1#40960#2#2016_02_04 I#3#047#4#Praxisdialog Neu#5#150673

Werbung
47
Praxisforum
Individuelle Prophylaxeberatung
Patientenbedürfnisse identifizieren und
individuell beraten
Der Praxisalltag ist oft herausfordernd, denn Patienten haben unterschiedliche Wünsche und Anliegen. Auch müssen
Gesundheitsfaktoren und der persönliche Informationsstand erkannt werden, um angemessen darauf einzugehen.
Ziel ist es, Patienten individuell zu beraten und auf Eingriffe
empathisch vorzubereiten sowie ihre Zufriedenheit und
Compliance zu erhöhen. Eine Zuordnung zu Patientengruppen erleichtert die Ansprache und den Umgang mit
Patiententypen: Je nach Alter, persönlichen Risikofaktoren
oder auch persönlicher Einstellung des Patienten sollte ein
individuell angepasster Kommunikationsstil gewählt werden, um auf die Patienten einzugehen.
zen haben, unangenehme Untersuchungen oder Behandlungen
befürchten oder grundsätzlich Angst vor dem Zahnarztbesuch
haben. Kommunikation ist in diesem Fall der Weg zu einer entspannten Atmosphäre.2 Ein wesentlicher Bestandteil der zahnmedizinischen Beratung bei erwachsenen Patienten hingegen sollte
darin bestehen, ein Bewusstsein für die Bedeutung präventiver
Maßnahmen zu schaffen und zu einer guten Mundhygiene anzuleiten. Bei vielen Senioren ist zu erkennen, dass sie eine gute
Mundhygiene betreiben.3 Dennoch bleiben Zahn- und Zahnfleischprobleme im Alter nicht aus.4 Zur Optimierung der Mundhygiene kann zusätzlich die Anwendung einer antibakteriellen
Mundspülung sinnvoll sein.
Patienten unterschiedlicher Altersgruppen
Patienten mit gesundheitlichen Risikofaktoren
Sobald der erste Milchzahn durchbricht, sollte mit dem regelmäßigen Zähneputzen begonnen werden. Empfehlenswert bereits ab
dem ersten Lebensjahr bzw. im Kleinkindalter sind routinemäßige Zahnarztbesuche, um Kinder schon früh an zahnärztliche
Untersuchungen zu gewöhnen und die Eltern von der Wichtigkeit
der kontinuierlichen zahnmedizinischen Betreuung zu überzeugen.1 Kinder und Jugendliche in der Zahnarztpraxis brauchen eine besondere Zuwendung, insbesondere dann, wenn sie Schmer-
Die Behandlung von Patienten mit Vorerkrankungen und gesundheitlichen Risikofaktoren stellt das zahnärztliche Fachpersonal vor besondere Herausforderungen. Um unerwünschte Neben- und Wechselwirkungen einer Behandlung auszuschließen,
sollte im Vorfeld ein ausführliches Anamnesegespräch stattfinden. Hier sollten der allgemeine Gesundheitszustand sowie die
Medikamenteneinnahme des Patienten abgefragt werden. Das
erleichtert im Bedarfsfall die Entscheidung über Form, Umfang
sowie Zeitpunkt der Behandlung. Im Gespräch werden auch die
individuellen Bedürfnisse und Unsicherheiten des Patienten bezüglich seiner täglichen Mundhygiene angesprochen. Dabei gilt
es, individuelle Risiken einzuschätzen, etwa wenn ein Patient
raucht, einer Risikogruppe angehört oder motorische Einschränkungen bestehen. Eine gute Prophylaxeberatung umfasst Tipps
zum Erhalt oder zur Verbesserung der Mundgesundheit, gegebenenfalls mit Empfehlungen zur notwendigen Änderung des
Essverhaltens und dem Einsatz zusätzlicher Hilfsmittel wie etwa
Mundspülungen mit ätherischen Ölen (z.B. Listerine®).
Quellen:
1
Das Prophylaxekonzept für die Zahnarztpraxis. Grundlagen. Band 1.
Zahnärztlicher Fach-Verlag 2013: S. 29.
2
Kossak, Hans-Christian: Einführung in die Kommunikation mit Kindern und
Jugendlichen für die Zahnarztpraxis. http://www.zmk-aktuell.de/management/
praxisfuehrung/story/einfuehrung-in-die-kommunikation-mit-kindern-undjugendlichen-fuer-die-zahnarztpraxis__1008.html, 20.03.2014.
3
Das Prophylaxekonzept für die Zahnarztpraxis. Grundlagen. Band 1.
Zahnärztlicher Fach-Verlag (2013): S. 90.
4
Das Prophylaxekonzept für die Zahnarztpraxis. Grundlagen. Band 1.
Zahnärztlicher Fach-Verlag (2013): S. 30.
Dezember 2016 -- Ausgabe 04 -- Wir in der Praxis
Herunterladen