Ladonna ® Filmtabletten

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Fachinformation des Arzneimittel-Kompendium der Schweiz®
Ladonna® Filmtabletten
Sandoz Pharmaceuticals AG
AMZV
Zusammensetzung
Wirkstoffe: Chlormadinoni acetas, Ethinylestradiolum.
Hilfsstoffe: Lactosum, excip. pro compresso obducto.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
1 Filmtablette enthält: Chlormadinoni acetas 2 mg, Ethinylestradiolum 0,03 mg.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Hormonale Kontrazeption.
Bei der Entscheidung Ladonna zu verschreiben, sollten die aktuellen, individuellen Risikofaktoren der einzelnen Frau, insbesondere im Hinblick auf venöse
Thromboembolien (VTE), berücksichtigt werden. Auch sollte das Risiko für eine VTE bei Anwendung von Ladonna mit jenem anderer kombinierter hormonaler
Kontrazeptiva (CHC) verglichen werden (vgl. «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Dosierung/Anwendung
CHC wie Ladonna sollten nur von einem Arzt, bzw. einer Ärztin, mit entsprechender Erfahrung verordnet werden, welche in der Lage sind, eine umfassende
Aufklärung der Patientin über die Vor- und Nachteile sämtlicher verfügbarer Kontrazeptionsmethoden sowie neben einer Allgemeinen auch eine
gynäkologische Untersuchung durchzuführen.
Die Verordnung eines CHC sollte grundsätzlich unter Beachtung der jeweils aktuellen Richtlinien der Schweizer Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe
erfolgen.
Es sollte jeden Tag zur selben Zeit eine Filmtablette (vorzugsweise am Abend) an 21 aufeinanderfolgenden Tagen eingenommen werden, gefolgt von einer 7tägigen Pause, in der keine Filmtabletten eingenommen werden; innerhalb dieses Zeitraums sollte die Menstruationsblutung zwei bis vier Tage nach Einnahme
der letzten Filmtablette eintreten. Nach der 7-tägigen Pause wird die Einnahme aus der nächsten Packung Ladonna fortgesetzt, und zwar unabhängig davon,
ob die Blutung schon beendet ist oder noch andauert.
Die Filmtabletten sollten aus der Packung gedrückt werden, wobei jeweils die mit dem entsprechenden Wochentag gekennzeichnete Filmtablette
eingenommen und unzerkaut mit etwas Flüssigkeit geschluckt werden sollte. Die Filmtabletten werden täglich in Pfeilrichtung entnommen.
Das Vergessen der Einnahme einer Filmtablette (siehe «Unregelmässige Einnahme»), Erbrechen oder Darmbeschwerden einschliesslich Durchfall, die
gleichzeitige langfristige Einnahme von bestimmten Medikamenten (siehe «Interaktionen») oder in sehr seltenen Fällen Stoffwechselstörungen können die
Wirksamkeit der Empfängnisverhütung beeinflussen. Wie bei allen Ovulationshemmern kann keine 100%ige Wirksamkeit erwartet werden.
Beginn der Anwendung
Keine vorherige Einnahme eines hormonalen Kontrazeptivums (während des letzten Menstruationszyklus)
Die erste Filmtablette sollte am ersten Tag der nächsten Monatsblutung (Menstruation) eingenommen werden. Wenn die erste Filmtablette am ersten
Zyklustag genommen wird, beginnt der Empfängnisschutz mit dem ersten Einnahmetag und besteht auch während der 7-tägigen Pause.
Wenn die Monatsblutung bereits eingesetzt hat, sollte die erste Filmtablette am 2.–5. Tag des Menstruationszyklus eingenommen werden, unabhängig
davon, ob die Blutung aufgehört hat oder nicht. In diesem Fall müssen während der ersten 7 Einnahmetage (7-Tage-Regel) zusätzliche Massnahmen zur
Empfängnisverhütung ergriffen werden.
Wenn die Menstruation mehr als 5 Tage vorher eingesetzt hat, sollte die Frau angewiesen werden, ihre nächste Menstruation abzuwarten, bevor sie mit der
Einnahme von Ladonna beginnt.
Bei Umstellung von einem anderen Präparat auf Ladonna
Umstellung von einer 22-Tage-Pille oder von einer anderen 21-Tage-Pille (Kombinationspille)
Alle Tabletten in der alten Packung sollten regulär eingenommen werden. Die erste Filmtablette Ladonna sollte am darauf folgenden Tag genommen werden.
In diesem Fall gibt es keine Einnahmepause und die Frau muss auch nicht warten, bis ihre nächste Menstruation beginnt. Mit der Einnahme von Ladonna kann
auch am ersten Tag nach dem üblichen einnahmefreien Intervall begonnen werden. Zusätzliche empfängnisverhütende Massnahmen sind nicht erforderlich.
Umstellung von einer täglich einzunehmenden Kombinationspille (28-Tage-Pille mit 21 oder 22 aktiven und 6 oder 7 Placebo-Tabletten)
Mit der Einnahme von Ladonna sollte nach der Einnahme der letzten aktiven Tablette aus der Packung mit der «Pille für jeden Tag» begonnen werden (d.h.
nach Einnahme von 21 oder 22 Tabletten). Die erste Ladonna Filmtablette sollte am nächsten Tag eingenommen werden. Es gibt keine Einnahmepause und
die Frau muss auch nicht den Beginn ihrer nächsten Menstruation abwarten. Mit der Einnahme von Ladonna kann auch im Anschluss an die letzte PlaceboTablette begonnen werden. Weitere empfängnisverhütende Massnahmen sind nicht erforderlich.
Umstellung von einer nur Gestagen enthaltenden Pille (POP [Progesteron only pill] oder Minipille)
Die Umstellung kann an jedem beliebigen Tag erfolgen. Während der ersten 7 Tage der Ladonna-Einnahme müssen jedoch zusätzliche empfängnisverhütende
Massnahmen ergriffen werden.
Umstellung von einer kontrazeptiven Hormoninjektion, einem Gestagenabgebenden IUD oder einem Implantat
Mit der Einnahme von Ladonna kann am Tag der Entfernung des Implantats bzw. des Gestagenabgebenden IUD oder dem Tag der ursprünglich geplanten
Injektion begonnen werden. Während der ersten 7 Tage müssen zusätzliche empfängnisverhütende Massnahmen ergriffen werden.
Nach einer Fehlgeburt oder einem Schwangerschaftsabbruch im 1. Trimenon
Nach einer Fehlgeburt oder einem Schwangerschaftsabbruch im 1. Trimenon kann mit der Einnahme von Ladonna sofort begonnen werden. In diesem Fall
sind keine weiteren empfängnisverhütenden Massnahmen erforderlich.
Nach einem Abort im 2. Trimenon oder nach einer Geburt
Bei der Entscheidung, zu welchem Zeitpunkt nach einer Geburt bzw. nach einem Abort im 2. Trimenon (wieder) mit der Anwendung eines CHC wie Ladonna
begonnen werden kann, ist zu berücksichtigen, dass postpartal das Risiko für venöse thromboembolische Ereignisse erhöht ist (während bis zu 12 Wochen;
vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
In jedem Fall sollte nach einer Geburt bzw. einem Abort im 2. Trimenon mit der Anwendung von Ladonna frühestens zwischen dem 21. und dem 28. Tag
begonnen werden. Bei einem späteren Beginn wird an den ersten 7 Tagen der Anwendung die zusätzliche Anwendung nicht-hormonaler
Kontrazeptionsmethoden empfohlen. Hat in der Zwischenzeit bereits Geschlechtsverkehr stattgefunden, ist vor Beginn der Anwendung eine Schwangerschaft
auszuschliessen oder die erste Monatsblutung abzuwarten.
