DIE SOMMESCHLACHT 1916.
DER WELTKRIEG WIRD TOTAL.
L’HISTORIAL DE LA GRANDE GUERRE.
MUSEUM DES ERSTEN WELTKRIEGS
Der Erste Weltkrieg, 1914-1918, gilt als „Urkatastrophe des Zwanzigsten
Jahrhunderts“. Als erster industrieller Krieg der Menschheitsgeschichte
war er ein Laboratorium für den totalen Krieg.In damals kaum vorstellbarem
Ausmaß vernichtete er Menschenleben und Sachwerte und drückte den Krieg
führenden Ländern Europas den Stempel der Gewalt auf.
Insbesondere dem Kriegsverlierer Deutschland gelang es nach 1918 nicht,den
Krieg hinter sich zu lassen: die als Demütigung empfundenen Bedingungen
des Versailler Vertrags, der Verdacht des „Dolchstoßes“ der Heimat in den
Rücken des siegreichen Heeres und das problematische - weil umstrittene
- Gedenken an die über zwei Millionen deutschen Kriegstoten destabilisierten
die erste deutsche Republik nachhaltig. Ihr Scheitern und der Aufstieg der
NSDAP mit dem‚unbekannten Gefreiten’ Adolf Hitler an der Spitze können
nicht ohne die Jahre 1914-18 verstanden werden.
Lohnenswertes Exkursionsziel
Das Historial de la Grande Guerre erklärt den Zäsurcharakter des Ersten
Weltkriegs für die europäische Geschichte. Als modernstes Museum seiner
Art legt es den Schwerpunkt auf die Kultur- und Mentalitätsgeschichte der
wichtigsten kriegführenden Nationen an der Westfront: Frankreich,
Großbritannien und Deutschland.Seine einzigartige Sammlung,zu der auch
Otto Dix’ (1891-1969) pazifistischer Zyklus „Der Krieg“ gehört, zeigt das
Leben und Sterben der Soldaten ebenso wie den Alltag an der‚Heimatfront’.
Dabei wird deutlich, wie sich der zu Anfang noch recht konventionelle
Krieg allmählich in einen totalen Krieg verwandelte.
Inmitten der Schlachtfelder an der Somme gelegen ist das Historial mit seinem
Anspruch, eine europäische Sicht auf den „Großen Krieg“ (wie der Erste
Weltkrieg in Frankreich und Großbritannien nach wie vor genannt wird)
zu entwickeln, nicht einfach nur ein Museum. Es ist eine internationale
Begegnungsstätte im Geiste der Völkerverständigung.
Mit seinem Konzept des europäischen Vergleichs richtet sich das Historial
in besonderem Maße an Jugendliche und junge Menschen aus Deutschland,
Frankreich und Großbritannien und bringt ihnen die für die europäische
Geschichte des letzten Jahrhunderts so eminent wichtigen Jahre 191418 näher. Vor allem für Schulklassen ist das Historial ein lohnenswertes
Exkursionsziel, das sich im Rahmen eines Tagesausflugs von
Westdeutschland oder als Zwischenstopp auf der Fahrt nach Paris gut
erreichen lässt.
Museumspädagogische Unterlagen in deutscher Sprache sind vorhanden.
Weitere Informationen unter www.historial.org. Für Nachfragen stehen
wir Ihnen unter [email protected] gerne zur Verfügung.
Das Museum ist dreisprachig. Audioguides auf Französisch, Englisch und Deutsch.
Sonderausstellungen mit freiem Eintritt. Buchhandlung und Café sind frei
zugänglich. Führungen durch das Museum und Schlachtfeld-Touren für Gruppen.
Kulturveranstaltungen das ganze Jahr über. Das aktuelle Programm finden
Sie auf unserer Website: www.historial.org
Die Erinnerung an die Schrecken des Ersten Weltkriegs verbindet sich in
Deutschland vor allem mit dem Namen Verdun. Dabei war die VerdunSchlacht gar nicht die strategisch bedeutsamste oder auch nur verlustreichste
Schlacht des Weltkriegs. Mit weit über 1 Million Toten, Verwundeten und
Vermissten auf beiden Seiten hatte die Somme-Schlacht von Juli bis
November 1916 eine noch grausigere Bilanz. Allein am 1. Juli erlitten die
angreifenden britischen Truppen Verluste in Höhe von 60 000 Mann, davon
ca. 20.000 Tote.
