Mentoring by JDMT Ophthalmologie inkl. Schwerpunkt Ophthalmochirurgie Weshalb Ophthalmologe/-in werden? Schönes und sehr vielseitiges Fach, konservativ und chirurgisch. Direkter und häufiger Patientenkontakt, viele Möglichkeiten, den Zustand wirklich zu verbessern. Stetige Entwicklung. Lässt sich trotzdem vorübergehend auch in Teilzeit absolvieren, Eingriffe dauern nicht sehr lange und sind physisch nicht zu anstrengend. Patienten aller Altersstufen. Freude an der Optik, vielseitiges Erkrankungsspektrum. Was für Fähigkeiten und Neigungen muss man mitbringen? Gute Beobachtungsgabe, Freude an apparativen Zusatzuntersuchungen, guter Zugang zu Patienten. Flair fürs Technische, gewisse Präzision. Soll ein zusätzliches Studium oder eine zusätzliche Ausbildung gemacht werden? Ist nicht notwendig, auch wenn solche Personen je nach zusätzlicher Ausbildung durchaus Vorteile haben und der Klinik bringen können. Was ist für den FMH Titel ein Nadelöhr/Hindernis? Für Ophthalmologie FMH die üblichen Anforderungen inkl. schriftliche und mündliche Abschlussprüfung. Für den Schwerpunkt Ophthalmochirurgie werden nur ausgewählte Kandidaten zugelassen, erst nach dem Abschluss Ophthalmologie FMH. Für den FMH Ophthalmologie mittlerweile kaum mehr Nadelöhr. Für Ophthachirurgie die geringe Zahl an Ausbildungsplätzen. Mit welchen Problemstellungen / Aufgaben wird man im Alltag oft konfrontiert? Verschiedenste Augenerkrankungen bei stationären und v.a. ambulanten Patienten, die man zu Beginn nur langsam kennenlernt, sodass es Zeit braucht, bis eine gewisse Sicherheit in der Untersuchungstechnik und in der Erkennung möglicher klinischer Bilder aufgebaut ist. In der Praxis: Refraktion, Glaukom, Katarakt, trockene Augen. Mit welchen Problemstellungen / Aufgaben wird man selten konfrontiert? Probleme wie lebenserhaltende Massnahmen. Was macht am meisten Spass in Ihrem Beruf? Arbeit im Team, viel Abwechslung, Vernetzung mit anderen Disziplinen, Patientenkontakt. Was ist fachspezifisch unangenehm? Häufig Arbeit in relativer Dunkelheit. Arbeitsweise/Schichten sind in Ihrem Fachgebiet möglich (viel/wenig Nachtschicht/Notfall/JobSharing, Praxis, Spital)? Zu Beginn der Weiterbildung ist eine Teilzeitarbeit ungünstig, später durchaus möglich. Während der Weiterbildung hat man während einiger Nächte Dienst, der am USZ um Mitternacht endet (dann Pikett). Später je nach Tätigkeit sind Nachtdienste eher die Ausnahme. Job sharing ist möglich, aber erst nach der Weiterbildung wirklich sinnvoll. In der Praxis ist das zukünftige Modell sicher die Praxisgemeinschaft, nicht die Einzelpraxis. Insgesamt gute Arbeitsverhältnisse, häufig Teilzeitarbeiten möglich. Lebenstil: Wie läuft eine typische Woche in Ihrer Fachdisziplin und in Ihrer Karrierestufe typischer weise ab? Wie viele Tage Arbeit, wie viel Zeit am Patienten, im Büro etc.? Auf meiner Karrierestufe (Chefarzt) habe ich etwa 50% Zeit für Patienten, den Rest für Forschung, Lehre, Personalführung, Administration. Bei den tieferen Stufen nimmt die Dienstleistung am Patienten die meiste Zeit, je nach Karrierevorstellung bei uns nehmen aber auch die Forschung und die Lehre viel Raum ein. Als OA Büro 50%, Patienten 50%. Wie viel Zeit können Sie mit der eigenen Familie verbringen? Sehr individuell. Inwiefern denken Sie verändert sich der Lebensstil auf den verschiedenen Karrierestufen? (AA, OA, LA, CA, selbständig) Die AA’s und seit kurzem auch OA’s haben eine strikte 50 Stunden-Woche. Personen, die eine universitäre Karriere machen möchten, kommen ohne ein zusätzliches Engagement nicht wirklich weiter. AA: viel Voruntersuchen, wenig bis gar nichts operieren OA: je nach Ausbildungsmöglichkeit operieren, viele interessante Fälle LA: Leitet autonom ein Gebiet/eine Einheit der Klinik, Ansprechpartner für schwierigste Fälle der Subspezialität, an einer Universitätsklinik auch Leitung einer Forschungsgruppe. Welche Fächer und an welchen Institutionen empfehlen Sie einem 3. Jahresstudent, welcher Ophthalmologie machen möchte, im Wahlstudienjahr zu wählen? Unbedingt die üblichen „grossen Fächer“ wie Innere und Chirurgie, aber auch mindestens einen Monat Ophthalmologie, um einen ersten Einblick ins Fach zu bekommen. Nützlich sind auch Neurologie und Pädiatrie. Innere, ORL, Chirurgie, Ophthalmologie (ungeachtet der Institutionen). Wie schätzen sie den Arbeitsmarkt für Ophthalmologen/-innen ein? Jetzt noch sehr gut, doch wird man zunehmend die Ophthalmochirurgie brauchen, da die Optometristen auf dem Vormarsch sind und möglicherweise den rein konservativen Ophthalmologen einiges wegnehmen werden (s. England, USA). Insgesamt gute Bedingungen, städtische Gebiete etwas übersättigt.