Von Angst und Depression zu Zuversicht und Lebensfreude der Ansatz

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Helga Pohl
Von Angst und Depression
zu Zuversicht und Lebensfreude
der Ansatz der Sensomotorischen Körpertherapie nach Dr. Pohl®
Eine neue Sichtweise
Im Seminar wird eine neue, körpertherapeutische Sichtweise vorgestellt, bei der
Angst und Depression als Störungen der Sensomotorik und der Somatosensorik
begriffen werden. Diese Störungen haben einen körperlichen Ort, wo sie von den
Betroffenen empfunden und gezeigt werden können. Von außen sind sie als
Spannungen und Verhärtungen in Muskeln/Faszien, Bindegewebe der Haut und
Unterhaut tastbar. Sie können sich als spezifische Spannungsmuster und
Erstarrungen durch den ganzen Körper ziehen. Die Trennung von Körper und
Psyche ist in dieser Sichtweise aufgehoben.
Eine neue Behandlungs- und Selbstbehandlungsmethode
Die Teilnehmer lernen die Sensomotorische Körpertherapie nach Dr. Pohl® als
Behandlungs- und Selbstbehandlungsmethode praktisch an sich selbst kennen. Diese
Körpertherapie umfasst neurobiologische, manuelle, übende und mentale Methoden, bei
denen die Betroffenen aktiv in der Behandlung mitwirken. Sie zielt auf die Änderung der
Alltagsbewegung und -haltung, bzw. auf die Auflösung der Erstarrung. Dadurch stellen
sich ganz von selbst Beweglichkeit in jeder Hinsicht, Zuversicht und Lebensfreude ein.
Ausgangsbasis
Die Sensomotorischen Körpertherapie nach Dr. Pohl® geht von der neurobiologischen Tatsache aus,
dass Spüren und Bewegen im Körper ein einziges psychophysisches System darstellen und sich
gegenseitig steuern. Bei Verletzung, Stress, bedrohlichen und belastenden Ereignissen, „dummen
Angewohnheiten“ und ungünstigen (physikalischen) äußeren Faktoren können Störungen im
sensomotorischen System entstehen. Dann entwickeln sich unbewusste Dauerkontraktionen in
Muskeln und Bindegewebe/Faszien, sowie eine „sensomotorischer Amnesie“ in Gehirn und Körper,
durch die man sie nicht wahrnimmt.
Entstehung von Störungen
Die Spannungszustände können sich durch den ganzen Körper ziehen und machen sich schließlich
bemerkbar als
-
chronische Schmerzen (wie Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Nackenschmerzen,
Bauchschmerzen ohne Befund), und/oder als
-
funktionelle Beschwerden wie Schwindel, Tinnitus, Kieferbeschwerden, Magenschmerzen,
chronische Übelkeit, Herzbeschwerden, Atemstörungen, Blasenbeschwerden etc. und/oder als
-
Angst- und Depressionsgefühle (die hier auch als sensomotorische Störungen begriffen werden).
Allen diesen Störungen gemeinsam ist, dass sie nicht nur im Gehirn oder in der Seele stattfinden,
sondern dass die Betroffenen einen genauen körperlichen Ort angeben können, wo man als
Untersucher ganz deutlich von außen druckschmerzhafte Verhärtungen in Muskeln, Faszien oder
Bindegewebe der Haut und Unterhaut ertasten kann. Es wird die These vertreten und praktisch
nachgewiesen, dass es Angst oder Depression, ebenso wie psychosomatische oder somatoforme
Störungen ohne körperlichen Befund nicht gibt, wenn auch jeder beobachten kann, dass diese
Störungen sich unter bestimmten seelischen Belastungssituationen verstärken.
Diese Art von Beschwerden lässt sich am leichtesten behandeln, indem man ihnen die körperliche
Grundlage entzieht.
Psychophysische Spannungsmuster bei Angst- und Depression
Angst und Depression sind Muster des passiven
Selbstschutzes, die auf uralten Reflexen beruhen, die aus
grauer Vorzeit stammen uns allen mit in die Wiege gelegt
wurden. Bei Gefahr zieht es uns auf der Vorderseite
zusammen, die Schultern nach vorn und den Kopf in den
Nacken. Dauern die Belastungen, die das Muster auslösen,
lange genug an oder sind sie sehr traumatisch, kommt es
zu unwillkürlichen Dauerkontraktionen in Muskeln und
Bindegewebe. Das ist oft an einer vorgebeugten Haltung
mit einem verkürzten Nacken sichtbar.
Die Dauerkontraktionen können als Spannungsmuster und Fehlhaltungen aber auch durch äußere
Faktoren wie zu niedrige Monitore, zu niedrige Sitze, ständig getragene Gleitsichtbrillen usw.
eingefahren werden. Das heißt:
-
auch falsche Möbel und
-
falsch gehandhabte Alltagsgegenstände
-
falsch ausgeführte Sportarten
können zu Fehlhaltungen führen und depressiv machen.
