06 2013 Filterlos D a s S e r v i c e m a g a z i n f ü r a l l e Ta b a k t r a f i k a n t e n Schützenhilfe Wirtschaftsministerium nimmt Trafikanten in Schutz 8 Grenzgebiet Hoffnung auf neue Gesetze bei den Nachbarn 16 Dienstvertrag Was er Unternehmern und Angestellten bringt 30 Welle der Hilfe Hochwasseropfer erhalten finanzielle Unterstützung P.b.b. Verlagspostamt 1030 Wien, GZ 0220320611 M www.wettoe.at CIGARETTE TOBACCO 1 17 70 0g g 19,45 € Hochwertiger Tabak, ideal zum Stopfen und Drehen geeignet. Rauchen fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu. SEITE DREI TRAFIKANTEN IN DIESER AUSGABE EDITORIAL Ursula Uecker, Seite 5 Manuela Kalina, Seite 21 „ Harald Pichler, Seite 5 Elmar Reisinger, Seite 10 Marion Offner, Seite 16 „Nehmen Warnhinweise 75 % der Packungs­fläche ein, begünstigt das das Fälschertum.“ Reinhold Mitterlehner, Seite 9 ZWISCHENRUF Handelsspanne im Keller In meinen Anfangsjahren als Trafikant vor 20 Jahren hat die Handelspanne noch stolze 18,5 Prozent brutto betragen. Derzeit liegt sie im Durchschnitt bei 12,5 Prozent netto. Das ist für viele Trafikanten besorgniserregend. Unsere Kosten steigen seit Jahren, die Spanne dagegen sinkt ins Unendliche. Hier ist dringender Handlungsbedarf seitens unserer Politiker gegeben. Unsere Lage ist ohnehin prekär: Aufgrund fehlender Gewinne sind Angestellte für viele kaum leistbar, von einem Urlaub ganz zu schweigen. Ändert sich hier nicht bald etwas, wird es einige Trafiken bald nicht mehr geben. Christian Bauer, Wien-Ottakring WISSENSTEST 1. Bandtabak wird auch als … ❑ a: „falscher“ Tabak bezeichnet. ❑ b: Strangtabak bezeichnet. ❑ c: HTL bezeichnet. 2. Was darf in Tabakfachgeschäften nicht verkauft werden? ❑ a: Limonaden in Glasflaschen ❑ b: Kaffee in Dosen ❑ c: Mineralwasser in PET- Flaschen 3. Was darf in Tabakfachgeschäften eingeschränkt verkauft werden? ❑ a: Textilien ❑ b: Süßwaren ❑ c: Namenshäferl ❑ d: Uhren Fotos: WK Vorarlberg, Blitzlicht.at, Kalina, Offner, Reisinger Auflösung: Seite 2 8 JUBILÄEN – WIR GRATULIEREN: Jubiläum Helga Nussbaumer, 3573 Etzmannsdorf: 20 Jahre! Jubiläum Harald Schiel, 2165 Drasenhofen: 20 Jahre! Geburtstag Hubert Längauer, 1110 Wien: 60 Jahre! Geburtstag Helga Baireder, 3903 Echsenbach: 50 Jahre! Obmann Peter Trinkl Ein Silberstreif am Trafikanten-Horizont Uns von der Standesvertretung liegen alle Trafikanten Österreichs am Herzen, daher haben wir auch für sämtliche Anliegen, egal aus welchem Bundesland sie kommen, immer gerne ein offenes Ohr. Ich will aber nicht verhehlen, dass ich mich für jene Trafikanten besonders ins Zeug lege, bei denen es um die Existenz geht. Und das sind vor allem jene, die in den Grenzgebieten zu Ungarn oder Slowenien ihre Trafiken betreiben. Wenn es zur Grenze nur ein Katzensprung ist und „drüben“ die Zigaretten ein Eckhaus weniger kosten, leiden die österreichischen Trafikanten besonders darunter. Teuerungen bei den Nachbarn Jetzt zeichnet sich aber ein Silberstreif am Horizont ab: In Ungarn sollen Tabakwaren ab 1. Juli nur noch in wenigen Geschäften mit Lizenz verkauft werden dürfen und zudem empfindlich teurer werden, und auch in Slowenien bewegt sich der Zigarettenpreis nach oben. Das sollte natürlich die Einkaufsfahrt über die Grenze erheblich unattraktiver machen und somit unseren Trafikanten im Grenzgebiet zugutekommen. Ich stimme daher mit jenen Landesgremialvertretern völlig überein, die diese Zeichen zum Anlass nehmen, vor allzu großer Eile im Zusammenhang mit dem Strukturfonds zu warnen: Schauen wir uns an, wie sich die Lage in den Nachbarländern und damit verbunden die Umsätze in unseren grenznahen Trafiken entwickeln. Nach einer Beobachtungszeit werden sich die echten Notfälle herauskristallisieren – den anderen sollten wir die Chance geben, selbst auf die Beine zu kommen! Ihr Peter Trinkl [email protected] Sie feiern ein Jubiläum oder einen „Runden“? Schreiben Sie uns einfach! [email protected] Filterlos 6/2013 3 INHALT 06 Welle der Hilfe 16 Krise an der 30 Wichtiger Nach dem verheerenden Hochwasser Anfang Juni zeigt Filterlos, wo es für Betroffene finanzielle Unterstützung gibt. Trafikanten im Grenzgebiet zu Slowenien und Ungarn kämpfen ums Überleben. Sie hoffen auf neue Gesetze in den Nachbarländern. Unternehmern bringt er nur Vorteile. Bei einer Kündigung gibt es ohne ihn vielleicht Probleme. für Trafikanten Dienstvertrag www.wettoe.at BLICK 05 Meinung: Harald Pichler, Gremialobmann Kärnten 08 Schützenhilfe: Trafikanten dürfen nicht gefährdet werden 10 Lotto: Annahmestellenflut spült Trafikenumsätze weg 12 Stammtisch: Betriebsprüfung als heißes Thema in Kärnten 13 Lotto: Stellungnahme des Bundesgremiums MARKT 15 Umrüstung: tobaccoland hat neuen Fünfer im Griff 20 Trafikplus: Ticketverkauf für Events im Nachbarland 21: Cellophanverpackung: EAN-Strichcode als „Falle“ 22: Österreichs Verlage: Die ORF nachlese 23 Brennpunkt Entnahmestellen: Konkurrenz Gratiszeitungen 24 Ploom: JTI-Neuheit ist gut gestartet LEBEN 25 Legende des Stils: Audrey Hepburn 25 Buchtipp: Das Schnupftabakbücherl 26 Genussinterview: Gerold Rudle SERVICE 28 Urlaubszeit: Darf man Urlaub anordnen? 29 Post-Partner: Sind Trafiken weiterhin erwünscht? 31 Kolumne: Verkaufsberater Wolfgang H. Pappler 32 Sicherheit: Tipps für Ihre Trafik 34 Trafikporträt: Gabriele Karanz, Korneuburg Was meinen Sie? [email protected] Impressum Medieninhaber und Herausgeber: Wohlfahrtseinrichtung der Tabak­trafikanten Österreichs, Marxergasse 25, 3. Stock, 1030 Wien, Tel. 01/799 51 61, Fax 01/799 51 62, E-Mail: [email protected] Vorstand: KommR. Peter Trinkl (Obmann), KommR. Gabriele Karanz (Obmannstv.), Harald Pichler (Obmannstv.), Silvia Mattersdorfer (Kassier), KommR. Alois Kögl (Schriftführer) Vereinszweck: Individuelle Hilfestellung für Trafikanten in wirtschaftlichen, finanziellen und persönlichen Belangen sowie kollektive Vertretung der Anliegen der Mitglieder bzw. des Berufstandes der Tabaktrafikanten Verlag: Albatros Media GmbH, Grüngasse 16, 1050 Wien, Tel. 01/405 36 10, Fax 01/405 36 10-27, E-Mail: [email protected], Web: www.albatros-media.at Verlagsleitung: Mag. Peter Morawetz Redaktion: Marianne Kitzler (Leitung), Angelika Dobernig, Andreas Hierzenberger, Heike Jantschner, Wolfgang Maget, Nicole Neureiter, Daniela Purer, Paul Salchner, Julia Stering Grafik u. Produktion: Julia Proyer (Leitung), Doreen Agbontaen Anzeigen: Alexandra Peschek, Tel. 01/799 51 61-16, E-Mail: [email protected] Druck: NÖ Pressehaus, 3100 ­St. Pölten Auflage: 10.000 Erscheinungsweise: monatlich Jahresbezugspreis: € 48,–/für WE-Mitglieder € 24,– Die Redaktion von Filterlos spricht mit der grammatikalisch männlichen Form Personen beiderlei Geschlechts gleichermaßen an. 4 Filterlos 6/2013 Cover: Radlgruber Inhalt: Offner, ZIHE/fotolia.com Filterlos Juni 2013 Grenze BLICK LETZTE MELDUNG Mehr Trafiküberfälle, weniger Aufklärung Grund zur Besorgnis gibt die eben veröf­ fentlichte Kriminalstatistik der Polizei in Bezug auf Raubüberfälle in Trafiken: Im Vorjahr stieg die Zahl der Überfälle auf 80 – im Jahr 2011 waren es noch 51 ­Fälle gewesen. Hingegen sank die Aufklä­ rungsquote: Waren 2011 noch 41 Täter ausgeforscht worden, wurden im Vorjahr nur noch 39 gefasst – also nicht einmal jeder zweite Räuber! Dabei weist die Statistik große regi­ onale Unterschiede aus. Die meisten Überfälle auf Trafiken gab es im Vorjahr neuerlich in Wien, wo mit 61 Taten mehr als drei Viertel aller verübten Delikte ­verzeichnet wurden. Gar keinen Über­ fall gab es 2012 zum Glück in Kärnten – hier bereits zum dritten Mal in Folge –, im Burgenland und in der Steiermark, während Vorarl­bergs Trafiken nach zwei ­Jahren Pause wieder erstmals die unlieb­ same Bekanntschaft eines Räubers ma­ chen mussten. In Oberösterreich wurden neun Überfälle registriert, in Niederöster­ reich fünf und in Salzburg sowie in Tirol je zwei. Aufgeklärt wurden 28 Überfälle in Wien, acht in Niederösterreich – diese 160 Prozent Quote sind möglich, weil die Ergreifung von Tätern aus vergangenen Jahren in die Aufklärungsstatistik von 2012 einfließt – sowie je einer in Tirol, Salzburg und der Steiermark. Wie man sich vor Überfällen schützt, im Ernstfall richtig verhält und die Tra­ fik überhaupt sicherer macht, lesen Sie in dieser Filterlos-Ausgabe auf Seite 33. Was meinen Sie? [email protected] MEINUNG Fotos: WK Vorarlberg, Blitzlicht.at Strukturfonds bleibt ohne Rahmen wertlos Die Branche der Tabaktrafi­ kanten ist – sehr zu unserem Leid­ wesen – zur „Zu­ wendungsbran­ che“ mutiert. Große Freude sollten wir mit dem neuen Strukturfonds haben. Das erwartet man von uns. Leider hat man übersehen, dass Fonds und Stützungen ja nicht immer­ während sind. Sollte der Fonds wirk­ lich helfen, bedarf es auch zusätzlich eines Werkzeugs. Der Fonds steht, aber um ihn zum Retter werden zu lassen, fehlt es an den Rahmenbedingungen. Für jene Zeit, in der man die Voraus­ setzungen für Maßnahmen schaffen muss, hat man den Fonds – nur: Umset­ zungen will die Politik keine machen, vor der Wahl nicht und danach gleich Filterlos 6/2013 gar nicht. Wieder wird ein Fonds aus­ laufen, Lösungen bleiben aus. Wieder wird man uns sagen, wir hätten ja Zeit gehabt. Wofür? Uns zu verdrücken? Wie das Wasser zur Feuerwehr gehört der Fonds zur Rahmenbedingung. Nur ein Teil davon ist schön, aber nutzlos. Die einen – die Zahler – ärgert’s, die anderen – die Trafikanten – sollte es freuen. Nur in Kärnten kann mit die­ sem Fonds so gut wie nichts abgeholt werden. Dort, wo wir ihn bräuchten, kann er nicht angewandt werden, wo wir etwas bekommen würden, geht es nur um Kollekte, und das will nie­ mand. Wohin wird also dieses Geld versickern? Die Hälfte aus dem Topf bekommt jedenfalls das Finanzministe­ rium, denn dieses Geld ist ja zu versteu­ ern. Es ist wie beim Lotto: Alle spielen, nur einer bekommt die Million. Harald Pichler, Landesgremialobmann Kärnten [email protected] Was meinen Sie? [email protected] RAUCHZEICHEN Ursula Uecker, Gremialobfrau Vorarlberg Im Westen viel Neues „Im Westen nichts Neues“ heißt ein bekannter Roman von Erich ­Maria Remarque, der auch erfolg­ reich verfilmt wurde. Was die Trafi­ kanten betrifft, trifft dieser Titel auf Österreichs westlichstes und kleins­ tes Bundesland überhaupt nicht zu – ganz im Gegenteil: Bei uns gibt es sogar viel Neues zu vermelden. Ein besonderes Augenmerk ­legen wir auf die Ausbildung, und dazu ­haben wir zwei Schwerpunkte in Vorbereitung, mit denen wir im Herbst die Kompetenz unserer Trafi­ kanten erweitern wollen. Zum Ersten wird das bereits einmal mit großem Erfolg angebotene Zigarrenseminar in kleinen Gruppen ein Comeback feiern, und zum Zweiten werden wir als absolute Premiere ein Intensiv­ seminar zum Thema Wasserpfeifen anbieten. Weil wir gerade bei Neu­ erungen sind: Seit Kurzem sind sei­ tens der Zeitschriftenverlage neue Liefermodalitäten und Lieferwege in unserem Bundesland in Kraft getre­ ten. Wir sind darüber „not amused“, wie die Briten sagen würden, wollen aber auch nicht gleich ins Jammern verfallen. Wir schauen uns einmal an, wie sich das einspielt – sollte es aber nicht funktionieren, werden wir mit unseren Partnern ernsthafte Gespräche führen. Darauf können Sie sich verlassen! [email protected] 5 BLICK Nach der Flut rollt di Das verheerende Hochwasser von Anfang Juni hat auch vor den Trafikanten nicht Halt gemacht. In Ober- und Niederösterreich wurden große Schäden angerichtet – jetzt rollt eine Hilfewelle an: Filterlos zeigt, wo es finanzielle Unterstützung gibt. E s ist zum Verzweifeln für die Trafikantin Eli­ sabeth Haider aus Marbach an der Donau im niederösterreichischen Bezirk Melk: „Es ist bereits zum dritten Mal passiert, dass mein Geschäft völlig unter Wasser gesetzt wurde. Ich habe die Trafik an diesem Standort 1991 übernommen, drei Monate später war erstmals alles überschwemmt. Dann ist das Jahrhunderthochwasser 2002 gekommen und hat wieder alles zerstört, und jetzt ist es schon wieder so weit!