113 Untersuchungen zur pathologischen Physiologie des Infarkts. III. Ammoniak und Milchsäure bei Nekrose und Autolyse. Von ß. Borger, H. Bayerle, T. Mayr und E. Peters. Mit 2 Figuren im Text. (Aus dem Pathologischen Institut der Universität München.) (Der Schriftleitung zugegangen am 28. September 1935.) In unserer letzten Mitteilung1) haben wir die Ansicht vertreten, daß die Infarktbildung als eine Reaktion des lebenden Organismus angesehen werden kann, die verhindert, daß absterbendes Gewebe autolytisch erweicht. Diese Reaktion erscheint als eine zweckmäßige Maßnahme; denn durch die Verhütung einer Erweichung wird zugleich die Resorption von evtl. schädigenden Abbauprodukten verhindert und weiterhin eine Defektbildung vermieden, die für den Organismus unter Umständen sehr gefährlich werden könnte. Man stelle sich z. B. vor, in einer Niere würde ein durch eine Embolie ausgeschalteter Gewebsbezirk nicht infameren, sondern autolytisch erweichen; die Folge wäre ein „Ausfließen" des erweichten Gewebes, eine Eröffnung der Harnkanälchen und in vielen Fällen eine Infektion des erweichten Bezirkes durch die im Harn vorhandenen Bakterien. Bei Milz und Leber und am ganzen Magen-Darmtraktus erleben wir ja oft genug die tödlichen Folgen von Rupturen und Perforationen; sie werden in all den Fällen vermieden, in denen vom Organismus eine Infarktbildung eingeleitet werden kann, so z. B. häufig am Herzen und an den Lungen. Die Infarktbildung wirkt in diesen Fällen ähnlich wie die Thrombenbildung bei verletzten Blutgefäßen. Nun ist aber die Infarktbildung nach Gefäßverschluß nur ein spezieller Fall dieser Abwehrmaßnahme des Organismus; allgemein ist sie überall dort erkennbar, wo der lebende Körper *) Diese Z. 234, 245 (1935). Hoppe-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. CCXXXVII. 8 Unauthenticated Download Date | 5/11/16 8:08 PM 114 Gr. Borger, H. Bayerle, T. Mayr und E. Peters, Gerinnungsnekrosen bildet, um die Erweichung abgestorbener Gewebe zu verhindern. Die Zweckmäßigkeit dieser Maßnahme erkennt man am besten in den Fällen, in denen der Organismus sie aus uns unbekannten Gründen nicht anzuwenden vermag, also z. B. bei einschmelzenden Eiterungen u. dgl. Neben den Folgen der Defektbildung (Rupturen, Perforationen und dadurch oft Weiterverschleppung des infektiösen Prozesses) kommt dann oft auch deutlich die toxische Wirkung der Resorption von Abbauprodukten zum Ausdruck (Fieber, allgemeine Krankheitserscheinungen). Die Gerinnungsnekrose ist — nach der Nomenklatur der allgemeinen Pathologie — eine besondere Form des „örtlichen Gewebstodes". Genauer ausgedrückt ist sie nach unserer Meinung nicht so sehr eine Form des Absterbens von Gewebe als vielmehr eine biologische Reaktion des Organismus, die das im lebenden Verband abgestorbene Gewebe in besonderer Weise verändert, so daß es nicht autolytisch erweicht. Das Gewebe hat in sich ja nicht die Fähigkeit eine Gerinnungsnekrose zu bilden; wenn man es — isoliert vom lebenden Körper — sich selbst überläßt, kommt nie eine Koagulationsnekrose, sondern immer eine Autolyse zustande. Nur innerhalb des lebenden Organismus verfällt es der Gerinnungsnekrose, d. h. also, es wird durch die Kräfte des lebenden Körpers in dieser Weise