Besonders betroffen sind beim Körperschema der Angst und Depression die
Atemmuskeln sowie die Muskeln und das Bindegewebe an Brustkorb/Bauch und
Hals/Nacken. Die Alltagsbewegungen sind in den betroffenen Gebieten im Alltag
eingeschränkt: man atmet z.B. nicht oder kaum in den Bauch, kann den Kopf nicht
mehr aufrichten, er bleibt immer nach vorn und in den Nacken gelegt. Von
diesen Einschränkungen merkt man im Allgemeinen nichts, denn im Gehirn hat
sich eine „sensomotorischer Amnesie“ (Thomas Hanna) entwickelt und in der
Peripherie ist eine eingeschränkte Körper- Wahrnehmung entstanden.
Unangenehme Empfindungen und psychosomatische Beschwerden
Verspannungen und Einengungen auf der Körper-Vorderseite, unserem Gefühlszentrum, werden oft
als Druck wahrgenommen (z. B. als „Bedrückungsgefühl“, „Druck auf dem
Magen“, „Stein auf der Brust“ „Kloß im Hals“) oder auch als Engegefühle
(z.B. „Ängstlichkeit“, „Beklommenheit“, „Beklemmung“).
Deswegen saß der „Alp“, der für das nächtliche Alpdrücken zuständig war, in
alten Abbildungen immer auf Brust oder Bauch.
Diese unangenehmen Gefühle auf der Vorderseite sind oft mit funktionellen
Magenschmerzen, Herzbeschwerden, Atemstörungen, Blasenbeschwerden
etc. verbunden, während Dauerkontraktionen im Nacken- Schulterbereich
oft mit Nacken- und Kopfschmerzen, „schwarzen Gedanken“, Schwindel, Ohr- und
Augenbeschwerden sowie einer negativen Färbung der Wahrnehmung und Weltsicht einhergehen.
Angst und Depression werden hier ebenso körperlich gesehen wie Schmerz - Schmerz wird ebenso
seelisch gesehen wie Angst und Depression. Immer gibt es eine körperlich ortbare unangenehme
(seelische) Empfindung und eine Bewegungseinschränkung.
Vergebliche Änderungsversuche
Die Spannungszustände selbst und die durch sie verursachten Bewegungseinschränkungen sind
einem selbst unbewusst, denn durch die Sensomotorische Amnesie weiß und spürt
man von ihnen nichts oder kaum etwas. Daher sind sie auch fremden und eigenen
Verbesserungsbemühungen nicht zugänglich. Gut gemeinte pädagogische und
selbstpädagogische Maßnahmen wie „Halte Dich gerade“ oder „Reiß Dich
zusammen“ sowie Kräftigungsübungen für den Rücken lösen die Verspannungen
nicht, sondern erzeugen nur eine Gegenspannung. Man schiebt z.B. den durch die
verkürzte Vorderseite verursachten Buckel nur nach hinten, was zu weiteren
Beschwerden (z.B. Rückenschmerzen) führt, denn der vorgebeugte Mensch ist
nicht hinten zu schwach sondern vorne zu kurz. An den eigentlichen Beschwerden
auf der Vorderseite ändern diese Bemühungen nichts. Man erlebt sich daher den
eigenen unangenehmen Empfindungen weiterhin hilflos ausgeliefert.
Was im Seminar geschieht
Im Seminar möchte ich die psychophysischen Zusammenhänge bei Angst und Depression zunächst in
einem Powerpoint-Vortrag darstellen und sie dann für Sie als Teilnehmer mit ihrem gespürten,
bewegten, beseelten Körper an Leib und Seele erfahrbar machen.
Anschließend lernen Sie, sich selbst auf körpertherapeutische Weise aus diesen unangenehmen
Zuständen zu befreien.
Dazu machen sie wohltuende eigene Erfahrungen mit der Sensomotorischen Körpertherapie nach
Dr. Pohl® und erhalten einen ersten Einblick in diese Therapieform. Sie lernen die fünf miteinander
verzahnten manuellen, mentalen und übenden Behandlungsmethoden kennen:
-
sensomotorische Übungen
-
„Pandiculations“
-
Spezielle Muskel- und Bindegewebsbehandlungen zur Selbst- und gegenseitigen Behandlung
-
ein vertieftes Körperbewusstseinstraining
Tipps für den Alltag zur Änderung auslösender äußerer Umstände runden die (Selbst)Behandlung ab.
Live-Behandlung
Wenn sich ein/e Teilnehmer/in zur
Verfügung stellt, können Sie auch eine
Behandlung mit Sensomotorischer
Körpertherapie nach Dr. Pohl® live
miterleben. (was natürlich nur ein
Vorgeschmack auf eine Ausbildung sein
kann).