“ Sie komme sich vor wie Sisyphus, der den Stein auch immer wieder von vorne den Berg hinaufschieben muss – und nie das Ziel erreicht. Und dennoch schaffte es die tapfere Frau nur wenige Tage nach der neuerlichen Katastrophe, wieder zuversichtlich in die Zukunft zu bli­ cken: „Es ist vor allem die enorme Hilfsbereitschaft der 6 Menschen, die freiwillig zupacken, die mir Trost und Kraft spendet.“ Finanziell sei es freilich eine Katastrophe: „Ich habe noch nicht einmal die Schulden des Neustarts nach dem Hochwasser von 2002 vollständig abgebaut, und jetzt ist wieder alles hin.“ Als Konsequenz aus den früheren Überflutungen hatte sie eine Einrichtung gewählt, die sich rasch abbauen lässt, aber dann war noch der ganze Schlamm zu entfernen und das Gebäude zu entfeuchten. An einen raschen Verkauf in den Räumen war zunächst nicht zu denken, daher hoffte Elisabeth Haider auf die Errichtung eines Notverkaufsstands, an dem sie Zigaret­ ten und Zeitungen abieten könne – denn: „Nach der Flut haben mich die Helfer unterstützt, aber jetzt brauche ich vor allem wieder Einnahmemöglichkeiten, um weiter be­ stehen zu können.“ Die wichtigste langfristige Hilfe sei Filterlos 6/2013 Fotos: Radlgruber, Haider Anpacken: Das Ausmaß der Schäden war für die Helfer erst nach dem Abzug der Wassermassen erkennbar BLICK ie Welle der Hilfe an schwer in Mitleidenschaft gezogen worden, die Flut von 2002 war an Radlgruber glimpflich vorbeigezogen. Jetzt will der Trafikant mit einem Container die Zeit bis zum Wiederaufbau des Geschäfts überbrücken. „Wir haben hier schon alles gehabt – einen bewaffneten Überfall auf meine Mutter, Einbrüche und eine Flut. Aber jetzt stehe ich da mit mindestens 100.000 Euro Schaden, und was die Versicherung zahlt, reicht nicht einmal für die Renovie­ rung der Elektroinstallationen aus“, hofft Radlgruber auf finanzielle Hilfe von anderen Seiten. Hilfe von der Kammer bis zum Bund Zugesichert: Betroffene Trafikanten sollen finanziell entschädigt werden – Unterstützung sagten mehrere Stellen zu die Unterstützung der Kundschaft, die damit auch einen Beitrag zur Sicherung der Kaufkraft im Ort leiste, ist sich die Trafikantin bewusst. Verwüstung in Schärding Im oberösterreichischen Schärding am Inn hat es Trafikant Christian Radlgruber schwer erwischt: Bei einer Raumhö­ he von 2,30 Metern stand das Wasser in seinem Geschäft anderthalb Meter hoch – sowohl im Verkaufsraum als auch im Lager und im Büro. Obwohl selbst das Bundes­ heer beim Aufräumen half, sind die Folgen dramatisch: „Die Einrichtung ist völlig kaputt, auch den Automaten, Zeitungen, Billetts und vor allem das Kassensystem und das Lottoterminal hat es voll erwischt!“ Da er am Vortag eine Warnung bekommen hatte, dass es aufgrund der stei­ genden Pegelstände zu Wasserschäden kommen könnte, habe er einen Großteil der Zigaretten und andere Tabak­ waren vorsorglich in den ersten Stock geräumt. Aber, so Radlgruber zu Filterlos: „Vorgewarnt hat man mich, dass zehn bis 20 Zentimeter Wasser eindringen könnten – von eineinhalb Metern war keine Rede!“ Die Trafik, die er vor gut 20 Jahren von seiner Mutter übernommen hatte, war bereits im Jahr 1954 einmal von Hochwasser Filterlos 6/2013 Und diese Hilfe sei durchaus zu bekommen, macht die Expertin auf diesem Gebiet, Niederösterreichs Gremi­ alobfrau Gabriele Karanz, den Betroffenen Mut: „Zuerst einmal schickt die Wirtschaftskammer jemanden, der den Schaden begutachtet, dann sind von dort Unterstüt­ zungen bis zu 10.000 Euro möglich. Die Versicherungen decken üblicherweise Schäden aus Naurkatastrophen nicht ab, aber auch dort sollte man alle Möglichkeiten erfragen!“ Von der Wohlfahrtseinrichtung der Tabaktrafikanten (WE) gebe es für Hochwassergeschädigte rasch und un­ bürokratisch bis zu 2.500 Euro Unterstützung, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Und auch der Bund habe zugesichert, dass den Opfern der Flutkatastrophe die Schäden ersetzt würden. Das hält Karanz nicht nur in Vor­ wahlzeiten wie diesen für eine gute Nachricht: „Was die Rückmeldungen nach dem Hochwasser von 2002 betrifft, haben wir festgestellt, dass es damals mit den Entschädi­ gungen durch den Bund sehr gut geklappt hat.“ Sollten Trafikanten nach Ausschöpfung all der genannten Mög­ lichkeiten noch Bedarf für eine Finanzspritze haben, gebe es zudem das Angebot eines Investitionsdarlehens von Seiten der Wohlfahrtseinrichtung. Wichtig: „Bei einem Schaden sofort an die zuständigen Landesgremialobleute wenden, die wissen Bescheid und helfen gleich weiter, damit man nichts übersieht“, informiert Karanz. Andere Bundesländer verschont Während in Ober- und Niederösterreich mehrere Tra­ fikanten Opfer der Flut wurden, blieben die restlichen Bundesländer verschont, wie ein Rundruf von Filterlos zeigte. Selbst aus Tirol und Salzburg, wo es sonst schwere Schäden gab, kamen keine Horrormeldungen seitens der Trafikantenschaft – auch wenn es zeitweise knapp war, wie Salzburgs Gremialobfrau Barbara Schiller weiß: „Im Pinzgau wurde ein Hotel völlig zerstört, nur wenige Meter entfernt blieb die Trafik heil.“ 7 BLICK Schützenhilfe im Tauziehen um die neue EU-Tabakproduktrichtlinie vom Wirtschaftsminister: Die Rolle der Trafikanten solle nicht gefährdet werden, standortpolitische Aspekte gelte es zu berücksichtigen. E ine Lanze für die österreichischen Trafikanten brach Wirtschafts­ minister Reinhold Mitterlehner im Interview mit Filterlos. Das äußerte sich auch im Verständnis für die Proteste der Trafikanten gegen die geplante neue Tabakproduktrichtlinie der EU. Auch wenn er das grundsätz­ liche Ziel der EU, den Gesundheits- 8 und Jugendschutz weiter zu verbessern, unterstütze, halte er einige Aspekte des Vorschlags, wie zum Beispiel die neuen Vorgaben für Verpackungen und Warn­ hinweise, für überschießend: „Wenn künftig Warnhinweise 75 Prozent des äußeren Bereichs sowohl der vorderen als auch der hinteren Packungsfläche einnehmen sollen, könnte dadurch das Fälschertum begünstigt werden, wie nicht nur die Trafikanten fürchten. In diesem Fall wäre der Vorschlag kontra­ produktiv!“ Auf die Filterlos-Frage, wie man die Trafikanten unterstützen könnte, stellte Mitterlehner klar: „Wir werden gegenüber dem federführend zu­ ständigen Gesundheitsministerium klar­ stellen, dass in den Verhandlungen auf Filterlos 6/2013 Fotos: Gryffindor/wikipedia.com, Bildagentur Zolles/Mike Ranz „Trafikanten dürfen nicht gefährdet werden“ BLICK Schützenhilfe aus dem Hohen Haus: Minister Reinhold Mitterlehner will Trafikanten nicht gefährden der EU-Ebene auch standortpolitische Aspekte berücksichtigt werden müssen und die Rolle der Trafikanten nicht ge­ fährdet werden darf!“ Mit seinen immer vielfältiger werdenden Produkten und Angeboten erfülle der Trafikant näm­ lich eine wichtige Rolle in der Nahver­ sorgung. Darüber hinaus sei die Trafik für viele Menschen immer noch Treffpunkt und Bestandteil der täglichen Wege und erfülle damit auch eine Kommunikati­ onsfunktion im Bezirk, in der Gemeinde und in der Region. Und wie schätzt der Wirtschafts- und Familienminister die Rolle der Trafik als Chance auf einen Arbeitsplatz für behinderte Menschen ein? Mitterlehner: „Sehr positiv! Damit haben Menschen mit einer Behinderung einen Zugang zu einem angesehenen Beruf und können als selbstständige Unternehmer ihren Lebensunterhalt bestreiten. Gleichzeitig erfüllen sie eine wichtige Funktion als Ansprechpartner für ihre Kunden!“ SP-EU-Delegation steht zu Plänen Weitgehende Übereinstimmung mit den Plänen von EU-Gesundheitskom­ missar Tonio Borg signalisiert hingegen die SPÖ-Delegation im Europäischen Parlament: Laut einem Schreiben der Abgeordneten Karin Kadenbach im Namen der österreichischen SP-Dele­ gation in Brüssel befinde sich der Kom­ missionsvorschlag zur Tabakproduktrichtlinie derzeit zur Begutachtung und Bearbeitung im zuständigen Ausschuss für Umweltfragen, Volksgesundheit und Lebensmittelsicherheit. Da jedoch nach wie vor 70 Prozent der Raucher mit dem Rauchen beginnen, bevor sie 18 Jahre alt seien, liege der Grundtenor der Bestrebungen vor allem darin, junge Menschen vom Tabakkonsum abzuhal­ ten. Daher solle die Aufmachung der Packung die Eigenschaften des Inhalts widerspiegeln oder, vereinfacht gesagt, sollten Tabakprodukte wie Tabakpro­ dukte aussehen, erklärte Kadenbach. Sie verteidigte auch die geplanten Warn­ hinweise mit den Schockbildern, weil wissenschaftliche Studien belegt hätten, dass bildliche Warnhinweise auf Zigaret­ tenpackungen effektive Abschreckungs­ maßnahmen vor allem für Neueinsteiger darstellten. Alles in allem gehe es nicht um eine Bevormundung erwachsener Konsu­ Filterlos 6/2013 menten, Raucher sollten weiterhin die Freiheit haben, Tabakprodukte zu genie­ ßen. Sie sollten aber ihre Entscheidung auf Basis genauer Informationen zu den Inhaltsstoffen sowie den gesundheit­ lichen Folgen treffen können. VCPÖ für Verhältnismäßigkeit Etwas anders sieht das erwartungsgemäß der Verband der Cigarren- und Pfei­ fenfachhändler Österreichs (VCPÖ), der in einem Positionspapier nicht nur die bisher bekannten Maßnahmen wie Schockbilder, Einheitsformat und Zu­ satzstoff-Aus für unverhältnismäßig und wenig zielführend hält, sondern auch das geplante Verbot der bisher gesetz­ lich vorgeschriebenen Konsumenten­ information in Form der Angabe von Rauchinhaltsstoffen auf den Packungen. Eindringlich appelliert der VCPÖ daher an alle verantwortlichen Politiker in Österreich und der EU, ihre Pläne noch­ mals zu überdenken und auch die Rolle der Trafiken als Wirtschaftsfaktor und Existenzsicherung zu berücksichtigen. Verhältnismäßigkeit statt Überregulie­ rung lautet für den VCPÖ das Gebot der Stunde. EU-Tabakhändler kämpfen weiter Bei einem Treffen in Rom berieten Ende Mai die Vertreter von Tabakhändlern mehrerer Staaten, darunter auch Re­ präsentanten der österreichischen Trafi­ kanten, erneut ihre Strategien im Kampf gegen die drohenden Verschärfungen. Bei diesem Treffen der CEDT (Con­ fédération Européenne des Détaillants en Tabac) berichteten die Vertreter von Frankreich und Italien über eine Mobi­ lisierung auf der Straße: In Rom nah­ men aus Protest gegen die geplante EURichtlinie über 3.500 Tabakfachhändler an einer Demonstration teil, in Frank­ reich machten die Tabakhändler sogar über einen längeren Zeitraum in meh­ reren großen Städten auf ihre Probleme und Befürchtungen im Zusammenhang mit den drohenden Verschärfungen aufmerksam. In diesen beiden Ländern spielt übrigens auch die E-Zigarette eine immer größere Rolle in den Ver­ kaufsüberlegungen. Interessantes kam von den spanischen CEDT-Vertretern: Sie berichteten von einem Besuch 15 russischer Journalisten, die sich über ein Tabakmonopol informierten. Was könnte dort im Busch sein? 9 BLICK Lotto: Annahmestellen-Flut spült in Trafiken Umsätze hinweg Die Flut an neuen Lotto-Annahmestellen im österreichischen Westen fordert erste Opfer in der ­Trafikantenschaft, vor allem in Oberösterreich. Weitere Betroffene werden gebeten, sich zu melden. Oberösterreich am stärksten betroffen Am härtesten bekommen offenbar die Trafiken in Oberösterreich die „LottoKeule“ zu spüren. Landesgremialobmann Erwin Kerschbaummayr weiß von meh­ reren Betroffenen zu berichten, wobei es zwei besonders hart erwischt hat. Und ­diese beiden halten mit Hiobsbotschaften nicht hinterm Berg: Ein Minus von 35 bis 40 Prozent bekommt Elmar Reisinger aus St. Martin im Innkreis zu spüren, seit ihm in unmittelbarer Nähe ein Lebensmittel­ geschäft dank neuem Lotto-Terminal als Konkurrenz vor die Nase gesetzt wurde. „Auch das Postamt hat das Lotto neu be­ kommen, aber besonders spüre ich den Supermarkt, weil der auch noch längere Öffnungszeiten hat“, klagt Reisinger im Gespräch mit Filterlos. Hätte er jetzt nicht noch neben der verbundenen Trafik, die er seit 35 Jahren führt, einen Zweitjob als Angestellter, müsste er um seine Existenz bangen. Reisinger muss dennoch hoffen, dass die neue „Lizenz zum Tippen“ im Supermarkt rückgängig gemacht wird – „sonst hat es bald einen Nahversorger namens Trafik bei uns in St. Martin gegeben!