie, Nephrologie, Diabetologie, Hämatologie, Onkologie, die interventionelle Radiologie sowie die Gastroenterologie. 2011 eröffnete die Klinik eine hochmodernere Endoskopische Abteilung. In nur vier Stunden können die verschiedensten medizinischen Fragestellungen umfassend und effizient abgeklärt werden. Komplexe Krankheitsbilder werden fächerübergreifend diagnostiziert und zu bestehenden Befunden eine kompetente Zweitmeinung gefällt. Was geschieht, wenn erhöhte Risiken festgestellt werden? Prof. Baumgart: Das hängt von der genauen Diagnose ab. Zunächst lässt sich viel über den Lebensstil erreichen – etwa durch mehr Bewegung, eine andere Ernährung, Vermeiden von Extrembelastungen und eventuell auch Medikamente. Golfen ist übrigens der ideale Herzsport. Vorteilhaft ist die Belastung über einen meist langen Zeitraum, bei den meisten Plätzen ist die dynamische Beanspruchung dabei eher moderat und es treten selten starke Belastungsspitzen auf. Reicht das nicht aus, gibt es vielfältige Verfahren. Vieles ist dank moderner Medizintechnik bereits schonend mittels Katheter machbar. Nur selten ist eine Herzoperation nötig. Ein Herzinfarkt kann aber definitiv vermieden werden. Preventicum Zentrum für individualisierte Medizin Theodor-Althoff-Straße 47 45133 Essen Telefon 02 01/84717-0 www.preventicum.de Preventicum in Düsseldorf Königsallee 11 (im Hause Breidenbacher Hof) 40212 Düsseldorf Telefon 02 11/171607-0 Leistungsspektrum Innere Medizin | Kardiologie | Radiologie | Gastroenterologie | Leistungsdiagnostik | Beratung Coaching | Betriebliches Gesundheitsmanagement GSGGOLF // 45