Absetzen von Ladonna
Nachdem Ladonna abgesetzt worden ist, kann der erste Zyklus um ungefähr eine Woche verlängert sein.
Unregelmässige Einnahme
Wenn eine Filmtablette vergessen wurde, die Einnahme jedoch innerhalb von 12 Stunden nachgeholt wurde, sind keine weiteren empfängnisverhütenden
Massnahmen erforderlich. Die Pilleneinnahme sollte normal fortgesetzt werden.
Wenn der Zeitraum, in dem die Einnahme einer Tablette vergessen wird, 12 Stunden überschreitet, ist die kontrazeptive Sicherheit des Präparates
vermindert. Die letzte vergessene Filmtablette sollte umgehend eingenommen werden. Die weiteren Filmtabletten sollten nach dem normalen
Einnahmeschema erfolgen. Zusätzlich sind weitere Massnahmen zur Empfängnisverhütung, z.B. Kondome, für die nächsten 7 Tage anzuwenden. Wenn diese
7 Tage über das Ende der laufenden Packung hinaus gehen, muss mit der nächsten Packung Ladonna begonnen werden, sobald die laufende Packung
verbraucht ist, d.h. es sollte zwischen den Packungen keine Pause bestehen («7-Tage-Regel»). Falls nach Einnahme der zweiten Medikationspackung die
Menstruation ausbleibt, sollte ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden.
Verhalten bei gastrointestinalen Störungen
Im Falle von schweren gastrointestinalen Störungen – unabhängig von deren Ursache (d.h. auch bei Arzneimittel-induzierter Diarrhoe etc.) – ist die
Resorption möglicherweise unvollständig, und zusätzliche kontrazeptive Methoden sollten angewendet werden.
Besondere Patientengruppen
Niereninsuffizienz: Ladonna wurde bei Frauen mit Niereninsuffizienz nicht untersucht und es können keine Dosierungsempfehlungen gemacht werden.
Leberinsuffizienz: Ladonna darf bei Frauen mit Leberinsuffizienz nicht angewendet werden.
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Jugendliche: Die Wirksamkeit und Sicherheit von Chlormadinonacetat/Ethinylestradiol wurde an Frauen ab einem Alter von 18 Jahren untersucht. Für
Jugendliche wird, falls indiziert, die gleiche Dosierung wie bei Erwachsenen empfohlen.
Kontraindikationen
Vorliegen einer oder Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE)
Venöse Thromboembolie – bestehende VTE (auch unter Therapie mit Antikoagulanzien) oder VTE in der Anamnese (z.B. tiefe Venenthrombose oder
Lungenembolie)
Vorliegen starker Risikofaktoren für venöse thromboembolische Ereignisse wie
hereditäre oder erworbene Prädisposition für venöse thromboembolische Ereignisse, wie z.B. APC-Resistenz (einschliesslich Faktor-V-LeidenMutation), Antithrombin-III-Mangel, Protein-C-Mangel oder Protein-S-Mangel
Gleichzeitiges Vorliegen mehrerer Risikofaktoren für venöse thromboembolische Ereignisse, wie sie in der Rubrik «Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen» beschrieben sind.
Vorliegen einer oder Risiko für eine arterielle Thromboembolie (ATE)
bestehende oder vorausgegangene arterielle thromboembolische Ereignisse und deren Prodromi (z.B. Angina pectoris, Myokardinfarkt, transitorische
ischämische Attacke, zerebrovaskulärer Insult)
Vorliegen starker Risikofaktoren für arterielle thromboembolische Ereignisse wie
Diabetes mellitus mit Gefässkomplikationen
schwere arterielle Hypertonie
schwere Dyslipoproteinämie
Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen (auch in der Anamnese)
hereditäre oder erworbene Prädisposition für eine arterielle Thromboembolie, wie z.B. Hyperhomocysteinämie oder Antiphospholipid-Antikörper
(Anticardiolipin-Antikörper, Lupusantikoagulans)
Gleichzeitiges Vorliegen mehrerer Risikofaktoren für arterielle thromboembolische Ereignisse, wie sie in der Rubrik «Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen» beschrieben sind.
Bestehende oder vorausgegangene schwere Lebererkrankung, solange abnorme Leberfunktionsparameter bestehen;
Bestehende oder vorausgegangene benigne oder maligne Lebertumoren;
Bestehende oder vermutete maligne Erkrankungen der Genitalorgane oder der Mammae, wenn diese sexualhormonabhängig sind;
Bestehende oder vorausgegangene Pankreatitis, falls diese mit einer schweren Hypertriglyceridämie assoziiert ist bzw. war;
Ungeklärte vaginale Blutungen;
Vermutete oder bestehende Schwangerschaft;
Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen oder einem der Hilfsstoffe von Ladonna.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Die Anwendung eines CHC erhöht das Risiko für venöse Thromboembolien (VTE) und für arterielle Thromboembolien (ATE) im Vergleich zur Nichtanwendung.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen, welche nachfolgend beschrieben werden, müssen vor jeder Verschreibung berücksichtigt werden (vgl. «Risiko für
venöse Thromboembolien [VTE]» und «Risiko für arterielle Thromboembolien [ATE]»). Es ist wichtig, die Patientin auf die Informationen zu venösen und
arteriellen thromboembolischen Ereignissen hinzuweisen, insbesondere auf die möglichen Symptome von VTE und ATE und die bekannten vaskulären
Risikofaktoren sowie darauf, was im Falle einer vermuteten Thrombose zu tun ist (vgl. «Symptome einer VTE [tiefe Venenthrombose und Lungenembolie]»
und «Symptome einer ATE»).
Der Nutzen einer Anwendung eines CHC, wie Ladonna, sollte gegen die nachfolgend aufgeführten Erkrankungen/Risiken – unter Berücksichtigung des
Schweregrades jedes einzelnen oder dem Aufeinandertreffen mehrerer Faktoren – abgewogen und mit jeder Patientin besprochen werden, bevor man sich
zur Anwendung von Ladonna entschliesst (siehe auch «Kontraindikationen»). Die Patientin ist zudem anzuweisen, die Packungsbeilage sorgfältig zu lesen und
die darin gegebenen Ratschläge zu befolgen.
Vor Beginn oder Wiederaufnahme der Anwendung eines CHC wie Ladonna soll eine sorgfältige Eigen- und Familienanamnese erhoben, sowie unter Beachtung
der «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» eine gründliche allgemeine und gynäkologische Untersuchung durchgeführt werden,
um behandlungsbedürftige Erkrankungen sowie deren Risikofaktoren feststellen und eine Schwangerschaft ausschliessen zu können. Diese Untersuchungen
schliessen im Allgemeinen Blutdruck, Mammae, Abdomen, Beckenorgane (inkl. Zervixzytologie) und relevante Laboruntersuchungen ein.
Während der Anwendung des CHC müssen diese Untersuchungen in regelmässigen Abständen wiederholt werden, wobei Häufigkeit und Art auf die individuelle
Anwenderin abgestimmt werden und sich an den Richtlinien der Schweizer Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG) orientieren sollten. Bei
diesen Kontrollen sollten die Kontraindikationen (z.B. eine transitorische ischämische Attacke) und Risikofaktoren (z.B. Familienanamnese venöser oder
arterieller Thrombosen, vgl. «Risikofaktoren für VTE» und «Risikofaktoren für ATE») erneut überprüft werden, da diese während der Anwendung eines CHC
zum ersten Mal auftreten können.
