Papierfabrik Wattens investierte kräftig in die Tiroler Umwelt

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Kurz & bündig
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der Wirtschaft
Die Wirtschaftskammer
Tirol hat zehn konkrete
Ideen und Maßnahmen
ausgearbeitet, um das
Unternehmertum in
den kommenden Jahren in Tirol zu stärken.
Das Lösungsprogramm
„Unternehmen Tirol“
zeigt den wahlwerbenden Parteien im Land,
wo die Unternehmer
der Schuh drückt.
dEr buCHTiPP
Gelassenheit
in wilder Zeit
Mit seinem Buch
„Antifragilität: Anleitung für
eine Welt,
die wir
nicht verstehen“ hat der gebürtige Libanese Nassim Nicholas Taleb, Jahrgang
1960, ein hochaktuelles
Werk geschaffen: Der
Essayist, Forscher und
Börsenhändler arbeitet derzeit als Professor
für Risk Engineering an
der New York University und hat mittlerweile
den Ruf eines Bestsellerautors – und er ist
einer der wenigen, die
die Finanzkrise 2008
vorhergesehen haben.
Sein neues Werk will
unsere Einstellung
zum praktischen Leben in nahezu allen
Bereichen verändern
und uns helfen, bessere Entscheidungen für
eine unsichere Zukunft
zu treffen. Taleb outet
sich als Fan der altrömischen Philosophie
der Stoa, die die Gelassenheit des Geistes als
Ideal anstrebt: Stehe
über den Dingen, stehe
zu deinen Überzeugungen und lasse dich nicht
aus dem Gleichgewicht
bringen!
Nassim Nicholas Taleb:
„Antifragilität: Anleitung für eine Welt, die
wir nicht verstehen“,
Albrecht Knaus Verlag,
ISBN: 978-3813504897.
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TIROLER WIRTSCHAFT
Mittwoch, 13. März 2013
Papierfabrik Wattens investierte
kräftig in die Tiroler Umwelt
ÖKOlOgie Tirols Industriebetriebe investieren nach wie vor kräftig in den Standort Tirol. Nicht nur in neue
Fertigungskapazitäten, sondern auch in den Umweltschutz, wie das Beispiel der Papierfabrik Wattens zeigt.
40 Millionen Euro hat das
Unternehmen, Tochter der
oberösterreichischen Delfort-Gruppe, in den letzten
vier Jahren in den Standort
Wattens investiert. Hier wird
hochwertiges Zigarettenpapier erzeugt und in alle Welt
exportiert. Die Papierfabrik
ist die Nummer zwei auf dem
Weltmarkt und in technologischer Hinsicht die Nummer eins. Vor allem mit dem
selbstverlöschenden Zigarettenpapier hat die Papierfabrik Wattens zuletzt fulminant
reüssieren können.
Doch das mittlerweile
schon 450 Jahre alte Unternehmen hat nicht nur die
Produktion ausgebaut, sondern wurde auch in Sachen
Umweltschutz aktiv. Das Unternehmen ist sehr energieintensiv und benötigt jährlich
83 Gigawattstunden elektrische und 135 Gigawattstunden Wärmeenergie (vor allem für die Papiertrocknung).
Davon deckt es einen Teil aus
eigenen Wasserkraftwerken,
künftig aber auch aus einem
neu errichteten Gasturbinenkraftwerk.
Acht Millionen Euro wurden
in diese Anlage zur Erzeugung
von Strom, Dampf und Fernwärme investiert. Dadurch
kann der gesamte elektrische
Strombedarf in Zukunft selbst
abgedeckt werden. Die Turbine ist aber zudem mit einem
internen Wärmetauscher zur
Rückgewinnung von Abwärme aus dem Abgas ausgestattet. Dadurch ergibt sich ein
sensationeller technischer
Wirkungsgrad von bis zu 92
Prozent.
Die aus Abwärme gewonnene Fernwärme wird auch
in das größte Fernwärmenetz
Tirols eingespeist und trägt
dort zusätzlich zur Verrin-
Die neue Gasturbine sorgt für UmFoto: Wattenspapier
weltentlastung.
Mit 450 Mitarbeitern ist die Papierfabrik Wattens ein starker Faktor in der Gemeinde Wattens.
gerung der Emissionen des Unternehmen wie Duktus,
Hausbrandes und damit zu Hall, speisen Abwärme in dieeiner besseren Luftgüte in ses Netz ein. Dadurch werden
den Ortschaften bei.
im Endausbau 14.800 Tonnen
„Somit stellt das Projekt CO2 eingespart.
„Wir haben dabei nicht
auch einen Beitrag zur Reduzierung der Abhängigkeit von aus karitativen Gründen inStromimporten des Landes vestiert“, sagt Lettenmair,
Tirols dar“, sagt Johann Let- „es muss schon wirtschafttenmair, Geschäftsführer der lich sinnvoll sein. Allerdings
ist auch Umweltengagement
Papierfabrik Wattens.
Gemäß den EU-Plänen dabei, denn rechnen tun sich
müssen bis zum Jahre 2020 solche Investitionen erst nach
insgesamt 20 Prozent der vielen Jahren.“
Insofern ist die InvestitiEnergie durch Effizienzsteigeon auch ein langrung eingespart werfristiges Bekenntnis
den, um die Klimazum Standort Tirol,
ziele zu erreichen:
an dem die Papier„Keine Abwärme
fabrik eisern festdarf daher in Zukunft
hält. Sorgen bereitet
z. B. als heißes Abgas
Lettenmair hier freiungenutzt bleiben“,
lich der jüngste Vorsagt Lettenmair.
„So darf
schlag für eine neue
In einem weitein Zukunft
EU-Tabakrichtlinie.
ren Investitionskeine AbSie sieht nicht nur
schritt wird 2014 eiwärme als
drastisch verschärfne dampfbetriebene
heißes Abgas te Warnhinweise auf
Wärmepumpe daungenutzt
den Zigarettenpazugeschaltet. Damit
bleiben.“
ckungen vor, sonwird Abluft, die zu
dern auch ein Verbot
wenig heiß für die
Johann
von schlanken SlimNutzung im FernLettenmair
Zigaretten.
wärmesystem ist,
Lettenmair: „Das
auf Temperatur geist eine massive Bebracht.
Die Investitionen erfolg- drohung, weil es ein ganz
ten in Kooperation mit der neuer Weg der EU wäre, beTiwag-Tochter Tigas, die das stimmte Teile legaler Produkgrößte Fernwärmenetz Tirols tionen zu verbieten.“ Solche
zwischen Wattens und Inns- Verbote würden dazu führen,
bruck aufbaut. Nicht nur die dass sich die europäische ZiPapierfabrik, auch andere garettenindustrie nicht mehr
Fotos: Papierfabrik Wattens
Geschäftsführer Johann Lettenmair kann auf 450 Jahre Tradition aufbauen.
Die Papierfabrik Wattens ist einer der großen Akteure auf dem Weltmarkt.
über bestimmte Innovationen differenzieren kann. Damit würde sich das Geschäft
nach Asien verlagern, und
dort würde dann über den
Preis verkauft und nicht mehr
über Innovation. Auch die Pa-
pierfabrik Wattens müsste in
diesem Szenario ihre Strategie ändern.
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