“. Nicht weniger dramatisch zeichnet ein zweiter Trafikant, der namentlich nicht genannt werden möchte, das Bild seiner Annahmestelle, seit ihm gleich 10 wir hatten keine Chance, uns zu wehren!“ Jetzt hofft er ei­ nerseits, dass einer der beiden neuen Konkurrenten die ge­ forderten Umsatzvorgaben nicht schafft und daher das Lottoterminal wieder verliert, andererseits aber auch auf Ver­ handlungserfolge der Landesund Bundesgremien, „die die­ ser Erweiterung niemals hätten zustimmen dürfen!“. Auch die Option einer Klage gegen die Lotterien sollte man weiter er­ wägen: „Das bringt zumindest Zeit!“ Arbeitsplatzverlust in Salzburg Die Salzburger Landesgremial­ obfrau Barbara Schiller hat noch keine konkreten Zahlen, vor allem was die Jackpot-Be­ reinigung betrifft, musste aber selbst eine Angestellte abbau­ en, weil sie beim Lotto einen Umsatzrückgang um 20 bis 25 Prozent erlitten hatte. Damit kostet die Ausweitung des Ver­ triebsnetzes definitiv Arbeits­ Minus-Mann: Elmar Reisinger aus St. Martin im Innkreis plätze in Trafiken. Sonst würde in ihrem Bundesland – wie in muss beim Lotto dank neuer Konkurrenz ein Umsatzminus Tirol in Vorarlberg – noch an von mindestens 35 Prozent verschmerzen der Erhebung gesicherter Zah­ zwei neue Konkurrenten im Umkreis von len gearbeitet. nur wenigen hundert Metern erwachsen sind: „Es ist einfach unglaublich, dass alle Betroffene, bitte dringend melden! zwei Supermärkte das Lotto bekommen Um das ganze Ausmaß der Misere er­ haben. Ich habe dadurch nicht nur beim fassen und entsprechende Maßnahmen Lotto selbst einen Umsatzverlust von 15 ergreifen zu können, appellieren Bundesbis 20 Prozent, sondern verliere auch an und Landesgremien an betroffene Trafi­ Kundenfrequenz und dadurch bei ande­ kanten, sich möglichst rasch zu melden, ren Warengruppen. Die Österreichischen zumal ein Ausgleich nicht zu erwarten Lotterien agieren als rücksichtsloser Mo­ ist. Der Weg zur Wettbewebsbehörde nopolist und ruinieren – zumindest bei kann jetzt neu beschritten werden. Die uns im Ort – funktionierende Struk­ ­Obleute in allen Bundesländern ­stehen turen!“ Was den Trafikanten besonders dafür gerne zur Verfügung. ärgert: „Man ist über uns drübergefahren, Stellungnahme Bundesgremium Seite 13 Filterlos 6/2013 Foto: Reisinger D ie heftig umstrittene Erweite­ rung des Annahmestellennetzes der Österreichischen Lotte­ rien mit insgesamt geplanten 1.600 zusätzlichen Terminals in ganz Österreich fordert ihre ersten Opfer in der Trafikantenschaft. Besonders aus Ober­ österreich werden zum Teil dramatische Einbrüche der Umsatzzahlen durch die neue Konkurrenz gemeldet, und anhand eines prominenten Beispiels aus Salzburg steht eindeutig fest: Die Ausweitung des Vertriebsnetzes durch die Lotterien kostet in den Trafiken definitiv Arbeitsplätze. MIT CHESTERFIELD, OHNE ZUSÄTZE.* Name Bestellnummer Preis Werte Chesterfield Ohne Zusätze Red 4266 4,00 € Kondensat (Teer) 10 mg, Nikotin 0,9 mg, Kohlenmonoxid 10 mg Chesterfield Ohne Zusätze Blue 4277 4,00 € Kondensat (Teer) 6 mg, Nikotin 0,6 mg, Kohlenmonoxid 8 mg Bestellen Sie ab jetzt!*** Bestellen Sie im Zuge Ihrer nächsten regulären Bestellung per E-Mail: [email protected], Fax: 01/729 729 0100 oder Anruf durch die Auftragserfassung! Diese Information ist ausschließlich für im Tabakhandel tätige Personen bestimmt und darf nur diesen zugänglich sein. * Tabakmischung wurde ohne Zusatzstoffe und nur mit Wasser behandelt. Ohne Zusatzstoffe bedeutet nicht, dass die Zigarette weniger schädlich ist. ** Das Produkt wurde im Wiener Amtsblatt mit dem 3. Juni 2013 als erstem Verkaufstag angemeldet – ein früherer Verkauf ist nicht zulässig. *** Bestellung per E-Mail: [email protected], Telefon: 0800 80 80 240, Fax: 01/729 729 0100. Rauchen kann tödlich sein. Der Rauch einer Zigarette enthält: Chesterfield OHNE ZUSÄTZE Red 10 mg Kondensat (Teer), 0,9 mg Nikotin und 10 mg Kohlenmonoxid, Chesterfield OHNE ZUSÄTZE Blue 6 mg T, 0,6 mg N und 8 mg CO. (Durchschnittswerte nach ISO) Die Menge an Kondensat (Teer), Nikotin und Kohlenmonoxid, die Sie inhalieren, variiert, je nachdem, wie Sie Ihre Zigarette rauchen. BLICK AUS DEN LÄNDERN Zigaretten richtig rollen Wien. Trafikanten aus dem 2. und 20. Wiener Gemein­ debezirk trafen einander am 9. April zum Informations­ abend. Die Bezirksvertrau­ ensfrau Hannelore Wöhr konnte Niko­ laus Gutjahr und Björn Osterauer von Imperial Tobacco begrüßen. Nikolaus Gutjahr stellte das Unternehmen Impe­ rial mitsamt ­Produkten vor und ging im Speziellen auf den Unterschied zwischen Volumentabak und herkömmlichem Tabak ein. Großes Thema war aus ak­ tuellem Anlass auch die Tabakprodukt­ richtlinie, deren geplante Änderungen Gutjahr darlegte: Einheitliche schwar­ ze Packungen mit Schockbildern, die die beiden oberen Drittel der Packung Gelernt: Manuelles Drehen und Stopfen der Zigarette – der Profi zeigt, wies geht einnehmen, der Markenname würde zu­ künftig klein auf dem unteren Drittel auf neutralem Hintergrund stehen. Neben den Einheits­zigarettenpackerln würde die neue Richtlinie auch das Aus für Zi­ garetten mit Geschmack sowie für Slim und 100er bedeuten. Gutjahr sprach sich gegen die geplanten Umsetzungen aus und bat alle Trafikanten sowie de­ ren Kunden um Unterstützung diverser Aktionen gegen die Verordnung. Im Anschluss zeigte Björn Osterauer, wie man Zigaretten ohne Rolling-Maschine rollt und richtig Zigaretten stopft, was die Anwesenden gleich ausprobieren konnten. Die Trafikanten genossen einen informativen Abend mit ihren ­Geschäftspartnern. Betriebsprüfung als heißes Thema prüfen, ob die anwesenden Mitarbeiter angemeldet sind. Sollten noch andere Unterlagen verlangt werden, sprechen Sie das vorher lieber mit ­Ihrem Steuer­ berater ab.“ Wird der Betrieb vom Fi­ nanzamt geprüft, rät Pippan zu einem freundlichen Umgangston mit dem Prüfer. „Und setzen Sie ihn nicht in das kleinste Kammerl ohne Fenster.“ Die Trafikanten hörten ihr interessiert zu – und Landesgremialobmann Harald Pichler sagte mit einem Schmunzeln: „Das war jetzt aber ein Streifzug durchs Steuerrecht voll mit Grauslichkeiten. Vielen Dank!“ Charmant: Annemarie Pippan referierte umfassend über die Betriebsprüfung 12 Elegante Tabak-Wickel Tirol. Am 22. Mai flogen 13 Tiroler Trafikanten von Innsbruck nach Amsterdam, um die Zigarrenfabriken Royal Agio Cigars (Westerlo/Bel­ gien) und De Olifant (Kampen/Nieder­ lande), beides Familienunternehmen, zu besichtigen. Am Ankunftstag wurde Amsterdam bestichtigt, am nächsten Morgen erfuhren die Trafikanten im rund 180 Kilometer entfernte Westerlo, wie Tabakballen gelagert, Tabak gemischt und Zigarren gerollt werden, wobei sich die Teilnehmer in dieser Fertigkeit sogar selbst versuchen durften. Im Kampen, einer einstigen Zigarrenhochburg, be­ suchten sie die Manufaktur De Olifant, in der viele Arbeitsschritte noch händisch erledigt werden. Eine Grachtenfahrt zu­ rück in Amsterdam bot einen schönen Abschluss der informativen Reise. Filterlos 6/2013 Fotos: Christian Bauer, Dobernig, privat, Sezemsky Kärnten. Ein Thema, mit dem sich Unternehmer nur ungern beschäftigen, stand beim Trafikantenstammtisch in Villach im Mittelpunkt: die Betriebsprüfung. Mit viel Charme erklärte Annemarie Pippan, Chefin der gleichnamigen Steuerberatungskanzlei, worauf man im Fall des Falles achten müsse. Ihr Appell an die Unterneh­ mer: „Bitte lassen Sie sich nicht alles gefallen! Vor allem, wenn die Finanz­ polizei vor Ihrer Tür steht, müssen Sie nicht alle Ihre Aufzeichnungen auf den Tisch legen. Die Finanzpolizei darf BLICK Achtung Sicherheitslücke! Salzburg. Drei große Themen standen beim jährlichen Informationsabend für die Trafikanten des Innergebirg im Mai in Zell am See auf dem abendlichen Programm: Bezirksinspektor Eduard Herzog von der Polizei klärte die Trafikanten über Sicherheitslücken in den Geschäften, richtige Alarmanlagensicherung, osteuropäische Geldfälscherbanden und Trickbetrügereien mit der PayPal Card auf. Besprochen wurde auch die Videoüberwachung, die im Einvernehmen mit den Arbeitnehmerschutzbestimmungen zu erfolgen hat. Ulrike Lamprechter vom Arbeitsinspektorat Salzburg stellte die Aufgaben dieser Große Runde: Stefan Lassnig, Nikolaus Gutjahr, Ulrike Lamprechter, Barbara Schiller, Petra Köck, Karl Schlager, Eduard Herzog, Thomas Sieberer (v. l. n. r.) Bundesbehörde vor. Wichtig seien auch die Arbeitszeitaufzeichnungen, welche bei einer Arbeitsinspektoratsbegehung standardmäßig überprüft werden. ­Nikolaus Gutjahr, Sales Manager Österreich für Imperial Tobacco, präsentierte danach die Marke Imperial. Imperial, der führende Hersteller von Snus, möchte zukünftig neue Märkte in Südamerika, Indien und Afrika erschließen. Abschließend referierte Zigarrenexperte Stefan Lassnig über die Vegafina-Zigarren und verteilte Kostproben an die anwesenden Gäste. Stellungnahme zum Bericht Seite 10 Glücksspiel mit dem Vertriebspartner Seit 27 Jahren kommen Lottospieler in die Trafik um ein Stück vom Geldsegen zu erhaschen. Das Lotto ist für uns Trafikanten lebenswichtig. Die österreichischen Lotterien haben aus Ernst aber offenbar ein Glücksspiel gemacht. Oder es ist überhaupt Willkür, die da jüngst im Vertrieb herrscht. S eit Kurzem hat auch das Einkaufszentrum G3 in Gerasdorf, NÖ, eine neue Annahmestelle. Das bedeutet für uns Trafikanten Umsatzeinbußen, und eigentlich sollte es sie gar nicht geben. Bis zum Schluss hat das Landesgremium gegen die Trafik im G3 gekämpft. Warum man im G3 trotzdem Lotto spielen darf, ist nach einem Gutachten der Monopolverwaltung verwunderlich: Es besagt, dass eine Trafik im G3 wegen der großen Strahlkraft nach Wien und Niederösterreich unverträglich ist. Eigentlich sollten alle Tabakfachgeschäfte Lotto-fähig sein, ein Geschäft in Kärnten darf „das große Glück“ aber nicht anbieten, scheinbar ist doch nicht alles möglich. Warum in diesem Geschäft niemand Lotto spielen darf, weiß aber niemand. Es gibt also offenbar stärkere Argumente als offizielle Pläne und Gutachten: Wie uns zugetragen wurde, bekommt man eine Annahmestelle in einem Einkaufszentrum vor allem dann, wenn man die richtigen Kontakte nach oben hat. Filterlos 6/2013 Auch an Tankstellen scheinen die österreichischen Lotterien mit Willkür zu walten: 6,7 Prozent Umsatzspanne, über drei Prozent davon gehen an die Multis. Noch mehr für die, die ohnehin schon viel haben. Die neuen Umsatzgrenzen der Annahmestellen sind aber nicht so ernst: Wer die Ziele nicht erreicht, dem verlängern die Lotterien die Probezeit. Was sollten sie auch mit den zuvor mühevoll angbrachten Geräten tun. Die Lotterien schreiben seit Jahren Gewinne, begründen gleichzeitig aber die Annahmestellenflut als wirtschaftlich notwendig. Sie brüsten sich auf ihrer Homepage: „Sozial ... verantwortlich handeln heißt, über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus in die ... Anspruchsgruppen zu investieren.