Ziel der Behandlung und Selbstbehandlung
ist außer der Beseitigung der Beschwerden immer die Wiederherstellung der
natürlichen Beweglichkeit und Empfindung im jeweiligen Alltag. Indem man
lernt, bewusst zu spüren, was man tut, wird man wieder Herr/in im eigenen
Haus, wird munterer, kann wieder Freude empfinden und Initiative
entwickeln.
Take away
Am Schluss sollen Sie in der Lage sein, nicht nur sich selbst psychophysisch
besser zu verstehen, lockerer zu werden und sich zum Teil selbst zu behandeln,
sondern auch Ihren Klienten/Patienten erste Anstöße in diese Richtung zu geben.
Das Seminar kann als Einführung für die Ausbildung in Sensomotorischer Körpertherapie nach Dr.
Pohl® genommen werden.
Mehr zur Sensomotorischen Körpertherapie
erfahren Sie unter www.koerpertherapie-zentrum.de. Dort finden Sie sehr viele
Beschwerden und deren Behandlung ausführlich dargestellt. Die Seite enthält
auch mehrere Artikel zu Konzept und Anwendung der Sensomotorischen
Körpertherapie nach Dr. Pohl® sowie viel Infos zur Ausbildung in dieser Methode.
Zur Vorbereitung eignet sich auch das Buch: Helga Pohl „Unerklärliche
Beschwerden? Chronische Schmerzen und andere Leiden körpertherapeutisch
verstehen und behandeln“, Knaur-Verlag, München, 2010
Sensomotorische Körpertherapie nach
Dr. Pohl®
Zur Person
nach Dr. Pohl®
Dr. phil. Helga Pohl, Psychologische Psychotherapeutin, Körpertherapeutin, Heilpraktikerin.
Tätigkeit am Max-Planck-Institut für Psychiatrie und an den Universitäten München und Ulm,
Ausbildung und langjährige praktische Tätigkeit zunächst als Psychoanalytikerin. Aufgrund eigener
Beschwerden Zuwendung zur Körpertherapie. Ausbildung in Hanna Somatics und anderen
Körpertherapien.
Inzwischen
-
habe ich ein neues Konzept der Psychosomatik entwickelt
-
bin ich seit über 20 Jahren in rein körpertherapeutischer Praxis tätig,
-
leite ich das Körpertherapie-Zentrum in Starnberg bei München,
-
wurde ich Begründerin der Methode „Sensomotorische Körpertherapie nach Dr. Pohl®“,
-
bilde ich seit 12 Jahren in dieser Methode auch aus,
-
habe ich ein Buch und mehrere Artikel zu dieser Methode und Sichtweise geschrieben
-
entwickle ich in letztere Zeit zunehmend mehr Selbstbehandlungsmethoden
-
halte ich Vorträge und Seminare zu verschiedenen körpertherapeutischen Themen.
Ende 2015 haben wir TherapeutInnen der SMKT den Verband für Sensomotorische Körpertherapie
nach Dr. Pohl® e.V. gegründet, der die Arbeit auf eine breitere Basis stellen und weiterführen soll.
Veröffentlichungen von Helga Pohl
Aus psychoanalytischen Zeiten: gibt es Artikel und Vorträge zu Themen wie: Struktur der
psychoanalytischen Ausbildung in Deutschland; Problematischer Alkoholkonsum und Alkoholismus;
Krankheit und soziale Interaktion; Zur Psychodynamik der Urticaria; Psychoanalytische Haltung und
Technik als Formen zwischen menschlichen Umgangs; zur Psychoanalytische Familientherapie; Die
„Gruselgeschichte“.
Aus der Übergangszeit:
Pohl, Helga: Feldenkrais for psychoanalysts. Part 1, Somatics 9 (4), S.14-21, 1994
Pohl, Helga: Feldenkrais for psychoanalysts, Part 2, Somatics 10 (4), S.20-25, 1995
Zur Körpertherapie:
Pohl, Helga: Rückenschmerzen. Natur und Heilen, 6, 286-293, 1997
Pohl, Helga: Schmerztherapie ohne Chemie. Natürlich leben, 6, 40-45, 1999
Pohl, Helga: Alles psychosomatisch? Natur und Heilen, 10, 2000.
Pohl, Helga: Unerklärliche Beschwerden? Chronische Schmerzen und andere Beschwerden
körpertherapeutisch verstehen und behandeln. Knaur, München 20
Pohl, Helga: Unter Spannung – chronische Schmerzen bei Schwangeren und
Wöchnerinnen. Deutsche Hebammenzeitschrift- Fachmagazin für Hebammen 9, 2013,
S.64 – 68.
Pohl, Helga: Für eine neue, lebendige Psychosomatik. Psychologie in Österreich, Zeitschrift
des Berufsverbands Österreichischer PsychologInnen, 3-4, 2015, S. 242-254
Anschrift:
Dr. Helga Pohl
Tassiloweg 2, 82319 Starnberg-Percha, Tel: 0049/8151-78171
[email protected]
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