Es soll darüber aufgeklärt werden, dass CHC keinen Schutz vor HIV-Infektionen (AIDS) und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten bieten.
Gründe für das sofortige Absetzen
Die Anwenderin muss darüber informiert werden, dass sie bei Auftreten einer der oben genannten Kontraindikationen sowie bei Eintreten einer der
nachfolgenden Situationen schnellstmöglich einen Arzt/eine Ärztin konsultieren muss, der/die dann über die weitere Anwendung des CHC entscheiden wird:
Erstmaliges Auftreten oder Exazerbation migräneartiger oder häufigeres Auftreten ungewohnt starker Kopfschmerzen;
plötzliche Seh-, Hör-, Sprech- oder sonstige Wahrnehmungsstörungen;
erste Anzeichen von thromboembolischen Ereignissen (vgl. «Symptome einer VTE [tiefe Venenthrombose und Lungenembolie]» und «Symptome einer
ATE»):
mindestens 4 Wochen vor geplanten Operationen und während einer Immobilisation (z.B. nach Unfall oder Operation);
motorische Störungen (insbesondere Paresen);
signifikanter Blutdruckanstieg (bei wiederholter Messung);
Auftreten von Ikterus, Hepatitis, generalisiertem Pruritus;
starke Oberbauchschmerzen oder Lebervergrösserung;
Symptome für intraabdominale Blutungen;
Zunahme epileptischer Anfälle.
Risiko für venöse Thromboembolien (VTE)
Die Anwendung jedes CHC erhöht das Risiko für VTE im Vergleich zur Nichtanwendung. Arzneimittel, die Levonorgestrel, Norgestimat oder Norethisteron
enthalten, sind mit dem geringsten Risiko für eine VTE verbunden. Bisher ist nicht bekannt, wie hoch das Risiko mit Ladonna im Vergleich zu diesen
Arzneimitteln mit geringerem Risiko ist.
Die Entscheidung, das Arzneimittel anzuwenden, sollte nur nach einem Gespräch mit der Patientin getroffen werden, bei dem sicherzustellen ist, dass sie
Folgendes versteht:
Das Risiko für VTE bei Anwendung von Ladonna.
Wie beeinflussen ihre vorbestehenden individuellen Risikofaktoren dieses Risiko?
Stärkste Risikoerhöhung für VTE im allerersten Anwendungsjahr (insbesondere während der ersten 3 Monate).
Die vorhandenen Daten deuten darauf hin, dass dieses erhöhte Risiko sowohl bei der erstmaligen Anwendung eines CHC als auch bei der erneuten
Anwendung des gleichen oder eines anderen CHC besteht (nach einem mindestens 4-wöchigen oder länger dauernden anwendungsfreien Intervall).
Ladonna ist ein Arzneimittel. Im Falle eines Unfalls oder eines operativen Eingriffs muss die Anwenderin die behandelnden Ärzte darüber informieren, dass
sie Ladonna anwendet.
Ungefähr 2 von 10'000 Frauen, die kein CHC anwenden und nicht schwanger sind, erleiden im Verlauf eines Jahres eine VTE. Bei der einzelnen Frau kann das
Risiko jedoch in Abhängigkeit von ihren zugrundeliegenden Risikofaktoren bedeutend höher sein (siehe unten).
Aufgrund der vorliegenden epidemiologischen Daten wird geschätzt, dass im Verlauf eines Jahres 5‒12 von 10'000 Frauen, die ein niedrig dosiertes (<50 µg
Ethinylestradiol) CHC anwenden, eine VTE erleiden; ungefähr bei 5‒7 von 10'000 Frauen, die ein Levonorgestrel-haltiges CHC anwenden, kommt es im
Verlauf eines Jahres zu einer VTE. Bisher ist nicht bekannt, wie das Risiko mit Chlormadinon-haltigen CHC im Vergleich zum Risiko mit Levonorgestrel-haltigen
CHC ist.
In beiden Fällen ist die Anzahl an VTE pro Jahr geringer als die erwartete Anzahl während einer Schwangerschaft oder in der postpartalen Phase. VTE
verlaufen in 1-2% der Fälle tödlich.
Äusserst selten wurde bei Anwenderinnen von CHC auch über venöse Thrombosen ausserhalb der Extremitäten berichtet, z.B. Sinusvenenthrombosen oder
Thrombosen in hepatischen, mesenterialen, renalen oder retinalen Venen.
Risikofaktoren für VTE
Das Risiko für venöse thromboembolische Komplikationen bei Anwenderinnen von CHC kann deutlich ansteigen, wenn bei der Anwenderin zusätzliche
Risikofaktoren bestehen, insbesondere wenn mehrere Risikofaktoren gleichzeitig vorliegen (siehe Tabelle). Insbesondere ist bei der Nutzen-Risiko-Abwägung
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zu berücksichtigen, dass das Risiko venöser thromboembolischer Ereignisse überadditiv erhöht sein kann, wenn eine Kombination von Risikofaktoren vorliegt.
In diesem Fall muss das Gesamtrisiko für eine VTE in Betracht gezogen werden. Ladonna ist kontraindiziert, wenn bei einer Frau mehrere Risikofaktoren
gleichzeitig bestehen, die sie insgesamt einem hohen Risiko für eine Venenthrombose aussetzen.
Tabelle: Risikofaktoren für VTE
Risikofaktor
Anmerkung
Adipositas (Body-Mass-Index über 30
kg/m²)
Das Risiko nimmt mit steigendem BMI deutlich zu.
Längere Immobilisierung, grössere
chirurgische Eingriffe, jeder Eingriff an
Beinen oder Hüfte, neurochirurgischer
Eingriff oder schweres Trauma
In diesen Fällen ist es ratsam, die Anwendung der Tablette/des Pflasters/des Rings zu
unterbrechen (bei einer geplanten Operation mindestens vier Wochen vorher) und frühestens
zwei Wochen nach vollständiger Mobilisierung wieder aufzunehmen. Ggf. ist eine andere
Kontrazeptionsmethode anzuwenden, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern.
Besonders wichtig, wenn weitere Risikofaktoren vorliegen.
Eine medikamentöse Thromboseprophylaxe muss erwogen werden, wenn Ladonna nicht vorab
abgesetzt wurde.
Positive Familienanamnese (jede venöse
Thromboembolie bei einem Geschwister
oder Elternteil, insbesondere in relativ
jungen Jahren, z.B. jünger als 50 Jahre).
Bei Verdacht auf eine genetische Prädisposition ist die Patientin zur Beratung an einen
Spezialisten zu überweisen, bevor eine Entscheidung über die Anwendung von Ladonna
getroffen wird.
Andere Erkrankungen, die mit einem
erhöhten VTE-Risiko assoziiert sind
Systemischer Lupus erythematodes, hämolytisch-urämisches Syndrom, chronisch entzündliche
Darmerkrankungen (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa), Sichelzellanämie, maligne
Erkrankungen
Zunehmendes Alter
Insbesondere älter als 35 Jahre
Falls die Untersuchung Hinweise auf eine Thrombophilie ergibt, ist die Anwendung von Ladonna
kontraindiziert.
Hinweis: Eine vorübergehende Immobilisierung wie beispielsweise eine Flugreise von >4 Stunden Dauer kann ebenfalls einen Risikofaktor für eine VTE
darstellen, insbesondere bei Patientinnen mit weiteren Risikofaktoren.