“ Das sind nicht zuletzt wir, die Vertriebspartner, über 50 Prozent Menschen mit Behinderungen. Die Bundesländer NÖ, Burgenland, Kärnten und Steiermark waren von Anfang an gegen eine Ausweitung. Sie haben recht behalten, dass die Lotterien Partner, die sie zu dem gemacht haben, was sie heute sind, nicht würdigen. Wir fordern als Ausgleich dieser Entwicklung eine Verlängerung des Zahlungszieles um zusätzliche sieben Tage und die Freigabe für den Verkauf von Admiral Wetten in den Trafiken. Partnerschaft bedeutet nämlich nicht nur nehmen, sondern auch geben. Gabriele Karanz: Obmann-Stv. Peter Trinkl: Obmann Hannes Dragschitz: Obmann-Stv. 13 BLICK Foto: Aleksandar Mijatovic/fotolia.com Tunesien: Rebellion mithilfe von Zigaretten Kampf für die Freiheit: Aktivistinnen pochen auf ihr Recht – mit der Zigarette als Freiheitssymbol in der Hand In Tunis fanden Demonstrationen von Aktivistinnen statt, die die Freilassung einer inhaftierten Tunesierin zum Ziel hatten. Gekämpft wurde damit auch für die immer noch beschränkte Freiheit der Frauen im islamisch geprägten Land. Mit nacktem Oberkörper, auf den Parolen ­geschrieben waren, und rotem Lippenstift versuchten die Aktivistinnen, auf Unterdrückung und Ungleichstellung aufmerksam zu machen. In ­ihren Händen: Zigaretten – eine Provokation für die von den Demonstrantinnen Angesprochenen. Erst kürzlich fanden online ähnliche Proteste statt. Die Bewegung „Free Amina“ rief zahlreiche mutige Frauen auf den Plan und führte gar dazu, dass Salafisten öffentlich die Todesstrafe für die Drahtzieherinnen forderten. Schmuggel Verschärfung USA. Wieder gelangt New York wegen radikalen Änderungen im Tabakgesetz in die Schlagzeilen. Nach der Debatte um die Verbannung von Zigaretten unter den Laden­tisch soll nun das Mindest­alter für den Kauf von Tabakwaren von derzeit 18 auf 21 Jahre angehoben werden. In New York gilt bereits strenges Rauchverbot in Bars, Restaurants, Parks und am Strand. Das Büro der Stadtratsvorsitzenden Christine Quinn teilte mit, dass bei einer Abstimmung mit einer Mehrheit für erneute Verschärfungen zu rechnen sei. Quinn gilt als Favoritin für die Bürgermeisterwahl im Herbst 2013. Deutschland. Dreistigkeit hat ihren Preis. Zigaretten sollten auch einen haben. Nach einer Verfolgungsjagd haben Zöllner in der Nacht auf den 24. Mai bei Forst im Landkreis Spree-Neiße einen Autofahrer mit 170.000 geschmuggelten Zigaretten im Wagen gestellt. Wie das Hauptzollamt Frankfurt an der Oder am Freitag mitteilte, war der 34-jährige Fahrer vor einer Kontrolle in Olszyna (Südpolen) nach Deutschland geflohen. Am genannten Ort konnte er schließlich festgenommen werden. Der Steuerschaden beträgt den Angaben zufolge mehr als 32.000 Euro. Dreckspatz Gesetzeswahn Türkei. Der Gesetzeswahn trifft fortan nicht mehr nur die Tabakindustrie. Die Türkei verbietet nun nächtlichen Alkoholverkauf. Zwischen 22 und sechs Uhr dürfen Geschäfte und Supermärkte künftig nichts Berauschendes mehr verkaufen. Ähnlich wie Zigarettenpackungen müssen Schnapsflaschen außerdem Warnhinweise und -etiketten tragen. Zu allem Überfluss werden Alkoholflaschen in Filmen verpixelt. Kritik an den Gesetzesentwürfen kommt von der Tourismusbranche, die eine abschreckende Wirkung auf die rund 30 Millionen ausländischen Gäste pro Jahr befürchtet. 14 Singapur. Rauchern aus Europa könnte die Macht der Gewohnheit im südostasiatischen Staat zum Verhängnis werden. Wer Zigarettenkippen auf die Straße wirft, kann mit hohen Geldstrafen rechnen. Zudem muss der Gesetzesbrecher mit einer Neonweste bekleidet für die nächste Zeit Müll aufräumen. Beim dritten Verstoß wird die Strafe um ein Schild erweitert, das um den Hals getragen werden muss. „I’m a litter lout“ – auf Deutsch „Ich bin ein Dreckspatz“ – steht auf diesem. Von 1992 bis 2004 war sogar der Kaugummiverkauf ganz verboten. Die steigende Nikotinsucht soll zur Aufhebung geführt haben. Filterlos 6/2013 MARKT Starker Genuss im Miniaturformat Die neue Davidoff Limited Edition „Minia­tures“ ist schon beim ersten Zug eindeutig positioniert: für Genießer und Liebhaber des etwas kräftigeren Raucherlebnisses. Den kraftvollen Geschmack verdankt der Davidoff-Zigarillo einem Blend aus feinsten 100 Prozent Tripa-Corta-Tabaken aus Ecuador, Java, Brasilien und – Davidoff-typisch – der Dominikanischen Republik, mit Pfeffer, scharfen Geschmacksnuancen und schwarzem Kaffee am Gaumen. Das UmLimitiert: Davidoff-Zigarillos mit bezeichnend scharfer Geschmachsnuance blatt aus reinsten Havanna Seeds sorgt für den „besonderen Kick“ im Aroma. Die Tabakmischung mit dem charaktervollen Umblatt trifft aber nicht nur geschmacklich den Nerv der Zeit. Das „Miniature“Format misst vier Millimeter kürzer als die klassischen Davidoff-Zigarillos. Davidoff produzierte bekanntlich bereits vor 41 Jahren die ersten Mini-Zigarillos. Dank dieses gewachsenen Knowhows in Sachen Herstellung ist Davidoff heute ein sicherer Garant für hohe Qualität und Konsistenz. Mit der neuen Davidoff Limited Edition „Miniatures“ wird aber nicht nur der Tradition Tribut gezollt, auch zeitgemäße Innovation findet im Davidoff-Zigarillo-Portfolio einen deutlich sichtbaren Platz. Das neue Verpackungsdesign, die goldene Dose, folgt dem derzeit herrschenden Trend zu individuellem Chic, der einfach überall zu Hause ist. Sammler aufgepasst: Die neue Davidoff Limited Edition „Miniatures“ ist weltweit auf 75.000 Dosen limitiert. Für Österreich stehen 5.000 Päckchen zur Verfügung. Fotos: Foto tobaccoland, Davidoff, Foto Plattner Neuen Fünfer in Rekordzeit im Griff Während in anderen Branchen geklagt wurde, meldet tobaccoland einen Rekord: Bereits mit 8. Mai habe man die Umrüstaktion für die Banknotenleser an den Automaten in ganz Österreich abgeschlossen, meldete der Großhandelsprimus. Der neue Fünf-Euro-Schein, der seit Anfang Mai im Umlauf ist, war von der alten Software nicht erkannt worden, die Umrüstung war deshalb notwendig geworden. „Es war eine logistische Herausforderung, die wir mit viel Einsatz und Aufwand gemeistert haben“, zog tobaccolandGeschäftsführer Manfred Knapp Bilanz. Da der Fünf-Euro-Schein an Automaten als Zahlungsmittel besonders beliebt sei, habe man alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit jeder Schein, egal ob alt oder neu, rasch von den Automaten angenommen werde. Stefan Freiberger, Trafikant im 16. Wiener Bezirk, bestätigte diese Bilanz: „Das war ein Service, der mir sehr geholfen Filterlos 6/2013 hat, weil ich es mir nicht leisten kann, wegen dieser Umstellung auf Umsatz zu verzichten.“ Dass er nur für die Software, nicht jedoch für den Arbeitsaufwand und die Installation bezahlen musste, sei ein erfreulicher Nebenaspekt gewesen. Zudem hätten es seine Stammkunden sehr wohl registriert, dass sie am Automaten problemlos ihre Zigaretten schon in Zeiten bekommen hätten, während die Zeitungen noch voll mit Berichten über Schwierigkeiten mit den neuen Fünfern an anderen Orten gewesen seien. AKTUELL Neu in aller Würze Für Fortgeschrittene: die neue „The Edge“ von Rocky Patel bei Plattner Eine neue Zigarre von Rocky Patel in drei Größen ist der jüngste Zugang im Sortiment des Tiroler Großhändlers Kaspar Plattner: Die „The Edge Maduro“ in den Formaten Corona, Robusto und Torpedo bietet Rauchgenuss in aller Würze und soll vor allem den Gaumen reifer Zigarrengenießer zum Singen bringen. Angesichts des Namens „The Edge“ wären wohl Klänge der irischen Kultband U2 mit gleichnamigem Gitarristen angebracht … Die fünf Jahre alte Tabakmischung der Neuen von Rocky Patel ist äußerst anregend mit einer mutigen Einlage, die aus Honduras- und Nicaragua-Tabaken gemischt ist. Das Ebenholz-Maduro-Deckblatt kommt aus Costa Rica. Die „The Edge Missile Torpedo“ – 6,40 Euro pro Stück in der 25er-Kiste – steht für würzigen Geschmack in einer neuen Zigarrenlänge, sie besteht aus einer starken, aber dennoch ausgewogenen Mischung aus All-Ligero und einem schmackhaften Maduro-Deckblatt und bietet ein extremes Aroma, das nichts für Anfänger ist. Die Corona gibt es bei KP Plattner in der 20erKiste um 6,25 Euro pro Stück, die Robusto um 6,50 Euro pro Stück, ebenfalls in der 20-Stück-Kiste. 15 MARKT Krise an den Grenzen: Hoffnung auf neue Gesetze bei Nachbarn In den Grenzgebieten zu Ungarn und Slowenien raufen Österreichs Trafikanten ums Überleben. In Ungarn könnte ein neues Gesetz etwas Entspannung bringen, auch Slowenien plant Veränderungen. E s ist ein harter Job, Trafikant nahe der Grenze zu Ungarn oder Slowenien zu sein. „Vollbesetzte Autos rollen in Richtung Grenze, um sich in den slowenischen Dutyfree-Shops pro Kopf jeweils vier Stangen Zigaretten völlig legal zu besorgen. Auch Radler kommen mit dem Rucksack vorbei und tun das Gleiche. Mir bleibt da nur noch übrig, mit ganz speziellen Serviceangeboten und einem möglichst breiten Warensortiment zu punkten“, erzählt etwa die Trafikantin Marion Offner, die im Kärntner Lavamünd seit dem Jahr 2004 ihre Trafik mit viel Engagement betreibt. Nur vier Kilometer ist Slowenien von ihrem Geschäft entfernt, die Situation sei bisweilen deprimierend. Umso mehr, wenn wie im Vorjahr eine weitere Katastrophe dazukommt: „Am 5. November ist das Jahrhunderthochwasser gekommen und hat meine Trafik völlig überschwemmt. Fast ein halber Meter Wasser ist im Geschäft gestanden, die unterste Reihe im Zeitungsregal war gar nicht mehr zu sehen. Da überlegt man sich schon, ob alles überhaupt noch einen Sinn hat!“ Die vielen aufmunternden Worte und die große Hilfsbereitschaft, die ihr entgebracht worden seien, haben sie zum Weiterkämpfen veranlasst. Voller Einsatz: Viel Service und ein breites Sortiment helfen Marion Offner zu überleben 16 Um zu überleben, setzt Marion Offner auf vollen Einsatz und Service. So steht sie täglich bereits um sechs Uhr in ihrem Laden, um jene Raucher, die so früh auf den Beinen sind, mit Rauch­waren zu versorgen. Der Duty-free an der ­Grenze sperrt nämlich erst um sieben Uhr auf, da sind manche Frühaufsteher froh, in Lavamünd die offene Trafiktür zu finden. Zudem bemühe sie sich, besonders freundlich und zuvorkommend zu sein – und ein möglichst breit gefächertes Sortiment anbieten zu können. „Zum Glück habe ich wenigstens das Lotto“, Filterlos 6/2013 Fotos: eyeQ/fotolia.com, Offner Aufsperren um sechs Uhr Filterlos_06_2013_Layout 1 30.05.13 12:36 Seite 1 MARKT erläutert die Trafikantin, daneben sorgen Zeitschriften, Billetts oder kleine Nebenprodukte fürs wirtschaftliche Überleben. Was sie sich wünschen würde? Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: „Dass die Preise in den Nachbarländern jenen bei uns angeglichen werden, wie es die EU ja dem Vernehmen nach einrichten möchte. Wenn die Preise in Slowenien annähernd auf österreichischem Niveau wären, würden die Leute bei uns kaufen, weil unsere Zigaretten angeblich besser schmecken!