verändert. Deutlich veranschaulicht diese Vorgänge folgender Versuch: Wenn man bei einem Tier die Nierengefäße unterbindet, so wird die Niere infarziert, es bildet sich eine Gerinnungsnekrose. Wird nun aber gleichzeitig mit der Unterbindung um die Niere eine undurchlässige Gummihaut herumgebunden, so daß das abgeschnürte Organ dadurch gegen die zelligen und humoralen Einwirkungen des übrigen Organismus geschützt ist, so entsteht kein Infarkt und keine Gerinnungsnekrose, sondern eine Autolyse, wie bei einem aus dem Körper entnommenen Organ im Brutschrank. Nimmt man schließlich anstatt der Gummihaut eine halb durchlässige Membran, so entsteht ein Zustand zwischen Autolyse und Gerinnungsnekrose, den man etwa als gehemmte Gerinnungsnekrose bezeichnen kann. Wir werden auf diese Versuche in einer späteren Mitteilung ausführlicher zu sprechen kommen; hier sollen sie nur beweisen, daß ohne die Kräfte des lebenden Organismus eine Koagulationsnekrose nicht zustande kommen kann, ein Gewebe also nicht aus sich nekrotisch wird. Die Bildung der Gerinnungsnekrose ist dabei offenbar der sekundäre Vorgang, der dem vorausgegangenen Tod des G-ewebsstückes folgt. Sie tritt immer dann ein, wenn ein toter G-ewebsUnauthenticated Download Date | 5/11/16 8:08 PM Untersuchungen zur pathologischen Physiologie des Infarkts. H5 bezirk innerhalb eines lebenden Organismus abgebaut wird und somit eine Gefahr für das Leben des Gaozen bedeuten würde. Ein Beispiel mag deutlicher sein: Wenn eine Niere operativ einem lebenden Tier entnommen wird, so ist sie nach einer gewissen Zeit tot, zeigt aber keine Gerinnungsnekrose. Bringt man nun diese tote Niere, die etwa einige Stunden im Eisschrank gelegen haben mag, als Reimplantat in die Bauchhöhle des lebenden Tieres zurück, so verfällt sie nun auch noch der Gerinnungsnekrose. Die tote und damit der Autolyse verfallene Niere wird vom Organismus zu seinem eigenen Schutz verhindert, zu erweichen; sie wird im Sinne der Gerinnungsnekrose verändert. Der gleiche Vorgang spielt sich überall dort ab, wo in einem lebenden Organismus ein Gewebsteil abstirbt, nur sind die beiden Ereignisse Tod und darauffolgende Gerinnungsnekrose nicht so scharf getrennt wie in diesem Beispiel. Die pathologische Anatomie unterscheidet eine Reihe von Ursachen des „örtlichen Gewebstodes" und bezeichnet sie z. B. mit ischämischer, traumatischer, entzündlicher, bakterieller, infektiöstoxischer, chemisch-toxischer, thermischer und aktinischer Nekrose *). Wenn in diesen Fällen nun eine Gerinnungsnekrose eintritt, wie das meistens geschieht, so ist offenkundig, daß hierbei etwa die Ischämie, das Trauma oder die Entzündung nicht die Ursachen der Gerinnungsnekrose, sondern die Ursachen des Gewebstodes sind, auf den dann sekundär die vom Organismus eingeleitete Gerinnungsnekrose folgt. Anders wieder liegen die Verhältnisse bei der sog. chemisch-toxischen, thermischen und vielleicht auch aktinischen Nekrose. Hier wird offenbar das Protoplasmaeiweiß der Zelle durch die Einwirkung der Hitze oder der chemischen Stoffe zur Gerinnung gebracht, fixiert und dadurch gleichzeitig die Zelle getötet. Die „von außen her" hervorgerufene Gerinnung ist also zugleich die Ursache des Gewebstodes; „Gerinnungsnekrose" und Gewebstod