Über die mögliche Rolle von Varizen und oberflächlicher Thrombophlebitis bezüglich des Beginns oder Fortschreitens einer Venenthrombose besteht kein
Konsens.
Es muss beachtet werden, dass das Risiko thromboembolischer Ereignisse in der postpartalen Phase erhöht ist. Es gibt Daten, die darauf hindeuten, dass das
Thromboserisiko bis 12 Wochen nach der Entbindung erhöht sein kann.
Symptome einer VTE (tiefe Venenthrombose und Lungenembolie)
Der Patientin ist anzuraten, bei Auftreten eines oder mehrerer der folgenden Symptome, unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und das
medizinische Fachpersonal darüber zu informieren, dass sie Ladonna anwendet.
Symptome einer tiefen Beinvenenthrombose können sein
unilaterale Schwellung in einem Bein oder entlang einer Vene im Bein;
Spannungsgefühl oder Schmerzen in einem Bein, auch wenn sie nur beim Stehen oder Gehen spürbar sind;
Überwärmung, Rötung oder Verfärbung der Haut am betroffenen Bein.
Symptome einer Lungenembolie können sein
plötzliche unerklärliche Kurzatmigkeit, schnelles Atmen oder Atemnot; Anstrengungsintoleranz;
plötzliches Auftreten von Husten, eventuell mit blutigem Sputum;
plötzlicher starker Schmerz im Brustkorb, welcher sich bei tiefer Atmung verstärken kann;
starke Benommenheit, Schwindel, oder Angstgefühl;
Tachykardie oder Arrhythmien.
Einige dieser Symptome (z.B. Kurzatmigkeit oder Husten) sind nicht spezifisch und können als häufige oder weniger schwere Ereignisse (z.B.
Atemwegsinfektionen) missdeutet werden.
Risiko für arterielle Thromboembolien (ATE)
Epidemiologische Studien haben ausserdem die Anwendung hormonaler Kontrazeptiva mit einem erhöhten Risiko für arterielle thromboembolische Ereignisse
(wie Myokardinfarkt, Schlaganfall oder transitorische ischämische Attacken) in Verbindung gebracht. Bevor die Entscheidung getroffen wird, Ladonna zu
verordnen, ist die Patientin über dieses Risiko sowie insbesondere auch darüber aufzuklären, wie eventuell vorbestehende individuelle Risikofaktoren dieses
Risiko zusätzlich erhöhen können.
Äusserst selten wurde bei Anwenderinnen von CHC auch über Thrombosen in anderen Blutgefäβen (wie z.B. hepatischen, mesenterialen, renalen oder
retinalen Arterien) berichtet.
Risikofaktoren für ATE
Ein erhöhtes Risiko für einen zerebrovaskulären Insult oder andere arterielle thromboembolische Komplikationen bei Anwenderinnen von CHC besteht v.a. bei
Frauen, die bereits Risikofaktoren für solche Erkrankungen aufweisen (siehe Tabelle). Insbesondere muss bei der Nutzen-Risiko-Abwägung beachtet werden,
dass das Risiko für arterielle thromboembolische Ereignisse überadditiv erhöht sein kann, wenn eine Kombination von Risikofaktoren vorliegt. In diesem Fall
muss das Gesamtrisiko für eine ATE betrachtet werden. Bei Patientinnen, die aufgrund eines schwerwiegenden oder des Vorliegens mehrerer Risikofaktoren
ein hohes Risiko für eine ATE aufweisen, ist Ladonna kontraindiziert.
Tabelle: Risikofaktoren für ATE
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Risikofaktor
Anmerkung
Zunehmendes Alter
Insbesondere älter als 35 Jahre
Rauchen
Frauen ist anzuraten, nicht zu rauchen, wenn sie ein CHC wie Ladonna
anwenden möchten. Frauen über 35 Jahren, die weiterhin rauchen, ist dringend
zu empfehlen, eine andere Kontrazeptionsmethode anzuwenden.
Arterielle Hypertonie
Diabetes mellitus
Bei Diabetikerinnen mit bereits bestehenden Gefässkomplikationen ist die
Anwendung von CHC kontraindiziert.
Dyslipoproteinämie
Herzklappenerkrankungen
Vorhofflimmern
Adipositas (Body-Mass-Index über 30 kg/m²)
Das Risiko nimmt mit steigendem BMI deutlich zu.
Besonders wichtig bei Frauen mit zusätzlichen Risikofaktoren.
Positive Familienanamnese (jede arterielle
Thromboembolie bei einem Geschwister oder Elternteil,
insbesondere in relativ jungen Jahren, d.h. jünger als 50
Jahre).
Bei Verdacht auf eine genetische Prädisposition ist die Patientin zur Beratung
an einen Spezialisten zu überweisen, bevor eine Entscheidung über die
Anwendung von Ladonna getroffen wird.
Migräne
Ein Anstieg der Häufigkeit oder des Schweregrads einer Migräne während der
Anwendung von Ladonna kann ein Prodromalsymptom eines zerebrovaskulären
Ereignisses darstellen und Grund für ein sofortiges Absetzen sein.
Andere Erkrankungen, die mit einem erhöhten Risiko für
ATE assoziiert sind
Hyperhomocysteinämie, Systemischer Lupus erythematodes, Sichelzellanämie,
maligne Erkrankungen.
Falls die Untersuchung Hinweise auf eine Thrombohilie ergibt, ist die
Anwendung von Ladonna kontraindiziert.
Symptome einer ATE
Der Patientin ist anzuraten, beim Auftreten eines oder mehrerer der folgenden Symptome unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und das
medizinische Fachpersonal darüber zu informieren, dass sie Ladonna anwendet.
Symptome eines zerebrovaskulären Insults können sein
plötzliche Taubheit oder Kraftlosigkeit des Gesichtes, eines Armes oder Beines, vor allem einer Körperhälfte;
plötzliche Verwirrtheit;
undeutliche Aussprache oder Verständnisprobleme;
plötzliche Sehstörungen in einem oder beiden Augen;
plötzliche Gehstörungen;
Schwindel;
Gleichgewichts- oder Koordinationsstörungen;
plötzliche schwere oder länger anhaltende Kopfschmerzen unbekannter Ursache;
Bewusstseinsverlust oder Ohnmacht mit oder ohne Krampfanfall.
Symptome eines Myokardinfarktes können sein
Schmerzen, Unwohlsein, Druckgefühl, Schweregefühl, Enge- oder Spannungsgefühl in der Brust, im Arm oder hinter dem Brustbein;
Beschwerden, welche in Rücken, Kiefer, Hals, Arm oder Magen ausstrahlen;
Völlegefühl, Magenbeschwerden oder Würgereiz;
Schwitzen, Nausea, Erbrechen oder Schwindel;
extremes Schwäche-, oder Angstgefühl oder Kurzatmigkeit;
Tachykardie oder Arrhythmien.
Andere Symptome eines vaskulären Verschlusses können sein
Plötzlicher Schmerz, Schwellung oder leichte Cyanose einer Extremität;
akutes Abdomen.
Verdacht auf hereditäre oder erworbene Prädisposition für thromboembolische Komplikationen
Bei Verdacht auf eine hereditäre oder erworbene Prädisposition für thromboembolische Komplikationen ist eine gerinnungs-physiologische Abklärung durch
einen Spezialisten angezeigt, welcher ggf. eine Bestimmung bestimmter hämostatischer Parameter veranlassen wird.