“ LOOK D A S A U TO M AT E N S Y S T E M DER ZUKUNFT Slowenische Regierung plant Verteuerungen Hoffnung gibt ihr da der steirische Gremialobmann Alois Kögl: Ihm sind Pläne der neuen slowenischen Ministerpräsidentin zu Ohren gekommen, die Schachtel Zigaretten um 30 Cent zu verteuern. „Geschehen ist das aber scheinbar noch nicht“, erklärt Kögl. Das würde vor allem für österreichische Trafiken im Grenzgebiet hilfreich sein. Kögl: „Wenn diese Harmonisierung kommt, könnte manche Trafik, die für eine Stilllegung mithilfe des Strukturfonds vorgesehen ist, wieder Erlöse erzielen, um über die ominöse Umsatzgrenze zu kommen!“ Daher halte er den Strukturfonds derzeit einfach für verfrüht. Neues Gesetz in Ungarn kurz vor Umsetzung Anlass zur Hoffnung in grenznahen Trafiken zu Ungarn gibt jene Antwort, die auf Filterlos-Anfrage von der österreichischen Wirtschaftsdelegierten in Budapest, Erika Teoman-Brenner, übermittelt wurde: Demnach dürfen laut ungarischem Parlamentsbeschluss ab 1. Juli 2013 nur noch in Tabakläden mit staatlicher Konzession Zigaretten verkauft werden, zudem stehen Verteuerungen für ungarische Rauchwaren bevor. In Orten mit weniger als 2.000 Einwohnern darf bei den Magyaren künftig nur noch ein Tabakladen Zigaretten verkaufen, da nur je 2.000 Bewohnern eine Konzession vergeben werde. 15.633 Kandidaten haben sich um die Konzessionen beworben, in der ersten Runde wurden für 1.717 Gemeinden insgesamt 5.415 Lizenzen vergeben. Für 1.417 Gemeinden – fast ausnahmslos solche mit weniger als 2.000 Einwohnern – wurden keine Konzessionen vergeben; hier muss die Versorgung laut Gesetz mit mobilen Läden sichergestellt werden. Zum Vergleich: Bisher konnte man in Ungarn bei ungefähr 42.000 Verkaufsstellen Tabakwaren erwerben. Ab 1. Juli können Zigaretten nur noch in den nationalen Tabakläden gekauft werden. Auch Preiserhöhungen sind geplant Laut Erika Teoman-Brenner will man in Ungarn vor allem das Rauchen bei Minderjährigen durch die Maßnahmen zurückdrängen. Für die Tabakhändler wird hingegen die Verkaufsspanne von derzeit nur drei bis vier Prozent auf zehn Prozent erhöht, was allein eine Verteuerung von rund 50 Forint (knapp 20 Cent) pro Schachtel ergibt. Rechnet man noch die anfallenden Mehrsteuern dazu, wird eine Schachtel Zigaretten ab 1. Juli in Ungarn vermutlich rund 120 Forint (42 Cent) mehr kosten als bisher. Zuletzt lag der Durchschnittspreis für eine Schachtel Zigaretten bei rund 850 Forint (knapp drei Euro). Filterlos 6/2013 Technik! r e u e n it m T JETZ otenleser n k n a B r te s e • neu chsler • 6-Tuben-We dul o • Telemetriem • nur für € 3,– /Tag (Automat, Kundendienst, Versicherung) • Top Service österreichweit Infos unter 06244–6900 SALZBURG | WIEN www.automaten-unterkofler.at 5440 GOLLING | MARKT 74 | TEL. 06244–6900 1100 WIEN | FERNKORNGASSE 83 | TEL. 01–2080278 17 ENDLICH – PLOOM IST DA TABAK FÜR DAS 21. JAHRHUNDERT. Nach vielen Jahren der Entwicklung revolutioniert das Ploom Gerät den Tabakgenuss: Die Zukunft von Tabak – schon heute. „PLOOMING“ Die völlig neue Art, echten Tabak zu genießen. • Revolutionärer Tabakgenuss • Intensiver Geschmack und angenehmer Geruch • Allein oder mit Freunden genießen Rauchen fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu. REAL TOBACCO. RICH VAPOR. ENJOY. PLOOM GERÄT Gerät + USB-Ladegerät Empf. Verkaufspreis ¤ 24,90 EXKLUSIVE SORTENVIELFALT • Echter Tabak • Volles Aroma der Tabakmischung • Verschiedene Geschmacksrichtungen PLOOM TABAK PODS 5 Sorten + 1 Multipack (12 Stk. pro Packung) ¤ 5,00 ENTHÄLT ECHTEN TABAK Rauchen fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu. MARKT Für grenzenlose Unterhaltung Grund zur Freude haben Trafikplus-Trafikanten: Seit Kurzem dürfen sie Tickets für Veranstaltungen in Deutschland verkaufen. Verhandlungen für weitere EU-Staaten laufen. E s war eines der wichtigsten Themen, das von den Trafikanten an Madeleine Klose herangetragen wurden, als sie im vergangenen Herbst die Geschäftsführung von Trafikplus übernahm: der Ticketverkauf von Trafikplus-Trafikanten für weitere EUStaaten. „Besonders Trafikanten, die Trafiken im nahen Grenzgebiet betreiben, war es ein Anliegen, ihren Kunden Tickets für Veranstaltungen jenseits der österreichischen Grenze anbieten zu können, erzählt Madeleine Klose. Zusätzlich erschwerte das Steuerrecht die Lage. So sind nämlich Veranstaltungen immer am Veranstaltungsort zu versteuern, was für die Trafikanten einen ungeheuren Aufwand bedeutet hätte. Vermittlungsaufschlag für Trafikanten 20 Gute Stimmung: Trafikplus-Geschäftsführerin Madeleine Klose (li.) setzte den Ticketverkauf für Veranstaltungen im Ausland durch pro Karte verrechnet. Somit bleiben die Veranstaltungstickets für den Kunden noch attraktiv.“ Und so funktioniert es Will ein Kunde in der Trafik Karten für ein Event im Ausland erwerben, ist es wichtig, dass alles passt – auch technisch: „Dazu gehört, dass der Drucker funktioniert und das richtige Papier eingelegt ist“, informiert die Expertin und gibt noch einen weiteren Tipp: „Kassieren Sie den Betrag unbedingt bevor Sie die Buchung abschließen. Ist die Karte einmal gebucht, ist sie nicht stornierbar.“ Sollte man sich trotz aller Vorsicht einmal vertippen, meldet man es oeticket. Da es etwas Zeit in Anspruch nimmt, bis eine Antwort vom jeweiligen Veranstalter im Ausland eintrifft und eine Rückmeldung erfolgen kann, sollte sich der Trafikant Namen und Telefonnummer des Kunden notieren, um ihm später Bescheid geben zu können. Trafikanten, die sich für den Zusatzvertrag interessieren, können diesen auf der Website www.trafikplus.at herunterladen und ihn ausgefüllt und unterschrieben an oeticket schicken. Die Adresse ist auf dem Vertrag ersichtlich. Filterlos 6/2013 Foto: Dusan Kostic/fotolia.com, Klose Nach Diskussionen mit der WKÖ sowie externen Experten hat sich der Einsatz der engagierten Geschäftsführerin gelohnt. Ausgehandelt werden konnte ein sogenannter Vermittlungsaufschlag von sechs Euro. Verkauft ein Trafikant ein Ticket für eine Veranstaltung im Ausland, werden dem Kunden die sechs Euro mitverrechnet. „Dieser Aufschlag erfolgt pro Buchung, vier Euro gehen davon an den Trafikanten“, erklärt Klose. Derzeit können Trafikanten Tickets für Events in Deutschland vertreiben, sukzessive sollen weitere Länder hinzukommen. Mit dem Aufschlag von sechs Euro lägen die Trafikanten gut im Mittel, so Klose: „Das Zuschicken der Karten aus dem Ausland wäre teurer. Der Aufschlag wird auch nur pro Buchung und nicht MARKT EAN-Strichcode als „Falle“ Der EAN-Strichcode auf cellophanverpackten Zigarettenstangen kann zur Falle werden, beklagt eine Trafikantin. Wir fragten nach. auf unsere bestens geschulten JTI-Außendienstmitarbeiter hinweisen, die unseren geschätzten Geschäftspartnern bei derartigen Anfragen jederzeit zur Verfügung stehen“, erklärte Sattlberger. Philip Morris: „Nehmen Problem ernst“ Stein des Anstoßes: Code auf Code birgt Gefahren, weiß Manuela Kalina (kleines Foto) Fotos: Kalina E ine Stange Zigaretten verkauft, aber nur eine Packung – also ein Zehntel des Werts – kassiert: Das kann passieren, wenn man nicht aufpasst wie ein Haftelmacher oder viel zusätzliche Arbeit auf sich nimmt, beklagt die Wiener Trafikantin Manuela Kalina. Stein des Anstoßes sind cellophanverpackte Stangen, bei denen – wie Kalina mitteilte, ausgenommen BAT-Produkte – die EAN-Codes der Stange unmittelbar neben den Codes der Packung aufgeklebt sind. Halte man den Code zur Erfassung mit einem Flächenscanner an die Kassa, registriere die Kassa nicht den Stangen- code, sondern jenen für eine Packung, womit das Geld für neun Packerln fehle. „Wir kleben jetzt mühsam die Packungscodes mit Etiketten ab, was sehr zeitaufwendig ist – aber in der Eile sind uns zuvor schon Stangen so durchgerutscht“, klagte Kalina ihr Leid. Filterlos fragte nach. JTI: „Bei uns auszuschließen!“ Für JTI erläuterte Sprecher Walter Sattl­ berger, dass bei den Produkten seines Unternehmens diese Scannerprobleme ausgeschlossen werden könnten. „Wir möchten aber noch auf unser Trafikantenservice www.trafikantenservice.at und Der Geschäftsführer von Philip Morris Austria, Alexander Ott, unterstrich, dass grundsätzlich der Gebinde-EAN-Code auch jenen der Packung abdecken sollte, um Scan-Fehler zu vermeiden. Man nehme die Reklamation aber ernst und überprüfe das Produktportfolio, um gegebenenfalls Anpassungen zu veranlassen. Imperial: Seitenwechsel nicht möglich Für Imperial Tobacco unterscheidet ­Nikolaus Gutjahr zwei Gebinde mit Endlabels, zum einen mit je einem Auf­ kleber auf jeder Stirnseite und zum anderen mit einem Endlabel, das an der Maschine bedruckt und auf einer Seite des Gebindes angebracht werde. Da die Seite mit den TNCO-Werten aus rechtlichen Gründen sichtbar sein müsse, könnte man den ­Aufkleber für das Stangen­gebinde nicht einfach an die andere ­Seite kleben. Dass es dabei zu eventuellen Überschneidungen komme könne, sei Imperial ­Tobacco bewusst. .. EinrichtungEn zum gEschaftsErfolg TRUP DESIGN GMBH • A-2483 Ebreichsdorf • Hutfabrikweg 6 • T +43 2254 789 93 • F +43 2254 789 93 15 • [email protected] • www.trupdesign.at MARKT SERIE: Österreichs Verlage Bewährtes Wissen KOLUMNE Die ORF nachlese gibt es seit mehr als 30 Jahren zu erstehen. Mit den schwankenden Verkaufszahlen weiß der Verlag mittlerweile gut umzugehen. Josef Prirschl, Zeitungsbeauftragter Unterschätzte Kleinsummen 22 D ie Geschichte der ORF nachlese ist eine lange. Ende der 1970er Jahre machte sie ihren Anfang als simples Heft, das den Wünschen der ORF-Hörer und -Seher nachkommen sollte und Manuskripte oder Rezepte zu Sendungen enthielt. Heute stellt das Magazin ein für Trafikanten sehr bedeutsames Verkaufsprodukt dar, wird doch ein großer Teil der Exemplare über Einzelverkäufe, nicht über Abonnements vertrieben. Das ist möglich, da Adi Laube, das Magazin breit Vertriebsleiter der gestreute Inhalte ORF nachlese anbietet, weiß Adi Laube, Vertriebs- und Produktionsleiter der ORF nachlese. „Für uns ist wichtig, in möglichst vielen Verkaufsstellen präsent zu sein. Wir streben an, unsere Zeitschrift im gesamten Bundesgebiet gut zu verkaufen.“ Schwankungen Eben weil der Großteil der Leserschaft des Magazins die ORF nachlese nicht regelmäßig ins Haus geliefert bekommt, variieren die Verkaufszahlen stark. Die saisonalen Schwankungen der Auflagezahlen kennt man mittlerweile sehr genau. „Am Anfang des Jahres – Jänner bis März – und in der Vorweihnachtszeit wird besonders gerne die ORF nachlese gelesen. Die Themen Kochen und Backen, für Festtage wie Weihnachten oder Ostern, schätzen die Leser besonders“, präzisiert Adi Laube. Dem Umstand der ungleich hohen Verkaufszahlen wirkt der Verlag entgegen, indem er das gesamte Jahr über ein gleichmäßig interessantes Heft anbietet. Nur mithilfe der Trafikanten Die Unterstützung der österreichischen Trafikanten ist Voraussetzung für den erfolgreichen Vertrieb der ORF nachlese. Ohne die Präsenz des Produkts in vielen Trafiken in den Städten und auf dem Land wäre der Erfolg nicht derselbe. Daher freut sich Laube auch in Zukunft auf gute Zusammenarbeit. „Und wir wünschen uns, dass Trafikanten schon einmal über den einen oder anderen Artikel aus der ORF nachlese mit ihren Kunden sprechen.