Hinweise für den Gemüsebau- Anbauberatung Landratsamt Karlsruhe, Landwirtschaftsamt Hinweise und Informationen für den Gemüsebau vom 29.05.2017, Nr. 02/17 Blattläuse im Freiland Der Zuflug vieler Blattlausarten auf die unterschiedlichen Gemüsekulturen ist bei dieser anhaltend warmen Witterung mit Sonnenscheindauer bis zu 14 Stunden sehr intensiv. Daher in den Salaten auf die sich nun gut verbreitete Salatblattlaus achten. Bei Rote Beete, Mangold und Spinat und Bohnen auf Schwarze Bohnenblattläuse kontrollieren. Den Bestand zuerst kontrollieren, ob und wie stark der Befall tatsächlich ist. Ggf. kann mit einer Behandlung noch zugewartet werden. Blattläuse an Dill werden oft erst bei der Ernte bemerkt. Blattläuse an Sellerie In den Herzblättern der Selleriepflanze siedeln sich jetzt gerne Blattläuse an. Da die Kleine Pflaumenblattlaus sehr klein und hellgrün gefärbt ist, ist sie erst bei sehr genauem Hinsehen zu erkennen. Durch die Saugtätigkeit der Blattläuse wachsen die jüngsten Sellerieblätter verkrüppelt weiter. Später, wenn die verkrüppelten Blätter gut sichtbar sind, ist der Blattlausbefall meist vorbei. Blattlauszuflug auf junge Paprikapflanzen im Tunnel mit sofortigem „Ameisenwellness“ Blattläuse an Paprika im Tunnel Durch das überwiegend trockene erste Halbjahr konnten sich Ameisen fast überall gut etablieren. Mit Unterstützung der Ameisen erfolgt eine rasche Blattlaus-Koloniebildung. Bei beginnender Koloniebildung ist eine Behandlung mit Pirimor Granulat (Zul.ende: 31.07.2017), Plenum 50 WG (Zul.ende: 30.06.2017) oder Spruzit Neu (ölhaltig, auf die Einstrahlung achten) ratsam. Kohlmotte Die Kohlmotte ist nun auch aktiv. In ein-bis zwei Wochen ist dann auch mit dem Schabe- und Lochfraß der kleinen Kohlmottenräupchen zu rechnen. Herzblattnekrosen bei StaudenLauchmotte sellerie durch Bormangel Der Flug ist derzeit sehr verhalten. Bormangel an Staudensellerie Die Selleriekultur hat einen erhöhten Bedarf an Bor. Nach Trockenheit kann Bormangel entstehen. Daher ist eine ausreichende Bewässerung notwendig. Bor kann, wie Calcium, nur in eine Richtung in der Pflanze transportiert werden: von der Wurzel in die Blätter. Durch die hohe Verdunstung der älteren Blätter werden die Herzblätter nicht ausreichend mit Bor versorgt. Hier ist die Anwendung eines flüssigen Spezialdüngers zur Blattapplikation zur Verbesserung der Borversorgung ratsam. Alle Angaben entsprechen dem aktuellen Kenntnisstand der Verfasser. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben sowie eine Haftung für Irrtümer oder Nachteile, die sich aus der Empfehlung bestimmter Präparate oder Verfahren ergeben könnten, wird nicht übernommen.