Tumorerkrankungen
In einigen epidemiologischen Untersuchungen wurde über ein erhöhtes Zervixkarzinom-Risiko bei Langzeitanwendung von CHC (>5 Jahre) berichtet. Es wird
jedoch nach wie vor kontrovers diskutiert, in wie weit dieses Ergebnis durch andere Faktoren wie eine Infektion durch humane Papillomaviren (HPV)
(stärkster Risikofaktor), die Frequenz der Teilnahme am Zervix-Screening oder das Sexualverhalten beeinflusst wird.
Eine Metaanalyse von 54 epidemiologischen Studien zeigt, dass es unter Anwendung von CHC zu einer geringfügigen Erhöhung des Brustkrebsrisikos kommt
(RR = 1,24). Das erhöhte Risiko ist vorübergehend und geht allmählich innerhalb von 10 Jahren nach Beendigung der Anwendung zurück. Diese Studien
geben keinen Aufschluss über die Ursachen. Das beobachtete höhere Risiko ist möglicherweise auf eine frühzeitige Diagnose von Brustkrebs bei CHCAnwenderinnen, die biologischen Wirkungen von CHC oder auf eine Kombination von beidem zurückzuführen.
In seltenen Fällen wurden unter der Anwendung von CHC gutartige und in noch selteneren Fällen bösartige Lebertumore gemeldet. In Einzelfällen führten
diese Tumoren zu lebensbedrohlichen intraabdominalen Blutungen. Bei Auftreten starker, nicht spontan reversibler Schmerzen im Oberbauch, eine
Lebervergrösserung oder Zeichen intraabdominalen Blutungen muss daher ein Lebertumor in Betracht gezogen werden und Ladonna abgesetzt werden.
Sonstige Vorsichtsmassnahmen
Frauen, die ein hormonales Kontrazeptivum anwenden, sollen nicht gleichzeitig mit Johanniskrautpräparaten (Hypericum) behandelt werden, da die
kontrazeptive Wirkung beeinträchtigt sein kann. Über Zwischenblutungen und Einzelfälle unerwünschter Schwangerschaften wurde berichtet (vgl. auch
«Interaktionen»).
Bei Frauen mit bestehender oder familiärer Hypertriglyceridämie ist unter der Anwendung von CHC möglicherweise mit einem erhöhten Pankreatitis-Risiko zu
rechnen.
Obwohl unter der Anwendung von CHC relativ häufig über einen geringfügigen Blutdruckanstieg berichtet wird, sind klinisch relevant erhöhte Blutdruckwerte
selten. Kommt es unter der Anwendung eines CHC zu einer klinisch relevanten Blutdruckerhöhung (bei wiederholter Messung), sollte das CHC abgesetzt
werden. Wo es angezeigt erscheint, kann die erneute Anwendung eines CHC erwogen werden, wenn sich die Blutdruckwerte (unter Behandlung) normalisiert
haben.
Unter Anwendung von CHC wurde über eine reduzierte Glukosetoleranz berichtet. Diabetikerinnen sowie Frauen mit reduzierter Glukosetoleranz sollten
daher während der Anwendung eines CHC, insbesondere während der ersten Monate, sorgfältig überwacht werden. Eine Anpassung der antidiabetischen
Therapie ist jedoch im Allgemeinen nicht erforderlich.
Akute oder chronische Störungen der Leberfunktion können das Absetzen des CHC erforderlich machen, bis sich die Leberfunktionswerte normalisiert haben.
Beim Wiederauftreten eines cholestatischen Ikterus, der erstmalig während einer Schwangerschaft oder während einer früheren Anwendung von
Sexualsteroidhormonen aufgetreten ist, müssen CHC abgesetzt werden.
Östrogene können die Lithogenität der Galle erhöhen. Über eine Cholelithiasis und andere Erkrankungen der Gallenblase (z.B. Cholezystitis) wurde im
Zusammenhang mit der Anwendung hormoneller Kontrazeptiva berichtet.
Bei Frauen mit hereditärem und/oder erworbenem Angioödem können exogene Östrogene die Symptome des Angioödems induzieren oder verschlimmern.
Die folgenden Erkrankungen können sowohl während einer Schwangerschaft als auch während der Anwendung eines CHC auftreten oder ungünstig
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beeinflusst werden, doch lassen die verfügbaren Daten keine eindeutigen Schlüsse auf einen Kausalzusammenhang mit der Anwendung eines CHC zu:
cholestatischer Ikterus und/oder Pruritus; Cholelithiasis; Porphyrie; systemischer Lupus erythematodes; hämolytisch-urämisches Syndrom; Chorea minor;
Herpes gestationis; Otosklerose-bedingter Hörverlust. Die Anwendung von CHC wurde ausserdem auch mit dem Auftreten von Enteritis regionalis Crohn
sowie Colitis ulcerosa assoziiert.
Bestimmte Krankheiten/Zustände können durch die Einnahme von Östrogen oder Östrogen/Gestagenkombinationen negativ beeinflusst werden. Hier ist eine
besondere ärztliche Überwachung erforderlich: Endometriose; Gebärmuttermyome; Mastopathie; Depressionen; Epilepsie; multiple Sklerose; Tetanie; Herzoder Niereninsuffizienz; Asthma.
Bei prädisponierten Frauen kann die Anwendung von CHC gelegentlich ein Chloasma verursachen, das durch intensive Sonnenbestrahlung noch verstärkt
wird. Frauen, die hierzu neigen, sollten sich deshalb keiner starken UV-Strahlung aussetzen.
Jede Filmtablette enthält <66 mg Laktose. Patientinnen mit der seltenen hereditären Galaktose-Intoleranz, Lapp-Laktase-Mangel oder Glukose-GalaktoseMalabsorption, die eine laktosefreie Diät einhalten, sollten diese Menge beachten.
Verminderung der Wirksamkeit
Die vergessene Einnahme einer Filmtablette (siehe «Dosierung/Anwendung, Unregelmässige Einnahme»), Erbrechen oder Darmbeschwerden einschliesslich
Durchfall, die gleichzeitige langfristige Einnahme von bestimmten Arzneimitteln (siehe Kapitel «Interaktionen») oder in sehr seltenen Fällen
Stoffwechselstörungen können die Wirksamkeit der Empfängnisverhütung beeinflussen.
Beeinflussung der Zyklusstabilität
Zwischenblutungen und Schmierblutungen
Alle oralen Kontrazeptiva können irreguläre vaginale Blutungen (Durchbruchblutung/Schmierblutung) insbesondere in den ersten Einnahmezyklen hervorrufen.
Aus diesem Grund ist eine medizinische Beurteilung unregelmässiger Zyklen erst nach einer Anpassungsperiode von ca. drei Zyklen sinnvoll. Wenn die
Durchbruchblutungen anhalten oder es nach zuvor regelmässigen Zyklen unter Ladonna zu Durchbruchblutungen kommt, empfiehlt sich eine eingehende
Untersuchung, zum Ausschluss einer Schwangerschaft oder einer organischen Störung. Wenn dies ausgeschlossen wurde, kann Ladonna weiter
eingenommen oder zu einem anderen Präparat gewechselt werden.
Zwischenblutungen können Hinweise auf eine reduzierte kontrazeptive Wirksamkeit sein (siehe Kapitel «Dosierung/Anwendung, Unregelmässige Einnahme»
sowie «Verhalten bei gastrointestinalen Störungen» und Kapitel «Interaktionen»).