“ FACTBOX Medieninhaber (Verleger): ORF-Enterprise GmbH & Co KG Geschäftsführer: Franz Prenner Vertriebsleiter ORF nachlese: Adi Laube Einzelverkauf: 55.034 Abonnements: 13.575 Quelle: ÖAK 2012 Filterlos 6/2013 Fotos: ORF, ORF nachlese Österreichische Trafikanten werden beinahe monatlich mit neuen Schwierigkeiten – oft bürokratischer Natur – konfrontiert. Neben alltäglichen Problemen muss jeder Trafikant genau kontrollieren, ob betriebsintern nichts schiefläuft. Es gilt, vor allem in finanzieller Hinsicht, etwaige betriebsschädigende Maßnahmen rechtzeitig zu entdecken. Besonderes Augenmerk soll dabei auf die persönlichen Rechnungen gelegt werden. Bei den Zeitschriftenabrechnungen der Vertriebe kommt es immer wieder zu Rechnungsdifferenzen. Erfahrene Branchenkollegen wissen, dass hier viel Geld verloren gehen könnte. Ungerechtfertigte Abbuchungen beruhen meist nicht auf Böswilligkeit. Scanfehler in den Retourenstraßen oder nicht beim Grossisten eingelangte Retourpakete können genauso dafür verantwortlich sein wie fehlerhafte Lieferungen. Immer wieder erklären mir Kollegen, dass sie ihre Rechnungen nur teilweise kontrollieren. Doch eine Überschlagsrechnung zeigt deutlich: Nur 20 Euro Differenz pro Woche ergeben eine Summe von 1.000 Euro im Jahr. Anwender des Programms EH 2000 verfügen über das Modul „Rechnungskontrolle“. Nützen Sie es auch! Bei Fragen zur Anwendung steht Ihnen Ihr Kassenanbieter zur Verfügung! [email protected] MARKT Brennpunkt Entnahmestellen In vielen niederösterreichischen Gemeinden hängen Gratiszeitungen täglich zur freien Entnahme. Verhindern lässt sich die rasante Ausbreitung mittels der sogenannten Gebrauchsabgabe. W er einen Ausflug in so manche niederösterreichische Gemeinde unternimmt, dem fällt eines sofort auf: die ­explosionsartige Ausbreitung der Entnahmeboxen und -taschen gewisser Gratiszeitungen. Und diese sind nicht nur den Trafikanten ein Dorn im Auge. Eine Möglichkeit, diese Ausbreitung zu regulieren, ist die sogenannte Gebrauchsabgabe. Früher umgangssprachlich auch als „Luftsteuer“ bezeichnet, regelt sie den Gebrauch öffentlichen Gemeindegrunds und des darüber befindlichen Luftraumes. Neben den Entnahmestellen betrifft sie auch klassische Werbung wie zum Beispiel für Dorffeste. Ob die Abgabe eingehoben wird und wie hoch sie ist, liegt jedoch im Ermessen der Gemeinden. Foto: MM flash Ein lokales Problem Daniel Kosak, Pressesprecher des Gemeindebundes, erklärt: „Die Zeitungsentnahmestellen haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Früher waren sie auf Sonn- und Feiertage beschränkt. Im flachen Land gab es nur Krone und Kurier. Jetzt sind vor allem Österreich und ­Heute fast täglich erhältlich.“ Laut Kosak ist dies eine Entwicklung, die sich in den Gemeinden ganz unterschiedlich Abgabe eingehoben? Das Gemeindeamt weißt Bescheid auswirkt. „Vor allem Gemeinden mit ­ öheren Einwohnerzahlen wie St. Pölten h oder Wiener Neustadt oder Gemeinden mit Nähe zu Wien wie Perchtoldsdorf leiden darunter.“ Kleinere niederösterreichische Orte wie Altlengbach kennen dieses Problem jedoch nicht. „Dort werden Verkaufstaschen am Sonntag aufgestellt und am Abend wieder weggeräumt. Entnahmeboxen für Heute gibt es überhaupt nur am Bahnhof für den Pendlerverkehr“, so Kosak. Vereinheitlichung ist wünschenswert Zeitungsbeauftragter Josef Prirschl be- ruhigt: „Für Trafikanten gibt es keinen Grund, nervös zu werden. Vor allem bei Kaufzeitungen gibt es eine sogenannte Fairplay-Abmachung. Das bedeutet, es wird sehr wohl darauf geachtet, wie viele Zeitungen zur Entnahme bereitstehen.“ Laut Prirschl wäre jedoch eine Verein­ heitlichung der Gebrauchsabgabe für alle Gemeinden wünschenswert. Wer sich trotzdem Sorgen ums Geschäft macht, dem rät Kosak den Gang zum Bürgermeister: „Man sollte ganz unverbindlich nachfragen, ob und vor allem welche Verlage eine Gebrauchsabgabe entrichten müssen“, lautet sein Tipp. MARKT Interesse ist da: JTI-Novität Ploom startete gut JTI-Neuheit Ploom gut gestartet V on der „Neuerfindung des Tabaks“ war die Rede gewesen, als JTI (Japan Tobacco International) vor einigen Wochen seine Neuerfindung Ploom in feierlichem Rahmen vorgestellt hatte (Filterlos berichtete): Gefüllt mit echtem Tabak, der aber nicht verbrennt, sondern nur verdampft, sollte das Produkt laut JTI General Manager Hagen von Wedel den Tabakmarkt revolutionieren. Wir wollten es jetzt natürlich wissen: Wird die Innovation zum erhofften „Hansdampf in allen Gassen“? für den Point of Sale bei den Trafikanten gut angenommen werden und vor allem die Unterstützung durch unsere geschulten Promotoren sehr geschätzt wird!“ Vor allem wenn ein Kunde erstmals mit Ploom in Berührung komme, sei ein Promotor für die intensive Beratung willkommen – während der Trafikant seinem Alltagsgeschäft weiter nachgehen könne. In ruhigeren Phasen könnten Trafikant und Angestellte aber auch Produktschulungen bekommen. Nur im Raucherbereich erlaubt „Zu früh für Zahlen“ Für Verkaufszahlen sei es noch zu früh, das werde noch bis in den Sommer hinein dauern, lautete die Antwort von­ seiten JTI. Aber: „Wir können bereits sagen, dass das Produkt und das Material 24 Eine oft gestellte Frage: Da Ploom den Tabak verdampft und nicht verbrennt – darf man die Neuheit dann im Nichtraucherbereich verwenden? Klare Antwort: Da es sich dennoch um ein Tabakprodukt handelt, dessen Pods im Gegensatz zu E-Zigaretten mit echtem Tabak gefüllt seien, unterliege Ploom dem Tabakgesetz und werde in der Anwendung daher einer Zigarette gleichgestellt. Ploom stößt aber Dampf aus, der sich rasch verteilt. Dieser Dampf besteht hauptsächlich aus Propylenglykol, Wasser, Zusatzstoffen und Nikotin. Propylenglykol ist eine organische Flüssigkeit, die auch in Parfum, Zahnpasta und Backprodukten enthalten und für das süßliche Aroma zuständig ist. Aufgrund der Machart des Ploom-­ Gerätes wird laut JTI-Informationen kein Dampf ausgestoßen, solange man nicht aktiv daran ziehe. Da der Tabak erhitzt, aber nicht verbrannt werde, sei durch den Ploom-Dampf auch eine geringere Beeinträchtigung von Dritten zu erwarten, als es bei herkömmlichen Zigaretten der Fall sei. Filterlos 6/2013 Fotos: JTI Zahlen gibt es zwar noch keine, doch die Nachfrage nach Unterstützung durch Promotoren lässt ahnen, dass die JTI-Neuheit Ploom zum „Hansdampf in allen Gassen“ werden könnte. LEBEN GENIESSERIN DES MONATS NEWS Renaissance Pfeifenraucher trauerten ihr lange nach – nun ist sie wieder da. Die „Elizabethan Mixture“ feiert ihre Wiedergeburt. Nach 20 Jahren entschloss sich Dunhill dazu, den Klassiker neu aufleben zu lassen. Frischen Wind bringt nur das modernisierte Dosendesign. Unverändert hingegen blieb die Rezeptur, die als würzige Mischung aus dunklen Virginia-Tabaken und Louisiana Perique überzeugt. Weltmeisterlich Legende des Stils Die stark geschminkten Augen blicken überrascht in die Kamera, die leicht geöffneten Lippen scheinen den edlen Zigarettenspitz gerade noch tragen zu können. Beinahe gelassen sorgen die drei zarten Finger dafür, dass er seinen Halt nicht verliert. Das wohl berühmteste Foto von Audrey Hepburn zeigt sie so, wie sie nie gewesen sein soll: scheu und unsicher. Die Schauspielerin avancierte in den 1950erund 60er-Jahren zu einer der größten Diven des internationalen Films. Ihr stilvolles Auftreten und ihre vornehme Kleidung prägten das Frauenbild der ­damaligen Generation. Doch Audrey Hepburns Einfluss verebbte nicht. Bis in die heutige Zeit wird sie kopiert und verehrt. Was fürs Näschen Fotos: www.doctormacro.com, Dachau Verlag BUCHTIPP Ein kleines Handbuch für Personen mit dem richtigen ­Riecher. Heidemarie Brosche fasst allerhand Wissenswertes über den Schnupftabak in einem Bändchen zusammen. Wie schnupft man richtig? Wo wird überhaupt geschnupft? Wie schnupfen die Völker dieser Erde? Auf kurzweilige Art präsentiert sie historische Fakten des besonderen Tabakkonsums, gibt Informationen zum Herstellungsverfahren oder erzählt Kurioses über Brauchtum rund um den Erdball. Als i-Tüpfelchen liefert Allgemein­mediziner Rudolf Markones einen unterhaltsamen Kommentar zum Thema Gesundheit. Ein Wettbewerb der etwas anderen Art findet heuer von 6. bis 8. September in Split in Kroatien statt. Die Zigarrenrauch-Weltmeisterschaft, „Cigar Smoking World Championship“, sei Zigarren-Liebhabern ans Herz gelegt. Tatsächlich lockt das Event Gäste aus der ganzen Welt an. Die vom Cigar Club Mareva organisierte Veranstaltung wird für Interessenten gar als Pauschalreise angeboten. Neues Format Dunhill erweitert abermals das Sortiment. Die Aged Cigars werden mit der Gigante in neuem, vergrößertem Format auf den Markt gebracht. Damit folgt Dunhill dem Trend hin zu größeren Formaten. Erst im Frühjahr 2012 erhielt die „Blue Label“-Linie ein neues, verjüngtes Design. Die Gigante wird in der Dominikanischen Republik gefertigt und wie die meisten Formate auch in 10er-Boxen verkauft – vorerst jedoch nur auf dem deutschen Markt. Heidemarie Brosche: Das Schnupftabakbücherl, Dachau Verlag, ISBN: 978-3-89251-330-8 Filterlos 6/2013 25 LEBEN Zur Person Geboren am 3. Jänner 1963 in Wien, hat sich Gerold Rudle als Kabarettist und Schauspieler in Österreich und Deutschland einen Namen gemacht. Der Vater zweier Kinder ist seit 2011 mit seiner Bühnenpartnerin Monica Weinzettl liiert. Neben seinen Gastauftritten im österreichischen Fernsehen (MA 2412, KaisermühlenBlues, Trautmann) spielte er im Jahr 2007 an der Seite seiner Tochter Nikola Rudle eine Hauptrolle in der Serie „Mitten im 8en“. Aktuell ist er gemeinsam mit Monica Weinzettl mit seinem neuen Programm: „Kalte Platte“ zu sehen. Fotos: ManfredBaumann.com, Stefan Huber Adé Hedonismus 26 Filterlos 6/2013 LEBEN In unserer heutigen Zeit haben die Menschen das Genießen verlernt. Kabarettist und Schauspieler Gerold Rudle spricht über das Recht auf Zigarettenkonsum, die Lust am Leben und die persönliche Freiheit. G enuss ist, nicht immer nur zu sagen, das darf ich nicht, sondern zu sagen, das gönn’ ich mir!“ Diese Weisheit stammt von Kabarettist Gerold Rudle, der gemeinsam mit seiner Frau Monica Weinzettl seit März mit dem neuen Programm „Kalte Platte“ auf der Bühne steht. Noch nie war eine Aufführung der beiden so privat, wie Rudle verrät: „Im ersten Teil reden und blödeln wir und streiten uns auch über berufliche Dinge. Im zweiten Teil wird dann unheimlich viel Privates ausgeplaudert. Das genießen wir aber auch, dann haben wir zu Hause nicht mehr so viel zu diskutieren.“ Seit 2011 sind die beiden glücklich verheiratet und greifen bei ihren Auftritten immer wieder auf wahre Geschichten aus ihrem Leben zurück. Rudle hat im Jahr 1987 seine Ausbildung zum Schauspieler am Wiener Volkstheater beendet und spielte von 1993 bis 2004 in mehreren Kabarettprogrammen gemeinsam mit Herbert Steinböck als Duo „Steinböck und Rudle“. Und auch solo ist Rudle sehr erfolgreich: Eines seiner zwei Soloprogramme wurde vor Kurzem wieder aufgenommen. In diesem zeigt er ein Herz für Raucher. „Wer raucht, kommt leichter mit anderen ins Gespräch“, so Rudle und erzählt von einer Statistik in Irland, zu der Zeit, als das generelle Rauchverbot in Pubs eingeführt wurde: „Frauen lassen sich vor der Tür beim Rauchen anscheinend leichter ansprechen als im Pub selbst, denn die Single-Rate sank dort rapide.“ Also genießt Rudle seine Zigarettenpausen, vor allem wenn er im Arbeitsstress ist. „Wenn gerade nichts los ist und ich mit einem Kaffee und einer Zigarette die Füße hochlegen kann, habe ich aber auch nichts dagegen“, „Kalte Platte“: Das meint der Schauspieler. Kabarett-Duo Weinzettl Trotz seiner Leidenschaft für Zigaretund Rudle unterhalten mit ten hat Rudle aber auch Verständnis für ihrem neuen Programm Nichtraucher und die immer strenger werdenden Antirauchergesetze. In Lokalen geht er selbst ohne zu Murren vor die Tür für eine Zigarette. Wenn jedoch die persönliche Freiheit durch zum Beispiel erschreckende Bilder auf den Packerln eingeschränkt wird, hört sich sein Verständnis auf. Warum sind dann auf Bierflaschen keine Bilder von Autounfällen zu sehen? „Es sollte für jeden Einzelnen das Recht da sein, Genuss empfinden zu dürfen. Heutzutage wird uns ständig gesagt, wie schädlich und falsch nicht alles ist. Die Menschen sollen endlich wieder merken, wie schön das Leben ist, es genießen und die Sau rauslassen. In unserer heutigen Gesellschaft stirbt der Hedonismus aus.