sind hier eins. Diese chemische Gerinnung verhindert natürlich ebenfalls die Autolyse — die Histologie bedient sich ihrer ja in ausgedehntem Maße zur Konservierung von Geweben —, sie ist aber keine biologische Reaktion eines lebenden Organismus, sondern ein chemischer Prozeß, der sich auch in vitro ausführen läßt; er unterscheidet sich von der vom Körper J ) Mit Nekrose schlechthin wird in der allgemeinen Pathologie jeder „Örtliche Gewebstod" bezeichnet ohne Rücksicht auf Ursachen oder Form des Absterbens. 8* Unauthenticated Download Date | 5/11/16 8:08 PM 116 Gr. Borger, H. Bayerle, T. Mayr und E. Peters, eingeleiteten Nekrose in gleicher Weise wie eine Säurehydrolyse von einem im Organismus sich abspielenden enzymatischen Spaltungsprozeß. Diese beiden Gruppen von Gerinnungsnekrosen, die biologisch nichts miteinander zu tun haben, lassen sich deutlich unterscheiden. Schwierig ist aber die Beurteilung der sog. bakteriellen oder infektiös-toxischen Nekrose. Es kann sein, daß die Bakterientoxine nur die Zellen abtöten und diese toten Zellen dann, wie bei der Ischämie, der Gerinnungsnekrose verfallen, oder aber, daß die Toxine wie chemische Stoffe eine Gerinnung des Zellprotoplasmas hervorrufen, also eine „chemische Gerinnungsnekrose" erzeugen. Möglich scheinen beide Vorgänge, vielleicht wirken auch die einzelnen Toxine auf verschiedenen Wegen. Tatsächlich unterscheidet sich z. B. eine tuberkulöse käsige Nekrose weder in ihrem Enzym- und Glutathiongehalt noch im pH von einer ischämischen Nekrose. Auf eine andere Form der Nekrose, die sogenannte Verflüssigungs- oder Kolliquationsnekrose, sind wir absichtlich bisher nicht eingegangen. Sie kommt praktisch relativ selten vor, fast nur beim nervösen Gewebe, unterscheidet sich aber anatomisch wesentlich von der Gerinnungsnekrose. Wir sind zur Zeit auch mit Untersuchungen dieser Form beschäftigt; wegen der großen Schwierigkeiten, vor allem in der Beschaffung geeigneten Materials, konnten wir aber bisher noch keine Klarheit gewinnen. In den bisherigen Ausführungen haben wir gezeigt, daß ein wesentlicher biologischer Unterschied besteht zwischen der Autolyse, die eine im allgemeinen zwangsläufige Folge des Todes ist und durch die Enzyme des abgestorbenen Gewebes herbeigeführt wird und der Gerinnungsnekrose, die — mit wenigen Ausnahmen — an Stelle der Autolyse dann eintritt, wenn sich das tote Gewebe innerhalb eines lebenden Organismus befindet; die biologischen Notwendigkeiten dieser vom lebenden Körper ausgehenden Reaktion haben wir ausführlich dargelegt. Die folgenden Untersuchungen werden nun eine Reihe von Beobachtungen bringen, die uns zu dieser Unterscheidung von Autolyse und Nekrose geführt haben. Als Beispiel einer Gerinnungsnekrose wählen wir wieder den anämischen Infarkt, weil er leicht experimentell erzeugt werden kann und weil damit Nekrosen von bekanntem Alter zur Verfügung stehen. Das Absterben des Gewebes beginnt — in unserem Beispiel des künstlichen anämischen Niereninfarkts — in dem Augenblick, in dem durch die Gefäßunterbindung die Niere von dem durch Unauthenticated Download Date | 5/11/16 8:08 PM Untersuchungen zur pathologischen Physiologie des Infarkts. H7 Blut- und Lymphgefäße (und "Nerven) hergestellten Zusammenhang mit