Ausbleiben der Entzugsblutung
Nach der 21-tägigen Einnahme kommt es normalerweise zu einer Entzugsblutung. Gelegentlich und insbesondere in den ersten Monaten der
Tabletteneinnahme kann die Entzugsblutung ausbleiben, aber dies muss kein Hinweis auf eine verminderte empfängnisverhütende Wirkung sein. Wenn die
Blutung nach einem Einnahmezyklus ausbleibt, in dem keine Pille vergessen worden ist, der tablettenfreie Zeitraum von 7 Tagen nicht verlängert worden ist,
keine anderen Medikamente gleichzeitig eingenommen worden sind und es nicht zum Erbrechen oder Durchfall gekommen ist, ist eine Empfängnis
unwahrscheinlich und die Einnahme von Ladonna kann fortgesetzt werden. Während der ersten 10 Tage des neuen Zyklus sollte eine Schwangerschaft
ausgeschlossen werden. Wenn die Entzugsblutung in 2 aufeinanderfolgenden Zyklen nicht eintritt, sollte eine Kontrolluntersuchung vorgenommen und eine
Schwangerschaft ausgeschlossen werden.
Interaktionen
Es wird empfohlen, auch die Fachinformation gleichzeitig verabreichter Arzneimittel zu konsultieren, um das Potential für Interaktionen abschätzen zu
können.
Einfluss anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik hormonaler Kontrazeptiva:
Die Angaben können auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten.
Enzyminduktoren
Interaktionen zwischen hormonalen Kontrazeptiva und Arzneimitteln, die mikrosomale Enzyme induzieren und dadurch eine erhöhte Clearance von
Sexualhormonen verursachen können, können zu einer Verminderung der kontrazeptiven Wirksamkeit sowie zu Durchbruchblutungen führen. Dies gilt z.B.
für Barbexaclon, Barbiturate, Bosentan, Carbamazepin, Felbamat, Griseofulvin, Modafinil, Oxcarbazepin, Phenytoin, Primidon, Rifabutin, Rifampicin, Topiramat,
einige Proteaseinhibitoren (z.B. Ritonavir) sowie für Arzneimittel, welche Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten.
Die max. Enzyminduktion wird im Allgemeinen nach 2 bis 3 Wochen beobachtet und kann während mindestens 4 oder mehr Wochen nach dem Absetzen
dieser Arzneimittel andauern.
Frauen, welche kurzfristig mit einem dieser Arzneimittel behandelt werden, sollten dazu aufgefordert werden, vorübergehend zusätzlich zum CHC eine nichthormonale Kontrazeptionsmethode anzuwenden oder eine andere Art der Kontrazeption zu wählen. Die Barrieremethode sollte während der gleichzeitigen
Anwendung der Arzneimittel sowie für weitere 28 Tage nach Absetzen der Behandlung verwendet werden. Wird die gleichzeitige Anwendung eines
Enzyminduktors über das Ende der aktuellen Packung des CHC hinaus fortgesetzt, sollte sofort die nächste Packung des CHC begonnen werden, also ohne
Einhaltung des gewohnten anwendungsfreien Intervalls. In diesem Fall ist eine Entzugsblutung nicht vor dem Ende der zweiten Packung zu erwarten. Kommt
es während des anwendungsfreien Intervalls am Ende der zweiten Packung nicht zu einer Entzugsblutung, muss eine Schwangerschaft ausgeschlossen
werden, bevor die Anwendung mit der nächsten Packung fortgesetzt wird.
Bei Langzeitbehandlung mit Arzneimitteln, welche zu einer Enzyminduktion in der Leber führen, sollten alternative Kontrazeptionsmethoden angewendet
werden.
Darüber hinaus ist bekannt, dass verschiedene Inhibitoren der HIV/HCV-Protease und der Nichtnukleosidischen Reverse-Transkriptase zu einer Erniedrigung
oder einer Erhöhung der Plasmakonzentrationen von Östrogenen oder Gestagenen führen können. Diese Veränderungen können in manchen Fällen klinisch
relevant sein.
Insbesondere sind Proteaseinhibitoren wie Ritonavir oder Nelfinavir (einschliesslich deren Kombinationen) zwar als starke Inhibitoren von CYP3A4 bekannt,
können jedoch bei gleichzeitiger Anwendung mit Steroidhormonen enzyminduzierende Eigenschaften aufweisen und dadurch die Plasmaspiegel von
Östrogenen und Gestagenen reduzieren.
Enzyminhibitoren
Starke und moderate CYP3A4-Inhibitoren wie Azol-Antimykotika (z.B. Itraconazol, Voriconazol, Fluconazol), Makrolid-Antibiotika (Clarithromycin,
Erythromycin), Diltiazem, Verapamil und Grapefruitsaft können die Plasmaspiegelkonzentrationen von Östrogenen und/oder Gestagenen erhöhen und
dadurch zum vermehrten Auftreten unerwünschter Wirkungen führen.
Interferenz mit dem enterohepatischen Kreislauf
Bei gleichzeitiger kurzdauernder (bis zu 10 Tagen) Anwendung von Antibiotika, welche keine Interaktionen mit dem CYP3A4-Enzymsystem aufweisen, ist
nicht mit pharmakokinetischen Interaktionen zu rechnen. Bei der Beratung der Patientin sollte jedoch berücksichtigt werden, dass unter Umständen die
Grunderkrankung (z.B. Geschlechtskrankheiten), deretwegen das Antibiotikum eingesetzt wird, die zusätzliche Verwendung einer Barrieremethode nahelegen
kann.
Über mögliche Interaktionen bei längerfristiger Komedikation mit Antibiotika (z.B. bei Osteomyelitis oder Borreliose) liegen keine ausreichenden Daten vor.
Soll eine Schwangerschaft sicher ausgeschlossen werden, wird in solchen Fällen während der Antibiotikatherapie sowie in den ersten 7 Tagen nach Absetzen
die zusätzliche Verwendung einer Barrieremethode empfohlen.
Sollte es unter der antibiotischen Therapie zu Durchfällen und/oder Erbrechen kommen, sind ausserdem die Angaben im Abschnitt «Verhalten bei
gastrointestinalen Störungen» in der Rubrik «Dosierung/Anwendung» zu beachten.
Einfluss hormonaler Kontrazeptiva auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel
Hormonale Kontrazeptiva können – durch verschiedene Interaktionsmechanismen – auch die Pharmakokinetik einiger anderer Arzneimittel beeinflussen. Sie
können die hepatischen mikrosomalen Enzyme hemmen oder die hepatische Konjugation, insbesondere die Glukuronidierung, induzieren. Entsprechend
können die Plasma- und Gewebekonzentrationen anderer Arzneimittel entweder erhöht (z.B. Cyclosporin) oder erniedrigt (z.B. Lamotrigin, siehe unten)
werden. Weiter kann auch die pharmakologische Wirkung folgender Arzneimittelgruppen beeinflusst werden: Analgetika, Antidepressiva, Antidiabetika,
Antimalariamittel, einige Benzodiazepine, einige β-Blocker, kortikosteroide, orale Antikoagulantien und Theophyllin. Nicht in allen Fällen sind die aus diesen
Interaktionen resultierenden Veränderungen der Plasmaspiegel klinisch relevant.