“ Laut Rudle ist jeder für seine Gesundheit selbst verantwortlich. Ständige Ermahnungen und Zwang per Gesetz funktionieren eher nicht. Lass die Sau raus Die Kastln und der Rauch Der Schauspieler selbst entdeckte die Glimmstängel mit 16 Jahren für sich. Trotz Sportgymnasium und gesundem Umfeld ließ er es sich nicht nehmen, cool zu sein und dazuzugehören. „Ich habe einfach damals ein Kontraprogramm zum ewigen Wandern und unterwegs Sein gebraucht“, erklärt Rudle. Seitdem hat der zweifache Vater immer wieder aufgehört und wieder angefangen und wieder aufgehört: „Die längste Zeit ohne Zigaretten waren zwei Jahre. Damals dachte ich, ich habe es wirklich geschafft.“ Wer mit dem Rauchen aufhören möchte, der braucht laut Rudle aber die richtige Einstellung. „Ich habe für mich entschlossen, meinen Zigarettenkonsum zu akzeptieren und so gut wie möglich damit umzugehen. Weil: Die Sucht ist ein Hund, sie kommt immer wieder.“ So hat auch seine Frau Monica ihre Weisheit: Wer einmal geraucht hat, kann niemals Nichtraucher werden. Er ist nur nichtrauchender Raucher. Für Zigarren- und Pfeife­ rauchen kann sich Rudle jedoch gar nicht begeistern. Zwar hat er zumindest der Zigarre einmal eine Chance gegeben, für ihn ist das jedoch kein Genussrauchen. „Mir fehlt dabei einfach das Inhalieren“, gibt er zu. Neben seiner Tätigkeit als Kabarettist und Schauspieler hat Rudle noch eine zweite Leidenschaft: Die „Kastlwerkstatt“. Was als Hobby von seiner Frau Weinzettl begann, entwickelte sich schon bald zum zweiten Standbein der beiden: das Restaurieren alter Möbel. So wird heute zunehmend daran gearbeitet, das Geschäft mit den „Kastln“ zum Hauptberuf zu machen. Rudle: „Wir fahren zum Beispiel regelmäßig nach Holland und schauen uns dort um oder legen unseren Urlaub so, dass wir möglichst viele Flohmärkte besuchen können.“ Bezüglich Kastlwerkstatt, Rauchen und Monica Weinzettl hat Rudle zum Abschluss noch eine nette Anekdote parat: Da das Ehepaar zu Hause zum Rauchen vor die Tür geht, hat es sich Weinzettl angewöhnt, beim Arbeiten an einem Kastl das Stück von draußen bei einer Zigarette durch das Fenster zu betrachten. „Dabei kamen ihr immer die besten Ideen. Als sie einmal aufgehört hat zu rauchen, ist auch mit den Kastln nichts weitergegangen“, lacht Rudle. So ist Weinzettl zwar trotzdem hinausgegangen, um ihr Werk zu bewundern, die Ideen blieben dabei aber aus. Filterlos 6/2013 27 SERVICE Den Urlaub einfach anordnen? geber, dass durch eine Dienstfreistellung während der Kündigungsfrist das Ur­ laubsguthaben des Mitarbeiters abgebaut wird. Dies trifft aber nicht zu! Ohne ent­ sprechende Vereinbarung kommt es trotz Dienstfreistellung zu keinem Urlaubs­ verbrauch. Der Sommer ist da – und mit ihm auch die Urlaubszeit. Eine Frage, die Unternehmer immer wieder beschäftigt, ist jene, ob man den Urlaub auch anordnen darf. Gerade wenn man selbst eine Reise plant oder die Urlaubsaufteilung mit mehreren Mitarbei­ tern schwierig ist, wäre das Einteilen der Urlaubstage ideal. Aber Armin ­Klauser, Gremialgeschäftsführer der Tabaktrafi­ kanten in der Wirtschaftskammer Nie­ derösterreich, winkt ab: „Das geht nicht. Man kann einen Urlaub weder einseitig anordnen noch einseitig antreten. Beide Seiten müssen zu einer Einigung kom­ men.“ Als Unternehmer geht man sogar ein Risiko ein, wenn man seinen Mitar­ beiter eigenmächtig auf Urlaub schickt: Stimmt der Betroffene diesem Urlaub nicht zu, wird sein Urlaubsanspruch da­ durch nicht geschmälert, da der einseitige Urlaub eine entgeltpflichtige Dienstver­ hinderung wäre. Der Mitarbeiter könnte seinen Urlaub im schlimmsten Fall also doppelt nützen. Dies gilt auch bei Beendigung des ­Arbeitsverhältnisses. Oft glauben Arbeit­ Schriftlich vereinbaren Die Einigung sollte am besten so sein, dass der Urlaub möglichst bis zum Ende des Urlaubsjahres verbraucht wird, in dem der Anspruch entstand. Ideal ist es außer­ dem, das Ganze schriftlich festzuhalten. Zwar sind auch mündliche oder schlüs­ sige Urlaubsvereinbarungen wirksam, aus Beweisgründen ist aber eine Verein­ barung, die beide Seiten unterschreiben, vorzuziehen. Hier ein Formulierungsvor­ schlag: „Der Arbeitnehmer verbraucht im Zeitraum von … bis … Urlaub im Sinne des Urlaubsgesetzes. Dabei werden … Ar­ beitstage verbraucht.“ Auch der einseitige Urlaubsantritt eines Mitarbeiters ist un­ zulässig und könnte unter Umständen so­ gar eine Entlassung zur Folge haben. Ein Entspannt genießen: Arbeitgeber und -nehmer müssen sich gemeinsam auf eine Urlaubszeit einigen e­ inseitiger Urlaubsantritt ist nur für die Pflege eines erkrankten, im gemeinsamen Haushalt lebenden Kindes unter zwölf Jahren zulässig, wenn der Pflegeurlaub bereits ausgeschöpft wurde. TERMINE 20. 06. 2013 15:00 Landesversammlung NÖ, Restaurant Loibnerhof, 3601 Unterloiben 1 29. 06. 2013 13:00 Fachgruppentag OÖ, Österreichisches Papiermachermuseum, 4662 Steyrermühl 21. – 27. 9. 2013 – Trafikakademie Grundausbildung Weitere Termine auf www.wettoe.at KLEINANZEIGEN WISSENSTEST: AUFLÖSUNG 1. Bandtabak wird auch als … ❑ HTL bezeichnet. 28 2. Was darf in Tabakfachgeschäften nicht verkauft werden? ❑ Limonaden in Glasflaschen 3. Was darf in Tabakfachgeschäften eingeschränkt verkauft werden? ❑ Süßwaren Filterlos 6/2013 Foto: sdecoret/fotolia.com Trafikauflösung ab 30. 6. 2013: Verkaufe Trafikeinrichtung, 2 ältere Sielaff-Zigarettenautomaten, 1 Variotec-Zigarettenautomat (2 ­Jahre alt, Verkauf oder Leasing-Übername möglich), TopTech-Computerkassensystem inkl. Kundenbildschirm und Rechnungsbondrucker, ­EH2000-Zeitungsprogramm, neue Alarmanlage, Tabak Trafik RAUCHRING u. v. m. Kontakt: Sabine Fuhrmann, Tel.: 0699/10 20 58 27 oder [email protected] SERVICE Nichtraucherschutz in Post Partner-Trafiken? Ein Post Partner zu sein bietet für Trafiken einige Vorteile. So betreibt der Post Part­ ner in seiner Trafik die Post-Geschäfts­ stelle für seine Gemeinde oder Stadt und kann zusätzlich zu dem eigenen Sortiment die gesamten Postservices, Standard­ banktransaktionen und die Vermittlung von Bankdienstleistungen anbieten. Dies bringt dem Trafikanten nicht nur potenzielle Neukunden, sondern eine zu­ sätzliche leistungsorientierte Vergütung. Doch leider tauchen immer wieder Pro­ bleme auf. Nichtraucherschutz wird Thema Foto: Österreichische Post AG Aufgrund aktuell vorliegender Kun­ denbeschwerden rückt das Thema des Nichtraucherschutzes in Trafiken, die als Post Partner dienen, in den Mittelpunkt. Tabaktrafiken sind per Gesetz vom sonst in öffentlichen Räumen geltenden Nicht­ raucherschutz ausgenommen. Nach An­ dav_tbf_conversation_210x145mm_austria 23.05.13 10:09 sicht des Bundesministeriums für Gesund­ Z E I T I S T DA S KO S T B A R S T E G U T · Vertrag das Rauchen in den Geschäftslo­ kalen verbieten. Ich rate davon ab, sich auf solche Verträge einzulassen.“ Laut Karanz befindet sich der Trafikant hier in einem Zwiespalt: „Wenn zum Beispiel eine Promotionaktion für Zigarren statt­ finden soll, wäre ein dementsprechendes Nichtrauchergesetz hinderlich.“ Post Partner: In Trafiken wird über den Unverständliche Beschwerde Nichtraucherschutz diskutiert Die Lösung der Post: Die Wahl zukünf­ tiger Post Partner soll ausschließlich auf Nichtraucherlokale fallen. Karanz: „Die Post kann sich gern in Zukunft Trafiken aussuchen, in denen nicht geraucht wird. Wir werden dies aber weder forcieren noch bewerben.“ Die Beschwerden der Kunden über das Rauchen in den Post PartnerTrafiken ist für Karanz unverständlich: „Jemand, der einen Lottoschein abgeben möchte, muss ja auch nicht zwangsweise Raucher sein. Bis jetzt gab es diesbezüglich keine Probleme.“ heit gelten Post Partner-Trafiken jedoch uneingeschränkt als Räume öffentlicher Orte und dort kommt die Ausnahmere­ gelung für Tabaktrafiken nicht zum Tra­ gen. Die Post selbst sei der Ansicht, dass die Post Partner-Tätigkeit nur als Neben­ tätigkeit angesehen werden kann und die Entscheidung, ob geraucht wird oder nicht, somit dem Unternehmer obliegt. Gabriele Karanz warnt: „Theoretisch Seite 1 könnte die Post zukünftigen Partnern per U N D J E D E R M O M E N T S O L LT E VO N GENUSS ERFÜLLT SEIN · DAVIDOFF NIMMT SICH DIE ZEIT · ZEIT, UM DEN B E S T E N TA B A K A N Z U B A U E N · Z E I T, I H N Z U T R O C K N E N , R E I F E N Z U L ASS E N , Z U M I S C H E N , Z U R O L L E N · DA M I T I H R E Z E I T M I T D E M G E N U SS DER BESTEN CIGARREN ERFÜLLT WIRD · TIME IS THE ULTIMAT E LUXU RY FILL IT BEAUTIFULLY www.davidoff.com Rauchen lässt Ihre Haut altern. SERVICE Warum ein schriftlicher Dienstvertrag wichtig ist M itarbeiter einen Dienstvertrag unter­ schreiben zu lassen, ist vielen Unter­ nehmern zu viel Aufwand. Gabriele Karanz, Obmann-Stellvertreterin in der Wohlfahrtseinrichtung, kennt das Problem: „Es gibt etliche Kollegen, die keine schriftlichen Dienstverträge mit ihren Mitarbeitern haben.“ Bei einem aufrechten Dienstverhältnis sei das auch meist kein Problem. 30 „Die Probleme fangen erst an, wenn das Dienstverhältnis ­endet“, warnt sie. Denn sind gewisse Dinge wie beispiels­ weise die Betreuung von Automaten, die einige Kilometer vom Unternehmensstandort entfernt sind, nicht genau ver­ einbart, kann es im Nachhinein zu Forderungen des Mit­ arbeiters kommen. „Man sollte im Dienstvertrag deshalb genau festhalten, wie die Automatenbetreuung zu erfolgen hat und welchen Ersatz der Mitarbeiter dafür erhält.“ Filterlos 6/2013 Fotos: Wrangler/fotolia.com, Artyl/wikipedia.com Klares Ja zum Dienstvertrag: Für Unternehmer bringt er nur Vorteile. Vor allem, wenn man sich von einem Mitarbeiter trennt, kann es ohne Dienstvertrag zu Problemen kommen. SERVICE Nur Vorteile Auch Armin Klauser, Gremialgeschäftsführer der Tabaktra­ fikanten in der Wirtschaftskammer Niederösterreich, rät den Trafikanten zum schriftlichen Dienstvertrag: „Es gibt keinen Grund, warum man keinen Dienstvertrag ausfertigen sollte. Wird der Dienstvertrag ‚nur‘ mündlich abgeschlossen, ist man als Arbeitgeber zusätzlich zur Ausstellung eines Dienstzettels bei Beginn des Arbeitsverhältnisses verpflichtet.“ Vor allem die Beweisbarkeit der mit dem Arbeitnehmer vereinbarten Bedingungen ist wesentlich einfacher. Was man in den Dienstvertrag genau hineinschreibt, sollte man am besten mit seinem Steuerberater besprechen. „Pro­ fessionelle Hilfe ist sehr hilfreich, damit man keine Fehler macht. Eine Ausweitung der Arbeitszeit ist zum Beispiel nicht möglich. Hier muss man aufpassen, dass alles gesetzlich kon­ form ist“, sagt Gabriele Karanz. Es habe schon Fälle gegeben, wo Trafikanten eine höhere tägliche oder wöchentliche Ar­ beitszeit im Dienstvertrag vereinbart hatten. „Das hält dann nicht. Da kann man sich ausrechnen, dass der Mitarbeiter nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses mit Forderungen auf den Unternehmer zukommt.