dem lebenden Gesamtorganismus abgeschnitten wird, Das Organ ist in diesem Zustand zunächst auf sich selbst angewiesen; es unterscheidet sich aber von einem dem Körper entnommenen Organ dadurch, daß ihm die Stoffe des Gesamtorganismus zur Verfügung stehen, soweit sie durch Diffusion und ZelleinwanderuDg aus den anliegenden, im lebendigen Zusammenhang gebliebenen Gewebe vermittelt werden können. Neu entstandene vaskuläre Verbindungen kommen ja erst viel später in Betracht. Die Beobachtung dieser ersten Stunden nach der Unterbindung und der Vergleich mit Nieren, die im Brutschrank einer sterilen Autolyse unterworfen wurden, mußten nun zeigea, wodurch die zur Gerinnungsnekrose führende Eeaktion von der zwangsläufigen Folge des Absterbens organischen Gewebes, der Autolyse, abwich. Die morphologische Untersuchung war gerade in diesen ersten Stunden für die Feststellung charakteristischer Unterschiede nicht genügend, zumal bei unseren Totalinfarkten nicht die schönen Grenzzonen zwischen Infarkt und normalem Gewebe vorhanden sind, wie wir sie bei teilweiser Infarzierung eines Organs kennen. Ein ausgebildeter Infarkt von etwa 72 Stunden läßt sich natürlich, schon makroskopisch, von einer Autolyse gleichen Alters unterscheiden, aber bei einer Versuchsdauer von etwa zwei Stunden ist eine Unterscheidung auch histologisch oft nicht möglich. Dafür fanden wir aber im Ammoniakgehalt ein Mittel, Infarkt und Autolyse absolut sicher zu unterscheiden. Tab. l und Fig. l zeigen, daß die NH3-Werte der normalen Niere konstant sind und daß sie bei der Autolyse mit Tabelle 1. Ammoniakgehalt von normalem, infarziertem und autolytischem G-ewebe. (Kaninchenniere.) Versuchszeit in Stunden ' *5l/2 14 IS1/, 23 53 71 96 mg NEL, in 1 g Gewebe Normalniere Infarktniere 0,014 0,021 0,021 0,016 0,022 0,023 0,025 0,026 0,051 0,052 0,065 0,063 0,044 0,017 0,018 0,027 Autolyseniere 0,140 — 0,248 0,297 0,523 — 0,726 Unauthenticated Download Date | 5/11/16 8:08 PM 118 Gr. Borger, H. Bayerle, T. Mayr und E.Peters, der Versuchsdauer (bis zu einem Endwert) fortschreitend zunehmen. Beim Infarkt sind sie anfangs bis etwa 20 Stunden etwas höher als bei der normalen Niere, um dann allmählich 0.3 normal Infarkt 0,2 0.1 10 20 30 W Fig. 1. 50 M wieder zur Norm abzusinken; sie sind aber in jedem Zeitpunkt des Versuchs weit unter den Werten der autolysierten Niere. Diese anfänglich geringe Steigerung der NHg-Werte beim beginnenden Infarkt erregte unser besonderes Interesse, weil es uns wahrscheinlich schien, daß das abgeschnürte Gewebe zunächst, durch das Wirksamwerden seiner autolytischen Enzyme, im Sinne einer beginnenden Autolyse verändert wird, und daß erst in einem späteren Zeitpunkt diese beginnende Autolyse durch das 3Q i IlBä w 0= Fig. 2. Einsetzen der zur Nekrose führenden Reaktion gehemmt und schließlich verhindert wird. Diese Vermutung wurde gestützt durch die Bestimmung der Milchsäure werte, die wir als Kennzeichen der rascher einsetzenden glykolytischen Vorgänge gewählt haben. Es zeigte sich (Tab. 2 und Fig. 2), daß schon l1^ Stunden Unauthenticated Download Date | 5/11/16 8:08 PM Untersuchungen zur pathologischen Physiologie des Infarkts. Tabelle 2. "Vergleich des Milchsäuregehaltes von n o r m a l e m , i n f a r z