Lamotrigin
Eine Interaktionsstudie mit dem Antiepileptikum Lamotrigin und einem kombinierten oralen Kontrazeptivum (30 µg Ethinylestradiol/150 µg Levonorgestrel)
zeigte eine klinisch relevante Steigerung der Lamotrigin-Clearance mit einer entsprechenden signifikanten Abnahme der Lamotrigin-Plasmaspiegel, wenn diese
Arzneimittel gleichzeitig verabreicht wurden. Eine derartige Senkung der Plasmakonzentrationen kann mit einer reduzierten Anfallskontrolle einhergehen. Es
ist nicht bekannt, in wieweit diese Befunde auf andere kombinierte Kontrazeptiva mit anderer Gestagenkomponente und/oder anderer Östrogendosis
übertragbar sind. Es ist jedoch davon auszugehen, dass diese Präparate ein vergleichbares Interaktionspotential aufweisen.
Beginnt eine Patientin, welche Lamotrigin einnimmt, neu mit der Anwendung von Ladonna, kann daher eine Anpassung der Lamotrigindosis erforderlich sein,
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und die Lamotrigin-Konzentration sollte zu Beginn der Therapie engmaschig überwacht werden. Hierbei ist insbesondere auch zu beachten, dass es zu einem
deutlichen Anstieg des Lamotriginspiegels (unter Umständen in den toxischen Bereich) kommen kann, wenn das hormonale Kontrazeptivum abgesetzt wird
(sowie unter Umständen in den 7-tägigen Anwendungspausen).
Schwangerschaft/Stillzeit
Die Einnahme von Ladonna ist während einer Schwangerschaft kontraindiziert. Vor Beginn der Anwendung des Arzneimittels ist eine Schwangerschaft
auszuschliessen. Tritt unter der Anwendung eine Schwangerschaft ein oder wird eine solche vermutet, ist das Arzneimittel sofort abzusetzen und der Arzt/die
Ärztin zu konsultieren.
Es gibt Hinweise auf fetale Risiken, basierend auf tierexperimentellen Untersuchungen (siehe «Präklinische Daten»). Die meisten bis heute durchgeführten
epidemiologischen Studien haben jedoch keine eindeutigen Hinweise auf eine embryotoxische oder teratogene Wirkung ergeben, wenn Kombinationen aus
Östrogenen und Gestagenen versehentlich während der Schwangerschaft angewendet wurden.
Das Arzneimittel sollte in der Stillzeit nicht angewendet werden, da die Milchproduktion reduziert und die Milchqualität verändert sein kann und geringe
Wirkstoffkonzentrationen in der Milch gemessen werden können. Wenn möglich sollten bis zum vollständigen Abstillen des Kindes nichthormonale
Kontrazeptionsmethoden angewendet werden.
Zum postpartalen Risiko thromboembolischer Ereignisse bei der Mutter siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Ladonna hat keinen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen.
Unerwünschte Wirkungen
Die schwerwiegendsten unerwünschten Wirkungen im Zusammenhang mit der Anwendung von CHC sind in der Rubrik «Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen» beschrieben (siehe dort). Schwerwiegende unerwünschte Wirkungen sind insbesondere arterielle und venöse Thromboembolien.
Als häufigste Nebenwirkungen (>20%) wurden in den klinischen Studien mit Ladonna Zwischen- und Schmierblutungen, Kopfschmerzen und Brustschmerzen
angegeben.
Die folgenden Nebenwirkungen wurden nach Einnahme von Chlormadinonacetat/Ethinylestradiol in einer klinischen Studie mit 1629 Frauen berichtet. Ihre
Häufigkeiten sind folgendermassen definiert:
Sehr häufig: ≥1/10.
Häufig: ≥1/100, <1/10.
Gelegentlich: ≥1/1000, <1/100.
Selten: ≥1/10'000, <1/1000.
Sehr selten: <1/10'000.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber dem Arzneimittel einschliesslich allergische Hautreaktionen.
Stoffwechselstörungen
Gelegentlich: Veränderungen der Blutfette einschliesslich Hypertriglyzeridämie.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Depressionen, Nervosität, Reizbarkeit.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerz, Schwindel, Migräne (und/oder deren Verschlechterung).
Augenerkrankung
Häufig: Sehstörungen.
Selten: Konjunktivitis, (z.B. im Zusammenhang mit Kontaktlinsen), Beschwerden beim Tragen von Kontaktlinsen.
Ohr- und Labyrintherkrankungen
Selten: Hörsturz, Tinnitus.
Herz-/Gefässerkrankungen
Häufig: Blutdruckanstieg.
Selten: Venöse thromboembolische Ereignisse (z.B. tiefe Venenthrombose, Lungenembolie), arterielle thromboembolische Ereignisse (z.B. transitorische
ischämische Attacke, Schlaganfall, Myokardinfarkt), Hypertonie, Hypotonie, Kreislaufkollaps, Varikosis.
Gastrointestinale Erkrankungen
Sehr häufig: Übelkeit.
Häufig: Erbrechen.
Gelegentlich: Abdominelle Schmerzen, Blähungen, Durchfall.
Erkrankungen der Haut und Hautanhangsgebilde
Häufig: Akne.
Gelegentlich: Pigmentierungsstörungen, Chloasma, Haarausfall, trockene Haut.
Selten: Urticaria, Ekzeme, Erytheme, Juckreiz, Verschlechterung einer Psoriasis, Hirsutismus.
Sehr selten: Erythema nodusum.
Muskelerkrankungen, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Gefühl von Schwere.
Gelegentlich: Rückenschmerzen, Muskelbeschwerden.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brust
Sehr häufig: Fluor vaginalis, Dysmenorrhö, Amenorrhö.
Häufig: Unterbauchschmerzen.
Gelegentlich: Galactorrhoe, Fibroadenom der Brust, genitale Candida-Infektion, Ovarialzyste.
Selten: Brustvergrösserung, Vulvovaginitis, Menorrhagie, prämenstruelles Syndrom.
Allgemeine Erkrankungen
Häufig: Müdigkeit, Ödeme, Gewichtszunahme.
Gelegentlich: Abnahme der Libido, Schweissneigung.
Selten: Appetitzunahme.
Überdosierung
Es liegen keine Informationen über schwerwiegende toxische Wirkungen bei einer Überdosierung vor. Es können folgende Symptome auftreten: Übelkeit,
Erbrechen und bei Mädchen eine leichte Scheidenblutung. Nur in seltenen Fällen kann eine Kontrolle des Elektrolyt- und Wasserhaushalts sowie der
Leberfunktion erforderlich sein.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: G03AA15
Chlormadinonacetat besitzt antiandrogene Eigenschaften durch Verdrängung der Androgene von ihrem Rezeptor.
Ethinylestradiol erhöht das SHBG (Sexualhormone bindendes Globulin) und vermindert somit die Menge an freiem Testosteron im Blut. Das Gestagen
Chlormadinonacetat wirkt diesem Effekt nicht entgegen, da dem Chlormadinonacetat eine androgene Partialwirkung fehlt.
Wie bei allen kombinierten hormonalen Kontrazeptiva (CHC) beruht die kontrazeptive Wirkung von Ladonna auf verschiedenen Faktoren, als deren wichtigste
die Ovulationshemmung und die Veränderung des Cervixsekrets anzusehen sind. Darüber hinaus bietet das Endometrium infolge der morphologischen und
enzymatischen Veränderungen ungünstige Verhältnisse für die Nidation. Ausserdem führen die durch das CHC induzierten hormonellen Veränderungen zu
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regelmässigeren Zyklen und einer geringeren Blutungsstärke.