Als die französisch-britische Offensive im November 1916 nach nur geringen
Geländegewinnen eingestellt wurde, hatte sich die Kriegsführung auf beiden
Seiten radikal verändert. Auf alliierter Seite waren erstmals Tanks (Vorläufer
der Panzer) eingesetzt worden. Sie sollten den weiteren Verlauf des Krieges
entscheidend prägen und endgültig den modernen Krieg einleiten. Vor allem
auf deutscher Seite trugen die Erfahrungen der Somme-Schlacht dazu bei, ein
Konzept des totalen Krieges zu entwickeln, das mit äußerster
Rücksichtslosigkeit alles dem Grundsatz militärischer Zweckmäßigkeit
unterordnete.
Die Gedenkstätte von Thiepval wurde 1932 durch die britische
Kriegsgräberkommission errichtet. Sie ist den 72 000 britischen und
südafrikanischen Verschollenen gewidmet, die zwischen Juli 1915 und
März 1918 an der Somme gefallen sind und deren sterbliche Überreste
nicht gefunden bzw. identifiziert werden konnten. Die beeindruckende
Denkmalanlage an einer der am härtesten umkämpften Stellen der
ehemaligen Frontlinie kündet von der tiefen Trauer der
Nachkriegsgesellschaften und führt den Irrsinn des anonymen
Massensterbens eindrücklich vor Augen.
Im Besucherzentrum der Gedenkstätte erwartet den Besucher eine
sehenswerte dreisprachige Ausstellung zur Geschichte der SommeSchlacht im allgemeinen und zu Thiepval im besonderen. Der Eintritt
ist frei.
Historial de la Grande Guerre
Historial des Ersten Weltkriegs
Château de Péronne - BP 20063 - 80201 Péronne cedex
Telefon: 0033/3 22 83 14 18 • Fax: 0033/3 22 83 54 18
[email protected] • www.historial.org
Geöffnet täglich von 10-18 Uhr
Geschlossen vom 15. Dezember – 15. Januar
Erwachsene: 7,50 ¤
Kinder: 3,80 ¤
Für Sondertarife wenden Sie sich bitte an das Museum
Freier Eintritt zu Wechselausstellungen
Reservierungen für Reisegruppen: [email protected]
Reservierungen für Schulklassen: [email protected]
Centre d’accueil et d’interprétation
de Thiepval
Besucherzentrum Thiepval
8 Rue de l’Ancre – 80300 Thiepval
Telefon: 0033/3 22 74 60 47 • Fax: 0033/ 3 22 74 65 44
[email protected] • www.historial.org
Geöffnet täglich:
Vom 1. März bis 31. Oktober: 10-18 Uhr
Vom 1. November bis 18. Februar: 9-17 Uhr
Zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen.
An der Somme wurde der Krieg im wahrsten Sinne des Wortes zum
Weltkrieg: Soldaten aus über 20 Ländern, Franzosen, Engländer, Australier,
Kanadier und Deutsche standen sich in einem erbarmungslosen Kampf um
wenige Meter Boden gegenüber. Die ihnen gewidmeten zahllosen Denkmäler
und Friedhöfe machen aus der Somme eine unvergleichliche historische
Landschaft, die zu verstehen hilft, wie sehr die Erfahrung extremer Gewalt
das Europa des frühen 20. Jahrhunderts prägte.
DOVER
CALAIS
BRUXELLES
LILLE
THIEPVAL
ALBERT
AMIENS
PÉRONNE
HISTORIAL
DE LA GRANDE GUERRE
SAINT-QUENTIN
Photos : Coll. Historial de la Grande Guerre
© Y. Medmoun, F. Lagarde, D. R.
PARIS
Graphisme: Dupuis & Braillon • Impression : Danquigny
THIEPVAL
DIE SCHLACHTFELDER AN DER SOMME
Péronne < Somme < Picardie
DAS MUSEUM
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