i e r t e m und autolytischem Gewebe. Normalniere "Versuchszeit in Stdn. I1/* 2 2 2 l /4 48/4 16V, 22 25 48 72 96 96 168 PH 7,16 7,18 7,30 — 6,99 6,14 7,09 7,02 — 7,00 7,20 6,98 | 6,90 mg Milcbsäure in 1 g Gewebe 1,46 1,03 1,69 0,98 1,33 1,27 1,56 1,03 1,08 1,44 0,85 1,99 2,07 Infarktniere PH 6,77 7,02 7,25 — 7,45 6,32 7,21 7,02 7,42 7,60 7,70 7,61 7,60 Autolyseniere mg Milch- °/o des säure Norin 1 g malen Gewebe 2,90 2,44 2,93 1,47 1,33 1,53 1,38 1,18 1,01 1,70 1,28 1,25 1,66 199 237 174 150 100 121 89 114 93 118 148 63 80 PH 7,10 — 6,80 — 6,73 — 6,61 6,70 6,35 — 6,22 6,15 6,25 mg Milch- 7o <*es Norsäure in 1 g malen Gewebe 2,61* 1,89 2,80 2,51 I,b2 — 2,51 1,52 1,88 — 2,89 2,78 3,50 179 184 160 2,57 137 — 162 148 175 — 340 140 211 nach der UnterbinduDg die Milchsäurewerte gleichlaufend mit der Autolyse auf das Doppelte der normalen Niere gestiegen waren. Nach 2 J / 4 Stunden war noch ein deutliches Oberwiegen vorhanden, nach etwa 5 Stunden jedoch waren sie beim Infarkt wieder auf die Norm zurückgesunken, während sie bei der Autolyse weiter um 40 bis 100 °/0 über den Werten des normalen Organs blieben. Die Säuerung der unterbundenen Niere, die sich im pH ausdrückt, war, damit übereinstimmend, in den ersten Stunden ebenfalls stärker als in der gesunden Niere; erst im weiteren Verlauf wurde das Gewebe dann alkalisch, wie wir schon früher festgestellt hatten (1. u. 2. Mitt.). Nach diesen Beobachtungen scheint es nicht zweifelhaft, daß sich in einer unterbundenen Niere zunächst autolytische Prozesse abspielen, die aber abgelöst werden durch die bald einsetzenden, zur Nekrose führenden Vorgänge. Es ist ganz sicher, daß diese durch Kräfte bewirkt werden, die vom lebenden Organismus herkommen. Die zu gleicher Zeit beginnende Alkalisierung, die ja, wie wir schon in der 1. Mitteilung angedeutet haben, ein wirksames Mittel zum Abstoppen der autolytischen Prozesse darstellt, läßt daran denken, daß es sich dabei um Eindiffundieren von alkalischen Stoffen — vielleicht als Überkompensierung der eingeleiteten Säuerung — handelt. Mit der Unauthenticated Download Date | 5/11/16 8:08 PM 120 Gr. Borger und Mitarbeiter, Untersuchungen zur Physiologie usw. Untersuchung, ob diese Annahme richtig ist, sind wir noch beschäftigt. Auf jeden Fall aber nimmt der Prozeß der Nekrosebildung von da ab einen ganz anderen Verlauf als die Autolyse und ist in jedem folgenden Stadium deutlich von ihr zu unterscheiden. Versuchsteil. Die Infarkte wurden künstlich erzeugtl). Zur Autolyse diente die eine Längshälfte der normalen Niere, die steril entnommen und ohne Zerkleinerung aseptisch in Petrischalen im Brutschrank aufbewahrt wurde. Zum Vergleich mit Infarkt und Autolyse wurde die andere Hälfte der normalen Niere desselben Tieres verwendet. Durch die Unterbindung der einen Niere wird die unbehandelte natürlich überbelastet und ist insofern nicht mehr „normal". Makroskopisch und histologisch ist jedoch keine Änderung festzustellen, und die meisten Untersuchungen sind, wie wir gesehen haben, nicht gestört. Im Milchsäuregehalt der Normalniere jedoch treten häufig Schwankungen auf, Es scheint dies vielleicht gerade auf der Überbelastung der Niere zu beruhen, aber auch auf dem Ernährungszustand des Tieres u. dgl. NH 8 -Bestiminung. Die Nieren wurden unmittelbar nach Beendigung des Versuches in flüssiger Luft gehärtet, schnellstens zerrieben und nach Par n äs NH3 bestimmt2). Die Milchsäurebestimmung erfolgte im wesentlichen nach Fürth-Charnas 3 ). Das Nierengewebe wurde in flüssiger Luft zerstört. Enteiweißt wurde durch 5% ige Metaphosphorsäure. Titration des gebildeten Acetaldehyds mit n/200-Jodlösung. Die p H -Messung erfolgte unmittelbar nach Tötung des Tieres und Zerkleinerung des Gewebes mit der Chinhydronelektrode. Sämtliche zur Untersuchung gelangten Nieren wurden histologisch untersucht. Die Untersuchungen wurden ausgeführt mit Unterstützung der F o r s c h u n g s g e m e i n s c h a f t der Deutschen Wissenschaft und der München er Universitätsgesellschaft. J ) Vgl. I. Mitt, Diese Z. 217, 271 (1933). 2) Eona, Prakt d. physiol. Chemie 2, 174 (1929). *) Rona, Prakt. d. physiol. Chemie 2, 237 (1929). Unauthenticated Download Date | 5/11/16 8:08 PM Fig. 5. Glaukobilin-dimethylester-IX, a analytisch. Fig. 7. Glaukobilin-dimethylcstcr-XlII,«. Fig. 9. Porphinring. Fig. 6. Glaukobilin-dimethylestcr-IX, n synthetisch. Fig. 8. Glaukobiliii-dimethylcster-ΙΙΙ,α. Fig. 10. Glaukobilin. Hoppe-Seyler's Zeitschrift f. physiologische Chemie. Band CCXXXVIL Tafel L Zu „Walter Sie del, Synthese des Grlaukobilins, sowie ber Urobilin und Mesobiliviolin". (Seite 8.) Unauthenticated Download Date | 5/11/16 8:08 PM Verlag von Walter de Gruyter & Co., Berlin. Fig. 11. Mesobiliviolin. • 13. ÜCesobilirubinogen. Pig 15. Mesobilirubin. Fig. 12. Dihydro-mesobilirubin. Fig. 14. „Urobilin". Fig. 16. Hydrierung eines Pyrromethens zum Pyrroniethan. Hoppe-Seylers Zeitschrift für physiologische Chemie. Band CCXXXVII. Tafel II. Zu „Walter S i e d e l , Synthese des G-laukobilins, sowie über Urobilin und Mesobiliviolin". (Seite 8.) Unauthenticated Download Date | 5/11/16 8:08 PM Verlag von Walter de Gruyter & Co., Kerlin. Polymorphe Modifikationen des Dehydro- audrostcrons. Beide Formen nebeneinander: Feine Nadeln, Schmelzp. 148°. Derbe prismatische Nadeln, Schmelzp. 137/38°. Hoppe-Seyler's Zeitschrift für physiologische Chemie. Band CCXXXVII, Tafel III. Zu „Adolf B u t e n a n d t , Hans D a n n e n b a u m , Günter Hanisch und Helmut K u d s z u s , Über Dehydro-androsteron". (Seite 57.) Unauthenticated Download Date | 5/11/16 8:08 PM Verlag von Walter de Gruyter & Co., Berlin. ' a b Fig. 3. W i r k u n g des A n d r o s t c n d i o n s auf d e n G e n i t a 11 r a k t d e r in f a n t i l e n m ä n n l i c h e n H a t t e : a) nach Behandlung mit l mg Androstendion über 7 Tage, b) Kontrolle. Nähere Erläuterungen im Text. b, b2 Fig. 4. Schnitt d u r c h die Vcsikulardrüse der in Figur 3 dargestellten Organe: a) nach Behandlung mit l mg Androstendion über 7 Tage. a t 20 fache Vergrößerung, a 2 700fache Vergrößerung. b) Kontrolle. l^ 20 fache Vergrößerung, b2 700 fache Vergrößerung. Hoppe-Seyler's Zeitschrift f. physiologische Chemie. Band CCXXXVII, TafelIV. Zu „Adolf ß u t e n a n d t und Helmut K u d s z u s , Über Androstendion, einen hochwirksamen männlichen Prägungsstoff. Ein Beitrag zur Grenese der Keimdrüsenhormone". Unauthenticated (Seite 75.) Download Date | 5/11/16 8:08 PM Verlag von Walter de Gruyter * Co., Berliq,