Die niedrigste tägliche Dosis Chlormadinonacetat zur vollen Ovulationshemmung beträgt 1,7 mg. Die volle Endometrium-Transformationsdosis beträgt 25 mg
pro Zyklus.
Klinische Wirksamkeit
In klinischen Studien, bei denen die Einnahme von Chlormadinonacetat/ Ethinylestradiol bis zu 2 Jahre bei 1655 Frauen getestet wurde und mehr als 24'000
Menstruationszyklen untersucht wurden, kam es zu 13 Schwangerschaften. Bei 7 Frauen lagen im Empfängniszeitraum entweder Einnahmefehler,
Begleiterkrankungen, die Übelkeit oder Erbrechen verursachten, oder die gleichzeitige Einnahme von Arzneimitteln vor, die dafür bekannt sind, dass sie die
empfängnisverhütende Wirkung hormoneller Kontrazeptiva vermindern.
Der Pearl Index über alle Studien betrug somit 0,644 (CI 95% 0,89–1,059). Der bereinigte Pearl Index (d.h. bei korrekter Einnahme), lag bei 0,227 (CI 95%
0,139–0,635).
Pharmakokinetik
Absorption
Chlormadinonacetat (CMA) wird nach oraler Einnahme rasch und nahezu vollständig absorbiert. Die systemische Bioverfügbarkeit von CMA ist hoch, da es
keinem First-Pass-Metabolismus unterliegt. Die Konzentrationen im Plasma erreichen ihren Spitzenwert nach 1–2 Stunden.
Ethinylestradiol (EE) wird nach oraler Einnahme schnell und fast vollständig absorbiert; die durchschnittlichen Spitzenplasmawerte werden nach 1,5 Stunden
erreicht. Aufgrund der präsystemischen Konjugation und des First-Pass Metabolismus in der Leber beträgt die absolute Bioverfügbarkeit nur ungefähr 40%
und unterliegt beträchtlichen interindividuellen Schwankungen (20–65%).
Distribution
Die Bindung von Chlormadinonacetat (CMA) an menschliche Plasmaproteine, hauptsächlich Albumin, beträgt mehr als 95%. CMA hat keine Bindungsaffinität
zu SHBG oder CBG. CMA wird hauptsächlich im Fettgewebe gespeichert.
Ethinylestradiol (EE): Die in der Literatur angegebenen EE Konzentrationen im Plasma zeichnen sich durch eine deutliche Variabilität aus. Ca. 98% des EE ist
an Plasmaproteine, fast ausschliesslich an Albumin, gebunden.
Metabolismus
Chlormadinonacetat (CMA): Verschiedene Reduktions- und Oxidationsprozesse und Konjugation zu Glukuroniden und Sulfaten resultieren in einer Vielzahl von
Metaboliten. Die Hauptmetaboliten im menschlichen Plasma sind 3α- und 3β-Hydroxy-CMA, deren biologische Halbwertzeiten sich nicht wesentlich von nicht
metabolisiertem CMA unterscheiden. Die 3-Hydroxy-Metaboliten weisen eine ähnliche antiandrogene Aktivität wie CMA selbst auf. Im Harn treten die
Metaboliten hauptsächlich als Konjugate auf.
Nach enzymatischer Spaltung ist der Hauptmetabolit 2α-Hydroxy-CMA neben 3-Hydroxy-Metaboliten und Dihydroxy-Metaboliten.
Ethinylestradiol (EE): Wie natürliche Östrogene wird EE über (durch Cytochrom P-450 katalysierte) Hydroxylierung am aromatischen Ring biotransformiert.
Der Hauptmetabolit ist 2-Hydroxy-EE, der zu weiteren Metaboliten und Konjugaten verstoffwechselt wird. EE unterliegt einer präsystemischen Konjugation
sowohl in der Dünndarmschleimhaut als auch in der Leber. Im Harn werden hauptsächlich Glukuronide und in der Galle und im Plasma hauptsächlich Sulfate
vorgefunden.
Elimination
Chlormadinonacetat (CMA) wird aus dem Plasma mit einer durchschnittlichen Halbwertzeit von ungefähr 34 Stunden (nach Einzeldosis) und ungefähr 36–39
Stunden (nach Mehrfachdosen) ausgeschieden. Nach der oralen Einnahme werden CMA und seine Metaboliten sowohl über die Nieren als auch über die
Faeces in ungefähr gleichen Mengen ausgeschieden.
Ethinylestradiol (EE): Die durchschnittliche Plasmahalbwertzeit von EE beträgt ca. 12–14 Stunden. EE wird in Form von Metaboliten über die Nieren und die
Faeces im Verhältnis 2:3 ausgeschieden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Daten zur Pharmakokinetik bei Frauen mit Leber- oder Niereninsuffizienz liegen nicht vor.
Präklinische Daten
Präklinische Untersuchungen mit kombinierten oralen Kontrazeptiva zur Toxizität nach wiederholter Gabe, zur Genotoxizität und zum karzinogenen Potential
ergaben keine eindeutigen Hinweise auf besondere Risiken für den Menschen, wenn auch in epidemiologischen Studien ein erhöhtes Risiko für Leberkarzinome
nachgewiesen werden konnte. Bei Versuchstieren zeigte Ethinylestradiol bereits in relativ geringer Dosierung einen embryoletalen Effekt; Missbildungen des
Urogenitaltrakts und Feminisierung männlicher Feten wurden beobachtet.
Chlormadinonacetat zeigte bei Kaninchen, Ratte und Maus embryoletale Effekte. Zudem wurde Teratogenität bei embryotoxischen Dosen in Kaninchen und
bereits bei der niedrigsten getesteten Dosis (1 mg/kg/Tag) in Mäusen beobachtet. Die Bedeutung dieser Befunde für die Anwendung am Menschen ist unklar.
Präklinische Daten aus konventionellen Studien zur chronischen Toxizität, Genotoxizität und zum karzinogenen Potential zeigten keine speziellen Risiken für
den Menschen ausser denen, die bereits in anderen Kapiteln der Fachinformation beschrieben sind.
Sonstige Hinweise
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Unter Anwendung von CHC können die Ergebnisse bestimmter Labortests verändert werden, einschliesslich derer zur Bestimmung der Leber-,
Nebennierenrinden- und Schilddrüsenfunktion, der Plasmaspiegel von Trägerproteinen (z.B. SHBG, Lipoproteine), der Parameter des
Kohlenhydratstoffwechsels, der Gerinnung und der Fibrinolyse, der Blutsenkungsgeschwindigkeit (Erhöhung), der Serumkupfer- und -eisenwerte und der
alkalische Leukozytenphosphatase.
Art und Ausmass sind zum Teil abhängig von der Art und Dosis der angewendeten Hormone.
Das Laborpersonal sollte daher über die Anwendung oraler Kontrazeptiva informiert werden, wenn Laboruntersuchungen durchgeführt werden sollen.
Haltbarkeit/Besondere Lagerungshinweise
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Das Arzneimittel in der Originalpackung, bei Raumtemperatur (15‒25 °C) und ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Zulassungsnummer
59492 (Swissmedic).
Zulassungsinhaberin
Sandoz Pharmaceuticals AG, Risch; Domizil: Rotkreuz.
Stand der Information
September 2015.
Packungen
Menge
LADONNA Filmtabl 21 Stk
CHF Abgabekat. Rückerstattungskat.
B
LPPV
3 x 21 Stk
B
LPPV
6 x 21 Stk
B
LPPV
Publiziert am 22.01.2016
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