“ Der Dienstzettel Der Dienstzettel gilt nicht als verbindliche Vereinbarung zwi­ schen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, seine Beweiskraft ist deshalb eingeschränkt. Unterschreibt der Arbeitnehmer den Dienstzettel, bestätigt er mit seiner Unterschrift nur, diesen erhalten zu haben. Er bestätigt damit nicht, dass er mit seinem Inhalt einverstanden ist. Im Streitfall kann er dann vor dem Arbeitsgericht behaupten, dass der Dienstzettel nicht mit der mündlichen Vereinbarung übereinstimmte. Der Dienstzettel ist eine schriftliche Aufzeichnung über die wesentlichen Rechte und Pflichten aus dem Arbeitsverhältnis und enthält lediglich Grundangaben: • Name und Anschrift des Arbeitgebers und Arbeitnehmers, • Beginn des Arbeitsverhältnisses, • bei Befristungen: Ende des Arbeitsverhältnisses, • Dauer der Kündigungsfrist und Kündigungstermin, • gewöhnlicher Arbeitsort, • Einstufung in ein generelles Schema, • Verwendung, • Anfangsbezug, Fälligkeit des Entgelts, • Urlaubsausmaß, • vereinbarte Normalarbeitszeit, • Kollektivvertrag, Satzung, Mindestlohntarif, Betriebsvereinbarungen und dergleichen sowie • Name und Anschrift der Mitarbeitervorsorgekasse. Unser Tipp: Schließen Sie bei Beginn des Arbeitsverhält­ nisses anstelle eines Dienstzettels gleich einen Dienstver­ trag ab. ­Arbeitgeber und Arbeitnehmer unterschreiben den ­Vertrag im beiderseitigen Einverständnis, der Inhalt gilt damit als vereinbart. Dem Dienstvertrag kommt als gemein­ same Willenserklärung somit erhöhte Beweiskraft zu. Einen Muster-Dienstvertrag speziell für Trafikanten erhalten Sie kostenlos in der Wirtschaftskammer! Filterlos 6/2013 KOLUMNE Wolfgang H. Pappler, Verkaufsexperte Soll und Muss Grundsätzlich liegt es im Ermessen des Ar­ beitgebers, ob ein Dienstzettel oder ein Ar­ beitsvertrag ausgefertigt wird. Ein Dienstzettel umfasst die wichtigsten Daten des Unterneh­ mers und des zukünftigen Angestellten so­ wie Details zum neuen Dienstverhältnis. Ein Arbeitsvertrag kann darüber hinausgehende Vereinbarungen zwischen dem Arbeitgeber und dem Mitarbeiter beinhalten. Erhält der jeweilige Mitarbeiter einen Arbeitsvertrag ausgestellt, muss kein Dienstzettel ausgefüllt werden. Ihr Berater in der Wohlfahrtseinrich­ tung informiert Sie gerne über Allfälliges und beantwortet fachkundig eventuell aufkom­ mende Fragen. Für ein angenehmes Betriebsklima ist je­ doch nicht nur das korrekte Anstellungsver­ hältnis verantwortlich. Professor Frederick Herzberg fand schon vor langer Zeit heraus, dass Entgelt ein sogenannter Hygienefaktor ist, aber langfristig nicht zur Motivation bei­ tragen kann. Lob und Anerkennung, sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich, können das hingegen sehr wohl. Bereits in den 1960er-Jahren entwickelte Abraham Maslow die „Maslow’sche Bedürfnispyramide“. Er er­ kannte, dass ein wichtiger Teil der mensch­ lichen Motivation die Anerkennung ist. Die Tätigkeit selbst und ihre Sinnhaftigkeit sind zudem ausschlaggebende Parameter für die Mitarbeiter, ihre Arbeit mit Motivation oder ohne Ansporn zu erledigen. Der Arbeitgeber nimmt selbst Vorbildwirkung ein. Arbeiten sollte mehr sein als bloß die Zeit, die es tot­ zuschlagen gilt. Beste Voraussetzung einer langfris­tigen und partnerschaftlichen Zusam­ menarbeit sind gegenseitiger Respekt und ein angenehmes, mit Spaß erfülltes Arbeitsklima. [email protected] 31 SERVICE Sicherheit ist weit mehr als eine Alarmanlage, die einem potenziellen Räuber die Lust auf einen Überfall verderben soll. Gabriele Karanz, die auch in der Trafikakademie wichtige Tipps zum Thema Sicherheit und Prävention vermittelt, gibt im Filterlos-Interview Tipps, worauf Trafikanten im Alltag achten sollten. Raub, Einbruch und immer mehr elektronische Betrügereien – die neueste Kriminalstatistik zeigt eine Vielzahl von Bedrohungen für Trafikanten auf. Wie kann man sich am besten schützen? Eines vorweg: Sicherheit in der Trafik ist weit mehr als der bestmögliche Schutz vor Raubüberfällen. Da geht es auch um Gefahren des Alltags, die man sich immer wieder aufs Neue ins Gedächtnis rufen muss. Aber natürlich denkt man beim Thema Sicherheit in der Trafik automatisch zuerst an Raubüberfälle, deren Zahl und Brutalität leider nicht zurückgeht. Was sollte man bereits bei der Einrichtung einer Trafik berücksichtigen? Das Wichtigste ist die Prävention, und da kann man vor allem jene potenziellen Täter, die bei der Planung eines Über­ falls eine Trafik vorab anschauen, ob es etwas zu holen gibt, bereits abschrecken. Sicherheit beginnt an der Eingangstür: Eine mit Werbung oder Veranstaltungs­ plakaten zugepflasterte Tür lädt Krimi­ nelle geradezu ein. Also alle Plakate weg von der Eingangstür, damit Passanten freien Blick ins Innere und die Trafikbe­ schäftigten nach außen haben! Zusätz­ lich empfehle ich eine Alarmanlage, die am besten einen stillen Alarm zur Po­ lizei überträgt. Der Außenmelder muss aber hoch genug angebracht werden, um nicht leicht manipuliert werden zu können. Ideal ist es, wenn diese Anlage mit einer Videoüberwachung samt Be­ wegungsmelder, der ein Licht einschal­ tet und sichtbare Bilder liefert, gekoppelt ist. 32 Neben der Einrichtung kann man aber auch im alltäglichen Verhalten einem Räuber sein kriminelles Han­ deln erschweren. Zum Beispiel sollte man den Weg mit der Tageslosung zur Bank immer wieder ändern und zusätz­ lich auch die Zeit variieren. Was aber tut man, wenn trotz aller Vorsicht ein Täter in der Trafik steht? Das ist ein wichtiger Bestandteil unserer Schulungen in der Trafikakademie: Man muss sich bereits zu Beginn des Trafikantendaseins mit der Möglichkeit eines Überfalls vertraut machen und sich einen Raub vorstellen. Steht der Täter dann tatsächlich vor mir, sollte ich versuchen, Ruhe zu bewahren, wenn möglich den stillen Alarmknopf drücken und dem Räuber geben, was er verlangt. Keinesfalls sollte man den Helden spielen, und eine Waffe hat in der Trafik absolut nichts verloren. Sie verleitet den auch unter Stress stehen­ den Räuber nur zu Gewalt! Und bei einem Überfall bedeutet das, aus einem unbewaffneten Räuber im schlimmsten Fall einen bewaffneten zu machen. Ebenfalls ganz wichtig: Verstellen Sie den Hintereingang nicht mit Ware, sondern halten Sie ihn als Fluchtweg frei. Und an der Eingangstür erleich­ tern Größenmarkierungen, die man etwa bei 1,60 und 1,80 Metern anbringt, die Größenfeststellung und somit die ­spätere Beschreibung des Täters! Wie schaut es mit dem Thema Betrug am Telefon oder per Internet aus? Das boomt leider, wie zahlreiche Fälle Und weitere Tipps? Ganz wichtig: Prüfen Sie jährlich, ob Ihre Versicherungen noch passen, damit Sie im Schadensfall nicht leer ausgehen. Zudem sind Arbeitgeber ge­ setzlich verpflichtet, die für die Sicher­ heit und Gesundheit der Arbeitnehmer bestehenden Gefahren zu ermitteln und diese ihren Angestellten in Erin­ nerung zu rufen – mit Papier kann man sich schneiden, das Öffnen von Kartons birgt Verletzungsgefahren in sich, man kann von Leitern ­stürzen. Machen Sie eine wöchentliche ­Besprechung mit ­Ihren Mitarbeitern, bei der Sie auch neue Produkte erklären – und wieder­ holen Sie die wichtigsten Tipps immer und immer wieder! Sicherheit muss man täglich trainieren. Mit Sicherheit gut beraten: Gabriele Karanz gibt (nicht nur) in der Trafikakademie Tipps für Sicherheit in jeder Lebenslage Filterlos 6/2013 Foto: Jeschofnig „Sicherheit muss man täglich trainieren!“ von PaySafe-Delikten in jüngster Zeit zeigen, bei denen Trafikanten zuletzt um hohe Summen betrogen wurden. Man kann es nicht oft genug sagen: Niemals am Telefon oder im Internet Codes oder Zugangsdaten verraten! Kein seriöses Unternehmen lässt sich sensible Daten per Telefon oder Mail schicken! Lieber einmal zu oft misstrauisch als einmal zu oft gutgläubig sein! AKT ION ZORR FEUERZEUGE h c s i n o r t elek Art.Nr. Art.Nr. ß 1902 sortenrein IIcchhbbininhehißei ic h - a l s o bi n I c h rau c h e ! g e w r e EINS! Fing 2240 in sortenre 1858 n sortenrei L E F U E T FEU E R Art.Nr. i f a e d s o W ? t p u a h a b no ü 1942 sortenrein Art.Nr. M gen: n u s s e m Ab Abmessu n g en: x 23 x 10 mm 8 1 xu2 ungen: 81 3exn:10 m g n s s mm e 5 m 5 x Ab Dm 5 r uck: 15mxm Druck: 1 10 mm 23 55 mm 10 x x tiert 81 r o s e m h m 5 mArtm 55 prüc 50 Stück .Nr. x S 5 e l 1 l : A k c e, 2D3r5u6 5 Motiv . 1855 sortenrein Art 5+1 GRATIS! 0 5 , 4 1 € ! r a b l l fü nach Bestellungen unter: [email protected], T: 01 799 51 61, F: 01 799 51 62 oder über den Webshop auf www.wettoe.at; SERVICE TABA K TRAFIKPORTRÄT TR A FIK Treue Seele: Johanna Weidinger arbeitet seit 16 Jahren in Gabriele Karanz‘ Trafik. Der Alurollbalken dient als Schutzmaßnahme Sicher ist sicher Wie in jedem Bereich des Lebens gilt vor allem im Geschäftsbetrieb einer Trafik: Sicherheit geht vor. Wie man sein Geschäft effizient vor Einbrechern schützt, zeigt Gabriele Karanz. 34 „Haben wir nicht“ gibt’s nicht e­ rfolgreiche Trafikantin, sich unbedingt ausreichend Gedanken über die Sicher­ heit zu machen. Denn ein Einbruch ist sehr unangenehm und kann jedem ­passieren. Keine Chance für Diebe Zusätzlich zu den Stahlgittern an den Fenstern ist an der Eingangstür ein Alurollbalken angebracht. Dieser kann zur Gänze geschlossen werden, um dem Täter von außen einen Blick in das Geschäftslokal zu verwehren. So kann sich niemand heimlich einen Überblick über die Räumlichkeiten verschaffen. Bei normalem Geschäftsbetrieb ist die Karanz hatte eigentlich gar nicht vor, Trafikantin zu werden: „Das war Schick­ sal. Die Besitzerin meiner Stammtrafik ist gestorben, und ich ergriff die Chance und führte die Trafik weiter.“ Gemein­ sam mit ihrem Sohn und zwei Halbtags­ mitarbeitern ist ihre oberste Prämisse „Freundlichkeit zu jeder Tageszeit“. Zu­ dem ist es Karanz wichtig, jede Art von Ware entweder lagernd zu haben oder sie für die Kunden sofort zu bestellen. „Quasi nach dem Motto: ‚Haben wir nicht‘ gibt’s nicht“, lacht Karanz. Dementsprechend lässt sich in ihrem Sortiment auch alles finden, was man als Trafikant per Gesetz führen darf. Filterlos 6/2013 Fotos: Andreas Dorfinger F ür Gabriele Karanz steht Sicher­ heit an erster Stelle. Dementspre­ chend gut gesichert ist auch ihre Trafik in Korneuburg, welche sie seit dem Jahr 1985 betreibt. „Es ist wich­ tig, dass potenzielle Täter den Eindruck haben, dass das Hereinkommen in das Geschäftslokal keine leichte Sache ist“, so Karanz. Ihre Trafik verfügt über vier große Fenster und ein Hinterfenster, wel­ che alle mit Stahlgittern bestückt sind. „Der optische Eindruck nach außen ver­ mittelt dem Täter ein Bild, daher ist es wichtig, so viele Sicherheitsmaßnahmen wie möglich außen anzubringen.“ Ge­ schäftsmännern und -frauen rät die Glastür jedoch komplett einsehbar, um Tätern die Möglichkeit zu nehmen, un­ beobachtet einen Raubüberfall durch­ zuführen. Karanz: „Eine zweite Hürde für die Täter besteht in den von ­außen sichtbaren Alarmanlagen und den Aufklebern, welche vor Sicherung mit ­Polizeibenachrichtigung warnen.“ Foto: Österreichische Lotterien/Achim Bieniek www.lotterien.at DI Frie dric h und n) erie Uni v.- f. Pro Dr. Chr an isti Köb erl (D to irek at rN n r! n i w u e t l G u n K i E die r ü f k Stic ler (Vo n rsta st dÖ er h reic isch ot eL t urh den en zu ch t l äh eichis z ien her terr n W ie Ös Besuc i um als nießen t. D use r Wel it Sie M ge he en de dam Preis c s , i r n se M ro. isto demu as NH kleine 27 Eu h r n ur nd um atu r ku s N Natu stütze ebot z e um n a D r n t Ang nte ßte kar grö rien u ar tige ahres J te ß Lot s gro einer e it dies en. M n kön Gut für Österreich. r isto isch es M u use ie mW n) Camel Activate Freshness bringt zusätzliches Volumen in Ihre Trafik! Durch massive Werbeunterstützung! Langfristiger Erfolg durch stetige Innovation! Rauchen fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.